Was schaut ihr gerade? (Kamen Rider Edition)
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Re: Kamen Rider Kabuto
Im Augenblick reitet Kamen Rider Slash (der mit dem britischen Adelshintergrund) ständig darauf herum.
Ist denn dieses Adelsprinzip im Japanischen bekannt? Die haben natürlich ihre Samuraikaste mit den diversen Verhaltenskodi, aber die orientieren sich an anderen Sachen als damals hier in Europa.
Weiss schon gar nicht mehr, in welchem Zusammenhang Kabuto die Noblesse Oblige ins Spiel brachte. Es ging glaube ich um´s Kochen ...
Ist denn dieses Adelsprinzip im Japanischen bekannt? Die haben natürlich ihre Samuraikaste mit den diversen Verhaltenskodi, aber die orientieren sich an anderen Sachen als damals hier in Europa.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Kamen Rider Edition)
Ist das ein Schreibfehler von dir oder bezeichnen die Untertitel Kamen Rider Sasword wirklich als Slash?
Also einen Adel mit Herzögen, Baronen etc. und Verhaltenskodi hatten die auch. Die Gesetze sind unseren auch gar nicht mal so unähnlich, z.B. verlieren Adlige ihren Stand, Titel und Ansprüche wenn sie einen nicht-adligen Menschen heiraten. Das ist etwa das Problem, was die dortige Kaiserfamilie hat. Fast alle potenziellen Thronerben haben ihre Ansprüche auf Thron durch Heirat verloren.
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Re: Kamen Rider Sasword
So hab ich es gelesen
Gibt es eine Übersetzung für 'Sasword'?
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Re: Was schaut ihr gerade? (Kamen Rider Edition)
Richtig übersetzen kann man den Begriff eigentlich nicht. Der ist eine Zusammensetzung aus Sasori (Skorpion) und Sword.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Kamen Rider Edition)
Danke schön.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Kamen Rider Edition)
Nachdem ich in letzter Zeit relativ viele ziemlich gute Serien geschaut hab, hab ich mir gedacht, ich sollte mir vielleicht auch mal wieder eine von den Serien vornehmen, von denen ich nicht so viel erwarte, die ich aber generell neu bewerten möchte. Ich hab geschwankt zwischen Kiva und Ghost, hab mich dann aber für Kiva entschieden, weil ich mir gedacht hab, jetzt ist der letzte Zeit Punkt, bevor ich mit DonBrothers ein ganzes Jahr lang eine Inoue Serie schauen werde und ich womöglich nicht noch parallel Lust auf eine zweite hab. Ja, ich muss auf jeden Fall sagen, dass sich meine Befürchtungen ziemlich bestätigt haben, ich fand die Staffel beim zweiten Mal doch deutlich schwächer als beim ersten Mal. Kiva war damals ja so gesehen meine erste (vollständige) Inoue Serie, die ich geschaut hab, weshalb ich über viele Sachen vielleicht noch etwas besser hinweg sehen konnte, aber wenn ich jetzt auf die Serie schaue, merke ich schon, dass sie in den meisten Punkten auch nicht viel besser ist, als die anderen Inoue Staffeln.
Der eine Punkt, zu dem ich nach wie vor stehe ist, dass Kiva im Kern keine schlechte Story hat, diese aber teilweise von so viel bullshit umgeben ist, dass es einem teilweise halt sehr schwer fällt, diese wertschätzen zu können, womit sie für mich im Grunde in eine ähnliche Kategorie wie Dairanger fällt. Die Staffel hat durchaus ihre Qualitäten, wird aber von zu vielen Schwachsinns-Aspekten nach unten gezogen, um in der Summe noch als richtig gute Serie da zustehen. Aber ich gehe mal der Reihe nach vor. Ich denke zum allgemeinen Storytelling muss ich nicht allzu viel sagen, Kiva hat wie die meisten Pre-W Staffeln ein relativ dichtes Storytelling, ohne großartigen Leerlauf. Ich glaube, der einzige Zweiteiler, der sich rückwirkend so ein bisschen wie ein Füller Plot angefühlt hat, das war 17/18, was auch die einzigen beiden Folgen der Staffel waren, die nicht von Inoue sondern von Yonemura geschrieben wurden. Generell war dieser Zweiteiler irgendwie etwas komisch, man hat die Story der Vorfolge gefühlt komplett ignoriert bzw. den Kampf gegen Rook einfach mal kurz pausiert und man hat auch nicht erklärt, was genau Yuri eigentlich mit diesem Mädchen zu tun hatte und wieso es ihr so wichtig war, dass Otoya ihr hilft. (auch wenn ich die grundsätzliche Idee hinter diesem Plot sogar ganz nett fand, ein derartiges Konzept wäre in einer anderen Staffel vermutlich kaum möglich gewesen). Außerdem war das auch die Folge, in der Nago seinen kompletten Aussetzer hatte, mit seiner seltsamen Knopf-Besessenheit. Darüber hinaus hatte man eigentlich immer das Gefühl, das irgendwas passiert, was zu einem gewissen Grad sicher auch vom sehr kreativen Setting der Serie unterstützt wird. Das Konzept hinter diesem Zwei-Zeitlinien Storytelling find ich nach wie vor sau cool und dürfte im Toku Bereich wohl auch ziemlich einzig artig sein (das wäre find ich auch definitiv was, das man mal wieder mit irgendeiner Serie versuchen könnte). Die Umsetzung hätte definitiv an vielen Stellen besser sein können, vor allem zum Ende hin, aber diese Idee, immer zwei parallele Handlungsstränge zu verfolgen, die zwar im Prinzip voneinander unabhängig sind, aber trotzdem irgendwie was miteinander zu tun haben, ist einfach so kreativ und hat wie gesagt auch dazu beigetragen, dass sich fast alle Folgen wichtig angefühlt haben, denn mindestens in einer der Zeitlinien ist immer irgendwas voran gegangen. Interessanterweise fand ich die Vergangenheitszeitlinie sogar tendenziell besser, als die Gegenwartszeitlinie, was vermutlich nicht zuletzt an den Charakteren liegt, aber dazu später mehr.
Was den eigentlichen Inhalt der Staffel betrifft, würde ich sagen, dass die erste Hälfte im Großen und Ganzen sogar recht solide war, wenn auch vielleicht nicht unbedingt irgendwas herausragendes. Es gab hier definitiv auch schon Dinge, die Negativ raus gestochen sind, wie zum Beispiel die extrem schlechten Toy Einführungen (zu denen ich nachher nochmal ein paar Worte verlieren will) oder ein paar so seltsame random Aktionen wie den Zweiteiler, in dem die Seele von Otoya mal plötzlich in Watarus Körper gefahren ist. Außerdem muss ich sagen, dass vor allem Nago in der ersten Hälfte teilweise ziemlich anstrengend gewesen ist. Auf der anderen Seite war zum Beispiel die Entwicklung von Wataru in der Anfangsphase ziemlich gut und in der Vergangenheitszeitlinie fand ich die Rivalität zwischen Otoya und Jiro recht unterhaltsam. Generell dürfte das einer der besseren Inoue Charakter Konflikte sein, weil man ihn einfach etwas scherzhafter aufgezogen hat und rückwirkend würde ich auch sagen, dass die Entwicklung von Jiro, wie aus seiner Rivalität mit Otoya langsam aber sicher eine Art Freundschaft wird, von der Umsetzung her einer der konstantesten Handlungsaspekte der Staffel ist. Die Einführungen von Maya und Mio in den frühen 20ern waren eigentlich auch noch recht gut. Watarus langsame Annäherung an Mio war anfangs ganz süß und ich find grundsätzlich auch den Twist, dass sie die neue Queen ist, ganz ok, auch wenn das generell so ein bisschen die Frage aufwirft, wie genau dieses Konzept mit der Queen eigentlich funktioniert.
Danach muss ich aber sagen, ist der Punkt gekommen, an dem es langsam aber sicher immer mehr bergab gegangen ist. Vor allem ist ab da auch das mit diesen konstanten Störfaktoren, über die ich ganz gern mal rede, immer schlimmer geworden. Es war jetzt nicht alles in der zweiten Hälfte schlecht, was ich zum Beispiel recht solide fand, war der letzte Kampf gegen Rook oder auch das Zusammentreffen von Wataru und seiner Mutter, aber ab Mitte/Ende der 20er gab’s halt praktisch keine Folge mehr, in der mich nicht irgendwas genervt hat. Zunächst dieser seltsame Zweiteiler mit Nagos Zeitreise, der irgendwie komplett random war. Ich meine, es fängt ja schon damit an, dass es im Castle Doran einfach mal zufällig eine Tür gibt, die es einem ermöglicht durch die Zeit zu reisen. Und klar, dass Nago den Fangire in der Vergangenheit rettet, weshalb nun 22 Jahre lang ein Fangire, der eigentlich hätte tot sein müssen, frei herumläuft und Leute töten kann, hat natürlich absolut keinen Einfluss auf die Zeitlinie. Logisch. Wieso sollte es auch? Wobei mir da auch auffällt, Kengo und Wataru bekämpfen diesen Fangire in der Gegenwarts Zeitlinie doch auch schon, als Shima und Megumi noch im Gefängnis sind (was ja der eigentliche Grund ist, warum überhaupt die beiden damit beauftragt wurden), sprich BEVOR sich die Zeitlinie überhaupt verändert hat. Es kann aber auch kein Bootstrap Paradoxon sein, da Megumi und Shima sonst ja auch nicht hätten frei kommen dürfen, was bedeutet, dass dieser komplette Plot eigentlich von Anfang keinen Sinn ergibt. Nicht dass ich von einem Zeitreise Plot jetzt unbedingt was großartig anderes erwartet hab, aber naja. Das einzig Positive, das dieser Zweiteiler mit sich gebracht hat ist, dass Nago sich danach tatsächlich in eine positive Richtung entwickelt hat. Ob das jetzt mit dem Zweiteiler an sich was zu tun hat, sei mal dahingestellt.
In den 30ern hat es dann halt vor allem mit diesen ganzen typischen Inoue-ismen, wie Misskommunikation und dem extrem starken Fokus auf Liebes Drama, so richtig angefangen und ab da wurde es auch generell immer verwirrender. Sämtliche Charaktere treffen einfach immer und immer wieder dumme und irrationale Entscheidungen und machen eigentlich ausschließlich das, was dem Drama dient. Vor allem diese ganzen Szenen zwischen Wataru, Mio und Taiga Anfang der 30er, dabei zuzusehen, wie die sich permanent gegenseitig anlügen, permanent aneinander vorbei reden und sich auf Biegen und Brechen einfach nicht verstehen wollen, bereitet mir echt physische Schmerzen. Da zieht sich alles in mir zusammen, wenn ich sowas sehe. Außerdem war das dann auch der Bereich, in dem Kengo angefangen hat, durchzudrehen. Wobei ich ihn auf der einen Seite sogar verstehen kann, weil auch er sowohl von Wataru als auch von Nago angelogen wurde, aber auf der anderen Seite kann man’s halt auch übertreiben. Die Lovestory der Vergangenheitszeitlinie war mich wohl vergleichsweise noch das geringere Übel. Ich find’s zwar rückwirkend auch frustrierend, dass Inoue es für nötig gehalten hat, erst die komplette erste Staffelhälfte damit zu verbringen, Otoya und Yuri zusammen zu bringen, nur um sie dann wieder auseiander reißen zu müssen, weil sonst ja die Gegenwartszeitlinie nicht mehr funktionieren würde, aber immerhin finde ich, dass hier die Charaktere noch deutlich logischer und „erwachsener“ mit der Situation umgegangen sind. Was mich nur etwas irritiert ist, hat Otoya, als er da mit Maya in seiner Werkstatt an seiner Geige gearbeitet hat, einfach mal eben vergessen, dass er mit Yuri zusammen lebt? Er musste doch wissen, dass sie das sehen würde? Grundsätzlich mach ich Otoya aber keinen Vorwurf, dass er sich im Zuge dessen in Maya verliebt hat, ich glaube auch ehrlich gesagt nicht, dass er je aufgehört hat, Yuri zu lieben. Maya war einfach eine spezielle Situation für ihn und generell ist er glaub ich einfach die Art von Person, die nicht auf Monogami ausgelegt ist. Letztlich war es dann ja auch Yuris Entscheidung zu gehen bzw. Otoya gehen zu lassen, ich könnte mir sogar gut vorstellen, dass Otoya sich im Zweifel letzten Endes für sie entschieden hätte, aber ich kann Yuri da trotzdem irgendwo verstehen.
Zeitgleich ist in der Gegenwartszeitlinie der Moment gekommen, in der es die Protagonisten endlich mal geschafft haben, den anderen gegenüber ihre jeweiligen Identitäten offen zu legen (wenn auch mehr aus Zufall, als aus eigener Kompetenz heraus), was nach viel versprechendem Anfang letztlich natürlich zu noch mehr Konflikt geführt hat. Wataru ist hier sogar noch der Vernünftigste, der versucht, sowas wie eine Brücke zwischen den Menschen und den Fangire zu bauen, bekommt dabei aber nur ständig von links und rechts eins auf den Deckel. Das Ding ist, Taiga hat halt nicht mal unbedingt unrecht damit, dass die Menschen scheiße und nicht vertrauenswürdig sind, vor allem weil Shima ihn mit seinem Verhalten (z.B. Kiva zu attackieren) in dem Glauben noch befeuert. Auf der anderen Seite gibt Taiga natürlich auch Shima allen Grund die Fangire zu hassen, unter anderem damit, das Fangire Blut in Wataru zu erwecken. Also im Wesentlichen spielen sich beide Parteien nur gegenseitig in Karten. Und immer wenn man denkt, es fängt langsam wieder an besser zu werden, kommt doch wieder die nächste Random Aktion, um ja nicht zu riskieren, dass die Situation doch noch verständlich und nachvollziehbar werden könnte. Muss ich verstehen, was der tiefere Sinn hinter dieser „Shima wird zum Fangire“ Geschichte war? Er wird attackiert, dann von Taiga zum Fangire gemacht (vor allem, der Fangire, zu dem er geworden ist, war doch der der ihn überhaupt erst angegriffen hat oder?), woraufhin er augenscheinlich von Taiga getötet wird, um am Ende dann doch wieder unversehrt als Mensch zurück gebracht zu werden. Hätte man sich jetzt auch schenken können. (Witziger weise ist mir auch aufgefallen, dass der Shima der Vergangeheits Zeitlinie in den letzten 20 Folgen eigentlich gar nicht mehr vorgekommen ist.)
Mio hat in dem Zeitraum dann auch angefangen immer mehr rein zu manipulieren, was letztlich dann zu der Aktion geführt hat, die mich endgültig davon überzeugt hat, dass Inoue das harte Zeug nimmt und dass Wataru der absolute König der sinnvollen Entscheidungen ist. Du tötest ausversehen beim epischen Duell mit deinem Halb-Bruder deine (und seine) Freundin, weil sie sich beim Finisher dazwischen wirft, obwohl sie besagten Halbbruder vor ein paar Minuten sogar selbst noch töten wollte (relatable Szenario) und was ist das beste was dir zur Trauerbewältigung einfällt? Richtig, du reist einfach (mit Hilfe der Geheimtür in deinem Drachenschloss, das ja wohl wirklich jeder zuhause haben sollte) 22 Jahre in die Vergangenheit und versuchst deine Eltern auseinander zu bringen, um deine Geburt zu verhindern. Absolut logische und zu 1000% nachvollziehbare Entscheidung, die wirklich komplett zu Ende gedacht ist und keinerlei Probleme mit sich bringen könnte. 10/10 würd ich genauso machen. Ich meine… WIE? Wie kommt man auf sowas? Vor allem find ich’s auch interessant, dass einer seiner Ansätze war, Otoya wieder mit Yuri zusammen zu bringen, statt mit seiner Mutter, aber wenn ihm das gelingen würde, dann würde doch Megumi aufhören zu existieren, da sie wohl aus einer Beziehung mit einem anderen Mann kommt. Also bei ihr ist es ok, wenn er einfach mal ihre Existenz auslöscht, aber bei Mio nicht? Obwohl die auch noch selber Schuld ist?
Im Großen und Ganzen war die Story in der Vergangenheit am Ende sogar halbwegs ok, es gab zwar auch da noch seltsame Aktionen, wie die Stelle, an der Baby Taiga einfach mal irgend so eine Barriere absondert, um King zu töten, aber man hat zumindest ein bisschen versucht, die Zeitlinien zueinander zu führen. Auch wenn das, so wie es passiert ist, bedeuten müsste, dass die Staffel von Anfang an ein Bootstrap Paradoxon war, was eigentlich nicht wirklich zu dem anderen Zeitreise Plot passt, aber der ergibt sowieso keinen Sinn. Das einzige was ich halt ziemlich seltsame finde ist, dass man nicht so wirklich zweifelsfrei geklärt hat, wie genau Wataru nun eigentlich entstanden ist. Soll ich ernsthaft glauben, dass Otoya Maya geschwängert hat, in dem sie nach seinem Tod sein „Leben empfangen“ hat? Das wurde so ein bisschen impliziert, aber nicht so wirklich eindeutig. Wenn man das wenigstens irgendwie visualisiert hätte, z.B. mit diesen typischen Funkel Dingern, die beim Tod von Toku Charakteren häufig entstehen, die dann in Mayas Bauch fliegen oder irgendwas in der Richtung, dann hätte man zumindest gewusst, was genau sie ausdrücken wollen. Aber so fällt es mir doch irgendwie ziemlich schwer ihnen das abzukaufen.
Die letzten 2 ½ Folgen waren halbwegs annehmbar, würde ich sagen. Das Bishop die Nase voll von Taiga hatte und einfach nur noch den alten King zurück wollte, kann ich irgendwie verstehen, auch wenn diese ganzen Orgel Szenen, mit umher schwebenden Energien irgendwie seltsam waren. Die Idee, dass Wataru am Ende versucht King zu werden, find ich eigentlich auch gar nicht schlecht, auch wenn der Grund den er im Finale dafür nennt, etwas seltsam ist, ich hätte es besser gefunden, wenn er das als Chance gesehen hätte, seinen Plan, als Brücke zwischen den Menschen und den Fangire zu fungieren, umzusetzen und nicht einfach nur um Taiga zu beschützen, aber naja. Ich find’s auch irgendwie gut, dass er, Taiga und Maya, am Ende alle drei überlebt haben, weil der ganze Konflikt halt einfach von Anfang an schwachsinnig war. Auch wenn ich sagen muss, diese Flashback Szene, als Taiga einfach mit seiner Waffe an seiner Mutter vorbei sticht, kam schon ziemlich improvisiert rüber, als wäre ihnen erst im Nachhinein aufgefallen, dass es vielleicht doch nicht so cool wäre, einen Charakter zu redeemen, der eine Folge zuvor seine eigene Mutter tötet. Endkampf war auch ok, wenn auch etwas kurz vielleicht. Im Großen und Ganzen fand ich das Finale solide, viele mögen es ja anscheinend nicht, nach dem was ich so sehe, aber für Kiva Verhältnisse war das vielleicht sogar das beste, was man am Ende noch rausholen konnte. Oh und der Zurück in die Zukunft Style Abschlussgag war auch ganz nett, wenn auch etwas random und unnötig, aber bei Inoue bin ich eigentlich schon froh, wenn er im Epilog nicht seine Charaktere tötet.
Die Charaktere sind halt wie üblich für Inoue eher Hit & Miss. Nicht alle waren schlecht und die die schlecht waren, waren es auch nicht unbedingt die ganze Zeit, aber irgendeiner der Charaktere hat mich eigentlich immer genervt. Wataru selbst hatte meiner Meinung nach vor allem das Problem, sehr große Schwankungen zu haben, es gab viele Momente, in denen ich ihn sehr mochte, vor allem wie erwähnt seine Entwicklung in der Anfangsphase oder als er versucht hat, zwischen den Menschen und den Fangire zu vermitteln, aber er hatte eben auch einige Krasse Aussetzer, wie das mit der Zeitreise oder diese ganzen Missverständnisse mit Mio, Taiga, Kengo und Co. Außerdem find ich seinen Background etwas seltsam. Was ist mit z.B. mit dieser seltsamen Welt Allergie am Anfang? Es wurde nie erklärt, wie er überhaupt darauf gekommen, sowas zu haben. Außerdem sieht z.B. auch in diesen Flashbacks mit Taiga, dass Wataru als Kind anscheinend keine Probleme damit hatte. Wobei ich mich dabei auch generell frage, wie es eigentlich sein kann, dass Wataru als Kind mal so ganz nebenbei mit Taiga gespielt hat. Ich meine, Wataru’s Mutter war doch auf der Flucht, während Taiga das beschützte Kind der Fangire Königsfamilie ist. Wie kommt es zu stande, dass die beiden sich zufällig über den Weg laufen? Das erscheint mir doch sehr konstruiert.
Nago ist irgendwie ein seltsamer Charakter, bei dem es mir irgendwie sehr schwer fällt, ihn als gesamt Werk zu betrachten. Vor allem in der ersten Hälfte fand ich ihn teilweise echt unausstehlich, diese Kombination aus Arroganz und übertriebener Höflichkeit hat irgendwie was sehr passiv Aggressives. Er macht eigentlich nichts wirklich Schlimmes (wenn man von dieser einen Folge, in der er wegen dem Knopf irgend so eines Verbrechers komplett ausgerastet ist, mal absieht), aber trotzdem könnte man ihm die ganze Zeit einfach nur eine rein Hauen. Nago dürfte aber so ziemlich der einzige Charakter sein, der sich in der zweiten Hälfte tatsächlich verbessert hat. Seine Reaktion darauf, dass Wataru Kiva ist, war erstaunlich positiv, für einen Charakter der zuvor davon besessen war, Kiva zu töten und danach hatte ich das gefühlt, dass man seinen Charakter immer mehr für Comedy Zwecke zu benutzen (auch wenn man an seiner grundsätzlichen Persönlichkeit eigentlich gar nicht viel verändert hat), wodurch er mit der Zeit doch noch halbwegs sympathisch geworden ist. Es war jetzt nicht diese klassische Entwicklung, bei der ich das Gefühl hatte, dass der Charakter am Ende wirklich was gelernt hat, weshalb es mir auch nicht leicht fällt, zu sagen, was ich insgesamt von dem Charakter halte, aber auf jeden Fall hat er mir danach besser gefallen, das ist immerhin etwas.
Mein Liebling der Staffel ist wohl nach wie vor Otoya, weil er einfach mit Abstand der unterhaltsamste Part der Serie ist. Ich kann ich gewisser Weise verstehen, was man an ihm schlecht finden kann, er ist halt ein Player, der jeder Frau hinterher jagt, die nicht bei 3 aufm Baum ist, aber ist auch irgendwie ein Volltrottel, der für sein Verhalten regelmäßig eins auf den Deckel bekommt (vor allem von Yuri). Otoya ist in gewisser Weise einfach Gai, aber als Comedy Charakter umgesetzt, statt als Soziopath. Die Situation hier ist im Grunde die gleiche wie bei Lucky und Takaharu, beide sind ähnliche Charakter-Typen, nur dass die eine Serie die negativen Aspekte des Charakters einsieht und auf humorvolle Art und Weise damit spielt, während mir die andere tatsächlich einen unironischen Helden präsentieren will. Deshalb find ich Otoya gut und Gai nicht.
Jirou find ich eigentlich auch nicht schlecht. Er hat definitiv eher antagonistisch angefangen, hat sich nach dem Climax Mitte der Staffel dann aber auf „menschlich“ stark verbessert und hatte generell mit Otoya eine unterhaltsame Dynamik. Ich finde nur, man hätte echt mal genauer darauf eingehen können, was genau es eigentlich mit diesen ganzen verschiedenen Monsterrassen auf sich hat und wie sich deren gemeinsame Vorgeschichte mit den Fangire entwickelt hat. Wie viele von denen gibt es eigentlich?
Was ich der Serie auch zu gute halten muss ist, dass es verhältnismäßig viele gute weibliche Charaktere gab. Insbesondere Megumi und Yuri waren gut, beides sehr sympathische und unterhaltsame Charaktere (Megumi vielleicht noch etwas mehr als Yuri), die sich aber auch zu wehren wussten und gelegentlich mal was erreicht haben. Und das ohne jemals Richtung Drill Sergeant abzudriften. Worauf man aber mal hätte eingehen können ist, wie bzw. wann Yuri eigentlich gestorben ist. In der Vergangenheitszeitlinie hat sie das Ende überlebt, aber in der Gegenwartszeitlinie lebt sie ja offensichtlich nicht mehr, da hätte man durchaus mal klären können, was genau in der Zwischenzeit mit ihr passiert ist. Auch Maya find ich als Charakter ziemlich interessant, mit ihrer Entwicklung von eher neutralen Rolle, bis an den Punkt, an dem sie ihren eigentlichen Ideale verrät. Die Einzige, die ich gar nicht mochte war Mio. Anfangs war sie noch irgendwie süß mit ihrer Naivität und Schüchternheit, aber je mehr dieses Liebesdreieck zwischen ihr, Wataru und Taiga in Schwung gekommen ist, desto mehr hat sie mich genervt. Vor allem als sie dann halt selbst aktiv angefangen hat, Wataru und Taiga so ein bisschen gegeneinander auszuspielen, damit Wataru Taiga tötet, nur um sich dann doch noch dazwischen zu werfen, um Taiga zu retten. Ich weiß nicht so recht.
Shizuka war die meiste Zeit ganz ok, außer in dieser kleineren Phase im Mittelteil, wo sie auf Mio eifersüchtig war (primär Folge 29/30), was ich mich bei ihr allerdings immer wieder gefragt hab ist, was genau sie eigentlich mit Wataru zu tun hatte. Man hat nie erfahren, wer sie überhaupt ist, wie sie Wataru kennen gelernt hat und in welcher Beziehung sie eigentlich zu ihm steht. Wie kommt irgend so ein random 14 jähriges Mädchen in diese seltsame Position als Mutter Figur eines anti-sozialen Typen, der nie sein Haus verlässt? Außerdem frage ich mich, ob sie eigentlich wusste, dass Wataru Kiva ist. Denn auf der einen Seite wusste sie auf alle Fälle von Kivats Existenz, sie hat sogar ab und zu mit ihm interagiert, aber auf der anderen Seite, hat es immer den Eindruck gemacht, als wüsste sie nicht, wo Wataru hingeht, wenn er plötzlich verschwindet und auch am Ende, wo sie sich darüber gewundert hat, das Wataru auf einmal so stark geworden ist, hat es eher nicht so gewirkt, als wär sie darüber im Bilde, dass Wataru schon die ganze Staffel über Fangire bekämpft. Aber wenn sie es nicht weiß, hat sie dann nie in Frage gestellt, warum bei Wataru Zuhause einfach eine sprechende goldene Fledermaus herum flattert? Was dachte sie denn, was das ist?
Die Schurken-Seite ist auch eher so Mittel würde ich sagen. Lange Zeit hatte die Serie ja eigentlich gar keine wirklichen Hauptschurken, in der ersten Hälfte gab’s als wiederkehrende Antagonisten eigentlich nur diesen komischen Stalker Fangire, der auf Yuri und Megumi steht und ab Mitte der 10er dann noch Rook. Dieser Stalker Typ war im wesentlichen nur Mittel zum Zweck, um ein paar Brücken von Yuri zu Megumi zu schlagen und Mio als Queen zu erwecken und Rook muss ich sagen, auch wenn er einer der Checkmate 4 war, war eigentlich ein ziemlich inhaltsloser Charakter, der im Wesentlichen nur Zeit tot geschlagen hat. Warum Rook am Anfang Amnesie hatte, hat man noch so halb erklärt, was man aber nicht so wirklich thematisiert hat ist, warum genau er nach 22 Jahren „Schlaf“ plötzlich wieder „aufgewacht“ ist. Er wurde in der Vergangenheitszeitlinie ja von Yuri vernichtet und hat lediglich angekündigt, dass er wieder kommen würde, aber warum? Wie wurde er wiedererweckt? Und vor allem, warum ist das dann nicht auch beim zweiten Mal passiert? Wieso ist er da dann permanent tot geblieben? Generell irgendwie ein sehr seltsamer Charakter.
Außerdem frag ich mich, was es eigentlich mit diesen Lichtern auf sich hat, die davon fliegen, wenn ein Fangire stirbt. Die Sache mit Rook würde ja irgendwie darauf hindeuten, dass sie vielleicht so funktionieren, wie die Cores in Drive, aber auf der anderen Seite wurde einmal gezeigt, wie sich so ein Licht random in eines dieser Riesen Monster verwandelt hat, als es nicht vom Castle Doran gefressen wurde. Allgemein zu diesen Riesen Monstern muss ich sagen, nach dem ich ja letztes Jahr Wizard und Ex-Aid dafür gelobt hatte, dass sie zu den wenigen Serien gehören, die diese Dinger gut in die Staffel einbauen, haben wir mit Kiva jetzt ein sehr gutes Beispiel dafür, wie man es nicht macht. Die waren hier eigentlich immer komplett random und wurden besten Falls noch im konkreten Einzelfall erklärt, meistens aber einfach gar nicht.
Später sind dann ja noch Bishop und Taiga dazu gekommen, sowie King in der Vergangenheitszeitlinie. Letzterer war ganz ok, kein super spannender Charakter, aber er hat seinen Zweck erfüllt. Mit Taiga konnte ich ehrlich gesagt nie so sonderlich viel anfangen. Er ist halt so ein typischer Inoue Charakter, der sich irgendwo in dieser seltsamen Grauzone zwischen Schurke und Anti-Held befindet, aber beide Positionen nicht so wirklich gut ausfüllt, sondern letztlich alles nur irgendwie kompliziert und frustrierend macht. Und was genau ist eigentlich diese Organisation, von der Taiga Präsident ist? Bishop ist insgesamt wahrscheinlich noch der kompetenteste der Schurken, er war jetzt auch nichts außergewöhnlich herausragendes, aber immerhin konnte ich sein Handeln meistens nachvollziehen und am Ende hat er mir sogar irgendwie Leid getan, weil er im Grunde nur das beste für Taiga wollte. Ganz ehrlich, Mio zu töten, war objektiv keine schlechte Entscheidung, er hätte es Taiga nur nicht sagen dürfen. Da wär ich ausnahmsweise Mal dafür gewesen, nicht die Wahrheit zu sagen und dann haben Inoue Charakter doch plötzlich gelernt ehrlich zu sein.
Worauf ich auch noch kurz eingehen will, auch wenn’s im Grunde einfach nur eine Art Auflistung ist, das sind die Toy Einführungen, die in guter alter Inoue Manier mal wieder schlecht wie eh und je waren. Es gab hier viele so einzelne Items oder Power Ups, die einfach ohne Erklärung einfach aufgetaucht sind und zum Teil auch nur ein einziges Mal benutzt wurden, wie die DoGaBaKi Form, diesen komischen Buroon Booster für sein Bike oder auch diesen seltsamen Mini-Aufsatz für das Castle Doran, der da einmal vorgekommen ist. Und natürlich stellt sich auch die Frage, wer oder was zur Hölle ist Tatsulot? Der ist auch einfach so aus dem Nichts auf der Bild Fläche erschienen, selbst Kivat wusste nicht, was es mit ihm auf sich hat und danach wurde es auch nicht mehr thematisiert. Bei Taigas Sagark wurde ebenfalls nie erklärt, wo es eigentlich herkommt. Und wenn Wataru seine Gebete in die vom Vater geschaffene Geige setzt, dann verwandelt er sich in ein Drachenartiges Wesen? Aha. Was genau hatte dieses Schwert eigentlich damit zu tun? Man hat bei dem zwar zumindest noch erklärt wo es herkommt und wie es da hin gekommen ist, aber warum wurde es durch das Geige spielen von Wataru frei gelegt? Und natürlich können sich die drei Partner Monster einfach in irgendso eine Art Fledermaus verwandeln, um die böse Energie des Schwerts zu bändigen. Ist klar…
Puh, hab mich mal wieder perfekt kurz gefasst (und auch absolut nicht fast ne Woche dafür gebraucht). Es ist schwer Kiva in einem Wort zusammen zu fassen, katastrophal schlecht ist die Serie jetzt nicht unbedingt, sie hatte positive Aspekte und das ein oder andere Highlight, aber wie die meisten Inoue Staffeln war sie einfach ziemlich anstrengend und zum Teil sehr frustrierend. Vom Verlauf her war es eigentlich sogar ein relativ typisches Muster: Vielversprechendes Set-Up, mit zunächst recht sympathischen Charakteren, solide erste Hälfte, mit nur kleineren Problemen, die dann zur Mitte hin immer größer und offensichtlicher werden, dann kicken die Missverständnisse und Charakter Konflikte immer mehr rein, die Charaktere fangen an unsympathischer zu werden, es entstehend immer mehr Logikfehler und am Ende fragt man sich, was genau das jetzt eigentlich alles sollte. Genau so sind auch Agito, Faiz und zu nem gewissen Grad Changerion abgelaufen. Insgesamt dürfte Kiva wohl der größte Verlierer meiner bisherigen Rewatches sein, in meinem Gesamt Ranking hat sie gut 30 Plätze verloren (und ich bin ehrlich gesagt am überlegen, ob ich damit nicht sogar noch zu sanft bin) und generell dürfte es auch die erste Serie seit Beginn meiner Reviews sein, bei der sich meine Meinung tatsächlich signifikant verschlechtert hat.
Der eine Punkt, zu dem ich nach wie vor stehe ist, dass Kiva im Kern keine schlechte Story hat, diese aber teilweise von so viel bullshit umgeben ist, dass es einem teilweise halt sehr schwer fällt, diese wertschätzen zu können, womit sie für mich im Grunde in eine ähnliche Kategorie wie Dairanger fällt. Die Staffel hat durchaus ihre Qualitäten, wird aber von zu vielen Schwachsinns-Aspekten nach unten gezogen, um in der Summe noch als richtig gute Serie da zustehen. Aber ich gehe mal der Reihe nach vor. Ich denke zum allgemeinen Storytelling muss ich nicht allzu viel sagen, Kiva hat wie die meisten Pre-W Staffeln ein relativ dichtes Storytelling, ohne großartigen Leerlauf. Ich glaube, der einzige Zweiteiler, der sich rückwirkend so ein bisschen wie ein Füller Plot angefühlt hat, das war 17/18, was auch die einzigen beiden Folgen der Staffel waren, die nicht von Inoue sondern von Yonemura geschrieben wurden. Generell war dieser Zweiteiler irgendwie etwas komisch, man hat die Story der Vorfolge gefühlt komplett ignoriert bzw. den Kampf gegen Rook einfach mal kurz pausiert und man hat auch nicht erklärt, was genau Yuri eigentlich mit diesem Mädchen zu tun hatte und wieso es ihr so wichtig war, dass Otoya ihr hilft. (auch wenn ich die grundsätzliche Idee hinter diesem Plot sogar ganz nett fand, ein derartiges Konzept wäre in einer anderen Staffel vermutlich kaum möglich gewesen). Außerdem war das auch die Folge, in der Nago seinen kompletten Aussetzer hatte, mit seiner seltsamen Knopf-Besessenheit. Darüber hinaus hatte man eigentlich immer das Gefühl, das irgendwas passiert, was zu einem gewissen Grad sicher auch vom sehr kreativen Setting der Serie unterstützt wird. Das Konzept hinter diesem Zwei-Zeitlinien Storytelling find ich nach wie vor sau cool und dürfte im Toku Bereich wohl auch ziemlich einzig artig sein (das wäre find ich auch definitiv was, das man mal wieder mit irgendeiner Serie versuchen könnte). Die Umsetzung hätte definitiv an vielen Stellen besser sein können, vor allem zum Ende hin, aber diese Idee, immer zwei parallele Handlungsstränge zu verfolgen, die zwar im Prinzip voneinander unabhängig sind, aber trotzdem irgendwie was miteinander zu tun haben, ist einfach so kreativ und hat wie gesagt auch dazu beigetragen, dass sich fast alle Folgen wichtig angefühlt haben, denn mindestens in einer der Zeitlinien ist immer irgendwas voran gegangen. Interessanterweise fand ich die Vergangenheitszeitlinie sogar tendenziell besser, als die Gegenwartszeitlinie, was vermutlich nicht zuletzt an den Charakteren liegt, aber dazu später mehr.
Was den eigentlichen Inhalt der Staffel betrifft, würde ich sagen, dass die erste Hälfte im Großen und Ganzen sogar recht solide war, wenn auch vielleicht nicht unbedingt irgendwas herausragendes. Es gab hier definitiv auch schon Dinge, die Negativ raus gestochen sind, wie zum Beispiel die extrem schlechten Toy Einführungen (zu denen ich nachher nochmal ein paar Worte verlieren will) oder ein paar so seltsame random Aktionen wie den Zweiteiler, in dem die Seele von Otoya mal plötzlich in Watarus Körper gefahren ist. Außerdem muss ich sagen, dass vor allem Nago in der ersten Hälfte teilweise ziemlich anstrengend gewesen ist. Auf der anderen Seite war zum Beispiel die Entwicklung von Wataru in der Anfangsphase ziemlich gut und in der Vergangenheitszeitlinie fand ich die Rivalität zwischen Otoya und Jiro recht unterhaltsam. Generell dürfte das einer der besseren Inoue Charakter Konflikte sein, weil man ihn einfach etwas scherzhafter aufgezogen hat und rückwirkend würde ich auch sagen, dass die Entwicklung von Jiro, wie aus seiner Rivalität mit Otoya langsam aber sicher eine Art Freundschaft wird, von der Umsetzung her einer der konstantesten Handlungsaspekte der Staffel ist. Die Einführungen von Maya und Mio in den frühen 20ern waren eigentlich auch noch recht gut. Watarus langsame Annäherung an Mio war anfangs ganz süß und ich find grundsätzlich auch den Twist, dass sie die neue Queen ist, ganz ok, auch wenn das generell so ein bisschen die Frage aufwirft, wie genau dieses Konzept mit der Queen eigentlich funktioniert.
Danach muss ich aber sagen, ist der Punkt gekommen, an dem es langsam aber sicher immer mehr bergab gegangen ist. Vor allem ist ab da auch das mit diesen konstanten Störfaktoren, über die ich ganz gern mal rede, immer schlimmer geworden. Es war jetzt nicht alles in der zweiten Hälfte schlecht, was ich zum Beispiel recht solide fand, war der letzte Kampf gegen Rook oder auch das Zusammentreffen von Wataru und seiner Mutter, aber ab Mitte/Ende der 20er gab’s halt praktisch keine Folge mehr, in der mich nicht irgendwas genervt hat. Zunächst dieser seltsame Zweiteiler mit Nagos Zeitreise, der irgendwie komplett random war. Ich meine, es fängt ja schon damit an, dass es im Castle Doran einfach mal zufällig eine Tür gibt, die es einem ermöglicht durch die Zeit zu reisen. Und klar, dass Nago den Fangire in der Vergangenheit rettet, weshalb nun 22 Jahre lang ein Fangire, der eigentlich hätte tot sein müssen, frei herumläuft und Leute töten kann, hat natürlich absolut keinen Einfluss auf die Zeitlinie. Logisch. Wieso sollte es auch? Wobei mir da auch auffällt, Kengo und Wataru bekämpfen diesen Fangire in der Gegenwarts Zeitlinie doch auch schon, als Shima und Megumi noch im Gefängnis sind (was ja der eigentliche Grund ist, warum überhaupt die beiden damit beauftragt wurden), sprich BEVOR sich die Zeitlinie überhaupt verändert hat. Es kann aber auch kein Bootstrap Paradoxon sein, da Megumi und Shima sonst ja auch nicht hätten frei kommen dürfen, was bedeutet, dass dieser komplette Plot eigentlich von Anfang keinen Sinn ergibt. Nicht dass ich von einem Zeitreise Plot jetzt unbedingt was großartig anderes erwartet hab, aber naja. Das einzig Positive, das dieser Zweiteiler mit sich gebracht hat ist, dass Nago sich danach tatsächlich in eine positive Richtung entwickelt hat. Ob das jetzt mit dem Zweiteiler an sich was zu tun hat, sei mal dahingestellt.
In den 30ern hat es dann halt vor allem mit diesen ganzen typischen Inoue-ismen, wie Misskommunikation und dem extrem starken Fokus auf Liebes Drama, so richtig angefangen und ab da wurde es auch generell immer verwirrender. Sämtliche Charaktere treffen einfach immer und immer wieder dumme und irrationale Entscheidungen und machen eigentlich ausschließlich das, was dem Drama dient. Vor allem diese ganzen Szenen zwischen Wataru, Mio und Taiga Anfang der 30er, dabei zuzusehen, wie die sich permanent gegenseitig anlügen, permanent aneinander vorbei reden und sich auf Biegen und Brechen einfach nicht verstehen wollen, bereitet mir echt physische Schmerzen. Da zieht sich alles in mir zusammen, wenn ich sowas sehe. Außerdem war das dann auch der Bereich, in dem Kengo angefangen hat, durchzudrehen. Wobei ich ihn auf der einen Seite sogar verstehen kann, weil auch er sowohl von Wataru als auch von Nago angelogen wurde, aber auf der anderen Seite kann man’s halt auch übertreiben. Die Lovestory der Vergangenheitszeitlinie war mich wohl vergleichsweise noch das geringere Übel. Ich find’s zwar rückwirkend auch frustrierend, dass Inoue es für nötig gehalten hat, erst die komplette erste Staffelhälfte damit zu verbringen, Otoya und Yuri zusammen zu bringen, nur um sie dann wieder auseiander reißen zu müssen, weil sonst ja die Gegenwartszeitlinie nicht mehr funktionieren würde, aber immerhin finde ich, dass hier die Charaktere noch deutlich logischer und „erwachsener“ mit der Situation umgegangen sind. Was mich nur etwas irritiert ist, hat Otoya, als er da mit Maya in seiner Werkstatt an seiner Geige gearbeitet hat, einfach mal eben vergessen, dass er mit Yuri zusammen lebt? Er musste doch wissen, dass sie das sehen würde? Grundsätzlich mach ich Otoya aber keinen Vorwurf, dass er sich im Zuge dessen in Maya verliebt hat, ich glaube auch ehrlich gesagt nicht, dass er je aufgehört hat, Yuri zu lieben. Maya war einfach eine spezielle Situation für ihn und generell ist er glaub ich einfach die Art von Person, die nicht auf Monogami ausgelegt ist. Letztlich war es dann ja auch Yuris Entscheidung zu gehen bzw. Otoya gehen zu lassen, ich könnte mir sogar gut vorstellen, dass Otoya sich im Zweifel letzten Endes für sie entschieden hätte, aber ich kann Yuri da trotzdem irgendwo verstehen.
Zeitgleich ist in der Gegenwartszeitlinie der Moment gekommen, in der es die Protagonisten endlich mal geschafft haben, den anderen gegenüber ihre jeweiligen Identitäten offen zu legen (wenn auch mehr aus Zufall, als aus eigener Kompetenz heraus), was nach viel versprechendem Anfang letztlich natürlich zu noch mehr Konflikt geführt hat. Wataru ist hier sogar noch der Vernünftigste, der versucht, sowas wie eine Brücke zwischen den Menschen und den Fangire zu bauen, bekommt dabei aber nur ständig von links und rechts eins auf den Deckel. Das Ding ist, Taiga hat halt nicht mal unbedingt unrecht damit, dass die Menschen scheiße und nicht vertrauenswürdig sind, vor allem weil Shima ihn mit seinem Verhalten (z.B. Kiva zu attackieren) in dem Glauben noch befeuert. Auf der anderen Seite gibt Taiga natürlich auch Shima allen Grund die Fangire zu hassen, unter anderem damit, das Fangire Blut in Wataru zu erwecken. Also im Wesentlichen spielen sich beide Parteien nur gegenseitig in Karten. Und immer wenn man denkt, es fängt langsam wieder an besser zu werden, kommt doch wieder die nächste Random Aktion, um ja nicht zu riskieren, dass die Situation doch noch verständlich und nachvollziehbar werden könnte. Muss ich verstehen, was der tiefere Sinn hinter dieser „Shima wird zum Fangire“ Geschichte war? Er wird attackiert, dann von Taiga zum Fangire gemacht (vor allem, der Fangire, zu dem er geworden ist, war doch der der ihn überhaupt erst angegriffen hat oder?), woraufhin er augenscheinlich von Taiga getötet wird, um am Ende dann doch wieder unversehrt als Mensch zurück gebracht zu werden. Hätte man sich jetzt auch schenken können. (Witziger weise ist mir auch aufgefallen, dass der Shima der Vergangeheits Zeitlinie in den letzten 20 Folgen eigentlich gar nicht mehr vorgekommen ist.)
Mio hat in dem Zeitraum dann auch angefangen immer mehr rein zu manipulieren, was letztlich dann zu der Aktion geführt hat, die mich endgültig davon überzeugt hat, dass Inoue das harte Zeug nimmt und dass Wataru der absolute König der sinnvollen Entscheidungen ist. Du tötest ausversehen beim epischen Duell mit deinem Halb-Bruder deine (und seine) Freundin, weil sie sich beim Finisher dazwischen wirft, obwohl sie besagten Halbbruder vor ein paar Minuten sogar selbst noch töten wollte (relatable Szenario) und was ist das beste was dir zur Trauerbewältigung einfällt? Richtig, du reist einfach (mit Hilfe der Geheimtür in deinem Drachenschloss, das ja wohl wirklich jeder zuhause haben sollte) 22 Jahre in die Vergangenheit und versuchst deine Eltern auseinander zu bringen, um deine Geburt zu verhindern. Absolut logische und zu 1000% nachvollziehbare Entscheidung, die wirklich komplett zu Ende gedacht ist und keinerlei Probleme mit sich bringen könnte. 10/10 würd ich genauso machen. Ich meine… WIE? Wie kommt man auf sowas? Vor allem find ich’s auch interessant, dass einer seiner Ansätze war, Otoya wieder mit Yuri zusammen zu bringen, statt mit seiner Mutter, aber wenn ihm das gelingen würde, dann würde doch Megumi aufhören zu existieren, da sie wohl aus einer Beziehung mit einem anderen Mann kommt. Also bei ihr ist es ok, wenn er einfach mal ihre Existenz auslöscht, aber bei Mio nicht? Obwohl die auch noch selber Schuld ist?
