Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von Spidey16 » Sa 3. Mai 2014, 14:28

Basti hat das meiste schon gesagt.
Zuerst mal die folge war wirklich zu viel kurz.
Dann finde ich es auch merkwürdig das du die letzte Szene in der Vorschau hattest.
Betty und John hätte ich niemals verkuppelt.

diw Man-wolf story war nicht wirklich neu, aber weingisten ein "schöner" kampf.
schön war auch das du Det. Lee vorkommen läßt und sie Peters geheimniss kennt
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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von WhiteDino » Sa 3. Mai 2014, 14:40

Ich habe die beiden nicht verkuppelt. Muss mir entgangen sein.
Ich weiß selber, dass die Folge zu kurz war. Wie bereits gesagt, das wird sich ab nächste Woche ändern (einmal zu lang, einmal zu kurz, beim dritten Mal sollte es klappen).

Die Story ist nichts neues, ist mir bewusst. Aber ich finde sie toll, so wie sie ist und da wollte ich nichts ändern. Darüber hinaus kennen die meisten ihn nicht einmal, beziehungsweise nur vom Hörensagen.

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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von WhiteDino » Sa 3. Mai 2014, 15:46

Casting Update Folge 2:
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Alistair Smythe (gespielt von Ben Wishaw)
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Liz Allen (gespielt von Isabel Lucas)
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Bürgermeister Morston (gespielt von Liam Neeson)
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Spencer Smythe (gespielt von Michael Emerson)
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Spider-Slayer
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Liz Allan

Beitrag von Basti » Sa 3. Mai 2014, 19:06

Auf diesen tag habe ich gewartet!

Ebdlich kommt auch Liz Allan in deiner Spider-Man Story vor!
Ich freu mich wie ein Murmeltier :D

Da ich finde, das der Charaktere Liz Allan für meine Spidey Story wohl das wichtigste Element was sie von anderen Spider-Man Storys unterscheidet, habe ich es mir nicht nehmen lassen mal einen direkten vergleich der zwei Liz Allan´s zu erstellen. Einfach nur mal so aus Spaß:
Spoiler
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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von WhiteDino » So 4. Mai 2014, 14:34

Locations Update:
Hauptgebäude des Daily Bugle

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Jamesons Büro (falscher Darsteller ich weiß)

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Empire State University

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von links nach rechts (weil die Beschriftung nicht gut lesbar ist und der Inhalt ist auch nicht das Wahre)

Wissenschaftsgebäude
Physikgebäude
Soziologiegebäude
Bibliothek
Sporthalle
Kunstakademie
Studentenheim

Fisk Tower

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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von WhiteDino » So 4. Mai 2014, 18:27

Preview Folge 3:
Beetle


Technik gegen Technik!

Nach dem Entdecken des Exoskeletts des legendären Diebes "Der Käfer" sieht Janice Lincoln nach einem Upgrade endlich ihre Chance gekommen, um sich an Wilson Fisk zu rächen. Bei einem Diebstahl wird sie jedoch von Spider-Man erwischt, kann jedoch dank ihrer Rüstung entwichen.
In dem Fabergé-Ei, was sie stiehlt sind wichtige Geheiminformationen über Fisk, weshalb dieser seinen neusten Mitarbeiter, Alistair Smythe, auf den Beetle ansetzt. Und Smythe´s neuste Erfindung ist nicht für Kompromisse geschaffen worden.
Peter gerät zwischen die Fronten und zu allem Überfluss muss er auch noch die Beziehung zu Mary Jane kitten. Wird er ihr sagen, wer er wirklich ist?
Zuletzt geändert von WhiteDino am So 19. Okt 2014, 12:08, insgesamt 4-mal geändert.

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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von Basti » So 25. Mai 2014, 19:21

Hab jetzt den Extended Cut zu folge 1 gelesen:

Spoiler
Hast es diesmal wirklich zu gut gemeint.
Die Länge war einer der gründe für den Extended Cut. Also diesmal dürfte sich keiner beschweren das es zu kurz gewesen war.

Was gab es also neues in dieser erweiterten Fassung.
Nun erstmal fiel nichts neues auf. Alles wirkte beim alten. Hier und da wurde etwas geändert, neue Szenen hinzugefügt und andere entfernt.


Da, wo die alte Version zu ende ging, wurde jedoch etwas geändert. Man-Wolf wurde nicht besiegt, sondern entkam.

Hab hier kann man sagen das die erweiterte Fassung los ging.
Und ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.

Bei der Party!
Das war ein Bilderbuchszenario für mich. Genau so etwas habe ich mir gewünscht.
Peter tapt von einen Fettnäpfchen ins nächste. Es war Zuckersüß, wo MJ ihn und Liz erwischt hat, als sie im Bett waren.

Nie und nimmer würde Pete mit Liz etwas anfangen? Echt? Das hat mich schockiert.
Also ehrlich.... >hust< siehe Spider-Man Gifts & Curses vom Autor Basti >hust<


Liz ist definitiv anders als ich sie mir vorstelle.

Interessant das Peter so oft verhindern musste das seine geheime Identität auch wirklich geheim bleibt.
Tante May...Liz...
Puh....gut das niemand verdacht schöpft.
In der alten Version hat ja Det. Lee das Geheimnis aufgedeckt...wurde hier aber zum Glück gestrichen.
Nur Onkel Ben weiß Peter´s Geheimnis. Da gibt es jetzt keine zweifel mehr.
Aber das finde ich gar nicht mal so schlimm. Irgendwie bekommen Peter und sein Onkel so eine besonders enge Verbindung.

Apropos Det. Lee. Die Detective Arbeit war auch eine super Erweiterung.
Ja, so stelle ich mir das vor. In etwa so möchte ich auch meine Spider-Man Story gestalten. Danke hast mir wieder Inspiration gegeben.

Und Peter ist ein richtiges Genie. Hab mir zwar nicht gemerkt wie er das gemacht hat mit dem Silbernetz, aber es war auf jeden Fall ein Genie-Streich
Auch schön das durch die erweiterten Szenen der Man-Wolf mehr ins Rampenlicht gezogen wurde. Das tat dem Charaktere sehr gut und man hat einen viel besseren Eindruck von ihm bekommen.

So hab ich irgendetwas vergessen? Ich hoffe nicht. Es war doch ganz schön viel. Aber ich werde mich jetzt nicht beschweren. Immerhin war ich selbst derjenige der darüber gemeckert hat das die alte Version zu kurz war.
In diesem Sinne hast du also eine Meister-Leistung abgeliefert. Es gab viele neue sehr schöne Szenen die besonders meinen seltsamen Geschmack entsprochen haben.
(siehe die Party Szene und die Detective Arbeit)

Also die Folge war ohne zweifel absolut Top! Da bin ich jetzt echt mal auf Folge 2 gespannt.


Eine Sache am Rande noch:
ich kenne mich ja mit den Comics nicht so gut aus.
Also ich habe doch gerade von Spidey16 die Spider-Man FanFic gelesen. Bei ihm war Bettle der Superschurke. Doch dieser war eindeutig Männlich.
Jetzt frage ich mich natürlich warum dein bettle weiblich ist. Gibt es denn zwei bettle?

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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von WhiteDino » So 25. Mai 2014, 19:25

Erst einmal vielen Dank, Basti.

Den Beetle, den ich im Preview vor ein paar Wochen angekündigt hatte, ist bei mir ein Nachfolger eines Diebes, im Original findet sie das Kostüm des ersten Beetles.
Es gibt sogar mehr als zwei Beetle.

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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von Basti » So 25. Mai 2014, 19:52

Ah cool. Danke für die Antwort.

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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von Spidey16 » So 25. Mai 2014, 19:56

Dinos Beetle ist Beetle nummer 6.
Meiner ist das Original.
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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von Spidey16 » Mo 26. Mai 2014, 12:02

erst mal shön zu sehen das du nach meiner Meinung fragst und dann das gegenteil tust :daumenhoch:

zum neuen Zeugs:
zunächst einmal Felicia Hardy ist natürlich eine Anspielung auf Black Cat.

Die Party war ganz lustig, aber wieso will der Symbiont Peter zum Säufer machen?

Bei Liz und MJ hat er wirklich glück gehabt. Bei May kommt es mir so vor als ob Ben Peter decken würde.

Schade fand ich das Detectiv Lee in der Version nicht mehr weiß wer Spidey ist.

Bin gespannt wie die Stroy mit den 5 weitergeht. und wann ich da endlich durchblicke.

Auf jedenfall her mit der nächsten Episode.
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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von WhiteDino » Mo 26. Mai 2014, 15:33

Vielen Dank für deine Kritik.

Der Symbiont will nur Peters "dunklen" Gefühle wie Verlust, Leid, Hass, Zorn (und die dunkle Seite) hervorholen.

Die nächste Episode schaffe ich hoffentlich bis Samstag. Auf jeden Fall danke euch beiden für den Ansporn.

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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von WhiteDino » So 26. Okt 2014, 10:08

Folge 3:
Beetle


Oktavius hatte seinen Handlanger Harry Osborn in sein Büro bestellt. Auf Ottos Schreibtisch lag ein Haufen voller Akten. Jede Akte befasste sich mit einem Schüler der Midtown High, die Harry sorgfältig ausgefüllt hatte. Der junge Schurke hatte eine bemerkenswerte Auffassungsgabe.
Auf dem Bildschirm erschienen die Buchstaben, die Otto zur Kommunikation benutzte, da er, abgesehen von seinem Gehirn, keinen einzigen Muskel in seinem Körper kontrollieren konnte. Eine Roboterstimme las mehr schlecht als recht das Geschriebene vor.
"Ich habe aufgrund seiner Art, seines Verhaltens, seiner Größe, seines Gewichts und seiner Statur mit Hilfe meiner Computer ermitteln können, dass es sich um einen Jungen im Alter von 16 Jahren seien muss. Und die einzige Schule, die demnach in Frage kommt, ist die Midtown High. Deshalb habe ich dich da eingeschleust und du hast alle 16-jährigen ins Visier genommen. Ich habe deine vortrefflichen Ergebnisse durchgearbeitet und ich glaube, dieser Peter Parker könnte ganz interessant sein. Er ist perfekt, ein stiller, fleißiger und von Lehrern geliebter Musterschüler. Aus dem, was ich deinem Text entnehmen konnte, habe ich erschlossen, dass er etwas verbergen muss, denn mal ehrlich: Er ist zu perfekt. Irgendetwas stimmt an ihm nicht."
Harry lächelte, er gewann immer mehr Vertrauen des Krüppels.
"Ich soll mich also mit diesem Peter Parker anfreunden?", fragte er zur Sicherheit.
"Ja, genau das. Gewinne sein Vertrauen und dann gucke, ob er der Gesuchte ist! Es muss schnell gehen!"
Denn ich sterbe immer schneller, dachte Oktavius.
"Schaffst du das?"
"Aber sicher, die Sache ist so gut wie erledigt."
Ich kann gut das Vertrauen von anderen Menschen gewinnen.
Und mit diesen Gedanken und einem arroganten Lächeln verließ Harry das Büro von Oktavius. Bald würde diese Stadt ihm gehören, mit den aufgespießten Köpfen von Oktavius und Spider-Man an den beiden Seiten seines Throns.

Es gab einen lautstarken Streit in einer kleinen, aber gemütlichen Wohnung am Rande von Queens. Die meisten lebten hier, weil es billiger war, als in Manhattan, weil sie es sich es einfach nicht bezahlen konnte. Hauptsächlich lebten hier also Studenten und junge Pärchen. Zur letzten Kategorie gehörten auch Cassandra und George. Cassandra Lane war eine junge Amerikanerin mit brasilianischen Wurzeln und langen, schwarzen Haaren, die sie zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte und einer etwas dunkleren Haut. George Hamilton war ebenfalls noch jung und besaß braune kurze Haare, die stachelig nach oben gegeelt waren.
"Mein Gott, ich habe keiner Frau nachgeguckt", schrie George.
"Und warum hat meine Schwester euch beide dann gesehen? Im Café sitzend und lachend?", antwortete Cassandra ebenfalls schreiend.
George lachte gekünstelt auf.
"Also daher weht der Wind, deine Schwester. War ja fast schon klar. Sie mag mich nicht und will mich loswerden!"
"Was heißt dieses "war ja klar"?"
"Mit dir kann man nicht reden, weil du uneinsichtig bist", gab George nach und schaltete den Fernseher an.
"Wir sind noch lange...", fing die junge Frau an, als ein "TOOOOOR!" sie unterbrach. "Ich gehe mit dem Hund spazieren und mich abreagieren, dann können wir ja noch einmal versuchen zu reden, ja?", wurde Cassandra auch einsichtig. Scheinbar.
"Okay."
Aber Georges Blick galt nur den kleinen Fußballspielern, die auf dem flimmernden Bildschirm hin und herliefen. Cassandra schnappte sich vor Wut schnaufend ihren Hund, einen jungen Golden Retriever und band ihn an der Leine an. Sie öffnete die Tür und machte sich auf den Weg.

Währenddessen blätterte Janice Lincoln in einem abgewetzten Tagebuch aus den 70ern, aus dem Tagebuch des Gentlemandiebes "Der Käfer". Früher, das war vor ihrer Zeit gewesen, war er eine Legende. Niemand sprach es in der Öffentlichkeit laut aus, aber man bewunderte ihn, wie er sich den Reichen entgegenstellte und einen Teil der Beute immer an das normale Volk abgab. Ein Robin Hood der 70er-Jahre. Nach dem Durchlesen von dreiviertel des Buches fand sie dann das, wonach sie gesucht hatte. Auf einer Doppelseite hatte "Der Käfer" sein Exoskelett aufgezeichnet mit allen technischen Daten und Fakten und was es als Gadgets gab. Die Gadgets waren nichts weltbewegendes, vor allem nichts, was töten konnte. Aber zu ihrem Glück war Janice kein Laie auf dem Gebiet und sie konnte problemlos ein paar Gadgets bauen und den Anzug aufpeppen. Und damit würde sie sich an diesem großkotzigen Fettsack rächen. Fisk würde vor ihr niederknien und um sein Leben betteln. Sie lachte auf. Dann legte sie noch ein Holzstück nach und die Flammen des Kamins umschlungen es sofort.
Sie warf ihren Blick auf die Zeitung, die sie sich heute gekauft hatte. Es war der Daily Bugle. Die Schlagzeile "Spider-Man führte meinen Sohn hinters Licht!!!" interessierte sie kein bisschen, aber auf Seite 4 stand etwas Interessantes. In Manhattan fand eine Ausstellung statt. Und sie stellten etwas sehr Wertvolles aus, etwas, dass ihr, wenn sie es auf dem Schwarzmarkt verkaufte, noch mehr Geld einbringen würde. Seit drei Wochen raubte sie jetzt Banken aus und hatte ihren Anzug endlich fertig gestellt, er war perfekt und nicht zu übertreffen. Klar, es war nicht das Einfachste zu stehlen, aber eine Art Feuertaufe für ihren Anzug. Und es ging dabei um eine Sache: Die Rache an Fisk, der das Ei dem Betreiber zur Verfügung gestellt hatte.
"Der Beetle wird wieder zuschlagen!"

Cassandra hatte in ihrer Wut einfach starr geradeaus geblickt und nicht auf den Weg geachtet. Als sie das bemerkte, war es auch schon zu spät. Sie befand sich irgendwo im Nirgendwo und es wurde dunkel. Die Bäume um sie herum schauten sie an. Cassandra lief es eiskalt den Rücken hinunter. Und es war gruselig absolut gruselig. So schnell ihre Beine sie und Gizmo´s Beine ihn trugen, eilten sie zusammen wieder zurück. Außer Atem bleib Cassandra nach einer Minute stehen. Es war wirklich keine gute Idee gewesen, aber zum Glück besaß sie ein Handy. Mit leicht zitternden Händen holte sie es aus ihrer Jackentasche und entsperrte es. Entsetzt schaute sie auf das Display. Denn dort stand, dass sie kein Netz hatte und demnach hier weiterhin ohne eine Ahnung zu haben, wo sie war, herumirren musste. Entmutigt trottete sie weiter und sah wie durch ein Wunder einen schwachen Lichtstrahl auf dem Schotterweg. Sie lief auf das Licht zu und bemerkte, dass es aus dem Fenster eines alten Hauses kam, das sie noch nie gesehen hatte. Erleichtert ausatmend klopfte sie an der Tür. Ein Fehler, der wahrscheinlich größte ihres Lebens. Denn als eine junge Frau sie lächelnd herein bat, hatte sie sich einer großen Gefahr ausgesetzt.
"Bitte setzen Sie sich doch", bot die Besitzerin des Hauses an. "Möchten Sie ein heißes Getränk? Kakao oder Tee oder etwas dergleichen?"
Cassandra war überwältigt von der Gastfreundschaft der ziemlich bleichen Frau. "Ja, vielen Dank, ein Kaffee wäre ganz lieb."
Doch auf dem Gesicht der Frau entstand ein böses Lächeln. "Mit Zucker?"
"Nein, danke."
"Tja, in Wahrheit habe ich nichts im Haus."
"Macht ja nichts", sagte Cassandra etwas enttäuscht. "Ich brauche ja auch nur ihre Auskunft."
Mit diesen Worten erhob sie sich und wollte gehen, aber um ihre Füße erschien ein metallener Gurt und vollkommen überrascht fiel sie in den Sessel zurück. Auch um ihren Handknöchel und ihrem Bauch erschien ein metallener Gurt. Cassandra versuchte aufzustehen und die Adern auf ihrer Stirn traten vor lauter Anstrengung hervor, aber es brachte nichts.
"Du wirst mir noch von großem Nutzen sein", sagte die "nette" Gastgeberin berechnend und kalt.
"Wie denn? Ich bin nicht reich."
"Das mag sein, aber du bist gerade die Komponente x geworden, die ein Risiko darstellte und jetzt ist die Gleichung gelöst."
Janice beugte sich zu Gizmo herunter. "Ja, du bist ja ein braver Hund. Ja, das bist du!"
Cassandra schluckte. Sie war eine Geisel und das nur weil sie mit ihrem Freund gestritten hatte. Sie wünschte ihn in diesem Moment an ihre Seite. Er würde ihre Hand halten und sie beruhigen, ihr sagen, dass alles gut werde. Doch er war nicht da. Und sie eine Geisel.

Der Biss einer radioaktiv verstrahlten Spinne verleiht dem Schüler Peter Parker die proportionale Kraft und Beweglichkeit einer Spinne! Mit seinen selbstgebauten Netzdüsen kämpft Peter als Spider-Man gegen alle möglichen Superschurken… und versucht nebenbei noch etwas wie ein normales Leben zu führen.
WhiteDino präsentiert: The Astonishing Spider-Man!

Am nächsten Tag hatte Peter zu seinem Leidwesen Schule. Als ob Spider-Man zu sein nicht schon schlimm genug war. Aber um ihn so richtig zu demütigen, hatte Gott den Sport Fußball geschaffen. In der ersten Stunde hatte er Sport und in der zweiten leider auch. Mit einem Trikot der Vereinigten Staaten und einer dazugehörigen Hose stand er also neben einem verpickelten Mitschüler, der sich für Insekten und Superhelden interessierte. Auf seine Kosten wurden oft Witze gemacht. Es war ein ewiges Duell der beiden, eines, was niemanden interessierte. Die beiden Teenager standen immer als letzte zur Auswahl und immer fiel es den anderen schwer sie zu wählen. Nicht weil sie ungefähr gleich gut waren, nein, sondern weil sie niemand wählen wollte.
Auch Flash gehörte da zu keiner Ausnahme. Aber auf Drängen des gegnerischen Teams wählte er: "Parker!"
Und zum wiederholten Mal war er vor Gregg gewählt worden. Aber Flash nahm das nicht einfach so hin und sagte: "Parker, halt dich am Rand und versuche nichts zu unternehmen!"
Das ganze Team lachte. Das sagte jeder, der ihn wählte und normalerweise gab Peter nach. Dann verließ er das Spielfeld und spielte mit den Mädchen und den Leuten ohne Sportzeug Tischtennis. Er hasste Tischtennis, aber er war in der Nähe von Mary Jane. Doch heute packte ihn bei diesem Satz eine Wut, die er an sich nicht kannte.
"Pass mal auf, Eugene. Ich werde heute spielen und ich werde euch beweisen, wie gut ich bin!", erwiderte Peter.
Wieder lachte das ganze Team und Flash lächelte vergnügt. "Na gut, von mir aus."
Das gegnerische Team eröffnete das Spiel mit einem Anstoß. Ihr Flügelstürmer Barry Mennon umspielte Flash mühelos und Peter wollte nun direkt mal beweisen, das er auch was konnte. Er lief Barry entgegen, stolperte jedoch über seine eigenen Füße und fiel der Länge nach in die Asche. Dabei schürfte er sich die Knie auf. Dann hörte er hinter sich Jubel und konnte sie bereits denken, dass Gary eine schöne Flanke gespielt hatte, die versenkt worden war.
"Schön, Parker. So spielt man Fußball!", spottete Flash.
Denen würde er es noch zeigen.

Das Spiel plätscherte so vor sich hin, Flash gelang noch ein Tor. Toll mit einem Doppelpass herausgespielt hatte er vor dem herauseilenden Torwart gestanden und die Anfeuerungsrufe im Nacken gehört. Eiskalt hatte er den Ball nach hinten gezogen und den Torwart so verladen. Dieser war auf den Trick hereingefallen und ins Leere gesprungen. Lächelnd ging Flash an dem Torwart vorbei und versenkte das Leder im Netz.
Sofort umringten seine Teammitglieder ihn. Der Sportlehrer gab an, dass noch fünf Minuten zum Spielen übrig blieben. Die Teams warfen sich nun stärker in die Zweikämpfe, aber alles in Maßen, es war ja nur ein Schulspiel.
Kurz vor den letzten Sekunden spielte Gary zum ersten Mal in seinem Leben einen katastrophalen Fehlpass, der Peter direkt vor die Füße fiel.
"Spiel zu mir, Parker!" schrie Flash.
Peter überlegte. Er hatte diese Spinnenkräfte, wieso sollte er sie nicht für sich einsetzen? Er würde es diesen Idioten beweisen. Diese Gefühle waren ihm fremd, aber das war richtig! Das war richtig!
Sein Spinnensinn schlug an und er lupfte über die Beine eines grätschenden Gegners hinweg. Mit seinem Spinnensinn dribbelte er sich bis zum Strafraum vor. Ein Verteidiger rauschte von den Seiten heran, aber Peter vollführte einen Rainbow und überspielte ihn somit. Der Ball lag in der Luft und Peter schoss ihn direkt aus der Luft. Ein Volley! Das runde Leder donnerte unter die Latte und ließ das Netz des Tores sich nach hinten wölben.
Peter vollführte einen Freudensprung. Seine Mitschüler schauten ihn vollkommen entgeistert an.
"Seht ihr es? Habt ihr es gesehen, ihr Idioten?", rief Peter überheblich. Ein arrogantes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.
Die Schüler verließen das Spielfeld und Peter hörte von allen Seiten Geflüster. Das war früher auch so gewesen, aber dieses Mal interessierte ihn wirklich, was die anderen sagten. Andererseits, nein, da waren wieder diese Gefühle, diese schlechten Gefühle.
"Schuhe ausziehen!", befahl der Sportlehrer und die Schüler befolgten brav seinem Befehl.
"Parker, herkommen!"
Peter verdrehte die Augen, etwas, das er sonst nie getan hatte.
"Ja?"
"Ja? Sir!", brüllte er ihm feucht ins Gesicht.
"Ja, Sir!"
"Ich hab gerade deinen Spielzug gesehen. Seit wann spielst du so Fußball?"
War das gerade etwa ein indirektes Kompliment?
"Seit wann? Mmh, ich glaube seit gerade, Sir."
"Könntest du das wiederholen, in einem Spiel? Eventuell im nächsten Schulspiel?"
Peter schluckte nervös. Er hatte seine Kräfte eingesetzt, aber wollte er das wirklich immer wieder tun?
"Ich überlege es mir ... Sir."
"Dann mal ab in die Umkleide!", befahl der Sportlehrer mit üblicher feuchten Aussprache.

