Was schaut ihr gerade? (Ultraman Edition)

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Re: Was schaut ihr gerade? (Ultraman Edition)

Beitrag von Basara » Sa 10. Jul 2021, 16:39

So, heute Ultraman Trigger angefangen, und vom ersten Eindruck her fängt es schon mal langsam an, nimmt storytechnisch nicht viel vorne weg, und das Opening ist ein richtiger Banger.

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Re: Was schaut ihr gerade? (Ultraman Edition)

Beitrag von Zaku99 » Sa 10. Jul 2021, 17:13

Kann man die Serie irgendwo auf Youtube mit Subs sehen? Früher hat Tsuburaya das ja manchmal gemacht. würde eigentlich gerne mal wieder bei Ultraman reinschauen um zu sehen, ob ich damit noch was anfangen kann.

Edit: habs gefunden, werde ich mir auch mal geben
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Re: Was schaut ihr gerade? (Ultraman Edition)

Beitrag von Ranger L » Mo 12. Jul 2021, 04:05

Ich hab die erste Folge jetzt auch gesehen. War ein sehr solider Start würd ich sagen. Ich find’s cool, dass die Serie wohl tatsächlich stark auf der Tiga Kontinuität aufzubauen scheint. Ich hatte die Befürchtung, dass es eher sowas wie ein Soft Reboot werden würde, aber es ist wohl wirklich eher eine Fortsetzung.
Etwas schade, dass der Rest der Serie wohl auf der Erde und nicht auf dem Mars spielen wird, aber das wäre wohl finanziell nicht tragbar gewesen.
Ich bin mal gespannt, wie sich die Story entwickelt, Tiga fand ich persönlich in dem Bereich ja ziemlich schwach, daher hoffe ich mal, dass sich Trigger hier nicht zu sehr an ihrer Vorlage orientiert.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Ultraman Edition)

Beitrag von Ranger L » Do 9. Dez 2021, 05:05

Ich hab jetzt mal als kleines, kurzes Zwischending Ultraman Orb: The Origin Saga angeschaut, weil sich das irgendwie angeboten hat. Das war ja eine von den Serien, die ich damals mit relativ schlechten Subs gesehen hatte und schon lange nochmal neu bewerten wollte, auch deshalb, weil ich beim ersten Mal wohl mit einer etwas falschen Erwartungshaltung ran gegangen bin. Ich finde zwar nach wie vor, dass die Serie im Großen und Ganzen nicht mehr als eine Side-Story für die Geschichte von Orb ist und den Namen „The Origin Saga“ eigentlich nicht wirklich verdient, mit dem Wissen, was ich von der Serie zu erwarten hab, konnte ich das Ganze drum rum aber doch deutlich mehr genießen als beim ersten Mal und für sich alleine bewertet, würde ich schon sagen, dass The Origin Saga eine ziemlich unterhaltsame Serie ist.


Der Anfang ist halt schon immer noch ein bisschen random, man wird einfach sehr in eine Situation rein geworfen und praktisch der einzige Kontext, den man dazu bekommt, ist der, den man noch von der Hauptserie hat. Ich finde einfach, dass es besser gewesen wäre, wenn die Serie nicht damit angefangen hätte, dass Gai das Licht von Orb empfängt, sondern das erst im Laufe der Serie passiert wäre. Dass er und Juggler dann direkt zu ihrer ersten Mission geschickt werden, war auch ein wenig plötzlich und diese Sache mit der Verbindung zwischen Amate und Shouhei wirkt zu Beginn ziemlich seltsam und unnötig, was in der Summe glaub ich einfach dafür sorgt, dass die Serie einem keinen sonderlich guten ersten Eindruck vermittelt.
Der restliche Verlauf der Serie ist dann aber eigentlich doch sehr solide. Vor allem das Storytelling, muss ich sagen, ist halt schon sehr gut, insbesondere für Ultraman Verhältnisse. Man hat hier wirklich eine durchgehende Story, bei der eigentlich jeder Aspekt irgendwie relevant ist und die auch generell einfach ziemlich spannend aufgebaut ist. Natürlich kann man zwar jetzt argumentieren, dass die Serie auch nur 12 Folgen hat, aber gerade bei Ultraman muss das nicht unbedingt was heißen, wie z.B. Neos, Ultraseven X oder Neo Ultra Q eindrucksvoll unter Beweis stellen. Von daher würde ich das schon als große Stärke sehen.
Die Story zwischen Amate und Shohei ist rückwirkend eigentlich doch gar nicht so unlogisch und erfüllt letztlich auch durchaus ihren Zweck, auch wenn ich mich frage, ob dieser neue Baum auf der Erde jetzt einfach so mitten in der Stadt stehen bleibt. Dass Shohei da am Ende die Früchte zum Leuchten bringt, ist so ein bisschen eh… aber mein Headkanon ist einfach, dass die Früchte des Baums schlicht und ergreifend zufälligerweise genau dann reif geworden sind, als er sich eingebildet hat, irgendwas zu bewirken. Also geht das schon klar.
Dr. Psychi find ich mittlerweile als Schurken auch deutlich besser. Beim ersten Mal war ich ja eigentlich kein so großer Fan von ihm, aber wenn ich jetzt so drüber nachdenke, ist er im Grunde kein schlechter Antagonist. Was ich vor allem cool finde ist, wie sehr er von seinem Vorhaben überzeugt ist. Natürlich sind Schurken, die aus ihrer Perspektive nur Gutes wollen, nicht unbedingt was Neues, aber wie emotional er tatsächlich an seiner Idee von einem Universum ohne Konflikt hängt, find ich für Toku Verhältnisse doch recht außergewöhnlich. Und auch seinen Plan find ich durchaus nachvollziehbar, wenn auch etwas einseitig gedacht, aber irgendwo muss man ja nen Fehler einbauen, sonst wär er ja nicht der Schurke. Auf jeden Fall ein wesentlich besserer Ansatz als das Vorgehen von Quervo, Bacht oder Daijinryu.
Der Seitenwechsel von Juggler, würde ich sagen, wurde hiermit eigentlich noch nicht komplett abdeckt, es wurde eher sowas wie „die Saat des Bösen“ in ihm gepflanzt (wortwörtlich) und man hat halt gezeigt, wie er zu seiner Monster Form gekommen ist, als Schurken würde ich Juggler aber definitiv noch nicht betrachten. Der Juggler den wir hier am Ende der Serie sehen, ist auf jeden Fall nicht der, den wir zu Beginn von Orb kennen lernen, hier scheinen die beiden doch eher freundschaftlich auseinander gegangen zu sein. Irgendwas muss da in der Zwischenzeit noch passiert sein. Auch Gai ist auf jeden Fall noch ein anderer Charakter, tatsächlich würde ich sagen, dass der frühe Gai teilweise gar nicht mal so unanstrengend ist, er wirkt hier auf alle Fälle noch deutlich naiver und optimistischer, als er in der Hauptserie rüber kommt. Hab ich aber auch schon schlimmer gesehen.
Was genau die ganzen anderen Ultras jetzt eigentlich mit der Sache zu tun haben, erschließt sich mir irgendwie nicht so ganz, wenn ich ehrlich bin, das ist allerdings ein Problem, dass ich allgemein so ein bisschen mit den modernen Ultraman Staffeln habe. Alles ist einfach immer irgendwie ein riesiges Crossover, auch wenn es gar keinen so wirklichen Grund dafür gibt. Bei Gaia hat es am Anfang den Anschein gemacht, dass die Serie wohl einfach in seinem Universum spielen würde, aber wie er und Agul da am Ende abgehauen sind, hat es dann doch wieder so gewirkt, als wären sie auch nur, wie die anderen beiden aus ihrer Welt hier her gekommen, was halt immer etwas random wirkt. Hat mich aber trotzdem gefreut Gamu mal wieder zu sehen, jetzt wo ich die Serie gesehen hab, weiß ich das ganze nochmal deutlich mehr zu schätzen, da er ja auch zu meinen Lieblings Ultra Protagonisten gehört.


Recht viel mehr gibt es glaub ich zu so einer kurzen Serie, die auch noch ein Spin Off ist, eigentlich nicht mehr zu sagen. Es ist halt einfach schade, dass aus diesem ursprünglichen 10 Episoden Plan, den man für Orb hatte, anscheinend nichts geworden ist. The Origin Saga hätte sicherlich einen durchaus ordentlichen Teil in der Reihe gebildet, aber so wie die Serie jetzt ist, hängt sie, ohne die anderen Teile, halt schon so ein bisschen in der Luft. Wenn ich mich recht erinnere war die Hauptserie in diesem Plan Episode 6, während The Origin Saga Episode 1 ist, sprich es fehlt halt schon nochmal einiges an Content dazwischen, was auch erklärt, warum weder Gai noch Juggler hier ansatzweise an dem Punkt sind, an dem sie sich zu Beginn der Serie befinden. Nichts desto trotz würde ich sagen, dass sich meine Meinung zu der Serie durchaus verbessert hat. Es ist jetzt vielleicht keine meiner Top-Favoriten, aber letztlich erzählt The Origin Saga durchaus eine spannende und stimmige Story, was definitiv mehr ist, als man von vielen anderen Serien behaupten kann.
(Update im Ranking werd ich mir wohl sparen, bis Trigger durch ist)
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Re: Was schaut ihr gerade? (Ultraman Edition)

Beitrag von Ranger L » Mo 21. Mär 2022, 05:06

Mal wieder eine kleinere Serie für zwischendurch, dieses Mal in Form von Ultraseven X, die mir schon lange so ein bisschen im Weg umgeht, wo sie aktuell gerade steht und ich eh das Gefühl hatte, dass meine ursprüngliche Bewertung der Serie ein wenig unfair war. Ich hab jetzt nicht unbedingt erwartet, dass die Staffel auf einmal eine meiner Lieblingsserien wird oder irgendwas dergleichen, aber ich wollte sie auf jeden Fall von diesem etwas undankbaren Platz in meinem Ranking am Übergang von durchschnittlich zu unterdurchschnittlich weg bekommen und ich denke das hat auf jeden Fall funktioniert.

