Power Rangers Alliance of Light

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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » Fr 18. Nov 2011, 18:02

Preview zu Episode 22

Ein Schock für die Power Rangers: Morpheus ist in den Sonnentempel eingedrungen und hat Prinzessin Kala entführt und Sol Invictus reglos liegen lassen.
Schnell müssen die Helden feststellen, dass es nicht so einfach wird, Kala zu retten. Denn dazu brauchen sie die Hilfe eines speziellen Zords. Doch keiner der Rangers ist in der Lage, um diesen Zord zu kontrollieren.
Fest entschlossen machen sich die Krieger also auf die Suche nach der einzigen Macht, die ihnen jetzt noch helfen kann.
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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » Sa 26. Nov 2011, 11:18

Episode 22

Dunkle Zeiten und strahlende Helden Teil 2

Robert, Chris, Jordan und John. Alle Power Rangers befanden sich in der Schattenwelt. Nur mit großer Mühe gelang es ihnen, die Schatten zu schlagen und mithilfe des Drachen - und Greifenzords zu fliehen. Robert nahm den Vampir in seinem Zord mit, während Jordan im Greifenzord mit flog. In der Zwischenzeit hatte sie ihren Freunden auch klar gemacht, warum sie so schnell wie möglich in den Sonnentempel mussten. Denn Jordan hatte dem Willen der Schatten nachgegeben und den Anführer in den Tempel gebracht, damit er Johns Leben verschonte. Jetzt galt es, Morpheus aufzuhalten und Kala und Sol Invictus beizustehen. Es dauerte nicht lange und die Zords erreichten die normale Welt der Menschen. Von hier aus mussten sich die Rangers direkt in den Tempel teleportieren.
John war immer noch sehr schwach von der Folter, die er ertragen musste und Jordan bestand darauf, dass er mit in den Sonnentempel durfte. Sie meinte, dass sie ihn nicht einfach zurücklassen konnten und sie alle Hilfe gegen Morpheus brauchen würden. Sie sollten ihm endlich vertrauen. Robert musste schnell entscheiden und er beschloss, auf seine Freundin zu hören. Chris war zwar ganz und gar dagegen, aber der Teamführer wollte es so. Also nahm Jordan den schwarzen Ranger mit sich in den Tempel, dicht gefolgt von ihren Freunden. Doch als sie im großen Hauptraum auftauchten, sahen sie, dass sie bereits zu spät kamen.
„Verdammt, seht euch das an!“, stieß Robert hervor. Die Rangers waren mitten in einem Trümmerfeld gelandet. Überall klafften große Löcher und Spalten in den Wänden, weiße Steinbrocken lagen auf dem Boden. Staub lag in der Luft und machte das Atmen schwer. „Du bist gut, hier kann man fast gar nichts sehen!“, meinte Chris, immer noch verärgert das John mitkommen durfte. „Spiel jetzt nicht den Beleidigten!“, sagte Jordan, „Vielleicht steckt dieser Schattenarsch hier noch irgendwo!“ „Nein, hier ist niemand mehr. Ich höre hier jedenfalls kein Lebewesen oder sonst was.“, erklärte John. „Wirklich niemanden?“, fragte Robert und eine dunkle Vorahnung keimte in ihm auf. Er drehte sich zu dem Vampir um und musterte ihn. „Nein, ich kann nur...“, sagte John, doch er unterbrach sich selbst und verwandelte sich plötzlich zurück. Ein beängstigender Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Ruckartig drehte er den Kopf nach links und man hörte ein leises Fauchen von ihm. Seine Eckzähne verlängerten sich und seine Stimme hörte sich tiefer an, als er rief: „Blut!“ Bevor er etwas unternehmen konnte, wurden ihm vom blauen Ranger die Arme hinter dem Rücken festgehalten. „So etwas ähnliches habe ich schon kommen sehen!“, sagte Chris etwas selbstgerecht. „Lass ihn los!“, verlangte Jordan. „Damit er noch mehr Schaden anrichten kann?“, erwiderte Chris schnell. „Das reicht, Leute!“, schaltete sich der rote Ranger ein, „Das Blut bedeutet, dass hier jemand verletzt wurde. Also lasst uns nachsehen was Sache ist.“ „Gut, aber trotzdem werde ich unseren Vampirfreund nicht loslassen. Sollte doch klar sein warum, oder?“, meinte Chris. John wehrte sich gegen den blauen Lichtkrieger, hatte aber noch nicht die Kraft dazu, sich loszureißen. „Na los!“, rief John mit seiner unheimlichen Stimme, „Ich kann einen warmen Körper spüren. Macht etwas!“ Die anderen Rangers rannten sofort in die Richtung, die John einschlagen wollte. Chris brauchte länger, da er den Bluttrinker in Schach halten musste.
Und tatsächlich, dort am Boden lag Sol Invictus in einer Lache aus dunkelrotem Blut. Er bewegte sich nicht, tat nicht einmal einen Atemzug. Robert und Jordan verwandelten sich zurück und knieten neben den Körper, in der Hoffnung noch irgendetwas tun zu können. „Es hat keinen Sinn, ich höre keinen Herzschlag!“, sagte John, immer noch angezogen von dem Blut. Man merkte es ihm an, dass er den gefallenen Krieger aussaugen wollte, da er tot sowieso keinen Nutzen mehr hatte. Während Jordan wie gelähmt auf ihren Knien blieb, weil sie sich für alles hier die Schuld gab, stand Robert auf und lies seiner Wut freien Lauf. „Ich werde Morpheus persönlich in die Hölle schicken, diesen verfluchten Teufel!“, schrie er. Weitere Verwünschungen folgten, bis Jordan mit einem Mal aufschreckte. „Hey Leute, habt ihr das gesehen?“, rief sie ungläubig. Alle sahen sie an und der gelbe Ranger deutete auf Sol Invictus. Dieser bewegte zum Erstaunen aller seine Finger. Dann folgte ein langer, tiefer Atemzug und er setzte sich abrupt auf. Keuchend saß er da und blickte in die Gesichter der Power Rangers. Vier Power Rangers zu seiner Verwunderung, aber das interessierte ihn jetzt nicht. „Was ist...wo ist Prinzessin Kala?“, fragte er und schaute sich um. „Sie ist nicht da.“, antwortete Robert knapp und seufzte, „Morpheus muss sie mitgenommen haben.“ Kaum hatte Sol Invictus das gehört, stand er auf und meinte entschlossen: „Dann werde ich sie wieder in Sicherheit bringen!“ „Du meinst, wir werden sie in Sicherheit bringen.“, verbesserte ihn der rote Ranger, „Vergiss deinen Stolz mal und sieh ein, dass du alleine keine Chance gegen alle Schatten hast.“ Sol Invictus stieß hörbar Luft aus und gestand: „Du hast Recht. Ich konnte Morpheus nicht einmal Schaden zufügen. Und nur Dank meiner magischen Rüstung bin ich noch am Leben. Die Schatten sind wirklich sehr mächtig geworden.“ „OK, wir gehen also alle zurück in die Schattenwelt.“, sagte Robert zu seinen Teamkollegen. „Schön und was ist mit ihm hier?“, wollte Chris wissen und erinnerte alle an den hungrigen Vampir. Jordan drehte sich zu den beiden um und sah, dass Johns Wunden immer noch nicht richtig verheilt waren. Besorgt meinte sie: „Am besten wir lassen ihn hier, damit er sich ausruhen kann.“ John schüttelte nur den Kopf. Auch wenn es ihm miserabel ging und er nicht wusste weshalb er den Lichtkriegern, seinen angeblichen Feinden, helfen sollte, so hatte er etwas wiedergutzumachen. Er spürte Jordan gegenüber eine starke Verpflichtung. „Nein, ich komme mit und helfe euch. Nur meinetwegen hatte Morpheus Gewalt über dich.“ Er dachte an seine gespielte Entführung und wie daraus eine Echte wurde. Nicht nur das du wegen mir diesem Handel zugestimmt hast, auch wegen mir wurdest du verschleppt, dachte John und Zorn stieg in ihm auf. „Das Blut macht mir nichts aus, ich kann mich beherrschen.“, sagte er und konzentrierte sich. Seine Reißzähne zogen sich zurück und er meinte zum blauen Ranger: „Lass mich los, ich werde es euch beweisen!“ Ein Blick zu Jordan genügte und Chris wusste, was er besser tun sollte. „Ich behalte dich im Auge.“, sagte er nur und ließ den Vampir los. John atmete ein paar Mal ein und aus und aktivierte dann seinen Morpher. „Dark Power Awake!“, rief er und verwandelte sich zum schwarzen Ranger. Robert und Jordan taten es ihm gleich und riefen: „Sunlight Power Up!“ Sol Invictus betrachtete nun alle vier Power Rangers und sagte dann zum Schwarzen: „Warum es dich überhaupt geben kann, wirst du mir erklären müssen!“ „Wenn wir die Zeit dazu haben.“, meinte dieser. Der goldene Krieger schaute ihn noch für ein paar Augenblicke an und dachte: Ich hoffe man kann ihm vertrauen, ansonsten ist dieser Vampir nur eine Plage für die Menschheit die beseitigt werden muss!

Die vier Rangers riefen ihre Zords bemannten sie. Kalas Leibwächter stieg bei Robert mit ein. Erneut machten sie sich auf den Weg in die Schattendimension. Aber dieser Weg nahm ein jähes Ende. Denn als die Zords durch die Dimensionsverbindung beider Welten fliegen wollten, stießen sie auf ein Hindernis. Eine Barriere versperrte ihnen den Durchgang. Sie konnten soviel Kraft aufwenden wie sie wollten, aber es war unmöglich vorbeizukommen. Nicht einmal John konnte die dunkle Welt erreichen. „Was hat das jetzt schon wieder zu bedeuten?“, fragte Robert. „Sieht so aus, als hätten die schwarzen Arschlöcher nachgerüstet!“, sagte Jordan. „Es ist zwecklos, vorbeikommen zu wollen. Wir müssen zurück.“, wies Sol Invictus sie an, „Ich kenne diese Art von Schutzschild.“ „Ihr habt ihn gehört, wir fliegen in den Sonnentempel zurück!“, sagte Robert.
Wieder im Tempel wussten die Rangers keinen Rat. Sol Invictus erklärte die Lage: „Die Schatten haben wohl aus ihren Fehlern gelernt. Sie haben eine Barriere errichtet, die es uns unmöglich macht in ihre Welt zu gelangen. Jedenfalls solange wir nicht über einen bestimmten Zord verfügen.“ Beim letzten Satz wurden die Rangers hellhörig. „Heißt das, es gibt einen Zord der diesen Schild durchbrechen kann? Welcher?“, wollte Robert wissen. „Es ist der Pegasuszord. Pegasus ist eines der mächtigsten Tiergeschöpfe, mit der Fähigkeit magische Sperren zu durchdringen.“ „Dann ist ja alles geritzt!“, rief Jordan, „Die Geschöpfe kommen doch immer wenn wir sie brauchen und jetzt brauchen wir die Kraft vom Pegasuszord. Also müsste er kommen wenn wir ihn rufen und dann können wir Kala retten!“ „Nein.“, erwiderte der goldene Krieger. „Wie nein?“, hakte Chris nach. Sol Invictus´ Gesicht verdunkelte sich und er antwortete: „Weil Pegasus nur auf eine Person hören würde und die ist tot.“ „Was?!“, platzte Robert heraus. Ungewohnt langsam als müsse er über jedes Wort nachdenken und als ob ihn die Erinnerung quälte, fuhr Kalas Leibwächter fort: „Pegasus war das Geschöpf der alten Kriegerin Luna. So wie ich, …verfügte auch sie über eine magische Rüstung. Das weiße Gegenstück zu meiner Goldrüstung. Und nur sie konnte dieses Wesen beherrschen. Luna...starb während der letzten großen Schlacht. Ohne sie ist es nicht möglich, den Pegasuszord zu rufen.“ „Großartig, wirklich großartig!“, meinte Jordan enttäuscht, „Und wie sollen wir Kala jetzt befreien?“ „Gibt es denn nicht irgendeinen Zauber oder was, der magische Sperren brechen kann?“, fragte Chris nachdenklich. „Schon, aber nur der Schöpfer der Sperre kann sie auch aufheben.“, sagte Sol Invictus. „Dann sind uns die Hände gebunden.“, meldete John sich leise zu Wort. „Das glaube ich nicht!“, rief Robert. Er wollte Johns Meinung nicht akzeptieren. „Es muss eine Möglichkeit geben, um in die Schattenwelt zu kommen!“, beharrte der Anführer. Bei dieser Aussage wandte sich Chris an Sol Invictus: „Wenn es eine Möglichkeit gibt, dann bist du der einzige der sie kennt. Du warst damals dabei und weißt über alles Bescheid! Denk nochmal genau nach! Oder wie willst du sonst deine Pflicht erfüllen und auf die Prinzessin aufpassen?“ Das zeigte Wirkung. Der alte Krieger starrte den blauen Ranger an und sagte: „Ich denke schon die ganze Zeit darüber nach! Doch ohne Luna können wir die Barriere nicht umgehen! Außer vielleicht...“ Plötzlich kam Sol Invictus auf einen Gedanken. Er schaute John an. „Außer vielleicht was?“, fragte dieser. „Außer vielleicht wir können Lunas Power auf jemanden übertragen. Derjenige müsste dann Pegasus kontrollieren können.“, sprach der goldene Krieger seinen Gedanken aus. Die Rangers dachten über seine Worte nach, ehe Robert sagte: „Du meinst, wir sollen einen neuen Power Ranger erschaffen, geht das denn?“ „Euer schwarzer Ranger ist der Beweis.“, meinte Sol Invictus und blickte weiterhin zu John. „Gegen einen neuen Ranger hätte ich nichts einzuwenden, dann wäre der Job nicht mehr so stressig. Fragt sich nur wie wir das anstellen sollen.“, sagte Jordan. Wieder verfinsterte sich Sol Invictus´ Miene ehe er antwortete: „Ihr müsst Lunas Leichnam, sprich ihre Rüstung finden. Die Rüstung wird sich dann einen neuen Träger suchen.“ „Wir sollen also eine Jahrtausende alte Leiche suchen.“, stellte Chris klar. „Wie sollen wir die denn überhaupt finden? Die könnte sonst wo sein!“, wollte Robert wissen. „Sucht in der Dimension der gestörten Seelen.“, meinte Kalas Beschützer, „Ich...weiß das sie dorthin...verbannt wurde. Eure Zords werden euch dorthin bringen. Lasst euch an diesem Ort von euren Verwandlern leiten, sie können die Macht der Rüstung aufspüren. Ich werde euch nicht begleiten können, ich bin nur ein normaler Krieger und darf diese Dimension nicht betreten.“ „OK.“, meinte Robert lediglich, „Dann lasst uns keine Zeit mehr verlieren und diese Rüstung finden. Auf geht’s!“ Seine Kollegen stimmten ihm zu, auch John. Zusammen stiegen sie wieder in ihre Zords und begaben sich auf die Suche. Sol Invictus blieb nachdenklich zurück. Seine Gedanken schweiften in die Vergangenheit und zu Luna zurück.

Prinzessin Kala erwachte in scheinbar endloser Schwärze. Sie machte die Augen auf und konnte nicht einmal die Hand vor Augen sehen. „Wo bin ich hier?“, rief sie panisch. Sie wusste noch, dass sie von Morpheus entführt wurde und das man ihr das Bewusstsein genommen hatte. Nun lag sie hier, an einem unendlich dunklen und eiskalten Ort. „Lasst mich hier raus!“, verlangte sie. Ihre Stimme verlor sich in der Dunkelheit. Kala stand auf und versuchte sich zu orientieren, doch das hatte hier keinen Sinn. Normalerweise war die Prinzessin des Lichtes immer von einem leichten, goldenen Schein umgeben, aber ihr natürliches Licht wurde hier verschluckt. Plötzlich hörte sie ein höhnisches Lachen, es gehörte dem ältesten der drei Brüder. „Du wirst hier für alle Ewigkeit in der Finsternis verrotten!“, rief Morpheus von irgendwo her, „Die Dunkelheit wird dir langsam und qualvoll deine Kräfte rauben und damit die Schatten nähren. Die Quelle des Lichtes wird hier erlöschen!“ Wieder erklang sein boshaftes Gelächter, dann folgte Stille. Erdrückende Stille.

