Beitrag
von Ranger L » Mi 2. Dez 2020, 05:08
Ich hatte ja in meinem Abschlussfazit angekündigt, einen Staffelstart Marathon von verschiedenen Franchises machen zu wollen und Kamen Rider hat jetzt den anfang gemacht. Ich hab mir während dessen einfach zu jeder Folge meine Gedanken aufgeschrieben und gleichzeitig ein neues Ranking von null erstellt, das ich nach jeder Folge ergänzt hab. Jetzt bin ich mit allen Folgen und poste einfach mal, was ich mir so zu jeder Staffel aufgeschrieben hab, inklusive eines kleinen Fazits am Ende.
Kamen Rider (1971):
Für so eine alte Serie ist das find ich nach wie vor eine ziemlich gute Startfolge. Es ist vom Konzept her jetzt nicht unbedingt was besonderes, aber es funktioniert sehr gut. Ein Typ der sportlich und hochintelligent ist, wird von einer bösen Organisation als Versuchsobjekt auserkoren und zum Cyborg gemacht, aber von einem abtrünnigen Wissenschaftler noch rechtzeitig gerettet, bevor sein Verstand umprogrammiert wird, was ihn dazu befähigt die Organisation nun mit ihren eigenen Mitteln zu bekämpfen. Simpel aber effektiv. Auch vom Pacing her war die Folge für einen Einteiler sehr angenehm, man hat alle wichtigen Informationen rüber gebracht, ohne die Folge zu voll zu packen. Auch die Einführung der Charaktere war recht gut, vor allem wenn man weiß, wie die Serie später noch mit ihren wiederkehrenden Nebencharakteren umgehen wird. Das Missverständnis mit Ruriko ist zwar etwas dämlich aber soweit ich mich erinnere wird das in der zweiten Folge wieder aufgelöst, also geht das schon klar, auch weil man dadurch ja auch gleich eine gute Verbindung zur zweiten Folge geschaffen hat. Alles in allem ein sehr guter Auftakt.
V3:
Ich hab mir hier beide Episoden angeschaut, da die ersten beiden Folgen ja ein ziemlich direkter Zweiteiler sind, den ich mehr oder weniger als gemeinsamen Staffelstart werten würde. Dafür auf jeden Fall schon mal Kompliment, ein Zweiteiler zum Start war damals definitiv noch nicht üblich. Darüber hinaus kann man auf jeden Fall sagen, dass die Folgen hier etwas dramatischer aufgezogen wurden, als in der ersten Staffel, mit der Ermordung von Kazamis ganzer Familie. Generell würde ich sagen, dass die Story an sich hier etwas spannender war. Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass sich hier schon deutlich mehr dieser typische Showa Rider Stil erkennen lässt, durch so Sachen wie, dass sämtliche Rider einfach mal absolut alles überleben, erst die Explosion dieser Basis und am Ende auch noch die Atomexplosion, weil Rider sterben halt nicht, oder auch dieses seltsame Schurkenlachen wenn die Rider sich dem Monster überlegen fühlen. Sowas zieht den Gesamteindruck für mich etwas nach unten, aber trotzdem würde ich auch hier sagen, dass das ein ziemlich gelungener Staffelstart war. In der Summe wahrscheinlich in etwa auf derselben Ebene wie die erste Staffel.
X:
War in Ordnung, vom Pacing her aber definitiv etwas schwächer als die beiden Vorgänger. Hat sich vom Inhalt her so ein bisschen angefühlt wie eine Mischung aus den Startfolgen der ersten zwei Staffeln mit Keisukes Vater, der praktisch sowohl die Rolle von Kazamis Familie als auch von diesem Professor der Hongo gerettet hat ausfüllt. Durch die eher humorvollen Interaktionen zwischen Keisuke und seinem Vater hat sich die Folge auch etwas „leichter“ angefühlt, auch wenn der danach natürlich trotzdem gestorben ist. Ich find’s allerdings immer ziemlich random wenn Charaktere so schwer verletzt sind, dass sie definitiv sterben werden, dann aber trotzdem noch in der Lage dazu sind, irgendwelches Zeug zu machen wie hier in dem Fall Keisuke zu einem Cyborg umzuprogrammieren. Und btw. auch irgendwie witzig, diese ganzen Szenen zu sehen, in denen die Stimme von Keisukes Vater ihm seine neue Basis zeigt und ihm erklärt dass er darin weiterlebt und immer für ihn da sein wird, wenn man schon weiß, dass er die direkt in der nächsten Folge in die Luft sprengen wird. Gut finde ich aber, dass man hier mit Ryoko und ihrem Zwilling direkt ein Mysterium erschaffen hat, mit dem sich die Serie in der gesamten Anfangsphase beschäftigen kann.