Grundsätzlich finde ich immer noch, dass die Staffel für gerade mal 12 Folgen nicht wirklich viel Plot hat, großzügig bewertet würd ich sagen, die Serie hatte 6 relevante Folgen, die erste, die vierte, in der Agent S als fester Bestandteil des Castes etabliert wird, mit etwas wohlwollen noch Folge 6, weil da zumindest ein bisschen auf das Treiben von Nicht-Maya und die Vergangenheit von Jin geteasert wurde und dann halt die letzten 3, was für Ultraman Verhältnisse wahrscheinlich sogar ein überdurchschnittlich langes Endgame ist.
Trotzdem denke ich, dass ich beim ersten Mal schon ein wenig zu hart zu der Serie war, denn zum einen ist das bisschen was man an Plot bekommt eigentlich ziemlich gut und zum anderen würde ich auch die Folgenhandlungen als sehr solide bezeichnen, verglichen mit vielen anderen episodischen Ultraman Staffeln. Man hatte hier halt eigentlich ausschließlich Alien Plots, mit kaum Kaijuu und auch vom generellen Feeling her orientiert sich die Serie ganz klar an der originalen Ultraseven, mit einer eher düsteren Atmosphäre und kurzen Kämpfen. Gerade diese beiden Aspekte weiß ich jetzt natürlich deutlich mehr zu schätzen, wo ich nicht nur die Originalen Staffeln gesehen hab, sondern eben auch die 70er und 90er Staffeln, von denen viele eben gerade in den Punkten für mich so ein bisschen versagt hatten.
Auch die Charaktere fand ich größtenteils nicht schlecht, Jin ist jetzt sicherlich keiner meiner Lieblingsprotagonisten, aber für das was er ist, hat man einen guten Job mit ihm gemacht. Kei und S waren sehr sympathisch, wobei ich es etwas seltsam fand, dass es am Anfang so dargestellt wurde, als würden diese ganzen DEUS Agents sich eigentlich gar nicht kennen und nur gelegentlich mal zusammen arbeiten, wenn es sich zufällig ergibt, letztlich dann aber doch immer wieder die drei zusammen an irgendwelchen Fällen gearbeitet haben, so als wären sie die einzigen Agents, die es gibt. Aber naja.
Das Endgame find ich immer noch gut, das hat mir auch schon beim ersten mal recht gut gefallen. Man könnte argumentieren, dass es so ein bisschen eine Ryusoulger Situation ist, bei der man sich die ganzen coolen Sachen, bis zum Ende aufgehoben hat, um sie alle auf einmal loszulassen, statt die Serie konstant damit auszufüllen, aber ich denke es hat trotzdem recht gut funktioniert. Man am Ende doch noch sehr viel erklärt, eigentlich alle wichtigen Fragen, wurden beantwortet und man hat es sehr gut hinbekommen, dass sich die Serie letztlich wie ein rundes und durchdachtes Gesamtwerk anfühlt. Dass Elea jetzt Ultraseven aus der anderen Welt herbeirufen kann, weil sie es sich halt wünscht find ich zwar nicht so prickelnd und dieses Konzept, dass Jin sein Bewusstsein für immer verliert, wenn er sich an die Ereignisse erinnern kann (was sogesehen eigentlich eh nicht passiert ist), find ich auch etwas random, aber naja, irgendwelche seltsamen Regeln für Ultrahosts aufzustellen, ist jetzt nicht unbedingt was neues für Ultraman. Aus Eleas Sicht war es denk ich ein durchaus valider Grund Jin nicht von Anfang an in alles einzuweihen. Ansonsten kann man ihnen da nicht allzu viel vorwerfen.

Die Serie kann für mich sicherlich niemals mit Staffeln wie Nexus, Orb oder Geed mithalten, aber unter Neos und Taiga zu stehen, hat sie auf keinen Fall verdient, von den episodischen Ultraman Staffeln gehört sie wahrscheinlich sogar zu den besseren. Wenn man mit der richtigen Erwartungshaltung in die Serie geht, ist sie doch recht unterhaltsam, für das was sie ist. Nach Kiva, die ja zu den größten Verlierern gehört hat, dürfte das jetzt definitiv wieder einer der großen Gewinner meiner bisherigen Rewatches sein.
(Erstaunlich, alles was nötig ist, dass ich mal nicht 6-10 Seiten vollschreibe, ist eine Serie mit 12 Folgen und 50% Füller. Lol)
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Re: Was schaut ihr gerade? (Ultraman Edition)

Beitrag von Red Ranger » Mo 21. Mär 2022, 23:32

Mich hat es damals auch schon gewundert, dass du Neos höher bewertet hast als Ultraseven X. Klar, natürlich spielt immer der persönliche Geschmack eine Rolle, aber gerade die beiden Staffeln haben auf gleicher Staffellänge ein ähnliches Story/Filler-Verhältnis. Ultraseven X hatte mit dem Cyberpunk Setting noch etwas, was die Staffel von anderen Staffeln abgehoben hat. Neos hatte nichts in der Richtung. Bei mir hat Ultraseven X auch tatsächlich wegen dem Setting punkten können. Und das, was an Story geboten wurde, war auch deutlich interessanter als bei Neos.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Ultraman Edition)

Beitrag von Ranger L » Di 22. Mär 2022, 05:02

Ich denke, es war einfach ein Ding der Erwartungshaltung. Ultraseven X gilt halt als „Erwachsenen Toku“ weshalb ich mehr etwas in Richtung Amazons erwartet hatte und dementsprechend enttäuscht war, dass es letztlich nur eine ziemlich episodische Serie ist, während ich in Neos schon mit sehr niedrigen Erwartungen rein gegangen bin, daher hatte sie praktisch nichts zu verlieren.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Ultraman Edition)

Beitrag von Ranger L » Fr 19. Aug 2022, 04:03

Bevor ich mich dem „Ende“ meines Power Rangers Rewatches widme, wollte ich noch schnell was Kleineres dazwischen schieben, das ich auch schon länger auf meiner Rewatch Liste habe, nämlich Ultra Galaxy Mega Monster Battle. Zum einen waren die Subs, die ich beim ersten Mal benutzt hab, ein ziemliches Flickenwerk und teilweise nicht sonderlich gut, zum anderen ist Mega Monster Battle wie Megaforce auch eine Serie, bei der ich schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken spiele, die beiden einzelnen Staffeln zusammen zu fassen und als gemeinsame Serie in meinem Ranking zu werten. Ich finde zwar nach wie vor die erste Staffel einen Tick stärker als die zweite, der Unterschied ist für mich aber definitiv nicht so groß, dass man es nicht miteinander verrechnen könnte und im Grunde genommen bilden die beiden Serien ja auch eine durchgehende Handlung, daher denke ich schon, dass es durchaus Sinn macht, beide Staffeln gemeinsam zu werten.


Was ich an der Serie nach wie vor super spannend finde ist dieses einzigartige Set-Up einer kleinen Raumschiffcrew, die nach einem Hilferuf auf einem von Monstern verseuchten Planeten strandet, wo sie einen Typen mit Amnesie treffen, der Monster kontrollieren kann und dann gemeinsam mit ihm versuchen, herauszufinden, was mit dem Planeten passiert ist. Das Storytelling ist vom Pacing her relativ langsam, aber eben sehr konstant. Ich liebe diesen Erkundungsaspekt, den vor allem die erste Staffel hat, dass die Charaktere langsam aber sicher entschlüsseln, was es mit all dem auf sich hat. Es gab eine einzige Folge in der zweiten Staffel, die man als Füller bezeichnen könnte, aber die war zu nem strategisch guten Zeitpunkt, direkt nach nem Climax und als Rei gerade beschlossen hatte gegen alle Reionics vorzugehen, daher ist es auch nicht großartig negativ aufgefallen. Ansonsten wie gesagt eine relativ durchgehende Story, von Anfang bis Ende, ohne großartigen Leerlauf.
Die erste Hälfte der ersten Staffel war noch größtenteils darauf fokussiert, Rei und das Team näher zueinander zu führen, danach ist man immer mehr dazu übergegangen die Hintergründe des Ganzen aufzudecken, zu erklären was mit den Menschen passiert ist, wo all die Monster herkommen und was Rei mit der Sache zu tun hat. Die Einführung von King Joe Black, hat sich im ersten Moment so ein bisschen erzwungen und konstruiert angefühlt, weil es gefühlt nicht viel mit dem Rest zu tun hatte. In der zweiten Staffel hat man das dann aber auf die Reionics Jäger der Pedan Aliens zurück geführt hat, was tatsächlich sogar sehr viel Sinn ergibt und diesen Kritikpunkt eigentlich komplett in Luft aufgelöst hat. Generell hatte die erste Staffel bereits einiges an Build Up für die zweite und hat viele Dinge etabliert, die später erst wichtig werden. Die ganze Serie hat einfach sehr durchdacht gewirkt. Das mit Bullton z.B. wirkt im ersten Moment auch etwas random, aber wenn man drüber nach denkt, ist es eigentlich total logisch dass Reiblood den Reionics Bulltons mitschickt, weil die ja Monster brauchen, um sich später zu duellieren. Ich find’s auch gut, dass man erklärt hat, warum Ultraman auf Boris war und dass Reiblood derjenige ist, der ihn versteinert hat.
Beim Finale kann ich mich erinnern, dass ich es beim ersten Mal nicht sonderlich mochte, aber im Grunde war es doch recht solide. Dass das Reionics Blut in Rei immer mehr erwacht, je mehr er kämpft und dadurch auch seine Monster stärker werden, ergibt durchaus Sinn, ebenso wie die Tatsache, dass Rei durch seine Kräfte in der Lage dazu ist, Ultraman zu befreien bzw. das Siegel zumindest zu schwächen. Das einzige was ich etwas irritierend finde ist, dass EX Gomora danach bis zum Finale der zweiten Staffel mehr verwendet wurde. Hätte man nicht diese komische Burst Form durch EX Gomora ersetzen können? Aber naja.

