Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Metal Hero, Ultraman, Ryokendo und Co. Alles hier rein.

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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Red Ranger » So 20. Jan 2019, 10:06

Ich habe jetzt mit Seiun Kamen Machineman angefangen. Ehrlich gesagt bin ich nach 8 Folgen noch nicht sonderlich angetan von der Serie. Ich hab ja schon erwartet, dass es eventuell episodisch werden könnte, was bisher auch der Fall ist. Das wäre ja nicht weiter schlimm, wenn die einzelnen Folgen gut wären. Leider sind sie das bisher nur in den seltensten Fällen. Hinzu kommt, dass der Ablauf der Folgen bisher schon sehr schablonenhaft ist. Zwar war Zubat in diesem Fall noch extremer, konnte dafür aber mit seinem Western Feeling für eine gewisse Einzigartigkeit punkten. Und man konnte Zubat auch noch mehr verzeihen, weil die Serie nochmal 10 Jahre älter ist als Machineman. Bei Machineman hat man allerdings das Gefühl, alles schon mal gesehen zu haben, nur eben besser. Auch für eine Serie aus dem Jahr 1984 kann man schon mehr erwarten. Zumindest ein weniger schablonenhafter Ablauf sollte möglich sein. Die Folgen an sich sind auch sehr kinderlastig, da der Obergegner Professor K (was haben die alten Tokus nur mit einbuchstabigen Obergegnern?) als Kinderhasser präsentiert wird. Momentan scheint seine einzige Motivation auch die zu sein, Kindern das Leben zur Hölle zu machen. Was genau Professor K will oder was er damit bezweckt, ist noch nicht ganz klar. Vor allem scheint man auch immer öfter auf One-Shot Kinder zurück zu greifen, obwohl man mit Masaru bereits ein Kind im Hauptcast hat und auch Masarus Freunde öfter mal präsent sind. Die anderen Charaktere sind zumindest so weit in Ordnung, dass sie nicht nerven. Bleiben ansonsten aber bisher auch noch recht blass. Ken ist halt der typische optimistische Showa Hauptcharakter. Maki ist wenigstens mal eine weibliche Nebenperson, die auf sich selbst aufpassen kann und nicht ständig gerettet werden muss. Wenn sich die Serie aber nicht bald gewaltig steigert, werden das ganz schön lange 36 Folgen. Bisher kann ich mich jedenfalls noch nicht dazu aufraffen, mehr als 2 oder 3 Folgen am Stück zu gucken.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Red Ranger » Do 21. Feb 2019, 22:44

Ich war mir erst unschlüssig, was ich nach Machineman gucken sollte. Einen vermeintlich guten Toku, da Machineman schon so schlecht war, oder doch eher einen Toku, von dem ich nichts erwarte, weil der nach Machineman eh nur gut wirken kann? Ich hab mich dann für letzteres entschieden und der Plan scheint tatsächlich aufzugehen. Ich habe mir jetzt nämlich Gavan vorgenommen. Nach 10 Folgen finde ich die die Staffel gar nicht mal so schlecht. Hab da definitiv weniger erwartet, auch wenn Gavan noch lange nichts herausragendes ist. Aber es ist solide Unterhaltung. Momentan würde ich es auf einem ähnlichen Level wie Goggle V sehen. Ein Vorteil war, dass die ersten drei Folgen alle eine inhaltliche Relevanz hatten. So etwas erleichtert den Einstieg bei so streng episodischen Serien. Der Hintergrund von Hunter Killer als abtrünniger Space Sheriff, der auch mit Gavans Vater zu tun hatte, klingt auch interessant. Auch wenn ich nicht erwarte, dass da so oft drauf zurückgegriffen wird. Ansonsten ist es bisher sehr episodisch. Die einzelnen Folgenhandlungen sind aber größtenteils gelungen. Wie für so alte Serien üblich ist das letzte Drittel jeder Folge wieder ziemlich generisch. Die Kämpfe im Makuu Space gehören für mich auch zum langweiligsten Teil jeder Folge, weil die auch tatsächlich fast jedes Mal exakt gleich ablaufen. Mir gefallen die Kämpfe in der Folgenmitte, wenn es welche gibt, meistens besser als die am Ende. Aus Sicht von Don Horror macht es natürlich Sinn, den Makuu Space zu erschaffen, um seinen Monstern einen Vorteil zu verschaffen. Ich finde hier ja den Einsatz der Stock Footage recht witzig, denn dadurch expoldiert fast jedes Mal die Makuu Space Maschine. Sollen wir wirklich glauben, dass Don Horror die Maschine nach jedem Einsatz reparieren lässt? Und vor allem, wieso bemerken nur Gavan und das Monster den Makuu Space? Don Horror erschafft ihn, indem er die Erdachse umkehrt. Die Auswirkungen davon müssten doch auf der ganzen Welt spürbar sein.

Die Charaktere finde ich bisher recht gelungen. Retsu ist sehr sympathisch, wodurch es auch weniger schlimm ist, dass er im Grunde auch wieder der typische Showa Protagonist ist. Mimi ist endlich mal ein weiblicher Nebencharakter, der sich nicht ständig in Schwierigkeiten bringt. Kojiro wirkt als Comic Relief auch recht gut. Und was ich der Staffel bisher hoch anrechnen muss, obwohl Retsu viel mit Kindern zu tun hat, da er ja auf diesem Reiterhof arbeitet, wird trotzdem nicht jede Folge zwanghaft ein Kind eingebaut.

Bisher macht die Staffel nicht viel verkehrt, würde jetzt aber auch keine Top-Platzierung bekommen. Unterhaltsam ist sie allemal, und das ist mehr, als ich von 35 Folgen Machineman behaupten konnte. Es war wohl die richtige Entscheidung, gerade jetzt Gavan zu gucken, denn nach Machineman wirkt die Staffel so viel besser, als wenn ich sie nach einem richtig guten Toku wie z.B. Ultraman Nexus gucken würde.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Ranger L » Fr 22. Feb 2019, 05:16

Die ersten 3 Folgen waren für mich eigentlich sogar mitunter das größte Problem beim Einstieg, weil ich sie trotz inhaltlicher Relevanz einfach für sich genommen nicht sonderlich gut fand. Vor allem weil ich das Gefühl hatte, dass ein Großteil der Folgen irgendwie nur von einem Sprecher erzählt wurden, anstatt gezeigt zu werden.
Die drauffolgende Phase bis etwa Mitte der 10er hat mir dann auch ganz gut gefallen, da fand ich die Folgenhandlungen relativ interessant, wirklich konstant bergab gegangen ist es für mich dann eigentlich erst nach dem ersten Climax.
Die Charaktere gehören für mich aber auch definitiv zu den stärksten Showa Charakteren, vor allem Retsu.



Ich selbst hab mir jetzt Bima-X vorgenommen, nach der ersten Staffel dachte ich es wäre der logische Schritt, sich die zweite Staffel möglichst zeitnah danach anzuschauen. Ich hab die ersten 10 Folgen plus Pilotfilm gesehen und bis jetzt macht die Serie eigentlich einen ziemlich guten Eindruck.

Inhaltlich baut es bisher sehr gut auf der ersten Staffel auf, auch wenn man bislang noch kaum welche der unbeantworteten Fragen aufgegriffen hat, aber das hat ja noch Zeit (und selbst wenn nichts kommt, wäre es verkraftbar, wenn die Staffel für sich alleine stehen kann). Das Rider-Style Storytelling hat man komplett übernommen, ich finde aber, dass sich die Serie auch in vielen anderen Aspekten langsam immer mehr dem japanischen Toku Stil anzugleichen scheint, was nichts Schlechtes ist. Die Kämpfe gefallen mir deutlich besser, der Folgenaufbau wirkt etwas flüssiger und den Humor find irgendwie auch effektiver als in der ersten Staffel. Ich weiß nicht, ob das der Einfluss von Komura und Sanjo ist, aber es macht die Serie definitiv angenehmer.

Die Hauptcharaktere sind größtenteils die gleichen, nur Ricca ist neu hinzugekommen, die bisher wohl in etwa dieselbe Position erfüllt, wie diese beiden Reporter in der ersten Staffel, daher hoff ich mal, dass man sie nicht genauso fallen lässt. Ihre Story wirkt auf jeden Fall recht interessant.
Die neuen Bösen gefallen mir bislang auch deutlich besser, als die in der ersten Staffel, vor allem die Dynamik unter den Generälen ist ganz cool (Komura Schurken, die tatsächlich was machen… WTF?), das einzige was ich etwas irritierend fand, das war, dass man den, im Finale der letzten Staffel erst wiedererweckten, Iron Mask im Pilot Film direkt wieder sterben hat lassen, nur um ihn dann ein paar Folgen später erneut wiederzuerwecken und zwar in einer neuen Form. Vor allem weil die zweite Wiedererweckung bisher auch noch nicht so wirklich erklärt wurde. An sich bin ich aber froh, dass er da ist, weil er eigentlich sogar der spannendste von den Bösen ist.

Also beschweren kann ich mich bisher eigentlich über nicht wirklich viel. Bis jetzt wirkt die Serie definitiv wie eine Verbesserung im Vergleich zur ersten Staffel. Mal schauen, ob sie darauf aufbauen kann.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Ranger L » So 3. Mär 2019, 05:07

Ich bin mit Bima-X fertig und insgesamt war es definitiv eine gute Serie. Sie hätte zwar noch besser sein können, wenn sie auf ein paar Sachen mehr eingegangen wäre, ich würde sie aber trotzdem noch klar über die erste Staffel stellen.


Bei den Charakteren hat sich eigentlich nicht allzu viel verändert, Rena fand ich hier fast noch ein Stück besser als in der ersten Staffel, der Rest ist größtenteils gleich geblieben. Ricca und Dimas waren sehr gute Ergänzungen zum Main Cast, man hat dieses mal niemanden komplett fallen gelassen und ich fand auch beide extrem sympathisch, gerade Dimas hat mir ziemlich gut gefallen.
Das einzige was mich ziemlich irritiert hat, das war, dass die Serie gefühlt ständig versucht hat, Reza irgendwie loszuwerden, erst mit der Suche nach den Power Stones, was ich noch halbwegs in Ordnung fand und dann ab Mitte der Staffel mit der Reise in die Dimension von Vudo. Letzteres wäre halb so schlimm gewesen, wenn man dann auch irgendwas davon gezeigt hätte, aber nach seinem Aufeinandertreffen mit dem Geist von Rasputin ist er erstmal 10 Folgen gar nicht mehr vorgekommen und selbst danach hatte er vor den letzten beiden Folgen lediglich 2-3 Auftritte. Irgendwie ist es so rübergekommen, als hätten die Writer mit dem Charakter absolut nichts anzufangen gewusst.

Die Schurken fand ich hier allerdings deutlich besser als in der ersten Staffel. Black Lord ist zwar ein relativ typischer Toku-Oberbösewicht und man hätte für meinen Geschmack auch noch besser auf seinen Background eingehen können, aber ich fand ihn definitiv besser als Rasputin. Vor allem fand ich seinen Plan bei weitem nachvollziehbarer. Den einzigen Teil davon, den ich nicht verstehe, das ist die Aktion mit Darconer. Welchen Sinn hatte es, ihn sterben zu lassen und als Zombie zurückzubringen, nur dafür dass er dann relativ Sang und Klang los von Lady Mossa getötet wird?
Das stärkste Glied der Generäle war ganz klar Iron Mask, der hier wirklich sehr viel interessanter war als in der ersten Staffel. Seine Visionen haben mich zwar erst einige Zeit verwirrt, aber nachdem man dann seinen Background erfahren hat, hat sich das eigentlich alles ganz gut erklärt (und Evil Torga ist nebenbei bemerkt einer der geilsten Toku Anzüge, die ich je gesehen hab). Auch Rexor und Lady Mossa fand ich absolut in Ordnung, sie waren aktiv, es gab immer wieder mal kleinere Konkurrenz-Kämpfe, man hat sich aber auch nicht ständig aus nichtigen Gründen die Pläne gegenseitig ruiniert (außer Iron Mask vielleicht, aber von seinem Standpunkt aus hat das Sinn gemacht). Alles in allem definitiv die mit Abstand besten Komura Schurken (nicht dass das schwierig gewesen wäre, aber trotzdem), wirft in gewisser Weise allerdings die Frage auf, warum sie es dann bei Sentai nicht schafft, vernünftige Schurken zu schreiben.


Das Storytelling war gut, es gab relativ wenig Leerlauf, die erste Hälfte war eigentlich komplett im Zweiteiler Format, in den 30ern ist man dann langsam mehr zu aufeinander aufbauenden Einzelfolgen übergegangen, also vom Verlauf her sehr ähnlich zu Drive. Inhaltlich ging es in der ersten Hälfte vor allem um die Suche nach den Power Stones, während man dann in der Zweiten Hälfte den Fokus immer mehr auf die Power Spots gelegt hat, was ich zwar etwas random fand, aber rückwirkend betrachtet hat es wohl einigermaßen Sinn gemacht. Mit der Zeit ist dann auch noch die Story von Iron Mask dazu gekommen, die wahrscheinlich auch der interessanteste Teil der Story war.
Ich hatte zwar vor allem im Mittelteil und auch teilweise in den späten 30ern und Frühen 40ern ein paar Probleme mit der Serie, das waren aber größtenteils irgendwelche stark Situationsbedingten Sachen, die häufig irgendwas mit schlechter Problemlösung zu tun hatten, wobei ich jetzt auch nicht unbedingt auf alles genau eingehen will, aber Leute mit Tränen wieder erwecken… come on now, sind wir darüber nicht langsam hinweg?

Mein einziger wirklich großer Kritikpunkt an der Serie ist wohl diese gesamte Situation mit den Power Stones. Bei den meisten unaufgeklärten Fragen, aus der ersten Staffel hat es mich jetzt nicht so sehr gestört, dass man sie nicht beantwortet hat, weil die Staffel für sich genommen auch ohne sie funktioniert hat (wobei man ein paar Dinge sogar geklärt hat, wie beispielsweise den Verbleib der Eltern von Ray und Randy), aber zu den Power Stones, insbesondere deren Herkunft und ihre Verbindung zu den Satrias hätte schon definitiv was kommen müssen, denn das hatte auch negative Auswirkungen auf Bima-X.
In der ersten Staffel ist es ja eigentlich mehr so rüber gekommen, als wären die Power Stones eine Vudo Kraftquelle, was auch dadurch impliziert wurde, dass Rasputin zu Beginn der Staffel schon mal alle hatte, aber hier wurde es auf einmal so dargestellt, als würden sie alle aus der Menschwelt stammen. Dazu passt auch die Sache mit den Power Spots, bei denen ich allerdings auch nicht so ganz verstehe, was genau die mit den Power Stones zu tun haben. Außerdem wurde angedeutet, dass die Satrias in unserer Welt wohl schon immer existiert haben. Aber eben diese Verbindung zwischen der Existenz der Steine und den Satrias, find ich einfach extrem schwammig. Wieso beispielsweise erschaffen manche Power Stones einen komplett neuen Satria, während andere nur Power Ups sind und warum funktionieren diese Power Up Stones immer nur für einen bestimmten Satria und für andere nicht, wie das bei Ice der Fall? Außerdem will mir nachwievor nicht in den Kopf gehen, woher diese anderen Satrias wie Bima Legend oder dieser eine One Off, der sich in einen Drachen verwandeln konnte, ihre Kräfte hernehmen. Gerade Bima Legend wurde hier ja so dargestellt, als wäre er der Vorgänger von Bima und nun ein Wächter über diese Satria Welt (die Mitte der Staffel auch ziemlich random aufgetaucht ist), Iron Mask hat später sogar impliziert, dass er so gesehen gar nicht mehr am Leben ist, aber das alles passt halt irgendwie gar nicht zu seinen Auftritten in der ersten Staffel und generell stellt sich einfach die Frage, wie er sich verwandeln kann, wenn seinen Power Stone jetzt Ray hat (bzw. wenn er tot ist, warum er dann noch eine Physische Form hat).
Und solche Sachen wie, dass die Power Stones gelegentlich auch mal eigenständig handeln, helfen auch nicht gerade dabei, die Sache logischer zu gestallten. Ach ja und was genau waren diese seltsamen Satria Tiergeister, die Mitte der Staffel mal kurz relevant waren und dann plötzlich nicht mehr thematisiert wurden? Ich hatte gerade im Bezug auf die Power Stones und die Satrias einfach sehr häufig das Gefühl, dass man zwar Sachen aus der ersten Staffel aufgegriffen, aber nicht wirklich sinnvoll eingesetzt hat.