Amazon:
Definitiv die schwächste Startfolge bis jetzt. Vor allem am Anfang hat man sehr vieles einfach nur erzählt bekommen, anstatt es zu zeigen und generell hat sich die Situation hier relativ random angefühlt. Die Schurkengruppe kommt definitiv seltsamer rüber, als die der Vorgänger und die Tatsache, dass irgend so ein Inka Schamane in der Lage dazu ist, einen Menschen zu einem Cyborg zu machen, lass ich auch einfach mal so stehen. Man hat hier irgendwie versucht, was anderes zumachen, gleichzeitig hat es sich vom Set-Up aber trotzdem noch sehr ähnlich zu dem angefühlt, was wir schon gesehen haben. Böse Organisation existiert, Mensch wird umgewandelt, vertraute Person stirbt, Rider ist sauer und schwört Rache, alles immer noch relativ vertraute Kost. Was ich hier aber gut finde ist, dass alle Hauptcharaktere direkt von Amazon’s Identität erfahren.
Stronger:
Das war wahrscheinlich die erste Startfolge, die sich wirklich anders angefühlt hat, als die der Vorgänger. Man hatte hier mehr oder weniger nur einen One-Shot Plot, der nicht sonderlich auf die Hintergründe eingegangen ist, dadurch war aber immerhin das Pacing deutlich besser, als in den letzten beiden Staffeln. Und dadurch, dass man auch immer noch einen recht guten Job gemacht hat, die Charaktere einzuführen, hat es sich auch nicht ganz so sehr wie ein Füllerplot angefühlt, wie beispielsweise die erste Folge von Winspector. Außerdem hat man der Serie so ermöglicht, auch gleich die zweite Folge relevant zu machen, was für ein besseres Storytelling sorgt, für das ich Stronger ja generell besser finde, als die anderen Showa Staffeln. Und man hat mit Titan auch schon sehr gut gezeigt, dass man diese Staffel mit den Schurken in eine etwas andere Richtung geht. Ich würde sagen, dass die Folge als Set-Up zwar nicht so gut ist, wie die Startfolgen der ersten beiden Staffeln, aber ich würde sie definitiv über die von Amazon und eventuell auch X stellen.
Skyrider:
Definitiv einer der schwächeren Starts bisher. Vor allem das Pacing fand ich hier nicht besonders gut. Gefühlt hat man versucht, den Plot von V3s Zweiteiler in eine Folge zu pressen. Außerdem muss man hier echt sagen, dass Neo-Shocker Shido erlaubt hat, Hiroshi zu einem Cyborg zu machen, hat sie schon irgendwie ziemlich dumm aussehen lassen. Bei Shocker kann man wenigstens noch sagen, dass sie von einer vertrauten Person verraten wurden, aber hier hatten sie absolut keinen Grund davon auszugehen, dass Shido und/oder Hiroshi loyal sein würden.
Super-1:
Das war definitiv mit Abstand der stärkste Start bisher. Nicht nur war hier das pacing sehr stark, das war auch definitiv die kreativste Herangehensweise bislang. Super-1 als Weltraumanzug zu entwickeln, mit Bösen, die von außerhalb kommen und diese potentielle Bedrohung für sich nutzen wollen hat sich definitiv anders angefühlt, als alles was man bisher hatte. Die Szenen in denen Super-1s Kräfte erklärt wurden, waren sehr gut, ebenso wie der Angriff auf die Basis am Ende und dass Kazuya erst noch lernen muss, wie er sich überhaupt verwandeln kann, ist auch mal was Neues. Außerdem ist es eine willkommene Abwechslung, dass die Schurken hier die Welt nicht einfach nur beherrschen wollen (wie all diese anderen Idioten), sondern die Menschheit tatsächlich retten wollen. Alles in allem ein sehr gelungener Startzweiteiler.