Der Übergang zur zweiten Staffel war eigentlich recht fließend, auch wenn es einen kleinen Zeitsprung von einem Monat gab, aber an sich wurde die Story schon relativ nahtlos weitergeführt, da die Crew der Pendragon eigentlich noch nicht recht viel weiter ist, als Ende der ersten Staffel. Die Startfolge fand ich auch extrem stark, mit dem Angriff von Dial auf die Station und die anschließende Evakuierung. Der Rest der zweiten Staffel hat dann primär auf dem Reionics Battle aufgebaut, der vom Konzept her so ein bisschen an den Battle Fight in Blade erinnert, da es auch indirekt um verschiedene Spezies geht, die um die Vorherrschaft kämpfen. Dieser Erkundungsaspekt war in der zweiten Staffel leider nicht mehr so wirklich da, aber durch das Battle Royal Konzept ist eigentlich trotzdem immer was passiert.
Die Anfangsphase hat sich größtenteils mit Reis Kampfeslust durch sein erwachtes Reionics Blut beschäftigt, was recht solide war. Ich bin nicht ganz sicher, was genau Sevens Finne mit der ganzen Sache zu tun hatte, man hat aber später immerhin erklärt, warum sie überhaupt auf dem Planeten war und naja, dass Ultras wundersame Kräfte haben, ist jetzt auch nichts Neues. Danach ist Grande aufgetaucht und hat den Kampf zwischen den Reionics so ein bisschen befeuert. Den Auftritt von Kate Mitte der Staffel fand ich doch etwas random wenn ich ehrlich bin und ich bin auch nicht sicher, was ich davon halten soll, dass der Battlenizer von Rei durch seine „Wiedererweckung“ mutiert. Aber ich schätze das ist wohl irgendwie Teil des Reionics Konzepts. Immerhin hatte Grande diesen Battlenizer auch.
Danach gab’s den einen One Shot und die Folge in der erklärt wurde, was mit Ultra Seven passiert ist. Nebenbei bemerkt muss ich auch sagen, dass Seven Rei Miclas übergibt, macht jetzt auf jeden Fall deutlich mehr Sinn mit dem Wissen, dass der schon immer eines von Sevens Kapselmonstern war. Und anschließend ging es auch schon langsam aufs Endgame zu. Den Endkampf gegen die Pedan Aliens fand ich sau stark. Das Finale war eigentlich auch hier wieder recht solide. Ich bin nicht ganz sicher, warum genau man diese Armored Darkness da wieder mit eingebaut hat. Was hatte die damit zu tun? Ansonsten war der Kampf gegen Reiblood aber auch ziemlich gut. Ich weiß nicht, ob es an den schlechteren Subs lag, mit denen ich Mega Monster Battle beim ersten Mal geschaut hab oder vielleicht hatte ich zu dem Zeitpunkt auch einfach noch nicht genügend Referenzen, aber rückwirkend waren beide Finals vollkommen in Ordnung, wenn nicht sogar leicht überdurchschnittlich. Gerade wenn man sie mal mit den ganzen Showa Finals vergleicht.


Die Charaktere find eigentlich auch alle gut. Vom Set Up her sind die Protagonisten durchaus vergleichbar mit den typischen Ultraman Attack Teams, nur dass es hier halt lediglich eine Crew zum Transport von Waren ist, die zufällig in das Ganze hinein gezogen wird, mit einem Reionics statt einem Ultra Host als neustem Mitglied von außerhalb. Von den Individuen find ich neben Rei wahrscheinlich Hyuga am stärksten, der so diese klassische Mentor Figur verkörpert. Auch Haruna hatte vor allem in der ersten Staffel einiges an Fokus. Oki und Kumano haben insgesamt wahrscheinlich am wenigsten bekommen, waren aber trotzdem beide sympathisch und hatten ihre Momente. Insgesamt definitiv eines der besseren Ultraman Teams.

Anders als in den Meisten Pre Ginga Ultraman Staffeln gab es hier sogar mehrere Schurken. In der ersten Staffel war es eigentlich nur Kate, die quasi nur dazu da war, um Rei zu „trainieren“ und evtl. der King Joe Black, welcher erst später erklärt wurde. Beide waren jetzt nicht unbedingt überragend, aber haben gereicht, um der Serie einen vernünftigen roten Faden zu geben und ein Endgame darauf aufzubauen.
In der zweiten Staffel sind dann die Pedan Aliens und Grande dazu gekommen. Letzterer war halt dieser typische Wild Card/Kämpfer Typ von Schurke, die primär existiert, um den Kampf schwieriger zu machen, was aber auch durchaus sinnvoll war. Er war definitiv effektiv in dem was er sein sollte, für Ultraman Verhältnisse, würde ich sogar sagen, war er ein ziemlich starker Schurke. Die Pedan Alien waren eigentlich auch nicht schlecht, vor allem Dial hat sich mit der Zeit ziemlich gut entwickelt. Ich weiß zwar nicht, warum genau die unbedingt aus der Zukunft sein mussten, hätte es ein einfacher Rache Plot nicht auch getan? Aber da sie am Ende sowieso alle restlos ausgelöscht wurden, macht es eh keinen großartigen Unterschied, also passt das schon.
Zum Ende hin ist dann halt noch Reiblood hinzugekommen. Der war halt so ein bisschen dieser Klassische Mittel zum Zweck Oberschurke, von dem all das Ausgeht, der selbst aber erst ganz zum Schluss eingreift. War jetzt nichts besonderes, aber hat funktioniert, für das was er war. Die Serie brauchte jemanden wie ihn, allein als Erklärung dafür, warum das Alles passiert. Mehr musste er nicht sein.


Ich muss sagen, ich fand beide Serien ja schon beim ersten Mal wirklich gut, aber jetzt, nochmal beide Staffeln gemeinsam bewertet, bin ich umso mehr der Ansicht, dass Mega Monster Battle einer der besten Tokus überhaupt ist. Er ist zweifellos einzig in seiner Art, hat ein starkes Storytelling, gute Protagonisten, für Ultraman Verhältnisse sogar starke Schurken und beantwortet so ziemlich alle wichtigen Fragen. Es ist jetzt nicht unbedingt die Art von Serie die einen Twist nach dem anderen raushaut oder so und man kann ihr vielleicht vorwerfen, etwas low Budget zu sein (auch wenn es meiner Meinung nach deutlich weniger auffällt als z.B. bei Neos), ansonsten macht sie aber nicht viel falsch und ist einfach konstant unterhaltsam. Was will man mehr?
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Re: Was schaut ihr gerade? (Ultraman Edition)

Beitrag von Ranger L » Di 27. Dez 2022, 05:05

Damit ich zum Ende des Jahres wenigstens noch irgendeinen Rewatch mache, nachdem die seit dem Ende meines Power Rangers Marathons eigentlich komplett stagniert haben, hab ich mir jetzt noch schnell Ultraman Ginga angeschaut. Btw. ja, ich werde Ginga S danach auf jeden Fall auch noch schauen, da ich die Chance, dass ich beide Serien gemeinsam werte, hier aber als sehr niedrig einschätze, wollte ich jetzt trotzdem erst mal bloß über Ginga reden, bevor ich mit dem Nachfolger anfange. Ich finde auf jeden Fall immer noch, dass die Serie im Fandom einen relativ unverdient schlechten Stand hat, auch wenn sie durchaus die ein oder andere Schwäche hat, aber im Großen und Ganzen ist Ginga nach wie vor eine sehr unterhaltsame Serie.


Klar kann man die Serie für ihr geringes Budget kritisieren, das zur Folge hat, dass die Kämpfe hier tendenziell eher mittelmäßig sind, vor allem verglichen, mit denen, der späteren New Generation Staffeln (wenn auch immer noch besser als die von The Ultimate Hero) und dass es gefühlt nur zwei Kulissen gab, aber mich persönlich stört das nicht allzu sehr. Tatsächlich mag ich dieses Setting sogar sehr gerne und würde mir eigentlich wünschen, dass mehr Ultra Staffeln mal sowas in der Richtung versuchen würden. Ich find’s cool, dass hier alles relativ „klein“ gehalten ist, ohne eine größere Organisation mit Jets und Panzern, die dem Ultra letztlich sowieso meistens nur im Weg stehen und generell bin ich einfach ein großer Fan davon, wenn Tokus eine etwas familiärere Atmosphäre haben. Dass die Charaktere die ganze Staffel über eigentlich nur in dieser Schule abhängen, obwohl sie selbst gar keine Schüler mehr zu sein scheinen find ich eigentlich sogar ganz irgendwie witzig, auch wenn’s in gewisser Weise etwas improvisiert wirkt. Und was ich auch noch interessant finde ist, dass man hier auf dieses Konzept zurück gegriffen hat, die Monster aus einfachen Menschen entstehen zu lassen, das bei Kamen Rider ja relativ üblich ist, bei Ultraman aber eigentlich kaum zum Einsatz kommt.
Wovon ich kein so riesen Fan bin ist, dass Hikaru immer erst eine Weile warten muss, bevor er die Kräfte von Ginga benutzen kann, auch wenn es jetzt nicht unbedingt prinzipiell unlogisch ist, da Ultras nun mal eigenständig denkende Lebewesen sind, die selbst entscheiden können, wann sie helfen wollen, ich glaube aber, ich hätte es besser gefunden, wenn man ihm einfach gute taktische Gründe gegeben hätte, bestimmte Monster zu verwenden. Außerdem wirft es irgendwie die Frage auf, warum Ginga sich immer so viel Zeit lässt, um zu helfen. Worauf genau wartet er denn?