Im Großen und Ganzen war die Story in der Vergangenheit am Ende sogar halbwegs ok, es gab zwar auch da noch seltsame Aktionen, wie die Stelle, an der Baby Taiga einfach mal irgend so eine Barriere absondert, um King zu töten, aber man hat zumindest ein bisschen versucht, die Zeitlinien zueinander zu führen. Auch wenn das, so wie es passiert ist, bedeuten müsste, dass die Staffel von Anfang an ein Bootstrap Paradoxon war, was eigentlich nicht wirklich zu dem anderen Zeitreise Plot passt, aber der ergibt sowieso keinen Sinn. Das einzige was ich halt ziemlich seltsame finde ist, dass man nicht so wirklich zweifelsfrei geklärt hat, wie genau Wataru nun eigentlich entstanden ist. Soll ich ernsthaft glauben, dass Otoya Maya geschwängert hat, in dem sie nach seinem Tod sein „Leben empfangen“ hat? Das wurde so ein bisschen impliziert, aber nicht so wirklich eindeutig. Wenn man das wenigstens irgendwie visualisiert hätte, z.B. mit diesen typischen Funkel Dingern, die beim Tod von Toku Charakteren häufig entstehen, die dann in Mayas Bauch fliegen oder irgendwas in der Richtung, dann hätte man zumindest gewusst, was genau sie ausdrücken wollen. Aber so fällt es mir doch irgendwie ziemlich schwer ihnen das abzukaufen.
Die letzten 2 ½ Folgen waren halbwegs annehmbar, würde ich sagen. Das Bishop die Nase voll von Taiga hatte und einfach nur noch den alten King zurück wollte, kann ich irgendwie verstehen, auch wenn diese ganzen Orgel Szenen, mit umher schwebenden Energien irgendwie seltsam waren. Die Idee, dass Wataru am Ende versucht King zu werden, find ich eigentlich auch gar nicht schlecht, auch wenn der Grund den er im Finale dafür nennt, etwas seltsam ist, ich hätte es besser gefunden, wenn er das als Chance gesehen hätte, seinen Plan, als Brücke zwischen den Menschen und den Fangire zu fungieren, umzusetzen und nicht einfach nur um Taiga zu beschützen, aber naja. Ich find’s auch irgendwie gut, dass er, Taiga und Maya, am Ende alle drei überlebt haben, weil der ganze Konflikt halt einfach von Anfang an schwachsinnig war. Auch wenn ich sagen muss, diese Flashback Szene, als Taiga einfach mit seiner Waffe an seiner Mutter vorbei sticht, kam schon ziemlich improvisiert rüber, als wäre ihnen erst im Nachhinein aufgefallen, dass es vielleicht doch nicht so cool wäre, einen Charakter zu redeemen, der eine Folge zuvor seine eigene Mutter tötet. Endkampf war auch ok, wenn auch etwas kurz vielleicht. Im Großen und Ganzen fand ich das Finale solide, viele mögen es ja anscheinend nicht, nach dem was ich so sehe, aber für Kiva Verhältnisse war das vielleicht sogar das beste, was man am Ende noch rausholen konnte. Oh und der Zurück in die Zukunft Style Abschlussgag war auch ganz nett, wenn auch etwas random und unnötig, aber bei Inoue bin ich eigentlich schon froh, wenn er im Epilog nicht seine Charaktere tötet.
Die Charaktere sind halt wie üblich für Inoue eher Hit & Miss. Nicht alle waren schlecht und die die schlecht waren, waren es auch nicht unbedingt die ganze Zeit, aber irgendeiner der Charaktere hat mich eigentlich immer genervt. Wataru selbst hatte meiner Meinung nach vor allem das Problem, sehr große Schwankungen zu haben, es gab viele Momente, in denen ich ihn sehr mochte, vor allem wie erwähnt seine Entwicklung in der Anfangsphase oder als er versucht hat, zwischen den Menschen und den Fangire zu vermitteln, aber er hatte eben auch einige Krasse Aussetzer, wie das mit der Zeitreise oder diese ganzen Missverständnisse mit Mio, Taiga, Kengo und Co. Außerdem find ich seinen Background etwas seltsam. Was ist mit z.B. mit dieser seltsamen Welt Allergie am Anfang? Es wurde nie erklärt, wie er überhaupt darauf gekommen, sowas zu haben. Außerdem sieht z.B. auch in diesen Flashbacks mit Taiga, dass Wataru als Kind anscheinend keine Probleme damit hatte. Wobei ich mich dabei auch generell frage, wie es eigentlich sein kann, dass Wataru als Kind mal so ganz nebenbei mit Taiga gespielt hat. Ich meine, Wataru’s Mutter war doch auf der Flucht, während Taiga das beschützte Kind der Fangire Königsfamilie ist. Wie kommt es zu stande, dass die beiden sich zufällig über den Weg laufen? Das erscheint mir doch sehr konstruiert.
Nago ist irgendwie ein seltsamer Charakter, bei dem es mir irgendwie sehr schwer fällt, ihn als gesamt Werk zu betrachten. Vor allem in der ersten Hälfte fand ich ihn teilweise echt unausstehlich, diese Kombination aus Arroganz und übertriebener Höflichkeit hat irgendwie was sehr passiv Aggressives. Er macht eigentlich nichts wirklich Schlimmes (wenn man von dieser einen Folge, in der er wegen dem Knopf irgend so eines Verbrechers komplett ausgerastet ist, mal absieht), aber trotzdem könnte man ihm die ganze Zeit einfach nur eine rein Hauen. Nago dürfte aber so ziemlich der einzige Charakter sein, der sich in der zweiten Hälfte tatsächlich verbessert hat. Seine Reaktion darauf, dass Wataru Kiva ist, war erstaunlich positiv, für einen Charakter der zuvor davon besessen war, Kiva zu töten und danach hatte ich das gefühlt, dass man seinen Charakter immer mehr für Comedy Zwecke zu benutzen (auch wenn man an seiner grundsätzlichen Persönlichkeit eigentlich gar nicht viel verändert hat), wodurch er mit der Zeit doch noch halbwegs sympathisch geworden ist. Es war jetzt nicht diese klassische Entwicklung, bei der ich das Gefühl hatte, dass der Charakter am Ende wirklich was gelernt hat, weshalb es mir auch nicht leicht fällt, zu sagen, was ich insgesamt von dem Charakter halte, aber auf jeden Fall hat er mir danach besser gefallen, das ist immerhin etwas.
Mein Liebling der Staffel ist wohl nach wie vor Otoya, weil er einfach mit Abstand der unterhaltsamste Part der Serie ist. Ich kann ich gewisser Weise verstehen, was man an ihm schlecht finden kann, er ist halt ein Player, der jeder Frau hinterher jagt, die nicht bei 3 aufm Baum ist, aber ist auch irgendwie ein Volltrottel, der für sein Verhalten regelmäßig eins auf den Deckel bekommt (vor allem von Yuri). Otoya ist in gewisser Weise einfach Gai, aber als Comedy Charakter umgesetzt, statt als Soziopath. Die Situation hier ist im Grunde die gleiche wie bei Lucky und Takaharu, beide sind ähnliche Charakter-Typen, nur dass die eine Serie die negativen Aspekte des Charakters einsieht und auf humorvolle Art und Weise damit spielt, während mir die andere tatsächlich einen unironischen Helden präsentieren will. Deshalb find ich Otoya gut und Gai nicht.
Jirou find ich eigentlich auch nicht schlecht. Er hat definitiv eher antagonistisch angefangen, hat sich nach dem Climax Mitte der Staffel dann aber auf „menschlich“ stark verbessert und hatte generell mit Otoya eine unterhaltsame Dynamik. Ich finde nur, man hätte echt mal genauer darauf eingehen können, was genau es eigentlich mit diesen ganzen verschiedenen Monsterrassen auf sich hat und wie sich deren gemeinsame Vorgeschichte mit den Fangire entwickelt hat. Wie viele von denen gibt es eigentlich?
Was ich der Serie auch zu gute halten muss ist, dass es verhältnismäßig viele gute weibliche Charaktere gab. Insbesondere Megumi und Yuri waren gut, beides sehr sympathische und unterhaltsame Charaktere (Megumi vielleicht noch etwas mehr als Yuri), die sich aber auch zu wehren wussten und gelegentlich mal was erreicht haben. Und das ohne jemals Richtung Drill Sergeant abzudriften. Worauf man aber mal hätte eingehen können ist, wie bzw. wann Yuri eigentlich gestorben ist. In der Vergangenheitszeitlinie hat sie das Ende überlebt, aber in der Gegenwartszeitlinie lebt sie ja offensichtlich nicht mehr, da hätte man durchaus mal klären können, was genau in der Zwischenzeit mit ihr passiert ist. Auch Maya find ich als Charakter ziemlich interessant, mit ihrer Entwicklung von eher neutralen Rolle, bis an den Punkt, an dem sie ihren eigentlichen Ideale verrät. Die Einzige, die ich gar nicht mochte war Mio. Anfangs war sie noch irgendwie süß mit ihrer Naivität und Schüchternheit, aber je mehr dieses Liebesdreieck zwischen ihr, Wataru und Taiga in Schwung gekommen ist, desto mehr hat sie mich genervt. Vor allem als sie dann halt selbst aktiv angefangen hat, Wataru und Taiga so ein bisschen gegeneinander auszuspielen, damit Wataru Taiga tötet, nur um sich dann doch noch dazwischen zu werfen, um Taiga zu retten. Ich weiß nicht so recht.
Shizuka war die meiste Zeit ganz ok, außer in dieser kleineren Phase im Mittelteil, wo sie auf Mio eifersüchtig war (primär Folge 29/30), was ich mich bei ihr allerdings immer wieder gefragt hab ist, was genau sie eigentlich mit Wataru zu tun hatte. Man hat nie erfahren, wer sie überhaupt ist, wie sie Wataru kennen gelernt hat und in welcher Beziehung sie eigentlich zu ihm steht. Wie kommt irgend so ein random 14 jähriges Mädchen in diese seltsame Position als Mutter Figur eines anti-sozialen Typen, der nie sein Haus verlässt? Außerdem frage ich mich, ob sie eigentlich wusste, dass Wataru Kiva ist. Denn auf der einen Seite wusste sie auf alle Fälle von Kivats Existenz, sie hat sogar ab und zu mit ihm interagiert, aber auf der anderen Seite, hat es immer den Eindruck gemacht, als wüsste sie nicht, wo Wataru hingeht, wenn er plötzlich verschwindet und auch am Ende, wo sie sich darüber gewundert hat, das Wataru auf einmal so stark geworden ist, hat es eher nicht so gewirkt, als wär sie darüber im Bilde, dass Wataru schon die ganze Staffel über Fangire bekämpft. Aber wenn sie es nicht weiß, hat sie dann nie in Frage gestellt, warum bei Wataru Zuhause einfach eine sprechende goldene Fledermaus herum flattert? Was dachte sie denn, was das ist?
Die Schurken-Seite ist auch eher so Mittel würde ich sagen. Lange Zeit hatte die Serie ja eigentlich gar keine wirklichen Hauptschurken, in der ersten Hälfte gab’s als wiederkehrende Antagonisten eigentlich nur diesen komischen Stalker Fangire, der auf Yuri und Megumi steht und ab Mitte der 10er dann noch Rook. Dieser Stalker Typ war im wesentlichen nur Mittel zum Zweck, um ein paar Brücken von Yuri zu Megumi zu schlagen und Mio als Queen zu erwecken und Rook muss ich sagen, auch wenn er einer der Checkmate 4 war, war eigentlich ein ziemlich inhaltsloser Charakter, der im Wesentlichen nur Zeit tot geschlagen hat. Warum Rook am Anfang Amnesie hatte, hat man noch so halb erklärt, was man aber nicht so wirklich thematisiert hat ist, warum genau er nach 22 Jahren „Schlaf“ plötzlich wieder „aufgewacht“ ist. Er wurde in der Vergangenheitszeitlinie ja von Yuri vernichtet und hat lediglich angekündigt, dass er wieder kommen würde, aber warum? Wie wurde er wiedererweckt? Und vor allem, warum ist das dann nicht auch beim zweiten Mal passiert? Wieso ist er da dann permanent tot geblieben? Generell irgendwie ein sehr seltsamer Charakter.
Außerdem frag ich mich, was es eigentlich mit diesen Lichtern auf sich hat, die davon fliegen, wenn ein Fangire stirbt. Die Sache mit Rook würde ja irgendwie darauf hindeuten, dass sie vielleicht so funktionieren, wie die Cores in Drive, aber auf der anderen Seite wurde einmal gezeigt, wie sich so ein Licht random in eines dieser Riesen Monster verwandelt hat, als es nicht vom Castle Doran gefressen wurde. Allgemein zu diesen Riesen Monstern muss ich sagen, nach dem ich ja letztes Jahr Wizard und Ex-Aid dafür gelobt hatte, dass sie zu den wenigen Serien gehören, die diese Dinger gut in die Staffel einbauen, haben wir mit Kiva jetzt ein sehr gutes Beispiel dafür, wie man es nicht macht. Die waren hier eigentlich immer komplett random und wurden besten Falls noch im konkreten Einzelfall erklärt, meistens aber einfach gar nicht.
Später sind dann ja noch Bishop und Taiga dazu gekommen, sowie King in der Vergangenheitszeitlinie. Letzterer war ganz ok, kein super spannender Charakter, aber er hat seinen Zweck erfüllt. Mit Taiga konnte ich ehrlich gesagt nie so sonderlich viel anfangen. Er ist halt so ein typischer Inoue Charakter, der sich irgendwo in dieser seltsamen Grauzone zwischen Schurke und Anti-Held befindet, aber beide Positionen nicht so wirklich gut ausfüllt, sondern letztlich alles nur irgendwie kompliziert und frustrierend macht. Und was genau ist eigentlich diese Organisation, von der Taiga Präsident ist? Bishop ist insgesamt wahrscheinlich noch der kompetenteste der Schurken, er war jetzt auch nichts außergewöhnlich herausragendes, aber immerhin konnte ich sein Handeln meistens nachvollziehen und am Ende hat er mir sogar irgendwie Leid getan, weil er im Grunde nur das beste für Taiga wollte. Ganz ehrlich, Mio zu töten, war objektiv keine schlechte Entscheidung, er hätte es Taiga nur nicht sagen dürfen. Da wär ich ausnahmsweise Mal dafür gewesen, nicht die Wahrheit zu sagen und dann haben Inoue Charakter doch plötzlich gelernt ehrlich zu sein.
Worauf ich auch noch kurz eingehen will, auch wenn’s im Grunde einfach nur eine Art Auflistung ist, das sind die Toy Einführungen, die in guter alter Inoue Manier mal wieder schlecht wie eh und je waren. Es gab hier viele so einzelne Items oder Power Ups, die einfach ohne Erklärung einfach aufgetaucht sind und zum Teil auch nur ein einziges Mal benutzt wurden, wie die DoGaBaKi Form, diesen komischen Buroon Booster für sein Bike oder auch diesen seltsamen Mini-Aufsatz für das Castle Doran, der da einmal vorgekommen ist. Und natürlich stellt sich auch die Frage, wer oder was zur Hölle ist Tatsulot? Der ist auch einfach so aus dem Nichts auf der Bild Fläche erschienen, selbst Kivat wusste nicht, was es mit ihm auf sich hat und danach wurde es auch nicht mehr thematisiert. Bei Taigas Sagark wurde ebenfalls nie erklärt, wo es eigentlich herkommt. Und wenn Wataru seine Gebete in die vom Vater geschaffene Geige setzt, dann verwandelt er sich in ein Drachenartiges Wesen? Aha. Was genau hatte dieses Schwert eigentlich damit zu tun? Man hat bei dem zwar zumindest noch erklärt wo es herkommt und wie es da hin gekommen ist, aber warum wurde es durch das Geige spielen von Wataru frei gelegt? Und natürlich können sich die drei Partner Monster einfach in irgendso eine Art Fledermaus verwandeln, um die böse Energie des Schwerts zu bändigen. Ist klar…
Puh, hab mich mal wieder perfekt kurz gefasst (und auch absolut nicht fast ne Woche dafür gebraucht). Es ist schwer Kiva in einem Wort zusammen zu fassen, katastrophal schlecht ist die Serie jetzt nicht unbedingt, sie hatte positive Aspekte und das ein oder andere Highlight, aber wie die meisten Inoue Staffeln war sie einfach ziemlich anstrengend und zum Teil sehr frustrierend. Vom Verlauf her war es eigentlich sogar ein relativ typisches Muster: Vielversprechendes Set-Up, mit zunächst recht sympathischen Charakteren, solide erste Hälfte, mit nur kleineren Problemen, die dann zur Mitte hin immer größer und offensichtlicher werden, dann kicken die Missverständnisse und Charakter Konflikte immer mehr rein, die Charaktere fangen an unsympathischer zu werden, es entstehend immer mehr Logikfehler und am Ende fragt man sich, was genau das jetzt eigentlich alles sollte. Genau so sind auch Agito, Faiz und zu nem gewissen Grad Changerion abgelaufen. Insgesamt dürfte Kiva wohl der größte Verlierer meiner bisherigen Rewatches sein, in meinem Gesamt Ranking hat sie gut 30 Plätze verloren (und ich bin ehrlich gesagt am überlegen, ob ich damit nicht sogar noch zu sanft bin) und generell dürfte es auch die erste Serie seit Beginn meiner Reviews sein, bei der sich meine Meinung tatsächlich signifikant verschlechtert hat.
Re: Was schaut ihr gerade? (Kamen Rider Edition)
Vor meinem nächsten Projekt wollte ich noch etwas Kürzeres dazwischen schieben und da hat sich Kamen Rider Amazon angeboten, die ja auch schon länger auf meiner Liste steht, weil ich schon seit geraumer Zeit das Gefühl hatte, dass sie in meinem Ranking etwas zu niedrig steht. Ich würde auch sagen, dass sich das größtenteils bestätigt hat, da die Staffel ja mein erster Showa Toku war, konnte ich beim ersten Mal viele ihrer Eigenschaften noch nicht so wirklich einordnen, aber jetzt würde ich schon sagen, dass sie trotz der definitiv immer noch deutlich schwächeren zweiten Hälfte eine durchaus solide Serie für ihre Zeit ist.
Vor allem die ersten paar Folgen waren tatsächlich ziemlich stark für ne 70er Serie. Es gab einiges an Fortschritt in der Handlung, vor allem weil die Charaktere hier auch tatsächlich aktiv versucht haben, was rauszufinden, die Atmosphäre war sehr angenehm und es gab auch nicht zu viele Kinder. Generell muss ich sagen, dass die Staffel vom Storytelling her vermutlich sogar zu den besseren ihrer Zeit gehört, insgesamt dürften sogar gut die Hälfte aller Folgen relevant gewesen sein, was für nen 70er Toku eigentlich kein schlechter Wert ist. Zwar schwächer als X und Stronger, aber sicherlich besser als OG Kamen Rider, V3 und alles vor Black RX. Von den Kämpfen der ersten Hälfte bin ich jetzt zwar immer noch nicht der allergrößte Fan, weil sie mir halt wie die Ultraman Kämpfe tendenziell einfach zu Wrestling-lastig sind, ich hab sie dieses Mal aber nicht mehr ganz so negativ wahrgenommen, als beim ersten Mal. Wahrscheinlich auch deshalb, weil ich inzwischen gelernt hab, dass 70er Toku Kämpfe eigentlich generell nicht mein Ding sind, da ist die Fallhöhe nicht mehr so groß. Der einzige Kampf, den ich wirklich viel zu gestreckt fand, das war der gegen diesen Stachelschwein Beastman in Folge 6, weil Amazon sich einfach partout nicht verwandeln wollte, bis ganz zum Schluss. Aber ansonsten war das schon ok, für das was man von einer Serie dieser Zeit erwarten kann.
Den Übergang von Gedon auf Garanda fand ich eigentlich auch ziemlich gut, es war sogar mehr oder weniger ein indirekter Dreiteiler, von der Zerstörung von Gedons Basis bis zum Tod von Golgos, mit einem durchaus spannenden Plot und halbwegs fließenden Übergängen. Von der Umsetzung her deutlich angenehmer als beispielsweise die Umstrukturierung in Super-1. Nur dass Amazon von der einen auf die andere Folge gelernt hat, halbwegs normal zu sprechen und auch diese ganzen animalischen Eigenschaften mehr oder weniger verloren hat, find ich halt nicht so prickelnd. Zum einen weil ich es nicht sehr glaubhaft finde, dass man so etwas derartig schnell hinbekommen kann und zum anderen natürlich auch, weil es der Serie einfach so ein bisschen ihr primäres Alleinstellungsmerkmal raubt. Die Story um das GiGi und GaGa Armlet wurde nach dem Climax auch praktisch nicht mehr thematisiert, auch wenn man noch so ein bisschen versucht hat zu erklären, warum Garanda einen anderen Weg gehen will, als Gedon, aber es ist halt trotzdem noch ein Aspekt, der mehr oder weniger verloren gegangen ist.
Die einzelnen Folgen waren in der zweiten Hälfte jetzt nicht unbedingt alle katastrophal schlecht, im Schnitt sind sie aber schon wesentlich generischer und langweiliger geworden, mit relativ typischen Showa Rider Plots im Stil der ersten beiden Staffeln und deutlich mehr One Shot Kindern. Nach demselben Maßstab wie bei Kakuranger und Ohranger bewertet, gab’s in den ersten 13 Folgen insgesamt 5 One Shot Kind Plots, in den letzten 11 Folgen, waren es 7-8, mit lediglich dem Endgame und einer anderen Folge als einzigen Ausnahmen. Außerdem hat man in der zweiten Hälfte dann teilweise angefangen, sich irgendwelche „Hiden Abilities“ für Amazon aus dem Hut zu zaubern, was halt im Wesentlichen wieder auf genau den gleichen Schwachsinn hinausläuft, den ich auch schon in V3 oder zum Teil der Anfangsphase von Stronger kritisiert hab, nämlich dass man den Rider viel zu unbesiegbar macht und sich keine Mühe mehr gibt, Probleme sinnvoll zu lösen. „Hiden Ability“ ist im Grunde nichts anderes als ein Euphemismus für „Wir haben eine verzwickte Situation geschaffen, die wir auf rationale Weise nicht mehr auflösen können, also ziehen wir uns jetzt irgendwas aus dem Arsch, um das Ganze noch irgendwie zu retten.“ Und der Tod von Mogura, muss ich sagen, ist auch immer noch genau so hirnrissig wie ich ihn in Erinnerung hatte. Die Szene läuft im Wesentlichen folgendermaßen ab:
Mogura: „Ich will nicht sterben. Beeilt euch mit dem Gegengift!“
*Gegengift ist buchstäblich 5 Sekunden später fertig*
Mogura: „Nee, also jetzt will ich es auch nicht mehr nehmen. Lasst mich einfach sterben.“
Was zur Hölle??? Das ist Inoue Level von sinnvollen Charakter Entscheidungen.
Das Finale fand ich dann aber im Großen und Ganzen eigentlich doch wieder recht solide, ich würde sogar sagen, dass es die besten Folgen, seit dem Mid-season Climax waren. Man hatte immerhin nen Zweiteiler, das ist mehr als man von Goranger oder so ziemlich jeder 70er Ultraman Staffel behaupten kann und recht viel schlechter als bei den anderen Showa Rider Staffeln, war die Umsetzung auch nicht. Es ergibt hier sogar Sinn, dass Amazon die Basis der Bösen findet, nur dieser Twist mit dem „echten“ Great Emperor Zero war halt ziemlich random und sinnlos. Ich meine, dass der große Anführer sowas wie ein Body Double hat, das genauso aussieht wie er, um ihn zu schützen, ist jetzt an sich nicht mal unbedingt abwegig, aber wenn der echte dann halt direkt hinter der nächsten Ecke chillt und genau so unspektakulär und leicht besiegt wird, wie sein Stand In, macht es im Grunde auch keinen großen Unterschied.
Die Charaktere würde ich insgesamt wahrscheinlich sogar als die besten einer 70er Rider Staffel bezeichnen. Eigentlich alle sind sympathisch, es gibt kein sinnloses hin und her Gewechsel und was ich vor allem rückwirkend jetzt auch sehr viel mehr zu schätzen weiß, als beim ersten Mal: Amazon hat keine Geheimidentität. Überhaupt keine, jeder weiß wer er ist und was er macht, er kann sich vor allen verwandelt, niemand wird belogen, das ist einfach so angenehm im Kontrast zu so ziemlich sämtlichen anderen 70er Tokus.
Amazon dürfte sowieso schon aus Prinzip der beste Showa Rider sein, weil er so ziemlich der einzige ist, der komplett aus der typischen Schablone ausbricht. Selbst mit den Veränderungen in der zweiten Hälfte dürfte da in der Summe kein anderer Showa Rider ran kommen. Masahiko würde ich persönlich auch ganz klar zu den sympathischeren und vor allem nützlicheren Toku Kindern zählen. Seine Schwester war in den ersten paar Folgen etwas nervig, sie fängt sich dann aber auch und wird danach recht sympathisch. Und Mogura ist sowieso super, wenn man mal von seiner letzten Folge absieht.
Tachibana war zwar etwas random und vermutlich auch von der Verwendung her etwas schwächer als in X, aber in gewisser Weise war er denk ich trotzdem irgendwie ein notwendiger Charakter, vor allem in der Anfangsphase, wo er halt praktisch der einzige vernünftige Erwachsene war, der Amazon hilft und für ihn mit der Außenwelt kommuniziert. Nur woher genau er eigentlich Kousaka kannte, hätte mich interessiert.
Zu den Schurken Gruppen hab ich ziemlich gemischte Gefühle, gerade zu Gedon, die definitiv zu den kreativeren Gruppen der Showa Ära gehören, aber irgendwie fand ich es nie so recht ersichtlich, was genau es mit denen eigentlich auf sich hat. Man hat zwar mal impliziert, dass sie auch sowas wie Cyborgs sind, aber so wirklich zusammen gepasst hat das alles irgendwie nie. Zum Beispiel bei den Beastmen hat man am Anfang mal gezeigt, dass sie anscheinend aus diesem weißen Schaum, den Gorgos absondert, entstehen, aber auf der anderen Seite wurde in Folge 12 irgend so ein random Verbrechen zu einem Beastmen umgewandelt, im Cyborg Stil der ersten Staffeln. Und auch bei Gorgos selbst frage ich mich, was genau der eigentlich für ne Lebensform sein soll? Er wird immer als 10 faced Demon bezeichnet und braucht menschliches Blut zum überleben, das kommt für mich jetzt nicht so rüber, als wäre er nur irgendein Cyborg. Und woher hat er eigentlich das GaGa Armlet?
Bei Garanda hat man ebenfalls nie so wirklich spezifiziert, was es mit ihnen auf sich hat und vor allem was sie mit Gedon zu tun haben. Es wurde so ein bisschen angedeutet, dass Gedon womöglich eine Art Abspaltung von Garanda ist und dass Mogura wohl auch was über sie zu wissen schien, aber man ist nie wirklich konkret geworden und nach der Übergangsphase hat man es auch nicht mehr großartig aufgegriffen. Generell war Garanda auch wieder deutlich näher an der typischen Shocker Formel dran, mit der geheimnisvollen Stimme aus dem Off und einem (semi-menschlichen) „General“, der die Befehle weiter gibt, was vom Konzept her definitiv ein Rückschritt gegenüber Gedon ist. Beide Gruppen waren jetzt nicht unbedingt extrem schlecht, hätten aber deutlich mehr Potential gehabt.
Amazon ist auf jeden Fall auch wieder eine Serie, bei der sich meine Meinung tatsächlich etwas verbessert hat. Jetzt nicht unbedingt komplett radikal, auch hier sehe ich die meisten Eckpunkte immer noch ähnlich wie vorher, ich weiß sie jetzt aber deutlich besser in Perspektive zu setzen. Vor allem die erste Hälfte hab ich dieses Mal doch deutlich besser gefunden, als ich sie in Erinnerung hatte, die zweite war in etwa so wie erwartet, aber wenn man bedenkt, dass die schwächste Phase eigentlich auch nur um die 8 Folgen ausmachen, dann find ich das durchaus noch tolerierbar. Wie gesagt kann sie sicherlich nicht mit ihrem direkten Vorgänger und ihrem direkten Nachfolger mithalten, aber recht viel schlechter als die ersten beiden Staffeln ist Amazon auch nicht. Wäre zwar mehr drin gewesen, wenn man dem Stil der ersten Hälfte treu geblieben wäre, doch im Rahmen dessen, was man von einem 70er Toku erwarten kann, würde ich sagen, liegt sie immer noch im soliden Mittelfeld.
Vor allem die ersten paar Folgen waren tatsächlich ziemlich stark für ne 70er Serie. Es gab einiges an Fortschritt in der Handlung, vor allem weil die Charaktere hier auch tatsächlich aktiv versucht haben, was rauszufinden, die Atmosphäre war sehr angenehm und es gab auch nicht zu viele Kinder. Generell muss ich sagen, dass die Staffel vom Storytelling her vermutlich sogar zu den besseren ihrer Zeit gehört, insgesamt dürften sogar gut die Hälfte aller Folgen relevant gewesen sein, was für nen 70er Toku eigentlich kein schlechter Wert ist. Zwar schwächer als X und Stronger, aber sicherlich besser als OG Kamen Rider, V3 und alles vor Black RX. Von den Kämpfen der ersten Hälfte bin ich jetzt zwar immer noch nicht der allergrößte Fan, weil sie mir halt wie die Ultraman Kämpfe tendenziell einfach zu Wrestling-lastig sind, ich hab sie dieses Mal aber nicht mehr ganz so negativ wahrgenommen, als beim ersten Mal. Wahrscheinlich auch deshalb, weil ich inzwischen gelernt hab, dass 70er Toku Kämpfe eigentlich generell nicht mein Ding sind, da ist die Fallhöhe nicht mehr so groß. Der einzige Kampf, den ich wirklich viel zu gestreckt fand, das war der gegen diesen Stachelschwein Beastman in Folge 6, weil Amazon sich einfach partout nicht verwandeln wollte, bis ganz zum Schluss. Aber ansonsten war das schon ok, für das was man von einer Serie dieser Zeit erwarten kann.
Den Übergang von Gedon auf Garanda fand ich eigentlich auch ziemlich gut, es war sogar mehr oder weniger ein indirekter Dreiteiler, von der Zerstörung von Gedons Basis bis zum Tod von Golgos, mit einem durchaus spannenden Plot und halbwegs fließenden Übergängen. Von der Umsetzung her deutlich angenehmer als beispielsweise die Umstrukturierung in Super-1. Nur dass Amazon von der einen auf die andere Folge gelernt hat, halbwegs normal zu sprechen und auch diese ganzen animalischen Eigenschaften mehr oder weniger verloren hat, find ich halt nicht so prickelnd. Zum einen weil ich es nicht sehr glaubhaft finde, dass man so etwas derartig schnell hinbekommen kann und zum anderen natürlich auch, weil es der Serie einfach so ein bisschen ihr primäres Alleinstellungsmerkmal raubt. Die Story um das GiGi und GaGa Armlet wurde nach dem Climax auch praktisch nicht mehr thematisiert, auch wenn man noch so ein bisschen versucht hat zu erklären, warum Garanda einen anderen Weg gehen will, als Gedon, aber es ist halt trotzdem noch ein Aspekt, der mehr oder weniger verloren gegangen ist.
Die einzelnen Folgen waren in der zweiten Hälfte jetzt nicht unbedingt alle katastrophal schlecht, im Schnitt sind sie aber schon wesentlich generischer und langweiliger geworden, mit relativ typischen Showa Rider Plots im Stil der ersten beiden Staffeln und deutlich mehr One Shot Kindern. Nach demselben Maßstab wie bei Kakuranger und Ohranger bewertet, gab’s in den ersten 13 Folgen insgesamt 5 One Shot Kind Plots, in den letzten 11 Folgen, waren es 7-8, mit lediglich dem Endgame und einer anderen Folge als einzigen Ausnahmen. Außerdem hat man in der zweiten Hälfte dann teilweise angefangen, sich irgendwelche „Hiden Abilities“ für Amazon aus dem Hut zu zaubern, was halt im Wesentlichen wieder auf genau den gleichen Schwachsinn hinausläuft, den ich auch schon in V3 oder zum Teil der Anfangsphase von Stronger kritisiert hab, nämlich dass man den Rider viel zu unbesiegbar macht und sich keine Mühe mehr gibt, Probleme sinnvoll zu lösen. „Hiden Ability“ ist im Grunde nichts anderes als ein Euphemismus für „Wir haben eine verzwickte Situation geschaffen, die wir auf rationale Weise nicht mehr auflösen können, also ziehen wir uns jetzt irgendwas aus dem Arsch, um das Ganze noch irgendwie zu retten.“ Und der Tod von Mogura, muss ich sagen, ist auch immer noch genau so hirnrissig wie ich ihn in Erinnerung hatte. Die Szene läuft im Wesentlichen folgendermaßen ab:
Mogura: „Ich will nicht sterben. Beeilt euch mit dem Gegengift!“
*Gegengift ist buchstäblich 5 Sekunden später fertig*
Mogura: „Nee, also jetzt will ich es auch nicht mehr nehmen. Lasst mich einfach sterben.“
Was zur Hölle??? Das ist Inoue Level von sinnvollen Charakter Entscheidungen.
Das Finale fand ich dann aber im Großen und Ganzen eigentlich doch wieder recht solide, ich würde sogar sagen, dass es die besten Folgen, seit dem Mid-season Climax waren. Man hatte immerhin nen Zweiteiler, das ist mehr als man von Goranger oder so ziemlich jeder 70er Ultraman Staffel behaupten kann und recht viel schlechter als bei den anderen Showa Rider Staffeln, war die Umsetzung auch nicht. Es ergibt hier sogar Sinn, dass Amazon die Basis der Bösen findet, nur dieser Twist mit dem „echten“ Great Emperor Zero war halt ziemlich random und sinnlos. Ich meine, dass der große Anführer sowas wie ein Body Double hat, das genauso aussieht wie er, um ihn zu schützen, ist jetzt an sich nicht mal unbedingt abwegig, aber wenn der echte dann halt direkt hinter der nächsten Ecke chillt und genau so unspektakulär und leicht besiegt wird, wie sein Stand In, macht es im Grunde auch keinen großen Unterschied.
Die Charaktere würde ich insgesamt wahrscheinlich sogar als die besten einer 70er Rider Staffel bezeichnen. Eigentlich alle sind sympathisch, es gibt kein sinnloses hin und her Gewechsel und was ich vor allem rückwirkend jetzt auch sehr viel mehr zu schätzen weiß, als beim ersten Mal: Amazon hat keine Geheimidentität. Überhaupt keine, jeder weiß wer er ist und was er macht, er kann sich vor allen verwandelt, niemand wird belogen, das ist einfach so angenehm im Kontrast zu so ziemlich sämtlichen anderen 70er Tokus.
Amazon dürfte sowieso schon aus Prinzip der beste Showa Rider sein, weil er so ziemlich der einzige ist, der komplett aus der typischen Schablone ausbricht. Selbst mit den Veränderungen in der zweiten Hälfte dürfte da in der Summe kein anderer Showa Rider ran kommen. Masahiko würde ich persönlich auch ganz klar zu den sympathischeren und vor allem nützlicheren Toku Kindern zählen. Seine Schwester war in den ersten paar Folgen etwas nervig, sie fängt sich dann aber auch und wird danach recht sympathisch. Und Mogura ist sowieso super, wenn man mal von seiner letzten Folge absieht.
Tachibana war zwar etwas random und vermutlich auch von der Verwendung her etwas schwächer als in X, aber in gewisser Weise war er denk ich trotzdem irgendwie ein notwendiger Charakter, vor allem in der Anfangsphase, wo er halt praktisch der einzige vernünftige Erwachsene war, der Amazon hilft und für ihn mit der Außenwelt kommuniziert. Nur woher genau er eigentlich Kousaka kannte, hätte mich interessiert.
Zu den Schurken Gruppen hab ich ziemlich gemischte Gefühle, gerade zu Gedon, die definitiv zu den kreativeren Gruppen der Showa Ära gehören, aber irgendwie fand ich es nie so recht ersichtlich, was genau es mit denen eigentlich auf sich hat. Man hat zwar mal impliziert, dass sie auch sowas wie Cyborgs sind, aber so wirklich zusammen gepasst hat das alles irgendwie nie. Zum Beispiel bei den Beastmen hat man am Anfang mal gezeigt, dass sie anscheinend aus diesem weißen Schaum, den Gorgos absondert, entstehen, aber auf der anderen Seite wurde in Folge 12 irgend so ein random Verbrechen zu einem Beastmen umgewandelt, im Cyborg Stil der ersten Staffeln. Und auch bei Gorgos selbst frage ich mich, was genau der eigentlich für ne Lebensform sein soll? Er wird immer als 10 faced Demon bezeichnet und braucht menschliches Blut zum überleben, das kommt für mich jetzt nicht so rüber, als wäre er nur irgendein Cyborg. Und woher hat er eigentlich das GaGa Armlet?
Bei Garanda hat man ebenfalls nie so wirklich spezifiziert, was es mit ihnen auf sich hat und vor allem was sie mit Gedon zu tun haben. Es wurde so ein bisschen angedeutet, dass Gedon womöglich eine Art Abspaltung von Garanda ist und dass Mogura wohl auch was über sie zu wissen schien, aber man ist nie wirklich konkret geworden und nach der Übergangsphase hat man es auch nicht mehr großartig aufgegriffen. Generell war Garanda auch wieder deutlich näher an der typischen Shocker Formel dran, mit der geheimnisvollen Stimme aus dem Off und einem (semi-menschlichen) „General“, der die Befehle weiter gibt, was vom Konzept her definitiv ein Rückschritt gegenüber Gedon ist. Beide Gruppen waren jetzt nicht unbedingt extrem schlecht, hätten aber deutlich mehr Potential gehabt.
Amazon ist auf jeden Fall auch wieder eine Serie, bei der sich meine Meinung tatsächlich etwas verbessert hat. Jetzt nicht unbedingt komplett radikal, auch hier sehe ich die meisten Eckpunkte immer noch ähnlich wie vorher, ich weiß sie jetzt aber deutlich besser in Perspektive zu setzen. Vor allem die erste Hälfte hab ich dieses Mal doch deutlich besser gefunden, als ich sie in Erinnerung hatte, die zweite war in etwa so wie erwartet, aber wenn man bedenkt, dass die schwächste Phase eigentlich auch nur um die 8 Folgen ausmachen, dann find ich das durchaus noch tolerierbar. Wie gesagt kann sie sicherlich nicht mit ihrem direkten Vorgänger und ihrem direkten Nachfolger mithalten, aber recht viel schlechter als die ersten beiden Staffeln ist Amazon auch nicht. Wäre zwar mehr drin gewesen, wenn man dem Stil der ersten Hälfte treu geblieben wäre, doch im Rahmen dessen, was man von einem 70er Toku erwarten kann, würde ich sagen, liegt sie immer noch im soliden Mittelfeld.
Re: Was schaut ihr gerade? (Kamen Rider Edition)
Jetzt wo Revice auch schon wieder Ende der 30er ist, hab ich mir gedacht, Saber ist mittlerweile lange genug her, dass ich mir endlich mal Ghost vornehmen könnte. Die Serie ist ja auch schon länger relativ weit oben auf meiner Rewatch Liste, weil ich immer wieder von Leuten gehört hab, dass sie am Stück wesentlich besser sein soll, als wenn man sie live schaut. Ich bin jetzt fertig (hat sich btw. ganz schön gezogen, ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal für einen ~50 Folgen Toku über drei Wochen gebraucht hab) und ich muss ehrlich sagen, dass ich dieser Aussage nur bedingt zustimmen kann. Die Serie konnte sich zwar durchaus etwas steigern, aber definitiv nicht so sehr wie ich es mir erhofft hatte. Im Grunde war das eigentlich nur die typische Anpassung an meine Bewertungslinie, wodurch die Serie zwangsläufig etwas nach oben gerutscht ist (weil sie halt doch noch einer meiner früheren Tokus war) und klar, wie üblich haben sich ein paar Sachen hier und da etwas verschoben, ich würde jetzt aber nicht sagen, dass sich meine grundsätzliche Meinung zu Ghost großartig verändert hat.
Storytelling brauch ich denk ich nicht großartig thematisieren, Füller gab’s eigentlich keine, außer man will die Epilogfolge zählen, was ich persönlich aber nicht machen würde. Ansonsten hatte die Serie eigentlich eine durchgehende Handlung, wie man es von einer modernen Rider Staffel erwarten würde. Die Anfangsphase hab ich früher immer ganz klar als den besten Part der Staffel betrachtet, so eindeutig sehe ich es jetzt nicht mehr, grundsätzlich würde ich aber immer noch sagen, dass die ersten 12 Folgen im Großen und Ganzen recht solide waren. Was ich halt sagen muss, die Anfangsphase leidet hier halt zum Teil etwas unter dem, was ich schon bei den Staffelstart Marathons angesprochen habe, nämlich der Tatsache, dass viele der Dinge, die man beim ersten mal einfach hingenommen hat, weil man davon ausgegangen ist, dass sie später noch erklärt werden, beim zweiten Mal deutlich schlechter wirken, mit dem Wissen, dass das auch später nicht großartig viel mehr Sinn ergeben wird. Dazu gehören zum Beispiel so Sachen wie die Existenz von Captain Ghost, die nie erklärt wird (nebenbei bemerkt gehören die Riesenkämpfe hier auch tendenziell wieder zu den Beispielen, wie man es nicht macht) oder diese ganzen Szenen mit Sayonji, die rückwirkend halt etwas verschwendet rüber kommen, wenn man schon weiß, dass der Typ für den restlichen Verlauf der Staffel absolut keine Rolle spielen wird. Vor allem frag ich mich so ein bisschen, was genau Alain sich eigentlich von der Zusammenarbeit mit Sayonji versprochen hatte. Es wurde zwar später mal impliziert, dass Sayonji irgendwas damit zu tun hat, dass die MotW immer auf irgendwelchen Gegenständen basiert haben, aber so wirklich hab ich nicht begriffen, was genau es damit auf sich hatte. Und gleichzeitig bin ich auch nicht so sicher, wozu genau Sayonji die Ganma brauchte, da er doch sehr wohl in der Lage dazu war, Eyecons aus eigener Kraft zu erschaffen. Wozu also 10 Jahre warten? Ansonsten muss ich aber sagen, war die Anfangsphase eigentlich immer noch recht angenehm, vor allem dieses Stückweise finden der Eyecons ist vom Pacing her eigentlich ganz gut für eine Anfangsphase, um den Charakteren etwas zu tun zu geben, ohne einem dabei zu viel auf einmal zuzumuten. Ich find’s auch ganz cool, dass man sich am Anfang noch recht gut mit Takerus Selbstzweifeln und Problemen mit seinem Dasein als Geist auseinander gesetzt hat, was später leider so ein bisschen verloren gegangen ist.
Den ersten Climax fand ich sogar etwas holprig, vor allem das „Ende“ von Sayonji ist halt nach wie vor das anti-klimaktischste, das ich je gesehen hab. Er aktiviert die Eyecons und ist dann halt weg. Wow. Und ich versteh auch ehrlich gesagt nicht zu 100% warum eigentlich. Es wurde zwar erwähnt, dass es daran liegt, dass er keinen Henshin Belt hat, aber die sind doch ein rein technisches Item, also was genau hatten die denn eigentlich mit dem Great Eye zu tun? Warum waren die notwendig dafür, dass man Zugang hat? Vor allem da später etabliert wurde, dass Adonis auch sehr gut ohne Henshin Belt mit dem Great Eye kommunizieren konnte. Nebenbei bemerkt frage ich mich nach wie vor, ob Kanon eigentlich auch ein Zeitlimit hatte? Es hat nicht so ausgesehen, aber wenn nicht, dann war es halt eigentlich schon ziemlich sinnlos, dass Takeru, sich für sie geopfert hat, weil ihre Lage dann wesentlich weniger akut gewesen wäre. Klar, er hat damit Makoto besänftigt und natürlich hat es auch zu Takerus Charakter gepasst, aber taktisch war es eigentlich keine so gute Entscheidung. Und wie ist sie überhaupt gestorben bzw. in das Eyecon gelangt? Das wurde nie so wirklich beantwortet. Man hat es einmal kurz thematisiert, als Akari sie gefragt hat, warum sie ein Eyecon war, wobei aber nur rausgekommen ist, dass Kanon es selbst nicht weiß und danach ist nichts mehr dazu gekommen. Das mit Takerus Vater und dem Toucon Boost Damashi ist auch was, das glaub ich noch etwas besser funktioniert hätte, wenn man mal erklärt hätte, wie genau das Konzept mit diesen 99 Tagen überhaupt funktioniert, grundsätzlich find ich die Idee, dass er seine potentiellen 99 Tage auf Takeru überträgt und seine Seele dann im Toucon Boost Damashi steckt aber absolut plausibel. Auf jeden Fall immer noch deutlich besser, als die Aktion bei Mugen. Auch wenn ich immer noch finde, dass dieser Climax vielleicht etwas zu früh gekommen ist, allein weil ich die Vorstellung, dass die ersten 99 Tage gerade mal 12 Folgen ausmachen, die zweiten 99 Tage aber 38, mehr als 3 mal so viel, schon ein bisschen irritierend finde. Aber naja.