Black:
Ich denke, diesen Start hab ich tatsächlich etwas schwächer empfunden, als in meiner Erinnerung. Ich dachte definitiv, dass die ersten zwei Folgen ein direkterer Zweiteiler wären, aber tatsächlich war es nur relativ indirekt. Die zweite Folge war für meinen Geschmack definitiv besser, als die erste, vor allem diese ganzen Rückblenden und wie Kotaro seine Schritte zurückverfolgt hat, um zu verstehen worum es geht waren sehr gut. Auch die erste Folge war definitiv nicht schlecht, ich finde die Idee, den Start right into action zu machen und danach zu erklären, wie es dazu gekommen ist, ganz cool. Was ich aber definitiv sagen muss ist, dass das halt auch wieder ein Set-Up im mehr oder weniger selben Stil wie bei den meisten ihrer Vorgänger ist. Was nicht unbedingt schlimm ist, aber direkt nach Super-1 hat es sich ein wenig wie ein Rückschritt angefühlt. Trotzdem würde ich sagen, dass es in der Summe immer noch ein ziemlich guter Staffelstart war.
Black RX:
Die Folge fand ich beim ersten Mal schon schlecht und das hat sich auch hier nicht geändert. Alles war irgendwie ziemlich random und ist einfach so passiert, schon allein der Anfang mit dem Helikopter. Btw. hab ich dieses Mal (nach dem ich ja beim ersten Mal gesagt hatte, dass ich ohne Wikipedia niemals gemerkt hätte, dass Reiko Kotaros Freundin sein soll) extra darauf geachtet, ob es mit Vorwissen etwas offensichtlicher ist und nein, das ist es nicht. Ich weiß, Japaner sind subtil, aber irgendwelche Anzeichen, fänd ich dann doch angebracht. Die zweite Hälfte war dann einfach nur schwachsinnig, spätestens ab dem Zeitpunkt wo er vom Schiff der Bösen geflohen ist und dann einfach nur noch in der Gegend rumgeschwebt ist, bis *was auch immer* passiert ist, wodurch er zu Black RX wurde und er auf die Erde gekracht ist. Definitiv der schlechteste Start bisher.
Kuuga:
Ziemlich guter Start in die Heisei Ära würde ich sagen. Offensichtlich ging das hier in eine komplett andere Richtung als alles davor, weg vom Cyborg Konzept, hin zum übernatürlichen. Es ist alles sehr mysteriös aufgezogen, mit zunächst mal relativ wenigen Antworten, aber rauszufinden, worum es geht ist hier ja in gewisser Weise der Kern der Story. Die Atmosphäre von Kuuga ist nach wie vor sau geil und Godai ist als Charakter ein perfekter Kontrast dazu. Ich mag die Idee, dass man hier halt nicht so sehr diesen „erschaffenen“ Helden hat, sondern einfach einen normalen Typen, der im richtigen Moment die richtige Entscheidung trifft. Von allen Startfolgen bisher war das wahrscheinlich die, bei der ich danach am Meisten das Gefühl hatte, dass ich jetzt direkt weiter schauen könnte.
Agito:
Vielleicht nicht ganz so stark, wie die von Kuuga, aber immer noch eine recht gute Startfolge. Der Fokus lag hier noch etwas mehr auf den Charakteren und weniger auf den Mysterien und unabhängig davon wie die sich entwickeln werden, haben eigentlich alle einen ganz guten Eindruck hinterlassen. Ich find’s ganz cool, dass es in der Folge tatsächlich mehr um G3 ging und gar nicht so sehr um Agito, das ist definitiv mal was anderes. Was ich aber sagen muss, mir anzuschauen, wie diese Wissenschaftler dieses antike Metall Ding analysieren, das wohl mehr oder weniger der Auslöser für die meisten Ereignisse hier ist, in dem Wissen, dass man nie so wirklich erklären wird, was genau dieses Ding eigentlich ist, find ich schon ein wenig frustrierend. Nichts desto trotz, für sich bewertet war das immer noch ne gute Folge.
Ryuki:
Vom Stil her sehr ähnlich zum Start von Agito, auch hier hatte ich das Gefühl, dass es etwas mehr um die Charaktere ging und auch hier, ist der Secondary bereits vor dem Main Rider aktiv, auch wenn Ryuki sich inhaltlich trotzdem deutlich auf Shinji fokussiert hat. Ihn find ich als Charakter nach wie vor super und ich find’s auch cool, dass hier die Entstehung des Riders zum ersten Mal so ein richtiger Unfall bzw. Zufall war. Die Welt von Ryuki finde ich persönlich noch ein Stück spannender als die von Agito und genau wie bei Kuuga hätte ich hier danach auch direkt Lust gehabt mir die ganze Staffel wieder anzuschauen.