Die Endgame Arc fand ich dann allerdings wieder durchweg richtig gut, bis vielleicht auf die Tatsache, dass man den eigentlichen Tod von Iron Mask nicht wirklich gesehen hat, auch wenn man sich den letzten Teil davon wohl auch selbst zusammenreimen kann, aber ansonsten war die Schlussphase eigentlich ziemlich spannend. Diese „die Gefühle der Bevölkerung helfen Bima“ Sache im Finale hat hier im Kontext sogar deutlich mehr Sinn gemacht, als beim Midseason Climax und ich fand’s auch cool, dass man am Ende nicht einfach so getan hat, als wäre alles vorbei, nur weil Black Lord tot ist, sondern man trotzdem noch gesagt hat, dass man den Bewohnern der Parallel Welt weiterhin helfen muss, weshalb Ray dann auch gemeinsam mit Rena und seinen Eltern in die andere Welt gegangen ist. Im Großen und Ganzen ein sehr zufriedenstellendes Ende.


In der Summe war Bima-X definitiv eine Steigerung im Vergleich zur ersten Staffel, es gab für meinen Geschmack zwar immer noch ein paar unbeantwortete Fragen zu viel, aber deutlich weniger als in der ersten Staffel und man muss auch lobend erwähnen, dass die erhöhte Folgenzahl dem Storytelling eigentlich überhaupt nicht geschadet hat, was nicht unbedingt selbstverständlich ist. Ich würde sie qualitativ wohl auf eine ähnliche Stufe wie LuPat stellen, vielleicht sogar etwas höher, also wenn das eher die durchschnittliche Qualität von Komura ist als Zyuohger, wäre ich durchaus nicht abgeneigt, wenn sie öfter mal Tokus schreiben würde.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von fumpen » Mo 4. Mär 2019, 13:27

fumpen schaut gerade Kamen Rider Build und immer wieder seine (wenigen) 'Hero Club'- Veröffentlichungen von Super Sentai & Kamen Rider.

Obwohl mir Build zusagt merke ich, daß mich das doch immer gleiche Formula der japanischen Superheldenserien langsam etwas ermüdet und nicht mehr so intensiv begeistert wie noch bei KR Gaim oder Kyoryuger. Ich fürchte, ich schaffe es - ähnlich wie schon bei Ex-Aid - nicht bis zum Ende.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Red Ranger » Sa 16. Mär 2019, 21:52

Ich hatte mir jetzt einen kürzeren Toku vorgenommen, und zwar den 2006 erschienenen Toku Lion-Maru G. Mit 13 Folgen lohnte es sich nicht für einen First Impression Post. Es war… seltsam. Anders lässt sich die Serie schlecht beschreiben und führt auch dazu, dass ich sie auch gar nicht mal so einfach bewerten kann. Es ist kein typischer Toku. Erst einmal ist die Serie ganz klar an erwachsene gerichtet. Es wird teilweise doch recht viel über Sex geredet (und der Hauptchara Shishimaro betont immer wieder, dass er Saori gerne an die Brüste fassen würde) und es geht auch recht blutig zu. Hauptcharakter Shishimaru ist auch nicht der typische Held. Es braucht auch einige Folgen, bis er sein Schicksal als Lion-Maru akzeptiert. Das wiederum gefiel mir recht gut. Die meisten Helden kommen ja sofort mit ihrer neu aufgedrückten Rolle klar. Nicht so Shishimaru. Er wird da recht plötzlich reingeworfen und soll als Auserwählter gegen das Böse kämpfen. Ein weiterer Auserwählter ist Jounosuke, der auch erst als Gegner von Shishimaru auftritt. Sein Schicksal soll es jedoch sein, mit Shishimaru zusammen zu kämpfen. Saori und KosuK sind die weiblichen Nebencharaktere, die Shishimaru unterstützen und sich leider auch öfter mal retten lassen müssen. Und dann gibt es noch einen geheimnisvollen alten Mann, der Shishimaru das Kinsachi gibt, mit dem er sich verwandelt. Des Weiteren versucht er, Shishimaru dazu zu bewegen, sein Schicksal zu akzeptieren und zusammen mit Jounosuke zu kämpfen.

Ein großer Pluspunkt ist, dass die Serie den gesamten Zeitpunkt über seriell erzählt wird und es so keine Filler gibt. Geht es vor allem Anfangs darum, dass Shishimaru sein Schicksal akzeptiert und er und Jounosuke sich langsam aber sicher verbünden, läuft im letzten Drittel alles auf die Konfrontation mit dem Big Bad Gousan hinaus. Trotz der nur 13 Folgen wird die Story recht gemächlich erzählt und wirkt nicht gehetzt. Die meisten Folgen werden dazu genutzt, die Charaktere auszubauen, so dass sie trotz der kurzen Laufzeit vernünftig charakterisiert werden. Kämpfe nehmen tatsächlich nur einen kleinen Teil der Serie ein. Es gibt auch einige Folgen, in denen Shishimaru sich gar nicht verwandelt. Das eigentliche Finale fand ich recht mutig. Man ist doch einen ziemlich gewagten Schritt gegangen, den ich persönlich auch nicht gut fand und wahrscheinlich nur dazu da war, um zusätzliche Dramatik einzubauen. Ich hätte auch gerne gewusst, warum Shishimaru und Jounosuke die Auserwählten sind, wer der alte Mann genau war und woher er so viel über die Auserwählten wusste. Vielleicht ist es ja auch irgendwie mit den Originalserien Kaiketsu Lion-Maru und Fuun Lion-Maru verbunden. Trotzdem hätte es der Serie sicherlich gut getan, wenn man sich mit den sexuellen Anzüglichkeiten zurückgehalten hätte und stattdessen mehr Hintergrund zu den Auserwählten gebracht hätte. So wirkte die Geschichte doch etwas lückenhaft.

Selten fiel mir auch ein abschließendes Fazit so schwer. Ja, die Serie war etwas seltsam, aber auf eine eigenartie Art und Weise auch faszinierend. Dennoch bleibt der Eindruck, man hätte mehr rausholen können und dass doch einiges auf der Strecke geblieben ist. Dadurch kann ich trotz des seriellen Erzählstils keine allzu hohe Platzierung ansetzen. Das liegt aber nicht daran, dass die Serie schlecht ist. Sie war schon unterhaltsam, nur ist sie sicherlich auch nicht jedermanns Fall. Man darf keinen typischen Toku erwarten.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Ranger L » So 17. Mär 2019, 05:03

Was mich bisher immer so ein bisschen davon abgeschreckt hat, mir die Serie mal vorzunehmen, das ist die Tatsache, dass sie technisch betrachtet ja zwei Vorgänger hat (die meines Wissens nach auch keine Subs haben), bei denen ich mir nicht sicher war, ob und inwieweit sie für das Verständnis der Serie relevant sind.
Anhören tut es sich definitiv ziemlich gewöhnungsbedürftig, erinnert mich von deiner Beschreibung her ein bisschen an das, was ich über Sh15uya denke. Vielleicht hätte die Sache mit diesem alten Mann mehr Sinn gemacht, wenn man die ersten beiden Lion Maru Serien gesehen hätte.

Ich schätze, auf meiner Watchlist wird die Serie auch weiterhin erstmal recht niedrig platziert sein, in der Hoffnung, dass sich vielleicht mal irgendjemand, die originalen Staffeln vornimmt.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Red Ranger » So 17. Mär 2019, 10:19

Da bin ich mir auch nicht so sicher, inwiefern die Originalserien inhaltliche Relevanz haben. Vielleicht hätte sich dann die ein oder andere Lücke geschlossen. Auch wenn ich mir nur schwer vorstellen kann, dass eine Serie aus dem Jahr 2006 Vorwissen von einer zu dem Zeitpunkt bereits über 30 Jahre alten Serie verlangt. Das Original würde mich aber schon alleine deshalb interessieren, weil es in der Sengoku Periode spielt, was schon eine gewisse Abwechslung zu den vielen in der Gegenwart angesetzten Tokus ist.
An Sh15uya musste ich während der Serie auch mehrmals denken, weil sie beide doch recht unübliche Tokus sind (wobei ich Sh15uya nicht als Toku zähle, sondern eher als J-Drama). Allerdings fand ich Sh15uya dann doch ein Stück besser. Schauplatz ist auch Tokyo, aber nicht der Distrikt Shibuya, sondern der Rotlicht- und Vergnügungsbezirk Kabukicho, der vielen wohl auch als Vorlage des fiktiven Kamurocho aus den Yakuza Videospielen bekannt sein dürfte.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Red Ranger » Di 26. Mär 2019, 22:06

Ich habe mir Anfang des Jahres vorgenommen, dieses Jahr mindestens fünf Metal Hero Serien zu gucken. Da ich beim Gucken nicht die Schlagzahl habe wie letztes Jahr und ich gegen September wegen meinem geplanten Heisei Rider Rewatch auch weniger Zeit für "neue" Tokus haben werde, hab ich mir nun meinen dritten Metal Hero vorgenommen. Vor Winspector will ich mich noch ein wenig drücken und Juspion wollte ich mir als vermeintlich gute Staffel noch etwas aufbewahren, also war es eine Entscheidung zwischen Spielban und Jiraiya. Da Jiraiyas Gastauftritt bei Ninninger schon mein Interesse für die Serie geweckt hat, habe ich mich also für Jiraiya entschieden. Nach 10 Folgen finde ich die Serie bisher auch recht gut. Es ist doch schon recht viel passiert und bisher gab es auch nur zwei Filler Folgen. Natürlich wird sich noch zeigen, ob die Staffel die Storydichte bis zum Ende hält, was ich aber nicht glaube. Später werden bestimmt mehr Filler auftauchen. Das wäre auch nicht so schlimm, wenn die Storyfolgen anständig über die Staffel verteilt sind. Es geht im Grunde darum, dass der gute Togakure-Ryu Ninja Klan und der böse Dämonen Ninja Klan jeweils eine Hälfte einer Steintafel hat, die zu einem mysteriösen Schatz namens Pako führen soll. Ein Schatz, der nicht in die falschen Hände fallen darf. Während Dokusai, der Anführer der Dämonen Ninjas, die andere Hälfte der Tafel stehlen will, muss Touha als Erbe der Togakure-Ryu die Tafel beschützen. Dazu wird er zu Jiraiya. Dann gibt es da noch die World Ninjas. Das sind Ninjas aus der ganzen Welt, die den Schatz ebenfalls für ihre Zwecke haben wollen. Die World Ninjas haben dabei am ehesten die Funktion der Monster of the Week, wobei manche doch etwas mehr ausgebaut sind. Da jeder sein eigenes Ziel hat, sind so auch verschiedene Allianzen möglich. Manche verbünden sich mit Dokusai, andere kämpfen nur für sich und bekämpfen deshalb sowohl Dokusai, als auch Touha, andere wiederum, wie Baron Owl, haben edle Ziele. So können auch aus den Reihen der World Ninjas Verbündete für Touha erscheinen. Ähnlich wie bei Metalder sind die Monster of the Week hier nicht nur bloßes Kanonenfutter, wenngleich Metalder die Gegner etwas besser ausgebaut hat. Und dann gibt es da noch die geheimnisvolle Reiha und Ryu, alias Spear Ninja Toppa, die quasi eine Art Ninja Polizei sind und Touha oftmals unterstützen.
Die Charaktere scheinen auch hier die starke Seite der Serie zu sein. Der bisherige Background hat aber auch genug Potential für eine gute Story. In den bisherigen 10 Folgen macht Jiraiya also nichts falsch. Es geht definitiv mehr in die qualitative Richtung, die ich von Metalder gewohnt bin. Wenn Jiraiya allerdings von einem schwachen Mittelteil verschont wird, könnte die Serie sogar richtig gut werden.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Ranger L » Mi 3. Apr 2019, 04:10

Ich hab mir jetzt mal eine Serie vorgenommen, die schon relativ lange recht weit oben auf meiner Watchlist steht, nämlich Kikader. Ich bin bei 8 Folgen und bisher ist es definitiv nicht uninteressant.


Das Basic Konzept erinnert an eine Mischung aus Kamen Rider und Zubat, nur dass Jiro ein reiner Android ist und kein Cyborg. Story ist bisher sogar ganz in Ordnung für eine so alte Serie. Man hat mit der ersten Folge die Rahmenhandlung recht gut etabliert und zunächst mit der Flucht von Jiro und Co., sowie mit der Zeit dann der Suche nach Dr. Komyoji einen recht guten roten Faden etabliert, der immer wieder aufgegriffen wird. So hat man beispielsweise in der zweiten Folge erfahren, dass Komyoji noch lebt und in Folge 6, dass er entkommen konnte und an Amnesie leidet. Thematisiert wird es bisher eigentlich in jeder Folge. Ich find’s zwar etwas schade, dass man die Flucht von Mitsuko und Masaru mehr oder weniger hat fallen lassen, nachdem Jiro angefangen hat, sich von ihnen zu distanzieren, aber ich schätze es macht irgendwo Sinn.

Mitsuko und Masaru selbst erinnern mich schon sehr an Zubat, gerade das Konzept, dass sie Jiro ständig unterstützen wollen und in die Schusslinie geraten, nur dass man sie zum einen besser in die Folgen integriert (bisher zumindest) und dass sie zum anderen (und jetzt haltet euch fest) WISSEN DASS JIRO KIKAIDER IST. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das noch erleben darf. (ich meine, alles andere hätte auch keinen Sinn gemacht, aber erfahrungsgemäß muss das noch lange nichts heißen)
Jiro ist ganz in Ordnung soweit, aber es hat mich doch sehr irritiert, dass er sich in Folge 3, mit irgend so einer schwachsinnigen Begründung, nicht von Mitsuko reparieren lassen wollte um ihn von seiner Schwäche gegenüber Gills Flöte zu befreien. Nicht nur weil es ihn ziemlich schlecht dastehen lässt, sondern auch weil wir so jede Folge eine obligatorische Flötenszene vorgesetzt bekommen, die jedes Mal gleich abläuft.
Außerdem gibt es da noch den Geldgierigen Privatdetektiv Hattori Hanpei, der von der Verwendung her Richtung GanGan G aus Skyrider geht und wenn’s der Anlass hergibt, auch mal gegen die Protagonisten arbeitet, weil er von einem Monster bezahlt wird.

Die Bösen bestehen bisher eigentlich nur aus Professor Gill, der auf den ersten Blick ein normaler Mensch zu sein scheint und sich Dark wohl hauptsächlich aus Profitgier aufgebaut hat, was ihm schon mal ein klareres Motiv gibt, als die meisten Showa Rider Schurken.
Wie recht häufig in Showa Tokus wurden hier auch zu Beginn gleich die ersten paar Monster vorgestellt, die nun der Reihe nach abgearbeitet werden, in diesem Fall sogar gleich 13, deshalb hoff ich jetzt mal, dass es thematisiert wird, wenn sie mit denen durch sind.


Bisher hat Kikaider auf alle Fälle recht interessante Ansätze. Folgenhandlungen sind gut, das was an Plot da ist, wird ganz gut verwendet, die Serie hätte definitiv die Chance, eine der besseren Showa Tokus zu werden. Mal schauen, wie die Serie weiterhin verläuft.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Ranger L » Sa 13. Apr 2019, 04:07

Ich bin jetzt mit Kikaider durch. Keine schlechte Serie. Es gab zwar einen größeren Durchhänger, aber im Großen und Ganzen war die Serie eigentlich doch ziemlich unterhaltsam. Besser als der durchschnittliche Showa Toku würde ich sagen.


Bei den Charakteren muss ich zunächst mal sagen, trotz fehlender Geheimidentität, wofür ich der Serie natürlich trotzdem ein Kompliment mache, hat mich Jiro ehrlich gesagt auf Dauer schon ziemlich genervt mit seiner Einstellung, sich nicht von Mitsuko reparieren lassen zu wollen. Es wurde mehrere Male angesprochen und er hat sich jedes Mal vehement geweigert, was meiner Meinung nach einfach Faiz Level von dummen Entscheidungen ist. Er hat absolut keinen Nachteil davon, außer dass er seinen Scheiß Stolz überwinden müsste. Er bringt damit ja nicht nur sich selbst, sondern auch andere in Gefahr, da Gill ihn mit seiner Flöte zu kontrollieren versucht und er auch des Öfteren mal andere deshalb angegriffen hat. Sich also trotzdem bewusst dagegen zu entscheiden lässt ihn meiner Meinung nach einfach wie ein selbstsüchtiges Arschloch rüber kommen, was besonders nervig ist, da man ja auch noch jede einzelne Folge von diesen nervtötenden, generischen Flötenszenen daran erinnert wird.
Mitsuko und Masaru waren vom Konzept her schon sehr ähnlich zu Midori und Osamu aus Zubat, nur dass sie als Charaktere deutlich relevanter waren und auch ihre Beteiligung an den Folgenhandlungen durch die Suche nach ihrem Vater bei weitem mehr Sinn gemacht hat. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass sie sich mit der Zeit sogar teilweise mehr zu den Protagonisten der Serien entwickelt haben als Jiro. Gerade Mitte der Staffel gab es sehr viele Folgen, in denen man in erster Linie ihrem Treiben gefolgt ist, während Jiro mehr eine Art „stiller Wächter“ Rolle eigenommen hat und immer erst nach ein paar Minuten aufgetaucht ist, wenn es das erste Mal was zu bekämpfen gab. Was in Anbetracht der Tatsache, dass ich die Beiden, ebenso wie Hanpei (die meiste Zeit) deutlich sympathischer als Jiro fand, nicht unbedingt was Schlechtes ist.