Danach waren mal 2-3 etwas schwächere Folgen dabei, vor allem die Einführung des Houdini Damashiis fand ich etwas seltsam (warum genau war der Parka Geist Makoto’s Motorrad?), das Debut von Necrom war dann aber wieder ganz gut, wenn man mal davon absieht, dass man nie wirklich erklärt hat, was genau die Necrom Kräfte (inklusive Driver) eigentlich sind. Die anschließende Necrom Specter Arc (in der unter anderem auch Cubi eingeführt wurde), war auch recht solide, auch wenn’s halt etwas irritierend war, dass man die ganze Zeit so getan hat, als hätten Alain und Makoto wunder was für ne Beziehung, von der man aber eigentlich nie wirklich irgendwas gesehen hat. Den Verrat von Adel in Folge 22 find ich ehrlich gesagt immer noch ziemlich random und antiklimaktisch, wenn ich ehrlich bin. Das wäre halt so viel effektiver gewesen, wenn wir zuvor ein wenig mehr Zeit mit der königlichen Familie verbracht hätten, um sie etwas kennen zu lernen, bevor man so einen Twist raushaut. So hatte es halt gefühlt gar keinen Schock Effekt, weil einem sowohl Adonis als auch Adel zu dem Zeitpunkt einfach vollkommen egal sind. Abgesehen davon würde ich die 20er aber sogar fast als besten Teil der Staffel bezeichnen, generell hab ich den Mittelteil insgesamt doch deutlich besser empfunden, als ich ihn in Erinnerung hab, auch wenn‘s da trotzdem immer noch die ein oder andere random Aktion gab, die man einfach mal in den Raum hinein gestellt und nie wirklich erklärt hat, wie beispielsweise diese Szene Anfang der 20er in der Takeru einfach mal kurz random in die Ganma Welt teleportiert wurde. Was genau hatte es damit auf sich? Oder auch die Tatsache, dass Takeru ab Ende der 20er plötzlich die Fähigkeit hatte, die Erinnerungen von anderen Menschen zu sehen. Das Debut von Grateful z.B. war aber sehr solide, die Einführung bzw. Existenz des Eyecon Drive G fand ich dieses Mal doch deutlich nachvollziehbarer als beim ersten Mal. Und auch die anschließende Story zur Rettung von Makotos Körper war eigentlich recht gut, der „zweite Tod“ von Adonis, war auch wesentlich effektiver als der erste, weil man ihn da halt schon etwas besser kannte. Und natürlich ist Alains Redemption nach wie vor so ziemlich das Highlight der gesamten Serie. Sehr schöner, langsamer und nachvollziehbarer Ablauf, bei dem dem Charakter nach und nach vor Augen geführt wird, wo die Fehler in seiner Logik liegen und auch der Höhepunkt in Folge 30 mit ihrem ersten richtigen, gemeinsamen Kampf war absolut stark. Definitiv eine der besten Redemption Arcs im Tokusatsu Bereich.
Im letzten Drittel, muss ich dann aber doch sagen, find ich nach wie vor, dass die Serie langsam aber sicher auseinander gefallen ist. Spätestens ab dem Debut von Mugen Folge 33 war leider nicht mehr allzu viel Sinnvolles dabei, da hat auch der Rewatch nicht wirklich was geändert. Viel zu viele Aktionen zum Ende hin waren einfach nur noch random und seltsam, haben nichts zu irgendwas beigetragen und tendenziell mehr Fragen aufgeworfen, als beantwortet. Und generell hat sich die Story gefühlt nur noch im Kreis gedreht, ohne wirklich voran zu kommen. Allein das Debut von Mugen ist nach wie vor absolut schrecklich. Man hat halt im Wesentlichen das versucht, was man in Drive oder Fourze gemacht hat, damit den Protagonisten „sterben“ zu lassen und dann mithilfe des Power Ups zurück zu bringen, nur halt ohne Build Up, ohne Kontext und ohne Logik. Takeru ist halt einfach zurück gekommen, weil seine Freunde an ihn geglaubt haben… Wow. Und was zur Hölle sind die Mugen Kräfte bitte? Die hat er einfach mal eben aus dem Jenseits mitgebracht und es wurde nie weiter vertieft. Und ich frag mich auch nach wie vor, was der Sinn hinter diesen Emotionen war, die Takeru immer zum Leuchten gebracht haben, nachdem er Mugen erhalten hat. Das hat man knappe 10 Folgen lang durchgezogen und in den letzten paar Folgen, wurde dann eigentlich nichts mehr damit gemacht. Was sollte dieser Story Aspekt? In gewisser Weise hatte das Storytelling von Ghost ein bisschen was von Dairanger, man hat immer verschiedene Story Aspekte angefangen, aber nichts davon am Stück durchgezogen, sondern immer nur Stückweise mal was aufgegriffen um es dann wieder für die nächsten 8 Folgen zu ignorieren.
Das Parade-Beispiel für das was im letzten Drittel der Staffel tendenziell schiefgelaufen ist, dürfte wohl Folge 38 sein. Da hat man irgendwie versucht, alle Story Aspekte, die man irgendwie hatte, in eine Folge zu packen, aber nichts davon hat sich letztlich so angefühlt, als hätte es irgendwas gebracht. Man hat die Perfect Ganmaizer Form vorgestellt, ohne irgendwas mit ihr zu machen, man hat mal kurz auf eine potentielle Javert Redemption geteasert, nachdem er zuvor fast 10 Folgen nicht mehr anwesend war, Gyro hat man auch zurück gebracht, von dem ich generell nicht so recht weiß was überhaupt der tiefere Sinn hinter seiner Existenz war (außer Seiji Takaiwa etwas Screentime zu geben) und dann halt noch diese Sache mit den Luminary Eyecons, bei der man kurz versucht hat, so zu tun, als wären sie noch relevant. Vor allem versteh ich auch gar nicht so recht, was genau eigentlich Takerus Problem war, ich hatte das Gefühl, er wollte nur aus Prinzip auf Biegen und Brechen beweisen, dass die Luminaries doch noch zu was gut sind und hat den Kampf gegen Gyro dann ja letztlich auch mit ihnen gewonnen, aber an Sennins primärem Punkt, nämlich dass sie Mugen weit unterlegen sind und er ohne Mugen gegen die Ganmaizer nichts ausrichten kann, ändert das doch absolut gar nichts, also wozu das Ganze? Das Ding ist, dass die Folge theoretisch sogar echt gut hätte sein können, wenn Grateful die Final Form gewesen wäre und man die Folge hier sowohl als Debut für die Form, als auch als Finale der Connecting to the Eyecons Storyline benutzt hätte. Gerade letzterem hätte man dadurch auch gleich deutlich mehr Relevanz verleihen können. So wie die Folge hier platziert war, war Takeru zu dem Zeitpunkt ja noch nicht mal zu allen Eyecons connected, wodurch die Folge irgendwie noch sinnloser gewirkt hat. Und generell frag ich mich halt nach wie vor, wozu genau dieser Connecting to the Eyecons Plot letzten Endes eigentlich gut war. Ich meine, ja, Takeru hat den Finalkampf mit ihnen bestritten, aber war das echt alles? Für eine Storyline die gut 35 Folgen lang aufgebaut wurde, ist das keine sonderlich große Ausbeute.
Diese ganze Geschichte mit den Makoto Klonen finde ich ehrlich gesagt auch nach wie vor ziemlich seltsam, auch wenn sie im Specter Film noch halbwegs erklärt werden, aber allein ihre Einführung ist schon so random. Die waren auf einmal einfach da und es fühlt sich halt immer noch so an, als hätte man sie im Wesentlichen nur eingebaut, um Makoto in der Schlussphase was zu tun zu geben. Es wurde auch nie erklärt, was genau Adel mit den Klonen zu tun hatte, woher er von ihnen wusste oder warum sie ihm gehorcht haben. Und auch warum die alle Specter Eyecons bzw. einen Driver hatten, wurde nie beantwortet. Im Film wurde lediglich die Existenz der Klone thematisiert, aber wo sie ihre Power her nehmen, hat man nicht aufgegriffen. Generell wurde nie erklärt, was das Specter Eyecon eigentlich ist und was für eine Art von Seele da drin steckt. Die von Makoto scheint es ja nicht gewesen zu sein, denn die war in seinem Ganma Eyecon. Außerdem find es nach wie vor sehr irritierend, dass Sennin in der Serie immer wieder angedeutet hat, dass die Klone was mit den Ganmaizern zu tun haben, was sich als komplett falsch heraus gestellt hat. Ihre einzige Verbindung zu den Ganmaizern war das Deep Specter Eyecon (wobei man auch da btw. nie erklärt hat, wo Adel das zweite herhatte). Diese gesamte Storyline finde ich einfach nach wie vor absolut random und sinnlos. Und ja, wenn ich „sinnlos“ sage, dann schließt das die Szene am Ende, in der Makoto sich opfert und dann mit seinem Klon fusioniert, mit ein, denn auch die war komplett unnötig und hat nichts zu irgendwas beigetragen. Wozu hat man das gemacht? Der einzige „Nutzen“ (falls man das so nennen will), den das ganze letztlich hatte war, dass sich die Ganmaizer im Deep Specter Eyecon dann mit dem Great Eye verbunden haben, aber mal abgesehen davon, dass diese Stelle eh etwas seltsam war, hätte man dafür auch genauso gut das normale Deep Specter Eyecon von Makoto nehmen können, beim Endkampf hat er ja sowieso nur zugesehen, also hätte es keinen großen Unterschied gemacht, ob er das Eyecon noch hat oder nicht.
Folge 39/40 war gefühlt auch ziemlich seltsam, was zur Hölle der Sinn hinter diesem 30 Sekunden Auftritt von Alia als Necrom P war, verstehe ich nach wie vor nicht, ebenso wenig wie, warum genau diese beiden Ganmaizer da fusioniert sind? Außerdem war der Zweiteiler zu nem Großen Teil Film Promo, was nochmal zusätzlich Zeit vom Plot der Serie weg genommen hat. Gut, das gleiche könnte man jetzt zum Beispiel auch über die entsprechenden Folgen von Drive sagen, aber das Ding ist halt, dass Drive zu dem Zeitpunkt bereits eine funktionierende Story hatte und nur noch ein kleines zusätzliches Teil einbauen musste, während Ghost kaum überhaupt mit sich selbst klar kommt, wodurch es dieser zusätzliche Aspekt natürlich noch schwieriger macht. Der Sommerfilm selbst muss ich aber sagen, war tatsächlich besser als ich ihn in Erinnerung hatte. Diese Story um Makoto’s Vater hätte man zwar auch genauso gut weg lassen können und auf das erneute Sterben und Wiederkehren von Takeru hätte ich auch verzichten können, vor allem weil mir die Begründung, dass er ohne seinen Körper nicht weiter als Geist existieren kann, nicht sonderlich plausibel erscheint, aber ansonsten, hat der Film größtenteils ganz gut funktioniert. Ich muss ehrlich sagen, dass ich den Standpunkt bzw. Plan von Argos in gerade Mal 60 Minuten deutlich einleuchtender fand, als irgendwas von dem was Adel auf die gesamte Staffel gemacht hat. Er wäre meiner Meinung nach ein deutlich besserer Staffelfeind gewesen. 41/42 waren dann vermutlich die letzten Folgen, die zumindest noch versucht haben, ein bisschen was zu erklären. Man hat zumindest mal versucht zu erklären, was die Ganmaizer sind und was Sennin mit allem zu tun hat, auch wenn ich nicht alle Informationen im Bezug auf den Background der Ganmawelt zu 100% zufrieden stellend fand (Hat Adonis die Welt jetzt wirklich komplett erschaffen oder hat sie schon immer existiert?), aber ich honoriere den Versuch.
Danach hat im Prinzip auch schon das Endgame angefangen, mit dem Climax des Demia Plots, der auch einfach ein perfektes Beispiel dafür ist, dass sich die Serie ewig lang einfach nur im Kreis gedreht hat. Diese ganze Deep Connect Geschichte wurde zum ersten Mal angerissen, beim Debut von Cubi, das war Folge 19, wirklich in Bewegung gekommen ist das Ganze dann mit der Aktivierung der Kontaktlinsen in Folge 43, das sind fast 25 Folgen und wirklich viel Produktives war dazwischen halt eigentlich nicht. Mitte der 20er gab’s zwar diesen Roten Himmel Plot, der aber zu nichts geführt hat, dann dieser Geister Vater Plot, der aber eigentlich mehr der Redemption von Alain gedient hat und bei dieser Story, bei der Menschen in ihre Träume versetzt wurden, hatte ich auch nicht das Gefühl, dass das den Plot jetzt irgendwie voran getrieben hat. Die Armbänder in Folge 36/37 lass ich mir noch eingehen, dass man das quasi als Test Run für die Kontaktlinsen sehen kann und es deshalb relevant ist, aber ansonsten, hatte diese gesamte Storyline für fast die Hälfte der Staffellaufzeit keinen Nennenswerten Effekt. Ich frage mich ja auch, was ursprünglich die Idee hinter diesem Projekt war, weil am Ende hat Adel ja damit versucht selbst Die Welt™ zu werden, aber das Projekt hat ja schon lange bevor er diesen Entschluss gefasst hat, angefangen. Abgesehen davon war 44 gefühlt auch irgendwie ne sehr verschwendete Folge, nichts von dem was die Rider da gemacht haben, hat letztlich was bewirkt. Sie haben die Beta Kontaktlinsen entfernt, aber das eigentliche Problem ist ja der Hauptrelease, sie haben die Server zerstört, aber das waren nur die Beta Server, die anderen sind wo anders, sie haben den Monolithen in der Kirche zerstört, aber dann hat sich Adel mit Demia verbunden. Hat sich irgendwie alles ziemlich sinnlos angefühlt. Und warum waren die von Mugen zerstörten Ganmazier ab 43/44 eigentlich plötzlich doch wieder alle am Leben? In 45/46 ist Takeru dann mal kurz unsichtbar geworden und konnte die Gedanken von allen Menschen gleichzeitig hören, wobei ich auch nicht verstehe, was genau es damit auf sich hatte. Wieso ist das passiert, warum war das Problem nach seinem kurzen Kampf mit Musashi auf einmal wieder gelöst und was war überhaupt der Sinn dieser ganzen Sache? In den letzten drei Folgen wurde es dann ja auch nicht mehr erwähnt.
Den Twist, dass Adel Takerus Vater getötet hat, find ich auch nach wie vor extrem random. Das ist komplett aus dem Nichts gekommen, nichts hat zuvor auch nur ansatzweise darauf hingedeutet, dass Adel irgendwas mit Takeru oder seinem Vater zu tun hat und weiter vertieft wurde es danach ja auch nicht. Man hat nie erklärt, wie es zu dieser Konfrontation überhaupt gekommen ist. Auch wieder so ein Paradebeispiel für eine Sache, die man halt einfach mal in den Raum hinein gestellt hat und so getan hat es wäre es das logischste der Welt. Und auch die Redemption von Adel fand ich ehrlich gesagt sehr erzwungen und unnötig. Dieses ganze „Er war bloß einsam und ungeliebt“ Ding hätte man halt viel früher schon thematisieren müssen, damit es halbwegs glaubhaft wirkt. Und natürlich ist er dann 2 Minuten später trotzdem gestorben, damit man erstrecht das Gefühl hat, dass es sich auch wirklich gelohnt hat. Ich weiß auch nicht so recht, was ich von dieser Great Eyezer Geschichte halten soll. Auf die Ganmaizer geh ich gleich nochmal ein und dass die jetzt einfach mal das Great Eye übernehmen, hat irgendwie sehr wie ne improvisierte Idee gewirkt, damit man trotz der Redemption von Adel noch nen Endgegner hat. (Man hat dafür ja sogar ein Kostüm aus dem Sommer Film wiederverwertet) Und warum zur Hölle war am Ende auf einmal Takerus Mutter relevant? Man hat davor zwar zwei-drei Mal kurz ihre Stimme angeteasert, relativ kontextlos und ohne dass man wusste, worum genau es sich dabei handelt, aber ansonsten wurde Takerus Mutter die ganze Staffel nicht erwähnt und am Ende befähigt ihn das Wissen, dass sie ihn geliebt hat, dann einfach mal dazu, den Great Eyezer zu besiegen? Wieso? Was hatte das mit irgendwas zu tun? Der Endkampf an sich war zwar irgendwie ganz cool, mit den ganzen Luminaries, auch wenn es mich irritiert, dass Makoto und Alain einfach nur dumm daneben stehen und zuschauen, grundsätzlich find ich’s aber immer noch etwas seltsam, dass er den Great Eyezer mit Mugen nicht besiegen konnte, mit Ore dann aber schon. Und wieso genau hat sich das Mugen Eyecon am Ende aufgelöst? Wobei es irgendwie auch wieder ein passendes Ende ist, dass es genau so sinnfrei verschwindet, wie es erschienen ist.
Den Epilog fand ich wie bei Saber wesentlich besser als das gesamte restliche Endgame, nichts besonderes, aber ganz nett um zu sehen, was die Charaktere nach der Serie so alles machen und das gleiche gilt im Grunde auch für den restlichen Post Series Content. Dieses Special in dem Sayonji zurück kommt, war zwar so ein bisschen seltsam, vor allem weil ich nicht so ganz verstehe, warum genau er da einfach in der Ganmawelt aufgetaucht ist, den Specter Film finde ich aber nach wie vor sehr solide, wenn vielleicht auch nicht so gut wie beispielsweise die Ex-Aid V-Cinemas. Zumindest hat der Film mal ein paar längst überfällige Fragen beantwortet, das ist mehr als die Serie in den letzten 18 Folgen zustande gebracht hat, ob das jetzt die Antworten waren, die man hören wollte, muss jeder für sich wissen. Außerdem ist man etwas mehr auf die Beziehung zwischen Makoto und Alain eingegangen, die in der Serie ja nur ganz leicht angekratzt wurde. Und wie auch schon bei Argos im Sommer Film finde ich ehrlich gesagt, dass Danton ein deutlich besserer Schurke war, als Adel. Nur die ganzen Power Ups die sich im Laufe der Films aufgrund von heroischen Ansprachen random materialisiert haben, wie Sin Specter oder diese Necrom Burst Form, fand ich halt ehrlich gesagt nicht so prickelnd. Vor allem letztere war auch noch komplett sinnlos, weil Alain den anschließenden Kampf trotzdem verloren hat. Und das bloß dafür, dass Makoto dann 2 Minuten später sowieso realisiert, dass Danton böse ist, weshalb man sich die ganze Aktion auch komplett hätte schenken können. Aber naja. Und muss ich verstehen, was genau Sayonji in diesem Film verloren hatte? Er ist einfach kurz aufgetaucht, um dann zu sterben. Sehr sinnvoll.
Was sich durch diesen Rewatch tatsächlich etwas verbessert hat, das ist meine Wahrnehmung der Charaktere, die ich dieses Mal in der Summe doch deutlich besser empfunden habe, als beim ersten Mal. Sicherlich nicht der stärkste Cast, aber gab auch schon schlimmeres. Mit Takeru hab ich als Charakter nach wie vor eigentlich kein allzu großes Problem, er versucht halt immer das richtige zu tun und verhält sich nie großartig unsympathisch. Und seine Ansprachen fand ich immer noch besser als die von Touma. Sein einziges Problem ist halt, dass er in der zweiten Hälfte einfach viel zu overpowered ist, spätestens ab dem Zeitpunkt wo er auch noch die Gedanken anderer hören konnte, hat es sich halt echt so angefühlt, als würde die Serie versuchen, ihn als eine Art Gott darzustellen. Aber ich stehe halt nach wie vor zu dem Punkt dass das ein Story Problem ist und kein Charakter Problem, das ich Takeru anlasten würde.
Alain ist sowieso ein sehr starker Charakter, mit einer ziemlich guten Charakter Arc. Man könnte zwar argumentieren, dass auch von ihm im letzten Drittel nicht mehr wirklich viel Sinnvolles gekommen ist, aber auch das kommt find ich nicht mehr so schlimm rüber, wenn man die Serie am Stück schaut und außerdem muss man ihm zugutehalten, dass er eigentlich den gesamten Mittelteil getragen hat. Damit hat er seinen Soll für mich auch erfüllt. Akari find ich eigentlich auch immer noch ziemlich gut, mit ihrer Art alles rational und mit Logik anzugehen, ist sie für mich natürlich sowieso der relatableste (lol) Charakter der Staffel und ich muss auch sagen, dass mich Onari dieses Mal nicht allzu sehr genervt hat. Kanon trägt zwar nicht sonderlich viel zur Serie bei, aber auch sie ist immerhin sympathisch, das ist das wichtigste. Die einzigen, die mich halt nach wie vor ziemlich nerven sind Sennin und Yurusen, weil sie einfach diese typische Art von Charakter sind, die ständig so rüber kommen, als würden sie alles wissen, aber absichtlich nicht mit der Sprache rausrücken um alles so kompliziert wir möglich zu machen. Ich hasse sowas.
Von den Ridern ist das schwächste Glied für mich immer noch Makoto, auch wenn er jetzt nicht unbedingt ein katastrophal schlechter Charakter ist, ich würde ihn definitiv über die schlechtesten Charaktere von Saber stellen und seine Abwesenheit im Mittelteil, die ich beim ersten Mal kritisiert hatte, ist mir dieses Mal auch nicht mehr wirklich negativ aufgefallen, aber im Vergleich zu den anderen, fand ich ihn weder besonders sympathisch noch inhaltlich wahnsinnig interessant. Vor allem wäre es halt finde ich, echt hilfreich gewesen, wenn man mal etwas mehr auf seine Zeit in der Ganmawelt eingegangen wäre und was er dort alles erlebt hat, dann könnte man vielleicht auch verstehen, warum er am Anfang ständig so sauer war. Auch von dieser angeblichen Beziehung zwischen den Fukami Geschwistern und Alain oder dem Rest der königlichen Familie hat man eigentlich nie viel gesehen. Es wurde so dargestellt, als wären die seit Jahren die besten Freunde, aber bis zum Specter Film war das einzige, das jemals gezeigt wurde, die Szene als die beiden als Kind Alain zum ersten Mal gesehen haben und dann die Szene als Makoto als Erwachsener beim Training zu Alain gestoßen ist, das war‘s.
Die Schurken von Ghost haben für mich ähnlich zu den Megido aus Saber halt vor allem dieses Problem, dass sie einfach ewig lang absolut gar nichts erreichen und sich ständig nur im Kreis drehen. Gerade der Deep Connect Plot ist halt extrem lange vor sich hingedümpelt, bis da mal irgendwas nennenswertes dabei raus gekommen ist und auch dieser ewige Smalltalk zwischen Adel und den Ganmaizern nervt mich nach wie vor. Das Ding ist, dass ich die Ganma als Konzept eigentlich sogar relativ interessant finde, mit dieser Royalen Familie, die eine ganze Welt mit Menschen ähnlichen Lebewesen regiert, die eine Art der Unsterblichkeit entwickelt haben, aber es scheitert für mich einfach an den viel zu schwammigen Background Informationen und den schwachen Individuen. Vor allem Adel halte ich halt nach wie vor für einen relativ schwachen Hauptschurken, mit einer sehr dünnen, an den Haaren herbei gezogenen Motivation, die auch viel zu spät kommt und einer sehr inkonsequenten Vorgehensweise. Wie gesagt hat er nach seiner Machtübernahme einfach die meiste Zeit nur in seinem Gebetsraum gesessen und mit den Ganmaizern geredet. Und die Sachen, die er gemacht hat, haben gefühlt nie zu irgendwas geführt. Was war z.B. der Sinn hinter diesem „Irgendwelche Leute in Kinder verwandeln“ Plot? Und warum wollte er dann am Ende auf einmal selbst zur Welt™ werden?
Das nächste Problem sind die Ganmaizer. Eigentlich alles was irgendwie mit denen zu tun hatte, war einfach nur seltsam und verwirrend. Man hat zwar am Ende noch erklärt, dass sie wohl eine Art Sicherheitssystem sind, das das Great Eye bewachen sollte, aber ich hab nie so genau verstanden, was genau die letztlich eigentlich wollten. Sie verbinden sich mit Adel, trennen sich dann aber wieder. So wollen anscheinend Takeru töten, ihn aber auch analysieren. Sie verbinden sich mit dem Great Eye um die Menschheit auszulöschen. Sie sind irgendwie unsterblich, irgendwie aber auch nicht. Anfangs haben sie komplett unzerstörbar gewirkt, dann ist die Mugen Form aufgetaucht und es hat so ausgesehen, als könnte man sie damit doch vernichten, aber am Ende waren sie auf einmal doch wieder alle da, ohne dass es großartig erklärt wird. Ich bin auch nicht ganz sicher, warum genau es die Ganmaizer Mitte der 20er geschafft haben zu verhindern, dass Takeru seinen zweiten Wunsch äußert, beim ersten Mal, als Sayonji das Portal geöffnet hat, aber nicht. Und was ich auch noch ganz interessante finde ist, dass Edith die Ganmaizer angeblich geschaffen hat, um zu verhindern, dass jemand anders sich mit dem Great Eye connected, er einige Zeit zuvor aber erwähnt hat, dass er den Eyecon Driver G erschaffen hat, um direkten Zugriff auf die Power zu haben und den Prayer Room (bzw. die Ganmaizer) zu umgehen. Also was will er denn jetzt? Irgendwie war das einfach alles ziemlich random.
Javert ist quasi der Graphite der Serie, als dieser Schurke, der schon früh vernichtet wird, später aber nochmal zurück kommt. Seine Story mit Onari bzw. Redemption war im Grunde sogar gar nicht so schlecht, aber wie so vieles in Ghost, ist sie einfach ewig lang nur vor sich hingedümpelt, anstatt dass man sie am Stück durch gezogen hätte und seine späteren Auftritte waren auch irgendwie ziemlich random verteilt. Es wurde Mitte der 20er angefangen, dann Ende der 30er nochmal kurz thematisiert und so wirklich abgeschlossen dann eigentlich erst ganz am Ende. Nichts desto trotz würde ich ihn wahrscheinlich sogar zu den solideren Schurken der Staffel zählen.
Oh und was genau sind diese Gundari eigentlich? Die fliegen halt in der Ganmawelt rum, aber näher ist man da nie drauf eingegangen.
Die Eyecons find ich als Collectable tatsächlich recht solide. Es sind sicherlich keine Core Medals, aber verglichen mit sowas wie den Ride Watches oder Kyutamas hat man sich hier immerhin noch bemüht zumindest die Basics zu erklären, auch wenn ich nicht mit allem davon zu 100% glücklich bin. Das Ghost Eyecon wurde ursprünglich geschaffen, um Takeru nen Übergangskörper zu geben, wie die Ganma einen haben, später musste man es aber Zweckentfremden, da Takeru getötet wurde, was ich soweit durchaus plausibel finde. Was man aber nie beantwortet hat ist, woher die Specter Kräfte kommen und welche Rolle die spielen sollten (falls sie denn überhaupt eingeplant waren) und auch auf die Technologie hinter dem Necrom Anzug ist man nie eingegangen.
Die Luminary Eyecons wurden von Takerus Vater erschaffen, um den Ganmaizern entgegen zu wirken, was ich in der Theorie auch noch verstehe, es wurde aber gesagt, dass er die Seelen der Luminaries bereits darin platziert hat, also wozu war das ganze Finden der Leute und der Gegenständige in der Anfangsphase denn überhaupt nötig? Und was genau sollten die Luminaries eigentlich ursprünglich machen? Sie sollten zwar die Ganmaizer countern, aber wie genau hätte das denn funktionieren sollen? Ich meine in der Serie selbst, konnte Takeru ohne Mugen gegen die Ganmaizer absolut gar nichts ausrichten, obwohl er da schon lange alle Luminaries hatte und wie Takerus zweiter Versuch gezeigt hat, reichen sie ja nicht mal aus, um sich mit dem Great Eye zu verbinden. Also was genau war Idee?
Und was natürlich komplett aus dem Rahmen fällt ist Mugen, wie bereits erwähnt, hab ich nicht die geringste Ahnung was genau dieses Eyecon sein soll, woher es seine Kräfte bezieht und warum es so unendlich stark ist. Mal abgesehen davon, dass es die Luminaries halt nur noch umso mehr obsolet gemacht hat.
Zusammen gefasst kann man sagen, dass ich die Anfangsphase etwas schwächer empfunden habe, als beim ersten mal, den Mittelteil und die Charaktere ein bisschen stärker, aber letztlich vor allem das letzte Drittel und die Schurken für mich den Ausschlag nach unten geben. Vom Verlauf her war die Staffel gar nicht unähnlich zu Kiva mit der soliden ersten Hälfte und dann zum Ende hin immer mehr Schwachsinn. Die Staffel folgt im Großen und Ganzen schon irgendwie einer Logik, es ist jetzt nicht dieses Decade/Den-O/Zi-O Level von, was zur Hölle gebe ich mir hier gerade. Aber trotzdem ist Ghost halt auch eine von diesen Staffeln, die einfach viel zu viel random Zeug ohne Kontext in den Raum hinein stellen und dann erwarten, dass man es halt hinnimmt und das find ich auf Dauer einfach anstrengend.
Storytelling brauch ich denk ich nicht großartig thematisieren, Füller gab’s eigentlich keine, außer man will die Epilogfolge zählen, was ich persönlich aber nicht machen würde. Ansonsten hatte die Serie eigentlich eine durchgehende Handlung, wie man es von einer modernen Rider Staffel erwarten würde. Die Anfangsphase hab ich früher immer ganz klar als den besten Part der Staffel betrachtet, so eindeutig sehe ich es jetzt nicht mehr, grundsätzlich würde ich aber immer noch sagen, dass die ersten 12 Folgen im Großen und Ganzen recht solide waren. Was ich halt sagen muss, die Anfangsphase leidet hier halt zum Teil etwas unter dem, was ich schon bei den Staffelstart Marathons angesprochen habe, nämlich der Tatsache, dass viele der Dinge, die man beim ersten mal einfach hingenommen hat, weil man davon ausgegangen ist, dass sie später noch erklärt werden, beim zweiten Mal deutlich schlechter wirken, mit dem Wissen, dass das auch später nicht großartig viel mehr Sinn ergeben wird. Dazu gehören zum Beispiel so Sachen wie die Existenz von Captain Ghost, die nie erklärt wird (nebenbei bemerkt gehören die Riesenkämpfe hier auch tendenziell wieder zu den Beispielen, wie man es nicht macht) oder diese ganzen Szenen mit Sayonji, die rückwirkend halt etwas verschwendet rüber kommen, wenn man schon weiß, dass der Typ für den restlichen Verlauf der Staffel absolut keine Rolle spielen wird. Vor allem frag ich mich so ein bisschen, was genau Alain sich eigentlich von der Zusammenarbeit mit Sayonji versprochen hatte. Es wurde zwar später mal impliziert, dass Sayonji irgendwas damit zu tun hat, dass die MotW immer auf irgendwelchen Gegenständen basiert haben, aber so wirklich hab ich nicht begriffen, was genau es damit auf sich hatte. Und gleichzeitig bin ich auch nicht so sicher, wozu genau Sayonji die Ganma brauchte, da er doch sehr wohl in der Lage dazu war, Eyecons aus eigener Kraft zu erschaffen. Wozu also 10 Jahre warten? Ansonsten muss ich aber sagen, war die Anfangsphase eigentlich immer noch recht angenehm, vor allem dieses Stückweise finden der Eyecons ist vom Pacing her eigentlich ganz gut für eine Anfangsphase, um den Charakteren etwas zu tun zu geben, ohne einem dabei zu viel auf einmal zuzumuten. Ich find’s auch ganz cool, dass man sich am Anfang noch recht gut mit Takerus Selbstzweifeln und Problemen mit seinem Dasein als Geist auseinander gesetzt hat, was später leider so ein bisschen verloren gegangen ist.
Den ersten Climax fand ich sogar etwas holprig, vor allem das „Ende“ von Sayonji ist halt nach wie vor das anti-klimaktischste, das ich je gesehen hab. Er aktiviert die Eyecons und ist dann halt weg. Wow. Und ich versteh auch ehrlich gesagt nicht zu 100% warum eigentlich. Es wurde zwar erwähnt, dass es daran liegt, dass er keinen Henshin Belt hat, aber die sind doch ein rein technisches Item, also was genau hatten die denn eigentlich mit dem Great Eye zu tun? Warum waren die notwendig dafür, dass man Zugang hat? Vor allem da später etabliert wurde, dass Adonis auch sehr gut ohne Henshin Belt mit dem Great Eye kommunizieren konnte. Nebenbei bemerkt frage ich mich nach wie vor, ob Kanon eigentlich auch ein Zeitlimit hatte? Es hat nicht so ausgesehen, aber wenn nicht, dann war es halt eigentlich schon ziemlich sinnlos, dass Takeru, sich für sie geopfert hat, weil ihre Lage dann wesentlich weniger akut gewesen wäre. Klar, er hat damit Makoto besänftigt und natürlich hat es auch zu Takerus Charakter gepasst, aber taktisch war es eigentlich keine so gute Entscheidung. Und wie ist sie überhaupt gestorben bzw. in das Eyecon gelangt? Das wurde nie so wirklich beantwortet. Man hat es einmal kurz thematisiert, als Akari sie gefragt hat, warum sie ein Eyecon war, wobei aber nur rausgekommen ist, dass Kanon es selbst nicht weiß und danach ist nichts mehr dazu gekommen. Das mit Takerus Vater und dem Toucon Boost Damashi ist auch was, das glaub ich noch etwas besser funktioniert hätte, wenn man mal erklärt hätte, wie genau das Konzept mit diesen 99 Tagen überhaupt funktioniert, grundsätzlich find ich die Idee, dass er seine potentiellen 99 Tage auf Takeru überträgt und seine Seele dann im Toucon Boost Damashi steckt aber absolut plausibel. Auf jeden Fall immer noch deutlich besser, als die Aktion bei Mugen. Auch wenn ich immer noch finde, dass dieser Climax vielleicht etwas zu früh gekommen ist, allein weil ich die Vorstellung, dass die ersten 99 Tage gerade mal 12 Folgen ausmachen, die zweiten 99 Tage aber 38, mehr als 3 mal so viel, schon ein bisschen irritierend finde. Aber naja.
Danach waren mal 2-3 etwas schwächere Folgen dabei, vor allem die Einführung des Houdini Damashiis fand ich etwas seltsam (warum genau war der Parka Geist Makoto’s Motorrad?), das Debut von Necrom war dann aber wieder ganz gut, wenn man mal davon absieht, dass man nie wirklich erklärt hat, was genau die Necrom Kräfte (inklusive Driver) eigentlich sind. Die anschließende Necrom Specter Arc (in der unter anderem auch Cubi eingeführt wurde), war auch recht solide, auch wenn’s halt etwas irritierend war, dass man die ganze Zeit so getan hat, als hätten Alain und Makoto wunder was für ne Beziehung, von der man aber eigentlich nie wirklich irgendwas gesehen hat. Den Verrat von Adel in Folge 22 find ich ehrlich gesagt immer noch ziemlich random und antiklimaktisch, wenn ich ehrlich bin. Das wäre halt so viel effektiver gewesen, wenn wir zuvor ein wenig mehr Zeit mit der königlichen Familie verbracht hätten, um sie etwas kennen zu lernen, bevor man so einen Twist raushaut. So hatte es halt gefühlt gar keinen Schock Effekt, weil einem sowohl Adonis als auch Adel zu dem Zeitpunkt einfach vollkommen egal sind. Abgesehen davon würde ich die 20er aber sogar fast als besten Teil der Staffel bezeichnen, generell hab ich den Mittelteil insgesamt doch deutlich besser empfunden, als ich ihn in Erinnerung hab, auch wenn‘s da trotzdem immer noch die ein oder andere random Aktion gab, die man einfach mal in den Raum hinein gestellt und nie wirklich erklärt hat, wie beispielsweise diese Szene Anfang der 20er in der Takeru einfach mal kurz random in die Ganma Welt teleportiert wurde. Was genau hatte es damit auf sich? Oder auch die Tatsache, dass Takeru ab Ende der 20er plötzlich die Fähigkeit hatte, die Erinnerungen von anderen Menschen zu sehen. Das Debut von Grateful z.B. war aber sehr solide, die Einführung bzw. Existenz des Eyecon Drive G fand ich dieses Mal doch deutlich nachvollziehbarer als beim ersten Mal. Und auch die anschließende Story zur Rettung von Makotos Körper war eigentlich recht gut, der „zweite Tod“ von Adonis, war auch wesentlich effektiver als der erste, weil man ihn da halt schon etwas besser kannte. Und natürlich ist Alains Redemption nach wie vor so ziemlich das Highlight der gesamten Serie. Sehr schöner, langsamer und nachvollziehbarer Ablauf, bei dem dem Charakter nach und nach vor Augen geführt wird, wo die Fehler in seiner Logik liegen und auch der Höhepunkt in Folge 30 mit ihrem ersten richtigen, gemeinsamen Kampf war absolut stark. Definitiv eine der besten Redemption Arcs im Tokusatsu Bereich.
Im letzten Drittel, muss ich dann aber doch sagen, find ich nach wie vor, dass die Serie langsam aber sicher auseinander gefallen ist. Spätestens ab dem Debut von Mugen Folge 33 war leider nicht mehr allzu viel Sinnvolles dabei, da hat auch der Rewatch nicht wirklich was geändert. Viel zu viele Aktionen zum Ende hin waren einfach nur noch random und seltsam, haben nichts zu irgendwas beigetragen und tendenziell mehr Fragen aufgeworfen, als beantwortet. Und generell hat sich die Story gefühlt nur noch im Kreis gedreht, ohne wirklich voran zu kommen. Allein das Debut von Mugen ist nach wie vor absolut schrecklich. Man hat halt im Wesentlichen das versucht, was man in Drive oder Fourze gemacht hat, damit den Protagonisten „sterben“ zu lassen und dann mithilfe des Power Ups zurück zu bringen, nur halt ohne Build Up, ohne Kontext und ohne Logik. Takeru ist halt einfach zurück gekommen, weil seine Freunde an ihn geglaubt haben… Wow. Und was zur Hölle sind die Mugen Kräfte bitte? Die hat er einfach mal eben aus dem Jenseits mitgebracht und es wurde nie weiter vertieft. Und ich frag mich auch nach wie vor, was der Sinn hinter diesen Emotionen war, die Takeru immer zum Leuchten gebracht haben, nachdem er Mugen erhalten hat. Das hat man knappe 10 Folgen lang durchgezogen und in den letzten paar Folgen, wurde dann eigentlich nichts mehr damit gemacht. Was sollte dieser Story Aspekt? In gewisser Weise hatte das Storytelling von Ghost ein bisschen was von Dairanger, man hat immer verschiedene Story Aspekte angefangen, aber nichts davon am Stück durchgezogen, sondern immer nur Stückweise mal was aufgegriffen um es dann wieder für die nächsten 8 Folgen zu ignorieren.
Das Parade-Beispiel für das was im letzten Drittel der Staffel tendenziell schiefgelaufen ist, dürfte wohl Folge 38 sein. Da hat man irgendwie versucht, alle Story Aspekte, die man irgendwie hatte, in eine Folge zu packen, aber nichts davon hat sich letztlich so angefühlt, als hätte es irgendwas gebracht. Man hat die Perfect Ganmaizer Form vorgestellt, ohne irgendwas mit ihr zu machen, man hat mal kurz auf eine potentielle Javert Redemption geteasert, nachdem er zuvor fast 10 Folgen nicht mehr anwesend war, Gyro hat man auch zurück gebracht, von dem ich generell nicht so recht weiß was überhaupt der tiefere Sinn hinter seiner Existenz war (außer Seiji Takaiwa etwas Screentime zu geben) und dann halt noch diese Sache mit den Luminary Eyecons, bei der man kurz versucht hat, so zu tun, als wären sie noch relevant. Vor allem versteh ich auch gar nicht so recht, was genau eigentlich Takerus Problem war, ich hatte das Gefühl, er wollte nur aus Prinzip auf Biegen und Brechen beweisen, dass die Luminaries doch noch zu was gut sind und hat den Kampf gegen Gyro dann ja letztlich auch mit ihnen gewonnen, aber an Sennins primärem Punkt, nämlich dass sie Mugen weit unterlegen sind und er ohne Mugen gegen die Ganmaizer nichts ausrichten kann, ändert das doch absolut gar nichts, also wozu das Ganze? Das Ding ist, dass die Folge theoretisch sogar echt gut hätte sein können, wenn Grateful die Final Form gewesen wäre und man die Folge hier sowohl als Debut für die Form, als auch als Finale der Connecting to the Eyecons Storyline benutzt hätte. Gerade letzterem hätte man dadurch auch gleich deutlich mehr Relevanz verleihen können. So wie die Folge hier platziert war, war Takeru zu dem Zeitpunkt ja noch nicht mal zu allen Eyecons connected, wodurch die Folge irgendwie noch sinnloser gewirkt hat. Und generell frag ich mich halt nach wie vor, wozu genau dieser Connecting to the Eyecons Plot letzten Endes eigentlich gut war. Ich meine, ja, Takeru hat den Finalkampf mit ihnen bestritten, aber war das echt alles? Für eine Storyline die gut 35 Folgen lang aufgebaut wurde, ist das keine sonderlich große Ausbeute.
Diese ganze Geschichte mit den Makoto Klonen finde ich ehrlich gesagt auch nach wie vor ziemlich seltsam, auch wenn sie im Specter Film noch halbwegs erklärt werden, aber allein ihre Einführung ist schon so random. Die waren auf einmal einfach da und es fühlt sich halt immer noch so an, als hätte man sie im Wesentlichen nur eingebaut, um Makoto in der Schlussphase was zu tun zu geben. Es wurde auch nie erklärt, was genau Adel mit den Klonen zu tun hatte, woher er von ihnen wusste oder warum sie ihm gehorcht haben. Und auch warum die alle Specter Eyecons bzw. einen Driver hatten, wurde nie beantwortet. Im Film wurde lediglich die Existenz der Klone thematisiert, aber wo sie ihre Power her nehmen, hat man nicht aufgegriffen. Generell wurde nie erklärt, was das Specter Eyecon eigentlich ist und was für eine Art von Seele da drin steckt. Die von Makoto scheint es ja nicht gewesen zu sein, denn die war in seinem Ganma Eyecon. Außerdem find es nach wie vor sehr irritierend, dass Sennin in der Serie immer wieder angedeutet hat, dass die Klone was mit den Ganmaizern zu tun haben, was sich als komplett falsch heraus gestellt hat. Ihre einzige Verbindung zu den Ganmaizern war das Deep Specter Eyecon (wobei man auch da btw. nie erklärt hat, wo Adel das zweite herhatte). Diese gesamte Storyline finde ich einfach nach wie vor absolut random und sinnlos. Und ja, wenn ich „sinnlos“ sage, dann schließt das die Szene am Ende, in der Makoto sich opfert und dann mit seinem Klon fusioniert, mit ein, denn auch die war komplett unnötig und hat nichts zu irgendwas beigetragen. Wozu hat man das gemacht? Der einzige „Nutzen“ (falls man das so nennen will), den das ganze letztlich hatte war, dass sich die Ganmaizer im Deep Specter Eyecon dann mit dem Great Eye verbunden haben, aber mal abgesehen davon, dass diese Stelle eh etwas seltsam war, hätte man dafür auch genauso gut das normale Deep Specter Eyecon von Makoto nehmen können, beim Endkampf hat er ja sowieso nur zugesehen, also hätte es keinen großen Unterschied gemacht, ob er das Eyecon noch hat oder nicht.
Folge 39/40 war gefühlt auch ziemlich seltsam, was zur Hölle der Sinn hinter diesem 30 Sekunden Auftritt von Alia als Necrom P war, verstehe ich nach wie vor nicht, ebenso wenig wie, warum genau diese beiden Ganmaizer da fusioniert sind? Außerdem war der Zweiteiler zu nem Großen Teil Film Promo, was nochmal zusätzlich Zeit vom Plot der Serie weg genommen hat. Gut, das gleiche könnte man jetzt zum Beispiel auch über die entsprechenden Folgen von Drive sagen, aber das Ding ist halt, dass Drive zu dem Zeitpunkt bereits eine funktionierende Story hatte und nur noch ein kleines zusätzliches Teil einbauen musste, während Ghost kaum überhaupt mit sich selbst klar kommt, wodurch es dieser zusätzliche Aspekt natürlich noch schwieriger macht. Der Sommerfilm selbst muss ich aber sagen, war tatsächlich besser als ich ihn in Erinnerung hatte. Diese Story um Makoto’s Vater hätte man zwar auch genauso gut weg lassen können und auf das erneute Sterben und Wiederkehren von Takeru hätte ich auch verzichten können, vor allem weil mir die Begründung, dass er ohne seinen Körper nicht weiter als Geist existieren kann, nicht sonderlich plausibel erscheint, aber ansonsten, hat der Film größtenteils ganz gut funktioniert. Ich muss ehrlich sagen, dass ich den Standpunkt bzw. Plan von Argos in gerade Mal 60 Minuten deutlich einleuchtender fand, als irgendwas von dem was Adel auf die gesamte Staffel gemacht hat. Er wäre meiner Meinung nach ein deutlich besserer Staffelfeind gewesen. 41/42 waren dann vermutlich die letzten Folgen, die zumindest noch versucht haben, ein bisschen was zu erklären. Man hat zumindest mal versucht zu erklären, was die Ganmaizer sind und was Sennin mit allem zu tun hat, auch wenn ich nicht alle Informationen im Bezug auf den Background der Ganmawelt zu 100% zufrieden stellend fand (Hat Adonis die Welt jetzt wirklich komplett erschaffen oder hat sie schon immer existiert?), aber ich honoriere den Versuch.