Verschwitzt und mit hochroten Köpfen gingen die Jungs in ihre Umkleide und begannen sich umzuziehen. Aber Flash konnte es einfach nicht lassen. Peter legte gerade sein Sporttrikot ordentlich gefaltet (was er als Einziger tat) in seine Sporttasche zurück, als Flash eintrat und es ihm "aus Versehen" aus der Hand schlug. Peter schubste ihn verärgert und Flash prallte gegen den Rücken eines Mitschülers. Mit hochgezogener Augenbraue drehte sich der blonde Sportler um und schaute erst einmal verwirrt. Dann fasste er sich jedoch schnell wieder.
"Machst einmal ein Tor, bekommst ein paar Muskeln und schon denkste du wärst was Besseres?"
"Nein, Eugene, ich war schon immer etwas Besseres, nur jetzt bin ich dir auch körperlich überlegen", provozierte Peter.
"Sagt wer, willst du es herausfordern?", fragte Flash siegessicher.
"Aber sicher, nur zu."
Flash stierte ihn kurz an und lief dann auf Peter zu. Dieser grinste und wurde rechtzeitig von seinem Spinnensinn gewarnt. Geschickt wich er aus und stellte seinem Mitschüler ein Bein. Flash fiel der Länge nach hin und stieß sich den Kopf an der Tür an.
"Aua", sagte er.
"Nun, Eugene, du hast es schon einmal versucht, weißt du nicht mehr? Damals ist es ziemlich..."
Spinnensinn!
Flash raste voller Wut von hinten heran und wollte Peter packen, aber dieses sprang mit seinen Spinnenkräften nach oben und ließ ihn ins Leere laufen.
"Nenn mich nie wieder so!", brüllte Flash und hieb nach Peter.
Der Superheld wich aus und konterte mit einem Schlag in die Magengrube.
"Uff", machte Flash und hielt sich den Magen, zähneknirschend die Fassung wahrend.
Peter hob gelassen sein Trikot auf, faltete es erneut und packte es weg. Die Hände in den Hosentaschen schlenderte er an seinen Mitschülern vorbei, die ihn entgeistert anstarrten. Und wieder konnte er nicht anders als grinsen. Aber nicht das Grinsen, dass seine Tante so oft als das süßeste Lächeln bezeichnet hatte. Es war überheblich und seine Augen strahlten Kälte aus.
Auf dem Gang fragte er sich wieder, was mit ihm los sei, als er mit jemandem zusammenstieß. Überrascht verlor er das Gleichgewicht und landete auf dem Hintern. Mit leichter Verärgerung, obwohl er wusste, dass er es Schuld war, schaute er nach oben.
"´Tschuldige, war mein Fehler", entschuldigte sich Harry Osborn sofort und hielt Peter die Hand hin. "Ich hab´dich nicht gesehen."
Natürlich konnte es nicht MJ sein, wäre ja auch zu schön gewesen. Das Leben ist halt kein Hollywood Film. Peter ergriff die Hand von Harry und dieser zog ihn hoch.
"Wir kennen uns, Harry, oder?", fragte Peter.
"Stimmt, Peter? Der, der mir den richtigen Raum gezeigt hat."
Beide lachten.
"Peter ist denke ich mal kürzer."
"Ja, allerdings...", begann Harry, doch da sah er MJ den Gang entlang laufen.
"Kennst du die? Die sieht ja mal toll aus!", schwärmte er.
"Ja, allerdings. Hi, Mary Jane."
Die Rothaarige ging an den beiden vorbei und würdigte Peter nicht eines Blickes. Harry erfasste die Situation sofort.
"Oh, das war eine Verflossene von dir?"
"Dafür hätte sie erst einmal meine Freundin sein müssen", antwortete Peter verbittert und sein Gesicht würde sofort traurig. "Dennoch bin ich wohl Schuld."
Harry klopfte ihm aufmunternd auf die Schultern. "Hey, das wird schon wieder. Eventuell könnte ich dir helfen?"
"Danke, aber ich hab´s echt vermasselt und will es nicht noch schlimmer machen."
"Wir sehen uns, Parker!", rief er über die Schultern und entfernte sich von Peter.
Als er außer seiner Hörweite war, flüsterte er vor sich hin: "Das ist ein Trottel, selbst wenn ich mein Exoskelett ohne Maske anhätte, hätte er mich nicht gesehen. Tja, die arme Gwen. Aber auf diese Weise kann ich sein Vertrauen gewinnen."
Diese Worte galten natürlich Dr. Oktavius, der an seiner Kleidung so eine kleine Wanze angebracht hatte, dass sie alles hören konnte (weil sie sehr gut konzipiert war), aber niemand sah sie.
"Gut", kam es kaum hörbar aus seinem Kragen.
Während Peter sich auf den Weg in die Pause machte, stutzte er. Hatte er Harry seinen Nachnamen gesagt? Nein. Oder bildete er sich das nur ein? Nein, er musste es ihm gesagt haben, woher sonst, sollte er das wissen. Doch ein ungutes Gefühl ließ ihn nicht los.

Am Ende des Schultages stieg Peter mit guter Laune in den Bus. Nur noch eine dreiviertel Stunde mit dem Bus fahren und dann konnte er seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen.
Netzschwingen!
Niemand könnte ihm etwas anderes erzählen, es gab nichts Entspannenderes.
Er sah einen freien Platz neben Mary Jane und steuerte auf diesen zu. Peter stoppte vor ihm.
"Ist hier noch frei?", fragte er mit einem Hauch Hoffnung.
"Siehst du doch, oder?", erwiderte die Rothaarige, ohne ihren Blick vom Fenster abzuwenden.
"Also ja?"
"Ja."
Seufzend nahm Peter den Rucksack ab und setzte sich auf den rot-blauen Sitz hinter der Glasscheibe hinter den mittleren Türen. Eine Weile saßen die beiden Jugendlichen nebeneinander, Peter schaute starr geradeaus und Mary Jane steckte sich nach der fünften Haltestelle weiße Kopfhörer ins Ohr. Das Schweigen wurde für Peter unerträglich. Nach der achten Haltestelle hielt er es nicht mehr aus und tippte seine Traumfrau an. Er machte sich auf eine Ohrfeige oder eine schnippische Antwort gefasst, aber nichts dergleichen passierte. Die Schülerin nahm den linken Kopfhörer aus dem Ohr.
"Ja?", fragte sie mit gleichgültiger Stimme.
"Also ich...ich meine...eigentlich will ich nur sagen: Es tut mir Leid, ich habe Mist gebaut. Du hast meine Hilfe gebraucht und ich habe dir so dermaßen schlecht geholfen, wie ich es nur konnte. Es tut mir Leid."
"Ich habe mich in letzter Zeit extrem mies dir gegenüber verhalten und wir können ja alles auf Null setzen", sagte MJ versöhnlich.
Zumindest hoffte er, dass sie das sagte oder hatte es sich so vorgestellt. Dann würde er mit "Gerne" antworten und alles wäre im Lot, aber sie sagte:
"Schön für dich. Ich würde jetzt gerne weiterhören."
Als sie sich gerade den Hörer wieder zurückstecken wollte, hielt Peter ihre Hand fest.
"Warum nicht? Findest du nicht, dass wir uns jetzt genug angeschwiegen haben?", fragte er mit versöhnlicher Stimme.
"Nein, du hast einfach einen Blumenstrauß vor die Tür geschmissen und das war's. Warum hast du dich nicht persönlich entschuldigt?", wollte sie wissen.
"Nun... ähem das ist... nun ja... ähem", stotterte Peter vor sich hin.
Die Rothaarige sah den jungen Held mit hochgezogener Augenbraue an.
"Du willst es nicht erklären, also wieso entschuldigst du dich, wenn du nicht offen bist?"
Peter seufzte. Es war an der Zeit, er durfte sie nicht verlieren.
"Okay, hör zu, ich erkläre es dir, morgen Nachmittag, okay? Ich komme zu dir?", bot Peter an.
Sie musste einfach annehmen!
"Ja, von mir aus."
Innerlich jubelte Peter und hätte jeden im Bus küssen können.
Flash hatte Peter´s Entschuldigung von der Rückbank mit bekommen und seine Freunde auch,
"Hey, Parker. Wieso spielst du nicht in einem Katherine Heigl-Film mit?"
Seine "Freunde" lachten spöttisch und Peter verdrehte die Augen.
"Peter, lass sie, sie haben keine Ahnung wovon sie reden", sagte die Rothaarige beschwichtigend.
"Oh, du kannst nicht für dich selbst sprechen."
In Peter kochte es. Er war kurz davor an die Decke zu gehen. Neuer Nährstoff für den Symbionten.
"Hat es dir die Sprache verschlagen?", spottete nun ein "Freund" von Flash.
Jetzt reichte es Peter endgültig. Dieser Typ war an Max´ Schicksal Schuld. Jetzt würde er bezahlen. Peter stand mit zu Fäusten geballten Händen auf. Mary Jane hielt ihn am Arm fest, doch der Held riss sich los. In seinen Augen erkannte Mary Jane etwas, dass sie noch nie zuvor gesehen hatte. Purer Hass.
"Peter, beruhige dich", redete sie auf ihn ein.
Peter stoppte in der Bewegung und drehte sich zu seiner Traumfrau um.
"Wieso sollte ich mich beruhigen? Dieser Typ hat die Explosion ausgelöst, er hänselt und drangsaliert..."
"Ja", unterbrach Mary Jane ihn. "Er ist das größte Arschloch der Schule, aber deshalb gibt dir das nicht das Recht so handeln wie er."
"Man kann Monster nur mit Monstern bekämpfen", zitierte der Held Anton Mercer aus seiner Lieblingssendung Power Rangers Legacy of Dinos.
"Das ist falsch."
Der Hass in Peters Augen verschwand. MJ hatte Recht, was sie eigentlich immer hatte. Diese dunklen Gefühle, die er in sich trug, mussten auch in ihm bleiben. Es war falsch sein Handeln mit dem eines Anderen zu rechtfertigen.
Er setzte sich wieder hin.
"Ja, es ist falsch, du hast Recht."
Aus den Lautsprechern gongte es. Peter schulterte seinen Rucksack und verließ den Bus, ohne auf die Kommentare von Flash auch nur zu achten. Er ging sich durch die Haare, während er sich auf den Heimweg begab. Er musste nur zwei Minuten die Straße herunter gehen und dann wartete schon ein köstliches Essen auf ihn. Die Sonne schien und es war warm, ein schöner Tag. Aber Peter bemerkte es gar nicht, er war in Gedanken versunken.
In letzter Zeit fühlte er sich anders, mal abgesehen davon, dass er Superkräfte hatte. Es war, als würde seine Seele langsam vergiftet werden. Immer öfter konnte Flash ihn mit einer Bemerkung austicken lassen, dabei war es ihm früher völlig egal gewesen.
Ehe er die Gedanken fortführen konnte, bog er in die Einfahrt seines Zuhauses ein und klingelte. Und als ihm Tante May mit einem Lächeln aufmachte, verflogen die Gedanken vollständig.

Wilson Fisks breiter und schwerer Körper ruhte in einem extra für ihn angefertigten Sessel. Er grübelte. Dieser selbsternannte Maskierte, dieser Spider-Man, er bedrohte das Imperium seiner zweiten Identität, das Verbrecherimperium vom Kingpin. Dealer um Dealer, Schläger um Schläger, er fing sie alle. Fisk hatte jemanden unter Vertrag genommen, der das ändern konnte. Alistair Smythe würde ihm die ultimative Tötungsmaschine bauen. Damit würde er diesem Superhelden beikommen und ihn zerstückeln und einäschern.
Fisk drückte einen Knopf und nahm Verbindung zu seiner Sekretärin auf. Die große Pranke umschloss dabei das Telefon ganz. Er hatte einen kahlen Schädel und dieser war etwas zu klein für seinen Körper.
"Miss Grant, welche Termine stehen heute noch an?", dröhnte seine Bassstimme in die Ohren der Sekretärin.
"Keine mehr, Sir. Aber ich sollte Sie informieren, wenn es Probleme mit der Eröffnung der Empire State University in drei Wochen gibt."
"Danke, Miss Grant und gibt es Probleme?"
"Ja, allerdings. Der Professor für Naturwissenschaften, Doktor Curtis Connors, hat abgesagt, weil er sich um eine wichtige Angelegenheit kümmern muss."
"Danke."
Fisk unterbrach die Verbindung. Er war ein mächtiger aber gefürchteter Mann und die Einweihung fand in aller Öffentlichkeit statt, ein guter Ort für seine Feinde um sich seiner zu erledigen. Aber wer würde so etwas tun? Niemand legte sich mit dem Kingpin an!
Fisk drückte einen anderen Knopf. Dieser verband ihn mit der technischen, geheimen Abteilung in einer eigentlich stillgelegten Halle. Dort hatte bis für kurzem eine nicht untalentierte Frau gearbeitet. Aber die Wirtschaftskrise hatte auch an seinem Imperium geknabbert und als er erkannte, dass er mit ihr auf das falsche Pferd gesetzt hatte, stoppte er die Gelder und feuerte sie. Denn er hatte einen Ersatz gefunden.
"Smythe? Wie geht es voran?"
Es dauerte eine halbe Minute, dann nahm auch Smythe die Verbindung auf.
"Ich kann mich nicht beklagen. Alles läuft wie geplant, ich bin genau im Zeitplan."
"Das freut mich", Fisk lächelte und es wirkte wie eine groteske Fratze, "Dann wird mich bald niemand mehr aufhalten können. Auch nicht Spider-Man."

Peter schwang sich durch die Häuserschluchten von New York, er schoss an Zimmern in luftigen Höhen vorbei, die Menschen klebten an den Scheiben und winkten ihm zu.
Aber der junge Held war nicht in der Stadt, um sein Image zu verbessern. Das könnte ja auch Jameson machen, aber stattdessen zog er es herunter. Trotz der Sache mit diesem schlechten Privatdetektiv letzte Woche. Warum lebte er noch? Wegen ihm! Und wie er dankte er es ihm? Mit ein paar neuen Hassschlagzeilen.
Er ließ das Netz los und flog für ein paar Sekunden. Aus den Kopfhörern in seinen Ohren dröhnte die Musik von Foreigner.
"To be a JUKE BOX HERO
he´s got stars in his eyes", sang Peter mit.
Ja, er wusste, dass man beim Netzschwingen keine Musik hören sollte, aber hey, das war wie mit Telefonieren beim Autofahren. Es war verboten und trotzdem hielt sich niemand dran.
"Mein Name ist Peter Parker und ich möchte dieses Exklusivinteview mit Ihnen im Auftrag des Daily Bugle."
In der ganzen Stadt gab es kein Verbrechen, also musste er die Zeit totschlagen.
Mit leicht dunklerer Stimme fuhr er fort: "Aber sicher, Mr Parker, für den Daily Bugle nehme ich mir gerne Zeit."
Dann überlegte Peter kurz.
"Was die Leute am meisten interessiert, ist: Sind Sie eine Bedrohung oder ein Held?"
Gespielt lachte er auf.
"Ich bin doch keine Bedrohung. Im Bugle stehen nur Lügen, nur Lügen. Jameson habe ich schon zwei Mal in diesem Monat das Leben gerettet. Ich v...., nein das klingt doof. Einfach weiter mit der nächsten Frage, bitte."
"Wer oder was hat Sie mit diesen Kräften ausgestattet?
Nun, das war so: Ich wurde im Weltraum verstrahlt. Nein Spaß beiseite. Bald kommt der Superkräftekatalog an, da ist für jeden Held was dabei.
Das ist ein ernsthaftes Interview Spider-Man.
Ach, nennen Sie mich doch die Spinne oder die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft.
Wie kommt man auf solche Namen bitte?
Zu viel Freizeit. Bist du nicht der Typ, ich wechsel mal aufs Du, weil es schon so scheint, als kennen wir uns ewig und mein ganzes Leben, der immer die Fotos von mir macht?
Ja, gefallen sie dir?
Aber sicher, nur bei einem, ich glaube das war gegen Shocker, hast du nicht meine Schokoladenseite getroffen."
Dann wurde sogar ihm das Interview zu blöd. In der Zeit war sein iOk, von Oktatech, wegen leerem Akku ausgegangen.
Er schoss ein Netz ans Empire State Building, nahm enorme Fahrt auf und wurde beim Loslassen hoch in die Luft katapultiert. Da wurde sein sechster Sinn aktiv, der Spinnensinn. Verwirrt schaute er sich um. Er konnte niemanden unter sich erkennen, der auch nur entfernt etwas Verdächtiges ausübte. Doch als er sich am nächsten Fensterblock vorbei schwang, konnte er sehen, dass im Museum für internationale Schätze sich jemand an der Vitrine eines eiförmigen Gegenstands zu schaffen machte. Die Person war für normale Augen nicht sichtbar, scheinbar war er in einen Tarnanzug gehüllt, doch sein Spinnensinn umriss den Einbrecher. So konnte er sehen, dass aus einem seiner Finger ein kleiner Laser auf das extra dicke Glas der Vitrine traf. Der Anzug besaß also noch ein paar mehr Funktionen.
"Ein Exo-Skelett, interessant", murmelte Peter.
Während Peter ein Netz an das Dach des Hochhauses schoss und auf das Fenster zu schwang, fiel das kreisrund ausgeschnittene Glasstück in die Vitrine und der Einbrecher griff sich den eiförmigen Schatz. Er war mit Diamanten verziert und glitzerte im Licht der Sonne wunderschön. Nun erkannte der Schüler auch, worum es sich handelte: ein Fabergé-Ei!
Er ließ das Netz so spät wie möglich los und flog nun fast linear auf die Glasscheibe zu. Spider-Man winkelte seine Beine an und trat mit aller Kraft gegen die Scheibe. Diese splitterte und Peter raste auf eine Vitrine zu, deren Inhalt er in hundert Jahren nicht ab bezahlen konnte. Deshalb schoss er ein Netz an die Decke und blieb dort mit Händen und Füßen kleben. Der Einbrecher drehte sich um.
"Hat man dir nicht beigebracht, dass man nicht stehlen darf? Steht sogar in der Bibel", tadelte Peter mit etwas Humor, um seine Angst zu verbergen.
Er wusste nämlich nicht, ob und welche Waffen in diesem Exo-Skelett eingebaut waren.
"Wie konntest du mich sehen?", fragte der Benutzer des Exo-Skeletts verwundert, während er langsam seine Hand zu dem linken Armstück bewegte.
Dieser blöde Held schwafelte wirklich so viel, wie alle sagten. Das war wohl seine mit Abstand größte Schwäche.
"Oh, das liegt an meinen Superkräften, die sind ungeheuer pra..."
Spinnensinn!
Peter hechtete zur Seite, doch im selben Moment erreichte der Finger des Einbrechers den richtigen Knopf. Durch einen Druck auf diesen wurde der Anzug auch für normale Augen wieder sichtbar, doch er gab eine gelbe Kugel ab, die rasch wuchs und den ganzen Raum erfüllte. Peter glaubte seine Sinne spielen ihm einen Streich. Er lag auf dem Boden, doch anstatt sich nach dem Hechtsprung wieder aufzurappeln, blieb er liegen. So sehr er sich auch anstrengte und jede Faser seines Körpers anspannte, das Energiefeld, was den Raum in ein grelles Gelb getaucht hatte, hielt ihn am Boden. Doch seine Augen waren von dem Effekt nicht betroffen. Dadurch konnte er die schlanke Figur des Einbrechers sehen. Beziehungsweise der Einbrecherin, deren Kostüm in lila getaucht und mit grünen Flügeln versehen war.
"Nenn mich Beetle", rief sie selbstsicher und wurde von ihren Flügeln in die Luft gehoben.
Sie hielt das ehemalige Geschenk für einen russischen Zaren fest in der Hand und verschwand durch das von Spidey "geöffnete" Fenster.
"Ich dachte, du wärst ein würdigerer Gegner", rief sie Spider-Man dabei zu.
Peter versuchte erneut, dieses Mal aus Wut über die Demütigung, sich zu bewegen, doch es klappte nicht. Wenn er sich die Haare raufen könnte, hätte er es vermutlich getan. Eine Einbrecherin, die einen verdammt gut ausgestatteten Anzug besaß, war mit einem unbezahlbaren Ei entkommen und er konnte sie nicht einmal verfolgen. Ein absoluter Schlag ins Wasser. Als das Energiefeld nach einer Ewigkeit (es waren eigentlich nur vier Minuten) aufhörte ihn an den Boden zu drücken, sprang er aus dem Fenster. Hinter sich hörte er schon die verzweifelten Rufe des Ausstellers. Er musste eine neue Freundin besuchen.

"Holen Sie meine Freundin zurück!", rief George aufgebracht.
"Ja, mir ist bewusst, dass Sie sie vermissen. Und Sie sollten sich der Tatsache bewusst sein, dass wir alles tun, um Ihre Freundin wiederzufinden."
"Wieso dauert es denn so lange? Seit drei Tagen haben weder Sie noch ich auch nur einen Mucks von ihr gehört."
"Weil wir keine Hinweise haben", beschwichtigte Detective Lee den jungen Mann weiter. "Sonst würden Sie sie schon längst in den Armen halten."
George schlug wutentbrannt auf den Tisch. "Aber das tue ich nicht."
"Jetzt passen Sie mal auf: Wir tun alles Menschenmögliche, aber das dauert. Und nun , bitte ich Sie, mich wieder arbeiten zu lassen. Sie finden ja alleine heraus."
"Ja, tut mir Leid. Ich hoffe sie haben Erfolg", sagte Hamilton, seine Stimme war nur noch ein Flüstern.
Seine Augen wurden feucht und er erhob sich. Lee ließ sich in den Sitz zurückfallen, während Hamilton mit einem leisen Schluchzen ihr Büro verließ.
Dieser Fall war schwierig. Sie hatten kaum Indizien, eigentlich nicht einen Einzigen. Das Einzige, was sie wussten, dass Cassandra mit ihrem Hund spazieren gegangen war. Wo wussten sie nicht, zu welcher Uhrzeit wussten sie nicht. Die Polizei hatte nichts, gar nichts.
Sie versank in ihre Grübeleien, bis sie ein lautes Klatschen an der Scheibe ihres Büros hörte. Sie schrak hoch und ihre Hand bahnte sich den Weg an ihre Dienstwaffe. Lee ergriff sie und drehte sich mit ihrem Rollstuhl augenblicklich herum. Im Umdrehen entsicherte sie die Pistole mit einem Klicken und drückte dreimal den Abzug. Die Kugel flogen durch die Scheibe, trafen jedoch nichts anderes. Spider-Man hatte im letzten Moment ausweichen können, als hätte er gewusst, dass er beschossen werden würde. Vielleicht gehörte das ja auch zu seinen Fähigkeiten. Als sie das rot-blaue Kostüm des Netzschwingers sah, fiel ihr auf, dass die Spinne etwas schwärzer wirkte als das letzte Mal. Das war aber mit Sicherheit nur Einbildung.
Rasch begab sie sich zum Fenster und drückte den Hebel an diesem zur Seite. Dann zog sie das Fenster auf und beobachtete fasziniert, wie der Held sich an seinem Netz langsam herabließ.
"Detective, ich gehöre zu den Guten."
"Ja, tut mir Leid, aber das hätte jeder sein können", verteidigte diese sich.
"Ist ja nichts passiert, aber dennoch sollten sie aufpassen auf wen sie schießen."
"Wenn Spider-Man irgendwann out werden sollte, könntest du dich notfalls Wandkrabbler nennen."
"Sehr lustig. Es hat aber einen ernsten Grund, warum ich hier bin."
"Es geht nicht zufällig, um das teure Ei, das aus einem Museum gestohlen wurde und Augenzeugen sahen, wie eine bestimme rot-blaue Person geflohen ist."
"Also geflohen würde ich nicht sagen, was denken sie nur von mir", erwiderte Spider-Man mit gespielter Entrüstung. "Eine Frau in einem extrem gut ausgestatteten Exo-Skelett hat das Ei gestohlen."
Ein Exo-Skelett? Dagegen konnten ihre Kollegen bei geringer Panzerung schon nichts mehr ausrichten. Das war eine Bedrohung, der sie mit Grauen entgegensah.
"Das Skelett ist schon ein Riesenproblem, aber das Ei ist es nicht."
"Was?", entfuhr es Spider-Man.
Lee konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
"Das FBI ist schon länger an dem Ei und Fisk ´dran. Es wird sogar vermutet, dass er und der Unterweltboss Kingpin ein und die selbe Person sind. Das Ei ist eine Fälschung, es wurde 34 Jahre nach den Originalen gemacht, dennoch konnte das FBI bisher noch nichts gegen Fisk unternehmen, da sie nicht beweisen können, dass er das gewusst hat, als er es kaufte. Fisk ist im Moment die Nummer 1 beim FBI, aber ihnen fehlen noch die Beweise. Die Frage, die sich für uns stellt, ist ob das Ei noch eine andere Funktion hat."
"Und Sie haben nicht zufällig etwas über eine Einbrecherin in einer Rüstung, oder?"
"Nein, aber sie ist unser Hauptproblem", antwortete Lee und schüttelte wie zum Beweis mit dem Kopf.
Der junge Held sah die aufgeschlagenen Akten auf dem Schreibtisch des Detectives.
"Worum geht es in diesem Fall?", fragte er neugierig.
"Das ist ge... ach was soll´s. Eine junge Frau ist seit drei Tagen verschwunden und wir haben keine Indizien, wo sie nun ist", erklärte Lee.
"Mmh, ein schwieriger Fall. Ich hoffe, Sie finden die Frau. Und halten Sie mich über den Beetle auf dem Laufenden."
Er stieß sich aus dem Büro ab und fiel in Richtung der Straßen von Manhattan.
"Und wie erreiche ich Sie?", rief Lee ihm nach.
Spider-Man schoss ein Netz an den Fensterrahmen und wurde von diesem durch die Elastizität wieder hochgezogen. Als er für einen kurzen Moment auf einer Höhe mit Lee war, sagte er, dass er sich melden würde. Anschließend drückte er auf seinen Netzwerfer. Ein Netz spannte sich zwischen ihm und einem Haus und er schwang sich durch die Luft New Yorks.

George trat mit verweinten Augen aus dem Polizeirevier heraus und ging die Stufen zur Straße hinuntern. Er war an dieser furchtbaren Sache Schuld, er, nur er ganz allein. Wenn er nicht gewesen wäre, wäre sie gar nicht erst losgegangen, wäre nie entführt worden.
In Gedanken versunken, den Blick auf den Boden gerichtet, hatte er nicht gemerkt, dass er in eine Gasse abgebogen war, in der sonst keine Menschenseele war. Er prallte mit einer Laterne zusammen. Zumindest fühlte es sich an wie eine Laterne. Kalt und metallisch. Mit leichten Schmerzen am Kopf sah er hoch und fasste nicht, was er sah. Dort stand tatsächlich ein Roboter vor ihm.
Doch plötzlich fing dieser mit einer menschlichen Stimme an zu reden: "Hallo George, dich habe ich gesucht."
George musterte den "Roboter". Er hatte Flügeln am Rücken und eine misslungene Farbwahl. Das war bestimmt einer von diesen Superheldenfans.
"Das ist schön, ich habe aber keine Zeit für einen Freak", erwiderte er verärgert und ließ den "Roboter" stehen.
Dieser hielt ihn jedoch am Arm fest, riss ihn herum und als die Faust der Maschine seinen Kopf traf, fiel George ins Land der Träume.
"Immer muss man Gewalt anwenden", sagte der "Roboter" seufzend und nahm George am Kragen hoch. Dann legte er ihn sich quer in die Arme und flog los. Die Flügel gaben dabei ein surrendes Geräusch von sich. Zuerst hoben ihn die Flügel nur leicht vom Boden ab, dann legte er sich senkrecht und schoss in den Himmel hinauf.