Die Bösen bestanden die Meiste Zeit eigentlich nur aus Professor Gill, der mit der Zeit leider doch recht stark Richtung „Weltherrschaft/Random Leute umbringen“ abgedriftet ist, was ich sehr schade fand, weil er am Anfang eigentlich einen recht guten Eindruck gemacht hat. Aber immerhin hat man darauf verzichtet, irgendwelche Generäle einzuführen, die dann am Ende doch nichts machen, außer ihre Befehle an jemand anderen weiter zu geben.
Am Ende ist zwar noch Hakaider dazu gekommen, der war aber eigentlich eine reine Killermaschine, die die meiste Zeit nur hinter Jiro her war und dem entsprechend auch die ganze Zeit über selbst gekämpft hat.


Die Anfangsphase war wie schon gesagt ziemlich gut und relativ Ereignis lastig, danach ist es allerdings erstmal einige Zeit recht stark abgeflacht. Vor allem die 10er und frühen 20er waren doch relativ langweilig, rückwirkend betrachtet wäre es denke ich, deutlich sinnvoller gewesen, wenn man die Erkenntnis, dass Komyoji entkommen ist und mit Amnesie durch die Gegend wandert noch etwas weiter nach hinten verschoben hätte. Er ist danach zwar in fast jeder Folge vorgekommen oder wurde zumindest thematisiert, wirklich irgendwas vorangegangen ist dabei allerdings nicht. Was mich daran vor allem genervt hat, das war dieses ewige Teasern. Mal waren sie näher dran was zu erreichen, mal weiter weg, aber sie sind ihm halt immer wieder über den Weg gelaufen, er hatte so häufig Momente in denen er kurz davor war, sich an irgendwas zu erinnern und man hatte praktisch ständig das Gefühl, dass jeden Moment der Durchbruch kommt, aber gekommen ist dann letzten Enden doch nichts und im normal Fall ist es immer irgendwie darauf hinaus gelaufen, dass sich die Charaktere durch irgendwelche Zufälle aus dem Weg gehen, knapp verpassen oder aneinander vorbei reden. Das fand ich auf Dauer doch ziemlich anstrengend.
Generell hatte Kikaider in dieser Phase halt wieder dieses Problem, das auch Serien wie Zubat oder Bycrosser hatten, dass man einfach sehr häufig irgendwelche extrem interessanten Ansätze hatte, bei denen man das Gefühl hat, dass sich daraus was entwickeln könnte, man es letztlich aber immer nur in irgendeinem One-Shot verheizt und danach nie wieder aufgegriffen hat. Das beste Beispiel sind diese Pläne die Komyoji in diesem Roboter versteckt hatte und die am Ende von Kikaider gespeichert wurden. Was wurde aus denen? Und was war das eigentlich? Auch sowas wie die Tatsache, dass Komyoji in Folge 25 erfahren hat, dass er Kinder hat, er sich dann ein paar Folgen später aber wieder gefragt hat, ob er wohl auch irgendwo eine Familie hat, sind so Sachen, wo ich mich einfach Frage, wozu ich mir eine Folge eigentlich anschaue.

Glücklicherweise gab’s Mitte der 20er dann aber doch eine recht interessante Entwicklung, die die Serie auf Dauer ganz schön verbessert hat und zwar hat man damit angefangen, häufig mehrere Monster in einer Folge einzuführen, die dann teilweise noch in derselben Folge, teilweise im Laufe der nächsten 2-3 Folgen vernichtet wurden, was nicht nur für etwas Abwechslung gesorgt hat, sondern auch ein paar recht gute Mehrteiler zur Folge hatte. Gerade Folge 27-29 war ein recht guter Dreiteiler mit fließenden Übergängen, wo es sich auch wirklich gelohnt hat, alle drei Monster direkt in der ersten Folge einzuführen. (Auch wenn ich etwas irritierend fand, dass es in der Folge darum ging, dass irgend so ein Professor einen Bewusstseins Schaltkreis entwickelt hat, mit dem man Jiros Schwäche reparieren hätte können, obwohl Mitsuko ja eigentlich schon seit langem sagt, dass sie das auch selbst tun könnte, aber naja.)
Mitte der 30er hat dann auch langsam die Relevanz der Ereignisse wieder deutlich zugenommen, mit der Rückkehr von Komyojis Gedächtnis und dem Erscheinen von Hakaider und von da weg war dann (mehr oder weniger) eigentlich auch durchgehend Plot bis zum Ende. Diese gesamte Endgame Arc hat zwar auch nochmal eindrucksvoll untermauert, warum Jiro ein riesen Vollidiot ist, dafür dass er sich seinen Bewusstseins Schaltkreis nicht reparieren hat lassen, aber ansonsten war das eigentlich eine verdammt spannende Schlussphase, die schon fast mit Sodas Endgame Arcs mithalten kann. Alles hat sehr gut aufeinander aufgebaut, der Plan Hakaider mit Komyoji zu verknüpfen war wirklich clever und auch das Finale war sehr befriedigend. Ist zwar etwas schade, dass sich die Wege von Kikaider und Familie Komyoji trennen, aber immerhin macht es so wohl Sinn, dass Jiro in der Nachfolgeserie noch vorkommen wird, die anderen aber nicht. Und es gab hier auch keine unnötig melodramatische Abschiedsszene oder so, von daher ist das schon ok.


Insgesamt würde ich also schon sagen, dass Kikaider zu den besseren 70er Tokus gehört, die ich bisher gesehen hab. An Serien wie Iron King oder Stronger kommt sie zwar nicht ran, aber würde sie wohl irgendwo zwischen X und Battle Fever J platzieren, was definitiv überdurchschnittlich gut ist. Auf jeden Fall eine Serie, der man mal eine Chance geben sollte.
(Btw. werd ich als nächstes nicht direkt mit Ultraman weiter machen, sondern noch etwas anderes, ungeplantes dazwischen schieben, das es mir wert ist, meine Rotation zu unterbrechen)
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Red Ranger » Mo 22. Apr 2019, 19:23

Ich habe mir jetzt Spielban vorgenommen und die ersten 10 Folgen gesehen. Bisher finde ich es recht gut, auch wenn Metalder und Jiraiya mich zu dem Zeitpunkt bereits mehr begeistert haben. Dennoch scheint die Qualität ähnlich zu sein. Von den bisherigen Folgen war nur eine einzige Folge ein echter Filler, ansonsten konzentrierte sich jede Folge mal mehr und mal weniger auf die Story. Die ist zwar bisher noch recht knapp gehalten. Spielban und seine Partnerin Diana kommen vom Planeten Clin, der vom Wahrer Imperium heimgesucht wurde. Als die Bewohner vom Planeten flohen, konnten anschließend nur zwei Kinder gerettet werden. Spielban und Diana. Sie verbrachten 12 Jahre auf dem Raumschiff, das zur Erde unterwegs war. Und nun beschützen sie die Erde vor dem Wahrer Imperium. Noch vor der Flucht wurden Spielbans Vater und Schwester Helen entführt, die er auch sucht. Dabei fand ich es schon einen recht mutigen Schritt, direkt von Anfang an den Verbleib von Spielbans Vater und Helen zu offenbaren. Spielbans Vater arbeitet nun als Dr. Bio für das Wahrer Imperium und Helen ist eine Gefangene des Imperiums. In jeder anderen Serie hätte man diese Offenbarung wohl bis zum Ende hinausgezögert. Es direkt am Anfang zu verraten, ist schon sehr ungewöhnlich. Das Wahrer Imperium selbst besteht aus dem mysteriösen Wesen Wahrer, das nur in sauberem Wasser überleben kann (und es während seines Aufenthaltes Verschmutzt), der Oberbefehlshaberin Königin Pandora, die wohl am ehesten die Position des Big Bad einnimmt, und den Generälen Deathzero, Dr. Bio und Rikki. Interessant dabei ist, dass Wahrer wirklich nur von Planet zu Planet zieht, um zu überleben. Er ist ständig auf der Suche nach sauberem Wasser zum Leben. Dass er dabei das Wasser verschmutzt und dadurch den Planeten zum Untergang verdammt, ist nur ein lästiger Nebeneffekt. So gesehen hat er noch nicht einmal so wirklich böse Motive, auch wenn die Methoden des Imperiums schon brutal sind. Kann man es ihm vorwerfen, dass er einfach nur überleben will? Gut finde ich bisher auch, wie man Helen eingesetzt hat. Sie wurde von den Bösen auf Spielban angesetzt, damit sie ihn als Hellvira töten kann. Sie behält zwar grundsätzlich ihren eigenen Willen, aber die Bösen können sie auf Knopfdruck in Hellvira verwandeln, wodurch ihr eigener Wille ebenfalls unterdrückt wird. Und ein großer Pluspunkt für die Bösen noch für die Aktion, als zwei Nebencharaktere der Entdeckung ihrer Pläne gefährlich nahe kamen. Anstatt die beiden zu töten und Spielban damit direkt auf den Plan zu rufen, haben sie ihnen einfach nur das Gedächtnis gelöscht, da zwei verschwundene Personen deutlich mehr Aufsehen erregt hätten. Respekt, dass daran mal gedacht wurde. Das hat mich schon immer bei den Gegnern der Showa Kamen Rider extrem gestört, dass sie mit der Beseitigung der vermeintlichen Zeugen erst recht die Aufmerksamkeit des Riders erregt haben. Dabei hätten sie so viel unauffälliger vorgehen können. Bisher macht Spielban also nichts verkehrt. Ich bin mir aber noch nicht sicher, ob die bisherigen Storyfragmente für 44 Folgen ausreichen. Ich denke, da müsste noch mehr kommen, um auch durchgehend spannend zu sein.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Ranger L » So 26. Mai 2019, 04:09

Nachdem ich mit Kikaider neulich eigentlich recht zufrieden war, hab ich mir gedacht, ich nehm mir als nächstes gleich mal Kikaider 01 vor. Ich bin bei 9 Folgen und an sich ist die Serie gar nicht schlecht bisher, auch wenn’s vor allem am Anfang ein paar Sachen gab, die ich nicht so toll fand.


Generell war die erste Folge ziemlich seltsam, vor allem die Existenz von Hakaider und seinem Hakaider Squad fand ich nicht sonderlich einleuchtend. Es wurde zwar gesagt, dass der eigentliche Hakaider nun vom Hirn von Professor Gill kontrolliert wird, aber wie genau das in den Körper gekommen ist, wurde bisher nicht erklärt. Und wo bitte kommen die anderen drei Körper her? Außerdem versteh ich nicht so ganz, wie es jetzt zustande kommt, dass die dann plötzlich alle Monster Formen hatten (inklusive Gill Hakaider). Das passt irgendwie nicht zu der Funktionalität von Hakaider in der ersten Staffel.
Das Storytelling ist ansonsten aber recht gut und knüpft recht schön an die Qualität des Vorgängers an. Es ist zwar jetzt nicht komplett seriell, aber man hat doch einige fortlaufende Handlungsaspekte und für eine 70er Serie ist doch schon relativ viel passiert. Die Hauptsächlich treibende Kraft ist dabei bislang wohl das Mysterium um Akira und Rieko (wobei mir ihre Geheimnistuerei langsam anfängt, ziemlich auf den Geist zu gehen) und jetzt die letzten beiden Folgen auch die Einführung, einer neuen Schurkengruppe namens Shadow.

Ichiro macht bisher auf jeden Fall einen sympathischeren Eindruck als Jiro. Er hat auch ein Schwäche, die aber deutlich besser eingesetzt wird und bisher macht es nicht den Anschein, als könnte man sie einfach jederzeit reparieren. Allerdings würde mich auch hier interessieren wo genau er herkommt. Am Anfang wurde nur gesagt, dass er nach 3 Jahren erwacht ist, weil er böse Aktivitäten registriert hat (was ich an sich schon komisch finde, ich meine, was war denn mit dem gesamten Zeitraum der ersten Staffel? Oder ist das In-Universe schon mehr als 3 Jahre her), aber was er überhaupt in dieser Statue gemacht hat, sollte man schon noch erklären.
Was mich positiv überrascht hat, das ist, wie sehr Jiro bisher auch involviert ist, seit Folge 3 ist er dauerhaft dabei und die beiden Kikaider kämpfen eigentlich die meiste Zeit gemeinsam. Das find ich deutlich besser, als das was die Showa Rider mit ihren gegenseitigen Gastauftritten gemacht haben.
Der obligatorische Comedy Charakter kommt allerdings nicht ansatzweise an Hanpei ran und Relevanz technisch rangiert er bislang irgendwo zwischen Victor & Monty und dem Reporter Typen von Skyrider.


Also unterhaltsam ist die Serie definitiv bisher, wenn sie darauf aufbaut, kann sie denk ich sehr gut mit der ersten Staffel mithalten, ich hoffe nur, dass man ein paar angesprochene Punkte noch erklärt oder es zumindest im weiteren Verlauf besser macht.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Ranger L » Fr 7. Jun 2019, 04:19

Ok, ich bin mit Kikaider 01 jetzt fertig. Schwierige Serie… Ich bin echt nicht ganz sicher, was genau ich davon halten soll. Auf der einen Seite ist sie eigentlich ziemlich gut, vor allem was das Storytelling betrifft, aber gleichzeitig fand ich sie auch teilweise ziemlich frustrierend, weil sie einfach von viel zu viel Schwachsinn nach unten gezogen wurde und deshalb nicht ansatzweise so gut sein konnte, wie sie eigentlich hätte sein müssen.


Wie gesagt war die größte Stärke der Serie wohl ziemlich sicher das Storytelling, das definitiv nochmal eine Steigerung gegenüber der ersten Staffel war. Vielleicht noch nicht ganz auf dem Level von Stronger und Iron King, aber ich würde definitiv sagen, dass die Serie ein recht gutes Gespür dafür hatte, wann es Zeit ist, irgendein Relevantes Ereignis einzubauen, um nicht allzu viel Leerlauf zuzulassen. Die Anfangsphase wurde vor allem vom Mysterium um Akira und Rieko getragen, dann kam die Einführung von Shadow und die Auflösung des Mysteriums. Das hat wiederum zur Einführung Hiroshi und Misao und dem „Höhepunkt“ der Suche nach den Plänen zu Giant Devil geführt. In den Zwanzigern dann die Einführung von Zaddam, sowie der Tod von Rieko und Shadow Knight, sowie ein paar Folgen später die Einführung von Bijinda. Lediglich vor und nach dem Erscheinen von Waruda, gab es mal ein paar Füller mehr, aber auch das geht für eine 70er Serie noch voll in Ordnung. An sich klingt das alles eigentlich extrem gut, was es auch wäre, wenn man nicht so viele Logikprobleme in die Serie eingebaut hätte und ständig irgendwelche Sachen fallen gelassen hätte.
Angefangen direkt mal bei den Zeitlichen Ablaufen des Settings. In der ersten Folge wurde gesagt, dass sich 01 seit 3 Jahren in dieser Statue befindet (wobei nebenbei bemerkt auch nie geklärt wurde, wie er dahin gekommen ist). Da Ichiro von Jiro immer „Niisan“ genannt wird, gehe ich mal davon aus, dass er älter ist als Jiro, woraus ich schließe, dass sich die erste Staffel während, bzw. nach Beginn dieser drei Jahre abgespielt hat. Im späteren Verlauf wird von Hakaider allerdings erwähnt, dass er für den Aufbau seiner Basen ebenfalls drei Jahre gebraucht hat, was zeitlich aber nicht hingeht, da Hakaider in dieser Form frühesten unmittelbar nach dem Ende der ersten Staffel (also vor maximal 2 Jahren) entstanden sein kann. Außerdem sind Akira und Rieko, bzw. Hiroshi und Misao vor Dr. Gill geflohen, was dementsprechend sogar während der ersten Staffel irgendwann stattgefunden haben muss (was an sich schon unrealistisch genug ist), aber soll ich ernsthaft glauben, dass Akira seit über zwei Jahren ohne Gedächtnis in der Gegend rumläuft? (Natürlich nur, wenn man davon ausgeht, dass die drei Jahre auch wirklich unmittelbar vor der ersten Staffel angefangen haben, aber andernfalls, wäre die Sache mit Hakaiders Basen noch weniger plausibel als ohnehin schon) Außerdem hat man letztlich noch nicht mal erfahren, wodurch genau Akira sein Gedächtnis überhaupt verloren hat.
Was mich ebenfalls irritiert, das ist die Sache, mit Hakaiders Persönlichkeit. Er hat sich von Anfang an eigentlich nicht so verhalten, wie es der Hakaider in der ersten Staffel getan hat, was mich im ersten Moment gar nicht so sehr gewundert hat, da er ja nun das Gehirn von Dr. Gill in sich hat. Als dann aber später rausgekommen ist, dass Gill die Handlungen von Hakaider nicht kontrolliert (was an sich sogar durchaus zur Funktionalität in der ersten Staffel passen würde), sondern sogar mehr oder weniger als vollkommen separates Wesen in Hakaider weiter existiert, hat das schon so ein bisschen die Frage aufgeworfen, warum genau er sich so anders verhält als der originale Hakaider.