Das Storytelling würde ich im Rahmen von Ultraman eigentlich auch ganz klar zu den besseren zählen, wirklich viel Leerlauf hatte die Staffel eigentlich nicht. Nach dem Start hat man direkt erst mal für Misuzu, Kenta und Chigusa jeweils eine Fokusfolge bekommen, sodass man jeden Charakter schon mal etwas kennen gelernt hat, bevor man in die eigentliche Handlung startet, während man im Hintergrund schon etwas die Story um Tomoya vorbereitet hat. Qualitativ fand ich vor allem die erste Kenta Folge nicht so sonderlich toll, aber trotzdem fand ich das ganze vom Aufbau her für eine Anfangsphase eigentlich ideal.
Die Story um Tomoya fand ich dieses Mal sogar sehr solide, würde ich sagen. Ein großer Kritikpunkt, den ich ja immer hatte war, dass ich nicht wirklich nachvollziehbar fand, warum Tomoya überhaupt für die Schurken gearbeitet hat, ich denke aber, ich verstehe jetzt, was man implizieren wollte. Man hat es zwar nicht perfekt rüber gebracht, aber ich glaube die Idee war, dass er, genau wie die anderen Leute, die zu Kaijuu wurden, einen von diesen Dark Sparks von Alien Valkie erhalten hat, man es ihm aber nicht wirklich angemerkt hat, weil er, anders als die anderen, keinen Traum bzw. eine Leidenschaft für irgendwas hatte und deshalb nicht so durchgedreht ist. Es hat zwar gereicht, um ihn „böse“ zu machen, aber nicht um ihn komplett zu kontrollieren, wodurch man ihn letztlich auch relativ leicht bekehren konnte. (Komplett die Seiten gewechselt hat er ja auch erst, als der Dark Spark zerstört wurde). Wie gut man es geschafft hat, das zu vermitteln, sei mal da hin gestellt, aber ich glaube zumindest, dass es das war, worauf sie hinaus wollten. Was mich allerdings jetzt dafür umso mehr interessieren würde ist, wie zur Hölle er in den Besitz von Jean-Nine gekommen ist. Ich bin früher immer davon ausgegangen, dass er ihn halt einfach gebaut oder gekauft hat (was mit der Tatsache, dass er ein Millionärs Sohn ist, ja durchaus funktionieren würde), aber mit dem Wissen, dass der ja auch schon zuvor in einigen Zero Specials vorgekommen ist, kommt es schon etwas merkwürdig rüber, dass er hier einfach mal random von irgend so einem Erden-Jungen gesteuert wird. Und ich hätte auch darauf verzichten können, dass er sich mit einer Träne sein komisches „Steuerpult“ wieder zurück zaubert. Aber naja.
In der zweiten Hälfte hatte man dann eigentlich eine relativ durchgehende Handlung von der Story um die eingeschlossene Schule bis zum Finale, mit sehr fließenden Übergängen und guten Cliffhangern. In gewisser Weise könnte man sagen, dass die gesamten letzten 6 Folgen quasi schon Endgame waren. Ich würde auch im Allgemeinen sagen, dass die zweite Hälfte besser war als die erste, vor allem spannender. Das einzige wovon ich halt kein riesen Fan bin, ist die Tatsache, dass alle sich auf einmal durch beten und hoffen Ginga Sparks herbei wünschen können. Erst Misuzu, um Hikaru zu helfen, dann Kenta, Chigusa und Misuzus Vater um Misuzu zu retten und am Ende dann alle, um Taro wieder zu seiner großen Form zurück zu bringen. Generell muss ich sagen, war im Finale relativ viel deus-ex-machina dabei, mit den ganzen schlafenden Leuten, die sich singend aus der Hypnose von Lugiel befreien konnten, dann der Sache mit den Ginga Sparks und am Ende noch Ginga, der durch etwas an sich selbst glauben auf einmal auf die Größe von Lugiel wachsen konnte. Solche Sachen find ich halt eigentlich immer eher semi-geil, wenn ich ehrlich bin.
Rückwirkend betrachtet finde auch, dass am Ende schon relativ viel Background offen bleibt. Man hat lediglich noch erfahren, dass Ginga selbst wohl aus der Zukunft kommt, aber was genau ich mit dieser Information jetzt anfangen soll, weiß ich irgendwie nicht so ganz. Kommt Lugiel dann auch aus der Zukunft? Und wenn nicht, warum ist Ginga dann überhaupt in unsere Gegenwart gereist (das „wie“ ist nochmal ein Thema für sich)? Und ich frag mich auch, wann bzw. wo eigentlich diese Schlacht stattgefunden hat und wie die ganzen Sparks und Dolls danach dahin gekommen sind, wo sie gefunden wurden. Denn der Ginga Spark scheint ja schon von Anfang an das angebetete Teil in diesem Schrein gewesen zu sein, während der Dark Spark augenscheinlich das war, was später das Feuer ausgelöst hat und das war doch erst viel später oder? Also müssen die ja irgendwie stark zeitversetzt abgestürzt sein, was für mich nur Sinn ergeben würde, wenn die irgendwie durch Raum und Zeit geflogen wären. Und was Hikarus Großvater mit der ganzen Sache zu tun hatte, wäre auch noch ganz gut zu wissen gewissen. Allerdings muss ich sagen, dass wir uns da halt wieder so ein bisschen in diesen Bereich begeben, den ich generell an den ganzen New Generation Staffeln etwas anstrengend finde, nämlich die Tatsache, dass alles immer irgendwie miteinander connected ist, gleichzeitig aber jede Serie eine eigene Kontinuität haben will, in der sie sich austoben kann, weshalb man teilweise recht schwer mitkommt, was jetzt wo spielt und wie genau das alles zusammen hängt.

Die Charaktere finde ich eigentlich ziemlich gut, definitiv überdurchschnittlich für Ultraman Verhältnisse. Wie gesagt hat es auf jeden Fall geholfen, jedem zu Beginn direkt erst mal eine Fokus Folge zu geben und natürlich muss man hier auch einfach nochmal explizit hervorheben, wie viel es wert ist, wenn der Protagonist seinen Freunden (und damit auch engsten Verbündeten) seine Identität nicht verschweigt. Ich fand den Aspekt schon beim ersten Mal gut, aber gerade jetzt, nach dem ich beim Ultra Franchise ja im Laufe der Zeit immer und immer wieder auf dieses Problem gestoßen bin, weiß ich es nochmal umso mehr zu schätzen. Das macht einfach so vieles leichter, die Charaktere können sich gegenseitig besser unterstützen, sie kommen nicht wie Idioten und/oder Arschlöcher rüber und können generell viel freier agieren, weil es weniger gibt, auf das sie achten müssen. Ich denke nicht, dass es in diesem Leben nochmal in meinen Schädel gehen wird, warum man das nicht einfach immer so macht.
Von den Individuen her, würde ich wahrscheinlich Misuzu als meine Favoritin bezeichnen, weil sie einfach am sympathischsten charakterisiert ist, aber auch Hikaru find ich eigentlich ziemlich gut. Ich mag seine recht gechillte Art, irgendwie fühlt er sich ein bisschen an, wie eine Mischung aus Eiji und Haruto. Beim Rest gab’s jetzt auch keinen, den ich irgendwie unsympathisch oder nervig fand, selbst Tomoya ist dieses Mal deutlich besser rüber gekommen, auch wenn er Charakterlich wahrscheinlich immer noch das schwächste Glied ist.
Ich find’s auch ganz interessant Ultraman Taro jetzt noch mal zu sehen, wo ich die Original Serie ja kenne und sie nicht besonders gut fand. Ehrlich gesagt gefällt mir der Charakter hier bei weitem besser, als in seiner eigenen Show. Die Background Schnipsel die man hier bekommt, passen zwar auch mal wieder absolut nicht zu dem, was man ursprünglich mal zu ihm etabliert hatte, aber gut, die Entstehungsgeschichte von Taro wurde ja sowieso allerspätestens mit dem Ultraman Story Film komplett geretconed und hier scheint man sich halt eher an den Retcon zu halten, was wahrscheinlich auch besser so ist.


Ich denke im Großen und Ganzen hat sich meine Meinung zu der Serie nicht sonderlich stark verändert. Wie gesagt die Sache mit Tomoya fand ich dieses Mal irgendwie einleuchtender, dafür hab ich, glaub ich, das Finale beim erst mal etwas besser empfunden, das hatte ich auf jeden Fall stärker in Erinnerung und ich denke halt, wenn man etwas mehr Zeit zur Verfügung gehabt hätte, um den Background auszuarbeiten, dass das Gesamtergebnis noch etwas runder geworden wäre, aber ansonsten macht Ginga inhaltlich meiner Meinung nach nicht so viel falsch. Dafür dass die Serie gefühlte 50€ Budget hatte, hat man eigentlich doch ziemlich viel rausgeholt. Qualitativ bewegt sich die Staffel für mich wahrscheinlich auf einem ähnlichen Level wie z.B. Dogengers High School, was auch ungefähr der Bereich ist, wo ich sie vorher hatte.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Ultraman Edition)

Beitrag von Ranger L » So 15. Jan 2023, 05:08

Nach Ginga Ende letzten Jahres hab ich jetzt mal mit Ultraman Ginga S weiter gemacht. Auch das ist definitiv immer noch eine sehr gute Serie. Ich finde auch nach wie vor, dass es nochmal eine klare Steigerung gegenüber dem Vorgänger ist.