555:
Ebenfalls wieder ein ähnlicher Stil wie bei den 2 Staffeln davor, für meinen Geschmack aber etwas schwächer als deren Startfolgen. Es hat sich schon so angefühlt, als würde man sich wieder etwas mehr auf die Charaktere fokussieren, nur hat man es dieses Mal nicht so gut geschafft, sie einem so wirklich schmackhaft zu machen, was vielleicht aber auch daran liegen kann, dass ich die Charaktere von 555 generell nicht sonderlich sympathisch finde. Dieses ganze Yuuji Zeug ist halt so ein typisches Inoue Ding, bei dem man einem Charakter direkt mal aufzeigt, dass er das Opfer ist, aber wenn man mal ignoriert, wohin das noch führen wird, dann find ich das als Staffel Set-Up noch akzeptabel. Trotzdem, in der Summe schwächer als die drei Vorgänger.
Blade:
Das ging definitiv in eine andere Richtung als die ersten 4 Heisei Staffeln. Der Start war dieses mal right-into-action mit zwei der Rider bereits etabliert und im Kampf aktiv, was dem Rest der Folge Zeit gibt, sich auf andere Dinge zu fokussieren. Ich hatte das Gefühl, dass die Folge weniger ernst war, als die der Vorgänger und man ist wahrscheinlich noch stärker auf die Charaktere gegangen als Agito und Ryuki, was aber nicht unbedingt schlecht war, da man hier auf jeden Fall besser hinbekommen hat, einem die Protagonisten näher zu bringen als 555 (obwohl ich von vielen der Blade Charakteren ja auch gar kein so großer Fan bin). Am Ende hatte man mit dem Angriff auf BOARD und dem potentiellen Verrat von Tachibana auch direkt einen guten Twist, auf dem man aufbauen kann. Ich weiß viele mögen diesen Start wohl nicht so gerne, aber ich fand ihn gar nicht so schlecht. Nicht so gut, wie Kuuga oder Ryuki, aber er hat seinen Zweck erfüllt.
Hibiki:
Das war auf jeden Fall ein ziemlich einzigartiger Staffelstart. Den Anfang fand ich sogar tatsächlich etwas seltsam, aber mit der Zeit ist es immer besser und besser geworden. Wie bei Blade hat man hier auch wieder einen Rider, der schon vorher aktiv war, aber der Kontext und die Stimmung waren natürlich ganz anders und auch das Pacing war wesentlich entspannter, als das von Blade. Das Konzept, dass man hier praktisch der Story von einem normalen Zivilisten folgt, der dem Main Rider nur zufällig über den Weg läuft und sich dann für seinen Tätigkeit interessiert, find ich nach wie vor sehr cool, ich würde mich echt wünschen, dass man das mal wieder macht. Echt traurig darüber nach zu denken, was mit der Serie später noch passiert ist.
Kabuto:
Ich würde sagen, das war ein recht simpler Staffelstart, aber nicht schlecht. Es ging vom Setting her in eine ähnliche Richtung wie Agito, mit einer Organisation, die eine neue Kampftechnik einsetzen will und auch hier ging es nicht wirklich um den eigentlichen Main Rider sondern um den (späteren) Secondary (was man aber im Grunde von der ganzen Staffel sagen kann). Dass der Kabuto Zecter direkt zu Tendou fliegt ist auch mit Vorwissen nach wie vor ziemlich random, aber ansonsten hat die Folge einen ganz guten Job gemacht, die Ausgangslage zu erklären und einem die wichtigsten Charaktere vorzustellen, damit würde ich sagen, hat sie ihre Hauptaufgabe recht gut erfüllt. Keine meiner Top-Favoriten, aber trotzdem noch recht gut.