Generell hab ich so ein bisschen gemischte Gefühle was die Bösen betrifft. Diese Ganze Hakaider Squad Sache in der Anfangsphase fand ich ehrlich gesagt ziemlich schwachsinnig, es wurde nie gesagt, wie genau die Gehirne von Gill und Co. überhaupt in die Hakaider Körper gekommen sind und wo die anderen drei Hakaider Körper herkommen (wobei letzteres theoretisch Sinn machen könnte, wenn man nach der Annahme geht, dass zwischen den beiden Staffeln 2 Jahre vergangen sind und Hakaider sich in der Zwischenzeit seine „Brüder“ selbst gebaut hat).
Als Shadow aufgetaucht ist, wurde das ganze schon deutlich besser, von der Art der Organisation gehen die schon sehr Richtung Shocker, nur mit deutlich besseren Genäralen, die auch wirklich was gemacht haben. Vor allem die Dynamik zwischen Shadow Knight und Hakaider war eigentlich ziemlich cool und später wurde das Ganze mit Waruder nochmal so ein bisschen reproduziert, Zaddam war zwar nicht so sehr im Kampf aktiv, war dafür aber immer der Kopf der Schurken und hat selbst die Pläne entworfen und sie Big Shadow vorgelegt, anstatt sie nur entgegen zu nehmen und weiter zu geben.
Was mich allerdings auch an Shadow noch so ein bisschen irritiert hat, das waren die ständig Schwankenden Ziele. Als sie eingeführt wurden, wurde zunächst mal direkt etabliert, dass es ihr Ziel ist, 10000 bestimmte, vom Computer ausgewählte Menschen zu töten, was an sich ein interessantes und sehr konkretes Ziel ist, auch wenn mich da schon gestört hat, dass man nicht gesagt hat, warum sie das eigentlich wollen. Nachdem dann aber das Geheimnis um Akiras Pläne aufgelöst wurde und dann auch Hiroshi aufgetaucht ist, ist dieses Ziel irgendwie immer mehr in den Hintergrund gerückt und man hat sich fast nur noch auf die Pläne konzentriert. Solange bis man Giant Devil dann letztlich wirklich gebaut hat und er (aufgrund der unvollständigen Pläne) sehr schnell vernichtet wurde. Es hat danach noch kurz so ausgesehen, als würde man erneut versuchen an die Pläne zu kommen, doch dann wurde gesagt, dass Big Shadow es vorzieht, seinen eigenen Roboter zu bauen (Zaddam) und als der dann fertig war, wurde die Sache mit den Plänen komplett fallen gelassen und anstatt wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren, ist Shadow zunehmend mehr auf dieses typische „Random Chaos stiften/Menschheit auslöschen“ übergangen, was ich halt sehr schade fand.
Beim Endgame der Serie bin ich mir auch nicht so ganz sicher, was ich davon halten soll. So eine richtige Arc im Stil der ersten Staffel gab es hier nicht, nur die letzten beiden Folgen, mit den beiden davor, bei denen man das Gefühl hatte, dass sie auch irgendwas zum Endgame beitragen würden, dann aber letztlich nicht wirklich was dabei rausgekommen ist. Die Vorletzte Folge mit dem Ende von Waruda fand ich eigentlich recht gut, aber das Finale war dann doch ziemlich enttäuschend. Der Plan von Shadow war mir ehrlich gesagt etwas zu unspektakulär und wenig bedrohlich für ein Finale und alle drei verbleibenden Schurken wurden für meinen Geschmack auch viel zu einfach und langweilig besiegt.
Ach ja und wo genau kommt eigentlich Waruder her? Es wurde explizit gesagt, dass sie ihn angeheuert haben und auch die Art und Weise, wie man alles für seine Ankunft vorbereiten musste, deutet zusätzlich darauf hin, dass er von irgendwo außerhalb der Reihen Shadows kommt. Also wer hat ihn erschaffen?

Ichiro fand ich als Protagonist definitiv sympathischer als Jiro. Auch er hatte keine Geheimidentität, was ihm an sich schon mal nen Bonus gibt und anders als Jiro hat er sich auch nicht die ganze Zeit für sein Androiden Dasein selbst bemitleidet. Eine Schwäche hatte er zwar auch und zwar, dass er sich nicht bei Dunkelheit und in geschlossenen Räumen verwandeln kann, das wurde nach ca. 10 Folgen aber komplett vergessen und danach nie wieder thematisiert. Nicht gerade ein riesen Verlust, aber halt trotzdem eine weitere Sache, die die Serie hat fallen lassen.
Und da wir gerade beim Thema sind, auch Jiro ist mit der Zeit vollkommen verschwunden. In der ersten Hälfte kam er eigentlich in ¾ aller Folgen vor, aber ab Mitte der 20er ist er dann irgendwann einfach nicht mehr aufgetaucht und hatte erst in der allerletzten Folge nochmal einen Auftritt. Seine Abwesenheit wurde ein paar Folgen später dann durch die Einführung von Bijinda kompensiert, die ich eigentlich auch recht sympathisch fand. Sie war zwar teilweise schon ziemlich naiv, aber eine gute Seele, der man nie wirklich böse sein konnte. Was ich nur etwas irritierend fand, das war, dass mit ihrer Ankunft Misao, Hiroshi und Akira gefühlt immer mehr zu Hintergrund Charakteren geworden sind. In einigen Folgen sind sie sogar gar nicht mehr vorgekommen.
Oh und der obligatorische, irrelevante Comic Relief Charakter ist nach knapp 20 Folgen auch verschwunden. Nicht unbedingt was schlechtes, aber trotzdem noch so eine Sache, die man vergessen hat.


Alles in allem find ich die Serie ziemlich schwer zu bewerten, sie hatte viel positives, vor allem Sachen, die so als 70er Serie herausstechen lassen, aber das allein reicht nicht aus, um die ganzen Probleme einfach vergessen zu machen. Und das was ich erwähnt hab, waren halt auch nur die größeren, Folgenübergreifenden Sachen, da gab es in einzelnen Folgenhandlungen noch sehr viel mehr, was man aufzählen könnte und das kann ich einfach nicht ignorieren. Ohne diese ganzen Dinge, hätte 01 ohne Probleme einer der besten 70er oder vielleicht sogar generell Showa Tokus sein können, aber so wie ist, bleibt sie für mich letztlich sogar hinter ihrem Vorgänger zurück, weil ich die erste Staffel in der Summe doch deutlich stimmiger fand als 01. Sie ist trotzdem alles andere als schlecht, aber einfach ziemlich frustrierend, weil sie sich halt so oft unnötig selbst eingeschränkt hat.
Btw. eine kleine Randnotiz. Bilde ich mir das nur ein oder sind Tokus in den frühen 70ern im Schnitt deutlich kreativer mit ihrem Storytelling gewesen, als die meisten Tokus in den späten 70ern und frühen 80ern? Von allen Pre-Bioman Tokus die ich gesehen hab, waren alle, die nicht komplett episodisch waren (Stronger, Iron King, Kikaider, Kikaider 01, X) aus den frühen 70ern, von denen zwischen ’76 und ’83 war bisher nicht eine einzige nicht komplett episodisch. Zugegebenermaßen hab ich aus diesen Jahren auch ein paar Serien weniger gesehen, kann also sein, dass der Eindruck täuscht, aber bisher kommt es mir irgendwie so vor.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Ranger L » Sa 6. Jul 2019, 04:08

Fast ein 3/4 Jahr nach Jetman hab ich mir gedacht, es wäre mal wieder Zeit für einen Inoue Toku, deshalb hab ich mir jetzt mal Cutie Honey The Live vorgenommen. Ich bin bei 9 Folgen und es ist… definitiv nicht das was ich erwartet hatte, soviel ist sicher, aber interessant ist die Serie auf jeden Fall. Tatsächlich würd ich sogar sagen, dass sie mir bislang recht gut gefällt.


Die Stimmung der Serie ist sehr faszinierend, da das Setting eigentlich doch recht düster präsentiert wird, wozu auch die sehr skrupellose Schurkengruppe Panther Claw sehr gut passt, die bisher noch recht mysteriös rüber kommt, aber gleichzeitig ist der Humor teilweise so extrem Over the Top, dass es sich schon fast wieder wie eine Parodie anfühlt. Balance und Timing find ich dabei aber recht gut soweit, weswegen es eigentlich auch nicht erzwungen rüber kommt. (Das ist eigentlich was, das ich eher von Kobayashi erwarten würde). Nur den extrem sexuellen Humor find ich ab und zu etwas übertrieben. Nicht immer, aber gelegentlich denk ich mir schon, „Ok, das war jetzt etwas unnötig.“
Inhaltlich hat sich die Serie bis jetzt hauptsächlich darauf fokussiert, Dinge zu etablieren, Build Up zu betreiben und Mysterien zu streuen, was nicht unbedingt was schlechtes ist und man hat, find ich, eigentlich auch nen sehr guten Job dabei gemacht, ich hoffe nur, dass man nicht den richtigen Zeitpunkt verpasst, das alles dann auch aufzulösen, denn gerade bei Inoue sehe ich die Gefahr für sowas halt immer als recht hoch.

Honey als Protagonistin find ich absolut super bis jetzt, sie ist halt einfach genau so ein Charaktertyp, der mir eigentlich immer gefällt. In gewisser Weise ist sie fast so eine Art Mischung aus Mamoru aus Amazons und Usagi aus PGSM. Es wird auch schon immer wieder mal etwas Hintergrund von ihr angeteasert, aber ich hoffe mal, dass da noch deutlich mehr kommt (u.a. würde mich z.B. interessieren, woher sie und Hayami sich kennen).
Miki ist auch nicht uninteressant, auch wenn sie nicht unbedingt mein Lieblings Typ von Charakter ist, aber ich denke, dass ich schon grob verstehe, warum sie so distanziert ist. Außerdem find ich ihre Ultra-edgy Art, im direkten Kontrast zu Honey teilweise sogar recht unterhaltsam, weil sie halt so sehr ins andere Extrem geht, dass es schon wieder lustig ist. (Was ich nur etwas seltsam fand, wie kommt es, dass sie, direkt nach dem Gefängnisausbruch, einfach mal eben auf ne normale Schule wechseln kann?) Und auch bei ihr muss natürlich noch einiges an Background kommen.


Das Ding ist, eigentlich will ich mich nicht zu sehr aufhypen, da mir halt immer noch bewusst ist, dass es sich hierbei um einen Inoue Toku handelt und der Mann nun mal ein absolut übernatürliches Talent dafür hat, selbst das beste Setting gegen die Wand zu fahren, aber bislang macht die Serie für mich eigentlich so gut wie alles richtig. Wenn sie so weiter macht, hätte sie ohne weiteres die Chance, sein mit Abstand bester Toku zu sein. Also mal schauen, wie das am Ende aussieht.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Red Ranger » Di 9. Jul 2019, 21:27

Da ich ja dieses Jahr insgesamt 5 Metal Heroes gesehen haben wollte und mittlerweile auch wieder eine gesubbte Sentai Staffel zur Verfügung steht (und Flashman auch in absehbarer Zeit fertig sein wird, wo Metallic es übernimmt), habe ich beschlossen, mir erst einmal meine fünften Metal Hero vorzunehmen und habe mit Jiban angefangen. Nach 8 Folgen finde ich es aber immer noch recht langweilig. Man wird ziemlich in die Handlung reingeworfen, was auch kein Problem wäre, wenn man denn mal damit angefangen hätte, grundlegende Dinge zu erklären. Man weiß nicht, wie Naoto zu Jiban wurde, und ob er als Jiban nur einen Kampfanzug trägt oder ein Cyborg ist (ich würde auf letzteres tippen). Wer ist das kleine Mädchen Mayumi, das anscheinend eine Art Mentorenrolle für Jiban hat? Und es ist auch nicht wirklich klar, ob Jiban von sich aus gegen Biolon kämpft oder ob er einer Organisation angehört. Klar, als Naoto ist er Polizist, und Jiban wirkt auch wie ein Polizist, der auch während der Kämpfe gerne das Anti-Biolon Gesetz zitiert. Aber es deutet nichts darauf hin, dass eine Organisation hinter Jiban steckt. Mayumi scheint alles, was Jiban braucht, in ihrem Keller zu haben. Da die Bedrohung durch Biolon anscheinend bekannt ist und Jiban eben nach gewissen Anti-Biolon Gesetzen handelt, muss er ja irgendwo von offizieller Seite eingesetz worden sein. Und wenn er von offizieller Seite autorisiert ist, wieso geben sie dann einem kleinen Mädchen die Aufsicht über Jiban? Es könnten natürlich alles Fragen sein, die im Laufe der Staffel geklärt werden, aber so langsam sollte da mal was kommen. Die ersten 8 Folgen hätten auch irgendwo in der Mitte der Staffel sein können und waren auch recht episodisch. Und bisher waren die Folgen auch nicht wirklich spektakulär. Die Bösen mit Dr. Giba als Anführer und Marsha und Karsha als seine Generäle sind auch erst einmal recht blass. Jedenfalls muss sich die Serie noch gewaltig steigern. Mehr als 2 Folgen hintereinander schaffe ich auch aktuell nicht. Dann wird es zu langweilig. Gerade für eine Staffel, die nach Jiraiya kam, muss da schon mehr kommen.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Basara » Mi 10. Jul 2019, 20:31

Red Ranger hat geschrieben:
Di 9. Jul 2019, 21:27
Da ich ja dieses Jahr insgesamt 5 Metal Heroes gesehen haben wollte und mittlerweile auch wieder eine gesubbte Sentai Staffel zur Verfügung steht (und Flashman auch in absehbarer Zeit fertig sein wird, wo Metallic es übernimmt), habe ich beschlossen, mir erst einmal meine fünften Metal Hero vorzunehmen und habe mit Jiban angefangen. Nach 8 Folgen finde ich es aber immer noch recht langweilig. Man wird ziemlich in die Handlung reingeworfen, was auch kein Problem wäre, wenn man denn mal damit angefangen hätte, grundlegende Dinge zu erklären. Man weiß nicht, wie Naoto zu Jiban wurde, und ob er als Jiban nur einen Kampfanzug trägt oder ein Cyborg ist (ich würde auf letzteres tippen). Wer ist das kleine Mädchen Mayumi, das anscheinend eine Art Mentorenrolle für Jiban hat? Und es ist auch nicht wirklich klar, ob Jiban von sich aus gegen Biolon kämpft oder ob er einer Organisation angehört. Klar, als Naoto ist er Polizist, und Jiban wirkt auch wie ein Polizist, der auch während der Kämpfe gerne das Anti-Biolon Gesetz zitiert. Aber es deutet nichts darauf hin, dass eine Organisation hinter Jiban steckt. Mayumi scheint alles, was Jiban braucht, in ihrem Keller zu haben. Da die Bedrohung durch Biolon anscheinend bekannt ist und Jiban eben nach gewissen Anti-Biolon Gesetzen handelt, muss er ja irgendwo von offizieller Seite eingesetz worden sein. Und wenn er von offizieller Seite autorisiert ist, wieso geben sie dann einem kleinen Mädchen die Aufsicht über Jiban? Es könnten natürlich alles Fragen sein, die im Laufe der Staffel geklärt werden, aber so langsam sollte da mal was kommen. Die ersten 8 Folgen hätten auch irgendwo in der Mitte der Staffel sein können und waren auch recht episodisch. Und bisher waren die Folgen auch nicht wirklich spektakulär. Die Bösen mit Dr. Giba als Anführer und Marsha und Karsha als seine Generäle sind auch erst einmal recht blass. Jedenfalls muss sich die Serie noch gewaltig steigern. Mehr als 2 Folgen hintereinander schaffe ich auch aktuell nicht. Dann wird es zu langweilig. Gerade für eine Staffel, die nach Jiraiya kam, muss da schon mehr kommen.
Schau weiter, die Origin Story kommt noch im 10er-Segment. Jiban kann echt dramatisch werden, wenn es notwendig vom Handlungsstrang wird.

