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von Ranger L » Do 5. Mär 2020, 05:15
Ich hab jetzt auch die letzte Folge gesehen. Schwierige Serie. Schwierig vor allem deshalb, weil ich sie sehr schwer zu bewerten finde, denn schlecht in dem Sinne ist sie definitiv nicht. Das Ding ist, dass Ryusoulger in der Theorie so ziemlich alles hat, was man für eine gute Serie braucht. Sie hatte keine krassen Logikfehler, wahnsinnig viel Leerlauf, wo überhaupt nichts passiert ist, gab es auch nicht und die Charaktere waren eigentlich größtenteils nicht schlecht. Für mich war die Serie im Grunde vor allem deshalb frustrierend, weil sie ein absolut schreckliches Gefühl für Timing und extrem viel verschenktes Potential hatte. Zwar nicht ansatzweise so schlimm wie beispielsweise Kyuranger, aber trotzdem genug, um die Staffel stark nach unten zu ziehen. Da ich hier definitiv nicht so negativ bin, wie bei Zi-O oder Kyuranger, wird das wohl auch eine normale, wenn auch etwas längere Review, also geh ich auch ganz normal der Reihe nach vor, angefangen mit den Charakteren.
Ich denke meine Favoriten sind nach wie vor Towa und Asuna, gerade Towa fand ich einfach von der Entwicklung her sehr stark. In den ersten Folgen ist er ja erst mal ein ziemlicher Arsch gewesen, aber hat sich dann doch sehr schnell gebessert und wurde sehr sympathisch. Und Asuna ist denke ich einfach von allen Ryusoulgers diejenige, die am meisten meinem Lieblings Charaktertyp entspricht, süß und etwas schusselig, aber kompetent und stark, wenn es drauf ankommt, halt einfach das was ich mag. Melt fand ich eigentlich auch recht sympathisch, er ist halt eher so der Logiker, was ich meistens nicht unbedingt schlecht finde. Koh würde ich jetzt zwar nicht unbedingt zu meinen Lieblings Roten Rangers zählen, aber die meiste Zeit konnte ich ihn auch ganz gut leiden. Es ist halt nach wie vor so, wie ich schon am Anfang gesagt hab und zwar, dass ich ihn in humorvollem Kontext besser finde, als im ernsten. Im Kampf hatte er halt immer wieder mal diese Anflüge von „An uns zu glauben, wird auf magische Art und Weise all unsere Probleme lösen“ mit seinen teils sehr idealistischen Ansprachen (auch wenn die Serie, das Gott sei Dank nie so krass unterstützt hat, wie beispielsweise Kyuranger oder Magiranger), aber solange er seine übliche Happy-go-Lucky Attitüde an den Tag gelegt hat, fand ich ihn eigentlich doch recht sympathisch.
Bamba hat man mit den letzten 10 Folgen noch so ein bisschen gerettet, weil man da zumindest klar gezeigt hat, warum er anderen Menschen so sehr misstraut und er hat sich dann ja auch den anderen immer mehr angenähert, aber das hätte halt schlicht und ergreifend 20 Folgen früher kommen müssen. Wenigstens mal kleine Flashbacks mit der Szene in der er „verraten“ wurde, wären halt so hilfreich gewesen, um den Charakter besser zu verstehen.
Und mit Canalo hab ich halt nach wie vor das Problem, dass ich ihn extrem blass und ziemlich sinnlos finde. Ich hab einfach das Gefühl, dass der Charakter eigentlich kaum einen tieferen Zweck erfüllt hat. Er ist einfach aus dem Nichts aufgetaucht, ohne irgendeine großartig interessante Einführungs-Arc, hat die meiste Zeit nur damit verbracht, irgendwelchen Frauen hinterher zu jagen und die Noblesse Form hätte auch jeder andere Ranger bekommen können. Wenn der Charakter nicht in der Serie gewesen wäre, hätte sich halt absolut nichts verändert und gerade bei einem Sechsten Ranger sollte da find ich schon mehr kommen.