Die Zords brachten die Rangers in die Dimension der gestörten Seelen. Es war ein unheimlicher und furchteinflößender Ort. Diese Dimension war eine einzige Sumpflandschaft. Der gesamte Grund bestand aus matschigem Morast und war mit fremdartigen Sträuchern bedeckt. Zudem überzog eine geschlossene Nebeldecke den Boden und nur hier und da sah man leichte Erhebungen daraus aufragen. Es herrschte tiefste Nacht und nur zwei strahlende Vollmonde erhellten die Landschaft. Ein sonderbarer Wind wehte in dieser Welt und es roch nach Verwesung.
Die Rangers stiegen aus ihren Kampfgefährten und schauten sich um. „Jupp, diese Dimension ist definitiv gestört. Das wir aber auch immer an diese verwunschenen Orte müssen.“, meinte Jordan, als sie die Umgebung in sich aufnahm. „Tja, das bringt das Rangerdasein halt so mit sich.“, sagte Chris nüchtern. „Immer noch besser als die Schattendimension.“, fügte John hinzu. „Ja, ich glaube da sind wir uns alle einig.“, sagte Robert, „Aber egal, fangen wir besser mit suchen an.“ Er drehte sich einmal um die eigene Achse und schaute sich nochmal genau um. Dann hob er die rechte Hand, die von seinem Verwandler umfasst wurde, zu seinen Mund und sprach: „Führe uns zu Luna, der alten Kriegerin die den Pegasuszord beherrschen konnte!“ Sein roter Kristall leuchtete einmal kurz auf und auf einmal schien eine unsichtbare Macht an seiner Hand zu ziehen. Wie magnetisch angezogen, lief er mit ausgestrecktem Arm nach vorne. Er rannte beinahe, so zerrte ihn sein Verwandler in Lunas Richtung. Kurz dachte er daran, dass sein Morpher ihn schon einmal so angezogen hatte. An seinem ersten Tag auf der Uni wurde er in zu Alexandra, seiner Klassenkameradin, gezogen. Ich frag mich eins..., ging es ihm durch den Kopf. Doch dann ließ er den Gedanken fallen. Er wurde auf einmal wieder von merkwürdigen Schmerzen in Händen und Füßen geplagt. Verdammt, nicht das schon wieder! Robert bemühte sich, nicht aus dem Takt zu geraten und es vor den anderen zu verbergen. Seine Kollegen schienen es nicht zu bemerken, denn Chris rief: „Hey, warte doch auf uns!“ Sie folgten ihm alle und Jordan meinte: „Naja, immerhin geht es schnell voran.“
So eilten die Rangers durch die Sümpfe und Nebelschwaden und durch den eigenartigen Wind, der ihnen mittlerweile wie Stimmengeflüster vorkam. Hin und wieder blieb einer in dem schlammigen Untergrund stecken und fiel hin. Dabei merkten sie, dass der ganze Sumpf nur so mit toten, langsam verfallenden Körper übersät war. Gliedmaßen und Gerippe reihten sich dicht an dicht unter dem dicken Nebel.
Als Robert dann endlich langsamer wurde und sie scheinbar ihr Ziel erreicht hatten, waren sie so voller Dreck, dass man sie fast nicht mehr an ihren Farben unterscheiden konnte. „Verdammte Sauerei.“, beschwerte sich Jordan. „Du hättest halt besser aufpassen müssen.“, meinte Chris, der noch immer mies gelaunt war. Jordan lachte kurz auf und erwiderte: „Das musst du grade sagen. Sieh dich doch mal an!“ „Na und, ich habe mich auch nicht beschwert.“, sagte der blaue Ranger. Bei diesen Sticheleien musste John unwillkürlich lachen und meinte: „Daran könnte ich mich gewöhnen.“ Im gefiel Jordans leicht reizbare Art. Das hättest du wohl gerne. Du wirst nie ein richtiger Teil unseres Teams sein, geschweige denn ihr...unser Freund!, dachte Chris nur. „Habt ihr´s dann?“, wollte Robert wissen, „Helft mir lieber Luna unter diesen ganzen Toten zu finden, anstatt ein Kaffeekränzchen zu halten!“ Die Drei sahen sich kurz an und Schweigen herrschte. John drehte sich dann zum roten Ranger und sagte: „Lass mich das machen, ich kann Luna schneller finden als ihr.“ Der Anführer nickte und überließ dem Vampir den Vortritt. „Zeig uns, was du kannst.“, forderte Robert ihn auf. John tauchte unter die Nebeldecke und nutzte sein unglaubliche Sehkraft, um die verstorbene Kriegerin zu finden. Unmittelbar vor ihnen sah er einen Körper in einer weißen Rüstung, der zur Hälfte vom Sumpf und den Sträuchern verschluckt war. „Dort!“, rief er und stand wieder auf. Er ging zu der Leiche, dicht gefolgt von den anderen. John bückte sich und griff nach einem vermoderten Arm, um den Leichnam hochzuziehen. Der Wind heulte nur so um die Gruppe herum. Und da hörten alle ganz plötzlich eine klare Stimme aus dem Luftstrom heraus. „Wagt es nicht meinen Leib anzufassen!“, mahnte sie eine verbitterte, weibliche Stimme. Alle schreckten zurück, John ließ den Arm los. Eine durchsichtige Gestalt schwebte um die Power Rangers umher, verschwand und dann passierte etwas gänzlich Unerwartetes. Luna erhob sich! Die einst stolze Kriegerin in ihrer weißen Rüstung stand vor den Rangers. Es war ein schauriger Anblick. Luna war zur Hälfte verwest, stellenweise sah man ihr Skelett. Ihr Gesicht bestand aus bräunlich schwarzen Fleischresten und Hautfetzen. Lange, verfilzte Haarbüschel von weißblonder Farbe, die den Rangers sehr bekannt vorkam, hingen von ihrem Kopf herab. Angewidert wichen die Vier zurück. Doch dann veränderte sich Luna, als hauche ihre Seele dem Körper neues Leben ein. Ihr Fleisch erneuerte sich und wuchs, ebenso wie ihre Haare, nach. „Das war ja abstoßend!“, platzte Jordan heraus. „Sei still und verärgere sie nicht!“, stieß Robert sie an. „Was wollt ihr hier an diesem Ort der Verdammten, Krieger des Lichtes?“, fragte die Untote, „Verschwindet von hier, oder meine Qual wird die eure sein!“ Robert riss sich zusammen und antwortete: „Wir sind gekommen weil wir deine Hilfe brauchen, Luna. Du musst deinen Nachfolger ernennen, damit wir auf die Kraft von Pegasus zurückgreifen können. Wir brauchen Pegasus dringend, um Prinzessin Kala aus der Schattenwelt befreien zu können.“ „Die Prinzessin befreien?“, fragte Luna, „Dann hat dieser selbstgefällige Hund es also nicht geschafft sie zu beschützen!“ „Es war nicht die Schuld von Sol Invictus, sondern meine.“, schritt Jordan schnell ein, „Wegen mir wurde sie entführt.“ „Schweig!“, rief Luna, „Ihr kommt um seinen Fehler zu berichtigen. Mir ist es gleich was mit Prinzessin Kala geschieht! Verschwindet auf der Stelle!“ „Was? Kala kann dir doch unmöglich egal sein!“, fuhr Chris dazwischen. „Nur wegen Sol Invictus und seiner Besessenheit die Prinzessin zu schützen, leide ich hier seid unzähligen Jahren!“, schrie Luna nun ihren Zorn heraus, „Ich hasse sie beide bis auf den Tod! Und nun geht, verschwendet nicht eure Zeit hier, in der Hoffnung je Herr über meinen Pegasus zu werden!“ „Nein, wir werden hier nicht eher gehen, bevor wir Pegasus rufen können!“, entschied Robert, „Wir wissen zwar nicht was damals vorgefallen ist, aber als ehemalige Lichtkriegerin darfst du es nicht zulassen, dass die Schatten sich der Prinzessin, den Ursprung unserer Kraft, bemächtigen!“ Daraufhin lachte Luna verächtlich und meinte: „Für mich gibt es kein Licht mehr! Wenn ihr Pegasus wollt, dann müsst ihr erst mich besiegen!“
Das brauchte sie dem ungestümen Vampir nicht zweimal sagen. „Ganz wie du willst!“, rief John und so nahm der Kampf seinen Lauf, „Laser, Feuer!“ Der schwarze Ranger feuerte mit seinem Morpher auf die weiße Kriegerin, doch diese rollte sich schnell zur Seite ab. Sie ließ eine Peitsche in ihrer Rechten erscheinen und schlug damit nach John. Der wich schnell aus, brachte Abstand zwischen sich und Luna und schoss weiter. Die Untote schwang ihre Peitsche und wehrte so die Schüsse ab.
„Sieht so aus, als hätten wir keine Wahl.“, sagte der rote Ranger, „Helfen wir ihm!“ Robert rief sein Drachenschwert und stürmte auf die Kriegerin zu. Luna drehte sich zum zweiten Angreifer holte mit ihrer Peitsche aus. Der Lichtkrieger blockte den Peitschenhieb mit seiner Waffe ab. Die Geißel schlang sich um das Schwert und Robert zog daran, bis Luna in seine Richtung gezerrt wurde. Diese riss an ihrer Peitsche, bekam sie wieder frei und entwaffnete ihren Gegner dabei. Ein weiterer Hieb folgte, Robert wurde hart getroffen und wiche einige Schritte zurück.
Dann griffen Chris und Jordan in den Kampf ein. Der blaue Ranger aktivierte seine Sonnenklingen während der gelbe Ranger den Levispeer rief. „Ihr könnt mir nichts anhaben!“, fauchte Luna. „Falsch, du hast einen Körper, wir können dich erledigen wie jeden anderen auch!“, meinte Chris. Er sprang über die Untote hinweg und erwischte dabei ihre Schulter mit einer Klinge. Sofort setzte Jordan nach und rammte die Spitze ihres Speers in die gleiche Stelle. Luna schlug mit ihrer freien Hand die Lanze zur Seite und schlug mit der Peitsche zu. Der gelbe Ranger wurde zurückgedrängt. Fast gleichzeitig stach Chris mit seinen Klingen auf Lunas Rücken ein. Sie wirbelte erzürnt herum und verpasste ihm einen kräftigen Tritt in die Magengrube. Aber durch diese Ablenkung hatte John freies Schussfeld und feuerte Lasersalven auf ihr Rückgrat. Fauchend drehte sie sich wie wild um sich selbst und schwang ihre Peitsche mit. Die drei Lichtkrieger wurden dabei alle zu Boden geschleudert. Dann sprang sie in die Luft und schoss Blitze auf John, die aus einem weißen Kristall an ihrem Unterarm über ihre Fingerspitzen geleitet wurden. Dieser Attacke konnte der Vampir nicht ausweichen. Durch seine Verletzungen, die er sowieso schon hatte, wurde er in die Knie gezwungen. „Ihr seid erbärmlich!“, spottete Luna. „Meinst du?“, sagte Robert, der aufstand und sein Schwert wieder hatte, „Dann pass´ mal gut auf, Süße! Flammenstoß!“ Sein Drachenschwert entbrannte, Flammen erschienen um Luna und hielten sie an Ort und Stelle. Ein Feuerpfad erstrahlte zwischen Robert und der Untoten. Er surfte auf diesem Weg zu ihr und schlug mit seiner Waffe zu. Luna wurde mehrere Meter weit geschleudert. Sie landete direkt neben Chris im Dreck. Der war inzwischen aufgestanden und packte die Kriegerin am Arm und riss sie hoch. Sogleich zog er mehrmals seine Sonnenklingen über ihren Torso, und beförderte sie mit einem Tritt gegen die Brust in Jordans Richtung. Die schlug dreimal mit ihrem Levispeer zu. Der dritte Schlag katapultierte Luna dann zu John. Der schwarze Ranger hatte sich vom Blitzschlag erholt und setzte die Hand mit seinem Morpher nun direkt auf Lunas auf und schoss. Die weiße Kriegerin wurde mit jedem Schuss zurückgedrängt, aber John hielt Schritt und feuerte gnadenlos weiter. Dann verpasste er ihr mit seiner Faust einen Schlag ins Gesicht, der sie erneut zu Boden warf. Wütend kreischte sie und erhob sich wieder. „Ich bin noch lange nicht am Ende!“, schrie sie. In ihrem Kristall sammelte sie pure Energie. Sie streckte ihren Arm aus, grelles weißes Licht blendete alle. Luna sprang in die Luft, richtete ihre Hand zum Boden aus und eine Welle aus brennend heißem Licht fuhr auf die Power Rangers nieder. Mit qualmenden und Funken sprühenden Anzügen wurden die Vier von den Füßen gerissen und landeten im Sumpf. Keuchend standen sie wieder auf. Erschöpft meinte der rote Ranger: „Schön, wir sind aber auch noch nicht fertig!“ Er zog seinen Sun Blaster und feuerte auf die soeben gelandete Luna. Dabei zielte er besonders auf die bereits entstandenen Risse in ihrer Rüstung. Das zeigte Wirkung. Schmerzensschreie ertönten und Luna kehrte ihnen gebückt den Rücken zu. Doch auch da schoss Robert in die beschädigte Rüstung auf Lunas Körper. Sie schien langsam Feuer zu fangen und verbrannte von innen heraus. „Verstehe, das passiert also mit sterbenden Zombies.“, sagte Jordan. Sie zog ebenfalls ihre Laserpistole und feuerte. Chris und John taten es ihnen gleich. Fauchend ging Luna in Flammen auf, beißender Gestank nach verkohltem Fleisch stieg den Rangers in die Nasen. „Ich hasse das Licht!“, schrie Luna ihre letzten Worte heraus und verschwand endgültig. Nun gab es keinen verfluchten Körper mehr, der in der weißen Rüstung gefangen war. Vielleicht konnte ihre Seele jetzt in Frieden ruhen und war nicht mehr an diesen Ort gebunden.
Der weiße Kristall der in einen Armschützer eingelassen war, trennte sich davon und stieg empor. Er leuchtete kurz auf und war verschwand genauso wie Luna. Die Rangers starrten zu diesem Licht hoch und Robert sagte: „Ich schätze das war´s. Wenn Sol Invictus recht hat, dann müsste sich der Kristall jetzt einen neuen Träger suchen.“ „Wenn wir schon bei unserem Goldmann sind.“, meinte Chris, „Der wird und noch einiges erklären müssen.“ „Aber nicht jetzt. Erst müssen unseren neuen Ranger finden und Kala retten.“, sagte Robert, „Verschwinden wir von hier.“ Die Rangers riefen ihre Zords herbei und machten sich auf in ihre Welt.

In Jericho City war es früher Morgen. Alexandra Rhodan lag noch im Bett und schlief. Ein weißes Licht erhellte ihr Schlafzimmer.

Fortsetzung folgt...
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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Basti » Sa 26. Nov 2011, 12:05

Habe die neue Folge mit großer Begeisterung gelesen.
Es war sehr spannend geschrieben. Die Story war sehr durchdacht und interessant. Nie war die Bedrohung der Schatten größer, jetzt wo sie Kala haben.
Jetzt kann nur ein neuer Ranger helfen, der den Pegasus Zord kontrollieren kann. Beides sorgt dafür, das ich Lust auf mehr kriege.
Der neue Ranger kommt gleich zu beginn mit einen Super Story daher. Nicht nur die ganze Hintergrund Geschichte der Lichtkrieger war fesselnd, sondern auch die weiße Kriegerin Luna selbst. Die ist als Untote ziemlich angepisst. Frag mich was damals genau geschehen, das sie so einen Hass auf das Licht entwickelt hat.
Wie es aussieht, scheint Alexandra die neue Rangerin zu werden. Der Letzte Satz sorgt jedenfalls für Spannung. Kann es kaum erwarten weiter zu lesen.