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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Ranger L » Do 11. Jul 2019, 04:12

Ich bin jetzt mit Cutie Honey fertig und ja, das war zweifellos die mit Abstand beste Inoue Serie, die ich bisher gesehen hab. Es gab zwar schon noch einige Stellen, an denen man seinen Stil etwas durchscheinen sehen konnte, aber für seine Verhältnisse hat er hier definitiv eine ungewöhnlich gute Leistung abgeliefert.


Von den Charakteren waren auf jeden Fall Honey und Miki meine Favoriten. Honey ist halt, wie schon im Eingangspost erwähnt, einfach die Art von Charakter die ich generell gerne mag, überdreht, süß, witzig, etwas naiv und will einfach nur helfen. Miki würde ich sagen gehört definitiv zu den besten ihres Charaktertyps, die ich bisher gesehen hab. Sie war zwar distanziert, aber eigentlich nie unnötig antagonistisch und ich konnte größtenteils gut nachvollziehen, warum sie so gehandelt hat. Abgesehen davon fand ich, dass sie und Honey gemeinsam einfach eine richtig coole Dynamik hatten. Diese extrem gegensätzlichen Persönlichkeiten haben sich ziemlich gut ergänzt und waren einfach mega unterhaltsam. Das einzige was ich etwas seltsam fand, warum wurde es in ihrer Einführungsfolge so dargestellt, als könne sie ihre Honey Flash Form nicht kontrollieren, obwohl sie später keine so wirklichen Problem mehr damit zu haben schien?
Bei Yuki bin ich nicht so sicher, was ich von ihr halten soll. Sie war in gewisser Weise halt schon irgendwie so ein ähnlicher Charakter, wie diese typischen „nur existent um allen Beteiligten das Leben so schwer wie möglich zu machen“ Typen, die Inoue immer in seine Serien einbaut. Ich fand’s halt vor allem in der Hinsicht schade, weil ich sie anfangs, als sie aufgetaucht ist, sogar extrem sympathisch und lustig fand und ich ja auch generell immer ein Fan davon bin, wenn Charaktere zunächst nur wie ein unscheinbarer One Shot wirken, dann aber doch dabei bleiben und extrem wichtig werden. Aber dass sie dann mit der Zeit doch so sehr durchgedreht ist, fand ich etwas enttäuschend. Und ich fand auch dieses „Wir müssen Yuki unbedingt retten“ Ding, im Finale etwas unnötig, wenn man schon so auf Schurke mit ihr geht, dann hätte ich es besser gefunden, wenn man es auch komplett durchgezogen hätte und statt es dann am Schluss noch so aufzuweichen.

Panther Claw fand ich als Schurkengruppe eigentlich ziemlich interessant. Das Konzept, dass man vier verschiedene Fraktionen hat, die mehr oder weniger zu gleichen Teilen zusammenarbeiten, um die Organisation am Laufen zu halten, gefällt mir tatsächlich sehr gut und mich hat es auch nicht sonderlich gestört, dass es keinen übergeordneten Anführer gab. Insbesondere die Machtkämpfe haben so viel natürlicher gewirkt. Wenn es keinen eindeutigen Chef gibt, ist es nur logisch, dass jeder die Position für sich beanspruchen will. Und ich fand auch ihr Vorgehen nicht unbedingt verwirrend, gerade diese Rückblick Episode zu Beginn der zweiten Hälfte hat da nochmal sehr fürs Verständnis geholfen. Die Gruppen von Watari, Nakajou und Tanaka waren für die Finanzierung bzw. generell die Einnahmen zuständig und Karasugawas Gruppe hat die nächste Generation von Mitgliedern ausgebildet. Das Ziel des Ganzen ist ausschließlich Profit. Das fand ich als Konzept durchaus nachvollziehbar.
Von den einzelnen Charakteren hat mich jetzt keiner so wirklich geflasht, aber es war jetzt auch niemand wirklich schlecht. In der Theorie fand ich Nakajou noch am interessantesten, aber bei ihm hat es mich halt extrem irritiert, dass das Erscheinen, seiner vierten Persönlichkeit (das ich an sich schon random genug fand) irgendwie komplett das „Gimmick“ des Charakters zerstört hat. Die anderen drei Persönlichkeiten sind plötzlich komplett verschwunden und er war bis zum Schluss in dieser einen Persönlichkeit gefangen, das fand ich schon etwas seltsam.

Background kam mit der Zeit eigentlich doch noch recht viel, auch wenn das Timing meiner Meinung nach auch noch deutlich besser hätte sein können, aber naja, bei Inoue nehm ich, was ich kriegen kann. Die Story von Kisaragi macht eigentlich größtenteils Sinn, gerade am Ende gab es da auch noch ein paar wichtige Kleinigkeiten, wie die Sache mit Yukis Android Eltern oder der Information, dass Miki sich selbst einliefern hat lassen, im Epilog. Das einzige was mich persönlich noch interessiert hätte wäre, ob Kisaragi irgendwas mit Panther Claw zu tun hatte oder nicht. Ich meine, er hatte sehr viel fortschrittliches und teures Equipment und die Panther Claw Generäle hatten körperliche Modifikationen. Klar, diese Dinge lassen sich auch anderes Erklären, aber trotzdem liegt die Vermutung irgendwie nah, da hätte ich es schon cool gefunden, wenn man mal konkret drauf eingegangen wäre.
Ich bin ebenfalls froh, dass man letztlich noch erfahren hat, wie Hayami und Honey sich kennen gelernt haben (auch wenn das find ich ne Information ist, die eher in die Anfangsphase gehört und nicht ins Finale nach dem letzten Kampf), die einzige Information, die mir da nur irgendwie noch abging, wo genau hatte Hayami dieses Ding her, mit dem er Honeys Bezerker Mode neutralisieren konnte? Ich meine, das wird er ja wohl kaum selbst gebaut haben, also irgendwo muss es ja herkommen. Generell fand ich diese Bezerker Mode Aktion rückwirkend betrachtet irgendwie ziemlich random und unnötig. Ich meine, letztlich war es nur eine einzige Folge (obwohl da sogar explizit gesagt wurde, dass das öfters vorkommt) und im Grunde war es lediglich dazu da, dass Honey am Ende bewusstlos wird und entführt werden konnte, wofür man sich auch locker nen deutlich besseren Vorwand hätte suchen können, der diese Frage nach der Problemlösung gar nicht hätte aufkommen lassen. Keine Ahnung was genau das sollte.


Ich glaube, recht viel mehr hab ich gar nicht mehr zu sagen, die Serie hatte noch ein paar Schwachpunkte hier und da aber für Inoue Verhältnisse ist das trotzdem verdammt stark. Es gab keine krassen Logikfehler, die der ganzen Serie wiedersprechen, das Drama hat sich auf das Wesentliche beschränkt und im Kontext Sinn gemacht und die Charaktere waren größtenteils sympathisch und auch nicht allzu inkompetent. Damit kann ich absolut leben.
Natürlich werd ich mir, wie immer bei kürzeren Serien, noch eine zweite anschauen und ich denke, es würde sich anbieten, diese Runde dafür zu nutzen um endlich mal Guyferd abschließen, die ich letztes Jahr ja schon mal angefangen habe. Ich werd mir die ersten zehn Folgen zwar nochmal anschauen (da mein Gedächtnis schließlich nicht mehr das es ist, was es… im Grunde genommen noch nie war), aber einen First Impression Post brauch denk ich mal nicht, da ich letztes Jahr, ja schon mal einen gemacht habe.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Ranger L » Do 18. Jul 2019, 04:13

Ok, ich hab Guyferd jetzt abgeschlossen. Das war… eine seltsame Serie. Nicht schlecht, aber schon etwas komisch. Ich hab ja schon bei meinem ersten Post letztes Jahr gesagt, dass sich die Serie irgendwie wie eine Mischung aus Showa Rider und Heisei Rider anfühlt und das seh ich auch immer noch so. Wäre die Serie von Toei würd ich sagen, es war ein experimentelles Übergangsprojekt. Funktioniert hat das ganze find ich teils besser, teils weniger gut. Ich finde es ehrlich gesagt gar nicht so einfach, die Serie zu bewerten.


Zunächst mal zu den Charakteren. Goh hat mich als Protagonist anfangs eigentlich eher genervt, vor allem mit seinem ständigen Selbstmitleid, weil er es ja ach so schwer hat, als Cyborg Mutant (obwohl ihm das eigentlich keinerlei wirkliche Nachteile bietet) und er Rei und Yuu deshalb natürlich auch erstmal seine wahre Identität verschweigen musste, da sie ihn ja sicherlich dafür verurteilen würden kein Mensch zu sein (Spoiler: Haben sie nicht!), aber als er ihnen seine Identität dann offenbart hat (bzw. es musste) wurde er für mich auch als Charakter deutlich besser. Nachdem er gecheckt hat, dass es absolut niemanden juckt, ob er ein Mensch ist oder nicht, hat er auch aufgehört, sich die ganze Zeit selbst zu bemitleiden, wodurch er mir mit der Zeit eigentlich doch noch recht sympathisch wurde.
Rei und Yuu gehören definitiv zu den besten Toku Kindern überhaupt, vor allem weil sie halt nicht nur sympathisch waren sondern auch wirklich was beigetragen haben und nützliche Charaktere waren, die die Protagonisten mehr als nur seelisch unterstützt haben. Was mich zwar etwas irritiert hat ist, dass man eigentlich nie so wirklich geklärt hat, in welcher Beziehung sie zu Masato gestanden haben und sich deshalb so an Goh rangehängt haben, aber immerhin ist man mit der Zeit noch etwas auf die Abwesenheit ihrer Eltern eingegangen, was zumindest erklärt hat, warum sie einfach so 24/7 mit Goh und dem Professor rumhängen konnten. Der Professor war für meinen Geschmack teilweise fast schon etwas zu tollpatschig, um so wirklich kompetent rüber zu kommen, aber unsympathisch war er jetzt auch nicht.

Bei den Bösen hab ich so ein bisschen gemischte Gefühle. Ich mag die Grundidee der Organisation, aber die Umsetzung fand ich eher mittelmäßig. Dass der Augenscheinliche Oberbösewicht relativ früh schon vernichtet wird und durch ein Mastermind ersetzt wird, find ich in der Theorie ganz cool und Zodiac hat mir als Anführer auch etwas besser gefallen, als Mr. Bicross, der Wechsel war letztlich aber ziemlich random. Die zweite Umstrukturierung, nach 2/3 der Serie fand ich sogar noch unnötiger, vor allem dass man Shion rausgeworfen hat, die für mich bis dahin eigentlich die interessanteste der Schurken war und Kuzam als ihr indirekter Nachfolger war irgendwie ziemlich seltsam und ich bin mir nicht sicher, ob ich so wirklich verstehe, was genau er eigentlich wollte.

Inhaltlich könnte man die Serie wohl sehr gut in drei größere Arcs unterteilen, Folge 1-8, 9-16 und 17-26. Und während sich diese Arcs inhaltlich find ich sogar sehr gut gesteigert haben, waren die Übergänge eigentlich immer ziemlich schlecht. Die ersten 8 Folgen waren für mich definitiv die schwächste Phase schon allein wegen dem bereits angesprochenen, ewigen Rumgejammer von Goh, allerdings muss ich sagen, was mich dieses Mal nicht so sehr gestört hat, wie beim ersten Mal, als ich die Anfangsphase geschaut hatte, das war diese Sache mit dem Ki, das Goh braucht um seine Kräfte vernünftig zu kontrollieren. Das hatte mich ja letztes Mal ziemlich verwirrt, aber jetzt wo ich es ein zweites Mal gesehen hab, fand ich es eigentlich doch relativ einleuchtend, ich weiß auch nicht so recht wieso. Die letzte Folge dieser Arc fand ich dann aber ziemlich schwach, diese Sache mit Zodiac kam halt erstmal wirklich komplett aus dem nichts, welchen tieferen Sinn es hatte, dass Masato sich nach dem Kampf mit Goh direkt wieder in explodierende Basis teleportiert, hab ich nicht so ganz verstanden und dass Shion Goh dazu bringt seine Identität zu offenbaren war irgendwie auch ziemlich random (auch wenn letzteres die Serie auf lange Sicht natürlich trotzdem extrem verbessert hat).
Den Start der zweiten Arc fand ich erstmal ziemlich stark und mit der Zeit ist man dann auch noch etwas auf die Herkunft des Fallah Parasits und Zodiac eingegangen, was ich ganz cool fand, auch wenn ich als Information noch sehr interessant gefunden hätte, wie genau Crown dazu gekommen ist. Generell hat das irgendwie so ein bisschen die Frage aufgeworfen was zuerst da war, Zodiac, der Bicross kontrolliert und mit ihm Crown gegründet hat oder Crown, die Zodiac und den Parasiten gefunden haben, woraufhin Zodiac angefangen hat die Organisation zu übernehmen. Der Übergang war dann aber auch hier wieder extrem seltsam. Zunächst der absolut enttäuschende Tod von Shion (mal ernsthaft, das war so eine frustrierende und unbefriedigende Szene) und dann der relativ seltsame Climax, bei dem dann (zumindest so wie ich das verstanden hab), das Gehirn von Shion in eine Maschine eingebaut wurde, die die Fallah Raketen kontrolliert, welche Menschen damit infizieren sollten und am Ende hat Shion dann einfach komplett grundlos das Kraftfeld abgeschalten und sich einfach zerstören lassen. Im Anschluss hatte Zodiac dann auf einmal einen richtigen Körper, wo auch immer der auf einmal her gekommen ist und mit dem Start der nächsten Arc ging es dann plötzlich um so eine seltsame Steinplatte, die irgendwie auch ziemlich aus dem nichts kam.
Dieser Platte hat man dann zwar auch im Anschluss noch etwas mehr Kontext verliehen, was durch die Story um die drei Key Items auch dafür gesorgt hat, dass das Storytelling in der letzten Arc wahrscheinlich sogar am besten war, aber wo genau die Platte auf einmal hergekommen ist, hab ich trotzdem nicht verstanden. 2 Folgen vor Schluss ist dann auch auf einmal Masato wieder aufgetaucht, was ich auch ziemlich seltsam fand. Ich meine, dass er die Basis Explosion überlebt hat, find ich gar nicht mal so abwegig (sind wir mal ehrlich, als ob irgendwer in einem Toku an einer Basis Explosion stirbt. Sowas ist fast so ungefährlich wie ein Raumschiffabsturz), aber man hat halt keine wirklichen Informationen darüber erhalten, warum er erst jetzt wieder aufgetaucht ist oder wo er die ganze Zeit war. Beim Finale bin ich mir auch nicht ganz sicher, was ich davon halten soll. Diese Wiederbelebung von Goh fand ich ohnehin schon recht grenzwertig, aber ihn danach mehr oder weniger direkt wieder sterben zu lassen bzw. offen zu lassen, ob er überlebt hat, hat das ganze nur noch dämlicher wirken lassen.


Das Ding an Guyferd ist, dass die Serie im Kern eigentlich wirklich gut ist. Sie hat ne interessante Story, für Mitte der 90er ein ziemlich gutes Storytelling und mehr oder weniger gute Charaktere, auf dem Papier hat Guyferd absolut alles was man für eine richtig starke Serie braucht. Das Problem ist nur, dass sie irgendwie eine ziemliche Climax-Schwäche zu haben scheint. Die Phasen zwischen den Höhepunkten waren eigentlich alle ziemlich gut, aber immer wenn es auf eine größere Veränderung oder einen Climax zuging, hat alles plötzlich nur noch improvisiert und undurchdacht gewirkt. Ich bin nicht sicher ob die Serie sehr unerfahrene Writer hatte oder Toho einfach zu wenige dieser Serien produziert um die nötige Sicherheit zu haben, aber ich finde es irgendwie extrem schade, dass man doch sehr viel Potenzial hat liegen lassen. Guyferd ist wie gesagt alles andere als schlecht, vielleicht sogar gut, aber sie hätte einfach sehr viel besser sein müssen, als sie letzten Endes war.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Ranger L » Mi 21. Aug 2019, 04:06

Da dieses Jahr für mich ja eh schon so ein bisschen das Jahr der Internationalen Tokus ist, hab ich mir gedacht ich könnte zu Indonesien, Süd Korea und Australien auch direkt noch China hinzufügen. Deshalb hab ich jetzt mal mit dem chinesischen Toku Battle Strike Team: Giant Saver angefangen und bin bei 10 Folgen. Ist eine etwas seltsame Serie, die sich irgendwie anfühlt wie eine Mischung aus so ziemlich sämtlichen Toku Franchises, die es so gibt, aber erstaunlicherweise funktioniert es bisher eigentlich recht gut.