Zum selben Zeitpunkt klingelte erneut das Telefon von Wilson Fisk. Und erneut umschloss er es mit seiner Pranke und hob den Hörer an. Er legte die Muschel an sein Ohr und brummte ein unfreundliches "Was?".
"Es tut mir Leid Sie erneut stören, aber gerade eben hat uns das Museum kontaktiert, in dem sie ihr kostbares Fabergé-Ei ausstellen. Es wurde geklaut."
Fisk fielen fast die Augen aus dem dicken Gesicht. Das durfte doch nicht wahr sein! Wer besaß eine derartige Dreistigkeit?
"Was? Wer hat das getan?", fragte er wutentbrannt.
Schnaufend atmete er ein und aus.
"Die Überwachungskameras haben eine Frau in einem Exo-Skelett und diesen maskierten Typen Spider-Man", gab die Sekretärin mit einem Zittern in der Stimme Auskunft.
Fisk schlug mit der zur Faust geballten Hand auf den Tisch. Spider-Man war für ihn vollkommen uninteressiert, denn die Frau konnte nur Janice Lincoln sein, die Frau, die er gefeuert hatte.
"Verbinden Sie mich mit der Technikabteilung!"
"Ja, Sir. Sie werden weitergeleitet."
"Smythe hier", meldete sich Alistair mit Nachnamen.
"Smythe, orte den USB-Stick! Und dann kümmere dich um Janice!", befahl er mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
Das schien Alistair jedoch nicht zu interessieren. "Ich habe Ihnen ja gesagt, dass es zu riskant ist. Und einen Moment noch... so, ich habe den USB-Stick aufgerufen, was..."
"Nimm deine Waffe und vernichte sie!"
"Das ist keine Waffe, es ist mehr ein Jäger, ein Vernichter, ein Panzer. Also doch eine Waffe, ich mache mich bereit", sagte Smythe und beendete den Anruf.

Er stand mit einem Lächeln im Gesicht auf und bewegte sich auf ein 2 Meter hohes Ungetüm zu, das unter einer Plane lag. Durch den Schweiß, den er bei der Arbeit an seiner neusten Schöpfung vergossen hatte, hingen ihm seine langen Haare ins Gesicht. Mit Schwung riss er die Plane herunter. Ein wahres Monstrum kam zum Vorschein. Und der Anblick erfüllt ihn mit Stolz. Es bestand aus Metall. An den Händen besaß es lange Krallen, weitere Arme, an deren Ende jedoch nur eine Sichel war, am Rücken. Der Oberkörper endete in einem langen Schwanz mit einem spitzen Ende.
"Alistair Smythe", sprach das Technikgenie ruhig vor sich hin.
"Stimme identifiziert, Schöpfer."
"Vorbereiten des Kampfmodus´."
Die Maschine stellte sich senkrecht auf und öffnete den Oberkörper, die Beine und schlussendlich auch den Kopf, indem es sich einfach in der Mitte aufteilte. Alistair stellte sich in seine Schöpfung hinein und die aufgeteilte Rüstung schloss sich wieder. Die Augen der Maschine glühten rot auf.
"Das ist dein Ende Janice Lincoln!", prophezeite Smythe siegessicher.
In seinem Baby würde ihn niemand aufhalten können, es war schlichtweg unbesiegbar. Die Maschine hatte keine Fehler!

Die Genannte warf George Hamilton in das Kellerverlies "ihres" Hauses. Staub wurde aufgewirbelt und eine zweite Person fing an zu husten.
Cassandra beugte sich über die Person und als sie ihren Freund sah, richtete sie ihn auf und lehnte ihn an ihre Schultern an. Aus seiner Nase und seinem Mund floss Blut und bildete mit dem sandigen Boden Klumpen. Fürsorglich strich sie ihm die Haare aus dem Gesicht.
Janice beobachtete die Szene mit Freude. Es war so lächerlich. Diese Frau, Cassidy oder so, würde alles tun, was sie von ihr verlangen würde, wenn sie ihren Freund als Druckmittel benutzt.
"Also, pass auf...", sie unterbrach ihren Befehl, weil ihr Cassandra nicht zuhörte.
"Hey, ich kann ihn auch sofort töten!"
Wie zum Beweis hob sie ihren linken Arm, aus dem eine Öffnung sichtbar wurde. Augenblicklich schaute Cassandra zu ihr hoch. Diese Frau war so leicht zu täuschen, diese Öffnung diente als Abschussvorrichtung für ihren Enterhaken.
"Also, habe ich jetzt deine Aufmerksamkeit?", fragte Janice genervt.
Zuerst schaute Cassandra auf ihren Freund, dann nickte sie. "Ja, das hast du."
"Wir wissen beide, wie das jetzt abläuft, du warst als Krankenschwester bei vielen Zeugenaussagen dabei. Okay, du weißt vermutlich nicht, wie es abläuft, weil du nur Krankenschwester warst. Ich würde dir raten, alles zu sagen, was ich dir befehle. Verstanden?"
Erneut nickte Cassandra. Janice lächelte und drückte einen Knopf am Helm. Damit hatte sie angefangen alles zu filmen. Ihr Plan konnte nicht besser laufen. Bisher lief alles so, wie sie es vorherberechnet hatte.

Zwanzig Minuten später setzte sich Janice mit einem exquisiten Rotwein aus Frankreich in einen alten, aber sehr gemütlichen Sessel und wog das Ei in den Händen, wobei sie deutlich den Schwerpunkt am Boden spürte. Noch immer trug sie ihr Exo-Skelett und hatte lediglich den Helm abgenommen. Das Video war an die Polizei verschickt, der Köder war ausgelegt. Janice nahm einen Schluck aus dem Weinglas, setzt es mit einem dumpfen Klirren wieder ab und widmete sich wieder ihrer eigentlichen Arbeit. Der Vernichtung von Fisk.
Mit einer geringen Anstrengung drückte sie ihre Hand zusammen und sah zufrieden zu, wie das Ei in tausend Teile zersprang und das Einzig Kostbare an ihm preisgab.
Während draußen die Regentropfen lautstark auf das Haus und den Boden prasselten, steckte sie den USB-Stick in den dafür vorgesehenen Schlitz an ihrem Laptop. Sie hatte von der Existenz dieses Sticks bereits gewusst, als sie noch für den schwer reichen Unternehmer gearbeitet hatte. Sie hatte nie für ihn arbeiten wollen, dass alles war Rache für ihren Vater, nur Schwachpunkte hatte sie gesucht. Und sie konnte es nicht länger ertragen, wie es Fisks Ego aufblies, dass niemand auch nur an diese Möglichkeit dachte. Sie allerdings tat es und würde ihn hinter Gitter bringen. Denn auf diesem Stick waren alle miesen Geschäfte von Fisk verzeichnet, alles was er jemals Illegales getan hatte. Sie war ihrem Sieg so nahe, ihrem Triumph. Fisk war besiegt, sie hatte gesiegt. Dem Drachen den Kopf abgeschlagen.
Plötzlich fuhr sie herum. Da war etwas gewesen, eindeutig. Nur ganz kurz. Aber klar vorhanden. Ein kleines Geräusch. Fast schon in Zeitlupe griff sie nach ihrem Helm und setzte ihn auf. Sofort wurde sie von allerhand Informationen bombardiert, die sie auf dem Visier lesen konnte.
"Wärmekamera!"
Sofort reagierte die mechanische Rüstung und zeigte nur ein Nichts vor ihr. Absolut nichts, nicht einmal ein Insekt. Sie konnte natürlich nicht ahnen, dass Smythe bereits auf dem Dach war. Und sie anvisierte.
Dann gab es eine extrem laute Explosion. Janice schaute überrascht an die Decke, wo sich diese nicht mehr befand. Mit einem kleinen Detonator hatte Smythe sie in Stücke gerissen. Die Reste des Holzes rieselten auf sie nieder wie Schnee. Dann sprang etwas auf sie zu, was sie in der Nacht nicht sah. Es schien sich auch nicht von ihrem Wärmebild erfassen lassen. Eine KI?
"Wärmebild aus."
Sie drehte sich im Kreis, um den Angreifer zu sehen, doch nichts geschah. Das Mondlicht schien ebenfalls nur sehr schwach durch die Decke, wodurch sie gezwungen war einen taktisch miserablen Zug aufzugeben. Sie musste sich zeigen.
Und zum ersten Mal in ihrem Leben spürte sie Angst.
Sie hatte keine Angst gespürt, als Fisk ihren Vater vor ihren Augen (sie hatte sich in letzter Minute in Sicherheit bringen können und aus einem Versteck heraus alles gesehen) getötet hatte. Noch heute sah sie seine weiße Haut vor sich, die von der Kugel durchbrochen wurde, als würde man ein Maisfeld ernten. Sie hatte keine Angst gespürt, als ihre Mutter an einer einfachen Krankheit starb, von der sie nur die Medikamente nicht bezahlen konnte.
In Wahrheit hatte sie immer Angst gehabt und es sich nur nicht eingestehen wollen.
Und auch jetzt verspürte sie Angst, etwas war in ihr Haus eingedrungen und sie konnte es nicht sehen. Und es konnte vermutlich ihr Leben beenden.
"Scheinwerfer an!"
An ihrem Helm befanden sich zwei sehr leistungsstarke Lampen, die augenblicklich das gesamte Kaminzimmer erhellten und zwei Lichtkegel an die Wand warfen.
Im nächsten Moment wurde sie von etwas gepackt. Ihre Zweifel waren also berechtigt gewesen. Es schmetterte sie auf den Boden, wodurch die Flügel zerbrachen und kleine Metallsplitter durch den Raum flogen. Sie bohrten sich in die Wände und prallten auch an Smythes Rüstung nicht vollkommen wirkungslos ab. Durch ihre enorme Geschwindigkeit blieben ein paar etwas tiefer in der Rüstung stecken. Während zwei Sichel Janice festhielten, packten zwei andere ihren Helm und rissen ihn vom Kopf. Anschließend fiel er dumpf zu Boden. Dann hörte sie, wie ein schwerer Fuß auf ihn ´drauf trat und eine Ansammlung von Geräuschen verriet ihr, dass ihr Helm platt war.
"Hör zu, wir können über alles reden!", flehte sie.
Keine Antwort. Nur die Dunkelheit. Sie wog sie in falscher Sicherheit, zeigte ihr nicht den Gegner, tat so, als wäre er nicht da. Doch Janice schärfte ihre Sinne und versuchte jede noch so kleine Bewegung zu erraten. Sie tasteten sich an ihren Möbeln vorbei zum Computer und zog den Stick ab. Dann ließ sie ihn in eine an der Seite des kaputten Exoskeletts angebrachte Tasche fallen. Wie aus dem Nichts schossen zwei Tentakel auf sie zu. Janice sah sie kommen, man hörte die surrende Luft. Doch sie reagierte nicht. Sie stand einfach nur da, starr vor Schreck und Angst. Die beiden Tentakel prallten klirrend auf ihre Rüstung und bohrten sich tief in diese, bis sie ihren Körper fast erreicht hatte.
Aus ihrer Starre erwacht, realisierte sie, was los war und packte die Enden der Tentakel. Dabei schnitten dieses sich in ihre Handflächen und Janice schrie auf. Vor Schmerzen ließ sie los. Mit neuem Plan warf sie sich nach hinten. Doch anstatt der erwarteten Wirkung, rissen die bereits verankerten Sicheln die Rüstung mit und Janice stand nun mit Exo-Skelett Beinen, Exo-Skelett Armen und einem T-Shirt vor dieser Kreatur. Ehe sie sich versah bohrte sich eine weitere Sichel in ihre Kontrollarmatur an ihrem Arm. Auch diese Sichel verhakte sich und dann bemerkte Janice, wie sie den Boden unter den Füßen verlor. Dieser Tentakel hob sie in die Luft. Er holte aus und schleuderte sie in Richtung der Wand. Als das Holz brach machte es ein krachendes Geräusch und Janice prallte unsanft auf dem nassen Waldboden.
Sie keuchte und versuchte sich wieder aufzurappeln. Doch dann sprang der Angreifer bereits mit einem großen Sprung heran und rammte seine Faust in den Boden, direkt vor Janice. Die entstehende Druckwelle fegte sie von den Füßen.
Durch das Mondlicht sah sie nun, was da vor ihr stand, ein Monster. Es packte sie mit seinem richtigen Arm am Hals und hob sie hoch. Janice schmeckte den metallenen Geschmack von Blut, als sich sein Visier öffnete und ein Mann erschien.
"Mein Name ist Alistair Smythe, merk ihn dir, denn der wird wichtig für die Frage nach dem Mörder!"
Sie kreischte und schlug ihm frontal auf die Nase. Überrascht ließ Smythe los und das Visier wieder zufahren. Dann nahm Janice ihre Beine in die Hand, voller Angst, wohl wissend, dass es keinen Ausweg gab. Der Drache hatte einen Kopf verloren, doch er entpuppte sich als Hydra und für einen kamen zwei neue nach.

Detective Lee schaltete die Nachttischlampe an und widmete sich zum wiederholten Mal heute den Akten von der mysteriösen Entführung Cassandra´s. Es konnte doch nicht sein, dass eine Frau einfach im Wald einfach verschwindet und man sie weder tot findet noch einen Erpresserbrief oder etwas Ähnliches zugesendet bekommt. Dafür war sie Polizistin geworden, um Menschen wieder zu ihren Familien zu führen. Sie retten, doch sie fühlte sich so verdammt hilflos. Dazu kamen diese bohrenden Kopfschmerzen. Sie öffnete die oberste Schublade ihres Schreibtisches und holte eine Packung Aspirin heraus. Dann nahm sie das Plastik, das die Tabletten umgab, heraus und nahm sie mit einem Schluck Wasser ein. Müde rieb sie sich die Augen. Dieser Tag konnte nicht noch mieser werden.
"Wenn es doch nur etwas gäbe, was ausschlaggebend wäre", murmelte sie vor sich hin, als sie bei einem Pling aufsah.
Sie legte die Hand auf ihre Maus und aktualisierte mit einem Klick auf einen Button, der zwei kreisförmige Pfeile zeigte, ihr E-Mail Postfach. Und tatsächlich hatte der Pling-Ton ihr eine neue E-Mail angezeigt. Die E-Mail Addresse bestand aus einem Kauderwelsch von Wörter und eine Datei war angehängt worden, was Lee an der Klammer bei der E-Mail sehen konnte. Doch ehe sie auf die neue E-Mail klicken konnte, öffnete sich ihr Videoplayer und spielte wie von selbst ein Video ab.
Und das war endlich das, was sie gebraucht hatte.
Es wurde ein dunkles Zimmer oder etwas Ähnliches sichtbar. In der Mitte saß die Frau, die Lee extreme Kopfschmerzen bereitete, nämlich Cassandra. Ihre Haare standen aufgrund von Pflegemangel wild ab und wirkten verfilzt. Das konnte man aber im Licht der starken Lampe, die auf ihr Gesicht gerichtet war, nicht erkennen, da die Kontraste leicht verschwanden. Cassandra hielt keinen Zettel in der Hand, wie man es aus dem Fernsehen kannte.
"Mein Name ist der Beetle und ich verlange eine Million Euro, eingezahlt auf ein Konto, das jetzt eingeblendet wird."
Cassandra machte eine kurze Pause und tatsächlich wurde eine Nummer eingeblendet. Dann fuhr sie fort: "Sollte dies nicht geschehen, werde ich meine zwei Geiseln töten."
Zwei? Lee stutzte, sie wusste nichts von zweien. Dann wurde der Bildschirm des Videoplayers schwarz und Lee wollte gerade etwas für die Geiseln unternehmen, als ihr Telefon ging.
"Hier Stacy, keine Zeit zum Plaudern, in Queens ist der Teufel los. Hier läuft ein Typ in einem Roboteranzug herum. Brauche die Verstärkung ihrer Leute. Stacy Ende."
Lee trommelte auch sofort ihre Mannschaft zusammen. Eilig warf sie sich ihren lila Mantel über und eilte aus dem Polizeigebäude zu einem Polizeiauto. Noch während sie sich hineinsetzte und den Motor anließ, dachte sie darüber nach, was alles passieren könnte.
"Ich hab da ein ganz mieses Gefühl", murmelte sie und trat aufs Gaspedal.
Dieser Tag konnte also doch noch mieser werden.

"Möchtest du Mary Jane Watson, den hier anwesenden Peter Parker zu deinem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen und ihn zu lieben und zu ehren, bis der Tod euch scheidet?", sprach ein ich schwarz und weiß gekleideter Priester.
Die Kirche war in einfach weiß gehalten. Peter war überglücklich. Das war der mit Abstand schönste Tag seines Lebens. Er schaute herunter zu Tante May. Sie war so überglücklich, ihr Lächeln war das Schönste was er jemals gesehen hatte. Mit Ausnahme von der Frau vor ihm. Mary Jane´s Hochzeitskleid war schlicht gehalten, ihr zum Dutt gestecktes, feuerrotes Haar war unter einem weißen Schleier bedeckt.
Doch dann tat sie etwas, das er nie erwartet hätte:
"Nein."
Ihm blieb die Luft weg.
"Was... Wieso machst du das Mary Jane?"
"Ich kann es nicht ertragen, dass diese Lügen zwischen uns stehen. Du sagst mir nicht die Wahrheit, sagst mir nicht, wer du bist."
Das Lächeln aus Tante May´s Gesicht verschwand und auch sein eigenes wich. Wie konnte das alles nur so schiefgehen? Das niemand gönnte ihm etwas Glück.
Plötzlich hörte er Sirenen. Hatte die Polizei etwa herausgefunden, wer er war? Die Kirche fing an zu zerfallen und die Glocke prallte knapp neben ihm auf den Boden. Die rechte Wand brach ein und plötzlich war alles still.

Peter schreckte aus seinem Traum hoch. Müde rieb er sich die Augen. Das war nur ein Traum, zum Glück. Der Anfang war so schön und dann ist alles kaputt gegangen. Seufzend ging er sich durch die an den Seiten abstehenden Haare. Nur leider konnte der Teil vor der zusammenfallenden Kirche wirklich passieren. Er musst ihr die Wahrheit sagen, sonst würde er sie sogar als normale Freundin verlieren (was er ja eigentlich schon hatte).
Doch der Teil mit den Sirenen war keine Einbildung. Er hörte sie ganz deutlich. Nervtötend und laut. Der Held schlug die Bettdecke beiseite und rieb sich den Schlaf aus den Augen, während er sich langsam auf das Fenster zubewegte. Dann machte er die Jalousie hoch und sah erst einmal nur das Blaulicht der Polizeiwagen und den Regen, der sich auf der Fensterscheibe gesammelt hatte. Doch im Licht der Polizeilichter konnte er auch ein großes Metall...ding sehen. War das etwa wieder der Beetle? Die Schüsse der Polizisten waren auch laut und deutlich zu vernehmen.
Er musste handeln!
Schnell drehte er sich zu seiner Schublade um und holte sein Kostüm heraus. Hoffentlich blieb das dieses Mal auch ganz. Denn langsam aber sicher verlor es an Originalstoff, weil Peter alles andauernd flicken musste.
Hastig schlüpfte er mit seinen Beinen voran in den Anzug, zog ihn zu seinen Armen hoch und verpackte auch diese mitsamt seinen Händen in dem Anzug. Zu guter letzt griff er nach der Maske und streifte sie sich über. Dann musste er wohl mal wieder die Welt retten.
Spider-Man öffnete das Fenster und schob es hoch. Dann hockte er sich auf das Fensterbrett und sprang. Mit einem riesigen Satz landete er vor dem Zaun, der den Vorgarten der Parkers von der Straße abtrennte. Die Beamten schossen all ihre Kugeln auf dieses Etwas, doch es ging ungehindert weiter auf sie. Peter sprang, spannte eines seiner Netze an eine Laterne hinter dem Metallding und schwang sich auf es zu. Mit einem gekonnten Kick traf er das Metallding in der Seite und warf es durch seinen Schwung weg von den Polizisten. Es flog durch die Luft, bis der Asphalt ihn stoppte. An der Stelle, wo Smythe aufschlug, splitterte der Asphalt und er lag in einem kleinen Krater.
"Das ist ja leichter als ich dachte", begann Spider-Man wieder 'drauflos zu plappern. Davon hielt ihn weder seine Müdigkeit noch die bedrohlich aussehende Maschine ab. "Wieso hast du es überhaupt probiert? Weißt du nicht, dass niemand eine Chance gegen mich hat?"
Smythe ließ seine Maschine einen Arm in den Asphalt rammen und stützte sich auf diesem auf. Er erhob sich wieder. Bei jeder Bewegung hörte Peter das mechanische Surren der Maschine. Die Augen der Maschine glühten rot in der Nacht auf. Die Straßenlaternen beleuchteten den Kampf in dem eigentlich ruhigsten Viertel von New York, zumindest war es das für Peter. Der Regen prasselte auf ihn herab und durchweichte sein Kostüm. Im Hintergrund hörte er das Entsichern der Waffen. Doch die herrische Stimme von Lee schnitt durch die beängstigende Stille. Sie befahl die Waffen herunter zu nehmen, Spider-Man sei ihr Freund. Das hörte er doch gerne.
"Willst du mich eigentlich die ganze Zeit nur anstarren, mit deinen gruseligen Augen?", fragte Peter.
Ohne zu antworten schossen die Tentakel nach vorne und die Sichel zeigten genau auf sein Herz, seinen Bauch, seinen Kopf und sein Bein. Der Spinnensinn meldete sich jedoch rechtzeitig und die Kopfschmerzen drohten seinen Kopf zum Explodieren zu bringen. Okay, so schlimm war es nicht, aber es fühlte sich so an.
Er sprang hoch und legte sich fast senkrecht in die Luft. Zwei Sicheln schossen knapp an seinem Kostüm vorbei, einer, der nur knapp am Boden vorbei raste, verfehlte ihn großzügig, doch die letzte näherte sich seinem Kopf. Gedankenschnell riss er den Kopf nach hinten und die letzte Sichel konnte ihn auch nicht treffen. Wirkungslos verpuffte sie in der Luft. Doch Peter hatte die kleinsten Tropfen an dem abgerundeten Ende sehen können, so nahm war sie ihm gekommen. Doch obwohl er sanft aufkam, konnte er auf den nächsten Alarm nicht mehr reagieren. Der Fuß des Metallding traf ihn im Magen und schleuderte ihm mit voller Kraft gegen die nächste Laterne, die eine kleine Ausbeulung erhielt.
"Puh, bist also ein ganz Harter", redete der Held einfach weiter, als wäre nichts passiert.
Damit wollte er die Schmerzen überspielen, die durch seinen ganzen Körper schossen. Dieser Tritt war extrem gewesen. Aber er hatte bei seiner recht nahen Begegnung vor dem Tritt etwas entdeckt.
Und das würde ihm helfen. Vielleicht konnte er dieses Mal ohne große Blessuren und Kostümschaden davon kommen. Er würde eine ähnliche Attacke wie bei Maxwell benutzen. Einen Kurzschluss verursachen. Er dachte, dass er die Metallsplitter entweder durch etwas anderes oder durch die Schüsse abbekommen hatte. Eine entscheidende Schwäche und die würde er ausnutzen.
Er stand auf und drehte seinen Körper seitlich, womit er einem weiteren Schlag zuvorkam. Peter griff nicht an und wich nur den Sicheln und Schlägen aus. Bis er so nahe an einer Laterne war, wie es ihm für seinen Plan möglich war. Dann sprang er, stieß sich von der Laterne ab und flog mit gestrecktem Körper auf das Metallding zu. Damit hatte Smythe kein bisschen gerechnet und konnte nicht rechtzeitig reagieren. Peter warf ihn um und als Spider-Man ihm einen Metallsplitter aus der Rüstung zog, ließ er einen Tentakel auf sein Gesicht zurasen. Doch erneut kam Smythe der Spinnensinn zuvor und Peter konnte schnell genug hochspringen. Von oben schoss er mit seinem Netzwerfer in die Stelle, die der Metallsplitter beschädigt hatte. Die zusammengeballten Netze trafen, doch sie brachten nichts.
Smythe stand wieder auf. Im Licht der Straßenlaternen sah er aus wie der Teufel. Er hieb erneut nach Peter. Doch beim Strecken des Armes stoppte dieser plötzlich und über den ganzen, metallischen Körper zuckten Blitze. Dann öffnete sich Smythes Schöpfung gab ihn wieder frei. Der Anzug spaltete sich in der Mitte und Smythe konnte den Sturz zu Boden mit seinen Armen abfangen. Dann fiel seine Maschine kerzengerade zu Boden und schlug mit einem lauten Knall einen weiteren Krater in den diesen.
Reaktionsschnell schoss Spider-Man ein paar Netze an Arme und Beine, sodass Smythe sich trotz allen Bestrebungen sich zu befreien, es nicht schaffte und am Boden kleben blieb. Peter war stolz auf sich, es hatte kaum Kollateralschäden gegeben und er selbst hatte nur etwas Magenschmerzen. Ja, langsam wurde er echt ein Held.
"Jetzt gehört er euch!", rief er den Polizisten zu.
Als er gerade weg schwingen wollte, fingen diese an zu applaudieren. Ein tolles Gefühl, er wurde mal gelobt. Nur einer schaute ihn grimmig an. Captain Stacy.
"Spider-Man, warte Mal!", rief ihm da eine altbekannte Frauenstimme zu.
"Detective Lee! Schön Sie hier zu sehen! Wo brennt's denn?"
Während die Polizisten Smythe Handschellen anlegten und etwas ungläubig das Exo-Skelett ansahen, kam Lee auf Peter zu gerannt. Sie hielt ein iOk in der Hand und tippte etwas ein.
"Was machen Sie da?"
"Ich logge mich in meine E-Mails ein. Denn bevor ich hierher kommen musste, habe ich ein Video erhalten. Sie drückte auf den Bildschirm und gab es Peter. Das Video wurde abgespielt, während Lee einen Kollegen zu sich rief.
"Wo ist die Frau, die vor diesem Ding weggelaufen ist?"
Der Beamte zuckte ratlos mit den Schultern. Na toll, dachte sich Lee, wieder ein ungelöstes Rätsel mehr. Dann kam sie zu Peter zurück.
"...einblenden werde."
"Schlimm, schlimm ist das. Aber was habe ich damit zu tun?", fragte er verwirrt. "Natürlich ich bin der Held hier. Entschuldigen Sie, ich bin etwas müde. Gibt es denn noch andere Anhaltspunkte?"
Mit etwas niedergeschlagenem Gesicht schüttelte Lee den Kopf. "Nein, nichts, wir haben sonst nichts."
"Das macht nichts, ich habe nämlich etwas gefunden."
Das Gesicht des Detektive hellte sich sofort auf. "Ehrlich?"
"Ja, allerdings", sagte Peter. "Haben Sie in Ihrer Einheit oder bei Ihren Kollege jemanden der Gebärdensprache kann? Denn diese Frau ist verdammt clever. Die Bewegungen, die sie mit ihren Händen macht, sehen aus, als würde sie nur das Gesagte untermalen. Doch es ist Gebärdensprache, eine nützliche Eigenschaft am Krankenschwesterdasein. Das klang jetzt irgendwie so negativ. Ich weiß auch nicht ob jede das kann, aber sie kann es."
Im Verlaufe von Peters langen Ausschweifungen hatte die Frau mit der etwas dunkleren Haut jemanden hergeholt. "Das ist Chloe, sie beherrscht die Gebärdensprache perfekt."
Peter drückte auf Start und gab der Blondine mit den schulterlangen, gewellten Haaren das iOk. Sie verfolgte das Video aufmerksam.
"Und?", fragte Peter neugierig, als es vorbei war.
"Sie sagt, dass der Beetle plant mit einem Boot in Halle 18 am Hafen in der heutigen Nacht zu fliehen und sie in einer Villa im Wald versteckt ist."
"Die alte Villa? Aber die Polizisten, die dort waren, haben mir berichtet, dass dort niemand wäre."
"Ich denke, das kann ich auch erklären. Der beziehungsweise eigentlich die Beetle ist eine Meisterin im Umgang mit Technik, wahrscheinlich hat sie ein Hologramm erschaffen, das Ihren Mitarbeitern vorgaukelte, niemand wäre da 'drin."
Und schon wieder der Polizei geholfen, heute hatte er aber auch einen Lauf.
"Okay, wir haben keine Zeit zu verlieren. Spider-Man? Wir treffen uns bei Halle 18, okay?", fragte der Detective.
"Nun ja, Halle 18 liegt bei den Häfen von Manhattan und von Queens nach Manhattan habe ich immer Probleme damit, etwas zu finden, wo ich mein Netz 'dran schießen kann. Könnten Sie mich mitnehmen?"
"Gerne, komm! Es steht gleich dort drüben. Chloe sag Stacy, was los ist."
Das ungleiche Duo riss fast gleichzeitig die Türen und Lee drückte das Gaspedal so hart herunter, dass man meinen könnte, es bricht gleich durch. Mit qualmenden Räder machten sich die beiden auf den Weg. Es war eine ruhige Nacht und die beiden redeten nicht. Spider-Man fühlte, wie seine Augen schwer wurden, doch er versuchte sie offen zu halten.
"Könnten Sie eventuell Radio anmachen?"