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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » Mo 12. Dez 2011, 21:24

Preview zu Episode 23

Die Power Rangers haben die alte Kriegerin Luna besiegt und nun sucht sich ihre Rüstung einen neuen Träger. Dieser ist niemand anderes als Alexandra Rhodan, Roberts Bekannte aus der Universität.
Wie wird Alex wohl darauf reagieren, dass sie fortan ein Power Ranger ist? Wird sie den Pegasuszord kontrollieren können und den anderen helfen, Prinzessin Kala zu retten?
Was werden die Schatten gegen den neuen Lichtkrieger unternehmen?
Was hat Sol Invictus zu verbergen, dass ihn Luna so sehr hasste? Und wird er je mit der Wahrheit herausrücken?

Alexandra "Alex" Rhodan:

Bild
(Stana Katic)

Der weiße Ranger:

Bild
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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » Di 27. Dez 2011, 14:30

Episode 23

Dunkle Zeiten und strahlende Helden Teil 3

Es war vier Uhr morgens und ganz Jericho City lag noch im Dunklen. Deswegen irritierte es Alexandra Rhodan, dass es in ihrem Schlafzimmer so hell war. Eine kleine weiße Lichtkugel schwebte im Raum umher und brachte die junge Frau dazu, widerwillig aus ihrem warmen Bett zu steigen und zu sehen was los war. Noch ganz verschlafen ging sie ein paar Schritte und stolperte sogleich über ein Paar Schuhe, das wie andere Kleidungsstücke, achtlos auf dem Boden lag. Mürrisch sagte sie zu sich selbst: „Ich seh´ schon, wird mal wieder Zeit aufzuräumen.“ Dann drehte sie sich einmal um sich selbst und sah sich in ihrem Zimmer um, um zu sehen woher das Licht kam. Als sie dann die kleine, helle Kugel über ihr erblickte, setzte sie überrascht ein paar Schritte zurück und landete auf ihrem Bett. „Was in aller Welt...“, rief sie und starrte ungläubig zu der Lichtquelle. Verwirrt und unfähig sich zu rühren, beobachtete sie wie die Kugel auf ihr zugeflogen kam. Das Licht steuerte in Richtung ihres Herzens und drang in ihren Körper ein, als würde dieser gar nicht existieren. Alexandra begann zu strahlen und leuchtete golden. Unvermittelt kamen alte Erinnerungen in ihr hoch, die sie lieber vergessen und nie wieder daran denken wollte. Doch irgendetwas beschwor diese Gedanken in ihr herauf. Sie erlebte jede Szene, als würde es gerade erst passieren, so wie es vor vier Jahren geschah: Sie eilte durch eine verregnete und stürmische Nacht auf dem Weg nach Hause. Sie wollte nur noch raus aus dem Sturm und nahm eine Abkürzung durch ein berüchtigtes Viertel, das unter dem Namen J´s Dublin bekannt war. Alex erreichte dort endlich die U-Bahn Station und stieg die Treppe zum Bahnhof hinunter. Wahrscheinlich würde niemand sich um diese Zeit noch dort aufhalten und Alexandra hatte keine Angst vor zwielichtigen Typen. Doch als sie am Ende der Treppe ankam, sah sie ganz deutlich drei Gestalten. Zwei große Männer in schwarzen Lederklamotten überreichten einem eher schmächtigen Kerl mit Kapuzenshirt einen Koffer. Alex ahnte, dass es sich hierbei um Geschäfte der hiesigen irischen Gang Lettern Kings handeln musste, von denen man immer wieder mal was hörte. Die zwei größeren Männer drehten sich um und verließen die Station durch den anderen Ausgang, ohne Alex zu bemerken. Aber der hagere Typ hielt direkt auf sie zu. Alex wollte nur noch weg von hier und stieg schnell wieder die Treppe hoch. Der Mann jedoch bemerkte sie und schloss aus ihrer Hektik, dass sie alles gesehen haben musste. Er rannte ihr nach und holte sie ein. Ein panischer Schrei entfuhr ihr. Der Kerl schwang seinen Koffer, traf Alex am Kopf und alles wurde schwarz. Verschwommene Bilder von einer heruntergekommenen kleinen Wohnung und schwammige Eindrücke erschienen. Alex fühlte sich nicht wie sie selbst. Immer wieder tauchte dieser Mann neben ihr auf. Sie war eine Zeugin, eine Bedrohung für ihn. Aber dennoch räumte er sie nicht aus dem Weg, er ließ sie nur gefesselt am Boden liegen und spritzte ihr immer etwas. Die Zeit verging und Alex verlor jeglichen Bezug zur Realität.
„Oh Gott, nein!“, schreckte Alex aus ihren Gedanken auf. Mit einem Mal hatte sie wieder Kontrolle über ihr Denken. Ihr Körper strahlte immer heller und wurde plötzlich von einem weißen Anzug eingehüllt. Sie spürte eine Kraft wie noch nie zuvor in ihrem Leben, die sie förmlich wieder auf die Beine zerrte. Alex betrachtete ihre Hände und sah an sich herab, dann betastete sie den Helm den sie nun trug. „Nicht zu fassen.“, brachte sie vor Staunen nur hervor. Aber dann jagten wieder Bilder durch ihren Kopf. Sie sah einen Krieger in goldener Rüstung, der sein Schwert gegen sie erhob und sie spürte eine Woge des Entsetzens. Dann endete die unbekannte Erinnerung und eine überhebliche Stimme flüsterte in ihren Gedanken: „Du willst meine Nachfolgerin sein, dann Beweise das du dessen würdig bist. Überkomme deine Ängste und finde zu deiner wahren Bestimmung. Nutze die Macht von Pegasus und werde unbesiegbar.“ Die Stimme verschwand. Alex stand bewegungslos in ihrem Schlafzimmer. Sie konnte überhaupt nicht mehr klar denken. Langsam drehte sie ihren Kopf zur Seite zu einem Wandspiegel und besah sich darin. In ihren weiß-schwarzen Anzug gehüllt, konnte sie nicht glauben, wer sie anscheinend zu sein schien. „Ein Power Ranger.“, sagte sie zögerlich, dann mit mehr Schwung in der Stimme, „Ich...bin ein Power Ranger!“ Sie schaute weiterhin in den Spiegel, ihre Augen glitten zu dem roten, metallischen Handschuh mit dem runden, weißen Kristall darauf, den sie an der rechten Hand trug. Instinktiv wusste sie, dass das die Quelle ihrer Power war. Fasziniert berührte sie den Kristall mit der anderen Hand...und plötzlich war sie weg!

Die anderen vier Power Rangers hatten die Rückreise aus der Dimension der gestörten Seelen angetreten und waren soeben wieder im Sonnentempel erschienen. Sie hatten sich zurückverwandelt, um nicht mehr in ihren Anzügen stecken zu müssen, die in der anderen Welt ordentlich in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Nicht nur von ihrem erbitterten Kampf gegen Luna, sondern weil diese Dimension eine einzige Sumpflandschaft war. Bis auf John, dem das meiste egal war und er nur wegen Jordan mitgegangen ist, waren die anderen drei ziemlich aufgebracht. Sol Invictus hatte sie ohne Vorwarnung zu einer angeblich toten Kriegerin geschickt, die offensichtlich er selbst verärgert haben musste. Luna hatte die Rangers erbarmungslos bekämpft, in der Hoffnung sich am Licht rächen zu können.
Robert eilte mit den anderen auf Kalas Leibwächter zu, der die ganze Zeit fieberhaft auf und ab gegangen war. Dieser blieb stehen und fragte hastig: „Und, hattet ihr Erfolg?“ Der rote Ranger erzählte ihm in schroffem Tonfall, was geschehen ist: „Ja, haben wir. Wir haben Luna gefunden, gegen sie gekämpft und ihr weißer Kristall hat sich dann selbstständig gemacht. Ich vermute mal, er sucht in diesem Moment seinen neuen Besitzer.“ Sol Invictus fasste die guten Nachrichten in sich auf, ehe er überrascht rief: „Ihr habt gegen Luna gekämpft, sie lebt?“ „Naja, jetzt wohl nicht mehr. Wir haben sie eingeäschert.“, mischte Jordan sich ein. „Was?“, hakte der alte Krieger nach. „Wir hatten keine Wahl, sie ließ nicht im geringsten mit sich verhandeln. Am liebsten hätte sie uns alle umgebracht.“, erklärte Chris. „Aber das kann doch nicht sein! Luna ist tot, wie zur Hölle soll sie...?“, überlegte Sol Invictus laut, „Ihre Rüstung, natürlich! Selbst wenn... Diese Rüstungen erstaunen mich immer wieder aufs Neue.“ „Und das kommt dir erst jetzt?“, warf ihm Robert vor, „Luna ist seid Ewigkeiten in dieser Dimension voller Leichen und jetzt fällt dir auf, dass ihre Rüstung sie doch irgendwie überleben ließ?“ „Entschuldigt, dass wusste ich nicht.“, gestand der Krieger. Er wandte sich ab und sein Gesicht wurde zu einer Maske aus Stein. All die Jahrhunderte während ich und die Prinzessin schliefen, in all dieser Zeit musste sie an diesem grausamen Ort leben und unvorstellbare Qualen leiden. Und ich bin daran schuld. Aber wie sollte ich wissen das ihre Rüstung selbst meinen Kräften standhalten kann? Ich dachte du wärst tot, Luna. Der Tot wäre friedlicher gewesen, ging es Sol Invictus durch den Kopf. Sein Gedankengang wurde von Robert gestört, der sagte: „Irgendwas ist in der Vergangenheit vorgefallen, dass Luna so voller Hass war und es muss was mit dir zu tun haben. Sie wollte uns weitgehend deswegen nicht helfen, damit du deiner Pflicht gegenüber Kala nicht nachkommen kannst. Aber darauf kommen wir später nochmal zurück, jetzt müssen wir erst den neuen Ranger finden und die Prinzessin retten.“ Immer noch von seiner neuen Erkenntnis durcheinander, meinte Sol Invictus nur: „Ja geht. Findet euren neuen Kameraden.“ Robert drehte sich zu seinen Freunden und zu John um. „Gut, machen wir uns auf die Suche. Seid ihr bereit?“, fragte er und aktivierte seinen Verwandler. Sie nickten und die drei Lichtkrieger riefen gemeinsam: „Sunlight Power Up!“ Gefolgt von John mit: „Dark Power Awake!“ Zu viert verließen sie den Sonnentempel.

Der Morgen rückte näher und es dämmerte bereits. Alex wurde durch gleißendes Licht gewirbelt, nachdem sie ihren weißen Kristall berührt hatte. Sie konnte ja nicht wissen, dass sie auf diese Weiße an alle Plätze gebracht wurde, die sie sich vorstellte. Und so landete sie nun mitten auf der Jameson Bridge, einer 6-spurigen Hängebrücke die den Huddleston River überquerte, der mitten durch Jericho City floss. Die Stadt kannte keine Nachtruhe, selbst zu dieser Zeit herrschte reger Verkehr. Der weiße Ranger musste aufpassen, dass er nicht von einem Auto erfasst wurde. Die Fahrer waren überrascht, dass plötzlich ein Power Ranger auf der Straße auftauchte, ein bisher unbekannter noch dazu. Alex wich den Autos aus und floh auf den Fußweg. „Da wird man doch krank im Kopf, warm stehe ich jetzt hier?“, sagte sie und ließ noch ein paar Flüche folgen. Sie wollte jetzt einfach nach Hause und über alles nachdenken, die Autofahrer gafften ihr nach. „Noch nie einen Power Ranger gesehen, was? Kümmert euch doch um euren eignen Kram!“, rief ihnen Alex genervt hinterher.

Morpheus spürte sofort, dass etwas nicht stimmte. Er fühlte, wie das Licht mit einem Mal stärker wurde und das obwohl er doch Prinzessin Kala in seiner Gewalt hatte und ihr die Kraft entzog. Er stand in den Trümmern des Thronsaals, der während des letzten Kampfes teilweise eingestürzt war und jetzt von den Schattenkriegern wieder aufgebaut wurde. „Mal´akh!“, brüllte er durch die Ruinen. Man hörte sofort seine wachsende Wut. Sein Bruder erschien auf der Stelle. „Was gibt es, Morpheus?“, fragte er und ging zu ihm. „Spürst du es auch?“, sagte der
Älteste, „Diese unerklärliche Macht des Lichtes. Irgendetwas ist geschehen.“ Mal´akh dachte über diese Worte nach und konzentrierte sich. Und tatsächlich, er konnte es auch fühlen. „Was ist das, Bruder?“, wunderte er sich. „Ich kann es nicht bestimmen, ich fühle nur diese Energie. Aber es muss aus dieser großen Menschenstadt kommen!“ „Dann soll einer unserer Krieger die Ursache finden.“, meinte Mal´akh. Was geht da vor sich, es ist unmöglich das das Licht sich so schnell erholen konnte. Wie kann es überhaupt stärker werden, wo doch die Prinzessin ständig an Kraft verliert?, fragte sich Mal´akh. Morpheus schritt zu dem Becken in der Mitte und sagte: „Komm Bruder, wir werden unser Spinnenmonster rufen. Arachor soll Klarheit schaffen.“ Gemeinsam streckten die Brüder ihre Hände über das Loch und ihre Ringe leuchteten auf. Eine Seele stieg daraus empor und materialisierte sich. Nun stand ein neues Monster vor den Schattenherrschern. Arachor sah aus wie eine mutierte, aufrecht gehende Vogelspinne. Er hatte zwei menschenähnliche Beine und Arme und auf jeder Seite seiner Körpermitte je vier Spinnenbeine. Das Monster war Schwarz mit roten Färbungen. Am Kopf befanden sich zwei lange Zangen und 16 rotglühende Augen. Arachor bewegte seine Spinnenbeine und schnalzte mit den Zangen, froh darüber endlich wieder einen festen Körper zu besitzen. „Wie kann ich euch dienen, meine Meister?“, fragte er ehrerbietig und verbeugte sich. Morpheus ging einen Schritt auf ihn zu und befahl: „Geh in die Welt der Menschen und suche nach einer mächtigen Lichtquelle. Vernichte sie! Und sollten die Power Rangers, die Lichtkrieger der Gegenwart, auftauchen, dann vernichte auch diese!“ „Natürlich, ganz wie ihr befehlt, Meister Morpheus!“, sagte Arachor und verschwand. Der Älteste drehte sich um und meinte: „Was es auch sein mag, schon sehr bald wird es uns nicht mehr stören.“ „Dafür haben wir gesorgt.“, stimmte Mal´akh zu. Der jüngste der Brüder verließ den Raum wieder und eilte in seine Gemächer. Egal was das zu bedeuten hat, es wird mein Vorhaben nicht aufhalten, dachte er.

Die übrigen Rangers hatten sich auf das Dach es Jericho Building teleportiert, dem höchsten Gebäude der Stadt. Von dort aus hatten sie die beste Aussicht, um nach etwas Ungewöhnlichem zu suchen. Aber im Moment war alles ruhig. „OK, wir suchen den neuen Ranger auf die gleiche Weiße wie wir Luna gesucht haben. Mein Kristall sollte uns zu ihm führen.“ meinte Robert. In Gedanken fügte er hinzu: Oder besser gesagt zu ihr, ich meine das kann doch alles kein Zufall sein. „Los Houdini, mach schon deinen Trick. Aber lass dich dann nicht vom Dach ziehen, so wie dein Kristall letztes Mal abgegangen ist.“, sagte Jordan ungeduldig. Sie gab sich immer noch die Schuld an Kalas Entführung, weil sie Morpheus in den Tempel gelassen hatte. John bemerkte das auch. Gib dir nicht die Schuld daran, sondern mir. Aber ich werde es wieder gutmachen, dachte er. Robert sprach in seinen Verwandler: „Führe uns zu Lunas Nachfolgerin!“ Wieder leuchtete der Stein rot auf und zog an Roberts Hand Richtung Süden, in den Stadtteil St. James. Er sprang vom Dach, nutzte die Fähigkeit der Teleportation und landet sicher mit den Füßen auf dem Boden, dicht gefolgt von den anderen Rangers. Sein Kristall zog Robert wieder förmlich mit sich und er rannte mehr oder weniger hinterher. Nach kurzer Zeit erreichten sie die Jameson Bridge. Aber wie sie feststellen mussten, hatte schon jemand anderes die Person gefunden, nach der sie suchten.