Den-O:
Ich muss sagen, hier ist es mir definitiv sehr schwer gefallen, mein Vorwissen, das ich schon über die Staffel habe, bei meiner Bewertung außer Acht zu lassen, aber selbst wenn man mal ignoriert, dass nichts von dem was hier noch unerklärt gelassen wurde, je Sinn ergeben wird, muss man einfach zugeben, dass diese Folge schon sehr viel Zeug einfach in den Raum hineingeworfen hat. Es war jetzt nicht so komplett schwachsinnig wie das letzte Drittel von RX’s Startfolge, aber größtenteils hat es sich doch eher bloß wie eine Aneinanderreihung von Ereignissen angefühlt, als eine wirkliche Einführung ins Thema. Und zu wissen, dass das nicht besser wird, macht es halt nicht gerade einfacher. Wenn ich schon allein daran denke „Singularity Point“, einen Driver, bei dem die Knöpfe für die zukünftigen Imagins schon vorgefertigt sind, die „Mission“ der Imagins, all das wird halt genauso random bleiben, wie es hier im ersten Moment rüberkommt. Immerhin Ryotarou hat einen sehr positiven Eindruck hinterlassen und auch das Konzept, ihn von Imagins besetzen zu lassen, ist nach wie vor ziemlich cool. Aber ansonsten war das auch ohne Vorwissen eine eher mittelmäßige Startfolge, mit Vorwissen nochmal deutlich schlechter.
Kiva:
Diese Startfolge fällt tendenziell auch eher in die Kategorie „merkwürdig“, mit viel Zeug, das einem einfach so vor die Füße geschmissen wird und man es dann hinnehmen soll. Ich weiß zwar schon noch, dass der frühe Wataru etwas eigen war, aber mir war nicht mehr bewusst wie sehr. Was zum Teufel hatte es mit dieser „Allergie gegen die Welt“ oder dem Sammeln von Fischresten auf sich? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass das noch jemals irgendwann thematisiert wurde. Das Storytelling in zwei verschiedenen Zeitlinien find ich nach wie vor ziemlich cool, auch wenn aus der ersten Folge selbst noch nicht wirklich hervor geht, warum man das gemacht hat, aber davon abgesehen, war das für meinen Geschmack auch wieder eine eher schwache Startfolge.
Decade:
Muss ich dazu überhaupt was sagen? Genau wie bei Den-O ist diese Folge schon ohne Vorwissen absolut seltsam und verwirrend und das wird im Laufe der Serie ja nur noch schlimmer. Random Zeug passiert einfach, weil es halt passiert. Der Driver liegt in irgend so einer Welt rum, wieso auch immer, Tsukasa kann alles, außer Fotos machen, das Haus von Natsumis Opa reist zwischen den Dimensionen und was auch immer Wataru mit all dem zu tun hat. Das alles ist halt schon so wie es ist vollkommen schwachsinnig und random, aber wenn man weiß, dass nichts davon je erklärt werden wird, ist es noch frustrierender anzuschauen. In der Summe wahrscheinlich die schlechteste Startfolge bislang.
W:
Definitiv besser als die letzten 3 Startfolgen. Die Anfangsszene, die mich beim ersten Mal ziemlich verwirrt hatte, macht deutlich mehr Sinn, wenn man Begins Night kennt. Ich find’s zwar trotzdem nicht ideal, das so random vorne dran zu hängen, wenn man lange Zeit keinen wirklichen Kontext dafür bekommt, aber naja. Abgesehen davon hat einem die Folge einen ganz guten Eindruck davon vermittelt, worum‘s geht. Auch die Charaktere hatten eine gute Einführung (selbst die Schurken, was für Heisei Rider eher selten ist), Phillip und Shoutarou find ich nach wie vor super. Nur von Akiko bin ich auch beim zweiten Mal immer noch kein großer Fan.
OOO:
Auch ziemlich gut würde ich sagen, so in etwa auf einer Ebene mit W. Der Ablauf war recht Leerbuchmäßig, was ich nichts schlechtes ist. Ich hatte das Gefühl, dass es wieder etwas Mystery lastiger ist, wie die frühen Heisei Staffeln, wenn auch immer noch im softeren Stil der Post-Decade Staffeln. Auch hier hat man direkt die Schurken eingeführt, wenn auch zunächst ohne großartigen Kontext und auch Eiji hat einen ganz guten ersten Eindruck hinterlassen. Diese ganzen Kougami Szenen sind allerdings nach wie vor seltsam und es irritiert mich immer noch, dass man die Kräfte von Hina nie erklärt hat.