Janice schleppte sich mit all ihrer Kraft zu Halle 18. Dieser Smythe, wahrscheinlich einer von Fisks Leiten, war nicht einkalkuliert gewesen. Doch zum ersten Mal war die Polizei so etwas wie nützlich gewesen. Dadurch konnte sie fliehen, sich ein Taxi nehmen und zu Halle 18 gelangen. Sie blickte auf ihre Armbanduhr. Die Armbanduhr ihres Vaters. Ihres Vaters, den dieser Drecksack namens Fisk umgebracht hatte. Es waren jetzt genau 2 Uhr, eigentlich hätte vor bereits einer Stunde alles, was auf dem Stick gewesen war, dem Bugle geschickt werden sollen. Das wäre Fisks Ende gewesen. Der verdiente Stoß in die Schlucht. Wie zur Bestätigung tastete sie nach der Tasche ihres vollkommen zerstörten Exo-Skeletts. Sie stellte sich unter eine Laterne, um etwas sehen zu können. Er war noch da. Zusammen mit dem Schlüssel für die Lagerhalle.
Sie fasste und steckte ihn in das Schloss. Es machte "Klick" und sie riss das Schloss ab. Janice öffnete die Tür und sah in tiefe Dunkelheit. Eine beängstigende Dunkelheit, wie die in der Nacht, in der sie ihren Vater verlor. Als sie spürte, dass Panik in ihr hoch kam, taste sie nach dem Schalter und legte ihn um.
Sofort erhellte grelles Neonlicht die Halle. Sie eilte durch sie hindurch, vorbei an Paketen, die überall herumlagen. Reste ihrer angeforderten Mittel zu der Zeit ihrer Arbeit bei Fisk.
Am Anlegeplatz, den es für jede Halle am Meer gab, wankte bereits ihre Rettung in den kleineren Wellen. Sie machte das Motorboot los und wollte gerade den Motor anlassen, als sie hinter sich quietschende Reifen hörte. Die Bullen? Egal, niemand würde ihm das noch kaputt machen. Sie drückte einen Knopf an ihrer Armatur und rote Laser spannten sich in der Halle. Wenn sie Pakete trafen, vernichteten sie sie restlos. Als sie den Zündschlüssel drehte und der Motor anging, gab sie Gas. Sie war endlich frei! Wasser spritzte am Bug hoch und feine Wasserperlen trafen Janice. Frei, frei, frei! Ihr Plan hatte jedoch eine Sache nicht abgedeckt, ihre Rache. Aber sie außerhalb des Gefängnisses erneut zu planen, war ihr lieber, als drinnen zu stecken.

"Wir haben keine andere Zelle mehr, seit Spider-Man da ist, sind wir schon länger ausgebucht. Nur einer ist letztens entkommen, so ein Mutant. Xavier oder so. Rein da, du Abschaum!"
Dem Wärter schien das Spaß zu machen. Er durfte tagtäglich Leute demütigen. Smythe wurde in eine nach Kot riechende Zelle geworfen und der Anblick dieser war... speziell. Dem Bett fehlte die Matratze, der Spiegel war zerschlagen, die Toilette hatte einen 'rausgerissenen Abfluss.
Doch er war so in Gedanken versunken, dass er nur am Rand Notiz davon nahm. Er grübelte.
"Wieso habe ich verloren? Ich hätte gewinnen müssen, die Maschine hatte klar das Potenzial dazu."
Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er schaute seine Hände an, schmutzig, etwa aufgeschürft und noch etwas nass von der Begegnung mit dem Asphalt nach seiner Niederlage.
"Ich bin es, ich bin das Problem. Der Mensch ist das Problem. Er handelt zu langsam."
Deshalb musste er eine KI, eine künstliche Intelligenz, programmieren. Sie würde nicht langsam reagieren, sie würde jede Situation exakt berechnen.
"Ich werde sie Spider-Slayer nennen, denn sie wird dein Untergang, Spider-Man."
Dann lachte er auf. Dieses Gefängnis würde ihn nicht lange behalten, Fisk würde ihn herausholen.

Pünktlich um 17 Uhr stand Peter vor Mary Jane's Haustür. Dieses Mal ohne Blumenstrauß. Mit einem leichten Zittern in der Hand, klingelte er. Er schwitze leicht, es war besonders warm.
Er wollte es ihr sagen, wollte ihr sagen, dass er Spider-Man ist.
Damit würde der Tag, der mit der Niederringung von Alistair Smythe und dem Flüchten des Beetle, begonnen hatte, ein tolles Ende bekommen. Aber das Entkommen von dem Beetle störte ihn immer noch etwas. Die Laser hatte er nicht durchqueren können, also war er aufs Dach geschwungen, doch die Entfernung war bereits groß gewesen, zu groß. Sein Netz hatte das Motorboot nicht mehr erwischt.
Mary Jane öffnete die Tür und lächelte. Peter lächelte zurück und hätte nicht glücklicher sein können.
"Komm 'rein!", bat sie ihn und Peter ließ sich das nicht ein zweites Mal sagen.
Zusammen gingen sie nach und Mary Jane führte ihn in ihr Zimmer. Es war schlicht gehalten, die Zimmerdecke und Wände waren mit weißer Farbe bemalt worden, sie besaß ein normales Bett, einen normalen Kleiderschrank, einen normalen Schreibtisch, der übersät war mit noch zu machenden Hausaufgaben. Alles war normal, alles war so, wie Peter es erwartet hätte. An der Wand gegenüber ihres Bettes dekorierte ein Plakat von Iron Man in seinem gold-roten Anzug diese.
Sie bot ihm einen Stuhl an und setzte sich auf ihr Bett. Peter schluckte. Jetzt war es Zeit, die Wahrheit zu sagen, jetzt musste er seine Karten auf den Tisch legen. Und das machte ihm Angst.
Was, wenn sie ihn wegstoßen würde? Was, wenn sie ihn hassen und verachten würde? Er bekämpfte fast tagtäglich Verbrecher und manchmal auch Superschurken, aber hier scheiterte er. Das zeigte ihm wieder, was eine Maske ausmacht.
Mary Jane sah ihn mit fragendem Blick an. "Du wolltest mir doch etwas sagen, oder?"
Peter räusperte sich. "Also ja... ähem, das wollte ich. Du wolltest die Wahrheit über mich, hier ist sie. Die Wahrheit ist..."
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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von Basti » So 26. Okt 2014, 19:57

Gleich als ich etwas zeit hatte, habe ich mich sofort auf die langersehnte 3 Folge des Astonishing Spider-Man gestürzt. Hab mich echt gefreut das es endlich weiterging.

Janice Lincoln wird mithilfe eines Exo-Skeletts zum gefürchteten Superschurken „Der Käfer“. Und nimmt auch gleich eine Geisel.
Derweil muss Peter sein deprimiertes Leben weiter führen. Teenager haben es echt ihre ganz eigenen sorgen und nöte. Aber keine sorge Peter, auch du wirst mal erwachsen. Dann hast du ganz andere sorgen.
Doch während sich Peter immer mehr selbst fertig macht, erwacht auch etwas böses in ihm. Seine dunkle Seite kommt langsam aber sicher hervor. Als würde der ärmste sich nicht schon genug selbst fertig machen. Dazu kommen noch seine Selbstgespräche. Peter ist wirklich zu bemitleiden. Und ein wenig verstörend ist es auch.

Auf der anderen Seite baut Alistair Smythe einen „Roboter“ welcher den Käfer aufschalten soll für Wilson Fisk.
Zuvor musste Spider-Man zunächst Bekanntschaft mit dem besagten Käfer machen. Bettle hat den Netzschwinger alt aussehen lassen.
Gegen Smythe´s „Roboter“ sah das schon anders aus. Hier hat die Spinne triumphiert.
Anschließend kam die interessante Stelle mit dem Video. Ich musste auch ehrlich zugeben, das die Sache mit der Gebärdensprache echt clever war. Auf so was muss man erstmal kommen. Peter ist echt intelligent, wenn er die Gebärdensprache sofort erkannt hat. Zwar brauchte es Chloe für die Übersetzung, aber trotzdem. Sehr sehr Intelligent.

Nur leider war Bettle/Janice schneller. Sie entkommt auf dem Wasser. Finde ich aber Ok. Spider-Man kann nicht jeden schnappen. Außerdem hat er bereits Smythe ins Gefängnis gebracht. Dieser will sich anscheinend selbst zu eine art „RoboCop“ umbauen, sobald er wieder aus dem Knast ist. Na da bin ich mal gespannt.

Der Abschluss dieser Folge machte eine Szene, von der ich ziemlich angetan war. Peter will MJ alles erzählen. (Sein Alptraum war übrigens Klasse)
Doch bevor Peter ihr alles erzählen kann, gibt es einen Cut...aus ende und vorbei mit der Folge. Jetzt bin ich echt gespannt wie es weitergeht. Wird Peter wirklich sein Geheimnis offenbaren oder kommt was dazwischen? Offen gesagt, ich halte beide Optionen für möglich.

Fazit: Eine sehr unterhaltsame Folge. Dein Peter ist nervlich ziemlich durcheinander. Ganz nebenbei ist da noch dieses Böse in ihm, das immer mehr zum Vorschein tritt.
Janice alias Bettle war ein sehr guter Gegner. Auch Smythe hat mir am ende sehr gefallen, wie er beschreibt das der Mensch zu fehlerhaft ist. Auf seinen nächsten auftritt freue ich mich schon.
Was kann ich noch sagen? Ich wurde sehr gut unterhalten. Großes Lob. Hast du gut gemacht.

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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von WhiteDino » Mi 29. Okt 2014, 18:32

Preview Folge 4:
Halloween


Jetzt wird´s gruselig!

Der in New York sehr beliebte Halloween Zirkus kommt nach Queens und natürlich geht Peter hin. Dazu lädt ihn Harry zu seiner Halloweenparty ein und um Spider-Man ist es ruhig geworden. Denkt er!
Denn das Böse schläft nicht, sogar an Halloween ist ihm keine Ruhe vergönnt. Ein Serienkiller ist auf freiem Fuß, er weidet seine Opfer aus und die Leichen wurden von Krähen zerpickt. Er muss ihn aufhalten, bevor der Killer weiter tötet.
Hat Peter Mary Jane gesagt, wer er wirklich ist? Verfolgt Harry ein Ziel mit seiner Einladung? Und welcher Wahnsinnige mordet wahllos an Halloween?
Zuletzt geändert von WhiteDino am Mi 29. Okt 2014, 18:49, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von Basti » Mi 29. Okt 2014, 18:42

Und ich dachte schon, dieses Halloween wird langweilig werden. :)
Ein wirklich cooles Preview. Ich freue mich schon sehr. :D

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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von WhiteDino » Fr 31. Okt 2014, 17:46

Cast Update:


Ebenezer Laughton (gespielt von: Skeet Ulrich)
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Serienkiller Scarecrow

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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von Spidey16 » Sa 1. Nov 2014, 12:44

Erstmal die Folge geifiel mir wieder sehr gut. Jedoch fehlt mir was, aber ich weiß nicht was es ist.

die Venom Story nimmt fahrt auf, wir hatten den ersten Spider-Slayer, zwei coole Gegner und den dicken Mann. Am ende der Folge ist Peter in einer ähnlichen Situation wie meinet nach Folge 2.

Ansontonen nur ein kleiner Schönheitsfehler: Wieso werden in der USA Euro gefodert?
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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von WhiteDino » Sa 1. Nov 2014, 12:47

Das ist sogar ausnahmsweise kein Fehler, wie es das bei Jamesons Bezahlung war. Sie entkommt ja über den Seeweg und wenn ich mal so frei bin, spoiler ich, dass sie nach Europa gefahren ist (wie und wieso kommt alles noch), da benutzt man ja in vielen Ländern den Euro.

Danke für die Bewertung. Vielleicht fällt dir ja ein, was dir fehlt oder umschreibe es. Auch danke an dich, Basti. Ihr beide seid treue Leser, danke dafür.

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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von Go-On Black » So 2. Nov 2014, 22:40

So ich hab mir dann auch mal die Zeit genommen diese FF zu lesen.

So im großen und ganzen gab es vieles das mir an deiner FF zugesagt hat. Die Charaktere wirken alle recht glaubhaft und es gibt gute erkennbare strukturen in der Art wie du deine Geschichte aufbaust. Auch die Beschreibungen der Charaktere und der Umgebung hast du schön hinbekommen.

Es gab aber auch so ein paar sachen die mir nicht so gefallen haben. Zum einen wäre da wie du die FF formatiert hast. Die vielen Absätze machten es mir auf dauer etwas schwer deiner Geschichte richtig zu folgen und nach kurzer Zeit wurde es recht anstrengen. Würde dir daher empfehlen etwas weniger absätze rein zu packen da das ganze nicht so zerstückelt wirkt.
Auch fand ich das du ein bisschen zu oft zwischen den verschiedenen Schauplätzen und Charakteren hin und her gesprungen bist. Da gabs dann mal ein paar Zeilen was mit Peter und dann direkt was längeres mit Octavius und Harry nur um dann wieder an fast die selbe stelle mit Peter zu springen. Ich hatte mich oft grade erst an das setting gewöhnt und hatte probleme daran mich so schnell immer wieder umzustellen wie du zwischen allem hin und her gesprungen bist. Weiß auch nicht wie ichs jetzt am besten beschreiben kann aber es war halt ne sache die mir es schwer gemacht hat der Geschichte richtig zu folgen.
Auch die Szene mit Chamäleon wirkte für mich etwas fehl am platz. Es gehörte nicht zu rest der Geschichte und war eindeutig als anspielung auf spätere ereignisse gedacht. Nichts was deine Geschichte unbedingt schlechter macht aber ich fands einfach ein bissl too much da sowieso schon so viele Storystränge in dem Piloten verbaut waren.

Werd mir dann wenn ich mal wieder was Zeit hab die nächste Folge geben und dir gehörig Feedback liefern :mrgreen:
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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von WhiteDino » So 2. Nov 2014, 22:55

Ich danke dir für das Feedback.

Also der Pilot hat dir gefallen, das freut mich. Das mit Chamäleon hat Basti auch schon bemängelt, ich wollte jedoch die Hauptstory anfangen. Das mit den Absätzen werde ich mir zu Herzen nehmen, ab Folge 4 selbstverständlich. Und ich freue mich auf dein nächstes Feedback.

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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von Chris » Sa 8. Nov 2014, 21:59

Akt 1 hab ich mir jetzt auch durchgelesen, weil ich beim Mittagessen nix zu tun hatte.

Naja, naja. Hat mich jetzt weder gelangweilt noch begeistert. Bin allerdings ganz froh, dass man sich die Geschichte gespart hat, wie der Kollege überhaupt zu seinen Wunderkräften kam. Peter Parker wird von einer Spinne gebissen. Ende. Das weiß jedes Kind, hab mich echt schon davor gegruselt, wieder mal so eine Entstehungsfolge zu lesen, dann aber recht erleichtert festgestellt, dass du es dir gespart hast und dich stattdessen direkt und gleich auf die Handlung konzentrierst.

Grad das ist aber auch der große Kritikpunkt. Es werden viel zu viele Punkte angerissen, die zumindest für den Piloten völlig unwichtig sind. Der Russe und die Stimme aus dem Computer. Der Kerl am Ende im Gefängnis. Harry Osborne hätte man sich im Endeffekt auch sparen können, wirklich wichtig war der im Moment nicht. Doktor Octopus hätte als zusätzlicher Charakter schon gereicht, mir fällts aber auch grad schwer zu glauben, dass der erst 25 sein soll, aber munter Leute adoptiert, die nur ein paar Jahre jünger sind.

Für den Piloten allein wäre eigentlich der Elektro allein schon genug gewesen, wobei's in der Hinsicht auch ein paar Kritikpunkte gibt. An sich wurde der ganz gut beschrieben. Find ich auch recht gelungen, dass er plötzlich an Amnesie leidet und gegen Peter kämpft, mit dem er ja eigentlich so dicke ist bzw. war. Die plötzliche Erkenntnis vom Peter war dagegen völlig an den Haaren herbeigezogen. Er sitzt am Computer und mit einem Mal kommt ihm die Erleuchtung? "Huch! Elektro ist ja mein toter Kumpel!" Wirklich was an dessen Rettung kann ihm auch nicht gelegen haben, der hat ihn ja ziemlich schnell aufgegeben. Überhaupt war da nicht die Spur von Trauer oder Sorge. Ein einfaches "Peter spürte, dass Maxwell noch am Leben sein musste." ist da ein bisschen wenig in der Situation. Eben grade, wenn er vor kurzem erst Gwen verloren hat.

Ansonsten ist mir leider auch der Schreibstil mehrmals unangenehm aufgefallen. Das waren teilweise Formulierungen, die einfach seltsam klangen, gelegentlich aber auch der Stil an sich. Gleich im ersten Absatz diese offenen Fragen ("Was holte er sich (aus dem Schrank)?...Nur (einfache) Patronen?") oder gleich darauf und ganz schlimm "Wer jetzt denkt, er würde sich umbringen wollen, liegt falsch". Eine Frage während der Beschreibung der Handlung find ich an sich nicht schlecht und ein ganz interessantes Mittel, da muss man aber höllisch aufpassen, wie man die unterbringt. Gleich am Anfang der Geschichte und dann nie wieder wirkt einfach fehl am Platz. Überhaupt war mir der Stil an sich hin und wieder einfach zu flapsig, z.B. das Kotzen irgendwann gegen Ende.

Naja, mal abwarten. Ob ich dran bleibe, kann ich grade wirklich nicht sagen. Abgesehen von den Kritikpunkten liegt's aber in erster Linie daran, dass ich mich nicht wirklich für die Thematik interessiere. Wobei mir Power Rangers an sich inzwischen aber auch ziemlich egal sind. Vielleicht, wenn ich mal wieder Zeit übrig habe.
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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von WhiteDino » Sa 8. Nov 2014, 22:12

Danke für die Kritik. Ich finde nämlich sehr wohl, dass seine Gedankengänge einleuchtend. Das mit der Trauer kommt noch, hätte ich jedoch zu Anfang bereits zeigen sollen.
Oktavius hat Harry nicht aus reiner Gutmütigkeit adoptiert, er benutzt ihn, was aber eigentlich recht eindeutig war. Und die von allen kritisierte Szene mit AT und dem Russen gefiel mir, jedoch niemand anderem, na ja. Und die angeschnittenen Storylines fand ich wichig, damit man zumindest den Anfang der Stories mitbekommt. Das wird dann in den nächsten Episoden genauer beleuchtet. Aber der Epilog ist nicht deplatziert, dafür ist ein Epilog nun einmal da.

Freue mich natürlich über jede weitere Kritik.

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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von Chris » So 9. Nov 2014, 19:30

Hab mir grade Akt 2 durchgelesen. Gefällt mir SEHR viel besser als der Eröffner und hat mich auch ganz gut unterhalten.
In erster Linie liegts daran, dass man sich ganz konkret auf eine abgeschlossene Geschichte konzentriert hat und nicht etliche für die Zukunft wichtige, aber momentan einfach nur verwirrende Nebenstränge eingebaut hat. Der kurze Auftritt von dem Russen war ganz passend, weil diese den Lesefluss mit dem Werwolf nicht stört. Genau diese Erzählweise mit Einzelepisoden macht zu Beginn deutlich mehr Spaß. Überhaupt hat sich der ganze Erzählstil im Vergleich zum Erstling gebessert.
Ganz interessant find ich auch den Auftritt der Polizistin. Das diese und Spider-Man jetzt praktisch ein Team bilden und im Fall der Fälle zusammenarbeiten ist eine nette Entwicklung. Wird hoffentlich beibehalten.

Kritik gibts trotzdem. Teilweise liest es sich noch recht holprig und nicht so ganz rund. Grade bei der ersten Begegnung mit dem Werwolf ist mir das mehrmals aufgefallen oder davor mit der Gerichtsmedizinerin. Auch die Geschichte mit der schweren Wolfsverletzung. Peter wird halb zerfetzt. legt sich dann aber daheim einen Verband an und geht sofort danach zur Fete? Nee, das war nix. Egal, ob der wundersame Spinnenheilkräfte hat oder der Symbiont seine Gedanken beeinflusst, das war einfach seltsam zu lesen, grade auch, weil die ganze Zeit weiterhin drauf hingewiesen wird, wie schlecht es Peter geht und was er für Schmerzen hat.
Und überhaupt war mit Peter diesmal wieder zu blitzgescheit. In der ersten Folge die Offenbarung, dass Maxwell selbst der Täter ist, und jetzt reicht eine einfache Anmerkung der Polizistin und schon kommt der Bursche über vier Ecken drauf, dass John Jameson hinter allem steckt?
Und ist Stan Lee jetzt der Präsident oder nicht? Da bin ich mir nicht mehr so sicher.

Im Ganzen hat's mir aber Spaß gemacht. So kann's bleiben.
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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von Chris » Mo 8. Dez 2014, 20:30

So, Akt 3 gelesen. Hat mir wie der Vorgänger gut gefallen und Spaß gemacht.

Hat mich schon mal gefreut, dass es wieder in erster Linie eine Einzelfolge war, die zwar die große Geschichte nicht ignoriert, aber auch ganz gut für sich allein und ohne den Kontext funktioniert. War auch ganz gut, dass Spider-Man selbst diesmal eine eher kleine Rolle hatte. Zumindest kam's mir beim Lesen so vor.

Den Bettlecopter als Gegner fand ich doof, aber im positiven. Die Frau war halt so richtig unsymphatisch, trotzdem ganz interessant, dass sie entkommen ist und irgendwann wieder mal auftauchen kann. Der Gegner an sich sagt mir übrigens überhaupt nix, keine Ahnung, ob es den wirklich gibt oder ob der selber erfunden wurde. Genauso mit der Vogelscheuche in Folge 4, so einen kenne ich (nicht) von Batman.

Was mir diesmal eher negativ aufgefallen ist wäre der Schreibstil. Der ist nach wie vor noch etwas flapsig, das passt gut, wenn Charaktere reden, aber nicht, wenn beschrieben wird. Da sollte man schon auf eine neutrale Art achten. Auch die Kämpfe fand ich etwas wirr formuliert. Der Beetlecopter wird in einem Moment noch festgehalten, aber im nächsten Satz verkriecht sie sich hinter ihren Möbeln. Oder der Spruch "Mein Name ist blabla, (ich bring dich zwar jetzt um) aber merk ihn dir gut für die Frage nach deinem Mörder." O___o Und die Entführung des Geliebten war auch eher sinnfrei. Die Lösegeldforderung hätte der Bettlecopter auch gleich selbst sprechen können, wäre weniger Aufwand :mrgreen: Hinterher war sie auch einfach verschwunden, und der Roboter hat ohne wirkliche Erklärung in der Stadt randalliert.

