Ranger L hat geschrieben: ↑Mo 12. Mär 2018, 05:07
Die Charaktere sind natürlich wie üblich eine der größten Stärken der Staffel. Eiji war ein guter Protagonist. Er hat mich persönlich etwas Emu erinnert. Seine Naivität war zwar teilweise schon hart an der Grenze, aber ich fand ihn trotzdem sehr sympathisch.
Ich fand auch Eijis Background für so einen Charakter recht heftig. Seine Hintergrundstory hatte teilweise schon was von Himeya aus Ultraman Nexus. Beide sind ganz anders mit ihren Erlebnissen umgegangen. Wir haben Himeya, den die Erlebnisse verbittert haben, und wir haben Eiji, der eher das Leben zu schätzen gelernt hat.
Die Entwicklung von Gotou muss ich sagen hat mich ziemlich beeindruckt. Ich hätte nach den ersten 10 Folgen nicht damit gerechnet, dass mir der Charakter doch noch so sympathisch wird.
Und Akira war natürlich auch ein verdammt starker Charakter. Seine Münzen Rivalität hat man tatsächlich schon nach ein paar Folgen vergessen. Es war schön zu sehen, dass er schon sehr früh mit Eiji zusammen gearbeitet hat und ich mag auch seine Logik, zu sagen, dass man als jemand der Leben rettet zu aller erst auch sich selbst beschützen muss, um andere retten zu können.
Überraschend fand ich ja, dass man Gotou am Ende doch noch zu Birth gemacht hat. Ich hab schon damit gerechnet, dass er bis auf Weiteres ein Support Charakter bleibt. Ich glaube aber, das war auch der ursprüngliche Plan gewesen. Akira wurde nämlich gewissermaßen von den Zuschauern "gerettet". Ursprünglich war geplant, dass er die Staffel nicht überlebt, aber weil er bei den Zuschauern so beliebt war, hat man ihn am Leben gelassen. Dass er auch denkt, man muss sich erst selbst beschützen, um andere zu beschützen, hebt ihn auch von anderen Helden ab. Und damit trifft er einen guten Punkt, denn viele Helden setzen leichtfertig ihr Leben auf Spiel und zeigen eine Opferbereitschaft, ohne groß über die weitreichenderen Folgen nachzudenken. Ein Held muss auch sich selbst beschützen, denn tot nützt er niemandem etwas.
Von diesem geburtstagsbesessenem Firmenchef muss ich sagen bin ich jetzt nicht der riesen Fan, vor allem weil ich nie so genau verstanden hab, was er eigentlich will. Warum genau hat er die ganzen Münzen gesammelt? Und was genau er sich davon versprochen hat, den verlorenen Körper von Ankh wiederzuerwecken kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen.
Seine Motive sind mir auch nach wie vor ein Rätsel. Will er die Menschheit nach vorne bringen, oder hat er etwas ganz anderes vor? Auch die Filme haben mir da nicht viel mehr Klarheit verschafft. Vielleicht wollte Kobayashi ihn auch bewusst geheimnisvoll machen, so dass jeder ihn so interpretieren kann, wie er möchte. So etwas ähnliches hat sie ja schon beim Ende von Timeranger gemacht, indem sie das Schicksal der Rangers aus der Zukunft offen gelassen hat. Jedenfalls sollte er wohl auch mit seiner Besessenheit von Geburt und Entstehung ein Gegenpol zu Dr. Maki mit seiner Besessenheit vom Ende sein.
Storyweise war die Staffel zwar jetzt nicht ganz so gut wie die neusten Staffeln, allerdings würde ich trotzdem sagen, dass es von den W bis Wizard Staffeln wahrscheinlich die storylastigste war. Es ist eigentlich immer irgendwas passiert und wenn es nur Kleinigkeiten waren, aber hat sich zu keinem Zeitpunkt gezogen. Und ich muss der Serie auch ein Kompliment dafür machen, dass sie die Hintergründe von OOO und den Greeed sehr gut und logisch erklärt hat, ich hatte nie den Eindruck, dass großartig irgendwas fehlt oder keinen Sinn ergibt. Vor allem die eher Fantasy lastigen Staffeln kriegen das häufig nicht so gut hin, ich würde sogar sagen, dass OOO in dem Punkt eine der besten Staffeln überhaupt ist.
Was mich dann allerdings doch noch etwas irritiert hat, das war die Schlussphase. Etwa die letzten 6 Folgen nach dem Ende von Lost Ankh fand ich ein bisschen seltsam. Besonders Ankhs Hin und Her war sehr unnötig, ich finde wenn man ihn bekehren wollte, dann wäre der Moment in dem Eiji ihn rettet, nachdem er von seinem Körper absorbiert wurde, der richtige Zeitpunkt gewesen. Danach ist er ja trotzdem wieder Vollgas auf Schurke gegangen, was ok ist, aber dann hätte man es auch durchziehen müssen. Dass ihn das nicht bekehrt, dieser Kampf mit Eiji gegen Ende aber schon fand ich doch etwas unglaubwürdig.