Die Handlung wirkt so ein bisschen wie eine Mischung aus Ryukendo und Gransazer, die Helden bekommen hier die Kräfte von den Überresten einer vergangenen, sehr Fortschrittlichen Zivilisation, das Ganze ist aber Militärisch organisiert, mit einem Team von rekrutierten Leuten (bislang drei) und einem Verbündeten, der wohl aus dieser Zivilisation abstammt.
Die Bösen gehen so ein bisschen Richtung Druidons, sie sind wohl ursprünglich Bewohner der Erde und haben diese Zivilisation bekämpft, sind dann aber in den Weltraum verschwunden und jetzt wieder zurück gekehrt. Und sie sind hinter sogenannten „Super-Elves“ her, welche meistens in Form von Gegenständen mit Superkräften auftauchen, welche man aber auch in Monster verwandeln kann.
Zu Beginn war das alles auch erst mal ziemlich verwirrend, aber mittlerweile hat man doch schon einige Informationen bekommen, die es etwas einleuchtender machen und ich glaub schon dass ich inzwischen ganz gut verstehe, was abgeht, auch wenn ich trotzdem mal hoffe, dass man im Laufe der Serie noch ein paar Antworten mehr bekommt. Das Storytelling ist dabei so ein bisschen an das Zweiteilerformat von Kamen Rider angelehnt, was auch nicht unbedingt schlecht ist, auch wenn ich sagen muss, die Art und Weise, wie man die Folgen trennt bzw. wann und wie man die Cliffhanger setzt, ist teilweise extrem seltsam und random.
Oh und Kompliment dafür, dass man Mechakämpfe nicht in jede Folge einbaut.

Die Charaktere, würde ich sagen, kann man durchaus mit einem regulären Sentai Team Vergleichen, ich würd aber sagen, vom Konzept her und wie sie zusammen gesetzt sind, erinnern sie mich fast noch mehr an Tomica Heroes. Die Protagonisten und ihre Verbündeten sind auf jeden Fall recht sympathisch bisher, mal schauen wie die Dynamik dann mit den zusätzlichen Teammitgliedern wird (die einem, warum auch immer, von Anfang an vom Intro gespoilert werden, obwohl sie noch nicht vorgekommen sind).


Auf alle Fälle gefällt mir die Serie bis jetzt eigentlich sehr gut. Es ist zwar, wie häufig bei nicht Japanischen Tokus, schon ein bisschen gewöhnungsbedürftig, weil es halt immer nochmal ein etwas anderer Stil ist (und die Kameraführung geht mir teilweise tierisch auf den Geist), aber wirklich viel falsch macht Giant Save bislang nicht.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Ranger L » Sa 7. Sep 2019, 04:15

Ich bin jetzt auch endlich mal mit Giant Saver fertig. Hat sich ein wenig gezogen, was aber weniger an der Serie lag. Auf jeden Fall fand ich sie im Großen und Ganzen recht unterhaltsam, auch wenn es jetzt nicht unbedingt die aller tiefgründigste Serie ist und man teilweise auch deutlich gemerkt hat, dass es einfach keine besonders professionelle Produktion ist.


Die Story an sich ist nicht sonderlich spektakulär, das meiste an Fortschritt kam von der Einführung der Mecha oder neuer Team Mitglieder. Darüber hinaus ist eigentlich die einzige Handlung das Sammeln der Super Elves und das Ergründen der Backgroundstory der Serie, wovon letzteres aber erst in den letzten paar Folgen so richtig voran schreitet. Mitte der Staffel gab es so einen kleinen Mini Climax in dem die Bösen ihr Ziel, den Situation-improved Super Elf zu finden, um ihren Anführer wieder zu erwecken, erreicht haben, aber wirklich viel geändert hat sich dadurch jetzt nicht. Die Hintergründe der Serie hat man im Großen und Ganzen letztlich eigentlich doch noch recht gut erklärt, auch wenn es erst sehr spät gekommen ist, aber das meiste hab ich glaub ich verstanden. Es war aber aufgrund der Untertitel, die nicht gerade die besten waren, gar nicht so leicht immer mit zu kommen, schon allein, weil häufiger mal einfach irgendwelche Übersetzungen verändert wurden. Zumindest gehe ich jetzt mal davon aus, dass die „Godsmen“ und „Protoss“ ein und dieselben sind, denn nur so passt die Geschichte halbwegs zusammen. Wäre zwar noch ganz interessant gewesen, zu wissen wo genau die herkommen, aber es ist wohl davon auszugehen, dass die auch nur irgendeine Spezies sind, nur halt eine mit Gottgleichen Fähigkeiten. Die einzige Info die mir wirklich abgegangen ist, das wäre, wie genau Don bzw. die Organisation hinter den Giant Savers überhaupt an Kearney gekommen ist.
Das Storytelling fand ich lange Zeit eigentlich sogar recht gut, die Serie hatte halt wie gesagt dieses Rider Style Zweiteiler Format und man hatte auch immer so ein paar Kleinigkeiten, die die einzelnen Folgen relevant gehalten haben, wodurch man eigentlich nie das Gefühl hatte, dass gar nichts voran geht, auch wenn es jetzt nie extrem seriell war. Nach der Einführung von Young hat die Serie da aber find ich ziemlich nach gelassen. Es gab immer häufiger auch mal Zweiteiler, die komplett irrelevant waren, was es in der ersten Hälfte eigentlich gar nicht gab, seine Story, wie er sich den anderen anschließt, hat sich für meinen Geschmack etwas zu sehr gezogen, insbesondere dafür, dass es letztlich eigentlich doch relativ wenig gebraucht hat und außerdem wurde der Stockfootage Spam in den zweiten Folgen nach seiner Ankunft teilweise echt unerträglich. Ich find’s zwar an sich sehr gut und lobenswert, dass die Serie im Schnitt wirklich nur in jede zweite Folge nen Mecha Kampf eingebaut hat, aber dafür hat man deren Beschwörungs- und Verbindungssequenzen auch wirklich dermaßen zelebriert, dass es selbst die meisten Showa Sentai Staffeln in den Schatten stellt. Vor allem eben nach der Einführung von Young wo man dann insgesamt 12 dieser Mechas hatte, die teilweise ungelogen bis zu 6 Minuten gebraucht haben, um alle aufzutauchen und sich zu verbinden. Und dann hat der Kampf noch nicht angefangen. Das find ich schon heftig und vor allem hatte es halt zur Folge, dass die gesamten zweiten Folgen der Zweiteiler häufig todlangweilig waren, weil allein schon die Hälfte davon nur für die Mecha Szenen draufgeht.
Und was ich im Bezug auf das Zweiteiler Konzept der Serie auch noch kurz ansprechen wollte: Ich glaub, dass ich noch nie eine Serie gesehen hab, die ihre Cliffhanger derartig random und planlos platziert wie Giant Saver. Zwischenzeitlich hatte ich sogar teilweise das Gefühl, dass die Serie eigentlich anfangs auf 40 minütige Folgen ausgelegt bzw. geplant war, man dann aber später erfahren hat, dass es doch nur 20 minütige Folgen werden sollen und man daraufhin einfach sämtliche Folgen exakt in der Mitte auseinander geschnitten hat, ganz egal, was da gerade passiert ist.
Das eigentliche Endgame war schon ein bisschen seltsam, aber irgendwie auch gar nicht so schlecht. Dass man gleich direkt mit dem Kampf gegen den Oberbösewicht angefangen hat, hatte mich erst mal stark verwundert, aber der anschließende Twist war tatsächlich ziemlich gut und auch überraschend. Danach gab’s nen ziemlichen Info Dump, wovon ehrlicherweise auch einiges sehr aus dem nichts gekommen ist, vor allem diese seltsamen Kinder der Erde und der Godsmen und dass die bereits besiegten Seaman Generäle einfach mal kurz wiedererweckt wurden, war irgendwie auch ziemlich random aber naja. Beim Finale frag ich mich ehrlich gesagt, welchen Sinn es hatte, sich dieses Schwert aus dem Ärmel zu ziehen, wenn es letztlich eh kaum was bewirkt hat und man es dann doch anders löst.

Die Charaktere waren größtenteils nicht schlecht, ich würde sie jetzt mal als durchschnittliches bis leicht überdurchschnittliches Sentai Team bezeichnen. Vor allem das Grundteam war auch wirklich sympathisch. Die Heaven Guards gehen so ein bisschen Richtung Go-On Wings, vor allem Zoe war am Anfang ziemlich unausstehlich, Windy ist eigentlich schon recht früh aufgetaut und es hat letztlich dann auch nicht lange gedauert, bis sie sich den anderen angeschlossen haben. Bei Young fand ich es halt ziemlich dämlich, dass man diese ganze Story mit einem Einzelkämpfer, der einige Zeit braucht, bis er sich dem Team anschließt, einfach 10 Folgen später direkt nochmal recycelt hat. Ich meine, es war jetzt nicht 1:1 das gleiche, aber trotzdem hätte eine Storyline dieser Art vollkommen ausgereicht. Und wie gesagt hat man das Ganze, dafür dass es eigentlich doch nicht so schwer war, ihn zu überzeugen, ziemlich lange gezogen.

Die Bösen waren ganz in Ordnung würd ich sagen, jetzt nichts womit man angeben kann, aber da hat Sentai in den letzten Jahren auch schon schlimmeres gehabt. Anfangs hat mich das Konzept ziemlich an die Tomica Hero Serien erinnert, mit zwei (bzw. nach einiger Zeit drei) etwas chaotischen, gleichgestellten Generälen, die irgendwie versuchen zusammen zu arbeiten. Mitte der Staffel ist dann auch ihr Vorgesetzter aufgetaucht, für den dann einer der Generäle weichen musste, was ich ziemlich unnötig fand, ebenso wie einige Zeit später den Tod von Miss Kyi, die dann durch einen neuen General ersetzt wurde. Aber immerhin war so etwas Bewegung drin. Und man kann den Bösen auch nicht vorwerfen, dass sie gar nichts gemacht. Am Ende gab’s dann eben noch die Wiederauferstehung des eigentlichen Seaman Anführers Shark King, was ich eigentlich ganz cool fand, auch wenn der für meinen Geschmack etwas zu leicht besiegt wurde. Was ich nur etwas schade fand, das ist, dass man sich eigentlich kaum damit auseinander Gesetzt hat, dass diese Seaman ja einen eigenen Planeten haben, mit einem komplett eigenen Staat und so weiter. Man weiß zwar, dass die sich da vor Millionen von Jahren dahin zurück gezogen haben, um Frieden zu finden, aber es wäre halt schon ganz cool gewesen zu wissen, was der Rest dieser Spezies eigentlich zur Mission dieser Schurkengruppe sagt. Da hätte man definitiv mehr rausholen können.


Ich würde jetzt nicht sagen, dass Giant Saver eine Serie ist, die man unbedingt gesehen haben muss, gerade wenn man jemand ist, der sich an nem niedrigen Budget stört, aber ich find’s trotzdem gut, dass ich sie gesehen hab. Es war mal was anderes. Ging zwar Richtung Sentai, aber halt auf die chinesische Art und Weise. Ich würde sie wahrscheinlich hinter den beiden Bima Serien einordnen, aber definitiv deutlich über Dino Force Brave, um es mal in Relation zu anderen nicht-japanischen Tokus zu stellen.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Ranger L » Do 10. Okt 2019, 04:05

Ich hab mir jetzt mal eine Serie vorgenommen, die ich auch schon eine Weile im Auge habe, nämlich den 90er Tsuburaya Toku Denkou Choujin Gridman. Gar nicht mal so uninteressant. Ich muss tatsächlich sagen, dass ich sie nach 9 Folgen unterhaltsamer finde, als ich unbedingt erwartet hätte.

Zwar ist der Grundaufbau eher episodisch, allerdings macht sie finde ich sehr viele Sachen richtig, die für meinen Geschmack die meisten episodischen Serien falsch machen. Was ich vor allem gut finde ist, dass die einzelnen Folgenhandlungen bisher wirklich fast ausschließlich auf den Protagonisten und/oder deren unmittelbarem Umfeld aufbauen anstatt auf irgendwelchen One-Shots. Außerdem wird sich bislang des Öfteren auf vorausgehende Folgen bezogen bzw. es kommt auch mal ein Monster ein zweites Mal vor, wenn es in der Vorfolge entkommen ist. Und was mir auch recht gut gefällt, das ist, dass sich die Serie häufig nicht allzu ernst nimmt und auch eher auf Humor aufgebaut ist, als alles überzudramatisieren.
Auch das Grundkonzept find ich ziemlich interessant. Gridman geht von der Funktionalität her natürlich stark Richtung Ultraman, nur dass er sich deutlich mehr wie ein eigener Charakter anfühlt, als es die meisten Ultras zum damaligen Zeitpunkt getan haben. Die Kämpfe spielen sich bisher alle in dieser Computerwelt ab, deren Geschehnisse sich aber auch auf die echte Welt auswirken, da sie teilweise mit irgendwelchen Netzwerken oder elektrischen Geräten verbunden ist, was ich eigentlich recht spannend finde. Ach ja und Naotos Verbündete wissen alle über seine Verbindung zu Gridman Bescheid, sowas hilft auch immer.

Die Charaktere gefallen mir soweit auch ganz gut. Vor allem find ich’s cool, dass man hier nicht nur allein der Story des Protagonisten Trios an sich folgt, sondern auch deren Familien immer sehr stark involviert sind. So hat das Charakter Konzept in gewisser Weise fast was von einer Sitcom, aber ohne sich wirklich wie eine Sitcom anzufühlen. Das verleiht der Serie irgendwie einen gewissen Charme.
Die Antagonisten sind jetzt nicht unbedingt extrem spannend, aber sie erfüllen ihren Zweck. Bei Khan Digifier würd ich mir vielleicht noch etwas mehr Background wünschen und Takeshi erinnert mich irgendwie so ein bisschen an Tomoya aus Ginga. Dass die Serie überhaupt Schurken hat (die halbwegs Sinn ergeben), find ich für den Anfang aber schon ausreichend, da das immerhin mehr ist, als ich von den meisten Pre-2000er Ultraman Staffeln behaupten kann.

Als wahnsinnig revolutionär würde ich die Serie bislang zwar nicht bezeichnen, aber sie macht soweit auch nicht unbedingt viel falsch. Unterhaltsam ist sie allemal. Wenn sie das Folgenkonzept weiterhin so durchzieht, hätte sie durchaus die Chance, eine der besten episodischen zu sein.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Ranger L » Mo 21. Okt 2019, 04:06

Ich bin jetzt fertig mit Gridman. Im Großen und Ganzen definitiv eine der besseren episodischen Serien. Das Rad neu erfunden hat sie sicherlich nicht, aber für das was sie war, fand ich sie recht unterhaltsam.