Fourze:
Diese Folge fand ich tatsächlich deutlich besser, als beim ersten Mal. Es ist zwar immer noch alles recht laut und relativ schnell, aber jetzt nicht so schlimm, dass man nicht mitkommt. Gentarou ist nach wie vor ein absolut geiler Charakter, ihn schon zu kennen hilft auf jeden Fall dabei, die Folge gut zu finden und ich mag auch, dass er ausnahmsweise mal nicht direkt mit all seinen Waffen und Kräften auf Anhieb umgehen kann, sondern den ersten Kampf mit mehr Glück als Verstand gewinnt. Ich kann auf jeden Fall noch erkennen, warum ich die Folge beim ersten Mal nicht so mochte, da das Setting doch etwas eigen ist, aber dieses Mal hat sie mich doch sehr gut unterhalten.
Wizard:
Ok, vielleicht bin ich hier Nostalgie befangen, aber diese Startfolge hat mir extrem gut gefallen. Simpel und auf den Punkt. Man hat wieder nen prä-existenten Rider, wodurch man schon mal einiges an Zeit einspart, die hier hier sehr effektiv zum etablieren der Gegebenheiten genutzt wurde. Schon nach der ersten Folge hat man einen sehr guten Plan davon, was die Phantome sind und wie sie funktionieren und außerdem hat man auch noch gleich Rinko einiges an Fokus gegeben. Die Opening Szene an sich ist find ich wahrscheinlich der coolste erste Auftritt irgendeines Main Riders und man hat zumindest etwas auf seinen Background geteasert, weshalb es auch ok ist, dass man den hier noch nicht bekommen hat. Alles hat einfach sehr gut funktioniert. Oh und den Soundtrack dieser Serie find ich nach wie vor absolut genial.
Gaim:
Auch hier, ich weiß nicht wie viel Bias da mit reinspielt, aber das war ebenfalls eine sehr starke Startfolge. Ich wusste gar nicht mehr, dass die Staffel schon so früh so Mystery lastig war, ich dachte immer, dass Gaim in der Anfangsphase eher humorvoll aufgezogen war. Aber das hat sich hier nicht so sehr gezeigt, das ging von der Atmosphäre her wieder deutlich näher an die frühen Heisei Staffel ran. Auch vom Pacing her war das nahezu perfekt, alles ist schön smooth abgelaufen, man hat gerade so viel Informationen rausgegeben, dass man gut verstehen kann, was da passiert und wie die Ausgangslage ist, man aber trotzdem noch viele Sachen offen lassen konnte, die später erst wichtig werden. Hat mich dezent daran erinnert, wieso ich die Staffel so sehr liebe. Auch die Charaktere wurden einem gut präsentiert, Kouta ist sehr relatable und die Szene mit ihm und Yuuya kommt rückwirkend ziemlich heavy rüber, wenn man schon weiß, was 10 Minuten später passiert. Recht viel besser als so kann man eine Serie eigentlich nicht starten und das war definitiv auch wieder so eine Folge, die mir sehr viel Lust darauf gemacht hat, gleich weiter zu schauen.
Drive:
Ich muss sagen, diese Folge fand ich definitiv nicht so gut, wie beim ersten Mal. Die Eröffnungsszenen mit dem Global Freeze sind nach wie vor ziemlich cool, aber der Rest der Folge war tatsächlich etwas random. Shinnosuke hat Tridon schon und Belt-san befindet sich daran und geht ihm anscheinend schon eine ganze Weile lang auf den Geist. Ähm ok? Hat er echt Monate gebraucht, um rauszufinden, wo die Stimme her kommt? Es war auch hier noch nicht so ganz ersichtlich, warum genau Shinnosuke nun von Belt-san ausgewählt wurde bzw. was genau er mit der Sache zu tun hat. Darüber hinaus haben die Charaktere eigentlich größtenteils einen guten Eindruck hinterlassen (hier kann ich das sogar sagen, immerhin ist es doch schon über 5 Jahre her, dass ich die Staffel gesehen hab), Kiriko wirkt ein wenig wie Akiko done right. Das Konzept der Heaviness find ich nach wie vor ziemlich cool. In der Summe würde ich sagen, die Folge war in Ordnung, da waren definitiv schlechtere dabei, aber wie gesagt deutlich schwächer als ich sie in Erinnerung hatte.