Ich muss sagen, von der generellen Erzählgeschwindigkeit und der Ereignisverteilung her, war das Storytelling von Ryusoulger eigentlich nicht schlecht. Ich könnte jetzt nicht sagen, dass mich die Serie besonders stark gelangweilt hätte, weil eigentlich doch die meiste Zeit irgendwas passiert ist. Klar, ein paar One-Shots hier und da, aber eigentlich nie mehr als 2 Füller am Stück, verglichen mit LuPat hatte die Serie doch relativ wenig Leerlauf. Das Problem mit der Story war hier meistens eher die Umsetzung bzw. das Timing, wann genau man was mit der Story gemacht hat, wann man welche Storyline angefangen bzw. beendet hat und wann man welche Information gebracht hat.
Angefangen hat es für mich denke ich schon damit, dass man schon nach 6 Folgen den ersten Schurken General rausgenommen hat. Auch wenn mir sein Nachfolger deutlich mehr zugesagt hat, ist das für meinen Geschmack einfach etwas zu früh, insbesondere wenn man zu dem Zeitpunkt noch kein wirkliches Konzept oder einen Anführer von den Schurken etabliert hat, aber dazu später bei den Schurken mehr. Das Debut von DimeVulcano und die damit einhergehende Einführung des Hilfsmecha Konzepts war dafür aber ganz gut.
Danach war das nächste relevante Ereignis wohl die Einführung von Canalo, zu der ich ja schon in meinem zweiten Zwischenfazit was gesagt hab. In erster Linie ging mir sein Debut einfach viel zu schnell und unspektakulär über die Bühne, er ist einfach aufgetaucht, war dann da und… das war’s im Grunde. Danach hatte man noch 1 ½ Folgen Hin und Her, ob er sich nun den anderen anschließt, aber das hat dann ja letztlich auch nicht lange gedauert und was ich von seiner restlichen Verwendung halte, hab ich ja schon gesagt. Außerdem find ich’s nach wie vor etwas schade, dass man nie so wirklich darauf eingegangen ist, weshalb sich der Sea und der Land Tribe damals eigentlich bekriegt haben. Alles in allem einfach ein ziemlich Enttäuschendes Debut für einen sechsten Ranger.
In der Folgezeit hat man sich vor allem erst mal mit der Einführung diverser Hilfsmecha und inhaltslosem geteasere auf die Gaisoulg Story beschäftigt, wovon ich ersteres (wer hätt’s gedacht) deutlich angenehmer fand. Man hat diese Phase außerdem ganz gut genutzt, um sich etwas mit den Ryusouls auseinander zu setzen, wodurch man hier tatsächlich ausnahmsweise mal wieder ein Collectable Gimmick hatte, das halbwegs gut erklärt wurde und größtenteils funktioniert hat. Ich finde zwar ehrlich gesagt, dass man mit der Umsetzung und Nutzung der Armors nicht besonders gut war, vor allem finde ich, dass man viel häufiger alle gleichzeitig bzw. zumindest mehrere auf einmal einsetzen hätte können und man hätte auch wirklich nicht jede Armor mindestens einmal Koh geben müssen, insbesondere Noblesse nicht, da er da ja schon die Ryusoul Max Form hatte, aber naja, das hab ich auch schon schlechter gesehen. Wobei ich ihnen aber gebe, dass man den diesen RyusoulCalibur, der im ersten Moment wirklich extrem unnötig rübergekommen ist, rückwirkend tatsächlich noch relevant gemacht hat.