Danach hat im Prinzip auch schon das Endgame angefangen, mit dem Climax des Demia Plots, der auch einfach ein perfektes Beispiel dafür ist, dass sich die Serie ewig lang einfach nur im Kreis gedreht hat. Diese ganze Deep Connect Geschichte wurde zum ersten Mal angerissen, beim Debut von Cubi, das war Folge 19, wirklich in Bewegung gekommen ist das Ganze dann mit der Aktivierung der Kontaktlinsen in Folge 43, das sind fast 25 Folgen und wirklich viel Produktives war dazwischen halt eigentlich nicht. Mitte der 20er gab’s zwar diesen Roten Himmel Plot, der aber zu nichts geführt hat, dann dieser Geister Vater Plot, der aber eigentlich mehr der Redemption von Alain gedient hat und bei dieser Story, bei der Menschen in ihre Träume versetzt wurden, hatte ich auch nicht das Gefühl, dass das den Plot jetzt irgendwie voran getrieben hat. Die Armbänder in Folge 36/37 lass ich mir noch eingehen, dass man das quasi als Test Run für die Kontaktlinsen sehen kann und es deshalb relevant ist, aber ansonsten, hatte diese gesamte Storyline für fast die Hälfte der Staffellaufzeit keinen Nennenswerten Effekt. Ich frage mich ja auch, was ursprünglich die Idee hinter diesem Projekt war, weil am Ende hat Adel ja damit versucht selbst Die Welt™ zu werden, aber das Projekt hat ja schon lange bevor er diesen Entschluss gefasst hat, angefangen. Abgesehen davon war 44 gefühlt auch irgendwie ne sehr verschwendete Folge, nichts von dem was die Rider da gemacht haben, hat letztlich was bewirkt. Sie haben die Beta Kontaktlinsen entfernt, aber das eigentliche Problem ist ja der Hauptrelease, sie haben die Server zerstört, aber das waren nur die Beta Server, die anderen sind wo anders, sie haben den Monolithen in der Kirche zerstört, aber dann hat sich Adel mit Demia verbunden. Hat sich irgendwie alles ziemlich sinnlos angefühlt. Und warum waren die von Mugen zerstörten Ganmazier ab 43/44 eigentlich plötzlich doch wieder alle am Leben? In 45/46 ist Takeru dann mal kurz unsichtbar geworden und konnte die Gedanken von allen Menschen gleichzeitig hören, wobei ich auch nicht verstehe, was genau es damit auf sich hatte. Wieso ist das passiert, warum war das Problem nach seinem kurzen Kampf mit Musashi auf einmal wieder gelöst und was war überhaupt der Sinn dieser ganzen Sache? In den letzten drei Folgen wurde es dann ja auch nicht mehr erwähnt.
Den Twist, dass Adel Takerus Vater getötet hat, find ich auch nach wie vor extrem random. Das ist komplett aus dem Nichts gekommen, nichts hat zuvor auch nur ansatzweise darauf hingedeutet, dass Adel irgendwas mit Takeru oder seinem Vater zu tun hat und weiter vertieft wurde es danach ja auch nicht. Man hat nie erklärt, wie es zu dieser Konfrontation überhaupt gekommen ist. Auch wieder so ein Paradebeispiel für eine Sache, die man halt einfach mal in den Raum hinein gestellt hat und so getan hat es wäre es das logischste der Welt. Und auch die Redemption von Adel fand ich ehrlich gesagt sehr erzwungen und unnötig. Dieses ganze „Er war bloß einsam und ungeliebt“ Ding hätte man halt viel früher schon thematisieren müssen, damit es halbwegs glaubhaft wirkt. Und natürlich ist er dann 2 Minuten später trotzdem gestorben, damit man erstrecht das Gefühl hat, dass es sich auch wirklich gelohnt hat. Ich weiß auch nicht so recht, was ich von dieser Great Eyezer Geschichte halten soll. Auf die Ganmaizer geh ich gleich nochmal ein und dass die jetzt einfach mal das Great Eye übernehmen, hat irgendwie sehr wie ne improvisierte Idee gewirkt, damit man trotz der Redemption von Adel noch nen Endgegner hat. (Man hat dafür ja sogar ein Kostüm aus dem Sommer Film wiederverwertet) Und warum zur Hölle war am Ende auf einmal Takerus Mutter relevant? Man hat davor zwar zwei-drei Mal kurz ihre Stimme angeteasert, relativ kontextlos und ohne dass man wusste, worum genau es sich dabei handelt, aber ansonsten wurde Takerus Mutter die ganze Staffel nicht erwähnt und am Ende befähigt ihn das Wissen, dass sie ihn geliebt hat, dann einfach mal dazu, den Great Eyezer zu besiegen? Wieso? Was hatte das mit irgendwas zu tun? Der Endkampf an sich war zwar irgendwie ganz cool, mit den ganzen Luminaries, auch wenn es mich irritiert, dass Makoto und Alain einfach nur dumm daneben stehen und zuschauen, grundsätzlich find ich’s aber immer noch etwas seltsam, dass er den Great Eyezer mit Mugen nicht besiegen konnte, mit Ore dann aber schon. Und wieso genau hat sich das Mugen Eyecon am Ende aufgelöst? Wobei es irgendwie auch wieder ein passendes Ende ist, dass es genau so sinnfrei verschwindet, wie es erschienen ist.
Den Epilog fand ich wie bei Saber wesentlich besser als das gesamte restliche Endgame, nichts besonderes, aber ganz nett um zu sehen, was die Charaktere nach der Serie so alles machen und das gleiche gilt im Grunde auch für den restlichen Post Series Content. Dieses Special in dem Sayonji zurück kommt, war zwar so ein bisschen seltsam, vor allem weil ich nicht so ganz verstehe, warum genau er da einfach in der Ganmawelt aufgetaucht ist, den Specter Film finde ich aber nach wie vor sehr solide, wenn vielleicht auch nicht so gut wie beispielsweise die Ex-Aid V-Cinemas. Zumindest hat der Film mal ein paar längst überfällige Fragen beantwortet, das ist mehr als die Serie in den letzten 18 Folgen zustande gebracht hat, ob das jetzt die Antworten waren, die man hören wollte, muss jeder für sich wissen. Außerdem ist man etwas mehr auf die Beziehung zwischen Makoto und Alain eingegangen, die in der Serie ja nur ganz leicht angekratzt wurde. Und wie auch schon bei Argos im Sommer Film finde ich ehrlich gesagt, dass Danton ein deutlich besserer Schurke war, als Adel. Nur die ganzen Power Ups die sich im Laufe der Films aufgrund von heroischen Ansprachen random materialisiert haben, wie Sin Specter oder diese Necrom Burst Form, fand ich halt ehrlich gesagt nicht so prickelnd. Vor allem letztere war auch noch komplett sinnlos, weil Alain den anschließenden Kampf trotzdem verloren hat. Und das bloß dafür, dass Makoto dann 2 Minuten später sowieso realisiert, dass Danton böse ist, weshalb man sich die ganze Aktion auch komplett hätte schenken können. Aber naja. Und muss ich verstehen, was genau Sayonji in diesem Film verloren hatte? Er ist einfach kurz aufgetaucht, um dann zu sterben. Sehr sinnvoll.
Was sich durch diesen Rewatch tatsächlich etwas verbessert hat, das ist meine Wahrnehmung der Charaktere, die ich dieses Mal in der Summe doch deutlich besser empfunden habe, als beim ersten Mal. Sicherlich nicht der stärkste Cast, aber gab auch schon schlimmeres. Mit Takeru hab ich als Charakter nach wie vor eigentlich kein allzu großes Problem, er versucht halt immer das richtige zu tun und verhält sich nie großartig unsympathisch. Und seine Ansprachen fand ich immer noch besser als die von Touma. Sein einziges Problem ist halt, dass er in der zweiten Hälfte einfach viel zu overpowered ist, spätestens ab dem Zeitpunkt wo er auch noch die Gedanken anderer hören konnte, hat es sich halt echt so angefühlt, als würde die Serie versuchen, ihn als eine Art Gott darzustellen. Aber ich stehe halt nach wie vor zu dem Punkt dass das ein Story Problem ist und kein Charakter Problem, das ich Takeru anlasten würde.
Alain ist sowieso ein sehr starker Charakter, mit einer ziemlich guten Charakter Arc. Man könnte zwar argumentieren, dass auch von ihm im letzten Drittel nicht mehr wirklich viel Sinnvolles gekommen ist, aber auch das kommt find ich nicht mehr so schlimm rüber, wenn man die Serie am Stück schaut und außerdem muss man ihm zugutehalten, dass er eigentlich den gesamten Mittelteil getragen hat. Damit hat er seinen Soll für mich auch erfüllt. Akari find ich eigentlich auch immer noch ziemlich gut, mit ihrer Art alles rational und mit Logik anzugehen, ist sie für mich natürlich sowieso der relatableste (lol) Charakter der Staffel und ich muss auch sagen, dass mich Onari dieses Mal nicht allzu sehr genervt hat. Kanon trägt zwar nicht sonderlich viel zur Serie bei, aber auch sie ist immerhin sympathisch, das ist das wichtigste. Die einzigen, die mich halt nach wie vor ziemlich nerven sind Sennin und Yurusen, weil sie einfach diese typische Art von Charakter sind, die ständig so rüber kommen, als würden sie alles wissen, aber absichtlich nicht mit der Sprache rausrücken um alles so kompliziert wir möglich zu machen. Ich hasse sowas.
Von den Ridern ist das schwächste Glied für mich immer noch Makoto, auch wenn er jetzt nicht unbedingt ein katastrophal schlechter Charakter ist, ich würde ihn definitiv über die schlechtesten Charaktere von Saber stellen und seine Abwesenheit im Mittelteil, die ich beim ersten Mal kritisiert hatte, ist mir dieses Mal auch nicht mehr wirklich negativ aufgefallen, aber im Vergleich zu den anderen, fand ich ihn weder besonders sympathisch noch inhaltlich wahnsinnig interessant. Vor allem wäre es halt finde ich, echt hilfreich gewesen, wenn man mal etwas mehr auf seine Zeit in der Ganmawelt eingegangen wäre und was er dort alles erlebt hat, dann könnte man vielleicht auch verstehen, warum er am Anfang ständig so sauer war. Auch von dieser angeblichen Beziehung zwischen den Fukami Geschwistern und Alain oder dem Rest der königlichen Familie hat man eigentlich nie viel gesehen. Es wurde so dargestellt, als wären die seit Jahren die besten Freunde, aber bis zum Specter Film war das einzige, das jemals gezeigt wurde, die Szene als die beiden als Kind Alain zum ersten Mal gesehen haben und dann die Szene als Makoto als Erwachsener beim Training zu Alain gestoßen ist, das war‘s.
Die Schurken von Ghost haben für mich ähnlich zu den Megido aus Saber halt vor allem dieses Problem, dass sie einfach ewig lang absolut gar nichts erreichen und sich ständig nur im Kreis drehen. Gerade der Deep Connect Plot ist halt extrem lange vor sich hingedümpelt, bis da mal irgendwas nennenswertes dabei raus gekommen ist und auch dieser ewige Smalltalk zwischen Adel und den Ganmaizern nervt mich nach wie vor. Das Ding ist, dass ich die Ganma als Konzept eigentlich sogar relativ interessant finde, mit dieser Royalen Familie, die eine ganze Welt mit Menschen ähnlichen Lebewesen regiert, die eine Art der Unsterblichkeit entwickelt haben, aber es scheitert für mich einfach an den viel zu schwammigen Background Informationen und den schwachen Individuen. Vor allem Adel halte ich halt nach wie vor für einen relativ schwachen Hauptschurken, mit einer sehr dünnen, an den Haaren herbei gezogenen Motivation, die auch viel zu spät kommt und einer sehr inkonsequenten Vorgehensweise. Wie gesagt hat er nach seiner Machtübernahme einfach die meiste Zeit nur in seinem Gebetsraum gesessen und mit den Ganmaizern geredet. Und die Sachen, die er gemacht hat, haben gefühlt nie zu irgendwas geführt. Was war z.B. der Sinn hinter diesem „Irgendwelche Leute in Kinder verwandeln“ Plot? Und warum wollte er dann am Ende auf einmal selbst zur Welt™ werden?
Das nächste Problem sind die Ganmaizer. Eigentlich alles was irgendwie mit denen zu tun hatte, war einfach nur seltsam und verwirrend. Man hat zwar am Ende noch erklärt, dass sie wohl eine Art Sicherheitssystem sind, das das Great Eye bewachen sollte, aber ich hab nie so genau verstanden, was genau die letztlich eigentlich wollten. Sie verbinden sich mit Adel, trennen sich dann aber wieder. So wollen anscheinend Takeru töten, ihn aber auch analysieren. Sie verbinden sich mit dem Great Eye um die Menschheit auszulöschen. Sie sind irgendwie unsterblich, irgendwie aber auch nicht. Anfangs haben sie komplett unzerstörbar gewirkt, dann ist die Mugen Form aufgetaucht und es hat so ausgesehen, als könnte man sie damit doch vernichten, aber am Ende waren sie auf einmal doch wieder alle da, ohne dass es großartig erklärt wird. Ich bin auch nicht ganz sicher, warum genau es die Ganmaizer Mitte der 20er geschafft haben zu verhindern, dass Takeru seinen zweiten Wunsch äußert, beim ersten Mal, als Sayonji das Portal geöffnet hat, aber nicht. Und was ich auch noch ganz interessante finde ist, dass Edith die Ganmaizer angeblich geschaffen hat, um zu verhindern, dass jemand anders sich mit dem Great Eye connected, er einige Zeit zuvor aber erwähnt hat, dass er den Eyecon Driver G erschaffen hat, um direkten Zugriff auf die Power zu haben und den Prayer Room (bzw. die Ganmaizer) zu umgehen. Also was will er denn jetzt? Irgendwie war das einfach alles ziemlich random.
Javert ist quasi der Graphite der Serie, als dieser Schurke, der schon früh vernichtet wird, später aber nochmal zurück kommt. Seine Story mit Onari bzw. Redemption war im Grunde sogar gar nicht so schlecht, aber wie so vieles in Ghost, ist sie einfach ewig lang nur vor sich hingedümpelt, anstatt dass man sie am Stück durch gezogen hätte und seine späteren Auftritte waren auch irgendwie ziemlich random verteilt. Es wurde Mitte der 20er angefangen, dann Ende der 30er nochmal kurz thematisiert und so wirklich abgeschlossen dann eigentlich erst ganz am Ende. Nichts desto trotz würde ich ihn wahrscheinlich sogar zu den solideren Schurken der Staffel zählen.
Oh und was genau sind diese Gundari eigentlich? Die fliegen halt in der Ganmawelt rum, aber näher ist man da nie drauf eingegangen.
Die Eyecons find ich als Collectable tatsächlich recht solide. Es sind sicherlich keine Core Medals, aber verglichen mit sowas wie den Ride Watches oder Kyutamas hat man sich hier immerhin noch bemüht zumindest die Basics zu erklären, auch wenn ich nicht mit allem davon zu 100% glücklich bin. Das Ghost Eyecon wurde ursprünglich geschaffen, um Takeru nen Übergangskörper zu geben, wie die Ganma einen haben, später musste man es aber Zweckentfremden, da Takeru getötet wurde, was ich soweit durchaus plausibel finde. Was man aber nie beantwortet hat ist, woher die Specter Kräfte kommen und welche Rolle die spielen sollten (falls sie denn überhaupt eingeplant waren) und auch auf die Technologie hinter dem Necrom Anzug ist man nie eingegangen.
Die Luminary Eyecons wurden von Takerus Vater erschaffen, um den Ganmaizern entgegen zu wirken, was ich in der Theorie auch noch verstehe, es wurde aber gesagt, dass er die Seelen der Luminaries bereits darin platziert hat, also wozu war das ganze Finden der Leute und der Gegenständige in der Anfangsphase denn überhaupt nötig? Und was genau sollten die Luminaries eigentlich ursprünglich machen? Sie sollten zwar die Ganmaizer countern, aber wie genau hätte das denn funktionieren sollen? Ich meine in der Serie selbst, konnte Takeru ohne Mugen gegen die Ganmaizer absolut gar nichts ausrichten, obwohl er da schon lange alle Luminaries hatte und wie Takerus zweiter Versuch gezeigt hat, reichen sie ja nicht mal aus, um sich mit dem Great Eye zu verbinden. Also was genau war Idee?
Und was natürlich komplett aus dem Rahmen fällt ist Mugen, wie bereits erwähnt, hab ich nicht die geringste Ahnung was genau dieses Eyecon sein soll, woher es seine Kräfte bezieht und warum es so unendlich stark ist. Mal abgesehen davon, dass es die Luminaries halt nur noch umso mehr obsolet gemacht hat.
Zusammen gefasst kann man sagen, dass ich die Anfangsphase etwas schwächer empfunden habe, als beim ersten mal, den Mittelteil und die Charaktere ein bisschen stärker, aber letztlich vor allem das letzte Drittel und die Schurken für mich den Ausschlag nach unten geben. Vom Verlauf her war die Staffel gar nicht unähnlich zu Kiva mit der soliden ersten Hälfte und dann zum Ende hin immer mehr Schwachsinn. Die Staffel folgt im Großen und Ganzen schon irgendwie einer Logik, es ist jetzt nicht dieses Decade/Den-O/Zi-O Level von, was zur Hölle gebe ich mir hier gerade. Aber trotzdem ist Ghost halt auch eine von diesen Staffeln, die einfach viel zu viel random Zeug ohne Kontext in den Raum hinein stellen und dann erwarten, dass man es halt hinnimmt und das find ich auf Dauer einfach anstrengend.
Re: Was schaut ihr gerade? (Kamen Rider Edition)
Nach fast einem Jahr dachte ich, es wäre mal wieder Zeit für eine Kamen Rider Staffel und meine Wahl ist auf Fourze gefallen, bei der ich auch schon seit einiger Zeit das Gefühl hatte, dass sie vielleicht von einem Rewatch profitieren könnte und ich würde definitiv sagen, dass sich diese Vermutung bestätigt hat. Fourze ist einfach eine Serie, die einen recht speziellen Stil hat (zumindest im Rahmen einer Rider Staffel) und wenn man weiß, was einen erwartet, fällt es einem glaub ich deutlich leichter, sich darauf einzulassen.
Bei der Anfangsphase merkt man den Unterschied wahrscheinlich am deutlichsten, die fand ich mit Vorwissen auf jeden Fall wesentlich besser, als beim ersten mal. Es ist natürlich immer noch alles relativ low stakes, aber in gewisser Weise muss ich sagen, dass das auch so ein bisschen den Charme der Serie ausmacht, vor allem wenn man der richtigen Erwartungshaltung in die Staffel hinein geht. Sowohl das Setting, das sich sehr stark auf die Amanogawa Highschool beschränkt, als auch das Monsterkonzept, mit den Schülern und Switches, sind deutlich besser, wenn man schon weiß, worum genau es in der Serie eigentlich geht und worauf die Zodiarts aus sind bzw. warum die Schule generell so wichtig ist.
Auch das mit den Charakteren ist wesentlich besser, wenn man weiß, worauf es hinausläuft. Die meisten dieser „Redemptions“ fand ich dieses nicht mehr so schlimm, gerade die von Miu hat eigentlich sogar ziemlich gut funktioniert und auch die von Shun hat mit dem Background, den man zu ihm und seinem Vater bekommen hat, halbwegs Sinn gemacht. Gab schon längere Arcs, die in schlechteren Redemptions geendet sind. Tomoko war eigentlich nie antagonistisch und musste halt lediglich überzeugt werden, dem Kamen Rider Club beizutreten, was ebenfalls ganz gut funktioniert hat. Nur die Redemption von JK find ich immer noch etwas holprig, weil er halt eigentlich schon komplett selbst schuld an seiner Situation war und es in gewisser Weise auch nicht anders verdient hatte. An sich war dieser langsame Aufbau des Kamen Rider Clubs aber doch recht angenehm, generell ist sehr viel Charakterfokus in einer Anfangsphase ja eigentlich nie was Schlechtes.
Der Zweiteiler 11/12 war sehr stark. Guter Climax für den Aufbau des Kamen Rider Clubs. Man ist auch endlich darauf eingegangen, wie genau dieser Link zwischen dem Rabbit Hutch und diesem Spind funktioniert und wie Kengo darauf gestoßen ist. Außerdem hat man in dem Atemzug auch gleich erklärt wie genau Yuki in diese ganze Sache reingerutscht ist bzw. warum Kengo mit ihr arbeitet. Ich hatte tatsächlich gar nicht mehr in Erinnerung, dass man das alles doch noch so gut erklärt hat. Fand ich auf jeden Fall sehr stark.
Auch den Zweiteiler danach mit Miura fand ich enorm wichtig, um zu zeigen, was mit den besiegten Zodiarts passiert und wie sich die Situation für sie anfühlt. Generell find ich’s cool, dass man mit der Zeit immer wieder mal ehemalige Zodiarts nochmal aufgegriffen hat, sowas hilft einfach dabei, dass sich die einzelnen Plots relevanter und als Teil des großen und ganzen anfühlen. Ich find’s btw. auch cool, dass man gelegentlich mal gezeigt hat, dass es durchaus Beschwerden der Eltern und Nachforschungen der Polizei gibt, darüber was an dieser Schule vor sich geht, das aber immer von Gamou oder Hayami eingedämmt wurde. Nettes kleines Detail, um zu erklären, wie es sein kann, dass nichts von all dem an die Öffentlichkeit gelangt.
Die Einführung von Meteor hat gut funktioniert. Ich hatte gar nicht mehr so wirklich in Erinnerung, dass er schon in Folge 16 aufgetaucht ist und nicht erst in der Folge danach, in der dann auch Ryusei als Charakter eingeführt wurde. Ich find’s auch interessant, dass man hier tatsächlich sogar schon Yamada kurz erwähnt hat, der im Austausch für Ryusei an zur Subaruboshi High School geht und dort dann später zu Aries wird. Nettes subtiles Foreshadowing.
Das mit dem Schulabschluss von Miu und Shun in den 20ern fand ich auch ziemlich cool. Beide hatten nochmal ein paar starke Momente und auch hier wieder find ich’s gut, dass nochmal ein paar ehemalige Zodiarts aufgegriffen wurden. Interessant auch mal so nen Abschluss Mitte der Staffel zu haben, sonst ist es bei Serien mit Highschool Setting oft eher so, dass die Serie mit der Abschlussfeier endet.
Bei Cancer muss ich halt nach wie vor sagen, dass man ihn für meinen Geschmack so ein bisschen verschwendet hat. Der Climax um sein Ende war zwar durchaus solide, aber er war zu diesem Zeitpunkt für mich halt so ziemlich der interessanteste der Antagonisten, weshalb ich es immer noch schade finde, dass man ihn gerade mal ein paar Folgen nach seinem Debut schon wieder rausgenommen hat. Vor allem gefällt mir auch dieses Konzept, dass ein vermeintliches MotW zum General aufsteigt und dann auch konstant dabeibleibt. Sowas sollte man find ich öfter mal machen.
Der Cosmic/Aries Climax war vom Spannungsfaktor auf jeden Fall sehr gut. Auch bei Aries wäre es durchaus cool gewesen, wenn er länger dabei gewesen wäre, aber als Höhepunkt von Ryuseis Story und Build Up für das Debut der Finalform hat das trotzdem gut funktioniert. Wie man Gentarou wiedererweckt hat, find ich halt schon etwas grenzwertig, mit dieser „Das Cosmic Switch funktioniert nur, über unsere Bindung“ Geschichte, mit etwas mehr Informationen darüber, wie die Cosmic Energy funktioniert, hätte das wahrscheinlich noch besser funktionieren können, es gab aber schon weit aus schlimmeres. Es ist halt nicht unbedingt die Art von Erklärung, die ich hören will, aber es ist jetzt auch kein komplett hirnverbrannter Schwachsinn wie in Kabuto, Kiva oder Ghost.
Mit der Cosmic Energy als Konzept komm ich mittlerweile tatsächlich halbwegs klar, dass es irgend so eine Art von kosmischer Strahlung gibt, die man in Form der Switches als Energie nutzbar machen kann, erscheint mir jetzt nicht unbedingt komplett abwegig. Wie gesagt wären mehr Informationen über deren Funktionsweise durchaus schön gewesen, was man dem Konzept allerdings lassen muss ist, dass man relativ konstant damit umgegangen ist, die Regeln, die etabliert wurden, hat man auch konsequent eingehalten und man hat es nicht benutzt, um sich die Welt irgendwie zurecht zu biegen, wie man sie haben wollte, das ist auf jeden Fall schon mal einiges wert.
Die Astro Switches als Collectible sind im Großen und Ganzen eigentlich auch ziemlich solide, dass durch die Vorarbeit von Utahoshi alle von Anfang an existiert haben und Kengo sie nur noch einsatzfähig machen musste, ergibt durchaus Sinn. Nur dieses Konzept, dass einfach random jedes 10te Switch ein Power Up ist, find ich immer noch etwas seltsam. Aber naja.
Man hat es hier tatsächlich auch ganz gut geschafft, zu erklären, warum die späteren MotW immer noch mit Gentarou’s stärkster Form mithalten konnten, was die wenigsten Serien hinbekommen, dadurch dass man ab Mitte der 30er praktisch nur noch auf die Horoscopes Formen zurückgegriffen hat. Dass die normale Zodiarts Form jetzt immer übersprungen wird, wurde auch halbwegs vernünftig erklärt, durch die Flut an Cosmic Energy und Libras neue Fähigkeit, auch wenn man sagen muss, dass das mit dem zweiten Hole über Kyoto schon so ein bisschen random war. Und bei denen war für meinen Geschmack jetzt auch nicht unbedingt einer dabei, bei dem es sich angeboten hätte, ihn als konstanten General zu behalten, daher ist mir das auch nicht wie Verschwendung vorgekommen.
Das Endgame war im Großen und Ganzen auch ziemlich gut. Auf jeden Fall sehr spannend und auch dramaturgisch gut. Mir Drama so zu vermitteln, dass es für mich effektiv ist, ist ja nicht immer unbedingt die aller leichteste Aufgabe, aber gerade diese Szene mit Kengos Brief fand ich schon sehr stark. Die Sache mit dem Core Switch hat sich dieses Mal für mich eigentlich nicht mehr so angefühlt, als wäre es zu sehr aus dem Nichts gekommen. Wenn man weiß, worauf man achten muss, dann sieht man durchaus, dass das schon über längere Zeit hin angedeutet wurde. Und den Plan von Hayami um an das letzte Horoscopse Switch zu kommen, fand ich auch ziemlich gut.
Zu dieser ganzen Presenter Geschichte, hab ich halt immer noch so ein bisschen gemischte Gefühle. Das Konzept an sich, so eine Art Gottgleiche Lebensform zu haben, die mit Hilfe von Core Switches über das Universum verteilt nach intelligentem Leben sucht, find eigentlich durchaus ok. Ich hätte es zwar persönlich bevorzugt, wenn man den auch tatsächlich mit ins Spiel gebracht hätte, kann aber verstehen, dass man es zunächst bei einem utopischen Ziel, das zumindest Gamou nie erreichen wird, belassen wollte. Was mich daran aber nach wie vor etwas irritiert ist, dass mir einfach ein wenig Background dazu fehlt, wie genau er, Utahoshi und Emoto überhaupt zu dieser Forschung gekommen sind. Man weiß zwar, dass er irgendwie Stimmen aus dem Weltall hört, wobei das relativ random in den Raum hinein gestellt wurde und dann gab’s halt noch die Szene auf dem Mond, in der sie das Core Switch finden, aber irgendwie fehlt mir da einfach zu viel Zwischenmaterial und Kontext drumherum, um etwas besser verstehen zu können, warum Gamou so besessen vom Konzept des Presenters und der menschlichen Evolution ist und auch woher genau die überhaupt von der Existenz des Presenters bzw. dessen Verbindung zum Core Switch wussten. So hängt das halt alles etwas in der Luft, was ich einfach nicht so gerne mag. Ich denke aber dennoch, dass das Konzept im Kern durchaus funktioniert, um dem Antagonisten etwas zu geben, worauf er hinarbeitet, so ein bisschen vergleichbar mit „That“ aus Hurricanger oder auch dem Radical Destruction Bringer als nicht greifbare Macht, die (ob absichtlich oder nicht) zum Ende der Erde führt.
Die Redemption von Gamou am Ende, muss ich sagen, finde ich nach wie vor etwas schwierig, weil’s einfach ein typisches Beispiel für diese Art von Redemption ist, die ich seit Jahren immer wieder in Serien kritisiere. Dieses „10 Folgen lang jedes logische Argument ignorieren und dann nach einem Schlag ins Gesicht und ner freundlichen Umarmung plötzlich all seine Fehler einsehen.“ Klar, Gamou ist sicherlich nicht das Böse in Person, er hatte definitiv Potential für eine Bekehrung und ich finde auch immer noch, dass der Kamen Rider Club hier im Grunde alles richtig gemacht hat, aber dass Gamou nach allem, was passiert ist und noch hätte passieren sollen, sich nach 5 Minuten gutem Zureden soweit verändert, dass er bereit ist, sich mit Gentarou anzufreunden und Kengos Core Switch zu reparieren, find ich einfach zu viel, da hätte entweder mehr Zeit vergehen müssen oder irgendwas drastischeres passieren. Und um hier auch mal einen Lösungsansatz zu nennen, ich denke ich hätte es rückwirkend wahrscheinlich besser gefunden, wenn man Gamou einfach ganz normal besiegt und die Horoscopes Switches zerstört hätte (die Ansprache des Rider Clubs hätte man ja ruhig drin lassen können), er aber am Leben geblieben und erst im Crossover Film vollständig bekehrt worden wäre, um ihm etwas Zeit zu geben, über seine Taten nachzudenken. So hätte sich sein Sinneswandel etwas organischer angefühlt und gleichzeitig hätte man vielleicht den Effekt von Kengos Tod noch etwas länger auskosten können, bevor man ihn dann erst in dem Atemzug wieder zurückbringt, statt direkt am Ende der Staffel. Gamou hätte sich dann evtl. am Ende opfern können, um auch dessen Wunsch, dass Gentarou und Co. an seiner Stelle den Presenter treffen sollen, noch miteinbauen zu können und ich denke das Gesamtwerk wäre dadurch einfach ein wenig runder gewesen. Hätte es damals schon (standartmäßig) diese zusätzlichen Epilogfilme gegeben, hätte man den dann womöglich noch auf der Mission den Presenter zu treffen und die Cosmic Energy zu erforschen, aufbauen können und ich wäre komplett glücklich gewesen, aber gut, das ist jetzt vielleicht schon etwas zu viel gewollt.
Die wahrscheinlich größte Stärke der Staffel, sind wohl immer noch die Charaktere. Fourze hat für mich nach wie vor einen der stärksten Gesamtcasts in ganz Kamen Rider, neben Kuuga, Wizard und Build. Eigentlich das gesamte Line-Up des Kamen Rider Clubs und deren Dynamik untereinander ist einfach so stark. Es erfüllt auch inhaltlicher jeder so seinen Zweck mit den verschiedenen Aufgaben und Positionen innerhalb des Rider Clubs. Das mit dem Power Dizer ist btw. auch eine der besseren Umsetzungen dieses „Riesen CGI Kampf“ Konzepts (ein besserer Überbegriff, der auf alle passt, fällt mir nicht ein, aber jeder weiß was gemeint ist oder?). Müsste ich ein schwächstes Glied nennen, wäre es für mich wohl JK, wenn auch nur aufgrund dieses Zweiteilers in den 30ern wo er mal kurz in alte Muster zurück gefallen ist, ansonsten ist das aber wirklich ein extrem starker Nebencast.
Gentarou gehört für mich auch definitiv zu den besten Toku Protagonisten überhaupt. Er schafft es irgendwie auf eine sehr einzigartige Art und Weise die Stereotypen „Liebenswerter Trottel“ und „absolut badass“ zu einer perfekten Mischung zu kombinieren. Irgendwie kann man gar nicht anders, als sein Kumpel sein zu wollen.
Auch Ryusei ist meiner Meinung nach immer noch ganz klar einer der besseren dieses Tsundere Anti-Helden Typs Secondary. Kommt jetzt vielleicht nicht ganz an so Leute wie Banjo oder Kousuke ran, aber ich find’s einfach gut, dass er trotz seiner eigenen Agenda, nie irgendwie ablehnend oder antagonistisch gewirkt hat. Er hat halt getan, was nötig war, aber nie mehr als das. Man muss wohl zugeben, dass die anderen locker früher hätten drauf kommen können, dass er Meteor ist, aber da man das jetzt auch nicht allzu lange gezogen hat, ist es schon ok. Bei seinem Background gibt es allerdings eine Sache, die mich etwas irritiert und zwar, dass man nie erklärt hat, woher genau Jirou eigentlich dieses Zodiarts Switch hatte, wenn es die doch nur an der Amanogawa Highschool gibt. Wie kommt man an die Dinger, wenn sie einem nicht von einem der Horoscopes übergeben werden?
Die Schurken waren im Großen und Ganzen solide, würde ich sagen, wahrscheinlich oberes Mittelfeld im Rahmen des Heisei/Reiwa Spektrums. Das Konzept und die Funktionalität waren definitiv spannender, als die einzelnen Individuen, auch wenn die jetzt nicht unbedingt schlecht waren. Zu manchen der Charaktere fehlt mir hier halt auch etwas Background. Vor allem Hayami und Tatsugami haben in dem Punkt relativ wenig bekommen. Zu Tatsugami hatte man immerhin noch einen kurzen Ausschnitt, wie Gamou ihn damals aufgesucht hat, der aber noch nicht wirklich erklärt, warum er ihm so unendlich treu ergeben ist. Und bei Hayami gab’s lediglich einen Nebensatz, dass er halt der vierte war. Da hätte echt mehr kommen können. Bei Emoto frag ich mich vor allem, wie genau es zu dem Sinneswandel kam. War das bevor oder nach dem er zum Zodiarts wurde? Schließlich wurde etabliert, dass die Switches die negativen Eigenschaften einer Person verstärken und ihn so gesehen „böser“ machen müssten.
Gamou war als Hauptschurke durchaus in Ordnung, wie gesagt hätte mich halt wirklich interessiert, wieso genau er von dieser ganzen Sache überhaupt so besessen ist, aber das grundsätzliche Konzept seiner Ziele und was er bereit ist, dafür zu tun, waren definitiv interessant und haben ihn auch zu einem durchaus ernstzunehmenden Gegner gemacht. (Btw. ich weiß nicht, ob es nur daran liegt, dass mir der Film noch so frisch im Gedächtnis ist, dass mir diese Assoziation in den Sinn kommt, aber irgendwie erinnert mich Gamou mit seinem Drang, die Menschheit „perfektionieren“ zu müssen und alles um sich herum dafür als Versuchsobjekt zu missbrauchen, etwas an den High Evolutionary aus GotG3.)
Fourze ist in gewisser Weise so ein bisschen das Ninninger von Kamen Rider, vor allem in der Hinsicht, dass sie vor allem von den starken Charakteren und dem Humor getragen wird, während die Story im Kern eigentlich eher dünn ist, das durch eine sehr gute Ereignis Verteilung aber recht gut kaschieren kann. Wirklich 100%ige Füller hatte die Staffel eigentlich keine, lediglich 2-3 Zweiteiler, in denen nur irgendwelche Kleinigkeiten etabliert wurden wie 23/24 oder 37/38, aber langweilig wurde es zu keinem Zeitpunkt.
Insgesamt war das definitiv auch einer der effektiveren Rewatches, eigentlich fast alle meine Kritikpunkte, die ich nach dem ersten Mal hatte, wurden hier zumindest mal etwas abgeschwächt. Meine Probleme mit dem ersten Drittel sind nahezu vollständig verschwunden und auch mit der Cosmic Energy und dem Presenter bin ich dieses Mal etwas besser klargekommen. Ich würde jetzt auch nicht sagen, dass großartig Neue dazu gekommen sind, daher kann man glaub ich schon sagen, dass sich meine Meinung in der Summe ein ganzes Stück verbessert hat.
Bei der Anfangsphase merkt man den Unterschied wahrscheinlich am deutlichsten, die fand ich mit Vorwissen auf jeden Fall wesentlich besser, als beim ersten mal. Es ist natürlich immer noch alles relativ low stakes, aber in gewisser Weise muss ich sagen, dass das auch so ein bisschen den Charme der Serie ausmacht, vor allem wenn man der richtigen Erwartungshaltung in die Staffel hinein geht. Sowohl das Setting, das sich sehr stark auf die Amanogawa Highschool beschränkt, als auch das Monsterkonzept, mit den Schülern und Switches, sind deutlich besser, wenn man schon weiß, worum genau es in der Serie eigentlich geht und worauf die Zodiarts aus sind bzw. warum die Schule generell so wichtig ist.
Auch das mit den Charakteren ist wesentlich besser, wenn man weiß, worauf es hinausläuft. Die meisten dieser „Redemptions“ fand ich dieses nicht mehr so schlimm, gerade die von Miu hat eigentlich sogar ziemlich gut funktioniert und auch die von Shun hat mit dem Background, den man zu ihm und seinem Vater bekommen hat, halbwegs Sinn gemacht. Gab schon längere Arcs, die in schlechteren Redemptions geendet sind. Tomoko war eigentlich nie antagonistisch und musste halt lediglich überzeugt werden, dem Kamen Rider Club beizutreten, was ebenfalls ganz gut funktioniert hat. Nur die Redemption von JK find ich immer noch etwas holprig, weil er halt eigentlich schon komplett selbst schuld an seiner Situation war und es in gewisser Weise auch nicht anders verdient hatte. An sich war dieser langsame Aufbau des Kamen Rider Clubs aber doch recht angenehm, generell ist sehr viel Charakterfokus in einer Anfangsphase ja eigentlich nie was Schlechtes.
Der Zweiteiler 11/12 war sehr stark. Guter Climax für den Aufbau des Kamen Rider Clubs. Man ist auch endlich darauf eingegangen, wie genau dieser Link zwischen dem Rabbit Hutch und diesem Spind funktioniert und wie Kengo darauf gestoßen ist. Außerdem hat man in dem Atemzug auch gleich erklärt wie genau Yuki in diese ganze Sache reingerutscht ist bzw. warum Kengo mit ihr arbeitet. Ich hatte tatsächlich gar nicht mehr in Erinnerung, dass man das alles doch noch so gut erklärt hat. Fand ich auf jeden Fall sehr stark.
Auch den Zweiteiler danach mit Miura fand ich enorm wichtig, um zu zeigen, was mit den besiegten Zodiarts passiert und wie sich die Situation für sie anfühlt. Generell find ich’s cool, dass man mit der Zeit immer wieder mal ehemalige Zodiarts nochmal aufgegriffen hat, sowas hilft einfach dabei, dass sich die einzelnen Plots relevanter und als Teil des großen und ganzen anfühlen. Ich find’s btw. auch cool, dass man gelegentlich mal gezeigt hat, dass es durchaus Beschwerden der Eltern und Nachforschungen der Polizei gibt, darüber was an dieser Schule vor sich geht, das aber immer von Gamou oder Hayami eingedämmt wurde. Nettes kleines Detail, um zu erklären, wie es sein kann, dass nichts von all dem an die Öffentlichkeit gelangt.
Die Einführung von Meteor hat gut funktioniert. Ich hatte gar nicht mehr so wirklich in Erinnerung, dass er schon in Folge 16 aufgetaucht ist und nicht erst in der Folge danach, in der dann auch Ryusei als Charakter eingeführt wurde. Ich find’s auch interessant, dass man hier tatsächlich sogar schon Yamada kurz erwähnt hat, der im Austausch für Ryusei an zur Subaruboshi High School geht und dort dann später zu Aries wird. Nettes subtiles Foreshadowing.
Das mit dem Schulabschluss von Miu und Shun in den 20ern fand ich auch ziemlich cool. Beide hatten nochmal ein paar starke Momente und auch hier wieder find ich’s gut, dass nochmal ein paar ehemalige Zodiarts aufgegriffen wurden. Interessant auch mal so nen Abschluss Mitte der Staffel zu haben, sonst ist es bei Serien mit Highschool Setting oft eher so, dass die Serie mit der Abschlussfeier endet.
Bei Cancer muss ich halt nach wie vor sagen, dass man ihn für meinen Geschmack so ein bisschen verschwendet hat. Der Climax um sein Ende war zwar durchaus solide, aber er war zu diesem Zeitpunkt für mich halt so ziemlich der interessanteste der Antagonisten, weshalb ich es immer noch schade finde, dass man ihn gerade mal ein paar Folgen nach seinem Debut schon wieder rausgenommen hat. Vor allem gefällt mir auch dieses Konzept, dass ein vermeintliches MotW zum General aufsteigt und dann auch konstant dabeibleibt. Sowas sollte man find ich öfter mal machen.
Der Cosmic/Aries Climax war vom Spannungsfaktor auf jeden Fall sehr gut. Auch bei Aries wäre es durchaus cool gewesen, wenn er länger dabei gewesen wäre, aber als Höhepunkt von Ryuseis Story und Build Up für das Debut der Finalform hat das trotzdem gut funktioniert. Wie man Gentarou wiedererweckt hat, find ich halt schon etwas grenzwertig, mit dieser „Das Cosmic Switch funktioniert nur, über unsere Bindung“ Geschichte, mit etwas mehr Informationen darüber, wie die Cosmic Energy funktioniert, hätte das wahrscheinlich noch besser funktionieren können, es gab aber schon weit aus schlimmeres. Es ist halt nicht unbedingt die Art von Erklärung, die ich hören will, aber es ist jetzt auch kein komplett hirnverbrannter Schwachsinn wie in Kabuto, Kiva oder Ghost.
Mit der Cosmic Energy als Konzept komm ich mittlerweile tatsächlich halbwegs klar, dass es irgend so eine Art von kosmischer Strahlung gibt, die man in Form der Switches als Energie nutzbar machen kann, erscheint mir jetzt nicht unbedingt komplett abwegig. Wie gesagt wären mehr Informationen über deren Funktionsweise durchaus schön gewesen, was man dem Konzept allerdings lassen muss ist, dass man relativ konstant damit umgegangen ist, die Regeln, die etabliert wurden, hat man auch konsequent eingehalten und man hat es nicht benutzt, um sich die Welt irgendwie zurecht zu biegen, wie man sie haben wollte, das ist auf jeden Fall schon mal einiges wert.
Die Astro Switches als Collectible sind im Großen und Ganzen eigentlich auch ziemlich solide, dass durch die Vorarbeit von Utahoshi alle von Anfang an existiert haben und Kengo sie nur noch einsatzfähig machen musste, ergibt durchaus Sinn. Nur dieses Konzept, dass einfach random jedes 10te Switch ein Power Up ist, find ich immer noch etwas seltsam. Aber naja.
Man hat es hier tatsächlich auch ganz gut geschafft, zu erklären, warum die späteren MotW immer noch mit Gentarou’s stärkster Form mithalten konnten, was die wenigsten Serien hinbekommen, dadurch dass man ab Mitte der 30er praktisch nur noch auf die Horoscopes Formen zurückgegriffen hat. Dass die normale Zodiarts Form jetzt immer übersprungen wird, wurde auch halbwegs vernünftig erklärt, durch die Flut an Cosmic Energy und Libras neue Fähigkeit, auch wenn man sagen muss, dass das mit dem zweiten Hole über Kyoto schon so ein bisschen random war. Und bei denen war für meinen Geschmack jetzt auch nicht unbedingt einer dabei, bei dem es sich angeboten hätte, ihn als konstanten General zu behalten, daher ist mir das auch nicht wie Verschwendung vorgekommen.
Das Endgame war im Großen und Ganzen auch ziemlich gut. Auf jeden Fall sehr spannend und auch dramaturgisch gut. Mir Drama so zu vermitteln, dass es für mich effektiv ist, ist ja nicht immer unbedingt die aller leichteste Aufgabe, aber gerade diese Szene mit Kengos Brief fand ich schon sehr stark. Die Sache mit dem Core Switch hat sich dieses Mal für mich eigentlich nicht mehr so angefühlt, als wäre es zu sehr aus dem Nichts gekommen. Wenn man weiß, worauf man achten muss, dann sieht man durchaus, dass das schon über längere Zeit hin angedeutet wurde. Und den Plan von Hayami um an das letzte Horoscopse Switch zu kommen, fand ich auch ziemlich gut.