„Lass mich gefälligst in Ruhe!“, rief Alex, die gerade wieder aufstand, als ein spinnenartiges Monster sie angegriffen hatte. Arachror hatte den weißen Ranger als erster gefunden. Er hatte ihn gepackt und gegen einen Laternenmast geworfen. „Du bist die unbekannte Lichtquelle, die ich zerstören muss. Dann werden mich meine Meister loben!“, sagte die Kreatur und klapperte mit ihren Zangen. „Was soll der ganze Quatsch? Stehe ich vielleicht auf irgendeiner Abschussliste oder was!“, meinte Alex. Wie als Antwort wollte Arachor sie erneut packen, aber diesmal reagierte der weiße Ranger und verpasste dem Monster einen Tritt in die Magengrube. „Grabschen gibt’s nicht und nur als Vorwarnung: ich hab Übung im Kickboxen!“, rief Alex. „Dann versuch doch mich aufzuhalten!“, erwiderte Arachor. Er stürmte auf den Lichtkrieger zu und holte mit einer Faust aus, aber Alex blockte die Attacke mit einem Arm. Dann versuchte sie der Kreatur ein Knie in den Magen zu rammen, aber Arachor schützte seine Körpermitte mit seinen acht Spinnenbeinen. Anschließend schlug er den weißen Ranger gegen die Schulter, sodass er mehrere Meter weit durch die Luft flog...und zwar direkt zu Roberts Füßen, der endlich mit den anderen eingetroffen war. Er halft ihr wieder auf die Beine und sagte: „Entschuldige das es etwas länger gedauert hat, aber jetzt sind wir da.“ „Hört sich so an als ob ihr nach mir gesucht hättet. Was hat das alles zu bedeuten, wenn ich fragen darf?“, sagte sie aufgebracht. Ich hab´s doch gewusst!, schoss es Robert durch den Kopf als er zum ersten Mal die vertraute Stimme des neuen Rangers hörte. „Das erklären wir dir, wenn wir die Zeit dazu haben. Nur soviel: Wir brauchen dich! Und jetzt müssen wir uns um das widerliche Ding da kümmern!“, meinte der rote Ranger. „Ich hab mich schon gefragt, wenn wir es mit einer Mutantenspinne zu tun haben.“, sagte Jordan bei Arachors Anblick. Dieser kam bereits auf die Gruppe zu rief: „Meine Meister werden überaus erfreut sein, wenn ich alle Power Rangers auf einmal vernichte!“ „Der Killerkrebs von neulich aus den Nachrichten sah immerhin nicht ganz so hässlich aus.“, bemerkte Alex. „Der hat aber mehr Ärger als die meisten anderen gemacht.“, entgegnete Chris, „Aber glaub mir, man gewöhnt sich an alles.“ „Genug geredet!“, schrie das Monster kampfeslustig als es die Rangers erreicht hatte. Er rannte durch ihre Gruppe hindurch und warf alle mit Hilfe seiner acht Beine zu Boden. Nur John war schnell genug verpasste Arachor einen Sprungtritt in den Rücken, der ihn nach vorne warf. „Schattenklingen!“, rief der schwarze Ranger und raste mit Superpseed zu der Kreatur. Blitzschnell durchtrennte John die Spinnenbeine, grünes Blut spritzte und die Glieder landeten auf dem Grund. Arachor schrie schmerzerfüllt auf. „Da meldet sich ja gleich wieder mein Abendessen zu Wort.“, meinte Alex, als sie die abgetrennten Beine sah. „Wenn man den Dreh mal raus hat, dann macht es richtig Spaß diesen Teilen eins aufs Maul zu hauen. Pass auf!“, meinte Jordan, „Levispeer!“ Mit der Waffe in Händen griff jetzt auch der gelbe Ranger in den Kampf ein. Zusammen mit John schlug Jordan immer wieder auf Arachor ein, bis dieser sie mit einem braunen Gift aus seinem Mund beschoss, das wie Feuer brannte. Sofort sprangen Robert und Chris ein und hielten das Monster von den getroffenen Rangers fern. „Spaß hä, sehe ich auch so!“, sagte Alex sarkastisch. Aber dann hatte sie plötzlich so ein Gefühl, als ob sie genau wüsste was sie zu tun hätte. „Pegasuspeitsche!“, rief der weiße Ranger kurzerhand. Die Peitsche erschien in ihrer Rechten. Die Waffe bestand aus einem weißen Griff mit zwei Flügeln, was Ähnlichkeit mit einem Schwertgriff besaß. Daran befand sich eine lange schwarze Kette mit einem dolcharitgem Endstück. Mit einem gezielten Sprung war Alex in Arachors Reichweite und holte mit der Peitsche aus. Auf dem Körper des Monster hinterließ der Schlag einen qualmenden Streifen. Noch ein Schlag. Arachor wich geduckt zurück und brüllte. „Sonnenkrallen!“, sagte der weiße Ranger. Seitlich an Alex´ Armen fuhren jeweils drei Klingen vor, wo sonst bei den anderen Rangers die Sonnenklingen waren. Damit hatte sie jetzt Ähnlichkeit mit Wolverine. Wieder sprang Alex direkt auf das Biest zu und dieses Mal rammte sie die Krallen ihres linken Armes in Arachors viele Augen und zog sie bis zur Brust durch. Sie wandte sich ab und das Spinnenmonster explodierte. Die anderen Rangers sahen sie staunend an. „Das war unglaublich für deinen ersten Kampf, du gehörst wirklich zu uns!“, sagte Robert und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Alex wusste nicht ganz, was sie davon halten sollte und erwiderte nur: „Äh...danke.“ Dann kam Chris dazwischen und deutete auf die Überreste Arachors: „Es ist noch nicht vorbei!“ Alle Rangers beobachteten wie schwarzer Rauch die Überbleibsel einhüllte, wieder vereinte und auf gigantische Größe wachsen ließ. „Das ist dann doch eine Nummer zu groß für mich!“, meinte Alex erschrocken. „Lasst mich das schnell erledigen, geht zurück und erklärt ihr am besten die Situation.“, schlug John vor, „Für dieses Monster müssen wir nicht gleich alle Zords rufen. Ich komme dann nach bevor ihr aufbrecht.“ Robert überlegte nicht lange und sagte: „Meinetwegen, aber melde dich falls du Probleme hast.“ Dieser Anklang von Sorge um sein Wohl verärgerte John irgendwie, aber er nickte nur. Er streckte seine rechte Hand gen Himmel und rief: „Fledermauszord, Hydrazord! Erscheint!“ Seine Kampfgefährten kamen und er sprang in die Fledermaus, dann leitete er die Zordverbindung ein.
„Komm mit, wir werden dir Lage erklären.“ sagte Robert zum weißen Ranger. „Ja, ich bitte darum!“, meinte Alex jetzt langsam gereizt. Der Anführer ergriff Alexandras Arm und brachte sich zusammen mit den anderen Rangers zurück in den Sonnentempel.

Der Schatten Biest Megazord hatte ein leichtes Spiel mit Arachor. Das Spinnenmonster sah nur fürchterlich aus, aber stark war es nicht. John ließ es von den neun Hydraköpfen packen und rammte es immer wieder auf den Boden. Dann ließ er Arachor frei und setzte kräftige Faustschläge hinterher. Die Kreatur schrie und versuchte sich mit ihren Spinnenbeinen zu schützen. „Augenlaser!“, befahl der schwarze Ranger und nahm das Monster nun unter Beschuss. Weißer Qualm und Funken sprühten. Arachors Ende war nahe.

Alex war erstaunt, als sie zum ersten Mal den Sonnentempel sah. Der Hauptraum lag zwar immer noch in Trümmern, aber das helle warme Licht hatte trotzdem eine besondere Wirkung. Sol Invictus erwartete sie natürlich schon. „Ausgezeichnet, ihr habt ihn gefunden!“, stellte er erleichtert fest. Der Krieger trat vor Alex und stellte sich vor: „Ich bin Sol Invictus, ein Krieger des Lichtes und der Beschützer von Prinzessin Kala.“ Alex erkannte ihn sofort als jenen Krieger, aus diesen unbekannten Erinnerungen die sie vorher durchlebt hatte. „Schön, jetzt kommen wir endlich zu dem Teil wo wir erfahren wer unter dem weißen Helm steckt.“, sagte Jordan neugierig und lenkte Alex somit ab, „Also, zeig uns wer du bist!“ Der neue Ranger sah die Anwesenden der Reihe nach an, dann nahm er den Helm ab. Zum Vorschein kam das Gesicht einer jungen Frau mit schulterlangen, rötlichen Haaren. „Den Anzug werde ich aber anbehalten bis ich mich endlich umziehen kann. Ich habe nicht vor in Unterwäsche vor euch zu stehen!“, meinte sie etwas verlegen, „So ein weißes Licht hat mich nämlich aus dem Schlaf gerissen.“ Das brachte die Jungs zum Lachen, woraufhin Jordan ihnen beiden auf den Hinterkopf schlug. Robert fasste sich wieder und sagte: „Also schön, wenn ich vorstellen darf: Das ist Alexandra Rhodan. Alex, dass sind sind Christian Donovan und Jordan Edwards. Und der schwarze Ranger heißt John.“ Das überraschte jetzt alle. „Was...woher weißt du...?“, fragte Alex verwundert. „Ganz einfach. Ich bin´s!“, erwiderte Robert und verwandelte sich zurück. Den anderen erklärte er schnell: „Wir gehen zusammen zur Uni.“
Nach dem Vorstellen erklärten die Rangers Alex abwechselnd was geschehen war und das sie unbedingt jemanden brauchten, der den Pegasuszord kontrollieren konnte damit sie in die Schattenwelt und Prinzessin Kala retten konnten. Ansonsten sah es für das Licht düster aus. „Ja, so eine Stimme hat mir tatsächlich etwas von einem Pegasuszord erzählt. Und ihr meint wirklich, dass ich euch helfen kann?“ „Selbstverständlich, du bist Lunas Nachfolgerin. Lass dich einfach von deinen Gefühlen leiten.“, ermutigte sie Robert. „Na schön, ganz wie du meinst.“, sagte sie. Alexandra konzentrierte sich ganz auf ihre neue Power und ließ sich von ihr führen. Plötzlich konnte sie die Präsenz eines Wesens fühlen. „Pegasus.“, flüsterte sie. „Ich rufe dich, Pegasus!“, sagte sie laut. Ihr Kristall leuchtete auf und sie spürte das der Zord nun ein Teil von ihr war. Sol Invictus konnte auch spüren, dass sich ein mächtiges Wesen erhob. „Ich werde euch begleiten, in der Schattenwelt kann ich uns zur Prinzessin führen, ich nehme immer genau wahr wo sie ist.“ „Dann los, sammeln wir John ein und verschwenden keine Zeit mehr!“, entschied der rote Ranger.

Der Pegasuszord war ein geflügeltes weißes Pferd, bekannt aus der griechischen Mythologie. Er flog voraus und bald erreichten die Zords die Barriere. Pegasus öffnete sein Maul und feuerte pure Energie auf die Absperrung, welche sich kurz darauf auflöste. Die erste Hürde hatten sie gemeistert, jetzt kam der schwierige Teil.
Die Schatten bemerkten natürlich sofort, dass ihre Blockade gebrochen wurde und dementsprechend wurden die Rangers von einer Horde Schattenkrieger begrüßt. „Richtig zuvorkommend!“, meinte Jordan, als sie sich mit den anderen den schwarzen Gestalten stellte. „Die übernehme ich!“, rief Chris und trat vor, „Energiewirbel!“ Greifenflügel erschienen auf seinem Rücken und der blaue Ranger fegte die Fußsoldaten mit Energiewellen zu Boden. Die restlichen Krieger beseitigten die Rangers schnell mit ihren Lasern. „Folgt mir!“, wies Sol Invictus sie dann an. Wieder verschafften sie sich Zutritt durch eine den vielen Spalten im Bergmassiv dieser Welt. Nach einer Weile schlüpften sie einfach so in einen Korridor des Schattenpalastes. „Fehlt nur noch Feuer und Hitze und das hier könnte die Hölle sein.“, stellte Alex fest. „Teufel gibt’s hier jedenfalls genug.“, entgegnete Robert. Schweigend liefen sie Kalas Leibwächter hinterher, der den Weg zu ihr fühlen konnte.
Aber nicht lange und die beiden Schattengeneräle stellten sich ihnen in den Weg. „Ihr geht nirgendwo hin!“, sagte Mantikes und versperrte den Durchgang mit seiner Axt. „Wie ich sehe gibt es jetzt schon fünf von euch und euren Goldjungen habt ihr auch mitgebracht. Aber es ist trotzdem vergebens!“, sagte Calypso. „Nichts weiter als leere Drohungen wie sonst auch!“, meinte Robert unbeeindruckt, „Los, bringen wir es hinter uns! Drachenschwert!“ Der rote Rangers nahm sich Mantikes vor. Der General blockte Roberts Schwerthiebe sofort mit seiner Axt. Wieder bekam der Teamführer Mantikes´ ganze Stärke zu spüren.
„Mit dir habe ich noch eine Rechnung zu begleichen!“, meinte John zu Calypso und aktivierte seine Fledermausarmbrust. Er feuerte dunkelviolette Strahlen auf die Generälin, doch diese wehrte sie geschickt ab. Der schwarze Ranger ging daraufhin in den Nahkampf über und schlug Calypso mit seiner Armbrust. Johns Kraft konnte sie nichts entgegensetzen und so wurde sie zurückgedrängt.
Chris und Jordan eilten derweil Robert zu Hilfe. Die zwei hatten den etwas langsamen Mantikes an beiden Armen gepackt und hielten ihn mit Mühe fest. „Jetzt!“, riefen sie im Chor ihrem Anführer zu. Robert schwang sein Schwert und schlug mehrmals über die Brust des Generals. Stöhnend ging dieser in die Knie. Sol Invictus kam hinzu und verpasste Mantikes mit seinem Schwert einen Energiestoß.
Alex musste sich erst an diese Kampfsituationen gewöhnen. Sie beobachtete das Geschehen und handelte wieder instinktiv. „Pegasuspeitsche!“, rief sie. Da Mantikes besiegt schien, zielte sie auf Calypso. Sie umschlang die Generälin mit ihrer Peitsche und sagte zu John: „Ich hab sie, gib ihr den Rest!“ Der Vampir nickte und schlug Calypso mit seiner Armbrust nieder. Die beiden Schattengeneräle lagen am Boden. Sol Invictus sagte: „Wir müssen weiter, hier entlang!“ Zusammen setzten sie den Weg fort. Immer wieder begegneten sie Schattenkriegern, aber diese waren keine große Gefahr. Sol Invictus führte sie immer tiefer unter den Palast, hinunter in dunkle Höhlen und Kammern. Je weiter sie gingen, desto deutlicher hörten sie das Fauchen und Grollen eines großen Tieres, dass hier unten leben musste. „Bist du dir wirklich sicher, dass wir hier richtig sind?“, fragte Chris, dem das ganze Unbehagen bereitete. „Absolut, ich kann die Prinzessin hier ganz deutlich spüren. Nur merkwürdig ist, dass Kala sich in unsere Richtung zu bewegen scheint.“, meinte Sol Invictus. „Genau wie dieses Wesen.“, sagte John, „Es ist ganz nahe.“
Sie bogen ums nächste Eck und da sahen sie es. Die furchteinflößende Höllenbestie, ein mordlüsterndes Geschöpf. „Was zum Henker ist das!“, stieß Alex hervor. Die Kreatur knurrte und rammte eine gewaltige Faust vor den Rangers in den Boden. Sie wichen schnell aus. Sol Invictus erkannte eine erschreckende Wahrheit: „Dieses Ding hat die Prinzessin verschlungen!“ „Was?!“, rief Robert. „Aber sie lebt, ich kann es fühlen!“, fügte Kalas Leibwächter schnell hinzu. Die Höllenbestie schlug erneut zu und fauchte wütend. Wieder wichen alle schnell aus. Das Wesen war groß und stark, aber langsam. „Ihr wollt mich wohl verarschen!“, rief Alex. „Wir müssen es töten, um Kala zu retten, vertraut mir!“, sagte Sol Invictus. „Leichter gesagt als getan!“, erwiderte Jordan. „Wir tun was er sagt!“, entschied Robert, „Sonnenklingen!“ Mit einem Satz war der rote Ranger auf dem Rücken der Bestie und rammte beide Klingen in ihren Nacken. Schwarzes Blut floss und ein markerschütternder Schrei folgte. John erkannte den Geruch dieses Blutes, dann damals hatte er es trinken sollen um stärker zu werden. Er merkte wie unter seinem Helm seine Eckzähne wuchsen, als er auf das Blut starrte. John war immer noch ausgehungert und erschöpft von den sich überschlagenden Ereignissen. Das Blut der Höllenbestie kam ihn jetzt gerade recht, selbst wenn Jordan dann diese dunkle Seite seines Wesens sah. „Geh da weg!“, rief der Vampir mit seiner tieferen Stimme zu Robert. John verwandelte sich zurück, sprang zu Robert auf die Bestie und warf ihn ab. „Was soll das werden?“, schrie der rote Ranger. John antwortete nicht und stieß stattdessen seine Zähne in den massigen Hals der Kreatur. Der Vampir saugte sich förmlich daran fest und trank das wohltuende Blut. Schlagartig fühlte er sich wie neugeboren. „John!“, sagte Jordan bedrückt. Er reagierte nicht und trank weiter, bis er nicht mehr konnte und von ihr abließ. Die Bestie brach kraftlos zusammen. „Was war das denn jetzt?“, fragte Alex total überfordert. Niemand antwortete ihr. Sol Invictus ging eilig zu dem leblosen Körper und rammte sein Schwert mitten in den Bauch. Jetzt spritzte kein Blut mehr. Der goldene Krieger schlitzte die Bestie auf und langte dann mit seinem rechten Arm tief in die Inereien hinein. Er wühlte darin, bis er fand wonach er suchte. „Prinzessin Kala.“, sagte er ausdruckslos zu den anderen und präsentierte ihnen eine schwarze, fußballgroße, verschmierte Kugel. „Sie ist darin gefangen, doch sie lebt.“, meinte er. Robert versuchte alles zu verarbeiten. Alles war so schnell gegangen. Er nickte und sagte: „Gut, verschwinden wir von hier. Im Sonnentempel können wir über alles nachdenken.“ „Ich kann uns zu den Zords bringen.“, meinte John und streckte seine Hand mit dem Verwandler aus, „Ihr könnt euch hier nicht frei bewegen, ich schon.“ Die anderen zögerten und starrten Johns blutverschmiertes Gesicht an. „Vertraut mir, anders als bei eurer Prinzessin kenne ich den Standort. Und wir sollten hier nicht länger als unbedingt nötig bleiben.“ „OK, bring uns hier raus.“, sagte der Teamführer. Alle legten sie ihre Hände übereinander und Augenblicke später waren sie verschwunden.
Als sie mit ihren Zords die Rückreise antraten, hörten sie das laute, wutentbrannte Schreien von Morpheus.