Ende der 20er ist dann endlich die Gaisoulg Story in Fahrt gekommen, bei der ich denke ich, eigentlich schon ganz gut erklärt habe, was mich daran stört. Wie gesagt hat man halt die gesamte Zeit von seiner Einführung Anfang der 10er, bis Ende der 20er immer nur so ein kleines bisschen geteasert, aber wirklich irgendwas mit dem Charakter gemacht hat man leider nie. Er hatte halt als Gaisoulg keinerlei Persönlichkeit, Nada war für mich ehrlich gesagt auch nie so wirklich interessant und ihn alle 4 Folgen mal für 1 Minute gegen irgendwen kämpfen zu lassen, reicht definitiv nicht aus um ihn relevant zu machen. Was hier für meinen Geschmack auch geholfen hätte, das wäre, die Story des Sommer Films (den ich für sich genommen sogar tatsächlich sehr gut fand) in die Serie mit einzubauen, damit zumindest mal das Grundkonzept von Gaisoulg deutlich klarer ist. Die mangelnde Präsenz und der fehlende Inhalt von Gaisoulg hatte dann schließlich zur Folge, dass ich das Ende nicht wirklich effektiv fand (mal abgesehen davon, dass es generell nicht extrem spektakulär war) und der direkt darauffolgende Tod von Nada, gerade mal eine Folge nach seinem Seitenwechsel hat dann noch ihr übriges getan, um die komplette Storyline vollkommen unnötig rüberkommen zu lassen.
Der Rest der 30er war ok, ich finde definitiv, dass Pricious zumindest den Bösen auf lange Sicht geholfen hat, auch wenn dann das Ende von Gachileus wieder absolut unzeremoniell und uninteressant war, aber wie erwähnt geb ich ihnen, dass man diese Sache mit dem RyusoulCalibur rückwirkend noch ziemlich gut erklärt hat.
Und dann kamen die 40er, die ehrlich gesagt nochmal einiges dazu beigetragen haben, dass mich die Serie so zwiegespalten zurück lässt, denn mit Ausnahme vielleicht von dieser ziemlich seltsamen Folge zu Wizerus vorläufigem Ende, fand ich eigentlich das gesamte Endgame der Serie und die Story drum rum verdammt stark. Allen voran die Story um Eras war sehr interessant und hat tatsächlich einiges erklärt, von dem ich absolut nicht mehr erwartet hätte, dass man es noch thematisiert. Ebenso der Background von Bamba war tatsächlich durchaus aufschlussreich und hat sehr zum Verständnis des Charakters beigetragen. Aus dem Saden/Master Black Twist hätte man meiner Meinung nach noch deutlich mehr rausholen können, wenn der Charakter nicht erst 3 Folgen zuvor aufgetaucht wäre. Der Endkampf war eigentlich auch recht gut, wenn auch nicht wahnsinnig spektakulär, aber man hat es zumindest mit einem Bodenkampf beendet und ich fand’s auch ganz cool, dass hier quasi nur die fünf anderen Rangers den eigentlichen Kampf geführt haben, während Koh nur zusehen (bzw. hören) konnte. Quasi eine Art Reverse-Kyoryuger. War mal was anderes. In der Summe find ich sogar, dass das die vielleicht beste Endgame Arc seit ToQger war.
Das einzige Problem, das ich mit dem Endgame habe ist, dass mich einfach der Gedanke nicht loslässt, dass es überhaupt nur deshalb überhaupt so gut sein konnte, weil man sich einfach 80% der coolen Stories, die die Serie hatte, bis ganz zum Schluss aufgehoben hat, nur um sie dann alle auf einmal rauszuhauen, anstatt dass man sie einfach gleichmäßig auf die Staffel verteilt hätte, um so die gesamte Serie konstant gut zu machen. Und das ist einfach wieder dieses extreme Timing Problem, das die Serie nun mal hatte. Sie haben sich am Ende wirklich größte Mühe gegeben, um den Rest der Staffel so ein bisschen in Perspektive zu setzen und das hat größtenteils sogar ziemlich gut funktioniert, aber es ändert leider nichts daran, dass die Staffel die ersten 40 Folgen lang kaum eine Perspektive hatte, was es eigentlich nur umso trauriger macht, wenn man darüber nachdenkt, dass die komplette Serie so gut hätte sein können, es aber nicht war.