Vom Stil her geht die Staffel schon ganz klar in eine andere Richtung als Ginga, mit einem relativ traditionellen Attack Team Setting. Es war definitiv nicht mehr ganz so familiär von der Atmosphäre her, wenn auch immer noch halbwegs klein gehalten, verglichen mit einigen Staffeln der 90er und 2000er. Dafür muss man natürlich sagen, dass die Kämpfe hier deutlich besser waren und die Serie allgemein hochwertiger wirkt. Das Storytelling würde ich wahrscheinlich in etwa auf das gleich Niveau wie das des Vorgängers stellen. Besonders viel Leerlauf gab’s eigentlich nicht. Insgesamt so 2-3 Folgen, die man als Füller bezeichnen könnte, wobei man bei zwei davon sogar noch argumentieren könnte, dass Charaktere daraus im Finale vorgekommen sind (wenn gleich sie da jetzt nicht unbedingt eine super wichtige Rolle hatten). Qualitativ fand ich die Folgenhandlungen auch sehr konstant, einen richtig krassen Aussetzer, gab’s eigentlich gar nicht, vielleicht ein, zwei Folgen, die ich etwas schwächer fand, wie diese Gan Q Folge z.B. aber selbst die war immer noch ok. Der Rest hat größtenteils sehr gut aufeinander aufgebaut, im Rahmen von Ultraman würde ich Ginga S auf jeden Fall zu den Plot lastigeren Staffeln zählen.

Der Start war direkt ziemlich gut. Hat gleich mal mit nem Cliffhanger aufgehört und die Anfangsphase eingeleitet, die sich hauptsächlich damit beschäftigt hat, Sho und Hikaru zusammen zu führen, was eigentlich recht gut funktioniert hat. Die Einführung der Ginga Strium Form war etwas random, aber jetzt nicht prinzipiell unlogisch, dass sich irgendso ein Ultra Wissenschaftler ein Armband mit verschiedenen Ultraman Kräften aus dem Hut zaubert, find ich noch halbwegs plausibel. Darüber hinaus gab’s noch etwas World Building, was meiner Meinung nach ruhig auch noch etwas mehr hätte sein dürfen. Der Background der Victorianer mit diesem anderen verstoßenen Klan war ganz interessant, das hätte man aber definitiv noch etwas vertiefen können und wie auch schon beim ersten Mal gesagt, hätte mich halt wirklich brennend interessant, wie genau Ultraman Victory eigentlich mit dieser ganzen Sache in Verbindung steht. Es wurde lediglich gesagt, die Victorianer hätten damals die Victory Lance „erhalten“ (was auch immer das konkret bedeutet) und das hat dann zum Streit geführt, aber wie genau die in den Besitz dieser Victory Lance und damit auch der Spark Doll von Victory gelangt sind, wurde leider nie erklärt.
Den Climax Folge 7/8 fand ich saustark. Spannender Zweiteiler, mit dem man sehr schön auf den Seitenwechsel von Mana hingearbeitet hat. Ich find’s vor allem auch sehr lobenswert, dass man am Ende das Victorium benutzt hat, um Ginga und Victory wiederzuerwecken, nachdem sie vom Exceller ausgeknockt wurden. Kein Licht in den Herzen der Menschen oder irgendsowas in der Art. Dass man Misuzu in die Redemption von Mana miteingebaut hat, war find ich eine super Entscheidung, sie ist sowieso die Seele der Serie, da hat das perfekt funktioniert, um Mana aufzutauen (auch wenn ich nicht unbedingt ein riesen Fan davon bin, dass sich ihre Selbstheilungsfunktion am Ende selbst wieder eingeschaltet hat). Der Tod von Shepardon in der Folge danach gehört ebenfalls noch zu den Nachwirkungen des Zweiteilers 7/8, weil man auf den Verletzungen, die Shepardon da erhalten hat, aufgebaut hat. Sowas find ich immer cool, wenn man mit den Folgen von irgendwelchen Ereignissen arbeitet, statt es einfach als One-Off zu belassen und anschließend zu vergessen.
Das Endgame war auch nochmal ziemlich spannend. Es hat zwar mit so ner relativ typischen „irgendwelche arschigen Oberbosse geben sinnfreie Befehle“ Geschichte angefangen, hat sich aber dann doch sehr gut entwickelt. Wie die Charaktere damit umgegangen sind, fand ich ziemlich stark und auch wie man Mana in diese ganze Story involviert hat, um ihre Redemption endgültig abzuschließen, war super. Das Ganze war auch insgesamt 4 Folgen lang, was ich bei einer Serie mit nur 16 Folgen definitiv als überdurchschnittlich bewerten würde. Dieses „nur noch einmal Verwandeln“ Ding im Finale war ein bisschen random, allerdings find ich es auch hier wieder sehr schön, dass man auf das Victorium in den Ketten der Victorianer zurückgegriffen hat, um Ginga und Victory wiederzuerwecken, statt einfach nur auf ihre Anfeuerungsrufe. Der Finalkampf war ebenfalls sehr effektiv. Die Sache mit dem Backup von Mana in der Victorium Kette fand ich ziemlich clever, so konnte man ihren Tod voll durchziehen, aber dennoch eine logische Hintertür offenlassen, um sie im Epilog Film wieder zurückzubringen. Alles in allem ein wirklich sehr starkes Endgame, vielleicht sogar eines der besten im Ultraman Bereich.

Die Charaktere sind immer noch gut, auch wenn ich sagen würde, dass ich im direkten Vergleich wahrscheinlich die erste Truppe bevorzuge. Ich find’s aber nach wie vor cool, dass das alte Team mit der Zeit trotzdem ein paar Gastauftritte hatte. (Bloß schade, dass Kenta keine eigene Folge bekommen hat). Tomoya war hier definitiv besser, das muss man sagen. Vom neuen Team hatte den meisten (Einzel) Fokus wahrscheinlich sogar Gouki. Arisa und der Commander hatten eigentlich erst bei der Story um die Victorium Cannon im Endgame etwas mehr zu tun, aber auch die beiden sind immer noch in Ordnung. (Btw. Irgendwie witzig die Schauspielerin von Sawa nach Build nochmal in einer anderen Rolle zu sehen, auch wenn ich die Serie ja eigentlich schon gesehen hab, aber damals kannte ich sie halt noch nicht). Sho hat sicherlich ein paar Folgen gebraucht, ist dann aber auch recht schnell umgänglich geworden. Ich find’s gut, dass man den Konflikt mit Hikaru nicht zu unnötig lange gezogen hat, sowas kann sehr schnell mal nervig werden, aber so wie man es hier umgesetzt hat, hat es gepasst und danach war der Charakter eigentlich recht sympathisch.
Dass mit der Geheimidentität, muss ich allerdings sagen, war hier halt schon wirklich besonders schlecht, selbst für Ultraman Verhältnisse. Vor allem dieses ständige, Mitten während dem Kampf abhauen, ohne jegliche Konsequenzen. Mal ernsthaft, jeder andere Arbeitgeber hätte Hikaru schon lange rausgeschmissen. Vor allem versteh ich hier auch um so mehr nicht, warum Hikaru es ihnen überhaupt verheimlicht, schließlich hat er das in der Vorgängerstaffel ja auch nicht getan. Es weiß doch aus eigener Erfahrung, dass es nur Vorteile hat, ehrlich zu sein. Auf der anderen Seite könnte man wohl argumentieren, dass er im Grunde genommen gar nicht wirklich versucht hat, es zu verstecken und die anderen einfach nur zu dumm waren, 1 und 1 zusammen zu zählen. So oder so wirklich eine der schlechtesten Umsetzungen.

Die Antagonisten waren solide, positiv rausgestochen ist natürlich vor allem Mana, die eine sehr schöne Entwicklung durchgemacht hat. Es war jetzt vielleicht keine so Staffellange Arc im Stil von Alain oder Chase, im Großen und Ganzen aber sicherlich trotzdem eine der besseren Redemptions mit einem guten Höhepunkt. Zu diesem Exceller fehlt mir halt ehrlich gesagt einfach etwas Background. Ich bin mir nach wie vor nicht ganz sicher, ob der jetzt tatsächlich für Lugiel gearbeitet hat (wofür sprechen würde, dass er ihn die ganze Zeit mit „Meister“ anspricht) oder ob er einfach nur irgendso ein Alien ist, das zufällig von ihm weiß und sich seinen Körper zu Nutze machen will. Aber gut, dieses Background Problem hatte die erste Staffel auch schon. Und wie immer bei Ultraman gilt natürlich, überhaupt konstante Hauptschurken zu haben, ist auf jeden Fall schonmal ein guter Anfang. (Btw. Bilde ich mir das nur ein oder sehen diese Fußsoldaten, die der Exceller Chiburoids nennt, aus wie die Pedan Seijin aus Mega Monster Battle?)


Ginga S war ja erst meine dritte Ultraman Staffel (und damals auch die beste von den dreien, die ich gesehen hatte), weshalb ich definitiv damit gerechnet hatte, dass ich die Serie vielleicht etwas zu wohlwollend bewertet hab und jetzt, mit über 30 Staffeln auf dem Buckel, vielleicht etwas nach unten korrigieren muss, aber ehrlich gesagt hat sie sich deutlich besser gehalten als erwartet. Vor allem vom Ende war ich sehr positiv überrascht, nachdem mich das des Vorgängers ja tatsächlich etwas enttäuscht hatte. Es gibt zwar schon noch ein paar Schwachpunkte, aber das waren eigentlich nur die, die ich auch noch vom ersten Mal in Erinnerung hatte und an sich jetzt auch nichts extrem Weltbewegendes. Ich würde die Serie ohne Zweifel immer noch zu den besten Ultraman Staffeln zählen.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Ultraman Edition)

Beitrag von Ranger L » Do 20. Jul 2023, 04:08

Da auf krdl vor kurzem die letzten noch fehlenden Folgen von Ultra Q Dark Fantasy mit Subs hochgeladen wurden, was ja eine der wenigen Ultra Serien ist, die mir noch gefehlt hat, hab ich mir gedacht, es würde sich doch anbieten, die mal kurz dazwischen zu schieben. Mit ihren 26 Folgen ist sie ja auch nicht sonderlich lang und sollte daher nicht allzu viel Zeit fressen. Ich bin jetzt durch und ich muss ehrlich sagen, dass die Serie für meinen Geschmack leider deutlich näher an der Qualität von Neo Ultra Q dran ist, als an der der originalen Serie.