Hat trotzdem Spaß gemacht. Würd jetzt gern sagen, dass ich mich auf Akt 4 freue, aber damit sieht's ja grade eher mau aus.
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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von WhiteDino » Do 11. Dez 2014, 20:49

Vielen Dank für deine Kritik.

Die Schurken, die ich bisher verwendet habe, gehören alle zum Spider-Man Universum. Zu dem Kampf zwischen dem Slayer und Spidey: Wieso war da kein Grund? Muss ich erst sagen, dass der nicht ins Gefängnis gehen wollte und sich deshalb gegen die Polizisten zur Wehr gesetzt hat? Ich denke, dass kann man sehr wohl erkennen.

Mit den nächsten beiden Folgen (DL und ASM) sieht es gar nicht so mau aus, ich habe die Folgen beide fast fertig, nur keine Zeit sie zu vollenden. Entweder vor oder an Heilig Abend sollten sie jedoch erscheinen, wenn nichts komplett schief läuft.

Ich hätte aber auch zwei Rückfragen:
1. Wieso nennst du den Beetle Bettlecopter?
2. Könntest du mir vielleicht Beispiele für den flapsigen Schreibstil nennen, damit ich mich dahingehend verbessern kann?

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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von Chris » So 21. Dez 2014, 20:26

WhiteDino hat geschrieben:Zu dem Kampf zwischen dem Slayer und Spidey: Wieso war da kein Grund? Muss ich erst sagen, dass der nicht ins Gefängnis gehen wollte und sich deshalb gegen die Polizisten zur Wehr gesetzt hat? Ich denke, dass kann man sehr wohl erkennen.
Nein, das bezog sich darauf, dass sich der Roboter und der Bettlecopter in der Waldvilla prügeln, wo keine Menschenseele ist, der Bettlecopter sich dann aus dem Staub macht und in der nächsten Szene plötzlich der Roboter mitten in der Stadt gegen die Polizei kämpft, ohne zu erklären, wie der jetzt dahin kommt und wie die Polizei auf ihn aufmerksam geworden ist.
Aber das passt schon, hab jetzt erst in Nachhinein bei der Hafenszene gesehen, dass der Roboter die Frau in die Stadt verfolgte und dann freilich so was passiert. Als ich es gelesen habe, dachte ich, die Frau entkommt und der Roboter fängt anschliessend aus Langeweile oder so das Randallieren an, obwohl er sich ja nur um sein Ziel kümmern sollte. Hätte mir aber auch gleich auffallen können, wieso sollte der Kerl die Tussi auch entkommen lassen?
WhiteDino hat geschrieben:Ich hätte aber auch zwei Rückfragen:
1. Wieso nennst du den Beetle Bettlecopter?
Weiss ich auch nicht :mrgreen:
WhiteDino hat geschrieben:2. Könntest du mir vielleicht Beispiele für den flapsigen Schreibstil nennen, damit ich mich dahingehend verbessern kann?
Sowas z.B.:
WhiteDino hat geschrieben:Fisk fielen fast die Augen aus dem dicken Gesicht.
Das ist halt kein neutrales Adjektiv, sondern hat einen abwertenden und negativen Beigeschmack. Sowas sollte man ausserhalb der wörtlichen Rede vermeiden, weil einem dadurch ein bestimmtes Bild aufgezwängt wird.
War jetzt das einzige Beispiel, dass ich auf die Schnelle finden konnte, aber grade bei Flash ist mir das schon öfters aufgefallen. Der wird recht häufig als der Depp vom Dienst dargestellt.
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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von WhiteDino » Do 25. Dez 2014, 13:26

Vielen Dank für die konstruktive Kritik, werde mir das zu Herzen nehmen und es hoffentlich in Folge 4 besser machen.

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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von WhiteDino » Sa 27. Dez 2014, 15:45

Folge 4:
Halloween


The Story so far...

Vor 14 Jahren fand ein Mann die Pyramide von Alexander dem Großen, befreit fünf Energieerscheinungen aus fünf Tafeln und wird unter der zusammenfallenden Pyramide begraben. Otto Oktavius, der Chef von Oktatech, benötigt ein vierarmiges Exo-Skelett um sich zu bewegen und einem Computer zum Sprechen. Sein Leben könnte jeden Tag enden, weshalb er Spider-Mans Gene braucht, um zu überleben. Sein Handlanger Harry Osborn, dessen Vater für tot erklärt wurde, soll diesen ausfindig machen, dabei plant er im Verborgenen sich Oktavius' zu entledigen. Um seinen Auftrag auszuführen, ging er an die Highschool, wodurch Peter in den Fokus von Oktavius rückte und Harry seitdem versucht ihn als Freund zu gewinnen. Captain Stacy gibt Spider-Man die Schuld an dem Tod seiner Tochter, die Harry als grüner Kobold tötete. Elektro, der ehemalige beste Freund von Peter, welcher ihn tötete, konnte sich durch einen Restimpuls auf Peters Kamera retten. Cletus Cassidy, ein wahnsinniger Verbrecher, hört im Gefängnis eine bösartig klingende Stimme, die ihm Rettung verspricht.
Ben Parker, Peters Onkel und gesetzlicher Vormund, kennt sein Geheimnis und half ihm bereits es vor May Parker, seiner fürsorgenden Tante, zu bewahren. John Jonah Jameson III., ein Astronaut, brachte aus dem Weltall einen Rubin mit, der ihn in einen Werwolf verwandelte. Er ist einer von mehreren Bestien und will nichts mehr als Spider-Man vernichten. Doch AT deutete an, dass er noch nicht zu den stärksten Bestien gehörte. Peter entriss ihm in einem harten Kampf den Kristall, der von zwei Polizisten zu einem Spezialisten gebracht werden sollte. Doch Dmitri Kravinoff, ein von dem mysteriösen AT angeheuerter Auftragskiller, tötete sie und stiehlt ihn. Der Rubin ist der Teil eines Kompasses. Jameson brachte auch eine schwarze Masse mit, die bei seinem Kampf mit Peter auf dessen Kostüm überging und die Spinne auf diesem schwarz werden ließen. Es vergiftet seitdem seinen Verstand und macht aus ihm einen sich manchmal nicht kontrollierenden, aggressiven Menschen. Zudem ernährt sich der Symbiont von seinen dunklen Gefühlen. Sein Sportlehrer warb ihn für das Fußballteam an, da Peter durch das Einsetzen seiner Kräfte besser als die anderen spielte. Der Unterweltboss Wilson Fisk alias der Kingpin feuerte die talentierte Technikerin Janice Lincoln, die sich fortan an ihm rächen will, mit Hilfe eines Exoskeletts und dem Namen Beetle. Doch Fisk hat einen ebenso talentierten Mann namens Alistair Smythe unter Vertrag. Dessen Exo-Skelett besiegt das von Janice mühelos, Spider-Man schreitet jedoch ein. Janice kann mit einem Stick, auf dem Infos über jedes miese Geschäft von Fisk verzeichnet ist, auf dem Seeweg entkommen, während Peter Smythe ins Gefängnis bringt. In diesem erkennt er seinen Fehler und beschließt eine KI zu entwickeln. Spider-Man arbeitet des Öfteren mit dem Detective Terri Lee zusammen und sie sind bereits ein recht gutes Team.

Now...

Pünktlich um 17 Uhr stand Peter vor Mary Jane's Haustür. Dieses Mal ohne Blumenstrauß. Mit einem leichten Zittern in der Hand, klingelte er. Er schwitze leicht, es war besonders warm.
Er wollte es ihr sagen, wollte ihr sagen, dass er Spider-Man ist.
Damit würde der Tag, der mit der Niederringung von Alistair Smythe und dem Flüchten des Beetle, begonnen hatte, ein tolles Ende bekommen. Aber das Entkommen von dem Beetle störte ihn immer noch etwas. Die Laser hatte er nicht durchqueren können, also war er aufs Dach geschwungen, doch die Entfernung war bereits groß gewesen, zu groß. Sein Netz hatte das Motorboot nicht mehr erwischt.
Mary Jane öffnete die Tür und lächelte. Peter lächelte zurück und hätte nicht glücklicher sein können.
"Komm 'rein!", bat sie ihn und Peter ließ sich das nicht ein zweites Mal sagen.
Zusammen gingen sie nach oben und Mary Jane führte ihn in ihr Zimmer. Es war schlicht gehalten, die Zimmerdecke und Wände waren mit weißer Farbe bemalt worden, sie besaß ein normales Bett, einen normalen Kleiderschrank, einen normalen Schreibtisch, der übersät war mit noch zu machenden Hausaufgaben. Alles war normal, alles war so, wie Peter es erwartet hätte. An der Wand gegenüber ihres Bettes dekorierte ein Plakat von Iron Man in seinem gold-roten Anzug diese. Sie bot ihm einen Stuhl an und setzte sich auf ihr Bett. Peter schluckte. Jetzt war es Zeit, die Wahrheit zu sagen, jetzt musste er seine Karten auf den Tisch legen. Und das machte ihm Angst. Was, wenn sie ihn wegstoßen würde? Was, wenn sie ihn hassen und verachten würde? Er bekämpfte fast tagtäglich Verbrecher und manchmal auch Superschurken, aber hier scheiterte er. Das zeigte ihm wieder, was eine Maske ausmacht.
Mary Jane sah ihn mit fragendem Blick an.
"Du wolltest mir doch etwas sagen, oder?"
Peter räusperte sich. "Also ja... ähem, das wollte ich. Du wolltest die Wahrheit über mich, hier ist sie. Die Wahrheit ist... ähem nun ja."
"Sag es einfach. Du siehst aus, als würde ich dir den Kopf abreißen. So schlimm wird es nicht sein", sagte die Rothaarige mit einem Lächeln.
Peter atmete tief durch.
"Ich bin Spider-Man", gestand er. "Ich bin es."
Mary Jane fing an zu lachen. "Es ist okay, wenn du mir nicht sagen willst , was los ist. Aber mit diesen vollkommen hirnrissigen Lügen, machst du echt viel falsch."
Peter konnte es nicht fassen. Da erzählte er einmal die Wahrheit und sie glaubte ihm nicht, das konnte ja nicht wahr sein. Es machte ihn auch ein Stück weit wütend. Wieso glaubte sie ihm nicht?
"Okay, du lachst. Ich verstehe ja, dass du mir nicht glauben kannst, weil ich dich schon öfters belogen habe. Aber es war immer wegen meiner Verantwortung. Als ich den Blumenstrauß liegen gelassen habe, musste ich Electro aufhalten. Electro ist eigentlich Maxwell gewesen, Flash hat ihn durch die Explosion so gemacht... und ich sehe deinen ungläubigen Blick, vielleicht sollte ich es dir beweisen."
Er stand vom Stuhl auf. Schnell streifte er seine Schuhe und anschließend die Socken ab. Peter ging leicht in die Hocke. Dann drückte er sich mit seiner minimalsten Kraft ab und schoss der Wand entgegen. Der Spinnensinn alarmierte ihn unnötigerweise. Er drehte sich in der Luft und seine Hände und Füße klatschten an die Wand. Und blieben kleben. Mary Jane konnte es nicht fassen. Der Nachbarsjunge, die Person, die sie am häufigsten gesehen hatte, klebte tatsächlich an der Decke, kopfüber, die Haare herabhängend.
"Glaubst du mir jetzt?", fragte Peter und löste sich wieder von Decke.
Mary Jane stand der Mund offen. Das konnte doch nicht wahr sein, oder?
"Das ist ein Trick, wie sonst könnte das wirklich sein. Du kannst einfach nicht Spider-Man sein!"
"Es ist aber so, das ist kein Trick. Deshalb muss ich mich in der Schule etwas verstellen, aber hier der hoffentlich letzte Beweis."
Er packte in seine Hosentasche und holte seinen Netzwerfer heraus, den er extra aus dem Kostüm ausgezogen hatte. Denn der heutige Tag war nach dem mitternächtlichen Schauer extrem warm geworden und er schwitzte selbst mit einem dünnen T-Shirt. Das war etwas außergewöhnlich. Die Sonne erhellte Mary Jane´s Zimmer als würde sie direkt über der Erde stehen. Und er konnte ja schlecht sein langärmliges Kostüm unter dem T-Shirt tragen. In Comics wäre das mit Sicherheit gegangen, aber im realen Leben würde das jedem auffallen. Er schlüpfte mit seiner Hand durch die Öffnung. Mit einem leichten Druck auf ein herausragendes Metallstück, schoss ein Netz an die Wand hinter Mary Jane.
"Keine Sorge, das löst sich nach einer gewissen Zeit auf", meinte er mit einem Lächeln.
"Okay, das war jetzt abgefahren. Ich glaube dir, aber wie geil ist das denn?"
"Es ist nicht so toll, wie du denkst. Ich hätte dich verloren, wenn ich es dir nicht gesagt hätte. Einmal pro Woche werde ich verprügelt, zumindest am Anfang. Aber ich bin jetzt besser und komme meist mit kleinen Schrammen davon."
Mary Jane nickte verständnisvoll. "Das verstehe ich. Jetzt erklärt sich auch dein eigenartiges Verhalten."
"Du hältst mich nicht für einen Spinner?"
"Wieso denn das? Du rettest jeden Tag Menschenleben. Jameson verbreitet leider ein falsches Bild von dir."
"Wow, danke. Aber die Wahrheit war eigentlich nur der Anfang. Du weißt ja, dass morgen der Halloweenzirkus wieder zu uns kommt und ich liebe ihn einfach."
"Ich auch", unterbrach Mary Jane euphorisch. "Sag nicht, dass du zwei Karten hast."
"Allerdings und..."
"Natürlich komme ich mit", rief Mary Jane und umarmte ihn. "Ich habe keine mehr bekommen, weil alles ausverkauft war, du rettest mir echt Halloween! Oder zumindest die Woche vor Halloween."
Peter war vollkommen überrumpelt. Durch die Wahrheit war einiges von seiner Nachbarin abgefallen, das spürte er. Sie hatte ihm immer vertraut, nur hatte er es jetzt auch getan und er merkte auch, dass sie ihm nicht mehr misstrauisch gegenüberstand. Natürlich hatte er das nicht anders verdient gehabt, nur hatte er nun endlich den Mut für die Wahrheit gefunden.
"Dann treffen wir uns am besten morgen Abend hier vor deinem Vorgarten und gehen zum besten Zirkus von Queens. Es soll sogar einen neuen Artisten geben. Ebenezer Laughton heißt der. Man nennt ihn auch Mr. Fantastic, weil er sich so sehr verrenkt, dass das nicht normal sein kann. Es wird auf jeden Fall klasse."
Mary Jane nickte. Sie freute sich sehr, wie ein kleines Kind vor Weihnachten. Der Halloweenzirkus kam jedes Jahr eine Woche vor Halloween nach Queens und war meistens rappelvoll. Es war wie ein Brauch geworden. Die Show war gruselig angehaucht mit etwas komischen Artisten. Und das Zelt war bereits aufgebaut, die Artisten und ihre Wohnwagen waren bereits da. Morgen war die Premiere.
"Das machen wir, bis morgen Peter."
"Bis morgen, MJ", erwiderte der Held erleichtert, dass er die Wahrheit mal aussprechen konnte und ging die paar Meter zu seinem Haus.
Sein Leben hatte sich wieder zum Besseren gewand. Smythe schmorte hoffentlich in seiner Zelle, er hatte Mary Jane zumindest als Freundin zurückgewonnen, der Halloweenzirkus kam nach Queens und er hoffte als Spider-Man wieder etwas Ruhe zu haben, aber das war wahrscheinlich nur Wunschdenken.

Terri Lee saß, wie bereits am gestrigen Tag im Büro, obwohl es bereits nach Mitternacht war. Eigentlich könnte sie nach Hause gehen und sich nach der unangenehmen Begegnung mit Smythe hinlegen und etwas ausruhen. Aber den ganzen Tag waren Aufgaben angefallen, nicht einmal die Akte über die Entführung von Cassandra Lane und ihres Freundes George Hamilton war zu Ende geschrieben. Es hatte sich etwas gestaut, dass sie seit mindestens 38 Stunden auf den Beinen war und ganze Meere an Koffein in ihrem Körper hatte, war wahrscheinlich auch nicht gerade fördernd. Aber noch hielt sie etwas ab, sie musste auf die Ergebnisse des Computerspezialisten warten. Er hatte von ihr einen Auftrag bekommen. Ihre Augen wurden während des Nachdenkens schwerer und schwerer. Langsam aber sicher fielen sie zu, es tat gut, sie endlich einmal auszuruhen. Plötzlich klopfte es lautstark an der Tür und sie schreckte hoch.
"Herein!", rief sie.
Die Türklinke wurde heruntergedrückt und der Computerspezialist, ein Mann mit kurzen, braunen Haaren und grünen Augen, trat ein.
"Ich sollte für Sie die Stimmen testen, die sie durch eine geheime Kamera während der Besprechungen mit Spider-Man aufgenommen haben, richtig?"
Detective Lee rieb sich die Augen. "Allerdings. Mach schnell, ich bin müde und auf Koffein."
Dem Computerspezialisten schien das nur Recht zu sein, er nickte kurz als Zeichen des Verständnisses und holte die Akte heraus.
"Die Ergebnisse sind negativ, ihre Stimme ist zwar sehr gut zu hören, aber seine ist sehr verzerrt und schwankt zwischen den Frequenzen. Dies machte es unserer Maschine leider unmöglich, die Stimme der Spinne zu analysieren. Er scheint etwas in die Maske eingebaut zu haben, was seine Stimme für andere technische Gegenstände zerstückelt. Es tut mir Leid, keine erfreulichen Nachrichten zu bringen."
"Raus mit dir!", befahl Lee noch gereizter als vorher, obwohl es ihr im gleichen Moment Leid tat.
Der Spezialist konnte ja nichts für die Intelligenz der Spinne. Sie musste unbedingt herausfinden, wer er war. Lee wollte ihn nicht stalken, sie wusste auch die Arbeit, die er in New York tagtäglich verrichtete, zu schätzen. Doch sollte er sich eines Tages gegen die Menschen wenden, warum auch immer, musste sie ihn kontrollieren können. Und die wahre Identität war der erste Schritt dahin. Also musste sie sich etwas gedulden, die Chance würde kommen. Aber immerhin konnte sie jetzt in Ruhe schlafen.
Sie griff sich ihr iOk vom Tisch und ließ es in ihre blass schwarze Tasche fallen. Der Detective strich sich eine Strähne, die sich aus dem meist akkurat sitzenden Dutt gelöst hatte, aus dem Gesicht und schaute auf die Uhr. Das wurde jetzt aber auch Zeit. Und mit dem Gedanken an baldigen Schlaf ließ sie sich ein Taxi kommen, sie war nicht mehr in der Verfassung um zu fahren. Und im Taxi konnte sie bereits etwas schlafen. Es war so angenehm!

Am nächsten Tag, besser gesagt am Samstag Spätnachmittag, stand Peter eine halbe Stunde vor Beginn der Veranstaltung vor Mary Janes Haustür. Er hatte dieses Mal über seinem Kostüm, das an sich schon warm war, eine langärmliges T-Shirt und darüber eine Regenjacke an. Das Wetter am gestrigen Tag war eine Ausnahme von der Regel gewesen. Heute war es wieder arschkalt und sein Atem gefror beim Ausatmen. Obwohl es erst fünf Uhr war, lag fast Nacht über Queens. Der Himmel war in ein schwaches Blau getaucht, das nur darauf zu warten schien, dem schwarz der Nacht zu weichen.
Mary Jane trug eine Lederjacke und ihre Haare offen. Das war nichts besonderes, aber für Peter war sie dennoch die schönste Frau der Welt, selbst wenn sie im Schlabberlook vor ihm stände.
"Hey, Peter. Gut gelaunt?"
Sie umarmten sich. "Hi, Mary Jane. Und wie ich gut gelaunt bin, eine derartige Chance bekommt man nur einmal im Jahr und wir sind dabei!"
Sie mussten nur die Straße ´runter gehen und dann nach links. Anschließend in die nächste Seitenstraße abbiegen und schon gelangten sie auf eine Wiese, die so groß wie ein Dutzend Fußballfelder war. Jedes Jahr fanden sich hier Menschen ein und Peter fand es enorm faszinierend, dass das Interesse nicht verblasst war.
Zwischen den beiden herrschte eine trügerische Stille. Peter merkte schon fast die ganzen Fragen, die Mary Jane stellen wollte. An der ersten Ecke fing der Fragenhagel an.
"Wie bist du eigentlich zu Spider-Man geworden?", fragte die Rothaarige.
"Das passierte nach dem Biss einer radioaktiven Spinne, ein Forschungsobjekt meines Vater. Durch den Biss mutierte ich und bekam Spinnenkräfte. Aber nicht alle Kräfte, das Netz und die dazugehörige Maschine musste ich selbst erfinden, wäre ja auch zu schön ge..."
"Wow!", sprachen die beiden fast gleichzeitig.
Auf der Wiese stand das dunkel orangene Zelt. Im Stile eines Kürbis. Aus den Augen schossen Scheinwerfer durch die Nacht, der Eingang leuchtete in hellem orangenem Licht. Den Weg zum Zelt pflasterten Grabsteine und auch dieses leuchteten in Abständen in einem unheimlichen grün.
"Das fängt ja gut an", freute sich Peter mit einem dicken Lächeln.
"Allerdings, Peter, allerdings."
Sie stellten sich in die Schlange. Vielen waren verkleidet, sie schienen bereits ihre Kostüm für nächste Woche testen.
"Dieses Jahr sind ja noch mehr da, als letztes Jahr. Unfassbar."
Nach einer Wartezeit von etwa 25 Minuten standen sie vor der Kasse und schauten durch das leicht beschmierte Glas auf eine als Hexe verkleidete junge Frau.
"Hi, ich habe Karten bestellt. Parker."
Die Frau hatte ihre Haare in einer Mischung aus grün, orange und blau gefärbt und einen typischen, nach oben lang gezogenen Hut auf den Haare sitzen. Sie ging mit ihrem rechten Zeigefinger über die Liste, der vorbestellten Karten, dort standen alle Karten ´drauf. Es gab nichts mehr an der Abendkasse zu kaufen. Sie runzelte während des Suchens mit der Stirn.
"Pabes, Pallin, Pammon, Pastor..."
Dann hellte sich ihr Gesicht auf. "Ah, hier Parker."
Sie riss ein Stück von jeder Karte ab und gab sie den beiden Teenagern. Peter nahm sie erleichtert und verstaute sie in seiner Jackentasche. Kurz hatte er geglaubt, seine Bestellung wäre verloren gegangen.
"Am besten die ganze Vorstellung behalten, denn manchmal schleichen sich Leute rein, weswegen in der Mitte der Aufführung alle Karten kontrolliert werden."
"Okay, kein Problem", sagte Peter.
"Dann viel Spaß."
"Danke, werden wir haben", erwiderte Mary Jane.
Sie gingen durch das orangene Licht in das Zelt. Überall lag Nebel in der Luft, man musste sich an die neongrün leuchtenden Pfeile auf dem Boden halten. Plötzlich fiel ein Skelett von der Decke herunter. Für Mary Jane kam es total unerwartet und sie schrie auf. Doch Peter hatte kurz zuvor leichte Kopfschmerzen bekommen und war dementsprechend nicht sonderlich überrascht.
"Hast du dich echt nicht erschreckt?", fragte Mary Jane, während sie ihre Reihe suchten.
Die Veranstalter hatte sich erneut übertroffen, ungefähr achtzehn kreisrunde Reihen bildeten die Tribüne, das Zelt war extrem groß und in der Mitte ausgeweitet, was natürlich auch zur Form des Kürbis beitrug.
"Nein, eine Art sechster Sinn warnt mich vor jeder Überraschung."
Mary Jane schaute verzweifelt auf die Karte. Sie konnte aufgrund der Dunkelheit jedoch nichts erkennen, weshalb Peter sein iOk herausnahm. Er drückte auf eine Taste am Rand und entsperrte es somit.
"Danke", sagte Mary Jane und suchte nun mit dem Wissen, wo sie hin müssen, ihre Reihe.
"Hier", sagte sie und die beiden setzten sich auf ihre Plätze.
"Jetzt kann es losgehen!"
Es dauerte noch ein paar Minuten, doch als die Scheinwerfer in die Mitte der Manege leuchteten, war die Vorfreude bei allen Anwesenden spürbar. Dann wurde es wieder dunkel. Das Zelt war in tiefes Schwarz getaucht. Plötzlich hörte man das Schwingen von Flügeln, es schien von allen Seiten zu kommen. Die Lichter gingen wieder an und auf der Bühne stand ein alter, leicht abgewetzter Sessel. Ein Mann, dessen Gesicht unter einer Kapuze im Verbogenen lag, setzte sich hinein. Er trug einen schwarzen Mantel über einem schwarzen T-Shirt. Er schlug seine Beine, die in weiten, ebenfalls schwarzen, Jeans steckten, übereinander und streckte seine Hand aus. Er spreizte die Finger und ein schwarzer Vogel flatterte heran. Der Rabe trug in seinem Schnabel eine Mistgabel. Seine Füßen krallten sich in den Mantel des Mannes und legte sie ihm in die behandschuhte Hand. Der Mann griff zu und in dem Moment schossen ein Dutzend Raben heran. Brav setzten sie sich auf seine Schultern.
"Willkommen", flüsterte der Mann mit einem bedrohlichen Unterton. "Zum Halloweenzirkus."
Die Menge klatschte begeistert. Der Spinnensinn schlug Alarm.
"Wieso denn jetzt?", murrte Peter.
"Haltet den Dieb!", rief eine etwas ältere Dame aus den ersten beiden Reihen.
Der Mann an den Kontrollen schwenkte die Scheinwerfer auf den Verbrecher. Er lief so schnell er konnte aus dem Gefängnis heraus, die Tasche der alten Dame unter dem Arm. Peter stand auf und vergewisserte sich, dass es wirklich stockdunkel war, indem er sich die Hand vor Augen hielt. Und wortwörtlich konnte er die eigene Hand vor Augen nicht sehen.
"Bin gleich wieder da!", versprach er.
Er schnallte sich seine Netzwerfer um und schoss ein Netz an das oben kreisrund geöffnete Zelt. Im Flug nahm er die Maske aus der Hosentasche und während er durch das Loch flog, zog er sie über. Als seine Augen mit denen der Maske auf einer Höhe waren, befand er sich bereits im freien Fall. Gekonnt schoss er ein Netz an eine Laterne. Er hing sich an diese, kopfüber, mit den Beinen an dem Netz, was von ihr herabhing und suchte nach dem Dieb. Peter ließ seinen Blick schweifen. Und tatsächlich sah er im Schein, der Laternen jemanden weglaufen. Spider-Man bekam ihn immer nur kurz zu Gesicht, da die Laternen zwischen den Kegeln, die sie warfen, großzügig gehaltene Abstände besaßen. Er löste seine Netzwerfer durch einen Knopfdruck von dem Seil und lief los. Nach fünf Meter sprang er und schoss ein weiteres Netz an eine Laterne. Er ließ seinen Netzwerfer das Netz einholen und schoss mit atemberaubender Geschwindigkeit auf die von ihm anvisierte Laterne zu. Er löste das Netz nicht, sondern riss es nach oben, wodurch es wie ein Katapult funktionierte. Peter wurde im Halbkreis um die Laterne geschleudert, ließ los und landete sicher auf der Straße. Der Verbrecher lief auf ihn zu. Seine Augen wirkten panisch, er wirkte nicht wie jemand, der Angst vor jemandem hatte, weder vor der Polizei noch vor Spider-Man. Eher vor etwas Bösem. Wie aus dem Nichts rauschte eine Welle von hinten an und riss ihn zu Boden. Seine Schreie hallten zwischen den Häusern von Queens. Peter hörte nur das Stechen in Blut. Immer und immer wieder. Er lief so schnell er konnte heran und schoss ein paar Netze in die dunkle Nacht hinein. Ein Flattern war das letzte was er hörte, dann war es komplett still. Keine Schreie, kein Einstechen. Undeutlich konnte er die Gestalt des Diebes erkennen. Er packte ihn an den Beinen und schleifte ihn ins Licht. Und was er sah, schockierte ihn. Der Dieb war ein Mann, mehr konnte er nicht sagen. Was auch immer ihn attackiert hatte, hatte ihn vollkommen entstellt. Sein Gesicht war kaum noch als solches zu identifizieren, der Rest ebenfalls nicht. Er war vollkommen auseinandergerissen worden. Spider-Man sah nur eine immer größer werdene Blutlache und Blut auf dem Körper. Alles war voller Blut. Manches hielt er für Fleisch, manches für Haut, aber genau konnte er das nicht sagen. Doch er reagierte fast schon instinktiv. Mit einem langen Druck auf den Netzwerfer schoss er ein breitgefächertes Netz auf den Dieb. Die vor Blut triefenden Haare wurden ebenso wie der nur noch viergliedrige Fuß eingefangen. Das Netz stoppte die Blutungen ein bisschen. Aus seiner Hosentasche kramte er sein Handy heraus. Er riss sich die Maske vom Hals und ignorierte seine ihm ins Gesicht fallenden, zerzausten Haare. Peter entsperrte das Handy mit einem Zahlencode und wählte den Notruf.
"Ich brauche einen Krankenwagen in Queens, in der Straße vor dem Zirkus!"
Er drückte den roten Knopf. So ein Mist! Er steckte das Handy ein und zog sich seine Klamotten aus. Dafür ging er selbstverständlich in den Schatten. Er faltetete sie, damit sie weniger Platz verbrauchen und spann einen kugelförmigen Kokon um sie. Diesen befestigte er mit einem weiteren Netz an seinem Rücken. Enorm praktisch, dachte Peter. Er griff in den Kokon und ertaste sein Handy. Er packte es und tippte eine Nachricht an Mary Jane, dass es hier einen Notfall gebe. Sie antwortete, dass es okay sei und sie das verstehe. Jetzt musste er nur noch auf die Polizei warten.