Die Schurken würde ich auch hier mal wieder als einen der Schwachpunkte bezeichnen, auch wenn gerade am Ende durchaus einige sehr interessante Ansätze dabei waren. Ab dem Zeitpunkt wo Pricious aufgetaucht ist, waren die Bösen sogar tatsächlich ganz ok, aber Mitte der 30er erst damit anzufangen, ihnen sowas wie ein Konzept zu verleihen, ist einfach viel zu spät. Wenn man erst am Ende die Frequenz ihrer Aktivität steigert, ok, aber die meiste Zeit waren die Schurken hier halt absolut gar nichts, man hatte kein ersichtliches Konzept oder eine Art Grundstruktur, es gab nichts, was die einzelnen Charaktere irgendwie zusammengehalten hat und mit sowas wie nem Oberschurken ist man auch erst ganz zum Schluss um die Ecke gekommen. Das mit der Grundstruktur hat durch den Twist mit Eras am Ende sogar tatsächlich einigermaßen Sinn gemacht, aber das ist halt eine der Sachen, mit denen man einfach nicht über 40 Folgen warten sollte, bis man überhaupt mal anfängt, das zu thematisieren.
Von den Einzelcharakteren ist mein Favorit nach wie vor Wizeru, auch wenn er als Schurke jetzt gar nicht mal so irre stark war, aber er hat mich einfach deutlich mehr unterhalten, als alle anderen. Ich muss sagen, ich war ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht, als man ihn in dieser extrem seltsamen Folge zu Beginn der 40er einfach aus dem Spiel genommen hat, nicht nur weil man im Wesentlichen den Cliffhanger der Vorfolge, wo angedeutet wurde, dass er und Kureon sich vielleicht mit den Rangers zusammen tun, ignoriert hat, sondern auch weil Wizeru sich in der Folge irgendwie total out of character verhalten hat. Dass man ihn dann aber am Ende doch noch zurück gebracht hat, hat mich wiederum positiv überrascht und ich bin froh, dass er am Ende überlebt hat.
Pricious fand auch ganz in Ordnung, wie erwähnt hat er definitiv für etwas frischen Wind gesorgt und vor allem war er halt auch ein ernstzunehmender Gegner. Sein Problem war halt, wie auch bei vielen anderen Dingen in der Staffel, dass er viel früher hätte auftauchen müssen. Hätte man einen anderen Oberbösewicht oder sowas gehabt, dann wäre es egal gewesen, aber wenn man eh schon mit so nem unfokussierten Konzept anfängt, dann sollte man wenigstens ab Mitte der Staffel mal anfangen, ne Struktur rein zu bringen und da sind die 30er einfach zu spät. Bei ihm bin ich außerdem nicht so sicher, was ich davon halten soll, dass er überlebt hat, denn anders als Wizeru und Kureon hatte er keine so wirkliche Redemption Arc, die das irgendwie gerechtfertigt hat.