Ich denke nach wie vor, einer der Hauptgründe, warum ich die Serie deutlich besser finde, als die meisten episodischen Serien, ist der, dass sich die Folgenhandlungen einfach zu großen Teilen auf die relevanten Charaktere und deren Probleme fokussiert haben und One-Shot Charaktere wenn dann meistens nur als eine Art Plot Device benutzt wurden. Eines der Hauptprobleme die ich mit episodischen Serien immer habe ist eben, dass mir die Stories von irgendwelchen One Shots, die nie wieder vorkommen werden, größtenteils ziemlich egal ist und dieses Problem hatte Gridman halt fast gar nicht. Es gab nur sehr wenige Folgen bei denen ich das Gefühl hatte, dass ein One Shot Charakter wirklich im Fokus der Folge steht und wenn es die Ausnahme ist, fängt es auch bei weitem nicht so schnell an, mich zu nerven bzw. langweilen.
Was ich etwas schade fand war, dass die Staffel vor dem Finale eigentlich nur einen einzigen wirklichen Climax hatte und der war jetzt auch nicht unbedingt was übermäßig beeindruckendes, dafür hat die Serie aber vor allem mit Hilfe so kleinerer Sachen wie Power Ups bzw. Hilfsmecha ganz gut dafür gesorgt, dass es zumindest immer so ein bisschen Fortschritt gibt. Zwar waren diese Sachen jetzt auch nicht immer unbedingt der Hauptfokus der Folgen, in denen sie eingeführt wurden, höchstens noch sowas wie B-Plots, aber sie wurden schon immer thematisiert und kamen dadurch auch nie wirklich aus nichts. Auch sowas wie, dass God-Zenon irgendwann in den 10ern mal in einer Folge zerstört wurde und dann zu einem späteren Zeitpunkt, nach der Einführung vom Dyna Dragon wieder neuerschaffen wurde, hat einfach dabei geholfen, die Folgen zumindest ein bisschen relevant zu halten. Qualitativ hatten die Folgen vor allem in den 30ern bis kurz vorm Finale mal so nen etwas größeren Schlenker, ansonsten fand ich sie größtenteils ziemlich gut.
Das Grundkonzept der Folgen, dass sich Takeshi bzw. Khan Digifier mit Hilfe von irgendwelchen Monstern in elektronische Geräte hackt, um diese zu Manipulieren und Chaos zu stiften, find ich nach wie vor ziemlich cool, was ich aber sagen muss, es gab im Laufe der Serie doch einige Fälle, bei denen mir die Auswirkungen, die diese Manipulation auf die reale Welt hat, etwas zu weit hergeholt waren. Ich meine, dass man durch sowas z.B. Störungen, Stromausfälle oder Explosionen auslösen kann, find ich durchaus plausibel, aber sowas wie das Wiedererwecken von irgendwelchen Mumien oder Leute in eine Kamera sperren zu können, erscheint mir dann doch etwas arg unrealistisch für so ein bisschen rumpfuschen, in der Computer Welt. Und was ich auch etwas seltsam fand, das war, dass man irgendwann in den 10ern plötzlich damit angefangen hat, Monster in so einer Mecha Form wiederzuverwerten, aber ohne dass es wirklich irgendeinen Grund dafür gab. Ich meine, wir reden hier ja nicht von Monsterrassen, wie bei Ultraman, die einfach mal ein zweites Mal vorkommen, sondern von Monstern, die von Takeshi entworfen werden, also hätte man da schon mal wenigstens irgendeinen Auslöser oder sowas einbauen können, der ihn dazu bringt, die Monster-Designs wiederzuverwenden.
Das Finale war jetzt nichts großartig herausragendes, aber es war immerhin ein Zweiteiler, man hatte einen vernünftigen Endkampf und ich denke, dass man die Story recht schön zu Ende geführt hat.

Die Charaktere waren alle recht sympathisch, vor allem eben die drei Protagonisten, die alle über alles Bescheid wussten und deshalb auch eine ziemlich gute Dynamik hatten. Die Familien der Protagonisten haben jetzt nicht unbedingt sonderlich viel zur Haupthandlung beigetragen aber sie wurden immer wieder in die Folgenhandlungen involviert und sie waren größtenteils auch recht nette Charaktere.
Die Bösen waren zwar eher mittelmäßig, aber bei Pre-2000er Tsuburaya bin ich eigentlich schon froh, wenn man überhaupt Schurken hat. Khan Digifier hätte halt vor allem noch etwas mehr Background gut getan, ich meine, er ist halt irgendsoein Wesen aus der Hyperwelt , das gerne die Menschenwelt kontrollieren würden und das war‘s. Darüber hinaus weiß man eigentlich gar nichts über ihn, weder was er für eine Art von Lebensform ist, noch hat man jemals großartig was über seine Vorgeschichte mit Gridman erfahren, außer dass der ihn halt jagt. Takeshi war ganz in Ordnung, es war natürlich immer klar, dass er nicht wirklich Böse ist, sondern einfach nur ein frustrierter Teenager, der keine Freunde hat und sich deshalb aus Verzweiflung dem Schurken anschließt, aber man hat es denk ich mal ganz gut umgesetzt.


Recht viel mehr kann man zu Gridman auch eigentlich nicht mehr sagen, es ist jetzt nicht gerade die Serie die sonderlich viel Diskussionsmaterial her gibt, aber wie gesagt, ich fand sie durchaus unterhaltsam. Was man sich wohl vorher bewusst machen sollte ist, dass die Serie ziemlich „dated“ ist, also aus heutiger Sicht ist dieses ganze Computerding halt schon sehr altmodisch, aber naja, ist jetzt nichts Schlimmes. Es auf jeden Fall eine Serie der man mal eine Chance geben kann.
Da die Serie etwas kürzer war, schieb ich noch nen kleinen anderen Toku hinterher, nämlich die erst kürzlich gesubbte Serie Voicelugger von Shotaro Ishinomori.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Ranger L » Do 24. Okt 2019, 04:04

Voicelugger hab ich jetzt auch gesehen. Interessante Serie, etwas ungewöhnlich, aber doch eigentlich recht cool. Was ich vor allem faszinierend fand war, dass sich die Serie zu Beginn eigentlich fast mehr wie eine Art Parodie angefühlt hat, mit der Zeit aber dann doch richtig ernst und düster geworden ist.

Der Start der ersten Folge war erst mal etwas seltsam, aber danach ist es eigentlich recht unterhaltsam weiter gegangen. Man hat sich auch schön viel Zeit gelassen um das Team zu etablieren, das erst am Ende der dritten Folge komplett versammelt war. Auch sonst war das Storytelling ziemlich gut, es gab Mitte der Serie mal zwei mehr oder weniger Füller-Episoden, was ich aber noch vertretbar finde und ansonsten ist eigentlich durchgehend was passiert. Eigentlich könnte man alles ab Folge 8 auch schon als eine Art Endgame Arc betrachten, weil es von da an im Grunde nur noch von Cliffhanger zu Cliffhanger ging. Man hat mit der Zeit (insbesondere mit Folge 10) auch noch relativ viele Fragen zu den Hintergründen beantwortet, vor allem wie es zu dem gekommen ist, was man am Anfang der ersten Folge gesehen hat.
Die letzten beiden Folgen fand ich dann doch etwas seltsam, vor allem die Vorletzte, das war mir persönlich etwas zu viel „Fever-Dream“ mit zu wenig Substanz. Und bei der letzten Folge fand ich es vor allem ziemlich schwach, dass, nachdem Hades wieder versiegelt wurde, die Voistones einfach so wieder zu ihren Besitzern zurückgekehrt sind und alles wieder „repariert“ haben, aber ich denke, dass das Ende an sich trotzdem mehr oder weniger befriedigend war, auch wenn man es vielleicht besser umsetzen hätte können.

Von den Charakteren war wohl ganz klar Akiko meine Favoritin, sie ist halt generell der Typ von Charakter, den ich so gut wie immer gut finde. Sie im Speziellen hat mich vor allem etwas an Kano aus Tokusatsu GaGaGa erinnert. Haruka muss ich sagen ist mir vor allem gegen Ende etwas auf den Geist gegangen, vor allem dass sie ständig Akiko Vorwürfe gemacht hat, obwohl sie eigentlich diejenige ist, die die meiste Zeit nichts anderes getan hat, als in Selbstmitleid zu zerfließen. Bei Takeshi war’s eher anders rum, den fand ich anfangs nicht sonderlich sympathisch, aber nach seiner Reise mit Chaos war er eigentlich fast der fokussierteste und beste Charakter.
Die Bösen fand ich in der Summe nur so naja. Eyelash Line (was für ein Name) war rückwirkend betrachtet wahrscheinlich noch die Interessanteste von ihnen, ihre Story ging so ein bisschen in Richtung Changeman, aber Genbah war halt schon ein relativ flacher Oberschurke, ohne großartige Story und Gamma hat man einfach zu schnell verheizt, als dass man großartig viel mit ihm hätte machen können. Sie waren jetzt keine ultra-schlechten Schurken oder so was, aber für meinen Geschmack hätte man da halt einfach noch etwas mehr Background liefern können und erklären, wo genau die jetzt alle herkommen.

Ich denke so arg viel mehr, fällt mir auch gar nicht mehr ein, ich meine, es sind schließlich nur 12 Folgen, was nun mal in etwa die Länge eines gewöhnlichen „First Impression“ Posts abdeckt. Aber im Großen und Ganzen denk ich schon, dass die Serie recht viel aus ihrer Länge rausgeholt hat. Wie gesagt, bei den Bösen und den letzten Beiden Folgen, hätte man noch ein paar Sachen verbessern können, aber ansonsten war Voicelugger eigentlich schon eine ziemlich gute Serie, die man sich auf jeden Fall mal anschauen sollte. Als Toku Fan lohnt es sich schon allein für die ganzen Anspielungen auf diverse Ishinomori Tokus, die es vor allem in der Anfangsphase (und in einem der beiden Füller in der Mitte) gab.
(p.s.: 150ster Toku)
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Ranger L » Fr 22. Nov 2019, 05:06

Ich hab mir mal wieder eine Serie vorgenommen, die auch schon relativ lange auf meiner Liste steht, nämlich den Koreanischen Toku Legend Hero Samgugjeon. Ich bin bei 10 Folgen und ich muss sagen, bisher find ich die Serie eigentlich richtig stark.


Das Grundkonzept der Serie ist im wesentlichen Ryuki mit nem kleinen Schuss Go-Onger in Form der Hero Pieces die quasi wie Engine Souls als eine Art Partner für die Legend Heroes fungieren, mit denen sie sich verwandeln und Mecha kontrollieren können. Von den Heroes gibt es laut Xu Shu etwa Hundert, die sich gegenseitig bekämpfen müssen. Dabei bekommt der Sieger am Ende seinen größten Traum erfüllt, während die Verlierer ihren Traum für immer verlieren. Die einzelnen Legend Heroes fungieren bisher häufig als eine Art Monster of the Week, teilweise aber auch als wiederkehrende Charaktere und optional kann man mit dem Hero Piece eines besiegten Heroes auch einen eigenen Vertrag schließen, wodurch man dessen Hero Form quasi als Form Change für sich selbst nutzen kann (was einem allerdings sehr viel „Hero Power“ abverlangt). Das Konzept der Hero Power funktioniert sogar überraschend gut, besser als die meisten dieser eher „spirituell“ angehauchten und Willenskraft gesteuerten Kraftquellen in Toku, weil man doch recht schön darauf eingegangen ist, wie sie funktioniert und was dafür alles erforderlich ist.
Das Storytelling find ich auch ziemlich gut bisher, man hat sich hier auch wieder etwas am Zweiteiler Format von Kamen Rider orientiert, die Übergänge sind aber doch sehr fließend (btw. find ich’s etwas irritierend, dass die Serie weder ein Intro, noch ein Outro hat). Ich hoffe zwar mal, dass man noch genauer auf die Ursprünge dieser ganzen Schlacht eingeht und warum genau diese „Engel“ das initiieren, aber an sich find ich das Konzept auf jeden Fall sehr spannend.

Lui Bei geht vom Charakter her auch sehr stark Richtung Shinji, auch wenn er sich deutlich schneller mit dem Kampf abgefunden hat, nur daran, einen Kampf Konsequent zu Ende zu führen, hapert es noch ein wenig, allerdings muss man zu seiner Verteidigung sagen, dass es relativ unübersichtlich ist, was einen Legend Hero nun vollständig besiegt und was nicht. Ansonsten ist er ein sehr unterhaltsamer Protagonist, wie ich ihn eigentlich immer recht gerne mag.
Nen richtigen Hauptfeind in dem Sinne scheint es bislang nicht zu geben, es gibt aber schon genügend Leute, die theoretisch dafür in Frage kommen und da die Feinde hier ja generell alle auf dem Legend Hero Konzept aufbauen, ist das auch kein großartiges Problem, weil man ja weiß, wo die alle herkommen.


Bisher hab ich auf jeden Fall nicht sonderlich viel negatives über die Serie zu sagen, Legend Hero Samgugjeon fühlt sich eigentlich im Wesentlichen wie eine moderne Rider Staffel an, das ist definitiv nichts schlechtes. Wenn man die Story weiterhin so durchzieht und die relevanten Informationen alle noch bringt, wenn es wichtig wird, könnte das definitiv eine verdammt gute Serie werden.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Ranger L » Mi 4. Dez 2019, 05:10

Ich bin jetzt fertig mit Legend Hero und ich würde sagen, dass es im Großen und Ganzen eine recht gute Serie war. Ich finde zwar, dass man an einigen Stellen durchaus noch mehr rausholen hätte können, aber letztlich hat man trotzdem eine sehr ordentliche Leistung abgeliefert.


Das Storytelling war definitiv nicht auf dem Level von Ryuki, wonach es ja am Anfang etwas ausgesehen hatte, ich würde es aber trotzdem noch als gut bezeichnen. Die Serie hatte halt in erster Linie zwei größere Durchhänger, einen in den 10ern, nach dem Debut von Cao Cao, mit zwei relativ langweiligen Füller Zweiteilern und der anschließenden, ziemlich seltsamen Einführung von Sun Ce und dann nochmal einen in den 30ern, wo ich besonders die beiden Zweiteiler 35-36 und 37-38 extrem schwach und unnötig fand.
Die 20er waren eigentlich ziemlich gut. Gongsun Zans „Game Over“ fand ich zwar etwas erzwungen, aber ich hatte das Gefühl, dass es die Serie wieder so ein bisschen in die Richtige Bahn gelenkt hat. Die Folge, in denen die Heroes um die Engel gekämpft haben, hat mir recht gut gefallen, schon allein, weil man einige wichtige Informationen zum Hintergrund dieses Dream Battles erhalten hat, vor allem warum genau die das Abziehen, das hat die ganze Serie schon mal deutlich verständlicher gemacht. Dass man Xu Shu danach so schnell wieder rausgenommen hat, fand ich etwas schade, aber die Story drum herum war trotzdem nicht schlecht und auch die anschließende „Einführung“ von Liu Beis neuem Engel war ganz cool, vor allem auch, weil er ne neue Dynamik in die Charaktere gebracht hat.
Danach hat es erst wieder mit dem Ende der 30er angefangen interessant zu werden, mit einem recht guten Dreiteiler zum Ende von Zhang Jue. Das Debut von Imperial war zwar etwas zu deus-ex-machina für meinen Geschmack, irgendwie hat es aber zum Konzept der Serie gepasst. Auch der Rest der 40er war größtenteils ziemlich stark, mit Ausnahme vielleicht von einer Folge zwischendrin, in der das mit Sun Ces Krankheit rausgekommen ist, diese Folge fand ich etwas schwachsinnig, ansonsten war die gesamte Schlussphase aber wirklich gut, vor allem die letzten 4 Folgen fand ich super. Beim Finale könnte man zwar beanstanden, dass Sima Yi letztlich recht unspektakulär besiegt wurde, aber dafür hatte man ja in der Vorfolge noch einen ziemlich guten Kampf gegen ihn.

Die Charaktere muss ich sagen, würde ich jetzt im Allgemeinen nicht unbedingt als die große Stärke der Serie betrachten, zumindest was die Protagonisten betrifft. Liu Bei fand ich von den konstant anwesenden Legend Heroes noch am besten, auch wenn seine Naivität, finde ich, teilweise hart an der Schmerzgrenze war, gerade in der Phase nach dem Debut von Cao Cao, aber mit der Zeit ist er deutlich besser geworden, vor allem gegen Ende. Was mich halt irritiert hat, das ist, dass man sich Lange sehr vehement dagegen gesträubt hat, Liu Bei selbst irgendwelche gegnerischen Legend Heroes ausschalten zu lassen, zumindest bei direkter Konfrontation. Bei Shinji und Kota fand ich das nachvollziehbar, weil es in deren Serien ja wirklich darum ging, sich gegenseitig zu töten und man die Protagonisten deshalb nicht unnötig zum Mörder machen wollte, aber hier fand ich das teilweise schon grenzwertig.
Cao Cao ist halt generell so der Typ von Charakter mit dem ich nie sonderlich viel anfangen kann und ich muss sagen, dass ich ihn die meiste Zeit als eher nervig empfunden hab. Er hatte seine Momente, gerade wenn diese Tochter von seinem ehemaligen Vorgesetzten involviert war, ist er häufig etwas aufgetaut, aber ansonsten, fand ich ihn teilweise echt schwer erträglich, mit seiner seltsamen Idealvorstellung von Gerechtigkeit. Zwischenzeitlich hatte ich auch teilweise das Gefühl, dass man ihn im Grunde nur eingeführt hat, damit man jemanden hat, der die anderen Heroes ausschalten kann, damit Liu Bei es nicht machen muss, was an sich auch ok wäre, wenn man ihn dabei halt nicht ganz so sehr wie eingebildetes Arschloch hätte rüber kommen lassen, der auf alles und jeden hinab sieht. Am Ende ist er dann wieder etwas interessanter geworden, aber auch eher wegen dem was Sima Yi gemacht hat und nicht wegen ihm selbst.
Sun Ce fand ich von Anfang an ziemlich seltsam und irgendwie konnte ich mich nie so recht mit ihm anfreunden. Er war nicht direkt unsympathisch, aber er hat sich häufig einfach viel zu sehr wie ein Vollidiot verhalten, gerade im Bezug auf seine Schwester und sich teilweise auch viel zu leicht dazu manipulieren lassen, gegen irgendwen zu kämpfen. Ach ja und es gab auch noch Li Jue und Guo Si, die irgendwann in den ersten 10 Folgen mal eingeführt wurden und danach immer wieder mal kurz vorgekommen sind, aber ohne großartig irgendwas zur Serie beizutragen. In gewisser Weise waren sie die Hopper 2.0 nur dieses Mal mit Punks statt Emos.
Ich denke der beste Teil der Charaktere waren wohl zum einen die Hero Pieces, von denen zumindest die von Lui Bei recht gut charakterisiert waren und einen gewissen Unterhaltungswert hatten und zum anderen die Partner Engel, insbesondere Xu Shu, die einfach sympathisch war und Zhuge Liang, der ne sehr coole Dynamik mit Liu Bei hatte. Gongsun Zan fand ich auch noch ganz in Ordnung, aber sie ist halt leider schon recht früh wieder ausgestiegen.