Ende
Zuletzt geändert von Lord Zedd am Di 27. Dez 2011, 18:26, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Basti » Di 27. Dez 2011, 17:33

Habe gerade Episode 23 gelesen.
Das warten lohnt sich jedes mal. Es ist wieder eine menge passiert.
Alexandra die neue Rangerin hat auf den ersten blick eine ähnliche Persönlichkeit wie Jordan.
Ich bin mir aber sicher, das sie noch mehr von sich zeigen wird. Ihr erster auftritt als Ranger war jedenfalls gelungen.
Es war interessant und fließend zu lesen. Die Details waren auch klasse. Besonders die Beschreibung des Spinnen-Monsters.
Dann kam noch die große Rettung von Kala aus der Schattenwelt. War alles etwas viel auf einmal. Wirkte teilweise sogar gehetzt.
Das zweite Monster der Folge, wurde von dir nur als Höllenbestie bezeichnet. Da fehlte mir dann doch die Beschreibung.
Wenigstens ist Kala wieder gerettet. Ende gut, alles gut.
Vom Schreibstil und der Story kann es jedenfalls gar nicht besser sein. Wieder eine Topleistung.
Weiter so! Ich freue mich auf jede neue Episode

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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » Di 27. Dez 2011, 18:28

Sorry, wollte die Höllenbestie eigentlich mit nem Link im Absatz einfügen, habs aber vergessen. Jetzt hab ich es schnell nachgeholt und hier ist sie auch nochmal zu sehen:

Bild
Höllenbestie
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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » Mo 2. Jan 2012, 21:49

Preview zu Episode 24

Alex hat ihr erstes Abenteuer als Power Ranger bestanden. Prinzessin Kala wurde aus der Schattenwelt befreit, steckt aber ein einer Kugel fest und verliert weiterhin an Kraft.
Morpheus dreht durch und schickt das bisher grausamste Monster los. Dieses infiziert unzählige Menschen, die daraufhin wahnsinnig werden und sich selbst verstümmeln, zerfleischen und umbringen.
Wie wird Alex mit diesem Horror fertig, wird sie daran zerbrechen? Wird John den Rangers Jordan zuliebe helfen, oder wird er angesichts des entstehenden Blutbades die Beherrschung verlieren? Kann das unvorstellbare Grauen noch aufgehalten werden?
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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » Di 17. Jan 2012, 22:14

Wie der Titel schon sagt, ist das die Horror-Folge der Staffel. Also nicht wundern^^

Episode 24

Horror

Es war ein düsterer und dunkler Tag. Nicht das es regnete oder dicke Wolken kein Sonnenlicht durchließen, es war vielmehr so, dass das Licht selbst nicht so hell erschien als sonst.
Es war der Tag nachdem Alexandra zum weißen Ranger geworden war und sie gemeinsam Prinzessin Kala aus der Schattenwelt gerettet hatten. Sol Invictus hatte die Prinzessin, welche von den Schatten in eine Kugel gesteckt wurde, zurück in den Sonnentempel gebracht. Ihr Leibwächter sollte sich vorerst um sie kümmern. Auf die Rangers selbst wartete ihr normales Leben. Robert und Alex mussten zur Universität, Jordan zu ihrer Arbeit im Café und Chris war auf der Suche nach einem neuen Job für einen IT-Spezialisten. John hatte sich in seiner alten Wohnung eingeschlossen und versuchte sich an den Menschen zu erinnern, der er einmal war, nachdem er sich lange nicht nach Hause gewagt hatte. Doch solang Jordan nicht in seiner Nähe war, war ihm das Meiste egal.

Morpheus war außer sich vor Zorn. Nicht nur das es einen vierten Lichtkrieger gab und der schwarze Ranger wohl endgültig zu ihnen übergelaufen zu sein schien, nein, sie haben es auch geschafft, ihre Prinzessin zurück zu holen. Der ganze große, wundervolle Plan des Ältesten war zunichte gemacht worden. Die ganzen Vorbereitungen und das geduldige Hinarbeiten waren umsonst gewesen. Ohne Kala wäre das Licht verloren gewesen. Sein einziger Trost war, dass sie fürs erste in seiner Kugel feststecken würde und das Licht somit geschwächt war. In dieser Zeit mussten die Power Rangers vernichtet werden. Morpheus dachte auch daran, dass sein Kampf mit dem roten Ranger immer näher rückte.
Wütend stampfte er in den Trümmern des Thronsaals auf und ab und dachte nach, wie er die Rangers beseitigen konnte. Jetzt waren es fünf, die ihm im Wege standen. „Ein neues Monster muss her. Ein mächtiges Monster. Es soll Angst und Schrecken verbreiten und qualvolles Leid verursachen. Die Menschen sollen meine Wut zu spüren bekommen und mit ihnen die Power Rangers!“, sagte Morpheus im Gehen zu sich selbst, „Mein getreuer Krieger Morock, ja der hat in der Vergangenheit Großes geleistet. Wo er war, dort starben die Menschen scharenweise. Genau wonach es mich sehnt!“ „Mal´akh!“, rief er laut. Fast augenblicklich erschien sein Bruder. „Was kann ich für dich tun?“, fragte der jüngere von beiden. „Leih mir deine Stärke, Bruder. Zusammen werden wir Morock rufen!“ „Dieser halb verweste Krieger? Eine interessante Wahl.“, sagte Mal´akh. Beide Brüder schritten zum Loch in der Mitte und vereinten ihre Kräfte. Eine gefallene Seele stieg auf, nahm Gestalt an und wieder war einem Monster neues Leben eingehaucht worden.

In der Jericho Staate University hatten die Studenten gerade Mittagspause. Robert und Alex verbrachten in der Uni die meiste Zeit zusammen und verließen in der Pause das Gebäude, um in einem der umliegenden Imbissläden zu essen. In der Cafeteria herrschte jedes Mal ein zu großes Gedränge und sie wollten in Ruhe reden. Sie gingen in Mary´s Diner und suchten sich dort einen stillen Platz und bestellten sich etwas zu essen.
Nach dem Kampf letzte Nacht und dem Unterricht gerade eben, hatte Alex jetzt zum ersten Mal richtig Zeit, Robert ein paar Fragen rund um das Thema Wieso Weshalb Warum zu stellen. „Ich verstehe es immer noch nicht.“, fing Alex leise sprechend an, „Wieso ich? Was soll so besonders an mir sein, dass ausgerechnet ich ein Power Ranger sein soll? Und wie bist du dazu gekommen?“ Robert rutschte auf seinem Stuhl ein Stück nach vorne und sagte: „Weil ich von einem der drei alten Krieger auserwählt wurde. Prinzessin Kala hat die Seelen der Krieger darum gebeten ihre Nachfolger zu bestimmen. Und seitdem kämpfe ich mit Chris und Jordan gegen die Schatten, die unsere Welt beherrschen wollen. Aber da die Prinzessin entführt wurde, waren wir gezwungen jemanden zu suchen, der den Pegasuszord kontrollieren kann und so haben wir die alte Kriegerin Luna dazu gebracht, ihre Nachfolgerin zu bestimmen. Dich.“ Alex ließ sich das durch den Kopf gehen, ehe sie fragte: „Und wer oder was sind diese Schatten? Ständig passieren diese Überfälle und Monster tauchen auf. Warum, ich verstehe nicht.“ „Also die Schatten sind eine Art Naturgesetz, in unserer Welt existiert nichts ohne ein Gegenstück. Licht kann nicht ohne Dunkelheit sein und die Schatten verkörpern diese Dunkelheit genauso wie Prinzessin Kala und wir das Licht verkörpern. Und sie gewinnen ihre Stärke durch uns Menschen, weil die meisten von uns schadhaft handeln und nur an sich selbst denken. Die Schatten wollen über uns herrschen und die Menschen dazu bringen, sich gegenseitig zu verletzen, damit sie auf ewig ihre Macht auskosten zu können.“, erklärte Robert. „Das ist doch krank!“, stieß Alex hervor. „Es ist der ewige Kampf: Gut gegen Böse. Du weißt ja, es gab schon Power Rangers vor uns. Die Welt wird immer Beschützer brauchen, die sich den bösen Mächten stellen und jetzt braucht sie uns.“, meinte Robert und fuhr mit eindringlichem Tonfall fort, „Ich kann dich natürlich nicht dazu zwingen, dich uns anzuschließen. Aber die Schatten werden immer stärker und wir könnten dich verdammt gut gebrauchen.“ „Meinst du mit wir auch euren schwarzen Ranger? Wer oder was ist der Typ? Ich weiß genau was ich gesehen habe, der Kerl hat dieses Monster ausgesaugt! Und kam der nicht in den Nachrichten, dass er die Stadt angegriffen hatte? Was sollte das? “, wollte Alex nun wissen. Der schwarze Ranger ging ihr nämlich schon die ganze Zeit nicht aus dem Kopf. Roberts Gesicht erhärtete sich, als er antwortete: „John wurde nicht so wie wir zu einem Ranger, sondern er wurde von den Schatten geschaffen. Sie verwandelten ihn in einen Vampir, damit er als ihr eigener Ranger gegen uns kämpfen konnte. Ich bin mir eigentlich selbst nicht ganz sicher, ob man ihm jetzt vertrauen kann, aber Jordan tut es. Und es ist eine Tatsache, dass er uns schon öfters geholfen hat. Wie du sicher mitbekommen hast, hatten wir in letzter Zeit wirklich Probleme mit allem fertig zu werden.“ Auch darüber dachte Alex nach. Zögerlich begann sie: „Weißt du, warum ich beschlossen habe, Anwältin zu werden?“ „Nein.“, gab Robert zurück. „Weil ich vor ein paar Jahren von unserem Gerichtssystem enttäuscht wurde, ich konnte nicht glauben, wie ungerecht und korrupt es bei uns zugeht. Ich habe beschlossen, dort etwas zu verändern. Den Menschen, denen Unrecht getan wurde zu helfen und eine echte Chance zu geben.“, erwiderte sie und lächelte dann ein wenig, „Und jetzt habe ich wohl die Chance, der ganzen Menschheit zu helfen, indem ich euch helfe.“ Auch Roberts Gesicht hellte sich auf, als er das hörte. „Dann mal ein herzliches Willkommen im Team.“, sagte er. „Danke.“, meinte Alex, „Ich hoffe wirklich, dass ich der Rolle des weißen Rangers gerecht werden kann.“ „Wir hatten Anfangs auch unsere Probleme, vor allem Chris. Aber hey, sieh was aus uns geworden ist! Und vergiss nicht, wir stehen immer hinter dir.“, ermutigte Robert sie.
Dann kam endlich die Bedienung mit ihrem Essen und Robert erzählte seiner Klassenkameradin noch mehr über die Schattenbrüder und deren Generäle.

Im etwas ärmeren Viertel Man´s Hell am westlichen Ende der Metropole, tauchte Morock auf. Das Monster gleich einem stark verwesten Menschen, seine Haut hing in Fetzen von ihm herab und Muskeln und Knochen lagen stellenweise frei. Darüber trug es eine schwarze, zerbeulte Rüstung die auch schon bessere Tage gesehen hatte. Morock ging aus seinem Versteck hervor und präsentierte sich den Menschen, die sogleich schreiend von ihm davonrannten. „Ja, lauft nur. Solange ihr noch könnt.“, sagte er mit einer Stimme, die direkt aus einer Gruft zu kommen schien. Er öffnete seinen Mund hauchte eine rote Wolke daraus hervor. Die Wolke bestand aus unzähligen Mikroorganismen die sich rasch ausbreiteten und die panischen Menschen erreichten. Sie durchdrangen sie setzten sich in ihren Köpfen fest, ohne das sie es merkten. Selbst durch Autos und Gebäude drangen sie und infizierten ahnungslose Personen. „Möge das Chaos herrschen!“, rief Morock zufrieden und lief weiter, um noch mehr Menschen zu infizieren.

