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von Ranger L » Mo 20. Jan 2025, 05:13
Ein weiteres Jahr, eine weiter Ultraman Serie ist rum. Wie schon im Jahresabschlussfazit erwähnt, fällt Ultraman Arc für mich in eine sehr ähnliche Kategorie, wie auch schon die letzten beiden Staffeln. Solide für das, was es ist, aber nicht unbedingt mehr als das. Qualitativ würde ich sie denke ich irgendwo zwischen Decker und Blazar ansiedeln.
Vor allem die erste Hälfte fand ich insgesamt doch relativ zäh. Es gab immer wieder mal Kleinigkeiten, wie Charakter Background oder Power Ups (wobei ich letztere eigentlich kaum als relevant werten würde), aber sonst ist bis zum Givas Zweiteiler doch ziemlich wenig passiert. Das mit dem Timer für die Kämpfe hat man schon ab der zweiten Folge wieder gelassen, was ich doch etwas schade fand, das wäre ne nette Idee gewesen. Folge 3 fand ich ziemlich gut, die hat endlich etwas Kontext zu Yuma und Arc geliefert. Ich frage mich zwar, warum genau das nicht die erste Folge gewesen ist, die hätte man genauso gut auch direkt an den Anfang packen können, aber naja. Danach ist die Serie wie gesagt erstmal einige Zeit vor sich hingeplätschert, mit mal besseren, mal schlechteren One Shot Plots.
Den Givas Zweiteiler fand ich solide. Für sich genommen jetzt nichts allzu Besonderes meiner Meinung nach, aber ab da hat dann doch endlich mal sowas wie eine übergeordnete Handlung eingesetzt. Irgendwie war ich im ersten Moment sogar fast ein wenig überfordert damit, weil ich schon fast nicht mehr damit gerechnet hatte, dass da noch was kommt, aber gerade Folge 14 mit dem ganzen Background zu Arc fand ich doch ziemlich stark. Man hat der Serie damit auch gleich sowas wie einen übergeordneten Feind gegeben und in dem Atemzug noch gleich erklärt, was die Monsterflut ausgelöst hat. Das hat die ganze Serie auf einen Schlag direkt etwas nachvollziehbarer und besser gemacht.
Ich war auch überrascht, dass man direkt nach dem Climax sogar gleich mit einer weiteren Storyline weiter gemacht hat, da hätte ich erstmal noch mit ein paar One Shots gerechnet. Qualitativ war es für mich zwar nicht ganz die Initialzündung, die Decker hatte, dafür war mir der Spannungsbogen etwas zu flach, aber insgesamt ist doch deutlich mehr gekommen, als bei Blazar. Dass dieser Zangill tatsächlich der selbe Charakter ist, der auch schon in Blazar aufgetaucht ist, hat mein fabelhaftes Gedächtnis natürlich erst nach 1 ½ Folgen überrissen (was auch irgendwie zeigt, welchen bleibenden Eindruck, die Serie bei mir hinterlassen hat), aber an sich war die Story in Ordnung als Build Up zu diesem Hellnarak Climax, auch wenn ich sagen muss, dass ich den Zweiteiler 18/19 ehrlich gesagt eher mittelmäßig fand. Erst hat man einfach eine ganze Folge damit verbracht, sich zu überlegen, wie das SKIP Team denn jetzt mit Ultraman Arc kommunizieren könnte, um ihm von ihrem tollen Plan zu erzählen, während Ultraman Arc höchstpersönlich danebensteht und EINFACH SEIN MAUL NICHT AUFBEKOMMT. Ich glaub dazu muss ich gar nicht mehr sagen. Und dann dieses seltsame Pseudo Blazar Crossover, bei dem man einfach nur eine Parallelwelt mit den Arc Charakteren hatte, wo ich auch nicht so recht weiß, was ich davon halten soll. Konnten sie sich ein vernünftiges Team Up dieses Jahr nicht leisten? Und btw. auch hier wieder, Yuma ist 4 Tage lang verschwunden, Arc ist 4 Tage lang verschwunden. Könnte das zusammen hängen? Ne muss reiner Zufall sein. Danach waren nochmal ne Handvoll One Shot Folgen. Die mit Bans Tochter fand ich ganz gut, die mit diesem komischen Maskenmann eher nicht so, aber naja.