Der Biss einer radioaktiv verstrahlten Spinne verleiht dem Schüler Peter Parker die proportionale Kraft und Beweglichkeit einer Spinne! Mit seinen selbstgebauten Netzdüsen kämpft Peter als Spider-Man gegen alle möglichen Superschurken… und versucht nebenbei noch etwas wie ein normales Leben zu führen.
WhiteDino präsentiert: The Astonishing Spider-Man!

Detective Lee stieg einigermaßen ausgeschlafen aus ihrem Dienstwagen. Sie trug einen Hosenanzug und hatte ihre Haare zu einem strengen Dutt gebunden.
"Womit haben wir es zu tun?", fragte sie mit einer befehlenden Stimme.
"Um genau zu sein, weiß das noch niemand von ihren Mitarbeitern, Detecitve", erklang da eine bekannte Stimme.
Sie drehte sich um verschüttete fast ihren heißen Kaffee, als sie Spider-Man von der Laterne herabhängen sah.
"Sie gehen davon aus, dass es Schnabelabdrücke sind, nur wissen sie nicht, von welchem Vogel. Ich hätte ihn gerne ins Krankenhaus gebracht, aber das hätte ihn vermutlich umgebracht."
Er deutete auf den Tatort. Die Sanitäter versuchten den schwer Verletzten langsam und sachte anzuheben. Bei der kleinsten Bewegung seiner Muskeln war es vorbei. Alles würde aufreißen, er würde verbluten und seine Organe versagen. Die Straße war in das Blaulicht der Kranken- und Polizeiwagen getaucht. Um die Unglücksstelle war ein gelbes Band mit der schwarzen Aufschrift "Do not cross", die sich in vielfacher Ausführung auf diesem wiederfand, gespannt. Hinter diesem Band hatte sich eine große Menschenmenge versammelt, die natürlich auch Reporter beeinhaltete. Ein besonders aufdringlicher schlüpfte unter dem Band hindurch. Genervt verdrehte Terri Lee die Augen. Wenn sie eines hasste, dann waren das aufdringliche Reporter. Der Detective stellte sich breitbeinig vor ihm auf. Er trug einen hellbraunen Trenchcoat und darunter ein Hemd und Anzugshose.
"Sie haben hier nichts verloren, Herr..."
"Brock, Eddie Brock."
"Ihr Name interessiert mich recht wenig, also..."
"Was ist passiert? Warum macht die Polizei so ein Geheimnis daraus?", fing er an seine Standardfragen herunterzurattern.
"Miss Hammond, begleiten sie den Herrn bitte aus dem eingezäunten Gebiet!", ordnete Lee an.
Die Blondine, Chloe Hammond, die bereits bei dem Fall mit dem entführten Pärchen geholfen hatte, nickte. Wenigstens auf sie kann man sich verlassen, dachte Lee.
"Eine grausame Tat, finden Sie nicht auch?", begann Peter das Gespräch wieder aufzunehmen.
"Ja, Spidey. Allerdings. Und wir werden denjenigen zur Rechenschaft ziehen."
"Okay, das klang doch sehr klischeehaft", bemerkte Peter. "Aber egal. Er wurde von Vögeln attackiert, das wissen wir. Und derjenige, dessen Vögel am nächsten an der Unfallstelle waren, war dieser Typ auf der Bühne des Halloweenzirkus mit seinen Vögeln."
"Dann statten wir ihm doch einen Besuch ab", beschloss Lee mit einem entschlossenen Blick.

"Ich sage Ihnen doch, dass ich nichts damit zu tun habe."
Es war der Mittag des nächsten Tages. Der Mann, der statt schwarzer Kleidung nun eine beigefarbene Jacke über einem dunkelgrünes T-Shirt trug, ließ sich wieder in die harte Lehne des Stuhls sinken. Er ging sich durch die nach links gerichteten, braunen Haare. Seine Haut sah durch das Neonlicht des Verhörraums kränklich weiß aus.
"Dann ist es also Zufall, dass ein Mann durch, wie wir nun wissen, Rabenschnäbel zu Tode gepickt wurde, während Sie im Dunkeln eine Nummer mit Raben aufführten, Mister Laughton."
"Ich kann mich nur wiederholen, ich weiß von nichts, ehrlich."
Spider-Man sah durch das spiegelnde Glas hinter dem Stuhl von Lee zu. Er musste gleich wieder in die Schule, aber zumindest konnte er in seinen Pausen etwas Sinnvolles machen. Doch er glaubte nicht daran, dass Lee aus ihm etwas herausbekommen konnte. Entweder wollte er nichts sagen oder er wusste wirklich nichts.
"Bekomme ich jetzt Geschenke?", fragte der erwachsene Mann plötzlich mit der hohen Stimme und dem Gesichtsausdruck eines kleinen Kindes. Seine blassblauen Augen wirkten unschuldig.
Lee, die eigentlich wieder auf Angriff schalten wollte, wurde von der Frage vollkommen aus dem Konzept geworfen. "Bitte was?"
"Na, ob sie mir Geschenke machen", wiederholte Ebenzer Laughton, als sei es das Normalste auf der Welt.
"Wieso sollte ich das tun?"
"Weil sie mir wehgetan haben", antwortete Laughton.
"Haben wir das?"
"Ja, die Handschellen haben mir die Haut aufgerieben."
Peter runzelte unter seiner Maske die Stirn. Das war eine total merkwürdige Sache, die sich vor ihm abspielte. Dieser Mann hatte sich in wenigen Sekunden total verändert, vom Mann zum Kind. Auch hierfür gab es zwei Erklärungen. Entweder dieser Typ hatte einen kompletten Dachschaden oder er wollte nur ablenken. Der Detective war nur kurz aus der Fassung. Mit Wucht knallte sie die von ihr gesammelten Akten auf den Tisch.
"Es ist schon komisch, dass immer genau da, wo ihr Zirkus auftrat, seit sie dabei sind, es immer zerpickte Tote gab, oder?"
"Ja, das ist in der Tat seltsam, aber davon wusste ich bis dato nichts."
"Jetzt hören Sie auf mich zu verarschen!", sagte sie mit lauter Stimme. "Sie wissen genau, was ich meine und Sie werden mir jetzt gefälligst eine Antwort geben!"
Doch Laughton blieb ganz entspannt. Er rückte den Stuhl nach hinten, stand gelassen auf und ging in Richtung Tür.
"Ich muss Ihnen Ihre Fragen nicht beantworten, Sie haben nicht den Hauch eines Beweises. Wie auch, ich habe ja nichts getan."
Er drückte die Klinke herunter und verließ den Verhörraum. Peter schüttelte den Kopf. Mit dem Typen stimmte doch einfach etwas nicht. Er drückte den Knopf neben dem Mikrophon und beugte sich zu diesem herunter. Er verspürte eine gewisse Befriedigung. Lee führte sich immer so arrogant auf, als wüsste sie alles. Das hatte sie einfach verdient. Peter erschrak, als er sich bei seinen Gedankengängen ertappte. Das war doch nicht er, oder doch? Leider war Lee dem Mörder keinen Schritt näher gekommen war.
"Ist wohl nicht so besonders gelaufen, was?", hallte seine Stimme besserwisserisch im Verhörraum von den Wänden wieder. "Danke, dass ich dabei sein durfte, ich muss jetzt aber auch los."

Betty Lancester war eine Frau in den Dreißigern, die als Gerichtsmedizinerin arbeitete. Ihr rötliches Haar, das im krassen Gegensatz zu ihrer enorm hellen Haut stand, hatte sie sich heute Morgen in aller Eile zu einem Zopf gebunden. Die Zeit, die ihr zur Verfügung gestanden hatte, spiegelte das Ergebnis jedoch nicht wieder. Jede Strähne saß so, wie sie es wollte. Die schlaflose Nacht konnte man ihr jedoch an den Augenringen ablesen. Sie hatte gestern mit ihrer Schulfreudin ordentlich einen ´drauf gemacht. Dies erklärte das herzhafte Gähnen, das sie von sich gab. Mit der rechten Hand griff sie sich ein Klemmbrett, welches man ihr zu dem vor ihr liegenden Toten gegeben hatte. Viele Blätter mit Informationen hatte man ihr jedoch nicht zukommen lassen. Man wusste weder seinen Namen noch den Grund, warum Raben einen Menschen töten sollten. Die Polizei nahm an, dass er keine Familie hatte, weswegen auch noch keine Vermisstenanzeige eingetrudelt war. Bei der zweiten Sache spekulierte man über die Kontrolle, wie sie jemand wie Ebenezer Laughton ausüben konnte, weshalb er auch ihr Hauptverdächtiger war. Und sie sollte einfach nur eine Abschlussuntersuchung machen. Keine große Sache, das tat sie den ganzen Tag. Doch heute sollte es anders werden. Die Leiche lag bereits seit einem Tag hier und niemand hatte Zugang zu ihr, weshalb sie das, was gleich geschehen sollte, enorm erschrak. Sie ging in dem von Neonlicht beleuchteten Raum auf die Liege zu. Das Brett legte sie neben die Leiche. Behutsam fasste sie das Tuch, das den Leichnam verbarg, an den oberen Enden an und zog es bis zum Baum herunter. Im nächsten Moment erschrak sie. Neben dem Kopf war ein kleines, quadratisches Kästchen platziert worden. Es war in gelb-rotes Geschenkpapier gehüllt und eine rote Schleife rundete den optischen Eindruck ab. Betty war jedoch nicht wohl bei dem Geschenk. Sie schaute sich im Raum um, achtete auf jedes Geräusch, aber da war nichts. Nur ihr eigener Atem, den sie aus Angst vor Entdeckung enorm reduziert hatte, war zu hören. Ein mulmiges Gefühl behielt sie trotzdem. Andererseits schien niemand mehr im Raum zu sein. Die Frage des "Wie?" konnte man sich später stellen, es juckte sie einfach in den Fingern das Geschenk zu öffnen. Bethany war enorm neugierig, das hielten ihre Freunde und Verwandten der Medizinerin auch immer vor, wenn sie sich in deren (Liebes-) Leben einmischte. Sie hatte die pinkfarbenen Einweghandschue bereits an, weshalb es für die Untersuchungen der Polizei keine Behinderung darstellte, wenn sie das Paket öffnete. Vorsichtig zog sie die kleine Schleife auseinander und befreite den kleinen Karton von dem Geschenkpapier. Sie hob den Deckel an und legte ihn neben den Karton. In seinem Inneren fand sie ein Spielzeugauto. Es war ein kleiner, weißer Rennwagen, der mit ein paar blauen Streifen verziert war. Neu schien er keineswegs zu sein, denn Betty sah eindeutig die Gebrauchsspuren. Die Farbe war an vielen Teilen nicht mehr zu sehen und die Spoiler fehlten sowohl vorne als auch hinten. Betty fand die ganze Sache irgendwie gruselig, sie konnte sich eines unguten Gefühls nicht erwehren. Erneut blickte sie in den Karton hinein. Und erneut fand sie etwas, einen kleinen Zettel.
"Für dich mein kleiner Schatz, es tut mir Leid", murmelte die Medizinerin den Inhalt leise vor sich hin.
Jetzt wurde es total schräg, denn wenn die Mutter dieses Mannes ihn nicht umgebracht hatte, konnte sie sich nicht erklären, wer ihn "kleiner Schatz" nennen sollte. Und wieso sollte sich ein Mörder auf diese Art, mit der Beschenkung eines Toten, entschuldigen wollen, das machte alles keinen Sinn. Eindeutig ein Fall für das NYPD.

In der Nacht dieses Tages fiel Peter in einen unruhigen Schlaf. Als Spider-Man hatte er nicht mehr über den Krähenmöder herausfinden können. Tante May´s Nudelauflauf, den er eigentlich über alles liebte, hatte er mit Stillschweigen gegessen, die Gedanken des Helden lagen bei dem Fall. Irgendetwas mussten sie übersehen haben, ein Detail vielleicht. Oder auch nicht. Doch dieser Wahnsinnige würde wieder morden, das hatte er in den anderen Städten auch getan und dann würden sie ihn haben. Schlussendlich schlief er ein.
In seinem Traum stand er vor dem Haus seiner Tante und seines Onkels. Es herrschte Tag und alles schien friedlich zu sein, wie es das in Queens eigentlich immer war oder zumindest so schien. Doch pötzlich verdunkelte sich der Himmel, er wurde pechschwarz. Kein Lichtstrahl drang mehr zur Erde. Plötzlich erschien eine in rot gekleidete Person, sie war viel größer als das Haus der Parkers und trohnte über ihm. Ein dunkles Lachen ertönte und hallte in Peter´s Ohr wieder und wieder, die Augen der Person waren blutrot. Onkel Ben stand plötzlich auf der Straße. Peter wollte zu ihm laufen und ihn warnen, doch er konnte sich nicht bewegen. Der Mann zückte eine übergroße Pistole. Peter schaute ihn entsetzt an. Und in dem Moment erkannte er ihn. Nicht direkt, das musste er zugeben, aber diesen Mann kannte er irgendwo her. Er entsicherte die Pistole und betätigte den Abzug. Das krachende Entladen der Pistole übertönte Peter´s Schreie. Die Kugel schoss durch die Luft und versank in Ben Parker´s Brust. Sie traf sein Herz und tötete ihn auf der Stelle. Peter´s Onkel fiel kerzengerade nach hinten und prallte auf den Asphalt.
"Onkel Ben! Nein!", schrie Peter verzweifelt.
Der Mann lächelte erneut, dann sagte er mit seiner dunklen, bösen Stimme: "Und das ist alles deine Schuld, Peter, alles deine Schuld. Du hast das zu verantworten, du alleine und niemand anders."

Während Peter sich in seinem Bett mit den Gedanken an den Mord an seinem Onkel wand, bildete der Symbiont auf der Brust von Peters Kostüm Tentakel und weitete sich auf dem Spider-Man Anzug weiter aus. Er umschloss jetzt auch die blauen Unterseiten der Oberarme. Er musste vorsichtig sein, denn sollte dieser Mensch ihn auf seiner Stoffkleidung sehen, könnte er ihn von ihr reißen. Und das würde sein Ende bedeuten. Er brauchte einen Wirten. Und mit Peter Parker hatte er das große Los gezogen. Dieser Mensch war voller Emotionen, sowohl Hass und Pein als auch Liebe und Glück tobten in seinem Kopf. Ein Mensch mit vielen dunklen Gefühlen, die der Symbiont nur verstärken und an die Oberfläche lassen musste. Er konnte sich gut an ihm ernähren. Dieser Schüler war so leicht manipulierbar, es war viel einfacher als es der Symbiont erwartet hatte. Schon bald würde er diesen Körper übernehmen können, denn dieser Held würde mit Sicherheit noch viel Leid erfahren. Schien einfach seine Bestimmung zu sein. Und er würde sich dann dieser niederen Intelligenz und dem Rest dieser Schlammkugel bemächtigten können. Nur etwas mehr Zeit und Nahrung, das war das Einzige, was ihn noch zurückhielt.

Zur gleichen Zeit saß Laughton, den Kopf in den Händen vergraben, in seinem Wohnwagen auf der Bettkante. Auf einer langen Stange über seinem Bett saßen seine Vögel, Krähen. Sie waren die einzigen "Freunde", die er hatte, jeder im Zirkus mied ihn. Nicht, dass hier jeder normal wäre, nein, aber Laughton hatte enorme Stimmungs- und Persönlichkeitsschwankungen. Natürlich bemerkte der Artist das, aber es störte ihn nicht. Er hatte es in seinem Leben bereits schlechter gehabt. Aber ein Problem besaß er dennoch.
"Was sollen wir nur tun, Theodore?", fragte er eine Krähe auf der rechten Seite der Stange und obwohl diese nicht antwortete, fuhr er fort.. "Ich weiß, wir haben enorme Probleme. Ja, Theodore. Agatha, jetzt misch dich nicht ein. Du musst nicht wieder den Moralapostel spielen. Also, das Problem: Die Bullen sind uns auf den Fersen, das ist nicht gut. Niemand hätte etwas gemerkt, wenn dieser blöde Held nicht gewesen wäre, dieser Spider-Man. "
Die letzten Worte schrie er heraus. Er war total wütend. Mit der rechten Hand packte er einen Bilderrahmen, in dessen Inneren kein Bild zu finden war, um holte aus. Mit aller Kraft warf er ihn an die gegenüberliegende Wand. Der Wand passierte nichts, das Glas zersplitterte jedoch und der morsche Holzrahmen brach in zwei. Doch es ging ihm nicht besser dadurch. Eine unbändige Wut packte ihn. Er griff unter sein Bett und riss es hoch. Es bewegte sich nur ein paar Zentimeter, deshalb schlug er auf die Wand ein. Immer und immer trafen seine bereits blutenden Knöchel auf die Wand. Mit Schmerzen und blutverschmierten Händen hielt er plötzlich inne, als hätte ihn der Blitz getroffen. Laughton war eine Idee gekommen und keine Üble.
Aus irgendeinem Grund besaß er Kontrolle über das schwarz Federvieh über seinem Bett. Er wusste nicht woher, aber es interessierte ihn auch nicht. Seine Krähen befolgten jeden einzelnen Befehl, den er ihnen gab. Sie taten alles was er wollte.
Laughton kicherte irre: "Los, benutzt eure Schnabel und greift mich an. Zerhackt mich, ohne mich zu töten."
Die Krähen legten fast gleichzeitig ihre Köpfe schief. Mit ihren leblosen, dunklen Augen schauten sie ihn an.
"Macht schon!"
Sie breiteten ihre Flügel aus und schossen auf Laughton zu. Dieser empfand keine Angst, er lächelte sogar. Der große Schwall der Vögel riss ihn um und er schlug sich leicht den Kopf am Boden an. Ihre Schnäbel sausten unbarmherzig und sehr schnell auf seinen Körper nieder. Es gab ein schmatzendes Geräusch, als sie sie aus dem Fleisch heraus rissen. Laughton schrie jedoch nicht, er empfand zwar Schmerzen.
"Dafür gibt es Geschenke", murmelte er. "Für Schmerzen gibt es eine Belohnung."
Damit ihn jedoch auch jemand findet, musste man ihn bemerken. Deshalb begann er aus Leibeskräften zu schreien. Immer und immer wieder rief er um Hilfe. Doch erst als die Krähen ihr Werk vollendet hatten, stürmte der Zirkusdirektor herein. Er schrie seinerseits auf, als er seinen fast toten Angestellten sah. Vollkommen perplex, wie in Trance, rief er einen Krankenwagen. Er konnte nicht fassen, was Laughton für ein Bild bot. Seine Krähen saßen auf der Stange. Jede hatte einen blutverschmierten Schnabel.

Als am nächsten Tag am Ende der sechsten Stunde die Schulglocke läutete, kannte noch niemand in New York das abscheuliche Verbrechen, das Laughton an sich selbst verübt hatte. Peter legte seinen schwarzen Füller in das Mäppchen zurück und ließ dieses, ebenso wie seine Physikhefte und Bücher. Er verschloss die Tasche und verließ, während er sie schulterte, den Physiksaal. Auf dem Gang bog er nach links ab und kam so zum Treppenhaus. Schnellen Schrittes kam er im Erdgeschoss an und bog erneut nach links ab, zur nächsten Treppe, welche in den Keller führte. Dort ging er geradeaus und kam so in die Mensa. Nachdem er sich angestellt, ein Tablett, einen Teller und Besteck genommen hatte und bedient worden war, schweifte sein Blick über die vielen weißen Tische, die perfekt zum weißen Boden passten. Alles sehr leblos. Er suchte nach einem Platz, wo jemand saß, den er kannte. Er drehte den Kopf, als er eine schnelle Handbewegung sah. Es war MJ, die ihm zu winkte. Mit einem Lächeln ging er zu ihr und setzte sich neben sie. Mit einem Klacken setzte er das Tablett ab. Anschließend ging er sich durch seine gegeelten Haare und richtete sie vorsichtig.
"Sitzt alles", spottete die Rothaarige lächelnd.
"Dir auch einen guten Tag", gab Peter ebenfalls lächelnd zurück. "Wie war dein Unterricht?"
Mary Jane verdrehte die Augen. "Du kannst dir nicht glauben, wie furchtbar das war. Die ganze Stunde hat der auf dem Computer geschrieben und uns ab und zu was gefragt. Und als es nur noch fünf Minuten waren, sollten wir das abschreiben. Was denkt der sich? Das war eine Doktorarbeit."
"Okay, scheint also nicht so toll gewesen zu sein. Wir hatten eine Freistunde, in der ich prima Hausaufgaben machen konnte. Apropos entschuldige noch einmal wegen des Zirkus. Ich wollte nicht unhöflich sein, aber..."
"Ja, ich weiß, du hast diese Verantwortung als Held. Du hast mein vollstes Verständnis. Aber... was war da los? Bitte, bitte, erzähle mir alles."
Peter musste wieder lachen. Zuerst versicherte er sich, dass niemand anderes am Tisch saß oder in der nahen Umgebung. Dann beugte er seinen Kopf etwas nach unten und seine Nachbarin tat es ihm gleich. Er erzählte ihr von der zerfetzten Leiche und dem, seiner Meinung nach, total schuldigen Zirkusartisten. Mary Jane lauschte gespannt.
"Wow, ist ja krass. Was du alles erlebst."
"Ja, aber...", begann er, als neben ihm quietschend ein Stuhl zurückgeschoben wurde und er deshalb stoppte.
"Hey, Leute. Warum so geheimnisvoll?", fragte ein Junge mit hochgegeelten Haaren.
"Ah, Harry. Wie geht´s dir?", reagierte Mary Jane schnell und lenkte von Harry´s Frage ab.
"Ganz gut, die Schule hier ist so viel besser als die dämlichen Privatlehrer." Der hinterhältige Osborn verfolgte hier eine simple Technik, Vertrauen vorgaukeln oder es suggerieren. "Hab gerade einen Chemie Test verhauen, kann es aber durch eine Extra-Arbeit wieder wettmachen. Und euch?"
"Ja, ganz gut", antworteten beide.
Während Peter seine Gabel in einer noch sehr roh aussehenden Nudel mit einem kleinen bisschen der geizig verteilten Tomatensoße vergrub und leicht angewidert im Mund verschwinden ließ, kramte Harry aus seiner Tasche zwei Flyer und gab sie den beiden Schülern. Auf diesen sah man einen lachenden Kürbis und die Aufschrift "Halloween Party", dazu noch Ort und Zeit.
"Nächsten Sonntag also, ja warum nicht. Ich denke da kann ich", gab Peter Rückmeldung.
"Und ich sowieso. Wenn nicht, dann schaffe ich mir eben Zeit."
"Das freut mich, wieder zwei mehr. Also dann, ich muss noch ein paar verteilen, guten Appetit bei dem, was auch immer das ist."
Peter lächelte. "Dir auch einen schönen Tag."
Harry verließ die Kantine. Die Rothaarige und Parker schienen sich prächtig zu verstehen, also hatte er es ihr gesagt. Das war gut, sehr gut, es förderte seinen Plan nur noch mehr. Und die Party war der Anfang.