Kureon muss ich sagen, war für mich neben Gaisoulg wohl mitunter die größte Enttäuschung bei den Bösen. Er hatte so extrem viel Potential und die ersten Folgen haben meine Erwartungen halt auch ziemlich hoch geschraubt, aber letztlich hat man leider nie wirklich irgendwas mit ihm gemacht. Diese Redemption Storyline war in der Theorie noch nicht mal schlecht, aber warum zum Teufel musste man damit bis zu den 40ern warten? Mal im ernst, allein die Folge von Canalos Debut, in der Gachileus ihn wie Dreck behandelt hat, hätte ausreichen MÜSSEN um irgendeine Reaktion von Kureon zu provozieren, aber gekommen ist dann einfach gar nichts und in der nächsten Folge hat man so getan, als wäre es nie passiert. Ihn als eher sympathisch angelegten Schurken im Stil von Candlira zu belassen wäre an sich ja nicht schlimm gewesen, aber dafür wäre es halt echt hilfreich gewesen, wenn man irgendwelche anderen Schurken, die ihn in Sachen „Boshaftigkeit“ und „ernstzunehmender Bedrohung“ ausgleichen, gehabt hätte, aber das war ja, bis zur Einführung von Pricious, nicht wirklich der Fall. Wizeru noch so ein bisschen, aber auch nicht wirklich genug, um Kureon zu kompensieren. Die andere Möglichkeit, die ich auch lange auf der Rechnung hatte, wäre gewesen, dass man ihn im Hintergrund als großen Strippenzieher der Schurken aufbaut oder sowas, aber auch hier hätte man wieder viel früher damit anfangen müssen. Es hätte ja schon gereicht, wenn er wenigstens nicht immer als so hilflos und bemitleidenswert dargestellt worden wäre, zumindest nicht in den Szenen, in denen er alleine ist. Und es hätte natürlich auch geholfen, wenn man nicht erst ganz am Ende der Staffel etabliert hätte, dass sowas wie ein Oberbösewicht überhaupt existiert. Oh und ich bin nicht so ganz sicher was ich von diesem „Er ist der Eras seines Planeten“ am Ende halten soll. Das war irgendwie ziemlich random.
Ich denke zu Gachileus und den anderen, die da am Ende noch aufgetaucht sind, muss ich nicht wirklich irgendwas sagen, die waren größtenteils nicht wirklich Charaktere. Die Sache mit Saden hatte Potential, wäre aber wie gesagt deutlich effektiver gewesen, wenn er länger dabei gewesen wäre (mal ernsthaft, was hätte dagegen gesprochen ihn anstelle von Uden einzuführen und anschließend am Leben zu lassen?), den Rest hätte man sich im Grunde auch sparen können oder wenigstens mehr mit ihnen machen.
Was Eras betrifft bin ich so ein bisschen zwiegespalten. Das Konzept dahinter find ich tatsächlich eigentlich ziemlich spannend, die Idee, dass ein übermächtiges Wesen einem Planeten Leben verleihen will, dann aber nicht mit dessen Entwicklung zufrieden ist und daraufhin eine neue Lebensform erschafft, die die alte auslöschen soll, ist absolut genial und für Tokus mal was völlig anderes. Hatte in gewisser Weise was von der Sintflut. Die beiden Probleme, die sich daraus ergeben sind nur, dass man erstens leider nicht wirklich viel über die Hintergründe von Eras erfahren hat und darauf eingegangen ist, wer oder was sie eigentlich ist und zweitens, auch hier mal wieder viel zu lange gewartet hat, um damit anzufangen. Dass Ding ist, dass es halt noch nicht mal nötig gewesen wäre, ihre Existenz so lange geheim zu halten, denn die meisten Twists hätten auch so noch gut funktioniert. Alles was man hätte tun müssen ist, einen temporären Hauptschurken einzubauen (angeboten hätte sich hierfür natürlich in erster Linie Pricious), dessen Ziel es ist, seinen Schöpfer/Meister/Whatever zu befreien bzw. wieder zu erwecken, vergleichbar mit Magiranger, wo man ja auch von Anfang an von der Existenz N Mas wusste, es aber erst zum Ende hin geklappt hat. Den Twist, dass dieses Wesen auch der Schöpfer der guten Seite ist und die Bösen nur erschaffen hat, um diese auszulöschen bzw. am Ende sogar beide Seiten loswerden will, hätte man sich ja trotzdem noch fürs Endgame aufheben können und es wäre immer noch eine heftige Wendung gewesen, nur dass man deutlich mehr Build-Up gehabt hätte und nicht 90% der Staffel mit komplett konzeptlosen Schurken hätte auskommen müssen. Ich hoffe inständig, dass man in der Ryusoulger Adaption nächstes Jahr irgendwas in der Richtung macht, weil das alles so viel einfacher machen würde, aber ich denke dazu werd ich zu gegebener Zeit nochmal gesondert was schreiben.