Und das mit seiner Core Medal hat sich auch etwas erzwungen angefühlt. Schon allein, dass sie beschädigt wurde, als Maki ihm die anderen entnommen hat, fand ich nicht besonders glaubhaft, aber dass sie dann nach dem Kampf mit Maki ohne jegliches Fremdverschulden einfach auseinander bricht war schon sehr grenzwertig. Aber naja, vielleicht liegt es auch daran, dass ich vorher schon wusste, dass Ankh sterben wird und deshalb irgendwie etwas Besseres erwartet hab.
Es ist zwar auch schon länger her, dass ich die Staffel gesehen hab, aber irgendetwas hat mich in der Schlussphase auch gestört. Ansonsten fand ich aber, dass die Staffel so gut wie nichts offen gelassen hat und alles erklärt hat, was notwendig war. Ich denke mal, gerade wenn man von den Pre-Decade Staffeln kommt, die dazu neigen, manche Dinge offen zu lassen, fällt das besonders auf.
Zwar haben die paar Dinge am Ende jetzt keinen großartigen Einfluss auf meine Meinung zu der Staffel, aber sie waren eine Entscheidungshilfe, bei der Position in meinem Ranking, bei der es lange sehr knapp war. Nichts desto trotz ist OOO eine verdammt starke Staffel, die auch meinen Eindruck von den Post-Decade Staffeln fortführt.
Von denen hab ich nun ja alle gesehen und ich kann nur sagen, das ist vielleicht die beste, konstanteste Ära irgendeines Toku Franchises. Wenn ich Build und Amazons mal miteinrechne, wären das genau zehn Staffeln von denen ich überhaupt nur eine einzige nicht gut fand, alle anderen waren mindestens klar überdurchschnittlich und das ist schon eine ziemliche Leistung über einen doch relativ langen Zeitraum eine solche Qualität aufrecht zu erhalten.
(Allerdings muss ich sagen, steh ich nun langsam vor dem Problem, dass mir die Kobayashi Serien ausgehen. Es gibt nur noch zwei, von denen ich weiß.)
Ich finde generell die ganze Heisei Ära recht stark. Natürlich gibt es auch da die ein oder andere Staffel, die ich weniger gut finde, aber allgemein kann ich da sagen, dass es da keine Staffel gibt, die ich so richtig schlecht fand. Alle konnten mich auf ihrer Art und Weise unterhalten, auch wenn ich mir von Staffeln wie Decade oder Ghost mehr versprochen hab. Aber es ist schon eine gute Leistung, seit 2000 so viele gute Staffeln abzuliefern, die auch storymäßig punkten können und die fast alle recht seriell sind. Da frage ich mich echt, warum Sentai das nicht hinbekommt, wo es deutlich heftigere Qualitätsschwankungen gibt.
Welche Kobayashi Serien hast du denn noch? Die eine müsste Shinkenger sein. Könnte die zweite dann Sailor Moon sein? Soweit ich weiß, wurde die auch von Kobayashi geschrieben.
OOO & W feat. Skull: Movie War Core:
Der W Teil war ganz ok, auch wenn er mich mal wieder dezent daran erinnert hat, warum ich Akiko nie besonders mochte, aber fand ich’s ganz schön, dass man endlich darauf eingegangen ist, wo ihr Vater den Lost Driver her hatte.
Der OOO Teil war allerdings eher schwach und den gemeinsamen Teil fand ich dann komplett bescheuert. Man hat mal wieder versucht sich irgendwie eine Verbindung an den Haaren herbei zu ziehen, die eigentlich überhaupt keinen Sinn macht und die beiden Rider haben eigentlich fast gar nicht interagiert.
Was mich am OOO Teil gestört hat, war dass man den W Teil eben recht gut in den Staffelkanon eingebracht hat, der OOO Teil der eigentlichen Staffel aber völlig widerspricht. Es gibt so viele Dinge, die ausschließen, dass der OOO Teil innerhalb des Staffelkanon spielen kann. Ich weiß auch nicht, wieso man da Inoue an den OOO Teil setzen musste. Wäre sinnvoller gewesen, wenn Kobayashi selbst den geschrieben hätte. Der W Teil wurde ja schließlich auch vom Main Writer von W geschrieben.
OOO, Den-O, All Riders: Let's Go Kamen Riders:
Es ist ein Yonemura Film, ich hätte eigentlich wissen müssen, was mich erwartet, aber die erste halbe Stunde in etwa war richtig gut, weshalb ich leider meine Deckung hab fallen lassen. Der Rest des Films war dann einfach nur noch SHT Level von Hirnrissigem Schwachsinn, der jeglicher Form von gesundem Menschenverstand widerspricht. Ich denke, man kann den Film in jeglicher Hinsicht als direkten Vorgänger der Super Hero Taisen Filme bezeichnen.
Ist eben ein typischer Yonemura. Hauptsache, so viele Helden wie möglich auf einen Haufen ohne irgendwelche logische Erklärung. Der Anfang war wirklich noch recht gut und hat auch eine interessante Story versprochen. Zu dem Zeitpunkt wusste ich allerdings nicht, für welche niedrige Storyqualität Yonemura steht, da es die SHT Filme noch nicht gab. Es war ja ganz nett, viele der alten Charaktere noch mal zu sehen, aber dann sollte es doch eine logische Erklärung für ihre Zusammenkunft geben.