Zu dieser ganzen Presenter Geschichte, hab ich halt immer noch so ein bisschen gemischte Gefühle. Das Konzept an sich, so eine Art Gottgleiche Lebensform zu haben, die mit Hilfe von Core Switches über das Universum verteilt nach intelligentem Leben sucht, find eigentlich durchaus ok. Ich hätte es zwar persönlich bevorzugt, wenn man den auch tatsächlich mit ins Spiel gebracht hätte, kann aber verstehen, dass man es zunächst bei einem utopischen Ziel, das zumindest Gamou nie erreichen wird, belassen wollte. Was mich daran aber nach wie vor etwas irritiert ist, dass mir einfach ein wenig Background dazu fehlt, wie genau er, Utahoshi und Emoto überhaupt zu dieser Forschung gekommen sind. Man weiß zwar, dass er irgendwie Stimmen aus dem Weltall hört, wobei das relativ random in den Raum hinein gestellt wurde und dann gab’s halt noch die Szene auf dem Mond, in der sie das Core Switch finden, aber irgendwie fehlt mir da einfach zu viel Zwischenmaterial und Kontext drumherum, um etwas besser verstehen zu können, warum Gamou so besessen vom Konzept des Presenters und der menschlichen Evolution ist und auch woher genau die überhaupt von der Existenz des Presenters bzw. dessen Verbindung zum Core Switch wussten. So hängt das halt alles etwas in der Luft, was ich einfach nicht so gerne mag. Ich denke aber dennoch, dass das Konzept im Kern durchaus funktioniert, um dem Antagonisten etwas zu geben, worauf er hinarbeitet, so ein bisschen vergleichbar mit „That“ aus Hurricanger oder auch dem Radical Destruction Bringer als nicht greifbare Macht, die (ob absichtlich oder nicht) zum Ende der Erde führt.
Die Redemption von Gamou am Ende, muss ich sagen, finde ich nach wie vor etwas schwierig, weil’s einfach ein typisches Beispiel für diese Art von Redemption ist, die ich seit Jahren immer wieder in Serien kritisiere. Dieses „10 Folgen lang jedes logische Argument ignorieren und dann nach einem Schlag ins Gesicht und ner freundlichen Umarmung plötzlich all seine Fehler einsehen.“ Klar, Gamou ist sicherlich nicht das Böse in Person, er hatte definitiv Potential für eine Bekehrung und ich finde auch immer noch, dass der Kamen Rider Club hier im Grunde alles richtig gemacht hat, aber dass Gamou nach allem, was passiert ist und noch hätte passieren sollen, sich nach 5 Minuten gutem Zureden soweit verändert, dass er bereit ist, sich mit Gentarou anzufreunden und Kengos Core Switch zu reparieren, find ich einfach zu viel, da hätte entweder mehr Zeit vergehen müssen oder irgendwas drastischeres passieren. Und um hier auch mal einen Lösungsansatz zu nennen, ich denke ich hätte es rückwirkend wahrscheinlich besser gefunden, wenn man Gamou einfach ganz normal besiegt und die Horoscopes Switches zerstört hätte (die Ansprache des Rider Clubs hätte man ja ruhig drin lassen können), er aber am Leben geblieben und erst im Crossover Film vollständig bekehrt worden wäre, um ihm etwas Zeit zu geben, über seine Taten nachzudenken. So hätte sich sein Sinneswandel etwas organischer angefühlt und gleichzeitig hätte man vielleicht den Effekt von Kengos Tod noch etwas länger auskosten können, bevor man ihn dann erst in dem Atemzug wieder zurückbringt, statt direkt am Ende der Staffel. Gamou hätte sich dann evtl. am Ende opfern können, um auch dessen Wunsch, dass Gentarou und Co. an seiner Stelle den Presenter treffen sollen, noch miteinbauen zu können und ich denke das Gesamtwerk wäre dadurch einfach ein wenig runder gewesen. Hätte es damals schon (standartmäßig) diese zusätzlichen Epilogfilme gegeben, hätte man den dann womöglich noch auf der Mission den Presenter zu treffen und die Cosmic Energy zu erforschen, aufbauen können und ich wäre komplett glücklich gewesen, aber gut, das ist jetzt vielleicht schon etwas zu viel gewollt.
Die wahrscheinlich größte Stärke der Staffel, sind wohl immer noch die Charaktere. Fourze hat für mich nach wie vor einen der stärksten Gesamtcasts in ganz Kamen Rider, neben Kuuga, Wizard und Build. Eigentlich das gesamte Line-Up des Kamen Rider Clubs und deren Dynamik untereinander ist einfach so stark. Es erfüllt auch inhaltlicher jeder so seinen Zweck mit den verschiedenen Aufgaben und Positionen innerhalb des Rider Clubs. Das mit dem Power Dizer ist btw. auch eine der besseren Umsetzungen dieses „Riesen CGI Kampf“ Konzepts (ein besserer Überbegriff, der auf alle passt, fällt mir nicht ein, aber jeder weiß was gemeint ist oder?). Müsste ich ein schwächstes Glied nennen, wäre es für mich wohl JK, wenn auch nur aufgrund dieses Zweiteilers in den 30ern wo er mal kurz in alte Muster zurück gefallen ist, ansonsten ist das aber wirklich ein extrem starker Nebencast.
Gentarou gehört für mich auch definitiv zu den besten Toku Protagonisten überhaupt. Er schafft es irgendwie auf eine sehr einzigartige Art und Weise die Stereotypen „Liebenswerter Trottel“ und „absolut badass“ zu einer perfekten Mischung zu kombinieren. Irgendwie kann man gar nicht anders, als sein Kumpel sein zu wollen.
Auch Ryusei ist meiner Meinung nach immer noch ganz klar einer der besseren dieses Tsundere Anti-Helden Typs Secondary. Kommt jetzt vielleicht nicht ganz an so Leute wie Banjo oder Kousuke ran, aber ich find’s einfach gut, dass er trotz seiner eigenen Agenda, nie irgendwie ablehnend oder antagonistisch gewirkt hat. Er hat halt getan, was nötig war, aber nie mehr als das. Man muss wohl zugeben, dass die anderen locker früher hätten drauf kommen können, dass er Meteor ist, aber da man das jetzt auch nicht allzu lange gezogen hat, ist es schon ok. Bei seinem Background gibt es allerdings eine Sache, die mich etwas irritiert und zwar, dass man nie erklärt hat, woher genau Jirou eigentlich dieses Zodiarts Switch hatte, wenn es die doch nur an der Amanogawa Highschool gibt. Wie kommt man an die Dinger, wenn sie einem nicht von einem der Horoscopes übergeben werden?
Die Schurken waren im Großen und Ganzen solide, würde ich sagen, wahrscheinlich oberes Mittelfeld im Rahmen des Heisei/Reiwa Spektrums. Das Konzept und die Funktionalität waren definitiv spannender, als die einzelnen Individuen, auch wenn die jetzt nicht unbedingt schlecht waren. Zu manchen der Charaktere fehlt mir hier halt auch etwas Background. Vor allem Hayami und Tatsugami haben in dem Punkt relativ wenig bekommen. Zu Tatsugami hatte man immerhin noch einen kurzen Ausschnitt, wie Gamou ihn damals aufgesucht hat, der aber noch nicht wirklich erklärt, warum er ihm so unendlich treu ergeben ist. Und bei Hayami gab’s lediglich einen Nebensatz, dass er halt der vierte war. Da hätte echt mehr kommen können. Bei Emoto frag ich mich vor allem, wie genau es zu dem Sinneswandel kam. War das bevor oder nach dem er zum Zodiarts wurde? Schließlich wurde etabliert, dass die Switches die negativen Eigenschaften einer Person verstärken und ihn so gesehen „böser“ machen müssten.
Gamou war als Hauptschurke durchaus in Ordnung, wie gesagt hätte mich halt wirklich interessiert, wieso genau er von dieser ganzen Sache überhaupt so besessen ist, aber das grundsätzliche Konzept seiner Ziele und was er bereit ist, dafür zu tun, waren definitiv interessant und haben ihn auch zu einem durchaus ernstzunehmenden Gegner gemacht. (Btw. ich weiß nicht, ob es nur daran liegt, dass mir der Film noch so frisch im Gedächtnis ist, dass mir diese Assoziation in den Sinn kommt, aber irgendwie erinnert mich Gamou mit seinem Drang, die Menschheit „perfektionieren“ zu müssen und alles um sich herum dafür als Versuchsobjekt zu missbrauchen, etwas an den High Evolutionary aus GotG3.)
Fourze ist in gewisser Weise so ein bisschen das Ninninger von Kamen Rider, vor allem in der Hinsicht, dass sie vor allem von den starken Charakteren und dem Humor getragen wird, während die Story im Kern eigentlich eher dünn ist, das durch eine sehr gute Ereignis Verteilung aber recht gut kaschieren kann. Wirklich 100%ige Füller hatte die Staffel eigentlich keine, lediglich 2-3 Zweiteiler, in denen nur irgendwelche Kleinigkeiten etabliert wurden wie 23/24 oder 37/38, aber langweilig wurde es zu keinem Zeitpunkt.
Insgesamt war das definitiv auch einer der effektiveren Rewatches, eigentlich fast alle meine Kritikpunkte, die ich nach dem ersten Mal hatte, wurden hier zumindest mal etwas abgeschwächt. Meine Probleme mit dem ersten Drittel sind nahezu vollständig verschwunden und auch mit der Cosmic Energy und dem Presenter bin ich dieses Mal etwas besser klargekommen. Ich würde jetzt auch nicht sagen, dass großartig Neue dazu gekommen sind, daher kann man glaub ich schon sagen, dass sich meine Meinung in der Summe ein ganzes Stück verbessert hat.
Re: Was schaut ihr gerade? (Kamen Rider Edition)
So, nach dem DonBrothers jetzt lang genug her ist, dass sich mein Gehirn einigermaßen erholen konnte, dachte ich, es wäre langsam mal Zeit mich an einen Rewatch zu wagen, vor dem ich mich jetzt schon längere Zeit etwas drücke, von dem ich aber wusste, dass er einfach notwendig ist. Die Rede ist von Kamen Rider Hibiki. Das war immer eine Serie, bei der ich das Gefühl hatte, dass sie trotz der zweiten Hälfte in meinem Ranking etwas zu weit nach unten gerutscht ist, gerade weil sie eben doch über einen Zeitraum von knapp 30 Folgen ziemlich gut ist, was sich halt schon irgendwie in der Bewertung widerspiegeln sollte. Ich würde auch definitiv sagen, dass ich die gute Phase der Staffel, jetzt wo ich viel mehr Tokus gesehen hab, nochmal deutlich mehr zu schätzen weiß, für das was sie ist, als damals beim ersten Mal. Nichtsdestotrotz finde ich nach wie vor, dass die zweite Hälfte einen ziemlich heftigen Qualitätseinbruch darstellt und die Serie als Gesamtwerk einfach extrem frustrierend und auch irgendwie sehr schwer zu bewerten macht.
Aber ich fange einfach mal mit dem positiven Teil an. Die erste Hälfte find ich immer noch ziemlich stark. Allein vom Set Up her dürfte Hibiki mit Sicherheit einer der einzigartigsten Tokus überhaupt sein. Vor allem das Konzept der Oni und der Organisation hinter ihnen find ich ziemlich cool. Es hat etwas Ähnlichkeit zu den Makai Rittern aus Garo, in gewisser Weise erinnert es mich aber auch ein wenig an die Jedi, gerade was diese Schüler/Meister Dynamik betrifft. Ich find’s auch ganz cool, dass man hier mit Akira und Todoroki auch gleich zwei verschiedene Arten bzw. Stufen von Schülern gezeigt hat, damit man so ein bisschen die Entwicklung sieht. Und generell ist es auch einfach schön mal eine Rider Staffel zu haben, in der einfach alle Rider gute Leute sind und zusammenarbeiten, statt sich gegenseitig wegen Nichtigkeiten zu bekämpfen. Vor allem wenn man bedenkt, dass Hibiki auf Agito, Ryuki, Faiz und Blade folgt. Und ich mag btw. auch diese Disk Animals. Vor allem in den frühen Post Decade Staffeln war es ja relativ üblich sowas wie die zu haben und auch wenn die mich da nie großartig gestört haben, denke ich, dass das hier meine Lieblingsumsetzung dieses Konzepts ist, weil es sich irgendwie so natürlich und wie ein Teil des Gesamtmotivs anfühlt.
Man hat mit der Zeit auch etwas Background Takeshi erhalten und wie die angefangen haben die Oni zu unterstützen, das Einzige was mir so ein bisschen gefehlt hat, ist Background dazu, wie das eigentlich mit den Oni an sich angefangen hat. Wo kommen diese Kräfte ursprünglich her und wie hat man die entdeckt. Auch wie die für gewöhnlich an ihren Nachwuchs kommen, hätte mich interessiert, da die Oni ihr Dasein ja eigentlich geheim halten sollen. In der zweiten Hälfte wurde zwar mal erwähnt, dass Ibuki wohl aus der obersten Familie des Ordens stammt und deshalb von Klein auf zum Oni trainiert wurde, man hat aber auch gesagt, dass das für die meisten anderen nicht so ist und generell scheint es ja kein reines Familien Ding zu sein, da Hitomi ja die Cousine von Todoriki ist, sie aber scheinbar absolut gar nichts, von der ganzen Oni/Makamou Geschichte weiß. Vor allem bei Hibiki selbst hätte mich interessiert, wie genau er da rein geraten ist. Seine Vergangenheit wurde zwar zwei Mal so ein bisschen angeschnitten, aber den Teil, wie er überhaupt von Takeshi und den Oni erfahren hat, hat man irgendwie immer übersprungen.
Darüber hinaus muss ich natürlich sagen, das Storytelling der Serie ist genau mein Fall. Ich liebe dieses langsame Pacing und die ruhige Atmosphäre. Nen krassen Spannungsbogen hatte die Serie definitiv nicht, aber es ist eigentlich trotzdem konstant was passiert und alles hat immer aufeinander aufgebaut. Der inhaltliche Fortschritt hat hier halt sehr stark auf der Entwicklung der Charaktere aufgebaut und das waren oft auch nur Kleinigkeiten, die im ersten Moment eher unscheinbar gewirkt haben, aber dann doch irgendwie ne Bedeutung hatten. Beispielsweise hilft Asumu in einer Folge mal kurz bei Tachibana aus, was dann in der nächsten Folge dazu führt, dass er fest bei ihnen anfängt und ihn ein Stück näher an Hibiki und die Oni bringt. Oder Hibiki der darüber redet, dass er nicht richtig Motorrad fahren, weswegen die nächste Folge damit beginnt, dass er es übt und nochmal zwei Folgen später bekommt er dann sein eigenes Motorrad. Es passiert nie wirklich viel, aber trotzdem hat man immer das Gefühl, dass alles irgendwie wichtig ist und wirkliche qualitative Aussetzer gab’s in der ersten Hälfte eigentlich auch keine.
Selbst die Einführung der anderen Rider hat man hier mehr oder weniger so gehandhabt. Gerade Ibuki hatte halt einfach zufällig nach ein paar Folgen seinen ersten Auftritt, ohne dass es ein großes Ding war. Auch Zanki und Todoroki wurden relativ beiläufig, als normale Menschen eingeführt und erst ein-zwei Folgen später hat man erfahren, dass die beiden ebenfalls Oni sind. In vielen anderen Staffeln hätte mich das vielleicht sogar gestört, aber hier hat es perfekt funktioniert, weil es einfach zum Konzept gepasst hat. Es gibt halt viele Oni, die an verschiedenen Orten Makamou bekämpfen, weshalb es vollkommen normal ist, dass nicht immer alle präsent sind, sich aber trotzdem gelegentlich treffen und zusammenarbeiten, als wärs das normalste der Welt. Sogar Hibiki selbst hatte in vielen Folgen keinen verwandelten Auftritt und ist quasi nur als Nebencharakter vorgekommen, weil es zum Beispiel gerade mehr um Ibuki und Akira ging. Sowas würde modernen Staffeln teilweise auch mal ganz guttun. Bei Zanki und Todoroki hatte man ja sogar noch nen spezifischen Grund, warum sie bisher nie dabei waren, da in einer der ersten Folgen am Rande erwähnt wurde, dass Zanki bei einem Kampf verletzt wurde, was auch wieder ein sehr gutes Beispiel für diese vielen relevanten Kleinigkeiten ist.
Ich find’s vor allem interessant hier auch mal den Kontrast zu Ultra Q Dark Fantasy, die ich ja unmittelbar davor angeschaut hab, zu betrachten. Die beiden Serien sind sich tonal und auch vom Pacing innerhalb der Folgen tatsächlich gar nicht so unähnlich, der einzige Unterschied ist, dass Hibiki eine fortlaufende Geschichte erzählt, mit 100% Fokus auf den Protagonisten, während Dark Fantasy voneinander unabhängige One Shot Geschichten, mit primärem Fokus auf den jeweiligen Folgencharakteren, erzählt. Aber hier kleben meine Augen förmlich auf dem Bildschirm, während es bei Dark Fantasy meine gesamte Konzentration erfordert, nicht die Hälfte der Zeit auf mein Handy zu schauen, woran man mal wieder sehr schön sieht, was für ein entscheidender Faktor für mich das Storytelling einer Serie ist. (Nichts, was ich nicht schon wusste, aber das hat sich gerade einfach als perfektes, anschauliches Beispiel angeboten)
In der zweiten Hälfte Hälfte hat sich das Storytelling dann schon so ein bisschen verändert. Jetzt nicht unbedingt komplett radikal, aber gefühlt ist irgendwie mehr innerhalb einer Folge passiert. Gleichzeitig hatte ich aber gerade zum Ende hin teilweise auch das Gefühl, dass die Folgen langsamer vergangen sind, aber das hat wohl mehr damit zu tun, dass ich die zweite Hälfte einfach nicht so genießen konnte, wie die erste. Tatsächlich finde ich nach wie vor, dass die ersten paar Folgen nach dem Writer Wechsel eigentlich sogar noch halbwegs in Ordnung gehen. Klar, Kiriya ist zwar von Anfang an unausstehlich und dieser Waffenmeister aus dem Takeshi Hauptquartier war auch etwas anstrengend, aber zunächst hat sich das zumindest nicht großartig negativ auf die bestehenden Charaktere ausgewirkt. Und außerdem muss ich sagen, die Einführung von Hibikis Final Form fand ich tatsächlich recht solide. Nichts wahnsinnig Spektakuläres, aber inhaltlich logisch, ohne irgendwelche größeren Fragen aufzuwerfen, was für Inoue Verhältnisse eigentlich ziemlich gut ist. Ich würde sogar sagen, dass es über dem Durchschnitt, was Kamen Rider Final Form Debuts angeht, liegt.
Danach haben dann aber immer mehr die Inoue-ismen angefangen reinzukicken. 34/35 war ziemlich anstrengend, mit dem ganzen Liebesdrama und Missverständnissen. Die ganzen bestehenden (Andeutungen von) Liebesgeschichten haben sich innerhalb einer Folge von süß und unschuldig zu nervig und soapy entwickelt. Asumu sieht wie Hitomi Kiriya einen Brief gibt und schmollt dann erstmal 2 Folgen statt sie einfach zu fragen was das war. (Gut, dass sie später wenigstens so schlau war, auf ihn zuzugehen und von sich aus zu erklären, was es damit auf sich hatte.) Ibuki sieht Kasumi mit irgendwem und interpretiert irgendwas rein und dann dieser unnötige Streit zwischen Todoroki und Hinaka. Ich find’s vor allem auch seltsam, wie man es hier auf einmal so dargestellt hat, als wären die beiden schon sowas wie ein Paar, obwohl es davor eigentlich immer nur wie eine gegenseitige Schwärmerei rübergekommen ist. Witzigerweise war der Zweiteiler, bis auf die Tatsache, dass Kiriya rausfindet, dass Akira was mit den Oni zu tun hat, aber sogar mehr oder weniger ein Füller Plot, weshalb das noch halbwegs zu verschmerzen ist.
Und dann kam der Shuki Zweiteiler, den ich nach wie vor so ein bisschen als den Anfang vom Ende betrachte. Das war irgendwie der Punkt, an dem alles immer mehr angefangen hat, auseinanderzufallen, weil das der Plot war, durch den Zanki und Akira nach unten gezogen wurden und das hat dann irgendwie den Rest mit sich gerissen. Was ich vor allem irritierend finde ist, dass eigentlich alles, was für die Folge wichtig war, überhaupt erst in dieser Folge eingeführt wurde (woran man find ich auch sehr schön den Kontrast zum Storytelling der ersten Hälfte erkennen kann). Dass Ibuki ein Teil dieser „Head Family“ ist war davor nie ein Thema, auch Akiras Vergangenheit wurde zuvor nie wirklich angeschnitten und diese zweite Verletzung von Zanki hat bis zu der Folge auch nicht existiert. Das war halt alles Zeug, das Inoue brauchte, um sein Drama aufzuziehen und sich deshalb einfach mal eben aus dem Ärmel gezogen hat. Gerade das mit Zankis Verletzung fand ich extrem random, da man in der ersten Hälfte eigentlich expliziert thematisiert hat, dass es die Knie Verletzung ist, die dafür verantwortlich ist, dass er kein Oni mehr sein kann. Vor allem, die andere Verletzung ist doch über 10 Jahre alt und in all der Zeit hat sie ihm nie Probleme bereitet, aber jetzt plötzlich ist es so schlimm, dass er stirbt, wenn er sich noch weiter verwandelt? Ich weiß nicht, wahrscheinlich nicht unbedingt unmöglich, für meinen Geschmack aber trotzdem sehr erzwungen und an den Haaren herbeigezogen. Und seit wann ist Zankis Meister eigentlich Shuki? Hieß es nicht, das wäre der vorherige Zanki gewesen? Auch die Informationen über Akira, dass ihre Eltern von Makamou getötet wurden und sie nur aus „Hass“ gegen die Makamou kämpft, kamen ziemlich aus dem nichts und haben eigentlich nur dem Drama gedient. Es hat in der ersten Hälfte auch nichts darauf hingedeutet, dass sie irgendwie unglücklich mit ihrem Leben als Oni wäre oder dass sie irgendwas bedrückt. Ganz im Gegenteil, sie hat auf mich immer sehr selbstbewusst und zielstrebig gewirkt. Außerdem hat das Ganze so ein bisschen die Frage aufgeworfen, ob ihre Eltern Oni eigentlich Oni waren. In der ersten Hälfte wurde einmal kurz vage angedeutet, dass ihr Vater vielleicht irgendwie Teil dieses ganzen Zirkels war, aber dazu ist dann nichts mehr gekommen. Ist jetzt zwar nicht so die wichtige Info, wäre aber gut zu wissen gewesen. Und auch interessant finde ich btw., dass in der Folge impliziert wurde, dass Shuki „The Man & the Woman“ kennt, was dann aber nie weiterverfolgt wurde.
Danach hat dann auch immer mehr dieses Inoue typische Charakter Zermürben eingesetzt. Asumu wird natürlich ohne sinnvollen Grund aus seiner Band geworfen, obwohl in der ersten Hälfte noch etabliert wurde, dass die Pfeife eigentlich sehr wichtig ist (zusätzlich zu der Tatsache, dass Kiriya die ganze Zeit unnötig auf ihm rumhackt natürlich), Ibuki ist fertig, weil Akira nicht mehr mit ihm redet und wo genau dieses „Ich will wieder an deiner Seite kämpfen“ von Todoroki plötzlich herkommt, versteh ich auch nicht so ganz. Ich find’s auch nach wie vor ziemlich dumm, dass Akira erst Asumu und Kiriya als Schüler annimmt und sich dann sogar noch zum ersten Mal in einen Oni verwandelt, nur dafür, dass sie dann in der nächsten Folge ihr Oni Dasein endgültig aufgibt. Vor allem weil sie es halt auch einfach nie wirklich begründet, sie hat sich 50-mal bei Ibuki entschuldigt, aber eine konkrete Erklärung hat sie ihm nicht geliefert. Was mich daran halt am meisten ankotzt ist dieses „Hoffnung schüren“, dass vielleicht doch alles gut wird, nur um sie im nächsten Moment wieder zu zerstören. (Wie in Agito Ryo eine Freundin zu geben, nur um sie direkt wieder sterben zu lassen)
Schließlich musste man Todoroki dann auch noch physisch zerstören, um sowohl ihn als auch Zanki zu brechen, was auch definitiv zu 100% notwendig war. Was ich sagen muss, es gibt tatsächlich eine Sache die sich für mich hierbei so ein bisschen verändert hat. Beim ersten Mal hatte ich eigentlich immer das Gefühl, dass man Zanki benutzt hat, um Todoroki zu zermürben, aber dieses Mal hab ich es tatsächlich sogar eher andersrum empfunden bzw. maximal haben sie sich gegenseitig zermürbt, aber rückwirkend ist Zanki bei der ganzen Sache besser weggekommen als in meiner Erinnerung. Ich versteh zwar nicht, warum er sich da am Ende immer weiter verwandelt hat, gerade den Kampf Ende 44 hätten Hibiki und Ibuki auch locker alleine geschafft, aber ansonsten hat mich Todoroki bei der Story fast mehr genervt als Zanki.
Das Finale find ich auch nach wie vor ziemlich schrecklich. Auf diese Orochi Geschichte komm ich gleich noch zu sprechen, geholfen hat das auf jeden Fall nicht, aber auch abgesehen davon fand ich allein den Ablauf extrem seltsam. Ich hab dieses Mal extra darauf geachtet, ob ich das Ende der vorletzten Folge beim ersten Mal nur irgendwie fehlinterpretiert hatte und mir das damals nur so abrupt vorgekommen ist, weil ich den Epilog nicht erwartet hatte, aber nein, die Folge endet halt wirklich mitten unterm Kampf und die nächste beginnt dann mit nem Zeitsprung von einem Jahr, ohne dass man jemals das Ende des Kampfes sieht. Was zur Hölle soll sowas? Ich bin auch immer noch der Ansicht, dass Hibiki da am Ende ein bisschen wie ein Arsch rübergekommen ist, dafür dass er Asumu dazu gedrängt hat, sich zwischen seinem Privatleben und dem Oni Training zu entscheiden, obwohl er Kiriya eine Folge zuvor noch gesagt hat, dass er weiter zur Schule gehen soll, weil das auch Teil des Lebens ist. Auf der anderen Seite muss man natürlich auch sagen, dass es vielleicht geholfen hätte, wenn Asumu ihm erklärt hätte, dass es ihm nur um dieses Theaterstück geht, statt mit irgendwelchen vagen Aussagen um sich zu werfen, aber was will man von Inoue Charakteren erwarten. Dass er danach anscheinend auch erstmal komplett den Kontakt mit Hibiki und dem ganzen Takeshi/Tachibana Team abgebrochen hat, lässt ihn meiner Meinung nach auch nicht gut dastehen. Selbst wenn er sich am Ende doch noch irgendwie umentschieden hätte, wäre der Schaden schon angerichtet gewesen. Da hätte man wenn dann schon die kompletten letzten zwei Folgen umschreiben müssen. Und dass Kiriya am Ende zum Oni wird, fällt für mich halt mehr oder weniger in die gleiche Kategorie wie dass Kijino am Ende von DonBrothers Natsumi bekommt. Er hat im Wesentlichen nichts gelernt, sich nichts verdient, aber bekommt trotzdem gefühlt als einziger genau das, was er wollte. Wow. Es heißt ja immer, dass Asumu kein Oni wird, war ne Last Minute Entscheidung und dass man Teile seines geplanten Anzugs für Kiriya verwendet hat, um ihn „cooler“ zu machen (wie viel da dran ist, sei mal dahingestellt), aber ich frage mich halt ernsthaft WER ZUR HÖLLE WOLLTE DAS SEHEN? Für wen hat man das gemacht? Dachte Bandai ernsthaft, Leute würden eher Figuren des nervtötendsten Charakters aller Zeiten kaufen, als für den Protagonisten der Serie? Oder hat Inoue einfach mal wieder einen seiner harten Trips geschoben und dachte es wäre ne gute Idee, der Serie absichtlich ein Downer-Ende zu verpassen? Ich würde wirklich zu gerne wissen, wer das entschieden hat und was dahinter der Gedankengang war.
Die Charaktere find ich hier halt extrem schwer zu bewerten, da sie nun mal zur Hälfte aus Kida/Oishi Writing bestehen und zur Hälfte aus Inoue Writing. Es ist jetzt nicht jeder in der zweiten Hälfte direkt schlecht geworden, aber die meisten hatten mindestens mal ein-zwei so typische Inoue Aktionen drin, die sie etwas runtergezogen haben. Von den Oni ist rückwirkend wahrscheinlich sogar Ibuki derjenige, der noch am besten weggekommen ist, er hat zwar etwas wegen Akira rumgejammert, aber da konnte ich ihn eigentlich ganz gut verstehen und ansonsten hatte er für meinen Geschmack jetzt zumindest keinen kompletten Aussetzer. Hibiki hatte halt die Aktion am Ende, aber ansonsten hat er sich auch noch halbwegs gehalten. Einer meiner Top Main Rider war Hibiki noch nie, wäre er wahrscheinlich auch in der ersten Hälfte nicht gewesen, weil er halt tendenziell eher als die Art von Charakter angelegt ist, zu der man aufschauen soll und nicht als jemand der relatable und unterhaltsam sein soll, wie ich es meistens bevorzuge, aber das ist schon ok. Insgesamt war er dennoch ein guter Charakter. Zanki und Todoroki sind die, die es meiner Meinung nach am härtesten getroffen hat, weil die halt am Meisten fürs Drama missbraucht wurden und das wirkt sich für meinen Geschmack fast immer negativ auf die Charaktere aus, weil das Drama bei Inoue eigentlich nie natürlich entsteht, sondern immer aus dem Handeln der Charaktere heraus.
Die Tachibana/Takeshi Leute sind eigentlich auch noch alle relativ gut weggekommen. Midori hatte einmal so nen Moment, wo ich mir gedacht hab „Ok, dass hätte sie in der ersten Hälfte auf keinen Fall gesagt.“, und Hinaka hat vielleicht in dieser Lovestory Folge etwas überreagiert, aber im Großen und Ganzen sind die sehr sympathisch geblieben. Auch Hitomi war ziemlich gut, die ist für mich dieses Mal vielleicht sogar noch etwas positiver rausgestochen als beim ersten Mal. Akira mag ich insgesamt zwar immer noch recht gern, muss aber ehrlich sagen, dass ich sie dieses Mal doch deutlich schwächer empfunden habe. Gerade bei dieser angesprochenen Story in den späten 30er und frühen 40ern hat sie sich meiner Meinung nach schon ziemlich schwachsinnig verhalten, was mir bei ihr halt noch umso mehr weh tut, weil sie in der ersten Hälfte eigentlich mit mein Lieblingscharakter war. Und auch Asumu hat sich vor allem von Kiriya teilweise ziemlich runterziehen lassen. Dass er sich immer wieder auf Kiriyas Sticheleien oder seltsame Wettkämpfe eingelassen hat, statt ihn einfach zu ignorieren, hat ihm nicht sonderlich gut getan und dann wie gesagt eben das Ende, bei dem er meiner Meinung nach auch nicht so gut weggekommen ist.
Kiriya selbst ist natürlich nochmal so ne Sache für sich. Ich denke ich muss nicht großartig erklären, warum dieser Typ einfach in jeglicher Hinsicht ein absolut grauenhafter Charakter. Er ist arrogant und selbstgerecht, manipulativ und berechnend, sieht alle Fehler immer nur bei anderen und behandelt jeden wie Dreck, wird dabei aber auch so gut wie nie bestraft oder vielleicht auch einfach mal direkt wie ein Antagonist behandelt, wie er es eigentlich verdient hätte. Gerade in der Schlussphase hatte man immer wieder Mal für nen kurzen Moment das Gefühl, dass er anfängt, besser zu werden, bloß dafür dass er im nächsten Moment dann doch wieder das größte Arschloch ist und letztlich absolut nichts lernt. Das Ende unterstreicht das noch. Was zum Teufel war der Sinn hinter der Einführung dieses Charakters? Was genau hat man sich aus erzählerischer Sicht davon versprochen und wessen Entscheidung war das? Ich meine, ich traue Inoue ja echt einiges zu, aber dass er direkt als erste Amtshandlung, bei seiner ersten Folge sagt „So, ich führ jetzt als allererstes gleich mal den unsympathischsten Charakter, der je existiert hat, ein.“, erscheint mir selbst für seine Verhältnisse etwas extrem. Auf der anderen Seite würde mir jetzt aber auch nichts einfallen, inwieweit Toei oder Bandai von diesem Charakter profitieren würden, also keine Ahnung wer zur Hölle da nen geistigen Aussetzer hatte.
(Oh und btw. mal so als Fun Fact am Rande: Jetzt wo ich die Staffel so kurz nach Fourze sehe, ist mir aufgefallen, dass Asumu, Akira & Co., die ja ein paar Folgen nach Beginn der Serie auf die High School kommen, zu dem Zeitpunkt gerade mal 1 ½ Jahre jünger sind, als die Main Protagonisten von Fourze, die sich Anfang der Staffel Mitte des zweiten Jahres befinden (und sogar weniger als 1 Jahr jünger als JK und Tomoko, die im ersten Jahr sind). Bin ich der Einzige, der den Gedanken irgendwie seltsam findet? Gefühlt werden die Fourze Charaktere viel „erwachsener“ dargestellt.)
Zu den Antagonisten hab ich auch relativ gemischte Gefühle. Ich finde die Idee hinter den Makamou eigentlich sehr interessant und am Anfang wurde es ja mehr oder weniger so dargestellt, als würden die in der Welt von Hibiki halt einfach schon immer existieren und seit Jahrhunderten von den Oni bekämpft werden, womit ich als Konzept eigentlich auch durchaus hätte leben können. Aber dann hat man ja recht schnell angefangen, ihre Existenz auf einen konkreten Auslöser, in Form dieser mysteriösen schwarz und weiß gekleideten Gestalten zurückzuführen. Es wurde dann auch etabliert, dass die Oni von denen wissen und impliziert, dass das wohl schon immer so war. Auch diese experimentelleren und stärkeren Makamou, scheint es wohl schon immer gegeben zu haben, da es in diesen alten Büchern Aufzeichnungen darüber gibt.
Dann hat man aber irgendwann auch noch diese „Man & Woman“ mit ins Spiel gebracht, (tatsächlich hatte ich nicht mehr in Erinnerung, dass das sogar noch vor dem Writer Wechsel passiert ist) und es wurde so ein bisschen impliziert, dass die Makamou eigentlich bloß sowas wie genetische Experimente eines verrückten Wissenschaftlerpaars sind, was an sich zwar kein uninteressanter Ansatz ist, aber ich frage mich halt, inwieweit das noch mit der restlichen Lore der Serie und dem Background den man zu Takeshi und den Oni erhalten hat, kompatibel ist. Vor allem weil danach halt auch nicht mehr großartig viel zu denen gekommen ist. Zu Beginn der zweiten Hälfte wurden noch die „Puppets“ durch Super Douji & Hime ersetzt, wovon ich auch nicht so recht weiß, was da der tiefere Sinn dahinter war (inklusive dieser „Super Douji & Hime werden sich ihrer Existenz bewusst“ Story) und in der letzten Folge halt noch diese seltsame Aktion, bei der auf einmal die „wahren“ (oder einfach nur alternativen?) Man & Woman aufgetaucht sind, was die ganze Sache nur noch zusätzlich verwirrend gemacht hat. Sollte das so eine Art Dairanger-Style Schlammpuppen Twist sein oder was genau hat es damit auf sich?
Und abgesehen davon ist gegen Ende natürlich noch diese ganze Orochi Sache dazu gekommen, die ebenfalls mehr Fragen aufgeworfen, als beantwortet hat. Erst dieser komische Wald, zu dem lediglich gesagt wurde, dass er ein Vorbote ist und dann Orochi selbst, das wiederum als Makamou Plage, die von der Legende vorhergesagt wurde, beschrieben wird und nur mit einer „Reinigung“ der Erde aufgehalten werden kann. The Man & the Woman haben selbst allerdings nichts mit Orochi zu tun und können die Makamou, die das Ganze mit sich bringt auch nicht kontrollieren, aber wo genau kommen die denn dann überhaupt her, wenn nicht von den beiden? Was sind die Makamou denn nun? Künstlich erschaffene Lebewesen oder ein natürliches Vorkommnis? Irgendwie ist sich die Serie da selbst nie so recht einig geworden.
Ich weiß nicht, was da der ursprüngliche Plan war, vielleicht hatten Kida und Oishi ne gute Idee, wie sie das ganze aufgelöst hätten, so dass es am Ende alles zueinander passt, aber so wirkt dieses ganze Makamou Konzept halt schon ziemlich seltsam und verwirrend. Hibiki hat halt in dem Punkt auch einfach so ein bisschen das Problem, dass sie Teil dieser Ära ist, in der es üblich war, die erste Hälfte gefühlt nur mit dem Streuen von Mysterien zu verbringen und (wenn überhaupt) erst spät wirkliche Antworten zu liefern, was funktionieren kann, wenn man die zweite Hälfte auch selbst schreiben darf, aber wenn du dann halt ausgetauscht wirst und dich drauf verlassen musst, dass jemand anderes deine Mysterien auflöst, von denen er natürlich nicht weiß, wo sie hätten hinlaufen sollen, wird’s halt schwierig. Kann gut gehen, manchmal hast du Glück und kriegst so jemanden wie Shou Aikawa, der es irgendwie geschafft hat, aus der anstrengenden ersten Hälfte von Blade, noch ein rundes Gesamtwerk zu machen, aber manchmal hast du eben auch Pech und kriegst Toshiki Inoue, der es nicht mal in seinen eigenen Serien hinbekommt, die Mysterien, die er selbst gestreut hat, vernünftig aufzulösen.
Wenn es eine Serie gibt, bei der mich mehr als bei allen anderen interessieren würde, was der ursprüngliche Plan war und wie genau es letztlich zu dem gekommen ist, was wir bekommen haben, dann ist es Hibiki. Rückwirkend muss ich auch sagen, ich frage mich, ob es echt nichts gegeben hätte, was Takatera und die Autoren hätten tun können, um den Wechsel zu verhindern. Klar, auf der einen Seite ist es natürlich bewundernswert, dass sie sich lieber haben feuern lassen, als ihre Vision zu zerstören, aber auf der anderen Seite denk ich mir halt auch, wenn sie einfach nur ein bisschen eingelenkt hätten, vielleicht mit ein paar mehr Stadtkämpfen und weniger CGI Makamou, ohne komplett die Kontrolle abzugeben, hätten sie die Serie als Gesamtwerk vielleicht retten können. Wenn ich mir jetzt vorstelle, Kobayashi hätte bei Go-Busters einfach gesagt „Ich hab keine Lust mehr, macht euren Scheiß doch alleine!“, und Inoue hätte die Serie zu Ende schreiben müssen, alter, bei dem Gedanken stellt’s mir sämtliche Haare auf. Aber wie gesagt, letzten Endes ist es halt leider extrem schwer nachzuvollziehen, was woran gescheitert ist.
Hibiki ist wirklich eine verdammt schwierige Staffel. Ein einheitliches Urteil über die Serie zu fällen, ist echt nicht leicht, weil sie nun mal kein wirklich einheitliches Gesamtwerk darstellt, sondern praktisch zwei vollkommen verschiedene Serien in Einer, vor allem dann, wenn du nur eine dieser beiden Serien gut findest. Trotzdem würde ich sagen, dass die Serie es nicht verdient hat, in meinem Ranking neben Staffeln wie Den-O oder Zi-O zu stehen. Es gibt auch andere Staffeln, die primär von der zweiten Hälfte ruiniert wurden, z.B. Ghost oder Kiva, die ich deutlich höher platziert habe und deren erste Hälften waren bei weitem nicht so gut, wie die von Hibiki. In gewisser Weise macht es das zwar noch frustrierender, aber die Qualität der Serie nur anhand ihrer zweiten Hälfte fest zu machen, wäre auch unfair. Es muss irgendwas wert sein, dass die Serie zu 60% ihrer Laufzeit gut war.
Aber ich fange einfach mal mit dem positiven Teil an. Die erste Hälfte find ich immer noch ziemlich stark. Allein vom Set Up her dürfte Hibiki mit Sicherheit einer der einzigartigsten Tokus überhaupt sein. Vor allem das Konzept der Oni und der Organisation hinter ihnen find ich ziemlich cool. Es hat etwas Ähnlichkeit zu den Makai Rittern aus Garo, in gewisser Weise erinnert es mich aber auch ein wenig an die Jedi, gerade was diese Schüler/Meister Dynamik betrifft. Ich find’s auch ganz cool, dass man hier mit Akira und Todoroki auch gleich zwei verschiedene Arten bzw. Stufen von Schülern gezeigt hat, damit man so ein bisschen die Entwicklung sieht. Und generell ist es auch einfach schön mal eine Rider Staffel zu haben, in der einfach alle Rider gute Leute sind und zusammenarbeiten, statt sich gegenseitig wegen Nichtigkeiten zu bekämpfen. Vor allem wenn man bedenkt, dass Hibiki auf Agito, Ryuki, Faiz und Blade folgt. Und ich mag btw. auch diese Disk Animals. Vor allem in den frühen Post Decade Staffeln war es ja relativ üblich sowas wie die zu haben und auch wenn die mich da nie großartig gestört haben, denke ich, dass das hier meine Lieblingsumsetzung dieses Konzepts ist, weil es sich irgendwie so natürlich und wie ein Teil des Gesamtmotivs anfühlt.
Man hat mit der Zeit auch etwas Background Takeshi erhalten und wie die angefangen haben die Oni zu unterstützen, das Einzige was mir so ein bisschen gefehlt hat, ist Background dazu, wie das eigentlich mit den Oni an sich angefangen hat. Wo kommen diese Kräfte ursprünglich her und wie hat man die entdeckt. Auch wie die für gewöhnlich an ihren Nachwuchs kommen, hätte mich interessiert, da die Oni ihr Dasein ja eigentlich geheim halten sollen. In der zweiten Hälfte wurde zwar mal erwähnt, dass Ibuki wohl aus der obersten Familie des Ordens stammt und deshalb von Klein auf zum Oni trainiert wurde, man hat aber auch gesagt, dass das für die meisten anderen nicht so ist und generell scheint es ja kein reines Familien Ding zu sein, da Hitomi ja die Cousine von Todoriki ist, sie aber scheinbar absolut gar nichts, von der ganzen Oni/Makamou Geschichte weiß. Vor allem bei Hibiki selbst hätte mich interessiert, wie genau er da rein geraten ist. Seine Vergangenheit wurde zwar zwei Mal so ein bisschen angeschnitten, aber den Teil, wie er überhaupt von Takeshi und den Oni erfahren hat, hat man irgendwie immer übersprungen.
Darüber hinaus muss ich natürlich sagen, das Storytelling der Serie ist genau mein Fall. Ich liebe dieses langsame Pacing und die ruhige Atmosphäre. Nen krassen Spannungsbogen hatte die Serie definitiv nicht, aber es ist eigentlich trotzdem konstant was passiert und alles hat immer aufeinander aufgebaut. Der inhaltliche Fortschritt hat hier halt sehr stark auf der Entwicklung der Charaktere aufgebaut und das waren oft auch nur Kleinigkeiten, die im ersten Moment eher unscheinbar gewirkt haben, aber dann doch irgendwie ne Bedeutung hatten. Beispielsweise hilft Asumu in einer Folge mal kurz bei Tachibana aus, was dann in der nächsten Folge dazu führt, dass er fest bei ihnen anfängt und ihn ein Stück näher an Hibiki und die Oni bringt. Oder Hibiki der darüber redet, dass er nicht richtig Motorrad fahren, weswegen die nächste Folge damit beginnt, dass er es übt und nochmal zwei Folgen später bekommt er dann sein eigenes Motorrad. Es passiert nie wirklich viel, aber trotzdem hat man immer das Gefühl, dass alles irgendwie wichtig ist und wirkliche qualitative Aussetzer gab’s in der ersten Hälfte eigentlich auch keine.
Selbst die Einführung der anderen Rider hat man hier mehr oder weniger so gehandhabt. Gerade Ibuki hatte halt einfach zufällig nach ein paar Folgen seinen ersten Auftritt, ohne dass es ein großes Ding war. Auch Zanki und Todoroki wurden relativ beiläufig, als normale Menschen eingeführt und erst ein-zwei Folgen später hat man erfahren, dass die beiden ebenfalls Oni sind. In vielen anderen Staffeln hätte mich das vielleicht sogar gestört, aber hier hat es perfekt funktioniert, weil es einfach zum Konzept gepasst hat. Es gibt halt viele Oni, die an verschiedenen Orten Makamou bekämpfen, weshalb es vollkommen normal ist, dass nicht immer alle präsent sind, sich aber trotzdem gelegentlich treffen und zusammenarbeiten, als wärs das normalste der Welt. Sogar Hibiki selbst hatte in vielen Folgen keinen verwandelten Auftritt und ist quasi nur als Nebencharakter vorgekommen, weil es zum Beispiel gerade mehr um Ibuki und Akira ging. Sowas würde modernen Staffeln teilweise auch mal ganz guttun. Bei Zanki und Todoroki hatte man ja sogar noch nen spezifischen Grund, warum sie bisher nie dabei waren, da in einer der ersten Folgen am Rande erwähnt wurde, dass Zanki bei einem Kampf verletzt wurde, was auch wieder ein sehr gutes Beispiel für diese vielen relevanten Kleinigkeiten ist.