Ghost:
Das hat sich definitiv etwas zu gepresst angefühlt. Ich mag das Konzept, das man hier versucht hat, aber vom Ablauf her ging es mir irgendwie ein bisschen zu schnell und man hat auch erst mal noch relativ wenig Kontext bekommen. Auch das hier ist wieder so ein bisschen eine Situation, bei der ich das Gefühl hab, dass zu wissen, was später passieren wird, meinem Eindruck von der Folge eher geschadet hat. Gerade bei den Szenen in denen Sennin Takeru in dieser seltsamen Zwischenwelt sein temporäres Leben verleiht, bin ich mit dem Wissen, wer oder was Sennin ist, eigentlich noch verwirrter als ohne. Und auch die Auftritte von Sayonji wirken rückwirkend etwas komisch wenn man weiß, dass der Charakter eigentlich absolut irrelevant ist. Außerdem hätte ich auf den zweiten Kampf mit dem Musashi Damashii verzichten können. Das hat das Pacing definitiv nicht besser gemacht. Immerhin Takeru und Akari haben einen ganz guten Eindruck hinterlassen. Yurusen hätte ich in den 5 Minuten in denen er aufgetaucht ist, allerdings schon wieder erschlagen können.
Ex-Aid:
Vom Pacing her war das nicht sonderlich viel besser als Ghost. Auch hier ist ziemlich viel innerhalb von kurzer Zeit passiert, alles war relativ laut und ziemlich over-the-top, vor allem in der ersten Hälfte. Außerdem war dieses Kind etwas nervig. Was ich der Folge aber gebe ist, dass sie wesentlich verständlicher war und man ganz gut erklärt hat, worum’s geht und was da passiert. Von den Charakteren würde ich sagen, dass sogar Asuna/Poppy den besten Eindruck hinterlassen hat. Emu ist eigentlich eher seltsam rüber gekommen. „Was bringt es ihm das Leben zu retten, wenn wir sein Lächeln verlieren?“ WTF, was bringt es sein Lächeln zu retten, wenn er stirbt? Ich würde sagen in der Summe einen Tick besser als Ghost, aber immer noch unterdurchschnittlich.
Build:
Das mal wieder eine sehr gute Startfolge. Auch hier wieder hilft es dem Pacing enorm, wenn der Rider bereits zuvor aktiv ist, weil man sich so die Zeit spart, in der man ihn entstehen lässt. Die gewonnene Zeit wiederum hat man hier darin investiert, direkt mal eines an Background zu etablieren und halbwegs vernünftig zu erklären, was es mit den Collectables der Staffel auf sich hat, was in einer ersten Folge eigentlich eher selten ist. Ich wusste außerdem gar nicht mehr, dass Papa Katsuragi tatsächlich schon in der ersten Folge einen Auftritt hatte. Ich sag nach wie vor, jeder der behauptet, dass diese Storyline am Ende aus dem Nichts gekommen ist, hat während der Staffel einfach absolut nicht aufgepasst. Generell war hier schon sehr viel gutes Foreshadowing dabei, wie beispielsweise die Implikation, dass Banjo stärker ist, als ein normaler Mensch. Und auch die Charaktere sind direkt schon sehr sympathisch rüber gekommen. Definitiv einer der besten Staffelstarts.
Zi-O:
Ok, wenn man mal ignoriert, dass die zweite Folge das Set-Up dieser Folge komplett ruinieren wird, find ich immer noch, dass das kein schlechter Start war. Das Pacing war nicht zu schnell und man ist ganz gut mitgekommen, das allein ist schon mal mehr, als man über manche andere Startfolgen sagen kann. Man es hat es eigentlich gut hinbekommen, dass Basic Setting und die Charaktere zu etablieren (was ja generell auch die besten Aspekte der Staffel waren) und Sougo find ich nach wie vor super. Selbst mit der Zeitlinien Manipulation hat man sich hier noch stark zurück gehalten. Die einzigen beiden Faktoren die mich gestört haben waren die Zi-O Ride watch, die einfach so grundlos aufgetaucht ist (was auch wieder unter diese Kategorie fällt: Beim ersten mal war’s ok, weil ich erwartet hatte, dass man das noch erklären wird, was man aber nicht getan hat) und diese seltsame Szene in 2018 die nicht wirklich zur Kontinuität von Build gepasst hat. Ansonsten war das im Großen und Ganzen eine recht anständige Startfolge, wenn auch sicherlich keine von meinen Topfavoriten.