So und damit hätte ich denke ich, die meisten relevanten Parts angesprochen. Das Ding ist jetzt, wie bewerte ich die Serie? Und diese Frage ist gar nicht mal so leicht zu beantworten, denn auch wenn ich in vielerlei Hinsicht sauer auf die Serie bin, hat sie am Ende einfach noch so verdammt viel erklärt, dass ich es einfach nicht ignorieren kann. Klar, es war alles zu spät, aber ich hab schon unterhaltsamere Serien schlechter bewertet für fehlende Informationen, die hier nun mal letzten Endes da waren. Ich hatte ja in einem meiner Zwischenupdates schon mal erwähnt, dass mich die Serie etwas an Magiranger erinnert, zumindest in der Hinsicht, dass sie auf dem Papier sehr gut ist, ich aber einfach nicht mit der Umsetzung zufrieden bin und sich die Serie für mich deshalb schlechter anfühlt, als sie wahrscheinlich ist und das trifft es eigentlich nach wie vor ziemlich gut. Die Serie hat viel zu bieten und ich will sie wirklich mögen, aber gleichzeitig will ich sie auch hassen, weil sie so viel besser hätte sein können und weder das eine noch das andere bring ich so wirklich übers Herz. In der Summe heißt das für mich, dass Ryusoulger schlicht und ergreifend eine eher durchschnittliche Staffel ist, auf jeden Fall schwächer als LuPat, aber auch nicht wirklich schlecht und deshalb wird sie in meinem Gesamtranking wohl auch irgendwo im Mittelfeld landen und zwar wahrscheinlich noch nicht mal im unteren, was in Anbetracht der Tatsache, dass sie mich zwischenzeitlich ziemlich genervt hat, vermutlich das Maximum ist, was sie am Ende noch rausholen konnte.
So damit hätte ich dann nun auch die 10er Sentai Staffeln vollständig gesehen, weshalb ich über die nochmal ein paar Worte verlieren will. In der Summe würde ich sagen, dass es eine sehr gute Sentai Ära war, in meiner Statistik sogar die beste, obwohl ich leider sagen muss, dass ich ihre Entwicklung eher negativ fand. Die ersten paar Jahre gehören für mich definitiv zur besten Phase, die das Franchise jemals hatte, gerade mit Go-Busters, Kyoryuger und ToQger, die ja sogar Platz 1 bis 3 in meinem Sentai Ranking belegen. Generell sind die ersten 6 Staffeln dieses Jahrzehnts Goseiger-Ninninger allesamt in der oberen Hälfte meines Sentai Rankings und sogar im oberen Drittel meines Gesamtrankings. In der zweiten Hälfte haben die 2010er allerdings immer mehr nachgelassen. Von den letzten 4 Staffeln liegen für mich zumindest drei unter der Mitte und mit Kyuranger haben die 10er auch einen der für mich schlechtesten Tokus überhaupt hervorgebracht. Zwar fand ich immerhin noch Lupinranger vs. Patranger ganz unterhaltsam, aber auch die bleibt für mich noch klar hinter der Qualität der ersten 6 Staffeln zurück (und hat in gewisser Weise wohl auch von ihrem schwachen Vorgänger profitiert), womit ich Zyuoher-Ryusoulger sogar als eine der schwächsten Sentai Phasen bezeichnen würde. Ich hoffe mal, dass sich das Franchise in den 2020ern jetzt möglichst schnell wieder fangen kann und im Idealfall zur durchschnittlichen Qualität von Gekiranger-Ninninger zurückkehrt, sonst könnte das womöglich noch zur längsten schwäche Phase der Serie entwickeln.