Ich find’s vor allem interessant hier auch mal den Kontrast zu Ultra Q Dark Fantasy, die ich ja unmittelbar davor angeschaut hab, zu betrachten. Die beiden Serien sind sich tonal und auch vom Pacing innerhalb der Folgen tatsächlich gar nicht so unähnlich, der einzige Unterschied ist, dass Hibiki eine fortlaufende Geschichte erzählt, mit 100% Fokus auf den Protagonisten, während Dark Fantasy voneinander unabhängige One Shot Geschichten, mit primärem Fokus auf den jeweiligen Folgencharakteren, erzählt. Aber hier kleben meine Augen förmlich auf dem Bildschirm, während es bei Dark Fantasy meine gesamte Konzentration erfordert, nicht die Hälfte der Zeit auf mein Handy zu schauen, woran man mal wieder sehr schön sieht, was für ein entscheidender Faktor für mich das Storytelling einer Serie ist. (Nichts, was ich nicht schon wusste, aber das hat sich gerade einfach als perfektes, anschauliches Beispiel angeboten)
In der zweiten Hälfte Hälfte hat sich das Storytelling dann schon so ein bisschen verändert. Jetzt nicht unbedingt komplett radikal, aber gefühlt ist irgendwie mehr innerhalb einer Folge passiert. Gleichzeitig hatte ich aber gerade zum Ende hin teilweise auch das Gefühl, dass die Folgen langsamer vergangen sind, aber das hat wohl mehr damit zu tun, dass ich die zweite Hälfte einfach nicht so genießen konnte, wie die erste. Tatsächlich finde ich nach wie vor, dass die ersten paar Folgen nach dem Writer Wechsel eigentlich sogar noch halbwegs in Ordnung gehen. Klar, Kiriya ist zwar von Anfang an unausstehlich und dieser Waffenmeister aus dem Takeshi Hauptquartier war auch etwas anstrengend, aber zunächst hat sich das zumindest nicht großartig negativ auf die bestehenden Charaktere ausgewirkt. Und außerdem muss ich sagen, die Einführung von Hibikis Final Form fand ich tatsächlich recht solide. Nichts wahnsinnig Spektakuläres, aber inhaltlich logisch, ohne irgendwelche größeren Fragen aufzuwerfen, was für Inoue Verhältnisse eigentlich ziemlich gut ist. Ich würde sogar sagen, dass es über dem Durchschnitt, was Kamen Rider Final Form Debuts angeht, liegt.
Danach haben dann aber immer mehr die Inoue-ismen angefangen reinzukicken. 34/35 war ziemlich anstrengend, mit dem ganzen Liebesdrama und Missverständnissen. Die ganzen bestehenden (Andeutungen von) Liebesgeschichten haben sich innerhalb einer Folge von süß und unschuldig zu nervig und soapy entwickelt. Asumu sieht wie Hitomi Kiriya einen Brief gibt und schmollt dann erstmal 2 Folgen statt sie einfach zu fragen was das war. (Gut, dass sie später wenigstens so schlau war, auf ihn zuzugehen und von sich aus zu erklären, was es damit auf sich hatte.) Ibuki sieht Kasumi mit irgendwem und interpretiert irgendwas rein und dann dieser unnötige Streit zwischen Todoroki und Hinaka. Ich find’s vor allem auch seltsam, wie man es hier auf einmal so dargestellt hat, als wären die beiden schon sowas wie ein Paar, obwohl es davor eigentlich immer nur wie eine gegenseitige Schwärmerei rübergekommen ist. Witzigerweise war der Zweiteiler, bis auf die Tatsache, dass Kiriya rausfindet, dass Akira was mit den Oni zu tun hat, aber sogar mehr oder weniger ein Füller Plot, weshalb das noch halbwegs zu verschmerzen ist.
Und dann kam der Shuki Zweiteiler, den ich nach wie vor so ein bisschen als den Anfang vom Ende betrachte. Das war irgendwie der Punkt, an dem alles immer mehr angefangen hat, auseinanderzufallen, weil das der Plot war, durch den Zanki und Akira nach unten gezogen wurden und das hat dann irgendwie den Rest mit sich gerissen. Was ich vor allem irritierend finde ist, dass eigentlich alles, was für die Folge wichtig war, überhaupt erst in dieser Folge eingeführt wurde (woran man find ich auch sehr schön den Kontrast zum Storytelling der ersten Hälfte erkennen kann). Dass Ibuki ein Teil dieser „Head Family“ ist war davor nie ein Thema, auch Akiras Vergangenheit wurde zuvor nie wirklich angeschnitten und diese zweite Verletzung von Zanki hat bis zu der Folge auch nicht existiert. Das war halt alles Zeug, das Inoue brauchte, um sein Drama aufzuziehen und sich deshalb einfach mal eben aus dem Ärmel gezogen hat. Gerade das mit Zankis Verletzung fand ich extrem random, da man in der ersten Hälfte eigentlich expliziert thematisiert hat, dass es die Knie Verletzung ist, die dafür verantwortlich ist, dass er kein Oni mehr sein kann. Vor allem, die andere Verletzung ist doch über 10 Jahre alt und in all der Zeit hat sie ihm nie Probleme bereitet, aber jetzt plötzlich ist es so schlimm, dass er stirbt, wenn er sich noch weiter verwandelt? Ich weiß nicht, wahrscheinlich nicht unbedingt unmöglich, für meinen Geschmack aber trotzdem sehr erzwungen und an den Haaren herbeigezogen. Und seit wann ist Zankis Meister eigentlich Shuki? Hieß es nicht, das wäre der vorherige Zanki gewesen? Auch die Informationen über Akira, dass ihre Eltern von Makamou getötet wurden und sie nur aus „Hass“ gegen die Makamou kämpft, kamen ziemlich aus dem nichts und haben eigentlich nur dem Drama gedient. Es hat in der ersten Hälfte auch nichts darauf hingedeutet, dass sie irgendwie unglücklich mit ihrem Leben als Oni wäre oder dass sie irgendwas bedrückt. Ganz im Gegenteil, sie hat auf mich immer sehr selbstbewusst und zielstrebig gewirkt. Außerdem hat das Ganze so ein bisschen die Frage aufgeworfen, ob ihre Eltern Oni eigentlich Oni waren. In der ersten Hälfte wurde einmal kurz vage angedeutet, dass ihr Vater vielleicht irgendwie Teil dieses ganzen Zirkels war, aber dazu ist dann nichts mehr gekommen. Ist jetzt zwar nicht so die wichtige Info, wäre aber gut zu wissen gewesen. Und auch interessant finde ich btw., dass in der Folge impliziert wurde, dass Shuki „The Man & the Woman“ kennt, was dann aber nie weiterverfolgt wurde.
Danach hat dann auch immer mehr dieses Inoue typische Charakter Zermürben eingesetzt. Asumu wird natürlich ohne sinnvollen Grund aus seiner Band geworfen, obwohl in der ersten Hälfte noch etabliert wurde, dass die Pfeife eigentlich sehr wichtig ist (zusätzlich zu der Tatsache, dass Kiriya die ganze Zeit unnötig auf ihm rumhackt natürlich), Ibuki ist fertig, weil Akira nicht mehr mit ihm redet und wo genau dieses „Ich will wieder an deiner Seite kämpfen“ von Todoroki plötzlich herkommt, versteh ich auch nicht so ganz. Ich find’s auch nach wie vor ziemlich dumm, dass Akira erst Asumu und Kiriya als Schüler annimmt und sich dann sogar noch zum ersten Mal in einen Oni verwandelt, nur dafür, dass sie dann in der nächsten Folge ihr Oni Dasein endgültig aufgibt. Vor allem weil sie es halt auch einfach nie wirklich begründet, sie hat sich 50-mal bei Ibuki entschuldigt, aber eine konkrete Erklärung hat sie ihm nicht geliefert. Was mich daran halt am meisten ankotzt ist dieses „Hoffnung schüren“, dass vielleicht doch alles gut wird, nur um sie im nächsten Moment wieder zu zerstören. (Wie in Agito Ryo eine Freundin zu geben, nur um sie direkt wieder sterben zu lassen)
Schließlich musste man Todoroki dann auch noch physisch zerstören, um sowohl ihn als auch Zanki zu brechen, was auch definitiv zu 100% notwendig war. Was ich sagen muss, es gibt tatsächlich eine Sache die sich für mich hierbei so ein bisschen verändert hat. Beim ersten Mal hatte ich eigentlich immer das Gefühl, dass man Zanki benutzt hat, um Todoroki zu zermürben, aber dieses Mal hab ich es tatsächlich sogar eher andersrum empfunden bzw. maximal haben sie sich gegenseitig zermürbt, aber rückwirkend ist Zanki bei der ganzen Sache besser weggekommen als in meiner Erinnerung. Ich versteh zwar nicht, warum er sich da am Ende immer weiter verwandelt hat, gerade den Kampf Ende 44 hätten Hibiki und Ibuki auch locker alleine geschafft, aber ansonsten hat mich Todoroki bei der Story fast mehr genervt als Zanki.
Das Finale find ich auch nach wie vor ziemlich schrecklich. Auf diese Orochi Geschichte komm ich gleich noch zu sprechen, geholfen hat das auf jeden Fall nicht, aber auch abgesehen davon fand ich allein den Ablauf extrem seltsam. Ich hab dieses Mal extra darauf geachtet, ob ich das Ende der vorletzten Folge beim ersten Mal nur irgendwie fehlinterpretiert hatte und mir das damals nur so abrupt vorgekommen ist, weil ich den Epilog nicht erwartet hatte, aber nein, die Folge endet halt wirklich mitten unterm Kampf und die nächste beginnt dann mit nem Zeitsprung von einem Jahr, ohne dass man jemals das Ende des Kampfes sieht. Was zur Hölle soll sowas? Ich bin auch immer noch der Ansicht, dass Hibiki da am Ende ein bisschen wie ein Arsch rübergekommen ist, dafür dass er Asumu dazu gedrängt hat, sich zwischen seinem Privatleben und dem Oni Training zu entscheiden, obwohl er Kiriya eine Folge zuvor noch gesagt hat, dass er weiter zur Schule gehen soll, weil das auch Teil des Lebens ist. Auf der anderen Seite muss man natürlich auch sagen, dass es vielleicht geholfen hätte, wenn Asumu ihm erklärt hätte, dass es ihm nur um dieses Theaterstück geht, statt mit irgendwelchen vagen Aussagen um sich zu werfen, aber was will man von Inoue Charakteren erwarten. Dass er danach anscheinend auch erstmal komplett den Kontakt mit Hibiki und dem ganzen Takeshi/Tachibana Team abgebrochen hat, lässt ihn meiner Meinung nach auch nicht gut dastehen. Selbst wenn er sich am Ende doch noch irgendwie umentschieden hätte, wäre der Schaden schon angerichtet gewesen. Da hätte man wenn dann schon die kompletten letzten zwei Folgen umschreiben müssen. Und dass Kiriya am Ende zum Oni wird, fällt für mich halt mehr oder weniger in die gleiche Kategorie wie dass Kijino am Ende von DonBrothers Natsumi bekommt. Er hat im Wesentlichen nichts gelernt, sich nichts verdient, aber bekommt trotzdem gefühlt als einziger genau das, was er wollte. Wow. Es heißt ja immer, dass Asumu kein Oni wird, war ne Last Minute Entscheidung und dass man Teile seines geplanten Anzugs für Kiriya verwendet hat, um ihn „cooler“ zu machen (wie viel da dran ist, sei mal dahingestellt), aber ich frage mich halt ernsthaft WER ZUR HÖLLE WOLLTE DAS SEHEN? Für wen hat man das gemacht? Dachte Bandai ernsthaft, Leute würden eher Figuren des nervtötendsten Charakters aller Zeiten kaufen, als für den Protagonisten der Serie? Oder hat Inoue einfach mal wieder einen seiner harten Trips geschoben und dachte es wäre ne gute Idee, der Serie absichtlich ein Downer-Ende zu verpassen? Ich würde wirklich zu gerne wissen, wer das entschieden hat und was dahinter der Gedankengang war.
Die Charaktere find ich hier halt extrem schwer zu bewerten, da sie nun mal zur Hälfte aus Kida/Oishi Writing bestehen und zur Hälfte aus Inoue Writing. Es ist jetzt nicht jeder in der zweiten Hälfte direkt schlecht geworden, aber die meisten hatten mindestens mal ein-zwei so typische Inoue Aktionen drin, die sie etwas runtergezogen haben. Von den Oni ist rückwirkend wahrscheinlich sogar Ibuki derjenige, der noch am besten weggekommen ist, er hat zwar etwas wegen Akira rumgejammert, aber da konnte ich ihn eigentlich ganz gut verstehen und ansonsten hatte er für meinen Geschmack jetzt zumindest keinen kompletten Aussetzer. Hibiki hatte halt die Aktion am Ende, aber ansonsten hat er sich auch noch halbwegs gehalten. Einer meiner Top Main Rider war Hibiki noch nie, wäre er wahrscheinlich auch in der ersten Hälfte nicht gewesen, weil er halt tendenziell eher als die Art von Charakter angelegt ist, zu der man aufschauen soll und nicht als jemand der relatable und unterhaltsam sein soll, wie ich es meistens bevorzuge, aber das ist schon ok. Insgesamt war er dennoch ein guter Charakter. Zanki und Todoroki sind die, die es meiner Meinung nach am härtesten getroffen hat, weil die halt am Meisten fürs Drama missbraucht wurden und das wirkt sich für meinen Geschmack fast immer negativ auf die Charaktere aus, weil das Drama bei Inoue eigentlich nie natürlich entsteht, sondern immer aus dem Handeln der Charaktere heraus.
Die Tachibana/Takeshi Leute sind eigentlich auch noch alle relativ gut weggekommen. Midori hatte einmal so nen Moment, wo ich mir gedacht hab „Ok, dass hätte sie in der ersten Hälfte auf keinen Fall gesagt.“, und Hinaka hat vielleicht in dieser Lovestory Folge etwas überreagiert, aber im Großen und Ganzen sind die sehr sympathisch geblieben. Auch Hitomi war ziemlich gut, die ist für mich dieses Mal vielleicht sogar noch etwas positiver rausgestochen als beim ersten Mal. Akira mag ich insgesamt zwar immer noch recht gern, muss aber ehrlich sagen, dass ich sie dieses Mal doch deutlich schwächer empfunden habe. Gerade bei dieser angesprochenen Story in den späten 30er und frühen 40ern hat sie sich meiner Meinung nach schon ziemlich schwachsinnig verhalten, was mir bei ihr halt noch umso mehr weh tut, weil sie in der ersten Hälfte eigentlich mit mein Lieblingscharakter war. Und auch Asumu hat sich vor allem von Kiriya teilweise ziemlich runterziehen lassen. Dass er sich immer wieder auf Kiriyas Sticheleien oder seltsame Wettkämpfe eingelassen hat, statt ihn einfach zu ignorieren, hat ihm nicht sonderlich gut getan und dann wie gesagt eben das Ende, bei dem er meiner Meinung nach auch nicht so gut weggekommen ist.
Kiriya selbst ist natürlich nochmal so ne Sache für sich. Ich denke ich muss nicht großartig erklären, warum dieser Typ einfach in jeglicher Hinsicht ein absolut grauenhafter Charakter. Er ist arrogant und selbstgerecht, manipulativ und berechnend, sieht alle Fehler immer nur bei anderen und behandelt jeden wie Dreck, wird dabei aber auch so gut wie nie bestraft oder vielleicht auch einfach mal direkt wie ein Antagonist behandelt, wie er es eigentlich verdient hätte. Gerade in der Schlussphase hatte man immer wieder Mal für nen kurzen Moment das Gefühl, dass er anfängt, besser zu werden, bloß dafür dass er im nächsten Moment dann doch wieder das größte Arschloch ist und letztlich absolut nichts lernt. Das Ende unterstreicht das noch. Was zum Teufel war der Sinn hinter der Einführung dieses Charakters? Was genau hat man sich aus erzählerischer Sicht davon versprochen und wessen Entscheidung war das? Ich meine, ich traue Inoue ja echt einiges zu, aber dass er direkt als erste Amtshandlung, bei seiner ersten Folge sagt „So, ich führ jetzt als allererstes gleich mal den unsympathischsten Charakter, der je existiert hat, ein.“, erscheint mir selbst für seine Verhältnisse etwas extrem. Auf der anderen Seite würde mir jetzt aber auch nichts einfallen, inwieweit Toei oder Bandai von diesem Charakter profitieren würden, also keine Ahnung wer zur Hölle da nen geistigen Aussetzer hatte.
(Oh und btw. mal so als Fun Fact am Rande: Jetzt wo ich die Staffel so kurz nach Fourze sehe, ist mir aufgefallen, dass Asumu, Akira & Co., die ja ein paar Folgen nach Beginn der Serie auf die High School kommen, zu dem Zeitpunkt gerade mal 1 ½ Jahre jünger sind, als die Main Protagonisten von Fourze, die sich Anfang der Staffel Mitte des zweiten Jahres befinden (und sogar weniger als 1 Jahr jünger als JK und Tomoko, die im ersten Jahr sind). Bin ich der Einzige, der den Gedanken irgendwie seltsam findet? Gefühlt werden die Fourze Charaktere viel „erwachsener“ dargestellt.)
Zu den Antagonisten hab ich auch relativ gemischte Gefühle. Ich finde die Idee hinter den Makamou eigentlich sehr interessant und am Anfang wurde es ja mehr oder weniger so dargestellt, als würden die in der Welt von Hibiki halt einfach schon immer existieren und seit Jahrhunderten von den Oni bekämpft werden, womit ich als Konzept eigentlich auch durchaus hätte leben können. Aber dann hat man ja recht schnell angefangen, ihre Existenz auf einen konkreten Auslöser, in Form dieser mysteriösen schwarz und weiß gekleideten Gestalten zurückzuführen. Es wurde dann auch etabliert, dass die Oni von denen wissen und impliziert, dass das wohl schon immer so war. Auch diese experimentelleren und stärkeren Makamou, scheint es wohl schon immer gegeben zu haben, da es in diesen alten Büchern Aufzeichnungen darüber gibt.
Dann hat man aber irgendwann auch noch diese „Man & Woman“ mit ins Spiel gebracht, (tatsächlich hatte ich nicht mehr in Erinnerung, dass das sogar noch vor dem Writer Wechsel passiert ist) und es wurde so ein bisschen impliziert, dass die Makamou eigentlich bloß sowas wie genetische Experimente eines verrückten Wissenschaftlerpaars sind, was an sich zwar kein uninteressanter Ansatz ist, aber ich frage mich halt, inwieweit das noch mit der restlichen Lore der Serie und dem Background den man zu Takeshi und den Oni erhalten hat, kompatibel ist. Vor allem weil danach halt auch nicht mehr großartig viel zu denen gekommen ist. Zu Beginn der zweiten Hälfte wurden noch die „Puppets“ durch Super Douji & Hime ersetzt, wovon ich auch nicht so recht weiß, was da der tiefere Sinn dahinter war (inklusive dieser „Super Douji & Hime werden sich ihrer Existenz bewusst“ Story) und in der letzten Folge halt noch diese seltsame Aktion, bei der auf einmal die „wahren“ (oder einfach nur alternativen?) Man & Woman aufgetaucht sind, was die ganze Sache nur noch zusätzlich verwirrend gemacht hat. Sollte das so eine Art Dairanger-Style Schlammpuppen Twist sein oder was genau hat es damit auf sich?
Und abgesehen davon ist gegen Ende natürlich noch diese ganze Orochi Sache dazu gekommen, die ebenfalls mehr Fragen aufgeworfen, als beantwortet hat. Erst dieser komische Wald, zu dem lediglich gesagt wurde, dass er ein Vorbote ist und dann Orochi selbst, das wiederum als Makamou Plage, die von der Legende vorhergesagt wurde, beschrieben wird und nur mit einer „Reinigung“ der Erde aufgehalten werden kann. The Man & the Woman haben selbst allerdings nichts mit Orochi zu tun und können die Makamou, die das Ganze mit sich bringt auch nicht kontrollieren, aber wo genau kommen die denn dann überhaupt her, wenn nicht von den beiden? Was sind die Makamou denn nun? Künstlich erschaffene Lebewesen oder ein natürliches Vorkommnis? Irgendwie ist sich die Serie da selbst nie so recht einig geworden.
Ich weiß nicht, was da der ursprüngliche Plan war, vielleicht hatten Kida und Oishi ne gute Idee, wie sie das ganze aufgelöst hätten, so dass es am Ende alles zueinander passt, aber so wirkt dieses ganze Makamou Konzept halt schon ziemlich seltsam und verwirrend. Hibiki hat halt in dem Punkt auch einfach so ein bisschen das Problem, dass sie Teil dieser Ära ist, in der es üblich war, die erste Hälfte gefühlt nur mit dem Streuen von Mysterien zu verbringen und (wenn überhaupt) erst spät wirkliche Antworten zu liefern, was funktionieren kann, wenn man die zweite Hälfte auch selbst schreiben darf, aber wenn du dann halt ausgetauscht wirst und dich drauf verlassen musst, dass jemand anderes deine Mysterien auflöst, von denen er natürlich nicht weiß, wo sie hätten hinlaufen sollen, wird’s halt schwierig. Kann gut gehen, manchmal hast du Glück und kriegst so jemanden wie Shou Aikawa, der es irgendwie geschafft hat, aus der anstrengenden ersten Hälfte von Blade, noch ein rundes Gesamtwerk zu machen, aber manchmal hast du eben auch Pech und kriegst Toshiki Inoue, der es nicht mal in seinen eigenen Serien hinbekommt, die Mysterien, die er selbst gestreut hat, vernünftig aufzulösen.
Wenn es eine Serie gibt, bei der mich mehr als bei allen anderen interessieren würde, was der ursprüngliche Plan war und wie genau es letztlich zu dem gekommen ist, was wir bekommen haben, dann ist es Hibiki. Rückwirkend muss ich auch sagen, ich frage mich, ob es echt nichts gegeben hätte, was Takatera und die Autoren hätten tun können, um den Wechsel zu verhindern. Klar, auf der einen Seite ist es natürlich bewundernswert, dass sie sich lieber haben feuern lassen, als ihre Vision zu zerstören, aber auf der anderen Seite denk ich mir halt auch, wenn sie einfach nur ein bisschen eingelenkt hätten, vielleicht mit ein paar mehr Stadtkämpfen und weniger CGI Makamou, ohne komplett die Kontrolle abzugeben, hätten sie die Serie als Gesamtwerk vielleicht retten können. Wenn ich mir jetzt vorstelle, Kobayashi hätte bei Go-Busters einfach gesagt „Ich hab keine Lust mehr, macht euren Scheiß doch alleine!“, und Inoue hätte die Serie zu Ende schreiben müssen, alter, bei dem Gedanken stellt’s mir sämtliche Haare auf. Aber wie gesagt, letzten Endes ist es halt leider extrem schwer nachzuvollziehen, was woran gescheitert ist.
Hibiki ist wirklich eine verdammt schwierige Staffel. Ein einheitliches Urteil über die Serie zu fällen, ist echt nicht leicht, weil sie nun mal kein wirklich einheitliches Gesamtwerk darstellt, sondern praktisch zwei vollkommen verschiedene Serien in Einer, vor allem dann, wenn du nur eine dieser beiden Serien gut findest. Trotzdem würde ich sagen, dass die Serie es nicht verdient hat, in meinem Ranking neben Staffeln wie Den-O oder Zi-O zu stehen. Es gibt auch andere Staffeln, die primär von der zweiten Hälfte ruiniert wurden, z.B. Ghost oder Kiva, die ich deutlich höher platziert habe und deren erste Hälften waren bei weitem nicht so gut, wie die von Hibiki. In gewisser Weise macht es das zwar noch frustrierender, aber die Qualität der Serie nur anhand ihrer zweiten Hälfte fest zu machen, wäre auch unfair. Es muss irgendwas wert sein, dass die Serie zu 60% ihrer Laufzeit gut war.
Re: Was schaut ihr gerade? (Kamen Rider Edition)
Ich hab mir jetzt als nächsten Rewatch mal Kamen Rider Kabuto vorgenommen. Eigentlich war mein ursprünglicher Plan für die Staffel ja mal sie gemeinsam mit Kiva zu schauen, um die beiden direkt miteinander zu vergleichen, aber da die Staffel durch meinen Rewatch doch etwas stärker abgerutscht ist, als erwartet und in meinem Ranking jetzt in einem völlig anderen Bereich ist, hatte ich danach das Gefühl, dass es sich eigentlich nicht mehr wirklich lohnt, da jetzt noch Kabuto hinterher zu schieben. Mit der Zeit hatte ich dann aber doch irgendwann den Drang zu verifizieren, ob Kabuto wirklich noch da hingehört, wo sie aktuell steht, nur um sicher zu sein.
Es ist definitiv immer noch eine etwas schwierige Serie, aber ich bleib dabei, eine wirklich schlechte Staffel, ist es nicht. Sicherlich kein Meisterwerk, weit davon entfernt, aber gerade verglichen mit Kiva oder auch Hibiki, halte ich Kabuto ganz klar für das bessere Gesamtwerk.
Rückwirkend würde ich nicht mal sagen, dass die zweite Hälfte der Staffel jetzt explizit schlechter war, als die erste, ich würde eher sagen, da waren Licht und Schatten näher beieinander, während die erste Hälfte einfach nur konstant in Ordnung war. Die Anfangsphase war eigentlich ganz gut, wenn auch nicht sonderlich spektakulär. Allzu viele Details hat man erstmal nicht bekommen, aber zumindest genügend Basics, um die Ausgangssituation grob verstehen zu können. Einen großartigen Spannungsbogen hatte die Serie lange Zeit eigentlich nicht, gerade in der ersten Hälfte fand ich die eigentliche Handlung schon eher dünn, es war jetzt aber auch nicht langweilig oder so. Der Fortschritt hat sich halt hauptsächlich durch Einführungen neuer Rider und die Entwicklungen zwischen den Charakteren definiert. Die Rider vs Rider Kämpfe muss ich sagen, waren teilweise schon sehr erzwungen, anders als beispielsweise in Faiz haben diese Konflikte aber Gott sei Dank eigentlich nie länger als 1-2 Folgen gehalten, bevor sie wieder im Sande verlaufen sind.
Ich würde sagen der Konflikt mit TheBee macht durchaus Sinn. Der Rider Belt und Kabuto Zecter sind nun mal Eigentum von ZECT, Tendou wurde mehrmals dazu aufgefordert ZECT beizutreten oder die Sachen zurückzugeben, hat aber jedes Mal abgelehnt, daher würde ich sagen, dass es ihr gutes Recht ist, sich die Sachen notfalls mit Gewalt wieder zurückzuholen. Ich fand’s auch ganz cool, dass Kagami zwischenzeitlich zu TheBee geworden ist, die Kräfte dann aber wieder abgegeben hat. Hat als Build Up zu seinem vollen Debut als Rider in den 20ern gut funktioniert. Es gab aber auch ein paar holprige Parts, wie die Tatsache, dass Tendous Rider Belt sich einfach mal eben selbst repariert hat und ich bin mir auch nicht so sicher, ob ich verstehe, was genau es mit diesem „Mark“ von The Bee auf sich hatte. Das war danach nie wieder relevant und es hat auch nie was darauf hingedeutet, dass die anderen Rider das auch haben, nur The Bee. Also was war der Sinn davon? Aber naja.
Die Einführung von Drake war etwas seltsam, etwas zu viel von Inoues Humor für meinen Geschmack und der Konflikt war hier schon ziemlich unnötig. Er stimmt Kabuto sogar zu, sagt aber, dass er es nicht gut findet und deshalb geht er auf ihn los? WTF? Und auch dieses „Rematch“ wo Daisuke meinte, dass er Kabuto für die Niederlage zurück zahlen muss. Wieso? Was ich hier btw. ganz witzig finde ist, dass die eine Folge, an deren Ende der Kampf als Cliffhanger begonnen hat, von Yonemura geschrieben wurde, die nächste Folge dann aber von Inoue, so als hätte Yonemura gesagt „So, ich lass die jetzt einfach mal kämpfen, wieso die das machen, soll der sich dann überlegen.“ Lol Aber auch hier hat man das eigentlich sofort wieder aufgelöst und danach war es auch nicht mehr großartig relevant. Kann man jetzt drüber diskutieren, ob es das nicht noch unnötiger macht, aber im Zweifel ist es mir so lieber. Den Zweiteiler zum Background und Gedächtnis von Gon fand ich tatsächlich ziemlich stark. Gon ist generell eine der sympathischsten Rollen der Staffel und die bitter-sweete Komponente am Ende hat hier sehr gut funktioniert.
Die Einführung von Sasword war auch nicht schlecht. Tsurugi war zwar anfangs ein ziemlicher Arsch, aber die Rivalität mit Tendou war trotzdem ganz witzig und ich mochte den Phantom Thief Plot. Die von Gatack war ebenfalls nicht schlecht, auch wenn man sagen muss, dass die Naivität von Kagami hier schon wirklich hart an der Schmerzgrenze war.
23/24 war auch wieder ziemlich stark. Da hat man ja unter anderem angefangen auf die Existenz der Natives zu Teasern, mit der Implikation, dass Hiyoris Eltern schon einen Meteoriten-Stein hatten, bevor der Shibuya Meteorit überhaupt abgestürzt ist und generell war das so der Moment, wo ich das Gefühl hatte, das einfach mal etwas mehr Bewegung in den Background und die eigentliche Story der Staffel reinkommt. Auch wenn ich sagen muss, dass bei den anschließenden Ermittlungen im Zweiteiler danach, etwas weniger rausgekommen ist, als ich mir vielleicht erhofft hatte. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob ich komplett zufrieden mit der Erklärung dafür, warum Kagamis Name in den 35 Jahre alten Akten ist, bin. Ich meine, selbst wenn sein Vater das alles geplant hat, Kagami ist doch höchstens Mitte 20, als ob sein Vater da schon wusste, wie er seinen Sohn nennt und genau damit geplant hat, wann das alles passieren wird, also das erscheint mir doch etwas arg an den Haaren herbei gezogen.
Den Zweiteiler zu Gons Rückkehr fand ich wieder sehr gut (Gon Folgen ziehen irgendwie immer, keine Ahnung warum). Vor allem muss ich sagen, ich bin beeindruckt, dass man es hier zur Abwechslung mal geschafft hat, ein vernünftiges Missverständnis aufzubauen, dass tatsächlich logisch konstruiert ist und nicht einfach nur auf Dummheit basiert. Der Dark Knife Zweiteiler war dann wieder etwas random und eigentlich auch nur relevant, weil Kagami in der Folge rausfindet, dass Tsurugi ein Worm ist, was er Tendou auch definitiv eher hätte sagen können.
Zu den Folgen mit dem Hiyori Twist hab ehrlich gesagt etwas gemischte Gefühle. Den Twist an sich find ich im Großen und Ganzen durchaus ok, dass Hiyori ein Worm ist, wurde ja eigentlich schon relativ früh angeteasert und ergibt für mich auch absolut Sinn mit den späteren Informationen, die man noch zu den Natives bekommt, ich mag aber die Vorstellung nicht, dass Tendou über die ganze Sache von Anfang an Bescheid wusste, obwohl es am Anfang eher so dargestellt wurde, dass die beiden sich zufällig begegnet sind. Und ich bin mir auch nicht ganz sicher, wie genau da Juka mit reinspielt. Man ist zwar kurz darauf eingegangen, dass sie nicht wirklich Tendous Schwester ist und Tendou nach dem Tod seiner Eltern nur von ihrer viel zitierten Großmutter aufgenommen wurde, aber was ich noch nicht so ganz verstehe ist, ist das jetzt ihre Oma? Wenn ja, wie genau kommt dann Tendou zu ihr? Was hat er mit denen zu tun? Oder ist es seine Oma? Wenn ja, wie kommt dann Juka zu ihr? Nebenbei bemerkt war ich auch felsenfest davon überzeugt, dass man in dem Atemzug gleich erklärt hatte, wie Tendou damals seinen Rider Belt bekommen hat, tatsächlich wurde aber erst einige Folgen später kurz am Rande erwähnt, dass Hiyoris Vater ihn ihm da gegeben hatte. Das hatte ich irgendwie besser in Erinnerung.
Das Debut von Hyper Kabuto halte ich auch immer noch für komplett schwachsinnig. Die Existenz des Hyper Zecter find ich prinzipiell noch ok, weil es ein rein technisches Item ist, aber spätestens ab dem Zeitpunkt wo das Ding zerstört wurde und dann einfach wieder aufgetaucht ist, war’s halt echt vorbei. Und die „Erklärungen“ von Tendou am Ende haben es auch nicht logischer gemacht. Ich bin mir auch nicht so sicher, was ich von diesem anderen Hyper Kabuto halten soll, der da zuvor immer wieder mal aufgetaucht ist. Tendou meinte zwar, dass er das wohl selber aus der Zukunft ist, in der Serie sieht man aber nie, dass er irgendwann mal zurückreist, um irgendwas davon zu machen. Und die Theorie, dass es der aus dem Film ist, an die ja manche zu glauben scheinen, halte für komplett hirnverbrannt. Selbst wenn ich die anderen 15 Gründe, warum der Film meiner Meinung nach absolut nicht mit dem Kanon der Serie kompatibel ist, mal ignoriere, gibt der Kabuto aus der anderen Zeitlinie am Ende des Films ja seinen Henshin Belt dem jungen Tendou, weshalb er sich nicht mehr in Hyper Kabuto verwandeln können sollte.
Gleichzeitig war dieser Zweiteiler ja auch der Zeitpunkt, an dem Tendou angefangen hat, den anderen Ridern ihre Zecter abzunehmen, wovon ich immer noch kein großer Fan bin, sowie die Wiedereinführung von Yaguruma, die ebenfalls extrem random war. Allein wo zur Hölle die Hopper Kräfte herkommen hat man nie wirklich erklärt. Es wurde zwar mal kurz angeschnitten, dass Kagamis Vater davon weiß, aber darauf hat man dann nie aufgebaut. Außerdem frage ich mich, wenn Yaguruma eh immer darauf besteht, dass sie sich doch nicht einmischen sollen und nicht den Helden spielen sollen, wozu sie die Zecter dann überhaupt haben. Als Emos durch die Gegend streifen und sich selbst bemitleiden könnten sie auch ohne Rider Kräfte.
Die Folgen danach fand ich wieder deutlich besser, abgesehen von dem Hopper Zeug. Da hat ja dann die Native Story so richtig angefangen, bei der ich nach wie vor finde, dass sie deutlich mehr Sinn ergibt, als Leute ihr zugestehen. Wie gesagt wurde ja bereits seit Anfang der 20er auf deren Existenz geteasert und mit der Zeit hat man ja sehr schön den Background von Zect und der Rider Kräfte auf die zurückgeführt, was meiner Meinung nach eigentlich sehr gut funktioniert hat. Nur das Ding mit diesem Out-of-control Switch ist etwas aus dem Nichts gekommen, vor allem dass das Ding genau in der Folge zum ersten Mal losgeht in der Tendou davon erfährt und danach dann auch nie wieder, ist schon ein sehr großer Zufall. Aber ich mochte das Ende zwischen Tendou und Kagami, dass sie sich gegenseitig ausschalten würden, wenn sie Hiyori angreifen. Hat mich für nen Moment etwas an die Dynamik zwischen Sento und Banjo erinnert. Der Schul-Zweiteiler war auch gut, wenn man mal von der absolut beschissenen Einführung dieses seltsamen Schwerts absieht.
Den Reina Zweiteiler fand ich auch ziemlich stark und auch nicht unwichtig, um etwas mehr darauf einzugehen, wie genau die Psychologie so eines Worms eigentlich funktioniert. Vor allem für die Tsurugi Story fand ich das durchaus sinnvoll. Die Einführung dieses neuen Worm Anführers nach Reina fand ich allerdings ziemlich random und auch irgendwie unnötig, wenn ich ehrlich bin. Generell finde ich, dass die normalen Worms eigentlich gar nicht unbedingt sowas wie einen expliziten Anführer gebraucht hätten, zumal man das Endgame ja sowieso hauptsächlich auf der Führungsriege der Natives aufgebaut hat. Allgemein war der Typ irgendwie seltsam. Warum dieses ständige Überleben der Finisher und diese Special Fähigkeiten wie dieses ultrastarke „Clock Up“? Den Plot drum herum mit dieser Anti-Mimic Bombe und dem Tadokoro Twist fand ich aber ganz gut. Ich frage mich allerdings, ob es von Anfang an geplant war, dass Tadokoro ein Native ist. Das kam mir etwas improvisiert vor.
Den Zweiteiler zu Hiyoris Rückkehr fand ich eigentlich wieder recht gut, auch wenn ich sagen muss, dass ich diese ganze Dark Kabuto Geschichte immer noch etwas random finde. Man hat zwar am Ende zumindest noch erklärt, warum dieser Charakter existiert und damit auch gleich etwas mehr Kontext zu diesem Endgame Plot geliefert, was eigentlich sogar recht clever war, aber was ich mich bei ihm halt nach wie vor Frage ist, woher zur Hölle er den Zecter und den Henshin Belt hatte. Als er von Hiyori befreit wurde, hat es nicht so ausgesehen, als hätte er irgendwas davon dabei, aber später in diesem Edge of Time/Space Ding hatte er es dann schon, also wo kommt das auf einmal her. Und man hat halt auch nie so wirklich erklärt, wo oder was genau dieses Edge of Time/Space Ding eigentlich ist und wie genau die Verbindung zu unserer Welt bzw. die Verbindung zu Hyper Kabuto funktioniert. Was ich aber ziemlich cool fand war, wie schön man hier wieder mit der Bindung zwischen Tendou und Kagami gearbeitet hat, sodass Tendou Hiyori retten konnte. Das Ende von Tsurugi war auch nicht schlecht, auch wenn man mit seinem Plan meiner Meinung nach vielleicht etwas transparenter hätte sein können.
Das Endgame, muss ich sagen, fand ich teilweise doch etwas holprig. Ich find’s nicht so prickelnd, dass man da unbedingt nochmal nen Konflikt zwischen Kagami und Tendou einbauen musste. Vor allem, warum zur Hölle kann Tendou Kagami denn nicht einfach sagen, was er für ein Problem hat? Die Einführung von Negishi im Zweiteiler zuvor fand ich auch etwas random. Ich finde man hätte ihn entweder früher bringen müssen (vielleicht anstelle des sinnlosen Worm Anführers) oder das Endgame einfach direkt auf Mishima aufbauen. Wobei ich sagen muss, ich hatte gar nicht mehr in Erinnerung, dass der tatsächlich erst am Ende zum Native geworden ist. Ich bin mir ehrlich gesagt nicht mal sicher, ob ich das beim ersten Mal überhaupt überrissen hatte oder ob ich’s nur vergessen hab, aber irgendwie dachte ich immer, der wäre von Anfang an einer von denen gewesen. Dass man die Auflösung der Dark Kabuto Geschichte und das Ende der Hopper auch noch irgendwie mit einbauen musste, hat wahrscheinlich auch nicht unbedingt geholfen. Das Finale an sich fand ich aber doch nochmal recht gut. Gab zumindest nen recht schönen Endkampf, den Tendou und Kagami gemeinsam bestritten haben. Das gibt es meiner Meinung nach eh viel zu selten, dass Main und Secondary den Finalkampf gemeinsam führen. Und generell finde ich, dass die Serie eigentlich ein sehr befriedigendes Ende hatte. Nichts unnötig melodramatisches, keine magischen Deus-ex-Machina Vorkommnisse, einfach ein schöner runder Abschluss.
Die Charaktere hab ich dieses Mal in der Summe wahrscheinlich sogar etwas besser empfunden als beim ersten Mal. Kommt sicherlich nicht ansatzweise an so Casts wie die von Fourze oder Wizard ran, aber insgesamt fand ich eigentlich die meisten sehr solide. Der beste Charakter ist definitiv nach wie vor Kagami, ich denke zu ihm brauch ich gar nicht so viel sagen. Er ist einfach der wahre Protagonist, der der einem als Sympathieträger präsentiert wird. Er ist irgendwie ein liebenswerter Chaot, kann aber auch sehr kompetent sein, wenn es drauf ankommt, schlicht und ergreifend die Art von Charakter, die ich mag.
Mit Tendou hatte ich ja auch nie so große Probleme, wie manche andere. Er ist halt in allem der beste und weiß es auch, was ihn sicherlich nicht immer sympathisch gemacht hat, aber ich persönlich hab ihn jetzt nie so nervig empfunden wie beispielsweise Taro zum Teil. Alleine, dass man direkt zu Beginn schon gezeigt hat, dass Tendou auch wirklich dafür trainiert so gut in allem zu sein und es nicht einfach nur so ist, hilft für mich schon einiges und häufig hat man seine Überperfektheit auch einfach nur als Witz präsentiert und so ein bisschen damit gespielt. Es gab gelegentlich mal 1-2 Situationen, wo es für meinen Geschmack etwas drüber war, wie beispielsweise als er zwischenzeitlich mal für 2 Folgen Shadow Boss war, einfach weil er’s halt kann, aber das geht schon klar. Gleichzeitig hat man aber auch gelegentlich gezeigt, dass selbst er nicht unfehlbar ist und er auch Ängste und Schwächen hat. Außerdem fand ich die Entwicklung der Freundschaft zwischen ihm und Kagami recht schön mit anzusehen. Einer meiner Favoriten wird ein Charakter dieses Typs sicherlich nie, aber gibt schlimmeres.
Tsurugi hat sich mit der Zeit eigentlich auch recht gut entwickelt. In seinen ersten paar Folgen war er zwar etwas anstrengend, aber spätestens ab dem Zeitpunkt, wo er sich mit Kagami „angefreundet“ hat, fand ich ihn deutlich besser. Der Übergang hätte zwar etwas smoother sein können, aber eigentlich bin ich doch recht froh darüber, dass man mit dem Charakter in diese Richtung gegangen ist. Das hat es auch deutlich einfacher gemacht, am Ende mit ihm mitzufühlen, wäre er so geblieben, wie er am Anfang war, wäre mir sein Tod wahrscheinlich relativ egal gewesen. Insgesamt für mich eigentlich doch ein recht guter Charakter. Daisuke ist nach seinen ersten paar Folgen auch deutlich sympathischer geworden, man muss aber schon sagen, dass er letztlich echt sehr wenig bekommen hat. Er ist praktisch überhaupt nur in den Inoue Folgen vorgekommen und der musste sich neben ihm ja auch noch um Tsurugi kümmern, während Yonemura seine Existenz fast vollständig ignoriert hat. Selbst bei den Folgen mit den Zectern ist er selbst nicht aufgetreten, sondern nur Gon, die Tendou seinen Zecter gebracht hat.
Und bei den Hoppern versteh ich auch nach wie vor nicht so wirklich, warum sie überhaupt existieren. 90% ihrer Szenen hätte man wirklich restlos rausschneiden können, ohne dass man irgendeinen Unterschied gemerkt hätte und die restlichen 10% hätten ohne Probleme von TheBee oder irgendeinem random Worm abgedeckt werden können. (Ich find’s btw. auch nach wie vor irgendwie seltsam, dass der TheBee Zecter nach der Einführung der Hopper, bis auf eine weitere Folge in den 40ern, praktisch komplett verschwunden ist.) Irgendwie sind die Hopper mal wieder so eine Situation, wo ich einfach das Gefühl hatte, dass Bandai und die Writer eher gegeneinander statt miteinander gearbeitet haben. Bandai wollte halt zwei weitere Rider, mit denen Yonemura aber absolut gar nichts anfangen konnte, also hat er sie einfach random reingeworfen, ihnen jede Folge 2 Szenen gegeben, um die Quote zu erfüllen, sie dabei aber immer so weit wie möglich vom Mainplot ferngehalten, damit er weiter ungestört sein Ding durchziehen kann, ohne wirklich kreativ werden zu müssen. Witzigerweise muss ich sagen, dass mich zumindest Kagayama als Hopper sogar weniger genervt hat, als in seiner Zeit als TheBee. Also irgendwas Positives hatte es dann doch, aber wenn man ihn einfach gleich komplett rausgeschrieben hätte, hätte es das auch getan.
Ansonsten würde ich sagen, dass hier vor allem die Nebencharaktere noch positiv herausgestochen sind, von denen mochte ich eigentlich fast alle. Vor allem Juka und Gon waren super. Mal ernsthaft, warum können nicht alle Toku Kinder so sein wie Gon? Und die Schauspielerin von Juka hat doch echt den geilsten Job der Welt oder? Gefühlt ¾ ihrer Screentime bestand nur daraus, die Kochkünste von Tendou zu genießen. Auch Jiiya hat mal wieder sehr schön unter Beweis gestellt, dass Butler (gerade in Tokus) eigentlich immer die besten Menschen sind. Misaki hat ein paar Folgen gebraucht, ist dann aber auch recht schnell sehr sympathisch geworden. Tadokoro ist vor allem ab Mitte der Staffel gut geworden, nachdem er nicht mehr jeden Befehl von ZECT einfach nur anstandslos hingenommen hat. Und selbst Hiyori hab ich dieses Mal glaub ich auch etwas besser empfunden, als beim ersten Mal, auch wenn sie sicherlich keiner meiner Lieblingscharaktere werden wird. Nur diese Chefin von Kagami und Hiyori hat man irgendwie komplett verschwendet, die hatte nach den ersten 10 Folgen gefühlt noch drei Auftritte. Keine Ahnung was da los war.
Zu den Schurken gibt es nicht großartig viel zu sagen, bei den Individuen waren jetzt nicht wirklich viel Interessantes dabei. Negishi wurde zu spät eingeführt, dieser komische Worm Anführer war mir zu seltsam (und irrelevant) und Kagamis Vater war letztlich eigentlich eh einer der guten. Am besten waren wahrscheinlich noch Reina und Mishima. An sich hat das Konzept der Worms und Native Worms meiner Meinung nach aber durchaus funktioniert, um der Serie einen übergeordneten Feind zu geben. Wie gesagt hätten die normalen Worms eigentlich gar keinen wirklichen Anführer gebraucht, die waren halt eher wie ein Schwarm von Invasoren. Die Führungsriege der Natives hätte man etwas besser ausarbeiten können, aber sie haben ihren Zweck trotzdem halbwegs erfüllt.