Was ich auch etwas schade fand, das ist, dass die Serie nur sehr wenige übergeordnete Schurken hatte, obwohl das im Grunde sogar recht gut zum Konzept gepasst hat, weil es halt mehr um den Kampf zwischen den Legend Heroes ging, aber ich finde einfach, dass der Serie so ein Charakter wie Asakura gut getan hätte, der halt Dauerhaft den anderen Teilnehmern das Leben schwer macht. So hatte man den größten Teil der Staffel eigentlich als einzigen wiederkehrenden Schurken nur Zhang Jue, der aber die meiste Zeit nur im Hintergrund rum gecreept ist und die Legend Heroes of the Week mit irgendwelchen technischen Spielereien versorgt hat, ähnlich wie Agent Abrera. Er war jetzt nicht wirklich schlecht, aber ein spannender Charakter war er nicht gerade und man hat auch sehr spät erst überhaupt erfahren wer bzw. was genau er eigentlich ist und das auch nur eher schwammig.
Erst mit der Schlussphase hatte man dann mit Sima Yi, sowas wie nen vernünftigen Oberschurken, den ich auch deutlich logischer fand, als Zhang Jue. Ein irre komplexer Charakter ist er zwar trotzdem nicht, aber er hat zumindest seine Position recht gut ausgefüllt.


In der Summe würde ich sagen, ist Legend Hero Samgugjeon eine Serie, die zwar einige erkennbare Defizite hat und aus ihrem Konzept noch deutlich mehr hätte machen können, aber wenn sie gut war, war sie richtig gut und die Momente kamen für gewöhnlich auch immer genau dann, wenn sie gut sein musste. Ich finde, dass der Serie vielleicht 10 Folgen weniger ganz gut getan hätten, um noch ein etwas dichteres Storytelling zu haben, aber an sich ist Legend Hero trotzdem eine gute Serie, die man auf jeden Fall mal anschauen sollte. Ich würde auch sagen, von allen nicht japanischen Tokus, die ich bisher gesehen hab, ist das wahrscheinlich die, die sich am Meisten nach einem regulären Japanischen Toku anfühlt, abgesehen von den etwas seltsamen Mecha-Kämpfen, hätte das auch ohne weiteres eine gewöhnliche Rider Staffel sein können.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Red Ranger » Mi 4. Dez 2019, 17:10

Klingt recht interessant. Ich muss sagen, dass ich die nicht-japanischen "Tokus" so gar nicht auf dem Schirm hab. Was mir auffällt, ist dass die Charaktere die Namen von historischen Persönlichkeiten aus Chinas Zeit der drei Reiche tragen. Vielleicht hat die Serie auch die ein oder andere Anspielung, wenn man sich in der chinesischen Geschichte auskennt. Oder sie überträgt die historischen Schlachten in ein modernes Setting.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Ranger L » Do 5. Dez 2019, 05:03

Ja soweit ich weiß basieren tatsächlich Teile der Story auf darauf (auch wenn mir nicht bewusst war, dass das aus der chinesischen Geschichte stammt) und das mit den Namen wird in der Serie auch thematisiert. Man muss einen dieser Namen tragen, um am Dream Battle teilnehmen zu dürfen bzw. die die diese Namen haben, werden automatisch von den Engeln aufgesucht, um ihnen die Teilnahme anzubieten.
Red Ranger hat geschrieben:
Mi 4. Dez 2019, 17:10
Ich muss sagen, dass ich die nicht-japanischen "Tokus" so gar nicht auf dem Schirm hab.
So arg viele davon gibt es ja auch nicht, zumindest keine, die auch gesubbt sind. Von den englischsprachigen abgesehen sind die einzigen, die mir einfallen Legend Hero und Dino Force Brave aus Korea, die beiden Bima Serien aus Indonesien und ein paar der chinesischen Tokus aus dem Armor Hero Franchise (soweit ich weiß ist nur die erste Staffel gesubbt, die zweite gibt’s theoretisch mit englischer Synchro) und dem Battle Strike Team Franchise (Giant Saver und Space Deleter).
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Ranger L » Do 9. Jan 2020, 05:05

Als ersten richtigen Toku des Jahres hab ich mir jetzt mal Seiun Kamen Machineman vorgenommen, vor dem ich mich letztes Jahr ja noch drücken wollte, aber irgendwann ist es einfach an der Zeit. Nach bisher 7 Folgen muss ich tatsächlich sagen… ich hab’s mir schlimmer vorgestellt. Es ist jetzt nichts großartig besonderes, aber soweit find ich sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten eigentlich doch recht unterhaltsam.


Es ist zwar komplett episodisch, wie auch zu erwarten war, aber ich finde die einzelnen Folgen bisher eigentlich doch recht abwechslungsreich. Die Plots sind ziemlich kreativ, gerade sowas wie das mit den Kartoffeln oder diesem Fernrohr das Menschen zum Weinen bringt ist halt einfach mal was anderes. Es hilft auch, dass man mit den MotW bisher sehr stark variiert zwischen Robotern, manipulierten Menschen mit Masken und wahlweise auch mal gar kein richtiges Monster wie in den letzten beiden Folgen. Und sowas wie ein generisches letztes Drittel gibt es hier eigentlich auch so gut wie gar nicht, man hat lediglich diese ca. 30 Sekündige Jet Dolphin Sequenz die jedes Mal gleich ist und dann die anschließenden Kämpfe, die ich bisher aber qualitativ sogar relativ gut finde, für Showa Verhältnisse.

Die Charaktere gefallen mir eigentlich auch bisher, das Konzept, dass Nick einfach ein intergalaktischer Student ist, der das Sonnensystem bereist, um seine Masterarbeit darüber zu schreiben, ist einfach so bescheuert, dass es schon wieder genial ist. Generell find ich’s gut, dass man wohl mehr auf Humor zu setzen scheint, als auf Dramatik. Hat zwar bei Taro nicht funktioniert, aber hier klappt es soweit ganz gut. Und dass man nen, für Showa Verhältnisse, recht großen Nebencast hat, hilft find ich auch etwas.
Professor K ist denk ich mal ein relativ typischer Schurke seiner Zeit, dass er Kinder hasst (bzw. sogar gegen sie allergisch ist) hat natürlich zur Folge, dass es wieder recht Kinderlastig ist, aber immerhin gibt es der Serie auch einen halbwegs vernünftigen Grund dazu. Und man hat zumindest eine wiederkehrende Gruppe von Kindern, von daher ist das schon ok. Außerdem gab es mit der letzten Folge auch schon einen Fall wo Professor K den Fokus auf das Vernichten von Machineman gelegt hat, das bringt etwas Abwechslung mit rein. Iron Mons geht teilweise sogar auf Außeneinätze, was ihm auch eine gewisse Existenzberechtigung verleiht.


Ich weiß nicht, ob es an meinen eher niedrigen Erwartungen liegt oder daran, dass ich noch von Taro geschädigt bin, aber bisher macht die Serie für einen komplett episodischen Toku relativ viel richtig. Man muss natürlich auch hier wieder abwarten, ob Machineman das auch halten kann, soweit unterhält sie mich aber ganz gut und das reicht mir für eine derartige Serie schon aus.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Toku Allgemein)

Beitrag von Ranger L » Sa 18. Jan 2020, 05:10

Ich bin jetzt fertig mit Machineman und ich würde sagen, dass ich die Serie im Großen und Ganzen ziemlich in Ordnung fand. Sie ist jetzt nichts besonderes, aber es hätte schlimmer sein können. Klar, auf dem Level einer Soda Sentai Staffel ist sie natürlich nicht, aber es gab auch zur damaligen Zeit noch viele Tokus, die ich weitaus langweiliger fand.


Die Story-Struktur war im Wesentlichen identisch zu der von Bycrosser, man hatte im Grunde nur den Start, das Ende und einen größeren Zwischen-Climax, der über mehrere Folgen geht, Mitte der Staffel, der Rest war hauptsächlich One-Shots. Ich würde sagen von den Folgenhandlungen nehmen sich beide Serien nicht sonderlich viel, wobei ich sogar noch behaupten würde, dass Machineman insgesamt weniger Aussetzer hatte. Die meisten Plots waren zwar an sich nichts wahnsinnig spektakuläres, aber es waren schon immer wieder mal recht interessante Sachen dabei, wie z.B. die Folge mit Professor Ks Doppelgänger. Der Mid-Season Climax konnte hier auch wieder recht gut liefern, vor allem fand ich’s cool, dass man mit dem Versuch über Maki an Machineman ranzukommen so ein bisschen auf der Vorfolge aufgebaut hat und die beiden Nachfolgenden Episoden, in denen es erst mal gar keinen Anführer gab, waren eigentlich auch nicht schlecht, auch wenn sich in gewisser Weise die Frage gestellt hat, warum Ken nicht wieder zurück zu seinem Heimatplaneten geflogen ist, weil er ja dachte, Tentacle besiegt zu haben und das war ja ursprünglich der einzige Grund warum er geblieben ist. Die Einführung von Lady M war ok, wenn auch ein bisschen random, warum genau sie sich jetzt einfach mal dazu entschieden hat, den Kampf ihres Onkels zu übernehmen, fand ich nicht so ganz nachvollziehbar und außerdem war das die erste Folge, bei der Ken am Ende der Folge bei einem menschlichen Gegner nicht diese „Catharsis Wave“ benutzt hat, aus irgendwelchen Gründen.
Das Endgame fand ich größtenteils nicht schlecht, es ging hier immerhin über 3 Folgen, was auch Mitte der 80er noch nicht unbedingt selbstverständlich war, die Rückkehr von Professor K ist nicht ganz so sehr aus dem nichts gekommen, da er durch seine ständigen Nachrichten und Geschenke an M ja immer so ein bisschen präsent war und dass Ken dann am Ende wieder zurück auf seinen Heimat Planeten musste, weil er mit seiner Masterarbeit im Verzug ist, fand ich auch ziemlich logisch. Ich hatte mich schon davor gefragt, ob er das einfach mal eben so ewig aufschieben kann, obwohl er ursprünglich ja nur eine Woche bleiben wollte, also cool, dass man das wieder aufgegriffen hat. Lediglich das Ende von Professor K und Lady M war irgendwie extrem seltsam. Es war nicht so ganz ersichtlich, was genau mit „eins mit der Natur werden“ gemeint war und ob sie sich nur irgendwo hin teleportiert haben oder ob das einfach nur eine unnötig umständliche Form von Selbstmord war. Vor allem wäre es ja nicht so schwer gewesen, einen Abschluss für die beiden zu finden, ich meine, man hätte schließlich einfach nur Machineman die Catharsis Wave verwenden lassen können, da ja etabliert wurde, dass die selbst bei von Natur aus bösen Menschen funktioniert. Aber naja.

Ich bin nicht ganz sicher was ich von diesen Brief-Szenen halten soll, die ab Mitte der 10er immer am Ende der Folgen eingebaut wurden. Auf der einen Seite bin ich ja eigentlich kein Fan davon, wenn man einfach so irgendwelche 4th Wall Break Szenen einbaut, aber auf der anderen Seite, muss ich sagen, wurden da teilweise halt schon echt interessante Fragen beantwortet. Wäre zwar noch besser gewesen, wenn man das auch ohne diese Briefe hingekriegt hätte, aber besser als nichts. Das Beste war, als ein Kind mal gefragt hat, warum genau Ken den anderen eigentlich seine Identität verheimlicht und er der Frage einfach komplett ausgewichen ist und irgend so eine vollkommen nichts aussagende Antwort gegeben hat. Geil, dass einfach die Serie selbst nochmal untermauert, dass es absolut keinen Sinn ergibt und irgendwie find ich es auch befriedigend zu wissen, dass sogar die damalige Zielgruppe das schon bescheuert fand.


Die Charaktere fand ich für Showa Verhältnisse ziemlich gut, vielleicht nicht ganz oberes Uehara Niveau, aber definitiv besser als die durchschnittlichen Charaktere von Soda. Ken war jetzt nicht gerade ein vielschichtiger Charakter, aber er war trotz Geheimidentität deutlich sympathischer als so ziemlich sämtliche Showa Rider. Maki war auch absolut in Ordnung und die Lovestory zwischen ihr und Ken war glaub ich sogar eine der Besseren ihrer Zeit. Es war halt klar, worauf es hinauslaufen wird, aber von der Umsetzung her ging das find ich noch klar. Ihren Chef fand ich als Comedy Charakter tatsächlich recht unterhaltsam, Kameta auf der anderen Seite war ein relativ irrelevanter Charakter, allerdings bin ich trotzdem irgendwie froh, dass man ihn nicht hat fallen lassen, da er eigentlich genau die Art von Charakter ist, die in vielen anderen Showa Tokus gerne mal sang und klanglos verschwindet.
Von der Kindergruppe waren eigentlich nur Masaru und Misa wirkliche Charaktere, aber sie haben ihren Zweck im Großen und Ganzen erfüllt. Es gab zwar trotzdem noch einige One-Shot Kinder, vielleicht auch etwas zu viele für meinen Geschmack (in der ersten Hälfte noch etwas mehr als in der zweiten), aber immer noch in einem weitaus vertretbareren Rahmen als beispielsweise in Taro.

Bei den Schurken geht’s mir im Grunde auch ähnlich wie mit den Protagonisten, ne Glanzleistung waren sie nicht, aber für das was sie waren fand ich sie eigentlich nicht so schlecht. Professor K war im Grunde wie eine Art Mischung aus Doctor Q und Bandora und insgesamt hat er mir wohl etwas mehr zugesagt als Lady M, auch wenn sie wohl mehr außerhalb der Basis aktiv war. Was ich etwas schade fand war, dass man nach der Anfangsphase damit aufgehört hat, Menschliche MotW und Roboter abzuwechseln. Danach waren es erst mal nur noch Roboter bis zum Erscheinen von Lady M, die dann wiederum die erste Zeit nur auf rekrutierte Menschen zurück gegriffen hat und ca. 10 Folgen vor Schluss ist man dann wieder zurück auf Roboter gegangen. Wobei man sagen muss, dass die Einführung dieser neuen Roboter immerhin für eine relevante Folge geführt hat. Wie gesagt nichts besonderes, aber zumindest hatten die Schurken sowas wie ne interne Dynamik und Entwicklung, das ist schon mehr, als man z.B. über die Bösen von LuPat sagen kann.


Abschließend kann ich sagen, die Serie hat mich weder sonderlich genervt, noch zu sehr gelangweilt. Sie hatte zwar immer wieder mal kleinere Schwäche Momente und natürlich ist sie am Ende des Tages immer noch ne komplett episodische Serie, die es jetzt nie wahnsinnig hoch in meinem Ranking schaffen würde, aber unterhalten hat sie mich durchaus und im direkten Vergleich mit Bycrosser (der sich natürlich aus vielerlei Hinsicht stellt), würde ich Machineman definitiv als die bessere Serie bezeichnen. Ich schätze, das beweist mal wieder, dass es durchaus helfen kann, mit sehr niedrigen Erwartungen in eine Serie hinein zu gehen und dass mir auch immer noch so ein bisschen Ultraman Taro in Knochen steckt hat vielleicht auch seinen Teil dazu beigetragen.
(Wie immer schieb ich noch eine kleine Serie hinterher und meine Wahl ist dieses Mal auf Kamen Tenshi Rosetta gefallen.)
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