Das Set-Up ist auch hier sehr stark an die originale Ultra Q angelehnt, man hat wieder eine kleine Gruppe von Journalisten (bzw. in dem Fall einen Journalisten, eine Fotografin und einen Professor, der nur gelegentlich mal auftritt), die immer irgendwie in irgendeine Art von Sci-Fi/Horror/Mystery Kurzgeschichte involviert werden, wobei es aber wie bei Neo Ultra Q wieder so ist, dass manche Folgen mehr mit ihnen zu tun haben, als andere. Es gab sogar ein paar Folgen, in denen sie überhaupt nicht vorgekommen sind, vor allem zum Ende hin, von den letzten 5 Folgen, waren sie in 4 nicht dabei (und für meinen Geschmack waren das tendenziell auch meistens eher die schlechteren Folgen). Charakterlich waren die Protagonisten für meine Empfindung sogar ein bisschen markanter, als die von Neo Ultra Q, wenn vielleicht auch nur deshalb, weil die Serie halt länger ist und man deshalb mehr Zeit hatte, sich an sie zu gewöhnen, irgendwas sonderlich Krasses waren sie jetzt aber auch nicht.

Neben dem Setting gab’s tatsächlich auch einige Folgen, die auf eine Folge aus dem Original Bezug genommen haben, was mal besser, mal schlechter funktioniert hat (natürlich auch abhängig davon, ob ich den Plot schon beim ersten Mal mochte oder nicht). Insgesamt muss ich sagen, fand ich die Qualität der einzelnen Folgen aber ebenfalls wieder sehr schwankend. Wie auch Neo Ultra Q hat sich die Serie so ein bisschen nach diesem Garo „Erwachsenen Toku“ Stil angefühlt, (obwohl sie sogar vor Garo rausgekommen ist. Ich frag mich, ob Amemiya sich hiervon inspirieren hat lassen) und was mir hier noch zusätzlich aufgefallen ist, die originale Ultra Q hat sich ja eigentlich primär auf Kaijuu und Alien Plots beschränkt, während die hier tendenziell sogar eher die Ausnahme waren. Die meisten Folgen haben auf irgendwas ganz Eigenem aufgebaut, wie irgendwelchen mysteriösen Objekten, Geistern oder Wissenschaftsprojekten, was unter anderem zur Folge hatte, dass es letztlich doch einige Folgen gab, die mit einem Toku eigentlich nur noch sehr entfernt was zu tun hatten. Und es gab auch generell viele Folgen, die für meinen Geschmack einfach nur seltsam waren oder bei denen zu viel Kontext gefehlt hat.
Was ich auch nicht so prickelnd finde ist, dass es, wie schon bei Neo Ultra Q, ein paar Folgen gab, die mehr oder weniger ein offenes Ende hatten. Diese Story mit den Aliens in Folge 2 ist mehr oder weniger offengeblieben, diese Geschichte mit den „Servants of Hieronymus“ in Folge 5 hat man nicht so wirklich zu Ende gebracht, Folge 20 mit diesem seltsamen Genom, das vielleicht, vielleicht auch nicht die Menschheit auslöscht, wurde einfach so stehen gelassen und auch in Folge 21 mit diesen „Repräsentanten“ der Planeten, hat man letztlich nicht wirklich aufgelöst, was genau das jetzt zu bedeuten hatte. Das Traurige daran ist, dass einige von diesen Folgen eigentlich sogar zu den besseren gehört hätten.
Dass man mal eine vorherige Folge fortgesetzt hat, ist nur ein einziges Mal vorgekommen und zwar in Folge 16, die auf dem Plot der allerersten Folge aufgebaut hat, was zwar ganz nett war, wahrscheinlich auch eine der besseren Folgen, aber meiner Meinung nach hätte es eben einige andere Plots gegeben, bei denen es sich deutlich mehr angeboten hätten, sie wieder aufzugreifen. Und anders als Neo Ultra Q hätte die Serie hier auch durchaus die Zeit gehabt, das mit mehreren Plots zu machen. (Btw. will ich noch kurz am Rande anmerken, dass viele der besseren Folgen der Staffel, von Shozo Uehara geschrieben wurden, darunter 1 & 16, während viele der Folgen aus der Kategorie „seltsam“ von Chiaki Konaka oder Ai Ota geschrieben wurden)


Recht viel mehr kann ich hier eigentlich auch nicht mehr sagen. Ist halt ne komplett episodische Serie, ohne Rahmenhandlung oder irgendwas, das schränkt meine Möglichkeiten sehr stark ein. So wirklich begeistert hat mich die Serie ehrlich gesagt nicht. Gibt schlimmeres, kommt für mich aber ebenfalls nicht ansatzweise an die originale Ultra Q ran.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Ultraman Edition)

Beitrag von Ranger L » Do 17. Aug 2023, 04:12

Als kleineres Zwischending hab ich mir jetzt mal Ultraman X vorgenommen. Das war ja meine erste Ultraman Staffel, weshalb ich damals die ganzen Crossover Elemente natürlich noch nicht wirklich beurteilen konnte und außerdem ist X auch einer der Tokus, zu denen ich nie eine richtige Review geschrieben hab, daher dachte ich, wäre es hier auch langsam mal Zeit, für einen Rewatch. Im Großen und Ganzen find ich die Staffel immer noch recht unterhaltsam, auch wenn sie jetzt sicherlich nichts wahnsinnig Beeindruckendes ist. X ist halt ne relativ simple Serie, die genau weiß, was sie sein will und auch nicht recht viel mehr als das ist. Das was die Staffel macht, macht sie aber größtenteils ziemlich gut, wenn auch nicht immer perfekt, ein paar kleinere Punkte gibt es durchaus, die ich zu kritisieren hab, aber jetzt nichts, was die Serie ruinieren würde.


Im Kern ist die Staffel natürlich sehr episodisch, aber vergleichbar mit Dekaranger ist es eigentlich nie wirklich negativ rausgestochen. Die Folgenhandlungen waren eigentlich relativ konstant gut, mit ein paar wenigen Ausreißern und auch die Kontinuität unter den Folgen war recht gut, mit so gelegentlichen Kleinigkeiten, die mal in einer Folge am Rande erwähnt oder angeteasert und dann später nochmal aufgegriffen wurden. Folgen, die ich jetzt wirklich als klar irrelevant bezeichnen würde, gab es trotz des episodischen Aufbaus der Staffel tatsächlich erstaunlich wenige. Je nachdem wie man die Team Ups, Toy Einführungen und individuellen Charakterbackground wertet, hatte die Staffel so irgendwas zwischen 9 und 17 relevante Folgen, ich würde hier sogar eher Richtung obere Grenze tendieren, da ich die Umsetzung des Collectables bzw. dieser Armors im Vergleich zu vielen anderen Staffeln in den letzten Jahren verhältnismäßig gut fand. Sicherlich nicht perfekt, aber geht auf jeden Fall deutlich schlimmer.
Das Setting der Serie ist definitiv eher Standard, mit einem klassischen Attack Team und einer Welt, in der Monster mehr oder weniger einfach existieren, wobei man hier sogar noch erfahren hat, was genau den Monsterboom ausgelöst hat, nämlich dieser Ultra Flare vor 15 Jahren, der die Spark Dolls zum Leben erweckt hat. Was ich mich hier allerdings frage ist, woher genau die Spark Dolls im X Universum eigentlich kommen. In Ginga weiß man grob, wie sie entstanden sind, aber X spielt ja in ihrer eigenen Kontinuität und hier wiederum hat man lediglich erfahren, wie sie erwacht sind, aber nicht warum sie überhaupt existieren. Gleichzeitig hat man zu Beginn aber auch mal erwähnt, dass Demaaga wohl von einem Giant of Light versiegelt wurde, was darauf schließen lässt, dass es in dieser Welt auch vorher schon Ultras gab. Da hätte meiner Meinung nach einfach etwas mehr World Building nicht geschadet.