Kabuto hat definitiv Probleme und könnte bei mir sicherlich nie in den oberen Reihen mitspielen, allein aufgrund dieses ganzen Hyper Kabuto Schwachsinns, aber von der zweiten Hälfte der Pre-W Ära (Hibiki-Decade) ist es für mich ehrlich gesagt nach wie vor die beste Staffel. Die Serie war zwar so gesehen eigentlich wirklich konstant gut, aber sie war auch nie wirklich konstant schlecht. Es gab immer wieder Ausschläge nach oben und nach unten, aber es war zu keinem Zeitpunkt so anstrengend wie beispielsweise Kiva oder Hibiki in der zweiten Hälfte, womit sie für mich eigentlich sehr gut ihre momentane Position als die „durchschnittlichste“ aller Kamen Rider Staffeln in meinem Ranking bestätigt hat.
Es ist definitiv immer noch eine etwas schwierige Serie, aber ich bleib dabei, eine wirklich schlechte Staffel, ist es nicht. Sicherlich kein Meisterwerk, weit davon entfernt, aber gerade verglichen mit Kiva oder auch Hibiki, halte ich Kabuto ganz klar für das bessere Gesamtwerk.
Rückwirkend würde ich nicht mal sagen, dass die zweite Hälfte der Staffel jetzt explizit schlechter war, als die erste, ich würde eher sagen, da waren Licht und Schatten näher beieinander, während die erste Hälfte einfach nur konstant in Ordnung war. Die Anfangsphase war eigentlich ganz gut, wenn auch nicht sonderlich spektakulär. Allzu viele Details hat man erstmal nicht bekommen, aber zumindest genügend Basics, um die Ausgangssituation grob verstehen zu können. Einen großartigen Spannungsbogen hatte die Serie lange Zeit eigentlich nicht, gerade in der ersten Hälfte fand ich die eigentliche Handlung schon eher dünn, es war jetzt aber auch nicht langweilig oder so. Der Fortschritt hat sich halt hauptsächlich durch Einführungen neuer Rider und die Entwicklungen zwischen den Charakteren definiert. Die Rider vs Rider Kämpfe muss ich sagen, waren teilweise schon sehr erzwungen, anders als beispielsweise in Faiz haben diese Konflikte aber Gott sei Dank eigentlich nie länger als 1-2 Folgen gehalten, bevor sie wieder im Sande verlaufen sind.
Ich würde sagen der Konflikt mit TheBee macht durchaus Sinn. Der Rider Belt und Kabuto Zecter sind nun mal Eigentum von ZECT, Tendou wurde mehrmals dazu aufgefordert ZECT beizutreten oder die Sachen zurückzugeben, hat aber jedes Mal abgelehnt, daher würde ich sagen, dass es ihr gutes Recht ist, sich die Sachen notfalls mit Gewalt wieder zurückzuholen. Ich fand’s auch ganz cool, dass Kagami zwischenzeitlich zu TheBee geworden ist, die Kräfte dann aber wieder abgegeben hat. Hat als Build Up zu seinem vollen Debut als Rider in den 20ern gut funktioniert. Es gab aber auch ein paar holprige Parts, wie die Tatsache, dass Tendous Rider Belt sich einfach mal eben selbst repariert hat und ich bin mir auch nicht so sicher, ob ich verstehe, was genau es mit diesem „Mark“ von The Bee auf sich hatte. Das war danach nie wieder relevant und es hat auch nie was darauf hingedeutet, dass die anderen Rider das auch haben, nur The Bee. Also was war der Sinn davon? Aber naja.
Die Einführung von Drake war etwas seltsam, etwas zu viel von Inoues Humor für meinen Geschmack und der Konflikt war hier schon ziemlich unnötig. Er stimmt Kabuto sogar zu, sagt aber, dass er es nicht gut findet und deshalb geht er auf ihn los? WTF? Und auch dieses „Rematch“ wo Daisuke meinte, dass er Kabuto für die Niederlage zurück zahlen muss. Wieso? Was ich hier btw. ganz witzig finde ist, dass die eine Folge, an deren Ende der Kampf als Cliffhanger begonnen hat, von Yonemura geschrieben wurde, die nächste Folge dann aber von Inoue, so als hätte Yonemura gesagt „So, ich lass die jetzt einfach mal kämpfen, wieso die das machen, soll der sich dann überlegen.“ Lol Aber auch hier hat man das eigentlich sofort wieder aufgelöst und danach war es auch nicht mehr großartig relevant. Kann man jetzt drüber diskutieren, ob es das nicht noch unnötiger macht, aber im Zweifel ist es mir so lieber. Den Zweiteiler zum Background und Gedächtnis von Gon fand ich tatsächlich ziemlich stark. Gon ist generell eine der sympathischsten Rollen der Staffel und die bitter-sweete Komponente am Ende hat hier sehr gut funktioniert.
Die Einführung von Sasword war auch nicht schlecht. Tsurugi war zwar anfangs ein ziemlicher Arsch, aber die Rivalität mit Tendou war trotzdem ganz witzig und ich mochte den Phantom Thief Plot. Die von Gatack war ebenfalls nicht schlecht, auch wenn man sagen muss, dass die Naivität von Kagami hier schon wirklich hart an der Schmerzgrenze war.
23/24 war auch wieder ziemlich stark. Da hat man ja unter anderem angefangen auf die Existenz der Natives zu Teasern, mit der Implikation, dass Hiyoris Eltern schon einen Meteoriten-Stein hatten, bevor der Shibuya Meteorit überhaupt abgestürzt ist und generell war das so der Moment, wo ich das Gefühl hatte, das einfach mal etwas mehr Bewegung in den Background und die eigentliche Story der Staffel reinkommt. Auch wenn ich sagen muss, dass bei den anschließenden Ermittlungen im Zweiteiler danach, etwas weniger rausgekommen ist, als ich mir vielleicht erhofft hatte. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob ich komplett zufrieden mit der Erklärung dafür, warum Kagamis Name in den 35 Jahre alten Akten ist, bin. Ich meine, selbst wenn sein Vater das alles geplant hat, Kagami ist doch höchstens Mitte 20, als ob sein Vater da schon wusste, wie er seinen Sohn nennt und genau damit geplant hat, wann das alles passieren wird, also das erscheint mir doch etwas arg an den Haaren herbei gezogen.
Den Zweiteiler zu Gons Rückkehr fand ich wieder sehr gut (Gon Folgen ziehen irgendwie immer, keine Ahnung warum). Vor allem muss ich sagen, ich bin beeindruckt, dass man es hier zur Abwechslung mal geschafft hat, ein vernünftiges Missverständnis aufzubauen, dass tatsächlich logisch konstruiert ist und nicht einfach nur auf Dummheit basiert. Der Dark Knife Zweiteiler war dann wieder etwas random und eigentlich auch nur relevant, weil Kagami in der Folge rausfindet, dass Tsurugi ein Worm ist, was er Tendou auch definitiv eher hätte sagen können.
Zu den Folgen mit dem Hiyori Twist hab ehrlich gesagt etwas gemischte Gefühle. Den Twist an sich find ich im Großen und Ganzen durchaus ok, dass Hiyori ein Worm ist, wurde ja eigentlich schon relativ früh angeteasert und ergibt für mich auch absolut Sinn mit den späteren Informationen, die man noch zu den Natives bekommt, ich mag aber die Vorstellung nicht, dass Tendou über die ganze Sache von Anfang an Bescheid wusste, obwohl es am Anfang eher so dargestellt wurde, dass die beiden sich zufällig begegnet sind. Und ich bin mir auch nicht ganz sicher, wie genau da Juka mit reinspielt. Man ist zwar kurz darauf eingegangen, dass sie nicht wirklich Tendous Schwester ist und Tendou nach dem Tod seiner Eltern nur von ihrer viel zitierten Großmutter aufgenommen wurde, aber was ich noch nicht so ganz verstehe ist, ist das jetzt ihre Oma? Wenn ja, wie genau kommt dann Tendou zu ihr? Was hat er mit denen zu tun? Oder ist es seine Oma? Wenn ja, wie kommt dann Juka zu ihr? Nebenbei bemerkt war ich auch felsenfest davon überzeugt, dass man in dem Atemzug gleich erklärt hatte, wie Tendou damals seinen Rider Belt bekommen hat, tatsächlich wurde aber erst einige Folgen später kurz am Rande erwähnt, dass Hiyoris Vater ihn ihm da gegeben hatte. Das hatte ich irgendwie besser in Erinnerung.
Das Debut von Hyper Kabuto halte ich auch immer noch für komplett schwachsinnig. Die Existenz des Hyper Zecter find ich prinzipiell noch ok, weil es ein rein technisches Item ist, aber spätestens ab dem Zeitpunkt wo das Ding zerstört wurde und dann einfach wieder aufgetaucht ist, war’s halt echt vorbei. Und die „Erklärungen“ von Tendou am Ende haben es auch nicht logischer gemacht. Ich bin mir auch nicht so sicher, was ich von diesem anderen Hyper Kabuto halten soll, der da zuvor immer wieder mal aufgetaucht ist. Tendou meinte zwar, dass er das wohl selber aus der Zukunft ist, in der Serie sieht man aber nie, dass er irgendwann mal zurückreist, um irgendwas davon zu machen. Und die Theorie, dass es der aus dem Film ist, an die ja manche zu glauben scheinen, halte für komplett hirnverbrannt. Selbst wenn ich die anderen 15 Gründe, warum der Film meiner Meinung nach absolut nicht mit dem Kanon der Serie kompatibel ist, mal ignoriere, gibt der Kabuto aus der anderen Zeitlinie am Ende des Films ja seinen Henshin Belt dem jungen Tendou, weshalb er sich nicht mehr in Hyper Kabuto verwandeln können sollte.
Gleichzeitig war dieser Zweiteiler ja auch der Zeitpunkt, an dem Tendou angefangen hat, den anderen Ridern ihre Zecter abzunehmen, wovon ich immer noch kein großer Fan bin, sowie die Wiedereinführung von Yaguruma, die ebenfalls extrem random war. Allein wo zur Hölle die Hopper Kräfte herkommen hat man nie wirklich erklärt. Es wurde zwar mal kurz angeschnitten, dass Kagamis Vater davon weiß, aber darauf hat man dann nie aufgebaut. Außerdem frage ich mich, wenn Yaguruma eh immer darauf besteht, dass sie sich doch nicht einmischen sollen und nicht den Helden spielen sollen, wozu sie die Zecter dann überhaupt haben. Als Emos durch die Gegend streifen und sich selbst bemitleiden könnten sie auch ohne Rider Kräfte.
Die Folgen danach fand ich wieder deutlich besser, abgesehen von dem Hopper Zeug. Da hat ja dann die Native Story so richtig angefangen, bei der ich nach wie vor finde, dass sie deutlich mehr Sinn ergibt, als Leute ihr zugestehen. Wie gesagt wurde ja bereits seit Anfang der 20er auf deren Existenz geteasert und mit der Zeit hat man ja sehr schön den Background von Zect und der Rider Kräfte auf die zurückgeführt, was meiner Meinung nach eigentlich sehr gut funktioniert hat. Nur das Ding mit diesem Out-of-control Switch ist etwas aus dem Nichts gekommen, vor allem dass das Ding genau in der Folge zum ersten Mal losgeht in der Tendou davon erfährt und danach dann auch nie wieder, ist schon ein sehr großer Zufall. Aber ich mochte das Ende zwischen Tendou und Kagami, dass sie sich gegenseitig ausschalten würden, wenn sie Hiyori angreifen. Hat mich für nen Moment etwas an die Dynamik zwischen Sento und Banjo erinnert. Der Schul-Zweiteiler war auch gut, wenn man mal von der absolut beschissenen Einführung dieses seltsamen Schwerts absieht.
Den Reina Zweiteiler fand ich auch ziemlich stark und auch nicht unwichtig, um etwas mehr darauf einzugehen, wie genau die Psychologie so eines Worms eigentlich funktioniert. Vor allem für die Tsurugi Story fand ich das durchaus sinnvoll. Die Einführung dieses neuen Worm Anführers nach Reina fand ich allerdings ziemlich random und auch irgendwie unnötig, wenn ich ehrlich bin. Generell finde ich, dass die normalen Worms eigentlich gar nicht unbedingt sowas wie einen expliziten Anführer gebraucht hätten, zumal man das Endgame ja sowieso hauptsächlich auf der Führungsriege der Natives aufgebaut hat. Allgemein war der Typ irgendwie seltsam. Warum dieses ständige Überleben der Finisher und diese Special Fähigkeiten wie dieses ultrastarke „Clock Up“? Den Plot drum herum mit dieser Anti-Mimic Bombe und dem Tadokoro Twist fand ich aber ganz gut. Ich frage mich allerdings, ob es von Anfang an geplant war, dass Tadokoro ein Native ist. Das kam mir etwas improvisiert vor.
Den Zweiteiler zu Hiyoris Rückkehr fand ich eigentlich wieder recht gut, auch wenn ich sagen muss, dass ich diese ganze Dark Kabuto Geschichte immer noch etwas random finde. Man hat zwar am Ende zumindest noch erklärt, warum dieser Charakter existiert und damit auch gleich etwas mehr Kontext zu diesem Endgame Plot geliefert, was eigentlich sogar recht clever war, aber was ich mich bei ihm halt nach wie vor Frage ist, woher zur Hölle er den Zecter und den Henshin Belt hatte. Als er von Hiyori befreit wurde, hat es nicht so ausgesehen, als hätte er irgendwas davon dabei, aber später in diesem Edge of Time/Space Ding hatte er es dann schon, also wo kommt das auf einmal her. Und man hat halt auch nie so wirklich erklärt, wo oder was genau dieses Edge of Time/Space Ding eigentlich ist und wie genau die Verbindung zu unserer Welt bzw. die Verbindung zu Hyper Kabuto funktioniert. Was ich aber ziemlich cool fand war, wie schön man hier wieder mit der Bindung zwischen Tendou und Kagami gearbeitet hat, sodass Tendou Hiyori retten konnte. Das Ende von Tsurugi war auch nicht schlecht, auch wenn man mit seinem Plan meiner Meinung nach vielleicht etwas transparenter hätte sein können.
Das Endgame, muss ich sagen, fand ich teilweise doch etwas holprig. Ich find’s nicht so prickelnd, dass man da unbedingt nochmal nen Konflikt zwischen Kagami und Tendou einbauen musste. Vor allem, warum zur Hölle kann Tendou Kagami denn nicht einfach sagen, was er für ein Problem hat? Die Einführung von Negishi im Zweiteiler zuvor fand ich auch etwas random. Ich finde man hätte ihn entweder früher bringen müssen (vielleicht anstelle des sinnlosen Worm Anführers) oder das Endgame einfach direkt auf Mishima aufbauen. Wobei ich sagen muss, ich hatte gar nicht mehr in Erinnerung, dass der tatsächlich erst am Ende zum Native geworden ist. Ich bin mir ehrlich gesagt nicht mal sicher, ob ich das beim ersten Mal überhaupt überrissen hatte oder ob ich’s nur vergessen hab, aber irgendwie dachte ich immer, der wäre von Anfang an einer von denen gewesen. Dass man die Auflösung der Dark Kabuto Geschichte und das Ende der Hopper auch noch irgendwie mit einbauen musste, hat wahrscheinlich auch nicht unbedingt geholfen. Das Finale an sich fand ich aber doch nochmal recht gut. Gab zumindest nen recht schönen Endkampf, den Tendou und Kagami gemeinsam bestritten haben. Das gibt es meiner Meinung nach eh viel zu selten, dass Main und Secondary den Finalkampf gemeinsam führen. Und generell finde ich, dass die Serie eigentlich ein sehr befriedigendes Ende hatte. Nichts unnötig melodramatisches, keine magischen Deus-ex-Machina Vorkommnisse, einfach ein schöner runder Abschluss.
Die Charaktere hab ich dieses Mal in der Summe wahrscheinlich sogar etwas besser empfunden als beim ersten Mal. Kommt sicherlich nicht ansatzweise an so Casts wie die von Fourze oder Wizard ran, aber insgesamt fand ich eigentlich die meisten sehr solide. Der beste Charakter ist definitiv nach wie vor Kagami, ich denke zu ihm brauch ich gar nicht so viel sagen. Er ist einfach der wahre Protagonist, der der einem als Sympathieträger präsentiert wird. Er ist irgendwie ein liebenswerter Chaot, kann aber auch sehr kompetent sein, wenn es drauf ankommt, schlicht und ergreifend die Art von Charakter, die ich mag.
Mit Tendou hatte ich ja auch nie so große Probleme, wie manche andere. Er ist halt in allem der beste und weiß es auch, was ihn sicherlich nicht immer sympathisch gemacht hat, aber ich persönlich hab ihn jetzt nie so nervig empfunden wie beispielsweise Taro zum Teil. Alleine, dass man direkt zu Beginn schon gezeigt hat, dass Tendou auch wirklich dafür trainiert so gut in allem zu sein und es nicht einfach nur so ist, hilft für mich schon einiges und häufig hat man seine Überperfektheit auch einfach nur als Witz präsentiert und so ein bisschen damit gespielt. Es gab gelegentlich mal 1-2 Situationen, wo es für meinen Geschmack etwas drüber war, wie beispielsweise als er zwischenzeitlich mal für 2 Folgen Shadow Boss war, einfach weil er’s halt kann, aber das geht schon klar. Gleichzeitig hat man aber auch gelegentlich gezeigt, dass selbst er nicht unfehlbar ist und er auch Ängste und Schwächen hat. Außerdem fand ich die Entwicklung der Freundschaft zwischen ihm und Kagami recht schön mit anzusehen. Einer meiner Favoriten wird ein Charakter dieses Typs sicherlich nie, aber gibt schlimmeres.
Tsurugi hat sich mit der Zeit eigentlich auch recht gut entwickelt. In seinen ersten paar Folgen war er zwar etwas anstrengend, aber spätestens ab dem Zeitpunkt, wo er sich mit Kagami „angefreundet“ hat, fand ich ihn deutlich besser. Der Übergang hätte zwar etwas smoother sein können, aber eigentlich bin ich doch recht froh darüber, dass man mit dem Charakter in diese Richtung gegangen ist. Das hat es auch deutlich einfacher gemacht, am Ende mit ihm mitzufühlen, wäre er so geblieben, wie er am Anfang war, wäre mir sein Tod wahrscheinlich relativ egal gewesen. Insgesamt für mich eigentlich doch ein recht guter Charakter. Daisuke ist nach seinen ersten paar Folgen auch deutlich sympathischer geworden, man muss aber schon sagen, dass er letztlich echt sehr wenig bekommen hat. Er ist praktisch überhaupt nur in den Inoue Folgen vorgekommen und der musste sich neben ihm ja auch noch um Tsurugi kümmern, während Yonemura seine Existenz fast vollständig ignoriert hat. Selbst bei den Folgen mit den Zectern ist er selbst nicht aufgetreten, sondern nur Gon, die Tendou seinen Zecter gebracht hat.
Und bei den Hoppern versteh ich auch nach wie vor nicht so wirklich, warum sie überhaupt existieren. 90% ihrer Szenen hätte man wirklich restlos rausschneiden können, ohne dass man irgendeinen Unterschied gemerkt hätte und die restlichen 10% hätten ohne Probleme von TheBee oder irgendeinem random Worm abgedeckt werden können. (Ich find’s btw. auch nach wie vor irgendwie seltsam, dass der TheBee Zecter nach der Einführung der Hopper, bis auf eine weitere Folge in den 40ern, praktisch komplett verschwunden ist.) Irgendwie sind die Hopper mal wieder so eine Situation, wo ich einfach das Gefühl hatte, dass Bandai und die Writer eher gegeneinander statt miteinander gearbeitet haben. Bandai wollte halt zwei weitere Rider, mit denen Yonemura aber absolut gar nichts anfangen konnte, also hat er sie einfach random reingeworfen, ihnen jede Folge 2 Szenen gegeben, um die Quote zu erfüllen, sie dabei aber immer so weit wie möglich vom Mainplot ferngehalten, damit er weiter ungestört sein Ding durchziehen kann, ohne wirklich kreativ werden zu müssen. Witzigerweise muss ich sagen, dass mich zumindest Kagayama als Hopper sogar weniger genervt hat, als in seiner Zeit als TheBee. Also irgendwas Positives hatte es dann doch, aber wenn man ihn einfach gleich komplett rausgeschrieben hätte, hätte es das auch getan.
Ansonsten würde ich sagen, dass hier vor allem die Nebencharaktere noch positiv herausgestochen sind, von denen mochte ich eigentlich fast alle. Vor allem Juka und Gon waren super. Mal ernsthaft, warum können nicht alle Toku Kinder so sein wie Gon? Und die Schauspielerin von Juka hat doch echt den geilsten Job der Welt oder? Gefühlt ¾ ihrer Screentime bestand nur daraus, die Kochkünste von Tendou zu genießen. Auch Jiiya hat mal wieder sehr schön unter Beweis gestellt, dass Butler (gerade in Tokus) eigentlich immer die besten Menschen sind. Misaki hat ein paar Folgen gebraucht, ist dann aber auch recht schnell sehr sympathisch geworden. Tadokoro ist vor allem ab Mitte der Staffel gut geworden, nachdem er nicht mehr jeden Befehl von ZECT einfach nur anstandslos hingenommen hat. Und selbst Hiyori hab ich dieses Mal glaub ich auch etwas besser empfunden, als beim ersten Mal, auch wenn sie sicherlich keiner meiner Lieblingscharaktere werden wird. Nur diese Chefin von Kagami und Hiyori hat man irgendwie komplett verschwendet, die hatte nach den ersten 10 Folgen gefühlt noch drei Auftritte. Keine Ahnung was da los war.
Zu den Schurken gibt es nicht großartig viel zu sagen, bei den Individuen waren jetzt nicht wirklich viel Interessantes dabei. Negishi wurde zu spät eingeführt, dieser komische Worm Anführer war mir zu seltsam (und irrelevant) und Kagamis Vater war letztlich eigentlich eh einer der guten. Am besten waren wahrscheinlich noch Reina und Mishima. An sich hat das Konzept der Worms und Native Worms meiner Meinung nach aber durchaus funktioniert, um der Serie einen übergeordneten Feind zu geben. Wie gesagt hätten die normalen Worms eigentlich gar keinen wirklichen Anführer gebraucht, die waren halt eher wie ein Schwarm von Invasoren. Die Führungsriege der Natives hätte man etwas besser ausarbeiten können, aber sie haben ihren Zweck trotzdem halbwegs erfüllt.
Kabuto hat definitiv Probleme und könnte bei mir sicherlich nie in den oberen Reihen mitspielen, allein aufgrund dieses ganzen Hyper Kabuto Schwachsinns, aber von der zweiten Hälfte der Pre-W Ära (Hibiki-Decade) ist es für mich ehrlich gesagt nach wie vor die beste Staffel. Die Serie war zwar so gesehen eigentlich wirklich konstant gut, aber sie war auch nie wirklich konstant schlecht. Es gab immer wieder Ausschläge nach oben und nach unten, aber es war zu keinem Zeitpunkt so anstrengend wie beispielsweise Kiva oder Hibiki in der zweiten Hälfte, womit sie für mich eigentlich sehr gut ihre momentane Position als die „durchschnittlichste“ aller Kamen Rider Staffeln in meinem Ranking bestätigt hat.
Re: Was schaut ihr gerade? (Kamen Rider Edition)
Als ersten Rider Rewatch dieses Jahres hab ich mir jetzt mal Kamen Rider Black vorgenommen. Auch eine Staffel, die schon länger recht weit oben auf meiner Liste steht, weil sie halt doch einer meiner frühesten Showa Tokus war und ich wissen wollte, wie sie sich mit etwas mehr Erfahrung schlägt. Ich muss hier leider sagen, wirklich geholfen hat der Staffel diese Erfahrung nicht. Auch mit dem Wissen, wie die Standards der damaligen Zeit waren, bin ich immer noch der Ansicht, dass sie, trotz einiger Highlights hier und da, im Rahmen der Mitte/späte 80er Tokus klar unter dem Durchschnitt liegt.
Zunächst mal, der Staffel Start ist nach wie vor ziemlich stark, mit diesem Right into Action Start und dem anschließenden Zurückverfolgen seiner Spuren, vor allem in der zweiten Folge. Man hat im Zuge dessen sogar erklärt, wo Kotaro sein Motorrad her hat, was mich in der ersten Folge noch verwirrt hatte. (Dass ich beide Folgen eigentlich schon zwei Mal gesehen hab und das dementsprechend hätte wissen können, ignorieren wir an der Stelle einfach mal.) Definitiv einer der besseren Wege eine Staffel zu eröffnen.
Das Gesamtstorytelling der Staffel würde ich ehrlich gesagt aber schon als eher mittel bezeichnen. Klar relevante Folgen dürften es ca. 18 gewesen sein, mit nochmal so 6-8 halben, sprich 26 bei maximaler Großzügigkeit, was für Showa Rider Verhältnisse (zumindest im Kontrast zu ihren beiden direkten Vorgängern) zwar halbwegs ok ist, gerade verglichen mit Maskman und Liveman, zu denen Black ja parallel gelaufen ist, aber doch ein ganzes Stück schwächer (von Jiraiya ganz zu schweigen). Die Verteilung hätte auch besser sein können, vor allem der Mittelteil war halt schon relativ dünn.
Die Phase in der Uehara die Serie kontrolliert hat, war insgesamt eigentlich noch recht solide, wenn auch nicht unbedingt extrem spektakulär. Es gab zwar für meinen Geschmack ein paar zu viele dieser Momente, in denen Black sich mal wieder ne passende Fähigkeit aus dem Ärmel zieht, die vorher noch nie eingesetzt wurde, weil sie halt gerade gebraucht wird, aber immerhin gab’s in der Anfangsphase noch einige halbrelevante Folgen, wie beispielsweise die Folge in denen man etwas Background zu Battlehopper bekommen hat oder auch das mit den Früchten für die Kaijin, was auf die ganze Staffel gesehen jetzt nicht unbedingt super relevant gewesen ist, aber einfach fürs Gesamtverständnis ist es trotzdem irgendwie ne nette Info.
Bei dieser Taki Folge, muss ich sagen, bin ich etwas unsicher wie ich das werten soll, da das nur ein einziges Mal wieder aufgegriffen wurden und man auch ohne Weiteres beide Folgen hätte auslassen können, ohne das einem was abgeht. Vor allem bei der zweiten Episode tu ich mich sogar extrem schwer, sie überhaupt noch als halbrelevant zu werten. Auch bei den Folgen mit der seltsamen Kindermiliz hatte die zweite eigentlich keinen großartigen Mehrwert. (Schon die erste war ehrlich gesagt ziemlich random, hätte man die nicht ins Endgame eingebaut, würde ich sie wahrscheinlich genau bewerten wie die Taki Folgen)
In den 10ern hat dann auch generell die Kinder Dichte immer mehr angezogen. In der Anfangsphase wars noch halbwegs passabel, aber in etwa ab dem Zeitpunkt, an dem Sugimura übernommen hat, ist es immer mehr eskaliert. Insgesamt hatte die Staffel etwa 19-24 One Shot Kinder Plots (diese seltsame Widerstandsgruppe jetzt mal als wiederkehrende Kinder gerechnet), womit sie zwar immerhin noch leicht unter dem Niveau von Kakuranger und Ohranger liegt, für mich aber definitiv über der Grenze des tolerierbaren. Außerdem will ich hier der Vollständigkeit halber noch anmerken, die Folgen in denen Kinder nur ganz am Rande vorkommen, ohne eine größere Rolle zu spielen, hab ich zwar wie immer rausgelassen, WÜRDE ich die allerdings mitzählen, könnte ich glaub ich locker nochmal 10-15 oben drauf packen. Also die Anzahl an Folgen, in denen gar keine Kinder vorkommen, dürfte hier maximal im unteren 10er Bereich liegen. Das Problem dabei ist halt auch einfach, dass sich bei solchen Mengen bei mir irgendwann mal so ne gewisse Gleichgültigkeit bzw. eher „Grundgenervtheit“ einstellt. Wenn die Folge anfängt und ich nach 10 Sekunden schon gleich wieder das erste Kind sehe (und das zum vierten Mal hintereinander), hab ich halt einfach direkt keinen Bock mehr auf die Folge. Da fällt’s mir dann auch sehr schwer, für den Rest der Folge noch irgendwie meine Aufmerksamkeitsspanne aufrecht zu erhalten, selbst wenn sich dann rausstellt, dass es doch nur die eine Szene am Anfang war.
Die Einführung von Bilgenia war in Ordnung, jetzt nicht wirklich was spektakuläres, aber hat schon funktioniert. Auf den Charakter an sich geh ich gleich nochmal ein, aber ich finde auf jeden Fall immer noch, dass sich durch seine Anwesenheit nicht wirklich was verändert hat und wie bereits erwähnt war der Mittelteil halt auch von der Storydichte her definitiv der schwächste Part der Staffel. Wenn man von der Einführung der Kinder Miliz mal absieht, war eigentlich das einzige halbwegs relevante Ereignis, während Bilgenias Anwesenheit, seine Rückkehr zu seinem „wahren Ich“ (aka etwas weißes Make Up) und auch die war irgendwie sehr random und hat im Grunde absolut gar nichts verändert.
Der Climax zum Debut von Shadow Moon und dem Tod von Bilgenia war ziemlich gut. Die Einführung dieses Satan Sabers war zwar ein wenig random, hat rückwirkend aber halbwegs funktioniert. Ansonsten auf jeden Fall ein sehr schöner Zweiteiler. Ich find’s auch cool, dass man diesen Plot, Kyoko zu benutzen, um Shadow Moon zu erwecken, hier wieder aufgegriffen hat, sonst wäre diese Folge komplett verschwendet gewesen. Außerdem hat Kyoko in dem Atemzug erfahren, dass Kotaro Black ist, was immer hilft.
Die Folge danach fand ich ehrlich gesagt etwas seltsam. Ich mochte zwar die Szene, in der Shadow Moon Kyoko und Katsumi aufgesucht hat, aber die Sache mit den 3 Priestern war irgendwie ziemlich random. Warum genau sind die jetzt auf einmal „wiedergeboren“? Und warum hat die Folge einfach Mitten unterm Kampf aufgehört, wenn die nächste Folge dann ein normaler One Shot Plot war? Etwas seltsame Entscheidung meiner Meinung nach.
Danach ging’s doch nochmal einige Zeit relativ langweilig weiter, bis zum Beginn des Endgames gab es nochmal 8 One Shots (in mindestens 6 davon ging es um Kinder). In einer davon wurden zwar noch kurz am Rande diese beiden Assistentinnen von Shadow Moon eingeführt, von denen ich aber ehrlich gesagt nicht mal mehr in Erinnerung hatte, dass sie überhaupt existieren und rückwirkend ist es auch nicht unbedingt schwer zu erraten warum. Mal ernsthaft, die beiden haben wirklich absolut GAR NICHTS gemacht, weder gekämpft, noch geredet oder sonst irgendwas, noch nicht mal im Finale. Da hätte man auch einfach 2 Pappaufsteller neben Shadow Moon stellen können und es hätte keinen Unterschied gemacht.
Das Endgame war dann aber doch nochmal ziemlich gut. Die erste Folge hat sich zwar mehr oder weniger wie ein normaler Folgenplot angefühlt, nur dass er halt mit dem Tod von Bishum und den anschließenden Drohgebärden vom Creation King geendet ist, was als Einleitung aber durchaus ok war und danach hatte man dann auch definitiv das Gefühl, dass es aufs Ende zu geht.
Das Duell zwischen Black und Shadow Moon find ich immer noch richtig stark. Die Folge danach war ok, wenn auch größtenteils Clipshow, ich denke man hätte die und die nächste, mit Daroms Tod, auch auf eine Folge kürzen können, auch deshalb, weil man sich dadurch vielleicht den Part in denen die Bevölkerung am Rad dreht, hätte schenken können, aber prinzipiell war’s von der Umsetzung her schon ok.
Die letzten beiden Folgen waren ebenfalls nochmal sehr stark mit dem Finalen Kampf zwischen Kotaro und Shadow Moon. Unabhängig davon was in Black RX noch passieren wird, find ich’s immer noch gut, dass man hier wirklich konsequent geblieben ist und Shadow Moon nicht bekehrt hat. So als leicht tragische Note fand ich das definitiv passend als Ende. Das Einzige, was ich nicht so ganz verstehe ist, wieso genau Kyoko und Katsumi nach dem Ende von Gorgom nicht zurück kehren konnten. Davor konnte ich verstehen, dass sie Kotaro nicht im Weg sein wollten, aber danach? Vor allem heißt das, dass diese Szenen in der vorletzten Folge einfach ihre letzten in der Serie waren und das war irgendwie kein würdiger Abschluss für die Beiden.
Protagonisten hatte die Serie ja nicht wirklich viele, eigentlich nur Kotaro, Kyoko und Katsumi. Mal abgesehen davon, dass das vermutlich mit dafür verantwortlich ist, dass der Fokus in den einzelnen Folgen sehr häufig auf One Shot Charakteren lag, waren eigentlich alle drei recht solide. Kotaro bewegt sich für mich halt auch mehr oder weniger im Rahmen eines typischen Showa Toku Protagonisten. Vielleicht leicht über dem Durchschnitt, zumindest sympathisch ist er durchaus, aber im Großen und Ganzen halt schon ein relativ überperfekter Held, wie man es aus der Zeit gewohnt ist. Und ich versteh halt wie immer nicht, warum genau er nicht von Anfang an ehrlich sein konnte, vor allem da Kyoko und Katsumi ja auch beide wussten, dass er Gorgom bekämpft. Wobei ich mich gerade bei Kyoko auch frage, ab wann sie das wusste, denn als Kotaro sie in Folge 2 in Sicherheit gebracht hat, schien sie es noch nicht zu wissen, in Folge 3 dann aber plötzlich schon. Immerhin scheinen sie schon ab Folge 18 geahnt zu haben, dass er Black ist. Das setzt sie schon mal über diverse Ultraman Nebencharaktere.
Die Schurken würde ich sagen gehen für Showa Rider Verhältnisse halbwegs in Ordnung, mit den Schurken die Soda zur gleichen Zeit für Sentai geschrieben hat können sie aber natürlich nicht ansatzweise mithalten. Ich mag das Konzept von Gorgom. Es hat so ein bisschen was Shocker, gerade was die Vernetzung angeht, nur dass man das Ganze halt noch etwas mehr als übernatürliche Sekte präsentiert hat, statt als Terrororganisation. Gerade diesen Aspekt, dass es eben auch viele „normale“ Leute gibt, die ihnen helfen, in der Hoffnung dann zu einem erlesenen Kreis zu gehören, die als Kaijin überleben dürfen, wenn Gorgom die Herrschaft erlangt hat, find ich eigentlich schon ziemlich cool.
Der Creation King hat sich für mich so ein bisschen wie der Omnipotent God aus Sun Vulcan angefühlt, in der Hinsicht, dass er zu Beginn der Staffel eigentlich nur als Konzept in den Raum hineingeworfen wurde und erst zum Ende hin tatsächlich anfängt, so wirklich mit seinen Untertanen zu kommunizieren und ins Geschehen einzugreifen. Außerdem ist der eine ein Hirn und der andere ein Herz, das passt irgendwie. Man muss ihm wohl zugutehalten, dass er nicht die ganze Staffel als Stimme hinter ner Wand verbracht hat, das hebt ihn zumindest schon mal ein bisschen von den anderen Great Leadern ab, aber ansonsten ist er jetzt sicherlich nichts Besonderes.
Bilgenia find ich halt immer noch absolut sinnlos, wenn ich ehrlich bin. Ja er hat jetzt nicht gar nichts gemacht, er hat sich schon immer wieder am Kampf beteiligt, dabei aber grundsätzlich nicht mehr erreicht, als jedes x-beliebige MotW und auch sonst hat er der Serie meiner Meinung nach einfach keinen wirklichen Mehrwert geboten. Er wurde eingeführt, war dann 15 Folgen lang anwesend, um anwesend zu sein und dann wurde er wieder rausgenommen. Wie ich schon des Öfteren betont habe, seh ich einfach den Sinn hinter solchen Charakteren nicht.
Der stärkste ist nach wie vor mit Abstand Shadow Moon. Er hat zwischen seinem Debut und dem Endgame jetzt zwar auch nicht unbedingt so viel gemacht, aber anders als Bilgenia erfüllt er halt nen Zweck, weil er der Gamechanger ist, auf den die Serie hingearbeitet hat und allein seine emotionale Verbindung zu Kotaro macht ihn inhaltlich einfach zum spannendsten Schurken der Staffel. Außerdem war er gefühlt nicht ganz so inkompetent wie seine Kollegen.
Die drei Priester sind irgendwo dazwischen. Wirklich viel geben sie mir zwar nicht, aber sie passen schon irgendwo zum Konzept und haben denk ich mal ihren Zweck halbwegs erfüllt. Anfangs brauchte man halt auch einfach irgendwen, der das Gesicht von Gorgom repräsentiert. Man hätte vielleicht früher anfangen können sie rauszunehmen, um für eine etwas bessere Ereignisverteilung zu sorgen, aber wenn man es geschafft hätte, dieses Problem anders zu lösen, wär’s mir auch recht gewesen.
Black ist für mich schon eine etwas frustrierende Serie, weil ihre Story im Kern echt nicht schlecht ist, aber die kickt halt leider bloß alle 10-15 Folgen mal und das reicht einfach nicht, um die Staffel dauerhaft unterhaltsam zu machen. Ich hatte ja damals schon bei Kakuranger den Vergleich zu Black gezogen und nach diesem Black Rewatch seh ich mich darin nochmal bestätigt. Beide Staffeln haben halt das Problem, dass die Plotfolgen eigentlich alle gut sind, aber eben nur die und alles was dazwischen ist, kann man größtenteils vergessen. Und im direkten Vergleich hatte Kakuranger wahrscheinlich sogar noch mehr klare Plotfolgen und auch die besseren Charaktere. Direkt schlecht in dem Sinne ist Black nicht unbedingt, meiner Meinung nach aber eben ganz klar unter dem Niveau, das man von einer Staffel die parallel zu Maskman, Liveman, Metalder und Jiraiya gelaufen ist, erwarten kann.
Zunächst mal, der Staffel Start ist nach wie vor ziemlich stark, mit diesem Right into Action Start und dem anschließenden Zurückverfolgen seiner Spuren, vor allem in der zweiten Folge. Man hat im Zuge dessen sogar erklärt, wo Kotaro sein Motorrad her hat, was mich in der ersten Folge noch verwirrt hatte. (Dass ich beide Folgen eigentlich schon zwei Mal gesehen hab und das dementsprechend hätte wissen können, ignorieren wir an der Stelle einfach mal.) Definitiv einer der besseren Wege eine Staffel zu eröffnen.
Das Gesamtstorytelling der Staffel würde ich ehrlich gesagt aber schon als eher mittel bezeichnen. Klar relevante Folgen dürften es ca. 18 gewesen sein, mit nochmal so 6-8 halben, sprich 26 bei maximaler Großzügigkeit, was für Showa Rider Verhältnisse (zumindest im Kontrast zu ihren beiden direkten Vorgängern) zwar halbwegs ok ist, gerade verglichen mit Maskman und Liveman, zu denen Black ja parallel gelaufen ist, aber doch ein ganzes Stück schwächer (von Jiraiya ganz zu schweigen). Die Verteilung hätte auch besser sein können, vor allem der Mittelteil war halt schon relativ dünn.
Die Phase in der Uehara die Serie kontrolliert hat, war insgesamt eigentlich noch recht solide, wenn auch nicht unbedingt extrem spektakulär. Es gab zwar für meinen Geschmack ein paar zu viele dieser Momente, in denen Black sich mal wieder ne passende Fähigkeit aus dem Ärmel zieht, die vorher noch nie eingesetzt wurde, weil sie halt gerade gebraucht wird, aber immerhin gab’s in der Anfangsphase noch einige halbrelevante Folgen, wie beispielsweise die Folge in denen man etwas Background zu Battlehopper bekommen hat oder auch das mit den Früchten für die Kaijin, was auf die ganze Staffel gesehen jetzt nicht unbedingt super relevant gewesen ist, aber einfach fürs Gesamtverständnis ist es trotzdem irgendwie ne nette Info.
Bei dieser Taki Folge, muss ich sagen, bin ich etwas unsicher wie ich das werten soll, da das nur ein einziges Mal wieder aufgegriffen wurden und man auch ohne Weiteres beide Folgen hätte auslassen können, ohne das einem was abgeht. Vor allem bei der zweiten Episode tu ich mich sogar extrem schwer, sie überhaupt noch als halbrelevant zu werten. Auch bei den Folgen mit der seltsamen Kindermiliz hatte die zweite eigentlich keinen großartigen Mehrwert. (Schon die erste war ehrlich gesagt ziemlich random, hätte man die nicht ins Endgame eingebaut, würde ich sie wahrscheinlich genau bewerten wie die Taki Folgen)
In den 10ern hat dann auch generell die Kinder Dichte immer mehr angezogen. In der Anfangsphase wars noch halbwegs passabel, aber in etwa ab dem Zeitpunkt, an dem Sugimura übernommen hat, ist es immer mehr eskaliert. Insgesamt hatte die Staffel etwa 19-24 One Shot Kinder Plots (diese seltsame Widerstandsgruppe jetzt mal als wiederkehrende Kinder gerechnet), womit sie zwar immerhin noch leicht unter dem Niveau von Kakuranger und Ohranger liegt, für mich aber definitiv über der Grenze des tolerierbaren. Außerdem will ich hier der Vollständigkeit halber noch anmerken, die Folgen in denen Kinder nur ganz am Rande vorkommen, ohne eine größere Rolle zu spielen, hab ich zwar wie immer rausgelassen, WÜRDE ich die allerdings mitzählen, könnte ich glaub ich locker nochmal 10-15 oben drauf packen. Also die Anzahl an Folgen, in denen gar keine Kinder vorkommen, dürfte hier maximal im unteren 10er Bereich liegen. Das Problem dabei ist halt auch einfach, dass sich bei solchen Mengen bei mir irgendwann mal so ne gewisse Gleichgültigkeit bzw. eher „Grundgenervtheit“ einstellt. Wenn die Folge anfängt und ich nach 10 Sekunden schon gleich wieder das erste Kind sehe (und das zum vierten Mal hintereinander), hab ich halt einfach direkt keinen Bock mehr auf die Folge. Da fällt’s mir dann auch sehr schwer, für den Rest der Folge noch irgendwie meine Aufmerksamkeitsspanne aufrecht zu erhalten, selbst wenn sich dann rausstellt, dass es doch nur die eine Szene am Anfang war.
Die Einführung von Bilgenia war in Ordnung, jetzt nicht wirklich was spektakuläres, aber hat schon funktioniert. Auf den Charakter an sich geh ich gleich nochmal ein, aber ich finde auf jeden Fall immer noch, dass sich durch seine Anwesenheit nicht wirklich was verändert hat und wie bereits erwähnt war der Mittelteil halt auch von der Storydichte her definitiv der schwächste Part der Staffel. Wenn man von der Einführung der Kinder Miliz mal absieht, war eigentlich das einzige halbwegs relevante Ereignis, während Bilgenias Anwesenheit, seine Rückkehr zu seinem „wahren Ich“ (aka etwas weißes Make Up) und auch die war irgendwie sehr random und hat im Grunde absolut gar nichts verändert.
Der Climax zum Debut von Shadow Moon und dem Tod von Bilgenia war ziemlich gut. Die Einführung dieses Satan Sabers war zwar ein wenig random, hat rückwirkend aber halbwegs funktioniert. Ansonsten auf jeden Fall ein sehr schöner Zweiteiler. Ich find’s auch cool, dass man diesen Plot, Kyoko zu benutzen, um Shadow Moon zu erwecken, hier wieder aufgegriffen hat, sonst wäre diese Folge komplett verschwendet gewesen. Außerdem hat Kyoko in dem Atemzug erfahren, dass Kotaro Black ist, was immer hilft.
Die Folge danach fand ich ehrlich gesagt etwas seltsam. Ich mochte zwar die Szene, in der Shadow Moon Kyoko und Katsumi aufgesucht hat, aber die Sache mit den 3 Priestern war irgendwie ziemlich random. Warum genau sind die jetzt auf einmal „wiedergeboren“? Und warum hat die Folge einfach Mitten unterm Kampf aufgehört, wenn die nächste Folge dann ein normaler One Shot Plot war? Etwas seltsame Entscheidung meiner Meinung nach.
Danach ging’s doch nochmal einige Zeit relativ langweilig weiter, bis zum Beginn des Endgames gab es nochmal 8 One Shots (in mindestens 6 davon ging es um Kinder). In einer davon wurden zwar noch kurz am Rande diese beiden Assistentinnen von Shadow Moon eingeführt, von denen ich aber ehrlich gesagt nicht mal mehr in Erinnerung hatte, dass sie überhaupt existieren und rückwirkend ist es auch nicht unbedingt schwer zu erraten warum. Mal ernsthaft, die beiden haben wirklich absolut GAR NICHTS gemacht, weder gekämpft, noch geredet oder sonst irgendwas, noch nicht mal im Finale. Da hätte man auch einfach 2 Pappaufsteller neben Shadow Moon stellen können und es hätte keinen Unterschied gemacht.