Weit jedoch kam Morock nicht, denn die Power Rangers stellten sich ihm in den Weg, alle bis auf John. „Wo soll´s denn hingehen?“, rief der rote Ranger. „Hier ist Endstation für dich!“, fügte der Blaue hinzu. „Schon wieder ein Zombie, großartig.“, bemerkte Jordan. „Schon wieder? Ihr habt es wohl öfters mit Untoten zu tun oder?“, fragte Alex und der Gedanke gefiel ihr nicht. Ebenso wenig
die Tatsache, dass sie bei den Verwandlungen ständig ihre schlimmste Erinnerung durchleben musste, wie sie bei ihrer ersten bewussten Verwandlung erfahren hatte. Der weiße Ranger zu sein war bereits jetzt eine schwierige Herausforderung.
„Rangers!“, rief Morock verärgert, „Verschwindet, ich habe keine Zeit für euch!“ „Das hättest du wohl gern! Los Leute, erledigen wir ihn!“, sagte Robert. „Schattenkrieger!“, schrie das Monster und eine Horde schwarzer Gestalten erschien. „Packt sie!“, befahl der Zombie ihnen. „Und die Typen kommen wohl auch öfters vor.“, hakte Alex nach. „Ja, aber die sind für gewöhnlich kein Thema.“, meinte Robert nur, „Pass auf! Sun Blaster!“
Der rote Ranger stürmte wild feuernd mit seiner Waffe auf die ankommenden Schattenkrieger. Einige fielen auf dem Weg zu ihm zu Boden, die anderen bekämpfte er mit gezielten Tritten und Schlägen. Zwischendurch schoss er auf ihnen, je nach Gelegenheit.
„Immer in Bewegung bleiben!“, sagte Jordan zum weißen Ranger und rannte selbst ins Getümmel. Sie wählte die Sonnenklingen als Waffe aus und durchtrennte einige Fußsoldaten, als sie an ihnen vorbei rannte. Mit den Klingen wehrte sie die Augenlaser der Krieger ab und warf sie auf sie zurück.
Chris hatte auch die Sonnenklingen aktiviert und bekämpfte damit die Schattenkrieger, die ihn und Alex mittlerweile umzingelt hatten. „Na schön!“, sagte Alex zu sich selbst, „Sonnenkrallen!“ Zu zweit kümmerten sich die beiden mit ihren Handgelenkwaffen um die schwarzen Krieger.
Nach kurzer Zeit griff auch Morock in den Kampf ein. „Ganz wie ihr wollt!“, zischte er. Der Zombie zog ein langes, silbernes Zweihänderschwert und rannte zu den noch kämpfenden Rangers. Jeden bis auf Robert, der schnell ausweichen konnte, riss er mit nur einem Schlag von den Füßen. Dann wandte er sich wieder dem roten Ranger zu. „Und jetzt du!“, drohte er. Morock holte mit dem langen Schwert aus, aber Robert rollte sich geschickt zur Seite ab und feuerte mit dem Sun Blaster auf seinen Gegner. Ein Schuss traf das Monster an einer ungeschützten Stelle und es ließ vor Schmerz die Waffe fallen. In dieser Zeit hatten sich die anderen Rangers wieder aufgerappelt und packten Morock von hinten. Chris und Jordan hielten den Zombie an den Armen fest und Alex stieß ihre Sonnenkrallen durch dessen Rüstung in den Rücken Schreiend riss Morock sich los und schleuderte dabei den blauen und gelben Ranger zu den Seiten weg. Alex trat der Kreatur noch schnell kraftvoll in den Rücken und brachte so etwas Abstand zwischen sich und Morock. Der stolperte nach vorne und prompt traf ihn Roberts Faust hart im Gesicht, was ihn wieder nach hinten straucheln ließ. „Genug jetzt!“, keuchte das Monster, „Wir klären das ein anderes Mal!“ Schwarzer Rauch hüllte ihn ein und er war verschwunden. Verwirrt fragte Alex: „Machen die das immer so? Einfach so abhauen meine ich.“ „Kommt vor, aber damit zögern sie nur das Unvermeidliche heraus.“, meinte Robert. „Der hier sollte leicht zu erledigen sein wenn er das nächste Mal wieder auftaucht.“, sagte Chris. „Denke ich auch und bis es soweit ist muss zu meiner Arbeit zurück und ich wette in der Uni vermisst man euch auch schon.“, meinte Jordan. Sie verabschiedeten sich und Robert erinnerte sie noch daran, dass sie sich später alle im Sonnentempel treffen wollten.

Ted Demming, einer derjenigen, die von einem Zombie in schwarzer Rüstung davongerannt waren, hatte endlich Feierabend. Den ganzen Tag schon, seitdem der junge Mann dem Monster begegnet war, fühlte er sich so sonderbar, so verwirrt. Er schob es auf die Nerven. Ted machte es sich in seinem Wohnzimmer auf dem Sofa bequem und wollte den Fernseher einschalten. Doch er ließ die Fernbedienung fallen, als er plötzlich einen unerwarteten Schmerz in seinem Mund spürte und Blut schmeckte. Ted schrie auf und spuckte das Blut aus...und ein Stück seiner Zunge. „Ahhhh!“, schrie er schmerzerfüllt. Ted begriff nicht, dass er sich selbst die Zungenspitze abgebissen hatte. Er verstand überhaupt nichts mehr und mit einem mal packte ihn der Wahn. Wieder und wieder biss er sich auf die Zunge, schluckte die abgetrennten Teile hinunter bis nur noch ein Stumpf übrig war, den er nicht mehr erreichen konnte. Dann machte er mit seinen Lippen weiter, er kaute auf ihnen herum, bis auch davon nichts mehr übrig war. Ted verspürte einen Schmerz wie noch nie zuvor in seinem Leben, er schmeckte sein eigenes Fleisch und Blut und er wollte mehr davon. Also machte er sich an seinen Fingern zu schaffen. Wie ein Tier zerrte Ted an seinen Fingern, aß sein Fleisch und spuckte Knochensplitter durchs Zimmer. Sein Blut färbte den Teppichboden dunkelrot. Als beide Hände bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt waren, bis er in seine Unterarme. Ted wollte Fleisch! Er biss sich bis auf Elle und Speiche durch, doch durch die größeren Knochen schafften es seine Zähne nicht. Als er gerade dabei war, seine Beine anzufressen, klopfte es an seine Tür. Es war die Nutte aus der Wohnung nebenan die rief: „Man Teddy, andere hier haben vielleicht Kundschaft und müssen Geld verdienen! Also hör mit dem Geschrei auf!“ Ted starrte in die Richtung aus der die aufgebrachte Stimme kam und hinkte darauf zu. Er warf sich gegen die Tür um sie auf zu bekommen und fiel dann über die spärlich bekleidete Frau her. Wie ein hungriger Löwe begann er im Flur die kreischende Prostituierte zu fressen. „Hilfe, Hiiilfeee!“, brüllte sie durchs ganze Wohngebäude. Aber alle die kamen, waren ebenfalls infizierte, dem Wahnsinn verfallene Menschen die hörten, dass es was zu essen gab. Sie schlugen aufeinander ein und versuchten andere aus dem Weg zu drängen, um am besten an die Frau herankommen zu können. Schmatzende Geräusche und verstörtes Geschrei waren zu hören und die Nutte schien in der ganzen Etage verteilt zu werden. Nach kurzer Zeit erstarben die Schreie der Frau. Doch die Infizierten hatten noch lange nicht genug. Sie verließen das Haus und humpelten auf die Straße hinaus, auf der Suche nach gesunden Menschen und fielen über alles her, was sich bewegte. Und sie waren nicht die einzigen. Dieser Horror spielte sich im ganzen Viertel von Man´s Hell ab.

John, dessen Wohnung nicht weit von dem grausamen Gemetzel entfernt lag, konnte deutlich das Gekreische der Opfer und das der Wahnsinnigen hören. Er blickte von einem Fotoalbum auf, dass er in einer Schublade gefunden hatte und starrte zum Fenster hinaus. Die vielen Hochhäuser der Stadt versperrten ihm natürlich die Sicht, sonst hätte er gesehen was vor sich ging. Der Vampir wandte sich ab und betrachtete wieder das Album, um sich besser an sein menschliches Ich zu erinnern. Dank den Schatten hatte er erneut keine Erinnerungen mehr an damals und hätten sie nicht versucht, ihn oder Jordan umzubringen, hätte er ihnen wohl weiter gedient. Jetzt war Jordan das einzige in seinem Leben und nur wegen ihr wollte er sich daran erinnern, was es hieß ein Mensch zu sein. Diese Monster sind nicht mehr mein Problem. Ich habe geholfen, ihre Prinzessin zu retten und damit ist die Sache für mich erledigt, dachte er gleichgültig. John blätterte zur nächsten Seite und fand dort ein loses Bild von sich als er noch ein Kind war und zwei Erwachsenen, die wohl seine Eltern sein mussten. Er nahm es in eine Hand, verspürte jedoch keinerlei Emotionen. Auf dem Foto sahen sie alle glücklich aus und Jordan hätte es sicher süß gefunden. Da musste er unweigerlich daran denken, was Jordan von ihm halten würde, wenn er wusste das unschuldige Familien angegriffen wurden und er nichts dagegen unternahm. Mit einem Ruck stand er auf und drehte sich in Richtung der Schreie. John erkannte, dass es mit der Rettung der Prinzessin noch lange nicht getan war. Ein normaler Mensch würde weiterhin helfen. Es ist nicht genug nur meine Schuld wegen der Beteiligung an der Entführung zu begleichen. Und Jordan würde es mir wohl nie verzeihen, wenn ich tatenlos zusehe wie Menschen umkommen, überlegte er. Ohne weiter nachzudenken, rannte John aus seiner Wohnung, um zu sehen was los war.
John brauchte keine zwei Minuten um die betroffene Gegend zu erreichen. Was er sah, wäre für einen Menschen sicherlich das reine Grauen. Doch er empfand für keinen, weder für die Toten noch für die Wahnsinnigen, Mitgefühl. Er achtete nur auf das viele Blut, das nahezu überall war. Der Vampir hatte zwar erst letzte Nacht die Höllenbestie ausgesaugt, doch bei soviel Menschenblut konnte er kaum widerstehen. „Nein, nicht jetzt!“, sagte er verbissen zu sich selbst. John beobachtete das Geschehen. Überall lagen halb aufgefressene Menschen, Knochenteile und Fleischfetzen. Stark entstellte, noch lebende Menschen, gingen blutrünstig und wie von Gewalt und Schmerz besessen auf sich selbst los. Wo John auch hinsah, überall rissen sich Menschen die Überreste ihrer eigenen Gliedmaßen heraus und schlugen damit auf andere ein, bis diese sich nicht mehr bewegten. Leichen und Kämpfende wohin man sah und so langsam kamen die Irren auch auf den Vampir zu, als sie ihn bemerkten. John hob sein Armband zu seinem Mund und versuchte Jordan zu erreichen. „Jordan, kannst du mich hören? Ich bin´s.“, sagte er mit beherrschter Stimme. „John?“, fragte Jordan verwirrt, „Was gibt es?“ „Du solltest mit den anderen nach Man´s Hell kommen, hier ist buchstäblich die Hölle los.“, antwortete er. „Was, da mussten wir heute doch schon mal hin! OK, verstanden.“, meldete sie zurück. „Aber ich warne dich, es ist kein schöner Anblick.“, fügte der Vampir ernst dazu. „Die Latte für Gruselig liegt bei mir ziemlich hoch, kein Grund für ne Warnung.“, meinte sie und beendete das Gespräch. Aber sie hatte keine Ahnung.