Die Crossover mit Zero und Max waren beide recht gut. Das mit Zero war auch noch in der Hinsicht relevant, dass Prof. Gourman die Identität von Daichi herausfindet. Was ich allerdings etwas seltsam finde ist, dass der Professor sowohl Zero als auch Max zu kennen scheint, X aber nicht, obwohl der selbst ein Ultra ist. Ist der Typ sowas wie ein interdimensionaler Ultra Experte? Außerdem hab ich mich in beiden Folgen so ein bisschen gefragt, wie genau die jeweiligen Aliens der Folge immer auf die Idee gekommen sind, das alles ausgerechnet in der Kontinuität von X abzuziehen und nicht in ihrer eigenen. Das ist halt wieder dieses „Alles muss immer irgendwie connected sein, soll dabei aber trotzdem immer in seiner eigenen Welt existieren.“ Aber naja. Den Zweiteiler 6-7 dazwischen fand ich auch ziemlich stark. Dass da ein Zweiteiler ist, hatte ich tatsächlich gar nicht mehr auf den Schirm, ich war mir auch anfangs nicht so sicher, was ich davon halten soll, dass man diese random Frau da noch mit eingebaut hat, letztlich hat der Plot aber sehr gut funktioniert.
Die Einführung der Exceed X Form muss ich sagen, war extrem random, ich hatte nicht mehr in Erinnerung, dass die so schlecht war. Mitten in dieser digitalen Welt war auf einmal random ein Regenbogen, der den Xlugger ausgespuckt hat und das war’s. Was zur Hölle? (Btw. wurde die Folge von Hiroki Uchida geschrieben. Bin mir nicht sicher, was mir das im Bezug auf Gotchard sagen sollte) Man hat im Finale dann zwar nochmal versucht, dem ganzen etwas mehr Kontext zu geben, mit dem Twist, dass vor 15 Jahren schon Daichis Eltern auf diesen Xlugger gestoßen sind und deren ganze Forschung darauf zurückzuführen ist, was ich von der Idee her zwar ganz nett finde, aber was genau dieses Ding jetzt eigentlich ist, wo es herkommt und was das mit irgendwas zu tun hat, beantwortet das irgendwie immer noch nicht. Der Rest des Ginga Crossovers war dann aber doch ziemlich gut. Man hatte hier zumindest eine halbwegs passable Erklärung, warum das Ganze nicht in Gingas Dimension stattgefunden hat und ich find’s auch ganz cool, dass man die Gelegenheit genutzt hat, um Shou Daichi im Umgang mit seiner neuen Waffe unterrichten zu lassen. Hat mich etwas an das Ribut Crossover aus Trigger erinnert.
Die zweite Hälfte, nach dem Crossover, war insgesamt definitiv ereignisärmer als die erste, man hat durch diese Dark Thunder Energy, aber immerhin schon ein wenig die Existenz von Greeza angeteasert, wodurch das Endgame nicht so aus dem Nichts gekommen ist. Folge 19 mit diesem M1 Wesen fand ich etwas random. Ich bin mir relativ sicher, dass der in Ultra Q keine solchen Kräfte hatte. Das Nexus Crossover war solide, cool dass man hier tatsächlich den Schauspieler von Komon als Tachibanas Ehemann miteingebaut hat. Allerdings frag ich mich auch hier wieder, was genau diese Space Beasts und Nexus überhaupt in dieser Dimension zu suchen hatten. Außerdem hatte Daichi hier die perfekte Gelegenheit, um Tachibana seine Identität zu verraten, nachdem diese den anderen sofort erzählt hat, dass sie sich in Nexus verwandelt hat, er hat sich aber selbstverständlich ohne sinnvollen Grund dagegen entschieden.
Das Finale war ebenfalls in Ordnung, aber definitiv nicht so gut wie das von Ginga S. Der erste Teil war auf jeden Fall besser als der Zweite. Ich mochte den Aufbau und den Cliffhanger, Daichi und X zurückzubringen, ging mir persönlich dann aber wieder viel zu viel über Emotionen und Ansprachen und wie gesagt bin ich auch nicht sicher, was ich von diesem Xlugger Twist halten soll, weil er eigentlich nicht wirklich irgendwas beantwortet hat. Ich mochte aber den Finalkampf und das Konzept, dass X mit den Spark Dolls fusioniert, um Greeza zu besiegen.
Den Epilogfilm fand ich ehrlich gesagt ziemlich schwach. Ich versteh absolut nicht, was zur Hölle Tiga schon wieder hier verloren hatte, vor allem weil er hier ja nicht mal einfach nur aufgetaucht ist, sondern es so dargestellt wurde, als wäre er schon seit Jahrhunderten hier versteinert, wie in seiner eigenen Staffel. Und natürlich hat man es sich in dem Atemzug auch nicht nehmen lassen, wieder irgendwas mit dem Licht in den Herzen der Menschen einzubauen, wovon mich in diesem Leben glaub ich niemand mehr überzeugen wird, dass es ein gutes erzählerisches Mittel ist.


Die Charaktere fand ich insgesamt recht gut, wenn vielleicht noch nicht absolutes Top Level. Ich würde sagen sie liegen irgendwo im selben Bereich wie die von Decker. Tatsächlich hatte ich gar nicht mehr in Erinnerung, dass das Team hier, für eine eher kurze Staffel, eigentlich doch relativ groß ist, mit den Wissenschaftlern waren es insgesamt 11 Leute, wodurch es von der Fokusverteilung her nicht unbedingt perfekt war. Sympathisch waren zwar eigentlich alle, aber gerade diese beiden „Kommunikationsoffiziere“ (oder was auch immer deren exakte Berufsbezeichnung ist), die da immer in der Kommandozentrale rumgesessen sind, hatten eigentlich kaum mehr als 2-3 Zeilen pro Folge und auch Hayato (aka Nicht-Taiga) hat letztlich nicht sonderlich viel bekommen. Neben Daichi und Asuna fand ich hier sogar fast den Commander und seine Stellvertreterin am besten charakterisiert, die Commander Fokus Folge 15 war wahrscheinlich auch eine meiner Lieblingsfolgen der Staffel. Und auch die Wissenschaftlerseite um Prof. Gourman und Rui war ziemlich gut.
Die Umsetzung der Geheimidentität fand ich hier sogar verhältnismäßig ok, wenn man mal davon absieht, dass Asuna in der ersten Folge natürlich nicht sieht, wie Daichi sich direkt vor ihrer Nase in X verwandelt. Und Daichi hatte selbst verständlich auch hier absolut keinen plausiblen Grund es nicht einfach zu sagen (die Nexus Folge hat das sehr schön untermauert), aber immerhin wurde er teilweise von Gourman gedeckt, wodurch es nicht ganz so sehr auf die anderen zurückfällt und außerdem wurde des Öfteren gezeigt, dass sich die Charaktere hier lange Zeit gar nicht bewusst waren, dass X überhaupt ein Mensch sein könnte. Gut ist sicherlich was anderes, aber verglichen mit Ginga S oder auch Decker, ist es hier zumindest nicht ganz so negativ rausgestochen.

Übergeordnete Schurken im klassischen Sinne hatte man hier ja eigentlich nicht. Lediglich Greeza, der mehr oder weniger der Hauptfeind der Staffel war, dadurch dass er sowohl der Auslöser des Ultra Flares war, als auch die Dark Thunder Energy geschickt hat. Ein interessanter „Charakter“ war er sicherlich nicht, er wurde eigentlich auch mehr wie so eine Art Naturgewalt dargestellt, als solche hat er aber ziemlich gut funktioniert. Wie gesagt hatte man so zumindest die Möglichkeit, die Serie auf einen vernünftigen Abschluss hinauslaufen zu lassen, der nicht komplett aus den Fingern gesaugt wirkt, das ist auf jeden Fall schon mal deutlich mehr, als man von den meisten Showa Staffeln behaupten kann.


Wirklich verändert hat sich meine Meinung hier eigentlich nicht. Insgesamt würde ich auf jeden Fall nach wie vor sagen, dass sich die Staffel am oberen Ende der episodischen Serien befindet. An Max kommt sie für mich nicht ran, die ist für mich ja sowas wie das Non-Plus-Ultra der komplett episodischen Tokus, aber ansonsten hat sich X eigentlich sehr gut gehalten. Sie hat sich jetzt nicht verbessert, aber auch nicht großartig verschlechtert, wovon ich definitiv befürchtet hatte, das es passieren könnte.
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Re: Was schaut ihr gerade? (Ultraman Edition)

Beitrag von Ranger L » Mo 18. Dez 2023, 05:11

Zum Ende des Jahres (und damit auch der aktuellen Ultra Saison) hab ich mir gedacht, ich sollte vielleicht nochmal eine Ultraman Staffel rewatchen (damit sich das Ranking Update nach Blazar auch wirklich rentiert), weshalb ich mir jetzt mal Ultraman Orb angeschaut hab (womit dann außerdem all meine 2016er Ultra Serien vollständig abgedeckt wären). Definitiv immer noch eine gute Serie, auch wenn ich tatsächlich sagen muss, dass ich sie dieses Mal nicht mehr ganz so stark empfunden habe, als beim ersten Mal. Gerade jetzt direkt auf Yami wo Terasu Mono hab ich die Serie doch als etwas weniger konstant wahrgenommen, aber wenn sie gut war, dann richtig.


