So, ich hab die erste Staffel jetzt komplett gesehen und auch wenn mich das Finale teilweise mit etwas gemischten Gefühlen zurück gelassen hat, ist es insgesamt doch eine echt gute Serie.
In aller erster Linie hat Amazons natürlich mal eine fortlaufende Handlung absolut nach meinem Geschmack. Es haben nahezu alle Folgen direkt aufeinander aufgebaut und es gab, glaub ich, auch keine wirklichen Filler und wenn, dann sind sie zumindest nicht als solche herausgestochen. Dass sämtliche Rider eigentlich selbst die Monster sind und Vertreter ihrer eigenen Art jagen, ist zwar glaub ich nicht vollkommen neu für Kamen Rider, wurde hier aber absolut genial umgesetzt, da man (je nach Charakter zumindest) auch wirklich den inneren Konflikt spürt der am Ende einen vermutlich eher untypischen Ausgang nimmt.
Was die Protagonisten betrifft, gehen, von dem was ich so mitbekomme, die Meinungen wohl ziemlich auseinander, aber für mich sind ganz klar Haruka und Mamoru die Sympathieträger der Serie, während Jin, den ich am Anfang eigentlich auch noch mochte, sich am Ende zu nem absoluten Psychopathen entwickelt hat (bzw. ich vermute mal, dass er im Prinzip auch vorher schon einer war). Ich weiß, dass sich viele etwas darüber aufregen, wie sehr Haruka besonders gegen Ende mit den Amazons sympathisiert, aber mal im ernst, niemand kann wirklich nachvollziehen, wie es ist ein Amazon zu sein und praktisch jeden Tag gefahr zu laufen, auch Menschen anzufallen und ich finde es durchaus berechtigt, dass man in so einer Situation auch einfach mal an sich selbst denkt.
Jin auf der anderen Seite hat meiner Ansicht nach einfach einen mehr als grenzwertigen Sinn für Moral, wenn es ihm absolut normal und logisch erscheint, jegliche Art von Amazon (einschlißlich sich selbst), egal ob er bereits erwacht ist oder nicht, egal ob er Menschen tötet oder nicht, einfach abzuschlachten (obwohl das doch auch nichts anderes als unschuldige Menschen sind), aber einen Massenmörder, der Menschen einfach nur aus Spaß und Freude umbringt, einfach laufen zu lassen, sogar um jeden Preis vor Haruka zu beschützen NUR WEIL ER EIN MENSCH UND KEIN AMAZON IST (und zwar nur deshalb, aus keinem anderen Grund).
Auch das Extermination Team hat sich in dieser Situation finde ich sehr grenzwertig verhalten, aber ihre Aktion gegenüber Mamoru in der letzten Folge, hat mich da wieder etwas umgestimmt. Im großen und ganzen sind sie die deutlich besseren Menschen (bzw. muss man in dem Fall wohl eher Personen sagen) als Jin.
Zum Finale:
Es hat mich sehr stark überrascht, dass tatsächlich sämtliche Protagonisten das Finale überlebt haben, besonders bei Momoru und Jin hatte ich eigentlich nicht damit gerechnet. (Obwohl bei letzterem vielleicht auch bloß der Wunsch Vater des Gedanken war.
) Dass sich Haruka und Mamoru am Ende komplett den Amazons angeschlossen haben, fand ich erst etwas traurig, vor allem weil das in der zweiten Staffel über kurz oder lang einen Konflikt zwischen ihnen und dem Extermination Team wohl nahezu unvermeidbar macht. Trotzdem fand ich es in gewisser Weise schön, dass sie wenigstens im Guten auseinander gegangen sind, weil ich wie gesagt, besonders nach der zwölften Folge doch sehr stark damit gerechnet hab, dass Mamoru stirbt.
Und abgesehen davon hat die Serie von Anfang an sehr stark auf den Konflikt und eben teilweise auch Freundschaft zwischen Menschen und Amazons gebaut und dass ich nun so hin und her gerissen bin und sogar selbst sehr stark mit den Amazons sympathisiere, zeigt ja im Prinzip nur, dass die Serie ihren Job verdammt gut macht.
Amazons hat zwar ein paar Fehler und Dinge die ich nicht so mochte, aber genügend geniales Zeug, um über das meiste davon hinweg zu schauen und ich freu mich definitiv auf die zweite Staffel.