Jordan kam zusammen mit den anderen drei Rangers in besagtes Viertel. Im ersten Moment, als die Vier die erschreckenden Bilder in sich aufnahmen, erstarrten sie vor Schock. Robert war der Erste, der sich rührte und was sagte: „Großer Gott!“ Mehr brachte er auch nicht heraus. Da stand plötzlich der schwarze Ranger vor ihnen, vollkommen mit Blut verschmiert. Mit Superspeed war er einer Gruppe Infizierter davon gerannt. „Ich weiß nicht wieso, aber diese Menschen sind nicht mehr sie selbst. Sie zerfleischen und töten sich gegenseitig. Als sie mich entdeckten, hörten sie auf und fielen über mich her.“, erklärte John, „Habt ihr eine Ahnung warum? Jordan meinte ihr wärt heute schon mal hier gewesen.“ „Das...muss dieser Zombie gewesen sein.“, sprach Robert seine einzige, logische Erklärung aus. „Zombie?“, fragte John. „Ja, wir mussten heute gegen einen verwesten Typen in schwarzer Rüstung kämpfen. Scheint wohl deinen Platz bei den Schatten eingenommen zu haben.“, erwiderte Chris. Er verhüllte seine Abneigung gegen John kaum. „Leute, die kommen auf uns zu!“, rief Alex ängstlich und löste sich aus ihrer Starre. Tatsächlich hinkten und krochen nun alle übrigen Menschen auf die Rangers zu. Oh Gott, wie schrecklich. Überall Blut und Körperteile und Tote!, schoss es Alex durch den Kopf. „Nein tut mir Leid, aber das ist zu viel für mich! Ich kann so was nicht, ich muss hier weg!“, sagte der weiße Ranger panisch und verschwand darauf. „Alex!“, rief Robert ihr noch hinterher, aber zu spät. Kaum ist sie ein Ranger und schon muss sie sich mit so einem Horror auseinandersetzen. Ihre Reaktion ist nur verständlich, dachte Robert.
„Und was jetzt?“, wollte Chris wissen. Er zog schon mal seinen Sun Blaster um sich gegen die nähernden Menschen verteidigen zu können. „Steck´ die Waffe wieder weg, wir können doch nicht gegen die Menschen kämpfen!“, sagte der rote Ranger. „Sollen wir vielleicht warten bis die auch uns zerlegen? Sieh sie dir an, wir tun ihnen doch einen Gefallen wenn wir von was auch immer erlösen!“, rief Chris aufgebracht. „Hier bin ich mit ihm einer Meinung. Diese Leute leiden so nur unnötig.“, sagte John. „Das sind immer noch Menschen und wir werden sie nicht einfach töten!“, brauste der Teamführer auf, „Sie brauchen unsere Hilfe und wir werden sie irgendwie retten, verstanden?“ „Robert hat vollkommen recht! Wie könnt ihr überhaupt nur an so etwas denken?“, rief Jordan enttäuscht.
Weiter kamen die Rangers mit ihrer Diskussion nicht, denn die verstümmelten Menschen hatten sie bereits eingekreist. Die Krüppel hielten jedoch inne, als ein böses Lachen zu vernehmen war. Es gehörte Morock, der soeben erschienen war. „Da seid ihr ja wieder, Rangers! Dieses Mal wird der Kampf anders ausgehen. Wenn ihr mich wollt, dann müsst ihr erst eure wertgeschätzten Mitmenschen aus dem Weg räumen!“, sagte das Monster. „Was hast du mit ihnen gemacht?“, schrie Robert und Wut stieg in ihm auf. „Hahaha!“, lachte Morock wieder vergnügt, „Ich habe sie mit winzig kleinen Organismen infiziert, die mein Körper produzieren kann! Sie sind wie kannibalisches Getier und tun alles was ich will! Und selbst wenn ihr mich vernichten solltet, hat das keinen Einfluss auf meine Organismen!“ „Dann sind sie also verloren?“, schlussfolgerte Jordan entsetzt. „Genauso wie ihr, Rangers!“, rief der Zombie und befahl den Menschen, „Los, ergreift sie!“ Die Wahnsinnigen humpelten die letzten paar Meter zu den Power Rangers. Die versuchten Zeit zu gewinnen und sprangen über die entstellte Schar hinweg. John, dem das viele Blut langsam immer mehr in Versuchung führte, redete auf Robert ein: „Wenn ihnen tatsächlich nicht mehr zu helfen ist, dann sollten wir ihre Qualen beenden!“ Robert sah zwischen John und den wieder näher kommenden Menschen hin und her. Er hatte jetzt die schwierige Aufgabe, als Anführer zu entscheiden was geschah. Ich kann doch nicht über Leben und Tot entscheiden, ich bin nicht Gott! Aber wenn ich sie weiterleben lasse, dann bringen sie sich in ihrem Wahn letztendlich selbst um. Und wenn wir sie töten, dann würden wir nur ihr Leid verkürzen und ihnen ihre Schmerzen ersparen, dachte Robert. Der rote Ranger ballte seine Fäuste und stieß einen verzweifelten Schrei aus. „John hat Recht, es ist sinnlos sie am Leben zu lassen. Es gibt keine Rettung mehr für diese Menschen. Alles was wir tun können, ist ihr Elend zu beenden.“, sagte Robert schließlich, „Aber ihr müsst es nicht tun, wenn ihr nicht wollt, ich mache das alleine. Ich bin der Anführer, ich ertrage das. Ich will nicht, dass mein Team diese Bürde tragen muss.“ „Ich bin ein Vampir, ich habe bereits gemordet. Es sollte mir nichts ausmachen.“, meinte John. „Es muss sein, um den Menschen hier zu helfen und noch andere vor diesem Horror zu bewahren. Ich werde damit leben können.“, erwiderte Chris. Die Verstümmelten waren jetzt schon fast wieder in Reichweite und Jordan seufzte. „Es geht wohl nicht anders. Und ich habe mich für dieses Team entschieden und als Team tragen wir die Bürde gemeinsam.“, sagte sie entschlossen. Robert nickte: „Dann los. Aber kurz und schmerzlos.“
Der rote Ranger zog seine Laserpistole und schoss auf die ersten paar Menschen. Mit je einem Schuss beendete er ihre Qualen und ihr Leben. Chris und Jordan taten es ihm gleich. John hatte seine Schattenklingen aktiviert und rannte durch den Rest der Menschengruppe hindurch. Schneller als die Menschen es wahrnehmen konnten, trennte der Vampir ihre Köpfe ab und sie waren tot.
Es dauerte nicht lange und Morock, der sich bei allem im Hintergrund gehalten hatte, stand alleine da. „Ihr überrascht mich, Rangers. Und ihr nennt euch selbst Lichtkrieger, dass ich nicht lache!“, rief der Zombie. „Für das, was du den Menschen angetan hast, wirst du büßen, du Bastard.“, sagte Robert mit leiser, bedrohlicher Stimme. „Drachenschwert!“, rief der rote Ranger nun seine Waffe uns stürmte auf Morock zu. Der hatte wieder sein großes Schwert gezogen und zu zweit lieferten sie sich einen harten Kampf. Ihre Klingen kreuzten sich rasend schnell in einem verbittertem Duell. Robert ließ seiner Wut freien Lauf und legte seine ganze Stärke in jeden Hieb. Der nächste Schlag riss dem Monster das Schwert aus der Hand und der rote Krieger zog seine Klinge über den Brustkorb der Kreatur. Diese stolperte ein paar Schritte zurück und Robert schlug erneut zu und wieder und wieder, bis Morock am Boden lag. Der rote Ranger setzte zum letzten Hieb an, der der Bestie den Kopf kosten würde, aber plötzlich ließ Robert sein Schwert fallen und sank auf die Knie. „Was? Nein!“, keuchte er. Seine Hände und Füße schmerzten, so als würden sie aufreißen. Vor einiger Zeit hatte er schon mal diese Schmerzen gespürt. Nicht jetzt! Was soll das?, schoss es ihm durch den Kopf.
„Robert?“, fragte Chris verwundert und kam mit den anderen zu ihm geeilt. Der rote Ranger hatte sich wieder gefangen und aufgerappelt. Chris blickte ihn kurz unsicher an, sah erleichtert das es ihm wohl wieder gut ging und kümmerte sich schnell um Morock. Der war ebenfalls wieder aufgestanden, war aber noch benommen. „Greifenaxt!“, rief der blaue Ranger. Mit einem Schwung seiner Axt enthauptete er den Zombie, der daraufhin explodierte. Chris wandte sich wieder Robert zu. Jordan brachte den Vorfall gerade zu Wort: „Robert, was war das eben? Was ist los mit dir?“ „Gar nichts!“, sagte er abweisend, „Und jetzt ist auch keine Zeit dafür! Seht mal hinter euch!“
Schwarzer Nebel umhüllte die Überreste Morocks, die sich wieder zusammenfügten und ihn wachsen ließen. „Bilde dir nicht ein, dass die Sache damit erledigt ist. Darüber reden wir noch.“, meinte Jordan. Robert erwiderte nichts weiter und rief stattdessen die Zords herbei. Die drei Lichtkrieger bemannten ihre Gefährten und bildeten den Sonnen Biest Megazord. John unterstützte sie mit seinem Fledermauszord.
Morock griff sie sofort wieder mit seinem Schwert an und ließ die Rangers nicht mal zum Zug kommen. „Jetzt mache ich euch fertig!“, fauchte er wütend. Der Megazord wurde immer weiter zurückgedrängt und krachte schließlich in die Wohnhäuser von Man´s Hell. „Es reicht!“, sagte Robert und versuchte mit den anderen den Zord wieder auf die Beine zu bringen. Doch das Monster war schon da und drückte mit einem Fuß den gigantischen Krieger in die Trümmer und hielt ihn fest. Morock packte noch einen Arm des Zords und war bereit ihn mit seinem Schwert zu durchtrennen. Er konnte jedoch von John noch gestoppt werden. Die riesige, schwarze Fledermaus krallte sich in den Rücken des Zombies und flog mit ihm hoch in die Luft. Weit oben ließ John das Monster los und es landete hart auf dem Boden. In der Zwischenzeit hatten die Lichtkrieger ihren Megazord wieder aufgerichtet. „Sonnensäbel aktivieren!“, riefen sie gemeinsam. Sie steuerten ihren Zord zum am Grunde liegenden Morock und traten ihm mit dem Fuß das Schwert aus seiner Hand. Seinen ausgestreckten Arm trennten sie sogleich mit dem Sonnensäbel ab. Die Kreatur brüllte laut auf. Der Megazord entflammte seine Waffe. „Halts Maul!“, rief Robert. Der Sonnen Biest Megazord holte aus und stieß den Säbel in Morocks Mund und rammte die Waffe bis hinunter in den Boden. Eine weitere Explosion folgte und das Monster war endgültig erledigt.

Nachdem die Power Rangers fort waren, kümmerte sich die Polizei um den Rest. Die Crime Scene Unit machte von dem ganzen Chaos Fotos und sammelte DNA-Proben und suchte nach Hinweisen. Sie wussten zwar, dass alles hier Folge einer erneuten Monsterattacke war, aber manche Leichen warfen Fragen auf. Sauber abgetrennte Köpfe und Schusswunden kamen der Polizei merkwürdig vor. Sämtliche Körper und Körperteile wurden zum Office of Chief Medical Examiner gebracht, um sie zu untersuchen.
Auch Kamerateams und Übertragunswagen kamen zum Ort des Grauens, um von den schrecklichen Vorkommnissen zu berichten. Natürlich war die JNC, der größte Sender der Stadt, unter den Teams. Vertreten wurde der Sender von Starreporter Logan Baker und seiner Kamerafrau Sophie Brown. Sophie hatte sich erst einmal übergeben müssen, als sie schreckliche Szenerie sah. Logan begann seinen Bericht, nachdem er sich von der Polizei schnell ein paar Infos zu den Geschehnissen geholt hatte. Mit den arbeitenden Beamten im Hintergrund, sah er in die Kamera und sprach in sein Mikrofon: „Verehrte Zuschauer, nach den heutigen tragischen Ereignissen sollten wir unsere Meinung über die Power Rangers vielleicht noch einmal überdenken. In einem nicht vorzustellenden Massaker wurden unzählige Menschen auf grausamste Weiße verstümmelt und getötet. Und es hat den Anschein, als ob unsere Helden daran beteiligt gewesen wären. Ja, sie haben richtig gehört. Ich kann es selbst kaum fassen. Doch die Polizei bestätigte mir soeben, dass einige Menschen durch Schüsse oder Enthauptung starben. Natürlich wurde auch bestätigt, dass die Power Rangers, fünf an der Zahl mittlerweile, heute gegen ein Monster gekämpft haben. Aber was hat das alles zu bedeuten? Sind unsere Helden nicht die, die sie vorzugeben scheinen? Selbstverständlich wird die JNC Sie auf dem Laufenden halten. Ihr Logan Baker.“

Am Ende dieses Tages schien das Licht noch matter zu scheinen.

Ende
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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Basti » Mi 18. Jan 2012, 18:29

Über diese Episode hast du bereits im Vorfeld schon oft geredet.
Jetzt ist es endlich soweit. Ich denk mal die Episode ist deinen Erwartungen gerecht geworden. Mich hat sich jedenfalls mehr als überzeugt und das Gruseln gelehrt.

Etwas was ich an deiner Geschichte gut finde ist, das du wie immer auf deine Charaktere eingehst. So zum Beispiel, muss Alex erstmal die Grausamkeit des Bösen kennenlernen, mit dem sich selbst noch nicht umgehen kann. Und bei John hast du wieder gut gezeigt, das er nicht mehr ein normaler Mensch ist, sondern ein Emotionsloses Monster.

Jetzt zur eigentlichen Handlung.
Oh mein Gott, die Szene mit den Bürger Ted ging einen schon unter die Haut. Ich habe mich geekelt als ich das gelesen habe. Die Vorstellung war unappetitlich....aber Sau gut geschrieben!
Besonders das du einen speziellen Burger eingegangen bist war eine super Idee, um die Auswirkungen des Virus deutlicher zu machen.
Diese Szene werde ich so schnell nicht vergessen.

Als dann die stelle kam, wo die Rangers die infizierten tatsächlich umbringen, konnte ich es kaum fassen. Hätte nicht gedacht, das sie das wirklich tun. Ich dachte, jemand wie Kala oder so käme in letzter Sekunde mit einer Heilung.

Doch das Ende lässt darauf schließen, das diese Tat, Konsequenzen mit sich tragen wird. Die Menschen sehen die Power Rangers jetzt ganz anders. Die Auswirkungen drauf, kann ich mir bereits sehr gut vorstellen.
Wahrscheinlich werden die Power Rangers noch zum Staatsfeind Nr. 1
Ich bin sehr gespannt, was da noch kommt!

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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » Di 7. Feb 2012, 22:27

Preview zu Episode 25

Die Power Rangers sind grausame Mörder! So denkt nun ganz Jericho City über die Helden, nach den Ereignissen des letzten Tages. Können die Rangers die Lage erklären, oder hat wirklich jeder den Glauben an sie verloren?
Wie geht es Alex nach diesem Horror? Schaffen es Robert und Chris, sie wieder aufzumuntern?
Selbst Jordan sucht Rat bei John. Kann er ihr helfen, das Erlebte zu verarbeiten?
Endlich packt auch Sol Invictus aus, was in der Vergangenheit mit Luna passiert war.
Dann greifen die Schatten wieder an und die Rangers müssen erneut die Stadt retten. Und da wartet auch schon das Jericho City Police Department auf sie!
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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » Sa 11. Feb 2012, 22:19

Episode 25

Der Tag danach

Manchmal kam es einem wirklich so vor, als würde die Zeit stillstehen. Die Tage wollten überhaupt nicht vergehen. Erst gestern wurde Jericho City von schockierenden und grausamen Ereignissen heimgesucht. Menschen aßen sich selbst und ein ganzes Viertel war übersät mit verstümmelten und toten Körpern. Und das Unfassbare war, dass wohl die Power Rangers etwas damit zu tun haben mussten. Die ganze Stadt schaute, hörte und las an diesem Tag die unglaublichen Nachrichten und keiner wollte es wahrhaben. Doch die Polizei hatte eindeutige Beweise, die Art wie manche Menschen den Tot fanden, ließ keine Zweifel zu.

Es war Nachmittag und Robert und Chris saßen zusammen im Coffee and more. Sie verfolgten gerade einen Bericht der JNC über den Flachbildfernseher, der ihnen gegenüber an der Wand angebracht war. Logan Baker erklärte darin, was gestern geschehen war. Er teilte die neuesten Erkenntnisse der Gerichtsmediziner mit, darunter auch, dass einige der Opfer aufgrund der Wunden durch die Hand der Power Rangers gestorben sein mussten. Man wüsste jedoch nicht warum und wie das mit den Selbstversümmelungen im Zusammenhang stand. Was aber klar war, dass ein unbekannter Mikroorganismus die Gehirne der armen Menschen befallen und angegriffen hatte. Logan ging auch auf die gestrige Monsterattacke ein, bei welcher die Rangers wie immer die Stadt verteidigten und so noch mehr Opfer verhindert hatten. Soweit schienen sich die Helden also nicht verändert zu haben. Aber warum hätten sie dann die Menschen umbringen sollen? Mit folgenden Worten schloss Logan seinen Bericht: „Die Vorkommnisse des vergangenen Tages ergeben keinen Sinn, sie widersprechen sich allesamt. Ich weiß nicht recht, was ich davon halten soll. Nur eines steht für mich fest: Solange nicht die ganze Wahrheit aufgedeckt wurde, werde ich weiterhin an unsere Helden, die uns alle so oft gerettet haben, glauben. Uns Sie, verehrte Zuschauer, sollten das auch tun. Ihr Logan Baker für JNC!“
Robert stieß hörbar den Atem aus, als er mit gedämpfter Stimme sagte: „Weißt du, so übel ist der Kerl gar nicht. Er hat uns bei Slater geholfen und selbst wo die ganze Stadt denkt, dass wir psychopathische Killer wären, hält er noch zu uns.“ „Mm-hm.“, meinte Chris nur. Beide waren noch sehr mitgenommen von den Geschehnissen des letzten Tages. Keiner hatte Lust, darüber zu reden und am liebsten würden sie alles vergessen. Aber so etwas lies sich nicht einfach verdrängen. Chris beobachtete schon die ganze Zeit über Jordan, wie sie arbeitete und versuchte zu ergründen, wie es ihr wohl ging. Aber wie immer sah man ihr nichts an. Er versuchte sich davon abzulenken und fragte deshalb: „Wie geht’s eigentlich Alex? Ich will mir gar nicht vorstellen, wie das für sie sein muss.“ „Ich weiß es nicht, sie ist heute nicht zur Uni gekommen. Ich hatte später eigentlich vor, zu ihr zu gehen und mit ihr zu reden.“, erzählte Robert, „Kommst du mit?“ „Klar, warum nicht.“, meinte sein Freund, „Hoffentlich können wir ihr helfen.“ „Das hoffe ich auch.“, sagte Robert, „Aber vorher sollten wir erst noch in den Sonnentempel und sehen wie es Kala jetzt geht. Das hätten wir schon gestern tun sollen.“ Chris warf noch einen Blick über die Schulter zu Jordan, die alle Hände voll zu tun hatte. „Dann gehen wir am besten gleich.“, äußerte er sich, „Wir können ihr ja nachher alles erklären. Kein Grund sie heute mit diesem Kram zu belasten, wenn man an gestern denkt.“ „Meinetwegen.“, sagte Robert, war aber mit den Gedanken woanders. Er ahnte schon was in seinem Freund vorging, wenn er Chris so zusah und daran dachte, wie er mit John umsprang.

Mal´akh befand sich wieder in dem geheimen Raum, der sich hinter einer unscheinbaren Wand in seinen Gemächern befand. Selbst von hier aus konnte er hören, wie Morpheus im großen Saal wieder tobte und seiner Wut freien Lauf ließ. Alle seine Pläne hatten bisher fehlgeschlagen und der Kampf mit dem roten Ranger rückte auch näher. Aber mit dem Kampf rückte auch Mal´akhs Vorhaben in greifbare Nähe. Meine göttliche Zukunft, ich spüre wie mein Schicksal sich erfüllen wird! Wenn ich erst einmal die Kräfte meines Bruders auf mich übertragen habe, dann wird mich nichts mehr aufhalten können. Alles wird mir gehören!, dachte er erfreut. Mal´akh stand, wie so oft in letzter Zeit, an einem schwarzen Steintisch und studierte alte Weltkarten mit seltsamen Linien. An der Stelle, an der heute Jericho City zu finden war, schienen sich sämtliche dieser Linien zu kreuzen. Diese Schnittstellen gab es überall auf der Welt, doch nirgendwo kreuzten sich mehr dieser Linien als dort, der größten Stadt der Welt. Ja, nichts geschieht zufällig. Selbst die Menschen fühlten sich von der Macht der Sakrallinien angezogen. Und schon bald soll ihnen das zum Verhängnis werden, überlegte er.
Kurz darauf hörte er, wie jemand seine Räume betrat. Es konnte nur Calypso sein. Mal´akh verließ schnell die geheime Kammer und eilte auf seine Partnerin zu. Ihr Gesicht zeigte eine ernste Miene. „Dein Bruder ist völlig außer Kontrolle. Was wird wohl passieren, wenn er herausfindet was wir hinter seinem Rücken treiben?“, fragte sie besorgt. „Zerbreche dir darüber nicht deinen hübschen Kopf. Ich weiß genau was ich tue, Morpheus wird es erst erfahren, wenn es zu spät für ihn ist.“, versprach er der Generälin. „Gut, nun denn. Wie sieht unser nächster Schritt aus?“, wollte Calypso wissen. Mal´akh legte seine Hände auf ihre Schultern uns sagte: „Wir werden sehen was Morpheus als nächstes vorhat und handeln dementsprechend. Alles was noch zu tun ist, ist zu warten bis er in die Grauzone gezwungen wird. Und bis es soweit ist, sorgen wir dafür das der rote Ranger überlebt.“ „Also gibt es nichts Neues.“, meinte sie. „Nein.“, antwortete Mal´akh und zog sie zu einem Kuss heran, „Es ist alles ganz einfach. So einfach, dass wir uns um nichts Sorgen machen müssen.“ Mit diesen Worten küsste er sie. Und auch für dich wird es bald vorbei sein, meine Liebe. Eigentlich eine Schande, ging es ihm durch den Kopf, als er sie fester an sich drückte.