Das Storytelling, muss ich sagen, war insgesamt nicht ganz so gut wie in meiner Erinnerung, wenn auch immer noch sehr solide. Insgesamt dürften es so zwischen 15 und vielleicht maximal 22 relevante Folgen gewesen sein, was für Ultraman Verhältnisse definitiv gut ist, aber trotzdem irgendwie weniger, als ich dachte. Vor allem die Anfangsphase hat sich doch etwas gezogen meiner Meinung nach. Der Start war ok, aber doch etwas random, wirklich viel Kontext hat man erstmal nicht bekommen. Danach hat man immerhin recht zügig erklärt, dass Juggler für die Flut an Monstern verantwortlich ist. Was außergewöhnliches scheinen Kaiju in der Welt von Orb ja generell nicht unbedingt zu sein. Danach ist aber erst mal nicht mehr wirklich viel passiert, vor allem zumal Juggler ja anscheinend schon am Ende von Folge 4 all seine Kaiju Karten versammelt hatte, bis auf Belial, dann aber nochmal 6 Folgen gebraucht hat, um mit seinem Plan wirklich zu starten. Viele klare Füller gab‘s jetzt eigentlich gar nicht unbedingt und auch die Folgenhandlungen waren jetzt nicht unbedingt schlecht, wenn auch nicht großartig mehr als das, aber irgendwie war mir die Anfangsphase einfach etwas zu viel Teasing und zu wenig Konkretes.
Wirklich Fahrt auf genommen hat die Serie dann erst so um Folge 10, mit der Zerschlagung dieses seltsamen Alien Kartells, die auch ziemlich gut war. Der Mittelteil war insgesamt mit Sicherheit der spannendste Teil der Staffel, man hatte da ja mehr oder weniger drei Zweiteiler back-to-back nur mit dieser Clipshow Folge noch dazwischen gequetscht. Der Orochi Zweiteiler war ziemlich stark und effektiv als Climax auf den die Serie hingearbeitet hat, auch wenn er vielleicht etwas früher hätte kommen können. Ich liebe auch einfach nach wie vor die Thunder Breaster Form. Generell kann man bei mir mit Bezerk Formen selten was falsch machen und das ist definitiv eine der besten im gesamten Toku Bereich. Nur diesen Moment, als diese Waldgeist Prinzessin aus der Pflanze gekommen ist, fand ich etwas random. Warum hat das zusammensetzen dieses Steins nicht geholfen, aber das schon? Aber naja.
Der Galactron Zweiteiler ist nach wie vor ein absolutes Meisterwerk. Man bekommt sogar mehr Informationen zu dem Ding als ich in Erinnerung hatte und der Rest wird dann ja später noch im Crossover Film mit Geed nachgeliefert. Aber mal losgelöst davon, allein die Atmosphäre dieser Folgen und dann dieser Thunder Breaster Kampf in der Zweiten Folge, der nochmal untermauert, warum ich die Form so cool finde. Und natürlich ist es auch schön, dass man das ganze danach nicht einfach so stehen lässt, sondern den anschließenden Zweiteiler dazu nutzt, das Geschehene etwas zu verarbeiten und damit auf das Debut der Final Form hinzu arbeiten. An sich find ich das Konzept, dass die Final Form eigentlich Orbs wahre Form ist, auch ziemlich cool, ich muss aber sagen, dass ich mir doch noch etwas mehr Kontext dazu gewünscht hätte, warum genau er die Form bisher nicht benutzen konnte. War das jetzt nur ein Psychologisches Ding und allein das Wissen, dass Natasha damals überlebt hat, hat die Blockade gelöst? Außerdem frag ich mich, wo genau jetzt diese leere Karte herkam, die Gai da von seiner Halluzination bekommen hat. Ich meine, weder Naomi noch Natasha waren wirklich anwesend. Also was war das?
Danach hat es nochmal etwas nachgelassen, mit ein paar mehr One Shots, von denen ich auch ein paar nicht so gut fand, wie die in der Naomi eifersüchtig auf ihre Freundin war. Sowas wie Folge 22 find ich dann aber wieder ganz cool. So mega gechillte „Ruhe vor dem Sturm“ Folgen, mag ich ja generell recht gern.
Das Endgame war dann auch nochmal ziemlich stark. Guter Showdown zwischen Juggler und Orb und auch der Magata no Orochi Plot war ziemlich spannend. Es hat auf jeden Fall geholfen, dass man durch das ganze Teasing und das Verlassen der Erde sämtlicher Aliens schon recht gut darauf hingearbeitet hat. Selbst mit Jugglers Redemption komm ich mittlerweile deutlich besser klar, als beim ersten Mal. Ich finde zwar immer noch, dass es in der Situation etwas zu schnell geht, aber mit dem Wissen wie Juggler früher war und auch was man mit ihm später noch machen wird, find ich jetzt nicht mehr, dass es prinzipiell dem Charakter widerspricht oder so. Alles in alles wahrscheinlich sogar eines der besseren Ultra Finals. Allein die Tatsache dass es weder ein aus den Fingern gesaugter Folgenplot war, noch man auf irgendwelche Wundermittel zurückgreifen musste, um den Endgegner zu besiegen, setzt es praktisch schon automatisch über den Durchschnitt. Und es hat hier auch irgendwie Sinn gemacht, dass Gai am Ende wieder alleine loszieht, auch wenn es mich nach wie vor sehr irritiert, dass er Naomi nicht gesagt hat, dass er Orb ist. Erst im Film durften es dann doch noch alle rausfinden.
Den Epilog-Film fand ich btw. ziemlich random. Die Anfangsszene hatte gefühlt nichts mit dem Rest zu tun und wer Hölle war diese Frau eigentlich und was genau hatte die für ein Problem? Gleiches gilt auch für diesen Typen mit dem Roboterkörper, den Orb anscheinend kennt. Außerdem hat mir der irgendwie die Frage aufgeworfen, was genau es eigentlich mit diesem Dark Ring auf sich hat. Ich kann mich nicht erinnern, dass Juggler den schon in The Origin Saga hatte, also was sind das für Dinger und warum hatte diese Frau auch einen? Der von Juggler wurde ja zerstört.

Mit den Karten als Collectable bin ich ehrlich gesagt auch nur so semi-zufrieden, auch wenn sie immer noch besser sind, als viele andere Ultra Collectables der letzten Jahre. Was ich halt gut finde ist, dass ihre Funktionalität relativ straight forward ist und nicht die einen das machen und die anderen das bzw. sie auf einmal irgendwelche random Fähigkeiten entwickeln wie z.B. ein menschliches Mädchen erschaffen und es in die Erinnerungen ihrer Mitmenschen brennen (nur mal so als absolut fiktives Beispiel). Aber wo die Dinger eigentlich herkommen und vor allem, wie genau das mit diesen Versiegelungen der Ultras funktioniert, hätte mich schon interessiert. Hinterlassen die einfach nur so ne Art Energie-Abdruck, die Gai dann mit seinen Karten aufsammelt oder haben sich die Ultras selbst „geopfert“ um diese Monster zu versiegeln? Und was haben die schon wieder alle in Orbs Dimension zu suchen?


Die Charaktere sind definitiv eine der Stärken der Serie. Generell bin ich bei Ultraman ja immer ein Fan davon, wenn man kein klassisches Attack Team hat, allein schon der Abwechslung wegen. Gut es gibt VTL, aber das kommt nur am Rande vor und spielt außerhalb von Ittetsu eigentlich kaum eine Rolle. Ich mag auch einfach das Konzept der SSP (auch wenn Something Search People der dümmste Name ist, den ich je gehört hab). Charakterlich sticht für mich natürlich vor allem Naomi raus, die extrem sympathisch ist und ja auch am Meisten in die Story involviert war. Aber auch Jetta, Shin und Ittetsu waren alle gut und hatten auch alle mindestens eine klare Fokus-Folge (auch wenn die von Jetta wohl die schwächste war). Gai gehört mit Sicherheit auch zu den besseren Ultra Protagonisten. Vielleicht nicht Gamu oder Riku Level, aber ich mag irgendwie seine entspannte Art.
Was ich aber wie üblich anmerken muss, das mit der Geheimidentität war ehrlich gesagt schlimmer, als ich es in Erinnerung hatte. Ich hab das ja hier immer so ein bisschen verteidigt, dass die anderen nicht drauf gekommen sind, weil Shin zu Beginn mal erwähnt hat, dass er irgendwie aufgrund von Gesetzen zur Verdrängung von Masse oder so nicht davon ausgeht, dass Orb ein Mensch ist, aber ganz ehrlich, dieser eine Halbsatz reicht nicht aus, um sich das schön zu reden. Spätestens ab dem Moment wo Jetta Ittetsu verdächtigt hat, scheinen sie sich von der Idee, dass es kein Mensch sein kann, sowieso verabschiedet zu haben und auch sonst war es natürlich mal wieder offensichtlich wie eh und je. Juggler hat ne Rivalität mit Orb und mit Gai, aber dass die beiden ein und dieselbe Person sein könnten? Nein das ist dann doch zu weit hergeholt. Gai bedankt sich bei Naomi für die Ansprache und sagt ihr dann, dass sie für Orb dasselbe Lied singen soll. Könnte man da auf die Idee kommen, dass die beiden was miteinander zu tun haben? Nein woher denn auch. Gai kann von Häusern springen, Laser Schüsse mit bloßer Hand abwehren, ist immer da wo er gebraucht wird und ist auf Bildern, die über 100 Jahre alt sind. Was gäbe es da denn bitte für einen Grund skeptisch zu werden? Allein dass Gai kein normaler Mensch sein kann, hätten sie eigentlich schon in der ersten Folge checken müssen, so wie er da einfach durch die Luft gewirbelt und sicher gelandet ist, ohne einen Kratzer davon zu tragen.

Juggler ist zweifellos immer noch so ziemlich der beste Oberschurke, den Ultraman jemals hatte. Er ist halt vom Charakter her genau die Art von Schurke, die ich generell am Liebsten mag, er ist ernst zu nehmend, unberechenbar und hat immer irgendwie einen Plan in der hinter Hand. Und wie gesagt hat es mich dieses Mal auch nicht mehr gestört, dass man ihn am Ende bekehrt hat, weil es auf die Gesamtgeschichte des Charakters gesehen durchaus Sinn ergibt, dass er nicht einfach nur stumpf böse ist. Auf dem Level von Evolt oder Kuroto ist er vielleicht noch nicht ganz, aber das muss er auch nicht sein, um die klare Nummer 1 von einem Franchise zu sein, bei dem ich die wirklich guten Schurken an einer Hand abzählen kann.


In der Summe ist Orb auf jeden Fall nach wie vor eine gute Serie und sicherlich eine der besten Ultraman Staffeln, ich muss aber schon zugegeben, dass die Serie in meiner Bewertung etwas gesunken ist. Fürs Protokoll wir reden hier definitiv von Jammern auf relativ hohem Niveau, aber verglichen mit den anderen paar meiner absoluten Top Tokus, die ich die letzten 2 Jahren schon gerewatched habe (Go-Busters, RPM, Mega Monster Battle, Yami wo Terasu Mono), hatte ich bei Orb irgendwie nicht dieses Gefühl der totalen Bestätigung, dass die Serie wirklich genau da hingehört, wo sie jetzt steht. Die Serie lebt halt zum einen von ihren wirklich starken Höhepunkten und zum anderen von den Charakteren, aber sie hat halt nicht ganz die Konstanz, die sie bräuchte, um mit den anderen paar mitzuhalten. Ich würd die Staffel eher so auf dem Level von Z oder Ginga S sehen, was immer noch sehr gut ist, aber eben nicht Top 10 Toku Qualität.
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