Das Endgame war dann aber doch nochmal ziemlich gut. Die erste Folge hat sich zwar mehr oder weniger wie ein normaler Folgenplot angefühlt, nur dass er halt mit dem Tod von Bishum und den anschließenden Drohgebärden vom Creation King geendet ist, was als Einleitung aber durchaus ok war und danach hatte man dann auch definitiv das Gefühl, dass es aufs Ende zu geht.
Das Duell zwischen Black und Shadow Moon find ich immer noch richtig stark. Die Folge danach war ok, wenn auch größtenteils Clipshow, ich denke man hätte die und die nächste, mit Daroms Tod, auch auf eine Folge kürzen können, auch deshalb, weil man sich dadurch vielleicht den Part in denen die Bevölkerung am Rad dreht, hätte schenken können, aber prinzipiell war’s von der Umsetzung her schon ok.
Die letzten beiden Folgen waren ebenfalls nochmal sehr stark mit dem Finalen Kampf zwischen Kotaro und Shadow Moon. Unabhängig davon was in Black RX noch passieren wird, find ich’s immer noch gut, dass man hier wirklich konsequent geblieben ist und Shadow Moon nicht bekehrt hat. So als leicht tragische Note fand ich das definitiv passend als Ende. Das Einzige, was ich nicht so ganz verstehe ist, wieso genau Kyoko und Katsumi nach dem Ende von Gorgom nicht zurück kehren konnten. Davor konnte ich verstehen, dass sie Kotaro nicht im Weg sein wollten, aber danach? Vor allem heißt das, dass diese Szenen in der vorletzten Folge einfach ihre letzten in der Serie waren und das war irgendwie kein würdiger Abschluss für die Beiden.
Protagonisten hatte die Serie ja nicht wirklich viele, eigentlich nur Kotaro, Kyoko und Katsumi. Mal abgesehen davon, dass das vermutlich mit dafür verantwortlich ist, dass der Fokus in den einzelnen Folgen sehr häufig auf One Shot Charakteren lag, waren eigentlich alle drei recht solide. Kotaro bewegt sich für mich halt auch mehr oder weniger im Rahmen eines typischen Showa Toku Protagonisten. Vielleicht leicht über dem Durchschnitt, zumindest sympathisch ist er durchaus, aber im Großen und Ganzen halt schon ein relativ überperfekter Held, wie man es aus der Zeit gewohnt ist. Und ich versteh halt wie immer nicht, warum genau er nicht von Anfang an ehrlich sein konnte, vor allem da Kyoko und Katsumi ja auch beide wussten, dass er Gorgom bekämpft. Wobei ich mich gerade bei Kyoko auch frage, ab wann sie das wusste, denn als Kotaro sie in Folge 2 in Sicherheit gebracht hat, schien sie es noch nicht zu wissen, in Folge 3 dann aber plötzlich schon. Immerhin scheinen sie schon ab Folge 18 geahnt zu haben, dass er Black ist. Das setzt sie schon mal über diverse Ultraman Nebencharaktere.
Die Schurken würde ich sagen gehen für Showa Rider Verhältnisse halbwegs in Ordnung, mit den Schurken die Soda zur gleichen Zeit für Sentai geschrieben hat können sie aber natürlich nicht ansatzweise mithalten. Ich mag das Konzept von Gorgom. Es hat so ein bisschen was Shocker, gerade was die Vernetzung angeht, nur dass man das Ganze halt noch etwas mehr als übernatürliche Sekte präsentiert hat, statt als Terrororganisation. Gerade diesen Aspekt, dass es eben auch viele „normale“ Leute gibt, die ihnen helfen, in der Hoffnung dann zu einem erlesenen Kreis zu gehören, die als Kaijin überleben dürfen, wenn Gorgom die Herrschaft erlangt hat, find ich eigentlich schon ziemlich cool.
Der Creation King hat sich für mich so ein bisschen wie der Omnipotent God aus Sun Vulcan angefühlt, in der Hinsicht, dass er zu Beginn der Staffel eigentlich nur als Konzept in den Raum hineingeworfen wurde und erst zum Ende hin tatsächlich anfängt, so wirklich mit seinen Untertanen zu kommunizieren und ins Geschehen einzugreifen. Außerdem ist der eine ein Hirn und der andere ein Herz, das passt irgendwie. Man muss ihm wohl zugutehalten, dass er nicht die ganze Staffel als Stimme hinter ner Wand verbracht hat, das hebt ihn zumindest schon mal ein bisschen von den anderen Great Leadern ab, aber ansonsten ist er jetzt sicherlich nichts Besonderes.
Bilgenia find ich halt immer noch absolut sinnlos, wenn ich ehrlich bin. Ja er hat jetzt nicht gar nichts gemacht, er hat sich schon immer wieder am Kampf beteiligt, dabei aber grundsätzlich nicht mehr erreicht, als jedes x-beliebige MotW und auch sonst hat er der Serie meiner Meinung nach einfach keinen wirklichen Mehrwert geboten. Er wurde eingeführt, war dann 15 Folgen lang anwesend, um anwesend zu sein und dann wurde er wieder rausgenommen. Wie ich schon des Öfteren betont habe, seh ich einfach den Sinn hinter solchen Charakteren nicht.
Der stärkste ist nach wie vor mit Abstand Shadow Moon. Er hat zwischen seinem Debut und dem Endgame jetzt zwar auch nicht unbedingt so viel gemacht, aber anders als Bilgenia erfüllt er halt nen Zweck, weil er der Gamechanger ist, auf den die Serie hingearbeitet hat und allein seine emotionale Verbindung zu Kotaro macht ihn inhaltlich einfach zum spannendsten Schurken der Staffel. Außerdem war er gefühlt nicht ganz so inkompetent wie seine Kollegen.
Die drei Priester sind irgendwo dazwischen. Wirklich viel geben sie mir zwar nicht, aber sie passen schon irgendwo zum Konzept und haben denk ich mal ihren Zweck halbwegs erfüllt. Anfangs brauchte man halt auch einfach irgendwen, der das Gesicht von Gorgom repräsentiert. Man hätte vielleicht früher anfangen können sie rauszunehmen, um für eine etwas bessere Ereignisverteilung zu sorgen, aber wenn man es geschafft hätte, dieses Problem anders zu lösen, wär’s mir auch recht gewesen.
Black ist für mich schon eine etwas frustrierende Serie, weil ihre Story im Kern echt nicht schlecht ist, aber die kickt halt leider bloß alle 10-15 Folgen mal und das reicht einfach nicht, um die Staffel dauerhaft unterhaltsam zu machen. Ich hatte ja damals schon bei Kakuranger den Vergleich zu Black gezogen und nach diesem Black Rewatch seh ich mich darin nochmal bestätigt. Beide Staffeln haben halt das Problem, dass die Plotfolgen eigentlich alle gut sind, aber eben nur die und alles was dazwischen ist, kann man größtenteils vergessen. Und im direkten Vergleich hatte Kakuranger wahrscheinlich sogar noch mehr klare Plotfolgen und auch die besseren Charaktere. Direkt schlecht in dem Sinne ist Black nicht unbedingt, meiner Meinung nach aber eben ganz klar unter dem Niveau, das man von einer Staffel die parallel zu Maskman, Liveman, Metalder und Jiraiya gelaufen ist, erwarten kann.
Re: Was schaut ihr gerade? (Kamen Rider Edition)
Ich hab mir jetzt endlich mal wieder einen Rewatch vorgenommen, der schon relativ lange auf meiner Liste stand, nämlich Kamen Rider Gaim. Das war definitiv auch ein Rewatch vor dem ich so ein bisschen Angst hatte, weil die Serie bei mir halt doch einen gewissen Stellenwert hat und ich unsicher war, ob sie meinen Hohen Erwartungen ein zweites Mal gerecht wird. Allerdings kann ich das denke ich direkt abkürzen, ich halte die Serie nach wie vor für ein absolutes Meisterwerk. Das ist wirklich Peak Tokusatsu.
Schon die Anfangsphase fand ich absolut stark, viele sagen ja immer, dass die Serie erst ab der zweiten Arc so richtig gut wird, aber das seh ich überhaupt nicht so. Liegt halt vielleicht auch daran, dass ich generell ein großer Fan von Build Up bin (nicht nur um des daraus resultierenden Climax Willen, sondern weil ich das Build Up als solches mag), aber auch die ersten 11 Folgen fand ich schon super spannend und gerade wenn man die Serie schon kennt find ich es auch interessant, wie unscheinbar viele Charaktere am Anfang wirken. Gerade bei Zack denkt man nicht unbedingt, dass der noch relevant wird und selbst Micchi wirkt in den ersten beiden Folgen noch nicht unbedingt wie jemand der so eine Entwicklung durchmachen wird. (Der Charakter ist sowieso ein Thema für sich. Dazu später mehr.) Auch die ganzen Szenen mit Future Mai zu sehen, wenn man schon weiß was es bedeutet, ist irgendwie interessant.
Generell liebe ich auch einfach das Storytelling dieser Serie. Zum einen natürlich die komplett serielle Natur und zum anderen dieses stückweise Aufdröseln der Hintergrund Infos. Gaim ist einfach ein perfektes Beispiel, wie man eine Story strukturiert, sodass man immer mitkommt, aber gleichzeitig viele Fortlaufende Mysterien hat und regelmäßig Twists raushauen kann. Von den Lockseeds und Inves über Helheim und Yggdrasil bis zu den Overlords und der verbotenen Frucht. Es kommt immer genau so viel, wie man braucht, um das zu verstehen, was gerade passiert, aber schafft es trotzdem immer wieder neue Informationen ins Spiel, die nochmal ein ganz anderes Licht auf die Sache werfen. Und das auch so, dass alles zu einander passt und die neuen Informationen, die alten nicht komplett nichtig machen. Das sollte natürlich sowieso immer der Fall sein, aber naja, das muss nichts heißen. Die Einzige Sache, die ich mich tatsächlich frage ist, warum genau Yggdrasil die Beat Rider nach Folge 11 überhaupt wieder samt Driver laufen haben lassen, wenn sie eine Folge später dann anfangen sie wieder einzusammeln. Das war tatsächlich etwas random.
Folge 14 gehört für mich immer noch ganz klar zu den besten Toku Folgen überhaupt. Alleine die Sache mit Hase, auf die auch schon sehr schön hingearbeitet wurde und dann natürlich das Reveal, dass Yuuya das Inves war, das Kouta in der ersten Folge vernichtet hat, was ich nach wie vor für einen der besten Twists in Kamen Rider halte. Genau so setzt man Drama um. DAS ist das, was Inoue DENKT, dass er tut, wenn er drei Folgen vor Schluss eine neue Rolle einführt, die er dann eine Folge später sterben lässt. (Sorry, diesen Seitenhieb konnte ich mir nicht verkneifen) Auch die ersten Offenbarungen zu Helheim und warum Yggdrasil das alles tut, was es tut, fand ich sehr gut umgesetzt. Ich war etwas überrascht, wie sehr ich hier tatsächlich doch auf Yggdrasils (bzw. Takatoras) Seite war. Das was er über die Menschen sagt und dass sie mit so einer drohenden Apokalypse nicht umgehen könnten und sich am Ende nur all gegenseitig zerfleischen würden, halte ich für eine sehr realistische Einschätzung. Gerade auch die Aussage „Der Hass eines einzelnen Menschen, kann mehr wiegen, als der gute Wille von 100“, fand ich ziemlich gut. Daher versteh ich auch, dass man das ganze geheim halten wollte, zumindest solange man noch keine vernünftige Lösung parat hat. Natürlich ist es dann etwas schwierig, das ganze allein zu regeln, wenn man im Hintergrund so Leute wie Ryoma hat, die insgeheim eher gegen dich arbeiten, aber im Kern halte ich Takatoras Standpunkt fast für den vernünftigsten in der Serie, zumindest mit den Informationen, die die Charaktere zu dem Zeitpunkt hatten.
Selbst die Tatsache, dass die einfache Bevölkerung zwischenzeitlich so nen Hass gegen die Beat Rider geschoben haben, was mich in 90% der Fälle wahrscheinlich nerven würde, kann ich hier eigentlich kaum kritisieren, da es mit dem Wissensstand, den sie haben, eigentlich die einzig logische Schlussfolgerung ist, dass die Beat Rider schuld an den Inves Angriffen sind. Die haben schließlich nicht dieselben Informationen, die man als Zuschauer hat, die wissen weder von den Cracks, noch von der Existenz der Helheim Früchte, alles was sie sehen ist, dass ein paar Jugendliche mit Lockseeds hantieren und dabei gelegentlich (mal mehr, mal weniger unabsichtlich) Inves freilassen. Das wurde durch die Show von DJ Sagara ja auch immer wieder so gezeigt, während der Rest von Yggdrasil vertuscht wurde. Was sonst sollten sie also denken, die Beat Rider sind nun mal ihre einzige Assoziation.
Ähnliche Situation auch bei der Sache zwischen „Takatora“ und Kouta, als Micchi sich als Zangetsu ausgegeben haben. Sowas hat immer Potential die Charaktere wie Vollidioten rüber kommen zu lassen, aber zum einen hatte Kouta hier keinen Grund davon auszugehen, dass dieselben Kräfte überhaupt von verschiedenen Menschen benutzt werden können, zumal bei den Sengoku Drivern ja sogar explizit etabliert wurde, dass sie nach der ersten Verwendung gebunden werden und zum anderen hat Kouta selbst danach sogar immer noch an Takatora geglaubt und in Frage gestellt, ob er wirklich dahintersteckt. Du weißt, dass eine Serie wirklich gut ist, wenn sie dich sogar dazu bringt, Dinge, die dich eigentlich stören, gut zu finden. Das ist absolute Königsklasse.
Die beiden Movie Tie-Ins find ich ehrlich gesagt immer noch ziemlich unnötig, insbesondere das zu Kikaider, was ja noch nicht einmal irgendwas mit der Staffel zu tun hatte. Versteh ich jetzt nicht so ganz, warum Toei das unbedingt für nötig gehalten hat, das ausgerechnet in so einer Plotlastigen Serie wie Gaim zu promoten, aber gut, das kreide ich der Serie nicht an, die kann ja nichts dafür. Beim Sommerfilm bin ich fast schon froh, dass man das mit dieser einen Folge abgetan hat und nicht wie in den letzten Jahren häufig stärker mit der Serie verwoben hat bzw. man auch ausreichend Zeit zwischen dem Tie-In und dem Endgame hatte, sodass man das zumindest vernünftig aufbauen konnte. Dadurch hat’s jetzt nicht allzu sehr gestört, auch wenn ich trotzdem sehr gut darauf hätte verzichten können.
Folge 41 ist auch wieder so ein gutes Beispiel für eine Sache, die mich oft stört, hier aber funktioniert. Roshuo zerstört Koutas Kachidoki Lockseed, doch schon kurz darauf erschafft Kouta es einfach neu. In 90% der Fälle find ich sowas scheiße, aber hier macht es einfach Sinn, weil Kouta zu dem Zeitpunkt schon ein halber Overlord war und dementsprechend dieselben Kräfte nutzen konnte, die das Lockseed überhaupt erst geschaffen hatten. Die Szene hat man benutzt, um das zu verdeutlichen. Das war halt kein „Ok, ich glaub mal kurz an mich und alles ist wieder gut“ Moment, sondern es hat tatsächlich einem inhaltlichen Zweck gedient und wurde auch entsprechend vorbereitet. Jetzt mal ernsthaft, warum kann das nicht immer so sein? Generell find ich‘s gut, wie man die Kräfte von Kiwami bzw. der verbotenen Frucht gehandelt hat. Dass es eben nicht einfach nur eine Waffe ist, die Kouta zur freien Verfügung steht, sondern er auch einen Preis dafür bezahlen muss.
Btw. Hatte ich gar nicht mehr so auf dem Schirm, wie sehr zum Ende hin doch alles Schlag auf Schlag geht. Das Ende der letzten beiden Overlords, Koutas Duell mit Micchi, Mais Transzendenz zur „Woman of the Beginning“, die Zerstörung der Genesis Driver, Kaitos Verwandlung zum Overlord und der Tod von Ryoma, das ist alles innerhalb von 3 Folgen passiert. Das kam mir viel länger vor. Allerdings hat es sich jetzt auch nie überhastet angefühlt. Die Serie hat sich im Laufe der Zeit halt einfach Stück für Stück das passende Fundament für all diese Dinge aufgebaut und sie dann entsprechend abgearbeitet. Das ist halt der Vorteil, den man hat, wenn man sich zu jedem Zeitpunkt auf das Wesentliche fokussiert. Andere Serien hätten für denselben Content womöglich die doppelte Länge gebraucht, weil sie noch irgendwelche B-Plots einbauen oder unnötige Charakter beschäftigt halten müssen. Gaim hatte glaub ich auf ihre gesamte Laufzeit (Movie Tie-Ins ausgenommen) eigentlich keinen einzigen richtigen One Shot Charakter. Alles was passiert ist, jeder Charakter der vorgekommen ist, jede Szene die eingebaut wurde, hatte irgendeinen Zweck. Und so kann man es sich dann halt auch erlauben, innerhalb kurzer Zeit sehr viel Inhalt zu liefern. Sowas ähnliches hatte ich ja auch schon bei der Review zu King-Ohger geschrieben und Gaim ist eben auch so ein Beispiel dafür, wie man sowas macht.
Das Ende hat für mich auch perfekt funktioniert. Ich war nie der Meinung, dass die Serie irgendwie ein negatives Ende hat. Der Konflikt mit Kaito war zum Ende hin einfach unvermeidlich und da bin ich auch ehrlich gesagt froh darüber, dass man das Ganze dann auch durchgezogen hat, sonst wäre der ganze Kampf um die verbotene Frucht irgendwie sinnlos gewesen. Ansonsten hat Kouta den Planeten gerettet und lebt von nun an als Gott gemeinsam mit Mai in einem selbstgegründeten Paradies. Was will man mehr? Btw. find ich’s irgendwie witzig, dass das letzte, was Sagara zum Schluss noch zu Kouta und Mai sagt, im Wesentlichen war: „So und jetzt reproduziert euch mal!“ Aber das nur so am Rande.
Der Epilog war nochmal ganz nett, um Micchis Entwicklung abzuschließen. Ich bin ehrlich, ich hätte darauf verzichten können, dass man diesen Schurken aus dem Sommerfilm da nochmal aufgreift, aber ansonsten war es doch ein sehr runder Abschluss für die Serie.
Von den Filmen gefallen mir Persönlich ehrlich gesagt nach wie vor die Gaidens am besten, weil die sich irgendwie am natürlichsten in die Geschichte einschmiegen. Die füllen irgendwie sehr schön diese kleineren Lücken, die das Gesamtbild so ein bisschen abrunden. Man kann sie find ich sogar recht gut zu den jeweiligen Zeitpunkten schauen, an denen sie spielen, ohne dass sie dabei großartig den Flow ruinieren. Gerade Duke funktioniert eigentlich sehr gut als Teasing auf spätere Ereignisse und bei Zangetsu schadet es auch nicht, ihn in die Serie einzubauen, weil man darin erfährt, dass der Vater von Micchi und Takatora gestorben ist. Im Knuckle Film frage ich mich halt, wo auf einmal die ganzen Lockseeds herkommen, da in der Epilogfolge ja explizit gesagt wurde „Selbst wenn die Driver da wären, gäbe es keine Lockseeds mehr.“, aber ansonsten war das auch ein solider Epilog, wenn vielleicht auch der schwächste Teil der Gaidens.
Die Charaktere fand ich zwar schon immer gut, aber dieser Rewatch hat mir nochmal mehr gezeigt, wie gut geschrieben die Charaktere hier sind. Kouta ist definitiv der Protagonist, den eine Serie wie Gaim braucht, um zu funktionieren. Diese gutherzige, aber naive Art, immer das beste in den Menschen zu sehen und zu versuchen alle zu retten, im Kontrast zu so einer Firma wie Yggdrasil oder auch Leuten wie Kaito, die den Glauben schon längst verloren haben. Solche Charaktere haben immer das Potential nervig zu sein, aber gerade bei einer Serie, mit einem so dystopischen Setting glaub ich brauchst du einfach jemanden wie ihn, der etwas Positivität reinbringt, um als Zuschauer vernünftig mitfiebern zu können. Ähnlich geht’s mir ja auch mit Shinji in Ryuki oder Haruka in Amazons.
Das absolute Meisterwerk unter den Charakteren ist und bleibt für mich aber nach wie vor Micchi. Meiner Meinung nach definitiv einer der best-geschriebensten Toku Charaktere überhaupt. Er ist für mich sowas wie „Kusaka done right“ bzw. in gewisser Weise auch „Keiwa done right“, denn hier hat man mehr oder weniger das geschafft, was man mit den beiden Charakteren versucht hat. Du siehst bei ihm halt, wo er herkommt und wie er dann Stück für Stück in den Wahnsinn abdriftet, wie sich seine anfänglich guten Intensionen immer mehr zu Verzweiflung, Besessenheit und Hass entwickeln. Und genau das ist halt das, was mir bei Kusaka einfach fehlt. Diese anschauliche Entwicklung, durch die man versteht, warum er das tut und wie es dazu gekommen ist. Gleichzeitig find ich’s aber auch gut, dass man schon früh angefangen hat, Micchis shady Seiten zu zeigen und auf seine Probleme geteasert hat, anders als bei Keiwa, der bis zwei Folgen vor seinem Breakdown noch der netteste Mensch der Welt war. So konnte man halt über die komplette Staffel hinweg irgendwie mit ihm und seiner Entwicklung mitfiebern, weil man einfach sehen will, wo es hingeht (selbst dann, wenn man es schon weiß). Rückwirkend denke ich ehrlich gesagt auch, dass es die bessere Entscheidung war, ihn nicht sterben zu lassen, weil man damit so ein bisschen den gesamten Punkt von Kouta und Mai zunichte gemacht hätte. Als Häufchen Elend zu enden und wieder von Null anfangen zu müssen, war ich denke ich das passendere Schicksal für ihn. Er musste erst alles verlieren, wofür er gekämpft hat (insbesondere Mai), um zu sehen, dass sein Weg bzw. seine Methoden ins Nichts führen und seine Taten zu überdenken. Mit Kaito hätte das nicht funktioniert, weil er eigentlich nichts mehr zu verlieren hatte, aber für Micchi war das der perfekte Abschluss seiner Entwicklung.
Kaito ist so ein bisschen wie Sabers Ren nur mit dem entsprechenden Background um seine Machtbesessenheit zu stützen. Er ist halt in gewisser Weise einfach ein Opfer der Gesellschaft. Er hat im Laufe der Zeit einfach so oft die Erfahrung gemacht, dass man nur überleben kann, wenn man stark ist und die Schwachen opfert, bis er schließlich davon überzeugt war, dass die einzige Möglichkeit diesem Kreislauf zu entkommen, der ist, zu dem zu werden, was er hasst und die gesamte Gesellschaft zu zerschlagen, damit man von Neu anfangen kann. Und ganz ehrlich, zu nem Gewissen Grad kann ich ihn da sogar verstehen. Manchmal frag ich mich auch, ob die Menschheit wirklich noch zu retten ist oder ob sie ihre Chance nicht langsam aber sicher vertan hat und vielleicht einfach mal die Schimpansen ihr Glück versuchen sollten. Aber diese clashenden Ideale haben ihn natürlich zum perfekten Endgegner für Kouta gemacht. An sich ist Kaito jetzt nicht unbedingt mein Lieblingscharakter, aber er funktioniert für das was er ist und war wahrscheinlich auch irgendwo notwendig, damit die Staffel als ganzes funktioniert.
Ansonsten hat Gaim natürlich generell einen relativ großen Cast an wiederkehrenden Haupt- und Nebenrollen (wie gesagt One Shots gab’s eigentlich gar nicht), von denen ich eigentlich keinen wirklich schlecht fand. Oren hat sich am Anfang so ein bisschen random reingeworfen angefühlt, mit der Zeit hat er sich aber auch sehr gut entwickelt. Er und Jonouichi sind so ein bisschen die Hopper in gut. Auch Takatora fand ich insgesamt ziemlich stark. Wie schon erwähnt war ich Mitte der Staffel sogar eher auf seiner Seite. Zum Ende hin hat er natürlich nicht mehr viel bekommen außer Micchis Halluzinationen, aber ich fand’s auch bei ihm schön zu sehen, wie er sich mit der Zeit entwickelt hat. Auch er dachte, es gäbe keinen anderen Weg, als einen Teil der Menschheit zu opfern, war mit neuen Informationen aber durchaus bereit, Koutas Ansatz eine Chance zu geben. Und Mai und Akira waren sowieso irgendwie das Herz der Serie.
Die Antagonisten sind hier ja relativ vielfältig, von Yggdrasil bzw. später Ryoma, der dessen Ressourcen ausnutzt, um seine eigenen Ziele zu erreichen, über die Overlords, die so ein bisschen an die Grongi erinnert haben, bis hin zu Helheim selbst. Alles davon hat für sich, vor allem aber auch miteinander perfekt funktioniert, weil es recht schön fließend ineinander übergegangen ist. Besonders Ryoma fand ich als Schurken super. Er war halt so dieser klassische Strippenzieher, der immer versucht hat, alle so zu manipulieren, dass sie seiner Sache dienen und der letzten Endes mehr oder weniger von der Unvorhersehbarkeit besiegt wurde, dass Kaito zu einem Overlord wird.
Auch das Konzept, dass Helheim quasi sowas wie die personifizierte Evolution darstellt, find ich sehr spannend. Es hat zwar schon so ein bisschen was abstraktes, ein wenig vergleichbar mit dem Gott aus Zenkaiger, da man hier aber deutlich früher damit angefangen hat und man es durch die Darstellung mit Sagara und der goldenen Frucht halbwegs greifbar gemacht hat, hat es für meinen Geschmack wesentlich besser funktioniert. Ich find’s auch gut, dass man Sagara am Ende nicht wirklich besiegt hat, sondern er sein „Spiel“ nun auf einer neuen Welt starten kann, weil das einfach so ein bisschen den ewigen Zyklus des Lebens repräsentiert. Man kann die Evolution eben nicht „besiegen“, man kann sie nur annehmen oder überleben.
Recht viel mehr hab ich denk ich auch nicht mehr zu sagen. Für eine durch und durch positive Review war das eh schon viel, aber großartig was Negatives fällt mir zu der Serie halt einfach nicht ein. Es ist immer noch geplant demnächst Build hinterher zu schieben, um den direkten Vergleich zu haben (wenn vielleicht auch noch mit irgendwas anderem dazwischen), aber Stand jetzt würde ich immer noch sagen, dass Kamen Rider Gaim von den mittlerweile 214 Tokus, die ich gesehen habe, der absolut beste ist.
Schon die Anfangsphase fand ich absolut stark, viele sagen ja immer, dass die Serie erst ab der zweiten Arc so richtig gut wird, aber das seh ich überhaupt nicht so. Liegt halt vielleicht auch daran, dass ich generell ein großer Fan von Build Up bin (nicht nur um des daraus resultierenden Climax Willen, sondern weil ich das Build Up als solches mag), aber auch die ersten 11 Folgen fand ich schon super spannend und gerade wenn man die Serie schon kennt find ich es auch interessant, wie unscheinbar viele Charaktere am Anfang wirken. Gerade bei Zack denkt man nicht unbedingt, dass der noch relevant wird und selbst Micchi wirkt in den ersten beiden Folgen noch nicht unbedingt wie jemand der so eine Entwicklung durchmachen wird. (Der Charakter ist sowieso ein Thema für sich. Dazu später mehr.) Auch die ganzen Szenen mit Future Mai zu sehen, wenn man schon weiß was es bedeutet, ist irgendwie interessant.
Generell liebe ich auch einfach das Storytelling dieser Serie. Zum einen natürlich die komplett serielle Natur und zum anderen dieses stückweise Aufdröseln der Hintergrund Infos. Gaim ist einfach ein perfektes Beispiel, wie man eine Story strukturiert, sodass man immer mitkommt, aber gleichzeitig viele Fortlaufende Mysterien hat und regelmäßig Twists raushauen kann. Von den Lockseeds und Inves über Helheim und Yggdrasil bis zu den Overlords und der verbotenen Frucht. Es kommt immer genau so viel, wie man braucht, um das zu verstehen, was gerade passiert, aber schafft es trotzdem immer wieder neue Informationen ins Spiel, die nochmal ein ganz anderes Licht auf die Sache werfen. Und das auch so, dass alles zu einander passt und die neuen Informationen, die alten nicht komplett nichtig machen. Das sollte natürlich sowieso immer der Fall sein, aber naja, das muss nichts heißen. Die Einzige Sache, die ich mich tatsächlich frage ist, warum genau Yggdrasil die Beat Rider nach Folge 11 überhaupt wieder samt Driver laufen haben lassen, wenn sie eine Folge später dann anfangen sie wieder einzusammeln. Das war tatsächlich etwas random.
Folge 14 gehört für mich immer noch ganz klar zu den besten Toku Folgen überhaupt. Alleine die Sache mit Hase, auf die auch schon sehr schön hingearbeitet wurde und dann natürlich das Reveal, dass Yuuya das Inves war, das Kouta in der ersten Folge vernichtet hat, was ich nach wie vor für einen der besten Twists in Kamen Rider halte. Genau so setzt man Drama um. DAS ist das, was Inoue DENKT, dass er tut, wenn er drei Folgen vor Schluss eine neue Rolle einführt, die er dann eine Folge später sterben lässt. (Sorry, diesen Seitenhieb konnte ich mir nicht verkneifen) Auch die ersten Offenbarungen zu Helheim und warum Yggdrasil das alles tut, was es tut, fand ich sehr gut umgesetzt. Ich war etwas überrascht, wie sehr ich hier tatsächlich doch auf Yggdrasils (bzw. Takatoras) Seite war. Das was er über die Menschen sagt und dass sie mit so einer drohenden Apokalypse nicht umgehen könnten und sich am Ende nur all gegenseitig zerfleischen würden, halte ich für eine sehr realistische Einschätzung. Gerade auch die Aussage „Der Hass eines einzelnen Menschen, kann mehr wiegen, als der gute Wille von 100“, fand ich ziemlich gut. Daher versteh ich auch, dass man das ganze geheim halten wollte, zumindest solange man noch keine vernünftige Lösung parat hat. Natürlich ist es dann etwas schwierig, das ganze allein zu regeln, wenn man im Hintergrund so Leute wie Ryoma hat, die insgeheim eher gegen dich arbeiten, aber im Kern halte ich Takatoras Standpunkt fast für den vernünftigsten in der Serie, zumindest mit den Informationen, die die Charaktere zu dem Zeitpunkt hatten.
Selbst die Tatsache, dass die einfache Bevölkerung zwischenzeitlich so nen Hass gegen die Beat Rider geschoben haben, was mich in 90% der Fälle wahrscheinlich nerven würde, kann ich hier eigentlich kaum kritisieren, da es mit dem Wissensstand, den sie haben, eigentlich die einzig logische Schlussfolgerung ist, dass die Beat Rider schuld an den Inves Angriffen sind. Die haben schließlich nicht dieselben Informationen, die man als Zuschauer hat, die wissen weder von den Cracks, noch von der Existenz der Helheim Früchte, alles was sie sehen ist, dass ein paar Jugendliche mit Lockseeds hantieren und dabei gelegentlich (mal mehr, mal weniger unabsichtlich) Inves freilassen. Das wurde durch die Show von DJ Sagara ja auch immer wieder so gezeigt, während der Rest von Yggdrasil vertuscht wurde. Was sonst sollten sie also denken, die Beat Rider sind nun mal ihre einzige Assoziation.
Ähnliche Situation auch bei der Sache zwischen „Takatora“ und Kouta, als Micchi sich als Zangetsu ausgegeben haben. Sowas hat immer Potential die Charaktere wie Vollidioten rüber kommen zu lassen, aber zum einen hatte Kouta hier keinen Grund davon auszugehen, dass dieselben Kräfte überhaupt von verschiedenen Menschen benutzt werden können, zumal bei den Sengoku Drivern ja sogar explizit etabliert wurde, dass sie nach der ersten Verwendung gebunden werden und zum anderen hat Kouta selbst danach sogar immer noch an Takatora geglaubt und in Frage gestellt, ob er wirklich dahintersteckt. Du weißt, dass eine Serie wirklich gut ist, wenn sie dich sogar dazu bringt, Dinge, die dich eigentlich stören, gut zu finden. Das ist absolute Königsklasse.
Die beiden Movie Tie-Ins find ich ehrlich gesagt immer noch ziemlich unnötig, insbesondere das zu Kikaider, was ja noch nicht einmal irgendwas mit der Staffel zu tun hatte. Versteh ich jetzt nicht so ganz, warum Toei das unbedingt für nötig gehalten hat, das ausgerechnet in so einer Plotlastigen Serie wie Gaim zu promoten, aber gut, das kreide ich der Serie nicht an, die kann ja nichts dafür. Beim Sommerfilm bin ich fast schon froh, dass man das mit dieser einen Folge abgetan hat und nicht wie in den letzten Jahren häufig stärker mit der Serie verwoben hat bzw. man auch ausreichend Zeit zwischen dem Tie-In und dem Endgame hatte, sodass man das zumindest vernünftig aufbauen konnte. Dadurch hat’s jetzt nicht allzu sehr gestört, auch wenn ich trotzdem sehr gut darauf hätte verzichten können.
Folge 41 ist auch wieder so ein gutes Beispiel für eine Sache, die mich oft stört, hier aber funktioniert. Roshuo zerstört Koutas Kachidoki Lockseed, doch schon kurz darauf erschafft Kouta es einfach neu. In 90% der Fälle find ich sowas scheiße, aber hier macht es einfach Sinn, weil Kouta zu dem Zeitpunkt schon ein halber Overlord war und dementsprechend dieselben Kräfte nutzen konnte, die das Lockseed überhaupt erst geschaffen hatten. Die Szene hat man benutzt, um das zu verdeutlichen. Das war halt kein „Ok, ich glaub mal kurz an mich und alles ist wieder gut“ Moment, sondern es hat tatsächlich einem inhaltlichen Zweck gedient und wurde auch entsprechend vorbereitet. Jetzt mal ernsthaft, warum kann das nicht immer so sein? Generell find ich‘s gut, wie man die Kräfte von Kiwami bzw. der verbotenen Frucht gehandelt hat. Dass es eben nicht einfach nur eine Waffe ist, die Kouta zur freien Verfügung steht, sondern er auch einen Preis dafür bezahlen muss.
Btw. Hatte ich gar nicht mehr so auf dem Schirm, wie sehr zum Ende hin doch alles Schlag auf Schlag geht. Das Ende der letzten beiden Overlords, Koutas Duell mit Micchi, Mais Transzendenz zur „Woman of the Beginning“, die Zerstörung der Genesis Driver, Kaitos Verwandlung zum Overlord und der Tod von Ryoma, das ist alles innerhalb von 3 Folgen passiert. Das kam mir viel länger vor. Allerdings hat es sich jetzt auch nie überhastet angefühlt. Die Serie hat sich im Laufe der Zeit halt einfach Stück für Stück das passende Fundament für all diese Dinge aufgebaut und sie dann entsprechend abgearbeitet. Das ist halt der Vorteil, den man hat, wenn man sich zu jedem Zeitpunkt auf das Wesentliche fokussiert. Andere Serien hätten für denselben Content womöglich die doppelte Länge gebraucht, weil sie noch irgendwelche B-Plots einbauen oder unnötige Charakter beschäftigt halten müssen. Gaim hatte glaub ich auf ihre gesamte Laufzeit (Movie Tie-Ins ausgenommen) eigentlich keinen einzigen richtigen One Shot Charakter. Alles was passiert ist, jeder Charakter der vorgekommen ist, jede Szene die eingebaut wurde, hatte irgendeinen Zweck. Und so kann man es sich dann halt auch erlauben, innerhalb kurzer Zeit sehr viel Inhalt zu liefern. Sowas ähnliches hatte ich ja auch schon bei der Review zu King-Ohger geschrieben und Gaim ist eben auch so ein Beispiel dafür, wie man sowas macht.
Das Ende hat für mich auch perfekt funktioniert. Ich war nie der Meinung, dass die Serie irgendwie ein negatives Ende hat. Der Konflikt mit Kaito war zum Ende hin einfach unvermeidlich und da bin ich auch ehrlich gesagt froh darüber, dass man das Ganze dann auch durchgezogen hat, sonst wäre der ganze Kampf um die verbotene Frucht irgendwie sinnlos gewesen. Ansonsten hat Kouta den Planeten gerettet und lebt von nun an als Gott gemeinsam mit Mai in einem selbstgegründeten Paradies. Was will man mehr? Btw. find ich’s irgendwie witzig, dass das letzte, was Sagara zum Schluss noch zu Kouta und Mai sagt, im Wesentlichen war: „So und jetzt reproduziert euch mal!“ Aber das nur so am Rande.
Der Epilog war nochmal ganz nett, um Micchis Entwicklung abzuschließen. Ich bin ehrlich, ich hätte darauf verzichten können, dass man diesen Schurken aus dem Sommerfilm da nochmal aufgreift, aber ansonsten war es doch ein sehr runder Abschluss für die Serie.
Von den Filmen gefallen mir Persönlich ehrlich gesagt nach wie vor die Gaidens am besten, weil die sich irgendwie am natürlichsten in die Geschichte einschmiegen. Die füllen irgendwie sehr schön diese kleineren Lücken, die das Gesamtbild so ein bisschen abrunden. Man kann sie find ich sogar recht gut zu den jeweiligen Zeitpunkten schauen, an denen sie spielen, ohne dass sie dabei großartig den Flow ruinieren. Gerade Duke funktioniert eigentlich sehr gut als Teasing auf spätere Ereignisse und bei Zangetsu schadet es auch nicht, ihn in die Serie einzubauen, weil man darin erfährt, dass der Vater von Micchi und Takatora gestorben ist. Im Knuckle Film frage ich mich halt, wo auf einmal die ganzen Lockseeds herkommen, da in der Epilogfolge ja explizit gesagt wurde „Selbst wenn die Driver da wären, gäbe es keine Lockseeds mehr.“, aber ansonsten war das auch ein solider Epilog, wenn vielleicht auch der schwächste Teil der Gaidens.
Die Charaktere fand ich zwar schon immer gut, aber dieser Rewatch hat mir nochmal mehr gezeigt, wie gut geschrieben die Charaktere hier sind. Kouta ist definitiv der Protagonist, den eine Serie wie Gaim braucht, um zu funktionieren. Diese gutherzige, aber naive Art, immer das beste in den Menschen zu sehen und zu versuchen alle zu retten, im Kontrast zu so einer Firma wie Yggdrasil oder auch Leuten wie Kaito, die den Glauben schon längst verloren haben. Solche Charaktere haben immer das Potential nervig zu sein, aber gerade bei einer Serie, mit einem so dystopischen Setting glaub ich brauchst du einfach jemanden wie ihn, der etwas Positivität reinbringt, um als Zuschauer vernünftig mitfiebern zu können. Ähnlich geht’s mir ja auch mit Shinji in Ryuki oder Haruka in Amazons.
Das absolute Meisterwerk unter den Charakteren ist und bleibt für mich aber nach wie vor Micchi. Meiner Meinung nach definitiv einer der best-geschriebensten Toku Charaktere überhaupt. Er ist für mich sowas wie „Kusaka done right“ bzw. in gewisser Weise auch „Keiwa done right“, denn hier hat man mehr oder weniger das geschafft, was man mit den beiden Charakteren versucht hat. Du siehst bei ihm halt, wo er herkommt und wie er dann Stück für Stück in den Wahnsinn abdriftet, wie sich seine anfänglich guten Intensionen immer mehr zu Verzweiflung, Besessenheit und Hass entwickeln. Und genau das ist halt das, was mir bei Kusaka einfach fehlt. Diese anschauliche Entwicklung, durch die man versteht, warum er das tut und wie es dazu gekommen ist. Gleichzeitig find ich’s aber auch gut, dass man schon früh angefangen hat, Micchis shady Seiten zu zeigen und auf seine Probleme geteasert hat, anders als bei Keiwa, der bis zwei Folgen vor seinem Breakdown noch der netteste Mensch der Welt war. So konnte man halt über die komplette Staffel hinweg irgendwie mit ihm und seiner Entwicklung mitfiebern, weil man einfach sehen will, wo es hingeht (selbst dann, wenn man es schon weiß). Rückwirkend denke ich ehrlich gesagt auch, dass es die bessere Entscheidung war, ihn nicht sterben zu lassen, weil man damit so ein bisschen den gesamten Punkt von Kouta und Mai zunichte gemacht hätte. Als Häufchen Elend zu enden und wieder von Null anfangen zu müssen, war ich denke ich das passendere Schicksal für ihn. Er musste erst alles verlieren, wofür er gekämpft hat (insbesondere Mai), um zu sehen, dass sein Weg bzw. seine Methoden ins Nichts führen und seine Taten zu überdenken. Mit Kaito hätte das nicht funktioniert, weil er eigentlich nichts mehr zu verlieren hatte, aber für Micchi war das der perfekte Abschluss seiner Entwicklung.
Kaito ist so ein bisschen wie Sabers Ren nur mit dem entsprechenden Background um seine Machtbesessenheit zu stützen. Er ist halt in gewisser Weise einfach ein Opfer der Gesellschaft. Er hat im Laufe der Zeit einfach so oft die Erfahrung gemacht, dass man nur überleben kann, wenn man stark ist und die Schwachen opfert, bis er schließlich davon überzeugt war, dass die einzige Möglichkeit diesem Kreislauf zu entkommen, der ist, zu dem zu werden, was er hasst und die gesamte Gesellschaft zu zerschlagen, damit man von Neu anfangen kann. Und ganz ehrlich, zu nem Gewissen Grad kann ich ihn da sogar verstehen. Manchmal frag ich mich auch, ob die Menschheit wirklich noch zu retten ist oder ob sie ihre Chance nicht langsam aber sicher vertan hat und vielleicht einfach mal die Schimpansen ihr Glück versuchen sollten. Aber diese clashenden Ideale haben ihn natürlich zum perfekten Endgegner für Kouta gemacht. An sich ist Kaito jetzt nicht unbedingt mein Lieblingscharakter, aber er funktioniert für das was er ist und war wahrscheinlich auch irgendwo notwendig, damit die Staffel als ganzes funktioniert.
Ansonsten hat Gaim natürlich generell einen relativ großen Cast an wiederkehrenden Haupt- und Nebenrollen (wie gesagt One Shots gab’s eigentlich gar nicht), von denen ich eigentlich keinen wirklich schlecht fand. Oren hat sich am Anfang so ein bisschen random reingeworfen angefühlt, mit der Zeit hat er sich aber auch sehr gut entwickelt. Er und Jonouichi sind so ein bisschen die Hopper in gut. Auch Takatora fand ich insgesamt ziemlich stark. Wie schon erwähnt war ich Mitte der Staffel sogar eher auf seiner Seite. Zum Ende hin hat er natürlich nicht mehr viel bekommen außer Micchis Halluzinationen, aber ich fand’s auch bei ihm schön zu sehen, wie er sich mit der Zeit entwickelt hat. Auch er dachte, es gäbe keinen anderen Weg, als einen Teil der Menschheit zu opfern, war mit neuen Informationen aber durchaus bereit, Koutas Ansatz eine Chance zu geben. Und Mai und Akira waren sowieso irgendwie das Herz der Serie.
Die Antagonisten sind hier ja relativ vielfältig, von Yggdrasil bzw. später Ryoma, der dessen Ressourcen ausnutzt, um seine eigenen Ziele zu erreichen, über die Overlords, die so ein bisschen an die Grongi erinnert haben, bis hin zu Helheim selbst. Alles davon hat für sich, vor allem aber auch miteinander perfekt funktioniert, weil es recht schön fließend ineinander übergegangen ist. Besonders Ryoma fand ich als Schurken super. Er war halt so dieser klassische Strippenzieher, der immer versucht hat, alle so zu manipulieren, dass sie seiner Sache dienen und der letzten Endes mehr oder weniger von der Unvorhersehbarkeit besiegt wurde, dass Kaito zu einem Overlord wird.
Auch das Konzept, dass Helheim quasi sowas wie die personifizierte Evolution darstellt, find ich sehr spannend. Es hat zwar schon so ein bisschen was abstraktes, ein wenig vergleichbar mit dem Gott aus Zenkaiger, da man hier aber deutlich früher damit angefangen hat und man es durch die Darstellung mit Sagara und der goldenen Frucht halbwegs greifbar gemacht hat, hat es für meinen Geschmack wesentlich besser funktioniert. Ich find’s auch gut, dass man Sagara am Ende nicht wirklich besiegt hat, sondern er sein „Spiel“ nun auf einer neuen Welt starten kann, weil das einfach so ein bisschen den ewigen Zyklus des Lebens repräsentiert. Man kann die Evolution eben nicht „besiegen“, man kann sie nur annehmen oder überleben.
Recht viel mehr hab ich denk ich auch nicht mehr zu sagen. Für eine durch und durch positive Review war das eh schon viel, aber großartig was Negatives fällt mir zu der Serie halt einfach nicht ein. Es ist immer noch geplant demnächst Build hinterher zu schieben, um den direkten Vergleich zu haben (wenn vielleicht auch noch mit irgendwas anderem dazwischen), aber Stand jetzt würde ich immer noch sagen, dass Kamen Rider Gaim von den mittlerweile 214 Tokus, die ich gesehen habe, der absolut beste ist.
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