Zero-One:
Sehr gute Folge. Angenehmes Pacing, nicht zu schnell, nicht zu langsam. Die Kräfte des Riders sind hier von Anfang an sehr logisch und selbsterklärend auch wenn es ein relativ simples Prinzip ist und ich find’s auch sehr gut, dass man mit dieser Szene in der Aruto’s verstand in ZEA/There war, auch direkt erklärt hat, warum er seine Kräfte direkt so gut benutzen kann, ohne auf irgendeine Form von „Wunderkind“ Storyline zurück zu greifen. Aruto und Izu sind auch direkt wieder recht sympathisch rüberkommen, auch Aruto zugegebenermaßen sehr laut ist. Und ich find auch nach wie vor, dass der erste Kampf von Zero-One sehr ästhetisch inszeniert war. In der Summe definitiv eine der besseren Startfolgen.
Saber:
Das war halt wieder eine ziemlich schnelle Folge im Stil von Ghost oder Ex-Aid, ich würde aber tatsächlich sagen, dass ich es etwas besser fand als das erste Mal. Vor allem bei den ganzen Rider Sachen bin ich dieses Mal deutlich besser mitgekommen und im Großen und Ganzen hat man ganz gut etabliert worum’s geht. Nur was auch immer die bösen machen, find ich immer noch nicht so ganz nachvollziehbar. Wovon ich nach wie vor kein großer Fan bin, sind Driver die sich vor dem Protagonisten materialisieren (auch wenn man wohl sagen kann, dass es durch das Ride Book nicht komplett random war) ebenso wenig wie von solchen „random durch die Luft schweben“ Kämpfen, die man hier hatte, aber immerhin hat man nicht noch versucht ein erstes Power Up einzubauen. Touma kommt hier definitiv preachier rüber, als in den späteren Folgen, aber Mei find ich eigentlich recht sympathisch. Und diese Schlussszene mit Rintaro der auf seinem Löwen ins Zimmer reitet ist ziemlich witzig. Nicht beeindruckend, aber gibt schlimmeres.
So und damit wäre ich auch schon wieder durch. Das hat definitiv Spaß gemacht und war auch sehr aufschlussreich. Ich hab ich auf jeden Fall in Erfahrung gebracht, auf welche Staffeln ich am meisten Lust hätte und es war auch sehr interessant zu sehen, bei welchen Folgen sich meine Meinung verändert hat und bei welchen nicht. Es war eigentlich von allem was dabei, Folgen, die ich besser fand als beim ersten Mal, Folgen die ich schlechter fand, und welche bei denen es gleich geblieben ist. Teilweise ist mir schon aufgefallen, dass mich das Wissen um den restlichen Verlauf der Staffel durchaus beeinflusst hat. Gerade bei Staffeln wie Den-O oder Ghost, die ich ja nicht unbedingt von Anfang an Scheiße fand, macht es halt schon irgendwo einen Unterschied, wenn man schon weiß, dass all die Sachen, die man beim ersten Mal noch erwartungsvoll hingenommen hat, auch später keinen Sinn mehr ergeben werden. Andersrum kann man aber auch sagen, dass ich so manche Folgen im Nachhinein verständlicher fand, da ich Informationen die anfangs noch fehlen ja schon hab, wie beispielsweise bei W oder auch Ryuki. Tatsächlich ging die Tendenz auf jeden Fall in die Richtung, dass ich die Startfolgen zu Staffeln die ich mochte im Schnitt besser fand, als die deren Staffeln ich nicht mochte, aber auch hier waren einige Ausnahmen dabei, wie Drive, Ex-Aid oder Zi-O.
In der Summe bin ich mir dem Ergebnis eigentlich recht zufrieden und ich hab jetzt definitiv das Gefühl, ein aussagekräftigeres Ranking zu haben, als davor. Der Vollständigkeit halber hier mein neues Ranking aller Kamen Rider Startfolgen:
1. Gaim
2. Super-1
3. Wizard
4. Build
5. Kuuga
6. Ryuki
7. Zero-One
8. Kamen Rider (1971)
9. Black
10. V3
11. Hibiki
12. Agito
13. Fourze
14. Blade
15. W
16. OOO
17. Kabuto
18. Stronger
19. Zi-O
20. Drive
21. X
22. 555
23. Saber
24. Ex-Aid
25. Skyrider
26. Amazon
27. Ghost
28. Kiva
29. Den-O
30. Black RX
31. Decade