Als Laughton mit heftigen Schmerzen aufwachte, gewöhnte er sich nur langsam an das Licht des Krankenhauses. Zumindest glaubte er in einem zu sein, die Wände, der alte Fernseher über seinem Bett und die Kanüle ließ darauf schließen. Er drehte vorsichtig seinen Kopf und erschrak augenblicklich, was sich in einem Schrei äußerte. An seinem Bett standen zwei Personen, die eine konnte er zweifelsohne als Detective Lee erkennen, die andere trug ein rot-blaues Kostüm, wobei es könnte auch schwarz sein. Stimmt ja, Spider-Man gab es in dieser Stadt. Durch die Bewegung peitschten Schmerzenswellen durch seinen Körper. Er biss die Zähne aufeinander und sank wieder ins Bett zurück. Sein Blick fokussierte sich wieder auf die weiße Wand.
"Mein Name ist Detective Lee, NYPD, vielleicht erinnern Sie sich an mich. Und das ist mein... Kollege Spider-Man, der Ihnen vielleicht auch bekannt vorkommt."
"Hallo, Detective. Ich erinnere mich an Sie. Sie haben mir vorgeworfen an den Morden Schuld zu haben..."
"Was auch sehr nahe lag, immerhin gab es insgesamt 10 Morde durch Krähenattacken immer in den Städten und zu der Zeit, wo ihr Zirkus dort gastierte. Ein merkwürdiger Zufall, oder?", unterbrach der Held ihn ungestüm.
"Ich gebe zu, das ist ein komischer Zufall. Ja, in der Tat. Aber ich war es nicht, irgendjemand benutzt mich als Sündenbock. Wieso sollte ich mich selbst verletzen?"
"Nun, Mr. Laughton, da gäbe es viele Möglichkeiten. Aber wir wollen wissen, ob Sie etwas an dem Abend bemerkt haben?"
Wusste sie etwas? Nein, das konnte nicht sein, es gab keine Spuren. Oder doch? Gabz ruhig, Ebenezer, ist wie Lampenfieber.
"Nein, eigentlich nicht." Er kniff die Augen zusammen, um konzentriert zu erscheinen. "Ich bin wie eigentlich jeden Abend in meinen Wohnwagen gegangen. Na ja und da griffen mich dann meine Krähen an, meine eigenen Vögel. Sogar Betsy hat mitgemacht."
"Ihre Krähen haben Namen?", fragte Peter verwundert und bemühte sich nicht zu lachen, das er es zurückhielt sah man aufgrund der Maske zum Glück nicht.
"Ja, jede hat ihren eigenen Namen. Und ich habe sie noch nie verwechselt."
"Eine letzte Frage: Kennen Sie jemanden, der einem Toten Geschenke da lassen würde? Als Entschädigung vielleicht?"
Laughton schaute sie verwirrt an. "Wer schenkt denn einer Leiche etwas? Nein, die Antwort ist ganz klar nein, ich kenne niemandem, der etwas derart Geschmackloses tun würde."
Lee, die Peter bereits von dem seltsamen Geschenk erzählt hatte, nickte Peter zu, der sich bereits in Richtung Tür begab. "Dann danken wir und die Polizei von New York Ihnen für Ihre Kooperation. Gleich wird eine Psychaterin kommen, um über Ihr Erlebnis mit Ihnen zu reden."
"Okay, einen schönen Tag noch."
Als sie gegangen waren, sah Laughton an sich herab. Sein gesamter Körper war in Verbände gepackt. Doch ebenso wie er Krähen kontrollieren konnte, so war auch seine Genesungsdauer deutlich kürzer als bei normalen Menschen. Schon bald würde er wieder fit sein. Vielleicht sogar schon am Samstag. Und dann würde er diejenigen, die ihn verdächtigen, aus dem Weg räumen. Genau wie in all den anderen Städten vorher auch. Es hatte immer wieder Ermittlungen gegeben, doch er hatte sie immer wieder zum Erliegen gebracht.

In den darauffolgenden Tagen blieb es recht still in New York. Der Mörder, der Krähen als Waffen benutzte, tauchte nicht erneut auf. Somit fiel der Verdacht erneut auf Laughton, da sie erst aufgehört hatten, seit er im Krankenhaus das Bett hütet. Laughton wusste das und wartete ungeduldig auf seine komplette Genesung und ging seinen Plan immer wieder im Kopf durch. Er war nahezu perfekt. Ihm lief nur die Zeit davon.

Am Samstagmorgen fuhr Onkel Ben Peter zum Krankenhaus. Der Grund war die Verletzung, die ihm der Man-Wolf zugefügt hatte. Die beiden wollten dabei kein Risiko eingehen und gingen deshalb jetzt zum letzten Mal zur Kontrolluntersuchung. Tante May hatte Peter erzählt, sie wollen etwas für die Schule besorgen und dann ins Kino gehen. Es tat ihm in der Seele weh seine Tante anzulügen, aber es war zu ihrem eigenen Schutz.
Während der Fahrt gab Peter keinen Ton von sich. Er war zu sehr in Gedanken versunken. Dieser Traum war so echt gewesen, als wäre es die Zukunft (vielleicht nicht so abgedreht, aber vom Resultat her). Und er wollte seinen Onkel nicht sterben sehen, das würde er nicht zulassen. Wenn er sich doch nur an das Gesicht des Mörders erinnern könnte. Er kannte es, das wusste er ganz genau und die fehlende Antwort war wie eine juckende Stelle, die er nicht kratzen konnte. So schwer konnte das doch nicht sein, oder? Vermutlich lag die Antwort direkt vor ihm. Aber er fand sie nicht, obwohl er es musste das Leben von...
"Peter?", riss sein Onkel ihn aus seinen Gedanken. "Du bist so ruhig. Ist es wegen diesem Serienmörder?"
Peter schluckte schwer und schüttelte den Kopf. Sein Onkel war immer der wichtigste Mensch in seinem Leben gewesen, seit seine Eltern gestorben waren. Ihm und nicht Tante May hatte er anvertraut wer er ist. Und jedes Mal wenn er in die gütigen Augen von Ben Parker sah, drohten ihn die Tränen zu übermannen. Dieser Mann hatte es am wenigsten von allen verdient.
"Du kannst mir alles sagen, Peter. Alles."
"Ich weiß", flüsterte Peter.
Sein Onkel hatte die Wahrheit verdient und bisher hatte er damit gute Erfahrungen gemacht, wenn man Mary Jane als Beispiel nahm.
"Also die Sache ist so, ich will ganz ehrlich sein. Ich habe geträumt, dass du stirbst, in unserem Haus, ermordet von einer bösartigen Person, die ich irgendwoher kennen. Und ich verzweifle, weil ich nicht auf den Namen komme und ich dich retten will. Aber ich kann dich so nicht retten."
Bei den letzten Worten brach er in Tränen aus, während sein Onkel den Wagen sicher um eine Kurve lenkte. Er, Spider-Man, war machtlos, weil sein Gedächtnis versagte. Als wollte es die Wahrheit um alles auf der Welt vor ihm geheim halten.
"Aber Peter. Das war nur ein Traum. Ich habe nicht vor dich und deine Tante so schnell zu verlassen. Ich will doch unbedingt deinen Abschluss erleben. So lange ist es da ja nicht mehr hin, nur noch ein Jahr und ein paar Tage. Es ist alles gut, mach dir nicht so viele Sorgen um mich, mein Junge. Ich habe keine großen und langen Narben auf dem Bauch."
"Es war aber so real. Und ich bin Spider-Man ich muss dich retten können, dafür sind meine Kräfte doch da. Und sollte es geschehen, wird derjenige bezahlen."
Ben sah seinen Neffen verdutzt an.
"Was redest du denn da, Peter? Rache ist doch keine Lösung. Sie vergiftet und zerstört uns."
"Ich habe aber die Macht dazu", protestierte Peter, während er sich selbst fragte, warum er wegen eines Traumes so panisch war. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. "Ich werde dich nicht sterben lassen!"
"Und das werde ich auch nicht, aber genau das ist der Punkt", redete Ben ruhig auf Spider-Man ein, während er das Auto vor einer roten Ampel zum Stehen brachte. "Du hast die Macht dazu. Aber aus großer Kraft folgt große Verantwortung. Merk dir das Peter. Nur weil du ihn töten kannst, musst du es nicht tun. Denn wenn du dich auf seine Stufe herunterlässt, bist du nicht besser als er."
Peter erkannte sofort, dass Onkel Ben, wie meistens, Recht hatte. "Aus großer Kraft folgt große Verantwortung", murmelte er vor sich hin. Ja, er hatte in allen Punkten Recht. Von nun an wollte er nach diesem Motto leben. Sein Onkel, der strahlendste aller Helden, war immer für ihn da, er wüsste auch überhaupt nicht, was er ohne ihn machen sollte.

Ohne es zu wissen, hatte sein Onkel Peter etwas Zeit verschafft. Denn seine positive Ausstrahlung und seine Worte hatten die negativen, manipulierten Gedanken des Symbionten verdrängt. Deshalb beschloss der schwarze Symbiont den Traum wahr werden zu lassen. Aus diesem Grund trennte er einen kleinen Rest seiner materiellen Form ab und als Peter und Ben aus dem Auto stiegen, kroch er an dessen Hosenbein herunter auf die Straße. Durch die Abtrennung vom Hauptsymbionten fehlten dem kleineren Teil ein paar Nährstoffe, was ihn nun rot aussehen ließ. Es gab ein platschendes Geräusch als die zähe aber trotzdem bewegliche Masse auf der Straße landete und sich seinen Weg durch die Autos bahnte. Das laute Hupen und das Geräusch der Motoren erfüllte die gesamte Umgebung. Es erfüllte seinen gesamten Körper mit Schmerz. Wenn er schreien könnte, hätte er es getan. Schmerzenswellen schossen durch jeden Partikel seines Körpers. Er zerfloss zu einer Pfütze, behielt jedoch die Konzentration und rann mit seiner letzten Kraft durch einen nahe liegenden Gulli. Der Symbiont tropfte auf einen trockenen Stein, der aus der trüben Brühe hervorragte. Er sammelte die Teile seines vom Hauptsymbionten abgetrennten Körper und fügte sich erneut zusammen. Es war so schön ruhig in der Kanalisation, es herrschte kein Lärm, nur die trübe aus Abfallprodukten entstandene Brühe schwappte manchmal mit einem leisen Geräusch auf. Jetzt musste er nur noch diesen Mann finden, was kein Problem werden sollte. Das war nur ein Rüchschlag von ungefähr drei Tagen.

Laughton starrte wie die Tage zuvor an die schneeweiße Wand, die nur leichte Flecken besaß. Diese fielen jedoch nicht sonderlich auf, außer man starrte den ganzen Tag darauf. Als im Fernsehen nichts Interessantes gelaufen und ihm langweilig geworden war, hatte er begonnen die Flecken zu zählen, das mit Abstand langweiligste Hobby, wie er fand. Es waren 76 Flecken.
Aber dieser Tag sollte anders werden. Sein Körper war nun vollständig geheilt, was die Ärzte jedoch nicht wahrhaben wollten und ihn weiter in Gips ließen. Er wartete nur noch auf den geeigneten Moment. Und der würde in ein paar Sekunden kommen, er hörte die Schritte bereits auf dem Gang. Seine Krähen saßen auf der Fensterbank hinter der Scheibe und warteten auf ihren Einsatzbefehl. Die Tür öffnete zu seinem Zimmer öffnete sich und eine Frau, Laughton schätzte sie auf Anfang 50, betrat den Raum.
"Guten Tag, Mr Laughton. Amanda Diercke. Sie wissen wer ich bin?"
"In der Tat", antwortete der Angesprochene und bekräftigte die Aussage mit einem Nicken. "Sie wurden mir angekündigt. Ich weiß nur nicht, wozu ich eine Psychiaterin brauche."
Die Frau mit vereinzelt vorhandenen grauen Strähnen, die sich in ihr kurzes Haar geschlichen hatten, räusperte sich. "Ich soll mit Ihnen ein Gespräch führen und anschließend eine Therapie, falls nötig, beginnen, aufgrund des Krähenangriffs, der Sie mit Sicherheit verstört hat, sie wollen oder können es nur nicht zugeben."
In Laughton kochte es, doch er hielt sich noch unter Kontrolle. Das hier würde ihm Spaß machen. Er würde einem Menschen seine Beweggründe darlegen, das würde gut tun. Und anschließend würde er auch noch sein Vergnügen haben, besser ging es doch gar nicht, oder?
"Wenn es sein muss."
"Gut."
Die Psychiaterin holte einen Block aus ihrer Handtasche hervor, ebenso einen Stift. Mit einem Klicken ließ sie die Mine herausschießen.
"Also: Erzählen Sie mir etwas über Ihre Kindheit."
"Meine Kindheit? Meiner Meinung nach hatte ich keine. Sie müssen wissen, dass man es als eine Anhäufung von ungünstigen Zufällen schön reden könnte. Die Wahrheit ist jedoch, dass mein Leben von Anfang an scheiße war. Meine Eltern waren nie besonders reich, aber als mein Dad uns verließ, ging es steil bergab. Mom konnte das nicht verkraften und gab alles Geld für Alkohol aus. Die Wohnungen und am Ende nur noch Zimmer wurden immer billiger und dreckiger. Alles war verschimmelt. Dazu kam, dass der Alkohol meine Mutter veränderte. Sie war eigentlich der netteste Mensch. Die erste Veränderung konnte ich nach Dads Weggang bemerken. Sie würde abweisend und konzentrierte sich nur noch auf ihre Arbeit und später auf den Alkohol. Das ist die zweite Veränderung, der Alkohol. Lagen meine Spiel- oder Malsachen auf dem Zimmerboden, schlug sie mich. Immer und immer wieder. Bis sie sich in den Schlaf trank oder ihr langweilig wurde. Ich hatte kaum Stellen am Körper, wo keine blauen Flecken zu sehen waren. Abends war immer die schlimme Zeit des Tages. Denn wenn Mom am Morgen nüchtern war, tat ihr, das was sie im Suff getan hatte, Leid. Also kaufte Sie mir ein Spielzeug, mal ein Auto, mal nur eine kleine Action Figur aus dem Kaugummi Automaten, das hing immer von ihrem Kontostand ab. Mein Verstand richtete sich also darauf ein..."
Laughton hielt inne, weil er anfing irre zu kichern. Als er sich wieder gefasst hatte, sah er die Psychiaterin an. Man konnte ihr ansehen, was sie gerade dachte. Mitzuschreiben hatte sie schon lange aufgehört.
"Ich lernte, dass nach Schmerzen und Qualen etwas Gutes kam. Eine Belohnung, ein Geschenk. Also legte ich jeden Abend etwas auf den Boden und falls das nicht reichte, provozierte ich Mom oder verhöhnte sie."
"Hier würde ich einmal gerne unterbrechen. Das ist ja grauenhaft. Abscheulich. Sowohl was ihre Mutter als auch Sie taten."
Sie drehte den Kopf in Richtung des Fensters. Eine Krähe hatte mit ihrem Schnabel an der Scheibe geklopft.
"Sie waren es, Sie Irrer! Sie haben sogar sich selbst angegriffen, nur um den Verdacht von ihnen zu lenken."
"Leider wird dieser Plan ins Wasser fallen, Amanda. Denn es wird mir ein Vergnügen sein, Sie ihrer Strafe zuzuführen. Und dann bekommen Sie auch ein Geschenk von mir. Jetzt!"
Eine flatternde Menge aus schwarzen Federn schoss auf die zwei kleinen Fenstern zu. Mit einem Klirren zersprangen diese und Scherben flogen durch den ganzen Raum. Ein Großteil der Vögel blockierten die Tür, in dem sie sich vor dieser wie eine Wand formierten. Die anderen zerpickten den Gips. Laughton lächelte, als er seine Hände und Füße aus dem weißen Gefängnis nahm. Noch etwas wackelig auf den Beinen setzte er vorsichtig erst den linken, dann den rechten Fuß auf den Boden des Krankenhauszimmer. Ein weiterer Raben flog an ihn heran und legte ihm eine Mistgabel in die Hand.
"Oh ja, die mag ich am liebsten, danke Ron."
Er pfiff vor sich hin, als er auf Psychaterin zu ging, die ihn mit vor Schrecken geweiteten Augen ansah. Sie wich zurück. Wenn er einen Schritt nach vorne tat, tat sie einen Schritt zurück. Das endete, als sie mit ihrem Rücken an die Wand stieß.
"Also, noch irgendwelche letzten Worte? Nein? ... Na gut, na gut. Auf sie Jungs!", schrie er.
Gehorsam taten die Krähen, was man ihnen aufgetragen hatte. Sie warfen Amanda zu Boden und vergruben sie unter sich. Eine Zeit lang hörte man nur das Schmatzen des Blutes, wenn die Schnäbel sie verletzten. Dann befahl der Irre den Krähen von ihr abzulassen, auch das befolgten sie ohne eigenen Willen. Die röchelnde und fast tote Psychiaterin schien Laughton sehr zu gefallen. Er hob die Mistgabel, bis sie über seinem Kopf war.
"Es war mir eine Ehre."
Dann stach er auf sie ein, die Spitzen des Bauerngeräts trafen immer und immer wieder ihre Brust, ihren Bauch, ihr Gesicht und schlussendlich ihr Herz. Mit einem zufriedenen Gesicht, das voller Blut war, hörte er auf seine grausame Arbeit fortzusetzen. Als kurz darauf ein Pfleger hereinkam, um nachzusehen, wo Amanda denn blieb, konnte auch er seinem Schicksal nicht entrinnen. Als das zweite Opfer innerhalb von einer Viertelstunde zerstückelt und vollkommen entstellt aufhörte zu atmen, ließ Laughton eine Krähe ein Geschenk holen.
"Hier, Amanda, eine Puppe, die hast du dir doch schon seit langem gewünscht. Es tut mir Leid", sagte er mit Tränen in den Augen, als er einen rechteckigen Karton in Geschenkpapier verhüllt neben die Psychaterin legte. "Und jetzt zu dir, Lee. Anschließend wird Spider-Man nicht weit sein."

Der junger Arzt, ein dunkelhaariger Mann in einem weißen Kittel, begutachtete Peters drei lange Narben sorgfältig. Sie waren gut verheilt. Er schien zufrieden zu sein, was ein Lächeln erahnen ließ.
"Es ist alles in Ordnung, Peter. Die Wunde ist mal abgesehen von der optischen Beeinträchtigung sehr gut verheilt und du solltest damit keine Schwierigkeiten mehr haben. Das war die letzte Untersuchung, es sei denn du tust dir wieder derart weh."
Er reichte Ben und Peter abwechselnd die Hand, beide ergriffen und schüttelten sie.
"Danke, Doc", erwiderte Peter.
In dem Moment knackten die Lautsprecher und im nächsten Moment ertönte die hysterische Stimme der Frau hinter dem Mikrophon: "Patient im Ostflügel bricht aus, er hat bereits gemordet. Bleiben Sie in dem Zimmer, in dem Sie gerade sind und verschließen es! Ich wiederhole: Bleiben Sie in Ihren Zimmern!"
Onkel Ben wollte gerade Peter Bescheid geben, dass er den Doktor, der begann eine der drei Türen, die man als Aus- beziehungsweise Eingang nutzen konnte, ab zu schließen, ablenken würde, doch Peter saß nicht mehr neben ihm auf der Trage.
"Wo ist ihr Neffe, Mr Parker?", fragte der junge Arzt.
"Er sagte, er wollte die Toilette aufsuchen. Hoffentlich gerät er nicht in die Fänge dieses Irren."
"Das ist eher unwahrscheinlich", beruhigte der Doktor mehr sich als Ben. "Das ist der Westflügel, er müsste erst einmal durch den ganzen Ostflügel rennen."
Die Spannung im Raum war fast spürbar, in beiden Männern herrschte Angst. In Peter´s Onkel wich diese jedoch nach kurzer Zeit der Zuversicht, dass Peter das Problem unter Kontrolle kriegen wird. Trotzdem sagte keiner der Männer ein Wort. Jeder hing seinen Gedanken nach, jeder hoffte, dass der Weg in den Westflügel wirklich zu weit war.

Peter schoss mit Hilfe der Netzdüsen ein Netz an das Ende des Korridors und fand sich mit einem Netzschwung an diesem wieder. Er lief in voller Monitur den Gang entlang, die Maske lag einwandfrei über seinen Augen und die Klamotten verdeckten das Kostüm nicht mehr. Warum musste das immer ihm passieren?
Er sprang leicht hoch und erneut schoss er zwei Netze an das Ende des Korridors. In der Luft riss er beide Arme nach hinten und durch die elastische Beschaffenheit des Netzes gelang der Netzschwung. Er lief noch um die Ecke und befand sich an der Rezeption des Ostflügels. Langsam krochen die Angestellten und Kranken aus ihren Verstecken hervor, sofern sie welche gefunden hatten. Spider-Man rannte auf den Tresen zu und half der Dame dahinter wieder auf die Beine.
"Wo ist er hin?", fragte er mit einer durch die Maske gedämpften Stimme.
Das Make-Up der Frau war durch die Tränen verlaufen, sie bot einen gruseligen Anblick. Mit einem Finger deutete sie in Richtung Ausgang.
"Es war ein Mann, mit braunen Haaren und ganz vielen Krähen. Er war Patient hier und kann laut der Akten nicht einmal richtig laufen. Und er wollte uns alle umbringen!"
Sie schluchzte und brachte kein Wort hervor. Aber das war auch nicht notwendig, denn Peter konnte sich zusammenreimen, wo Laughton hinwollte: Zu der Frau, die die Ermittlungen gegen ihn leitete. Terri Lee.
"Rufen Sie die Polizei!", rief Peter über die Schultern, während er die Tür aufstieß und sein Netz an einen Wolkenkratzer auf der anderen Straßenseite schoss. Er nahm Anlauf und stieß sich im richtigen Moment ab. Als er in der Luft war, schoss er mit der linken Netzdüse ein Netz an einen Wolkenkratzer auf der anderen Straßenseite. Er nahm so viel Schwung wie er konnte und stieß sich rechtzeitig wieder ab. Peter durfte nicht zu spät kommen, nein, das durfte er nicht. Dieser verlogene Mistkerl würde nicht gewinnen.

Das sah dieser im Moment anders. Um ihn war, abgesehen von einem kleinen Guckloch vorne in der Größe eines Raben, alles schwarz. Unter ihm hätte er, wenn dort kein schwarzes Flügelpaar wäre, den lauten Verkehr von Manhattan sehen können. Doch statt dort unten im Stau festzustecken, der zu fast jeder Uhrzeit anzutreffen war, schwebte er, von seinen Krähen umgeben, über die Taxis und andere Wagen hinweg. Nichts konnte ihn von seinem Plan abbringen. Wie auch? Die Polizisten würden nichts gegen die schwarze Wand aus Krähen ausrichten können. Er packte die Mistgabel noch fester. Ja, das würde ein Heidenspass werden. Und dann, dann... Was könnte er dann machen? Darüber konnte er sich später Gedanken machen. Auf seiner Höhe befand sich das Büro von Detective Lee. Die Sonne stand in seinem Rücken, was bedeutete, das Lee den großen Schatten, der ihr gesamtes Büro verdunkelte, bemerken musste. Und im gleichen Augenblick tat sie es. Ruckartig drehte sie ihren Kopf und erstarrte. Laughton deutete mit dem Zeigefinger auf sie. Der Befehl zum Angriff. Der Sieg war so nah!