Das Endgame fand ich dann im Großen und Ganzen eigentlich nochmal ziemlich gut. Vor allem Folge 23 hat mir recht gut gefallen. Dass die Onyx in Yuma überlebt hat, hat halbwegs Sinn gemacht und ich mochte die Szene in denen die ganzen Jets aufgetaucht sind, um Arc zu retten, statt ihn nochmal kurz random sterben zu lassen, damit er 5 Minuten später dann wieder putzmunter ist. Auf die Szenen in Yumas Verstand in den letzten beiden Folgen hätte ich zwar verzichten können, aber durch die Art und Weise wie das Monster funktioniert, war das jetzt auch nicht unbedingt unlogisch. Ich find’s auf jeden Fall gut, dass Arc sich nicht einfach komplett alleine aus diesem Energiefeld befreien konnte, sondern Hilfe von außen brauchte. Selbst das mit dem „Power Up“ durch Yumas Imagination hat hier denk ich mal halbwegs funktioniert, weil es ja hauptsächlich in Yumas Kopf stattgefunden hat. Außerdem find ich’s gut, dass es das SKIP Team hier letztlich dann doch noch geschafft hat, sich Yumas Geheimidentität selbst zu erschließen (auch wenn das natürlich wie immer schon 25 Folgen früher hätte passieren können).
Was ich natürlich sagen muss, ich find‘s schon etwas schade, dass der Endgegner „nur“ Sweed war, statt Ze Su selbst mit ins Spiel zu bringen, der eigentlich der Hauptfeind der Staffel war. Da geht’s mir so ein bisschen ähnlich wie mit dem Radical Destruction Bringer aus Gaia. Aber gut, vielleicht kommt das dann ja im Film. Der Finalkampf an sich war relativ simpel, aber auch recht straight forward, was ich im Zweifelsfall bevorzuge. Und hier macht es sogar ausnahmsweise mal Sinn, dass der Protagonist am Ende mit seinem Ultra auf Reisen geht, schließlich ist Ihre Mission ja noch nicht erfüllt. Insgesamt wahrscheinlich sogar eines der besseren Endgames der letzten Jahre, würde ich sagen.
Die Charaktere waren alle in Ordnung, haben mich jetzt aber auch nicht unbedingt beeindruckt. Ich würde sie denke ich auf ein ähnliches Level wie die von Blazar stellen, sprich über Trigger, aber unter Decker und Z, um mal im Reiwa Spektrum zu bleiben. Vor allem Shu fand ich letztlich noch ziemlich gut, Ban hatte immerhin das mit seiner Tochter, Rin war für mich wohl das schwächste Glied, auch wenn sie mich jetzt nie großartig gestört hat oder so.
Yuma ist denk ich auch irgendwo im Mittelfeld der Ultraman Protagonisten, sympathisch war er auf jeden Fall und ansonsten könnte ich ihm jetzt auch nicht großartig viel vorwerfen (was ich nicht auch den meisten anderen Ultraman Protagonisten vorwerfen könnte *if you know what I mean*). Was ich ganz cool fand ist, dass Arc hier tatsächlich mal wieder ein komplett eigener Charakter war, auch wenn sich die Kommunikation zwischen ihm und Yuma eigentlich hauptsächlich auf die Höhepunkte beschränkt hat. Seinen Background fand ich zumindest recht gut. Ich bin nicht ganz sicher, was ich davon halten soll, dass Zeichnungen von Yuma in Formen bzw. Power Ups zu verwandeln ne Fähigkeit ist, die Arc halt einfach hat, aber naja.
Zu den Schurken gibt es nicht viel zu sagen, Ze Su wurde ja wie gesagt nie persönlich mit ins Spiel gebracht, von daher kann man ihn auch recht schwer bewerten. Sweed hat ihren Zweck erfüllt, schätze ich, ansonsten war sie jetzt aber auch kein Ultra spannender Antagonist.
Ja, das war es dann denk ich auch schon wieder. Wie gesagt, im Großen und Ganzen ne solide Serie, nicht mehr, nicht weniger. Wirklich viel falsch gemacht hat sie eigentlich nicht, ich könnte jetzt aber auch nicht behaupten, dass sie großartig viel dafür getan hat, mich aus meinem aktuellen Ultraman Tief, in dem ich seit 2-3 Jahren stecke, rauszuholen. Können wir bitte mal wieder ne Staffel haben, die schon VOR Mitte der Serie sowas wie eine fortlaufende Handlung und übergeordnete Schurken hat?