Peter schwang mit ordentlich Tempo um einen Wolkenkratzer und hatte nun den direkten Blick auf Lee´s Büro. Zumindest wenn die große schwarze Wolke aus Krähen ihm nicht den Weg versperren würde.
"Laughton", zischte Peter und schwang sich auf ihn zu.
Er ließ das Netz los und sprang dem Irren mit einem Sprungkick entgegen. Fast ohne Widerstand schoss Spider-Man durch die Krähen und traf Laughton im Rücken. Dieser war scheinbar gar nicht auf die Idee gekommen, dass Spider-Man ihn aufhalten könnte. Sein Brustkorb schoss nach vorne und er flog auf die Glasscheibe des Büro´s zu. Schützend hielt er sich die Arme vor das Gesicht. Detective Lee brachte sich hinter der der Tür zugewandten Seite des Tisches in Deckung. Die Scheibe zog beim Zusammenprall mit Laughton den Kürzeren und gab nach. Laughton prallte mit leichten Schnittwunden gegen den Stuhl und von dort fiel er zu Boden. Peter prallte gegen die Glasscheibe des Büros unter ihm, er blieb jedoch an jener kleben und kletterte dank seiner speziellen Spinnenkräfte den Wolkenkratzer hoch, bis er, auf allen vieren, in Lee´s Büro ankam. Die Krähen warteten unschlüssig vor dem Büro, sie erhielten jedoch keine Befehle. Peter reagierte schnell und verklebte Laughton den Mund mit einem Spinnennetz.
"Wie Sie ja gerade gesehen haben, reagieren die Vögel auf seine Befehle. Warum? Keine Ahnung, aber immerhin kann er so nichts befehlen."
Ein Flattern ließ Peter den Kopf drehen. Die Krähen flogen vollkommen desorientiert durcheinander, es passierte nicht selten, das sie gegeneinander prallten. Dann stoben sie in alle Himmelsrichtungen auseinander, manche stürzten ab. Sie waren ohne die Befehle von Laughton hilflos.
"Immerhin schön mal einen kompletten Depp als Gegner zu haben. Der kann sich im Moment nicht wehren, ist immer das Blöde am bewusstlos sein. So einen Anfänger würde ich gerne immer als Gegner haben. Haben Sie sich verletzt?"
Lee schüttelte mit dem Kopf. "Nein, ist alles in Ordnung. Endlich haben wir ihn. Das wird wohl lebenslänglich."
Sie legte ihm Handschellen an. Anschließend wurde er, tragend, abgeführt und ins Gefängnis gefahren.

"Echt? All das ist passiert? Wirklich? Du nimmst mich doch auf den Arm, Peter. Niemand hat die Macht über Krähen", widersprach Mary Jane dem Helden, nachdem dieser sein neustes Abenteuer erzählt hatte.
Die beiden waren mit dem Bus so nah wie möglich an Harry´s Wohnsitz herangefahren und gingen im Schein der Laternen die letzten Meter.
"Doch, doch, das entspricht schon der Realität. Später hat man herausgefunden, dass er von Natur aus eine Substanz ausschwitzt, die das Bewusstsein der Vögel seinem Kommando unterwirft. Es ist jedoch ein Rätsel, wie er zu einer derartigen Fähigkeit gekommen ist."
"Und was wird jetzt aus ihm?"
"Er wird den Rest seines Lebens in einer abgeriegelten Zelle versauern. Ende der Geschichte und ein neuer Punkt in der Hero-Spalte für Spider-Man."
Wie bei der Sichtung des Kürbiszeltes, blieb ihnen beim Anblick der pompösen, vom verschollenen Norman Osborn errichtete Villa der Atem weg. Sie war gigantisch und eine Mauer grenzte sie von der Straße ab. Nachdem sie sich mit Hilfe der vor dem Tor angebrachten Sprechanlage angekündigt hatten, fuhren die zwei Torhälften auseinander und gaben so den Weg zur Villa frei. Mary Jane schaute Peter an. Ihre Augen sagten mehr als tausend Worte. Sie war total aus dem Häusschen.
"Das wird die beste Party ever!", freute sie sich mit hoher Stimme.
An der Haustür öffnete ihnen Harry selbst. Bereits draußen konnten sie die laute Musik hören, die durch die großen Räume des imposanten Gebäudes dröhnte.
"Kommt nur herein", sagte Harry und gab den Weg für die beiden frei.
Erneut blieb ihnen die Spucke weg. Die ganze Schule schien gekommen zu sein. Man konnte kaum einen Meter gehen, ohne mit jemand anderem zusammenzustoßen. Luftballons in Form von Kürbissen lagen auf dem Boden und schwebten in der Luft. Die Räume waren stockdunkel und wurden nur von der, orangenem Licht, das aus der Discokugel strahlte, erhellt. Auch dieser Aspekt gehörte zu Harry´s Plan, den er vor drei Tagen um einen weiteren Aspekt erweitert hatte.

"Amüsiert euch schön!", riet er den beiden.
Nachdem Mary Jane und Peter, den er für den Helden Spider-Man hielt, außer Sichtweite waren, eilte Harry, an teilweise schon angetrunkenen Mitschülerinnen vorbei, den Gang entlang und betrat die Treppe zum ersten Stock. In diesem bog er zwei Mal links ab und stand dann in einem großen Zimmer. Es war einmal das Arbeitszimmer seines Vaters gewesen, nun war es eine Tarnung für Harry. Mit einem Lächeln, das klar sagte, dass er sich bereits als Sieger sah, schob er die Topfplanze am großen Panoramafenster zur Seite. Wenn man sich nicht auskennen würde, hätte man das, was freigelegt worden war, für das vorher nicht erkennbare Stück der hölzernen Leiste halten können. Doch Harry grub den Fingernagel seines Zeigefingers in eine kleine, unscheinbare Kerbe und nahm die hölzerne und dünne Platte, die zur Leiste gehörte, ab. Es kam ein kleiner Knopf zum Vorschein. Als er diesen drückte, schob ein Mechanismus das Bücherregal, das voll mit Büchern von den unterschiedlichsten Autoren war, in den hohlen Raum dahinter. Harry betrat das Versteck des grünen Kobolds. Mechanische Greifarme hüllten ihn in sein giftgrünes Exo-Skelett. Mit einem Code "entsperrte" er den Gleiter und stieg auf ihn. In dem Moment, in dem er mit beiden Füßen fest auf ihm stand, begann er zu schweben und Harry drückte einen weiteren Knopf. Dieser befand sich auf dem Arm seines Exo-Skeletts und öffnete die Wand, die zwischen dem Koboldversteck und der kalten Nacht stand. Sie wurde, ebenfalls von einem Mechanismus, zur Seite geschoben. Harry aktivierte die Düsen und zwei Scheinwerfer an seinem Gleiter und schoss in die Nacht hinaus. Ziel war das Staatsgefängnis.

Laughton schaute derweil wie im Krankenhaus nur an die Wand. Er konnte nicht einmal sagen, warum er das tat, vermutlich aus Langeweile. War er wütend? Allerdings. Man hatte ihn so schnell wie möglich ins Gericht gezerrt und der Richter gab ihm lebenslänglich. In diesem abscheulichen Knast? Dazu kam, dass er eine Art übergroßen Maulkorb trug und seine Zelle kein Fester hatte, damit er seine Vögel nicht rufen konnte. Aber das Schlimmste war, dass er Spider-Man Recht geben musste, er hatte wie ein Anfänger gehandelt, sich überrumpeln lassen und nicht auf seine Deckung geachtet. Er war selbst an dieser Misere Schuld, nur hatte er keine Möglichkeit sich aus diesem Loch zu befreien. Der ehemalige Artist hob erstaunt den Kopf, als er das leise Surren eines mechanischen Gerätes hörte. Technik? Hier? Die Wärter schienen das ebenfalls verdächtig zu finden, denn sie eilten, ihren Schlagstock in der Hand, an Laughton´s Zelle vorbei. Interessiert versuchte Laughton durch Geräusche zu erahnen, was jetzt passierte. Zu dem Surren kamen zwei Abschussgeräusche, die beim Aufprall mit einem Mensch abrupt aufhörten. Im nächsten Moment fielen die Wachen um und Laughton konnte ihre Oberkörper sehen. Eine Art Pfeil hatte ihr Herz getroffen. Das Surren kam näher. Laughton bekam es mit der Angst zu tun, er wusste nicht, ob er, sie oder es ein Freund oder Feind war und verkroch sich in der dunkelsten Ecke seiner ekelhaft riechenden Zelle.
Dann hörte er eine gedämpfte Stimme. "Zelle 0159, endlich."
Zu dem Surren bekam Laughton nun auch den passenden Gegenstand zu sehen, eine Art fliegendes Skateboard, er hatte nie etwas dergleichen gesehen. Und auf diesem Skateboard stand der wahrhaftige Teufel. In dem schwachen Licht, dass von der geöffneten Tür in den Gang fiel, konnte er ganz deutlich Hörner und ein Grinsen erkennen. Der Teufel, das stand für Ebenezer´s Verstand fest.
Der Teufel drückte auf seinem Arm, Laughton konnte wegen der Dunkelheit nicht sehen worauf, und sein Zellenschloss klickte. Befreite er ihn etwa?
"Ich brauche deine Hilfe, man nennt mich den Grünen Kobold. Du musst für mich zu dem Anwesen der Osborns und einfach die dort stattfindende Party aufmischen. Und dann tötest du Spider-Man. Einverstanden, Scarecrow?"
Redete er etwa mit ihm? Eine zweite Chance, die Chance alles besser zu machen. Der Teufel gab sie ihm, warum sollte er sie nicht annehmen? Nur der Name war gewöhnungsbedürftig. Seine durch die Zwangsjacke eingeengten Arme konnte er nicht benutzen, um ihm etwas zu sagen, mit seinem Mund konnte er sich allerdings auch nicht verständlich machen. Doch das schien seinen Gegenüber bereits zu wissen. Aus seinem Skateboard schossen zwei Geschosse. Sie trafen die Schlaufe seines Mundkorbs an beiden Seiten und zerrissen sie an diesen. Das "Mundgefängnis", wie der Verrückte es nannte, fiel zu Boden. Laughton verbeugte sich so tief es mit der Zwangsjacke ging.
"Danke, Teufel. Ich werde meine zweite Chance nutzen."
Doch sein Retter war bereits weg. Laughton trat an die Gefängnistür heran und öffnete sie mit einem Tritt. Zufrieden ging er auf den Gang.
"Kommt alle her und befreit mich!", schrie er lauthals, seine Worte hallten zwischen den Wänden wieder.
Schon kurze Zeit später donnerte eine schwarze Welle durch die Tür und zerpickte seine Zwangsjacke. Wie zuvor bereits umhüllten seine Krähen ihn und hoben ihn in die Höhe.
"Kurs auf die Osbornvilla!", befahl er.

Ohne etwas von dem herannahenden Unheil zu erfahren, amüsierte sich Peter prächtig. Harry klopfte ihm von hinten auf die Schulter.
"Ja?"
"Und, wie findest du die Party, Peter?", fragte er scheinheilig. Er wollte Peter nur etwas ablenken, damit sein Plan auch Früchte trägt.
"Extrem gut, tolle Fete. Danke für die Einladung, Mann", erwiderte Peter.
Mit einem "Gerne" brach Harry die Konversation ab, als es klingelte. Er joggte zur Tür und öffnete sie nach einem Griff zur Klinke. Erschrocken wich er dann zurück. Peter konnte nicht sehen, wer oder was vor der Tür war, aber sein Spinnensinn klingelte wie verrückt. Zeit zum Umziehen, dachte der junge Held. Eilig verließ er den großen Saal, der zu Partyzwecken abgesehen von einer Couch und einem kleinen Tisch mit Snacks leergeräumt worden war und suchte die Toilette. Als er jedoch vor drei Abzweigungen stand, war er ratlos. Deshalb zog er sich die Klamotten vom Kostüm, obwohl die Entdeckungsgefahr hoch war, und verpackte sie in einem Netzkokon. Auch das könnte auffallen, aber nicht so lange der Mann oder die Frau die Gäste bedrohte. Dann fischte er noch die Maske aus der Hosentasche und ließ seine Haare und schlussendlich den ganzen Kopf unter ihr verschwinden. Der atmungsaktive Stoff ließ ihm genug Luft zu haben. Statt Peter Parker stand im Flur der Osbornvilla nun Spider-Man und der Held lief in Richtung Saal. Dort schoss er ein Netz an die Decke und mit Hilfe seiner Spinnenkräfte blieb er dort kleben. Auf allen Vieren krabbelte er an dieser entlang, bis er in Sichtweite des, das konnte er nun einwandfrei sagen, Mannes war. Er schon wieder? Aber er hatte ihn doch erst vor vier Tagen ins Gefängnis gebracht.
Laut sagte er: "Du schon wieder, Zirkusschocker?"
Die dichte Wand aus Krähen ließ ein weiteres Guckloch sich öffnen, sodass Laughton an die Wand gucken konnte.
"In der Tat, Wandkrabbler. Und dieses Mal kommst du mir nicht so leicht davon. Attacke!"
Die Wand schoss in Richtung Peter. Dieser ließ, vom Spinnensinn gewarnt, in letzter Sekunde die Decke los und landete sicher auf dem Boden während die Krähen mit sehr schneller Geschwindigkeit gegen die Decke prallte und Laughton leicht desorientiert wieder absetzen. Dieser hielt wieder eine Mistgabel in der Hand, deren Zacken im orangenen Licht blitzten. Peter ärgerte sich selbst, er hätte Laughton vorher fertig machen und erst dann einen Spruch von sich geben sollen. Das hätte die Sache klar vereinfacht. Aber stattdessen wollte ihn ein Verrückter ausweiden. Die vom Spinnensinn hervorgerufenen Kopfschmerzen gab ihm rechtzeitig den Hinweis Laughtons Attacke auszuweichen, der mit der Mistgabel wie mit einer Lanze nach ihm gestochen hatte. Dadurch stand er nun neben Laughton und verpasste ihm mit dem Ellebogen einen Hieb ins Gesicht. Benommen torkelte Laughton zurück. Das war Spider-Man´s Chance! Peter schoss aus beiden Netzdüsen zwei Netze an Laughton´s Arme. Die Geschwindigkeit der Netze riss Laughton um und klebte ihn an den Boden. Ohne die geringsten Kopfschmerzen ging Peter auf ihn zu und verklebte auch den Rest des Körpers am Boden des Saals.
"Könnte mal einer die Polizei rufen?", fragte er dann in die erschrockenen Gesichter der Schüler. Nur Mary Jane schaute ihn bewundernd an, in ihrem Gesicht konnte Peter keine Furcht erkennen. Und das bestätigte seine Entscheidung das Geheimnis mit ihr zu teilen. Harry nickte perplex, was sehr gut geschauspielert war und rief die Polizei, während Peter so schnell wie nur menschenmöglich in seine Straßenklamotten schlüpfte.
Die Polizei lud den leicht klebrigen Verrückten ein. Die Krähen starben kurz darauf, weil sie Laughtons angeborenem "Vogelkontrollierer" zu lange ausgesetzt waren. Das nahm man an, denn kein Biologe konnte die Zusammensetzung entschlüsseln. Dieses Mal wurde er vom Gericht wegen Unzurechnungsfähigkeit in eine Anstalt geschickt. Doch eine Sache konnte die Polizei nicht aufklären. Und zwar wer, als die Kameras für zwei Minuten ausfielen, Laughton befreite oder wie er sich selbst befreite. Ebenso wusste niemand wo die zwei verschwundenen Wachen waren oder wer sie entführt hatte. Auch nach wochenlangen Ermittlungen kamen sie in diesem Punkt nicht weiter und so ließ die Polizei den Fall ruhen.

Am gleichen Abend kam Peter zufrieden nach Hause. Tante May hatte heute Kegelabend mit ein paar alten Freundinnen und Onkel Ben war bei einem Spielfilm in seinem Sessel eingeschlafen. Die Werbung für ein Spülmittel erleuchtete Ben´s Gesicht weiß. Peter hing seine gefütterte Jacke, die Mitte Herbst wirklich nötig war, an den Jacke neben der Eingangstür und schaltete mit der roten Taste an der Fernbedienung den Fernseher aus. So leise wie er es zu sein vermochte nahm Peter die Holztreppe nach oben und kurze Zeit später lag seine normale Kleidung auf seinem Schreibtischstuhl und das Kostüm war im Schrank verstaut. Er selbst lag im Bett. Doch auch Peter beschäftigte das Rätsel um die Flucht des Verrückten. Er glaubte nicht, dass Laughton das von alleine geschafft hatte, jemand hatte ihn befreit. Aber wenn das so gewesen ist, stellte sich die Frage nach dem "Wieso?". Entweder hatte es der Unbekannte auf ihn, Spider-Man abgesehen oder auf Harry, aber um ihn anzugreifen, müsste er Peter´s Geheimidentität kennen. Oder konnte das wirklich sein? Wusste jemand, dass Peter Parker und Spider-Man dieselbe Person sind? So unwahrscheinlich es wahr, der Gedanke ließ Peter nicht los. Dann war jeder in seinem Umfeld in Gefahr, aber wo könnte er sich verraten haben? Wo könnte er einen Fehler gemacht haben? Aber selbst wenn er alles Revue passieren ließ, vom tragischen Tod Gwen´s bis zur Festnahme Laughtons, er entdeckte keinen Fehler. Hatte Harry vielleicht Kameras im Haus? Aber das erklärte nicht, warum Laughton dorthin gekommen war. Oder hatte er bei der versuchten Rettung von Gwen etwas übersehen? Vielleicht machte er sich jedoch einfach zu viele Sorgen und es war nur ein dummer Zufall, Laughton wählte seine Opfer ebenfalls zufällig, warum nicht dieses Mal auch. Indem Peter sich das einredete wurde er ruhiger und schlief letztendlich ein.

In Wahrheit war es jedoch alles andere, aber nicht zufällig. Harry, dessen Gesicht von seinem Laptop blau wirkte, hatte alles genau so geplant. Ursprünglich hätte es ein Obdachloser sein sollen, der sie mit einer Waffe ausrauben wollte. Er hätte ihm ein bisschen Geld gegeben und eine Waffe. Das arme Schwein hätte es auf der Stelle getan, dafür hatte er sich nämlich auch ein Versuchskaninchen ausgesucht. Aber bei einem Irren wie Laughton, der ihn Teufel nannte, war es noch einfacher, seine Spuren zu verwischen. Niemand würde seinen Worten Glauben schenken, niemand. Schnell tippte der Grüne Kobold sein Passwort ein. Nachdem die Opferrolle verteilt worden war, hatte er überall Kameras angebracht. Und der unachtsame Held war genau hineingetappt. Es war ein perfekter Plan, so einfach, aber trotzdem perfekt. Mit einem Klick öffnete er ein Programm, das es ihm ermöglichte die Kameras zu verwalten. Das Desktop-Symbol war eine schlichte Kamera. Anschließend ließ er sich die Aufnahmen aller Kameras von 20 Uhr anzeigen. Und er brauchte auch gar nicht lange zu suchen. Bereits um 20.03 Uhr konnte er auf Kamera 9, die im zweiten Teil des langen Flurs angebracht worden war, sehen, wie Peter Parker sich seiner Anziehsachen entledigte und unter ihnen das Kostüm sichtbar wurde. Er schaute weiter, um die letzten Zweifel auszuräumen und tatsächlich, Peter hatte sie vor dem nicht wirklich starken Scarecrow gerettet. Das musste Harry zugeben, der Kerl war eine absolute Niete. Aber wenn er das nicht gewesen wäre, hätte er selbst, der grüne Kobold, Spider-Man nicht mehr töten können- Dann spulte er mit einem Mausklick zurück und stoppte, als Peter sich die Maske überstreifen wollte. Seine Mundwinkel gingen arrogant und siegessicher nach oben. Das laute Lachen hallte im ganzen Versteck wieder.
"Endlich habe ich dich, Parker. Und jetzt wird eine sehr belastende Zeit für dich anbrechen, bald wirst du niemandem trauen können. Die Frage ist nur: Wirst du bereit sein?"

Cassidy hatte wie Laughton ebenfalls bei der Bekanntschaft mit Spider-Man den Kürzeren gezogen und versauerte im Gefängnis. Seine roten Haare standen wie immer wirr ab und er flüsterte wieder etwas vor sich hin. Bei seinem Termin vor Gericht hatte niemand verstanden, warum Cletus nicht in eine Anstalt, wo man seine psychischen Erkrankungen heilen würde, verfrachtet worden war. Er war absolut unberechenbar und auf keinen Fall psychisch gesund.
Und genau diese Eigenschaften machten ihn so interessant für den roten Symbionten, der bei Einbruch der Nacht durch die Zelle des verurteilten Entführers, Mörders und Diebs kroch. Erneut hörte Cletus Cassidy diese böse Stimme, die er kurz nach seiner Gefangennahme gehört hatte. Dieses Mal hörte sie jedoch etwas heiser an. Doch trotzdem strahlte sie für Cassidy einen hypnotischen Zwang aus.
"Cassidy?"
"Ja?", erwiderte der Verbrecher mit leiser Stimme.
"Ich sagte dir doch, dass ich dir helfe, oder?"
"Allerdings und ich habe geduldig auf deine Rückkehr gewartet, auch wenn die irgendwie zwei Monate oder so gedauert hat."
"Das stimmt, aber nun habe ich Verwendung für dich. Es ist alles so weit vorbereitet, bist du bereit, mir zu dienen? Im Gegenzug erhälst du deine Freiheit."
Diese Stimme, sie war so... verlockend und verführerisch. Cassidy konnte sich ihrer Wirkung nicht erwehren. "Ja, das bin ich, was immer du willst, ich tue es."
Hätte der Symbiont einen Mund gehabt, hätte er zufrieden gelächelt. Es lief alles wie am Schnürchen. Er entwickelte Tentakel, die Cassidy´s Haut abtasteten. Cassidy konnte aufgrund der Dunkelheit nicht sehen, wen er vor sich hatte und erschrak erst einmal. Doch dann ließ er zu, wie er immer stärker wurde. Es war ein Gefühl von unbeschreiblicher Macht, als eine Art zweite Haut sich über ihn legte. Fasziniert trat Cassidy in das schwache Mondlicht, das durch das Fenster seiner Zelle schien. Nicht sein ganzer Körper war mit dem blutroten Symbionten bedeckt. Sein rechter Arm war eingehüllt, seine Hand hatte sich zu einer Klinge geformt. Seine Herzgegend war auch betroffen, ebenso wie Teile des linken Oberschenkels. Auch am Rest seines Körpers gab es vereinzelt blutrote Stellen. Cletus fand, dass er unfertig wirkte. Dies lag daran, dass der Symbiont in einer zu geringen Menge losgeschickt worden war, der schwarze Hauptsymbiont glaubte, dass diese geringe Menge reichen würde. Doch er kroch noch weiter und bedeckte seinen Hinterkopf und seinen Mund. Der Symbiont hatte sich mit dem Verbrecher verbunden, es war jedoch nur eine vorübergehende Symbiose. Mit sich zufrieden riss er den Mund auf. Riesige Reißzähne kamen zum Vorschein, die in einem Kiefer saßen, der enorm elastisch war, denn er konnte ihn sehr weit aufreißen. Cassidy selbst hatte jedoch große Schmerzen, der Symbiont entzog ihm sein Leben, der Preis für die Freiheit. Ihre Gedanken waren ebenfalls verbunden, sodass Cassidy "sehen" konnte, was sein Ziel war und warum. Peter Parker also, Spider-Man? Ein Schüler hatte ihn zwei Mal besiegt? Und er sollte sich rächen? Das war ja perfekt. Doch dann trafen ihn die Schmerzen wie eine Dampfwalze. Erst jetzt erkannte der Verrückte seinen Fehler. Er hatte sich einem Wesen unterworfen, das ihn ausbeutete. Aus den Gedanken hatte er auch den Namen des roten Etwas entnehmen können.
"Carnage!", schrie er, als wolle er die Schmerzen weg schreien.

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Re: Astonishing Spider-Man: The Five - Season 1

Beitrag von Basti » Di 30. Dez 2014, 20:53

Lange hat es gedauert, doch jetzt bin ich endlich fertig mit lesen von Folge 4. Ich weiß nicht ob es an der Länge der Folge lag oder an mir. Jedenfalls für Lesefaule Menschen ist diese Folge mit Sicherheit nichts. Für diesen halben Roman habe ich 3 Tage gebraucht. Doch wenigstens konnte ich so in aller ruhe alles haargenau lesen und verstehen.

Leider wird mein Review etwas kürzer ausfallen als sonst. Hab nicht so viel Zeit zur Verfügung. Möchte aber dich nicht länger warten lassen, außerdem habe ich Angst das meiste zu vergessen wenn ich erst morgen das Review schreibe.

Die Folge ging etwas zäh los. Irgendwie kam nicht richtig Spannung auf. MJ kennt jetzt Peter´s Geheimnis. Erinnert mich an ein Comic-Buch das ich besitze vom Ultimativen Spider-Man. Da hat MJ auch sehr zeitig das Geheimnis von Peter erfahren. Ich mag das offengestanden nicht, wenn man die Geheimidentität zu zeitig erfährt. Aber sei´s drum. Wenigstens hat Peter jetzt jemanden zum reden über seine Superhelden Taten (Mit Ausnahme von Onkel Ben versteht sich). Und MJ hat Peter verziehen. Jetzt sind sie wieder beste Freunde. Das ist doch mal was.

Von der Vogelscheuche war ich sehr begeistert. Seine Geschichte war sehr schaurig erzählt. Besonders der teil mit den Geschenken nach den schmerzen, gefiel mir. Enttäuscht wurde ich dann nur, das sich dieser Schurke als eine niete herausgestellt hat. Zweimal wurde ziemlich leicht abserviert. Ich fand ihn richtig toll. Hätte mir gewünscht das er nicht als völlige Niete dargestellt worden wäre.

Irgendwann im laufe der Folge wurde es dann wieder sehr spannend. Es hat sich sehr flüssig gelesen und die Story wurde immer interessanter. Am Ende fand ich die Länge der Folge wieder in Ordnung. Immerhin passierte eine ganze menge innerhalb der Folge und das gefällt mir. Als es dann zu ende war, wollte ich am liebsten gleich die nächste Folge anfangen um zu erfahren wie es weitergeht. Aber da muss ich mich wohl noch etwas gedulden.

So ich denke das war´s dann auch schon mit dem Review. Hab das wichtigste gesagt, was ich sagen wollte. Glaub ich zumindest. Es war wieder eine schöne und spannende Folge. Auch die Zusammenfassung am Anfang war schön, besonders nach der etwas längeren Wartezeit auf die Folge. Mach jedenfalls genau so weiter. Verfolge fleißig deine Storystränge. Ich hoffe das du nicht durcheinander kommst, weil es doch ganz schön viele Geschichten auf einmal sind, die du versuchst hier zu erzählen. Zumindest hab ich so den Eindruck.

Hat mir wieder sehr viel Spaß gemacht zu lesen. Hast du super geschrieben. Das gibt einen Daumen Hoch! :daumenhoch:

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