Robert und Chris hatten das Café verlassen und sich in eine umliegende, verlassene Gasse begeben, um sich ungesehen in den Sonnentempel zu teleportieren. Wie üblich landeten sie dort gleich im großen Hauptraum und sahen auf Anhieb Sol Invictus. Dieser starrte wie hypnotisiert in das Becken. Auf den ersten Blick jedoch war nirgends eine Spur von der Prinzessin zu sehen. Ihr Leibwächter kam sofort auf die beiden zu geschritten, als er ihre Ankunft bemerkte. „Ihr habt euch Zeit gelassen, gab es Schwierigkeiten?“, fragte er geradeheraus. „Schwierigkeiten ist noch weit untertrieben.“, sagte Robert mit ernster Miene, „Ein Monster hat Menschen mit irgendwas infiziert. Die Leute haben sich selbst zerfleischt und umgebracht. Ganz zu schweigen davon, dass wir einige Menschen umbringen mussten um ihnen einen weitaus schmerzvolleren Tod zu ersparen.“ Beide zuckten sie bei diesen Worten zusammen. Sol Invictus zeigte keine Regung und meinte nur: „Das sind die Methoden der Schatten, dass ist nichts Neues für mich. Nach einiger Zeit gewöhnt man sich daran, oder besser gesagt, man muss es. Ihr werdet es sehen.“ „Wie kann man überhaupt so gefühllos sein?“, brauste Chris auf, „Das waren alles unschuldige Menschen, die noch ihr ganzes Leben vor sich hatten! Und jetzt? Jetzt sind sie tot, verdammt nochmal!“ „Ich habe es einfach schon zu oft miterlebt! Und glaubt mir eines, ihr geht daran zugrunde wenn ihr jedem Toten nachtrauert!“, entgegnete Sol Invictus scharf. Chris kannte diese Wahrheit nur zu gut. Den Tot seiner Freundin Jenny hatte er auch zu lange betrauert und erst durch seine Freunde hatte er sie loslassen können. Mit gemäßigter Stimme fuhr er fort: „Das mag zwar sein, aber es ist immer noch etwas anders, wenn man selbst die Menschen umgebracht hat.“ Das wiederum versetzte Robert einen Stich, der über das Schicksal der Leute entschieden hatte. „Also gut, genug jetzt. Deswegen sind wir nicht hier. Wie geht es Prinzessin Kala?“, wechselte er das Thema. Sol Invictus wies mit ausgestrecktem Arm auf das runde Becken. „Sie ist dort drin.“, erklärte er, „Ich wusste nicht, wie ich sie aus der Kugel befreien sollte, in welche die Schatten sie gesteckt hatten. In der Bibliothek suchte ich nach einer Antwort und alles worauf ich stieß, war der Hinweis, dass das heilige Wasser vielleicht die verfluchte Kugel auflösen kann. Ich hoffe, dass es ihr soweit gut geht und das sie nicht schon zu schwach ist. Denn solange sie in diesem Gefängnis sitzt, verliert sie an Kraft.“ „Irgendwie hatte ich fast mit so was gerechnet, als ich zum ersten Mal die Kugel gesehen habe.“, meinte Robert. Dennoch hatte er gehofft, dass es Kala inzwischen besser ging. „Schön und was jetzt?“, fragte Chris. „Im Moment können wir nur abwarten.“, meinte Sol Invictus bedrückt.

Im Thronsaal des Schattenpalastes beruhigte sich Morpheus langsam wieder. Erneut hatte er gegen die Lichtkrieger verloren und allmählich lief ihm die Zeit davon. „Mantikes, Calypso!“, rief er laut durch sein Reich. Augenblicklich erschienen seine Generäle. „Ja, Meister?“, fragten sie einmütig und verbeugten sich respektvoll. „Von all meinen Kriegern habt ihr mich bisher am meisten enttäuscht, immer und immer wieder habt ihr versagt! Aber dennoch seid ihr meine fähigsten Kämpfer, also nehmt euch einen Trupp meiner Schattenkrieger und vernichtet endlich die Power Rangers. “ „Ja, Meister!“, sagten sie wieder und verneigten sich. Calypso wollte schon gehen, aber Mantikes hatte noch etwas einzuwerfen: „Wenn ihr erlaubt, Meister? Viel zu oft hatten die Lichtkrieger nur unverschämtes Glück und dann schloss sich ihnen auch noch dieser verräterische Vampir an. Aber dieses Mal werden wir sie für euch auslöschen!“ „Das will ich euch geraten haben. Ansonsten erwartet euch eine harte Strafe!“, drohte der Älteste. Daraufhin verschwanden die Generäle.

Im Sonnentempel war eine hitzige Diskussion ausgebrochen, die neue Situation betreffend. „Wir können doch nicht einfach nur abwarten und hoffen, dass Prinzessin Kala von ganz allein wieder freikommt. Irgendwie müssen wir ihr doch helfen können!“, rief Chris. „Ihr helft ihr, indem ihr die Schatten weiterhin bekämpft!“, erwiderte Sol Invictus. „Während sie vielleicht gerade stirbt?!“, konterte der blaue Ranger. „Glaubst du, mir gefällt das? Natürlich würde ich nur zu gern etwas unternehmen!“, meinte der goldene Krieger. „OK OK, das reicht! Schluss jetzt, verstanden? Wenn wir nichts für Kala tun können, dann müssen wir das hinnehmen, ob es und passt oder nicht.“, schlichtete Robert die Meinungsverschiedenheit und sah dann zu Sol Invictus, „Und außerdem bin ich mir sicher, dass du alles für die Prinzessin tun wirst, was in deiner Macht steht. Wir müssen selbst unseren Pflichten nachkommen und die Schatten weiter in Schach halten. Außerdem gibt es so noch einiges zu klären.“ Robert entschärfte zwar die Lage, dennoch schnaubte der goldene Krieger bei seiner Rede. „Selbstverständlich werde ich alles für die Prinzessin tun, was ich kann. Wie könnt ihr nur etwas anderes annehmen? Vertraut mir wenn ich sage, dass es für sie im Moment keine Hilfe gibt!“, sagte er grimmig. „Das ist doch alles zum verrückt werden! Wir sind Mörder, können der Prinzessin nicht helfen und verlassen uns auf einen Vampir und einen fragwürdigen alten Ritter!“ „Wie meinst du das mit fragwürdig?“, fragte Sol Invictus schneidend. „Er meint die Sache mit Luna.“ ergriff Robert wieder das Wort, „Bisher hatten wir noch nicht die Zeit, um zu klären, weshalb sie dich und das Licht so gehasst hat.“ „Wie wär´s wenn wir die Sache jetzt klarstellen. Jetzt haben wir Zeit dazu.“, meinte Chris. „Ich wüsste nicht, was es da zu erzählen gibt. Luna steckte Jahrhunderte in dieser zwielichtigen Dimension fest. An ihrer Stelle hätte ich selbst das Licht verdammt.“, wich Kalas Leibwächter aus. „Davon hab ich jetzt auch genug. Chris hat recht, dieses Mal kannst du dich nicht herausreden. Wie kam Luna überhaupt in diese Dimension?“, sagte Robert und schritt auf Sol Invictus zu. Dieser erkannte, dass er sich nun nicht mehr vor einer Erklärung drücken konnte. Wie konnte es nur soweit kommen? Die Wahrheit hierüber kann ich ihnen unmöglich verraten, doch lügen ist feige und unehrenhaft, dachte er. So beschloss Sol Invictus den Rangers nur einen Teil der Wahrheit zu erzählen. „Luna landete durch einen Unfall in dieser dunklen Welt.“, begann er, „Aufgrund eines Zwistes wurde sie in diese Dimension geschleudert.“ „Ihren Anschuldigungen nach zu urteilen, musst du sie dorthin gebracht haben. Wieso? Und worum ging es bei diesem Streit?“, forderte Robert zu wissen. Sol Invictus´ Gesicht verwandelte sich wieder in eine verbissene Maske aus Stein, als er sagte: „Hört mir gut zu, Rangers. Luna war meine Schwester. Unser Disput geht euch nichts an! Es war alles ein unglückseliger Unfall, bei dem auch die gewaltigen Kräfte frei wurden, die mich in die Kristallhöhle des Tempels einschmolzen und mich mit den Zords schlafen ließen. Mehr werdet ihr von mir nicht erfahren!“
Robert und Chris staunten nicht schlecht als sie erfuhren, dass die beiden Geschwister waren. Es war genau wie in der römischen Mythologie. Die alten Menschen hatten ihre Gottheiten wirklich an die einstigen Krieger angelehnt. „Sie war also deine Schwester.“, meinte Robert schließlich, „Hätte sie denn nicht wieder mithilfe von Pegasus aus dieser Dimension fliehen können?“ Hier ließ Sol Invictus die Wahrheit freundlicher klingen, als sie war. „Nein, in dieser Welt hatte sie keinen Kontakt zu ihrem Gefährten.“, sagte er nur, wohl wissend das seine Worte auch anders verstanden werden konnten. Doch die zwei Freunde gingen nicht weiter darauf ein. „Naja, das erklärt die Sache. Aber daraus hättest du nicht so ein Geheimnis machen müssen.“, sagte Chris daraufhin. „Ihr könnt euch vermutlich denken, weshalb ich dieses Thema meide. Und ihr solltet euch jetzt um eure eigenen Aufgaben kümmern. Ich melde mich bei euch, sobald ich Neuigkeiten habe.“, versuchte Sol Invictus sie loszuwerden. „Wie du meinst.“, erwiderte Robert, „Wir wollten sowieso noch mit Alex reden.“ Sie verabschiedeten sich von Kalas Leibwächter und verschwanden in hellem Licht. Sol Invictus stellte sich wieder an den Rand des Beckens und hoffte auf die Befreiung der Prinzessin. Vergib mir, Luna. Es ist einfach geschehen, ging es ihm durch den Kopf.

Es klopfte an Alexandras Tür. Als sie sie öffnete standen Robert und Chris davor. „Hi.“, begrüßte sie ihre Studienkollege, „Dürfen wir reinkommen?“ „Meinetwegen.“, entgegnete Alex, wirkte aber recht abwesend. Sie trat beiseite und ließ die beiden herein. Zusammen gingen sie ins Wohnzimmer. „Wie geht’s dir?“, fragte Robert. „Stimmt es, was die Medien behaupten? Habt ihr tatsächlich diese Leute umgebracht?“, kam es sofort von Alex. Wieder fühlten sich Robert und Chris schuldig. „Aber nur weil es nicht anders ging.“, antwortete ihr Robert. „Wir mussten es tun, um ihnen noch weitere Schmerzen zu ersparen. Es gab keine Heilung mehr für sie.“, fügte sein Freund hinzu. „Ihr Tot war unvermeidbar. In ihrem Wahn hätten sie sich anderenfalls selbst getötet. Und das auf viel schrecklichere Art.“, erklärte Robert weiter. „Wir haben es kurz und schmerzlos getan. Aber die Polizei und die Presse hält uns jetzt natürlich für die wahren Monster.“, meinte Chris. Alex schaute die beiden entgeistert an und dachte über ihre Erklärung nach. Den ganzen Tag schon, seitdem sie am Morgen die Nachrichten gehört hatte, dachte sie darüber nach. Und auch darüber, was sie gestern in den Straßen für ein Grauen erleben musste. Sie hatte sich bei Robert melden wollen, traute sich jedoch nicht. „War das denn wirklich so absolut notwendig? Gab es wirklich keine andere Lösung?“, fragte sie nun unsicher. „Hätte es auch nur ansatzweise Hoffnung für die Menschen gegeben, ich hätte alles daran gesetzt ihnen zu helfen.“, sagte Robert. Eine Weile war es still, bevor Alex niedergeschlagen wissen wollte: „Ist das Leben als Ranger immer so?“ „Nun ja, es ist...“, begann Chris, unterbrach sich aber selbst, als alle ein Glühen ihrer Armbänder bemerkten. Robert antwortete als Erster auf den Aufruf: „Was gibt es Neues?“ Sol Invictus´s Stimme meldete sich: „Die Schatten greifen erneut eure Stadt an. Ihr müsst sie augenblicklich aufhalten!“ „Wir kümmern uns darum. Wie geht’s Prinzessin Kala?“, sagte der rote Ranger. „Ich weiß es nicht.“, lautete die Antwort, „Geht und haltet die Schatten auf!“ Damit war das Gespräch beendet. Die drei Rangers sahen sich kurz an. „Kommst du mit?“, fragte Robert seine Klassenkameradin, „Wir machen das auch alleine, wenn du dich nicht bereit dazu fühlst.“ Alex musste daran denken, wie viele unschuldige Menschen in Gefahr sein könnten. So etwas wie gestern durfte sich auf keinen Fall wiederholen. Aber auf der anderen Seite hatte sie Angst, sich verwandeln zu müssen. Durch den Horror des letzten Tages, kamen nämlich all die Erinnerungen in ihr hoch, die sie nie wieder denken wollte. Doch im Moment siegte ihr Wunsch, den Menschen helfen zu wollen. „Ich komme mit.“, sagte sie entschlossen. Die Drei nickten sich zu und riefen gemeinsam: „Sunlight Power Up!“ Dann verschwanden sie.

Auch Jordan und John wurden von Sol Invictus benachrichtigt und alle fünf Rangers trafen am Ort des Geschehens ein. Mitten in der Innenstadt, dem Herzen Jerichos, wüteten die Schattenkrieger. Doch als die Power Rangers dort eintrafen, waren sie nicht die einzigen, die wegen den Angreifern gekommen waren. Das Jericho City Police Department, kurz JCPD genannt, war mit mehreren Einheiten angerückt. Die Polizisten waren hinter ihren Streifenwagen in Deckung gegangen und versuchten die Schattenkrieger mit ihren normalen Handfeuerwaffen in den Griff zu bekommen. Denen machte das jedoch wenig aus. Mehrere Beamte wurden bereits von den dunklen Gestalten gepackt und geschlagen. Die Polizisten hatten keine Chance, sie waren viel zu langsam und zu schwach. Nur einige Scharfschützen, die auf den umliegenden Dächer postiert waren, gelang es mit ihren erheblich stärkeren Gewehren, einige Schattenkrieger zu erledigen. Und das ganze Schauspiel wurde auch noch von diversen Pressevertretern gefilmt.
„Das hatten wir bisher auch noch nicht.“, meinte der rote Ranger, als er die Lage überblickte. „Die Polizei, dein Freund und Helfer.“, sagte Jordan. „Die werden uns keine große Hilfe sein, sondern nur im Weg rumstehen und zusätzlichen Ärger bedeuten!“, sagte der blaue Lichtkrieger. „Ich weiß, sorgen wir dafür das den Cops nichts passiert.“, wies Robert sein Team an. Alle stimmten ihm zu und wählten ihre Laserwaffen als Kampfgeräte aus. Die fünf Rangers eilten erst zu den Polizisten, die sich im Nahkampf mit den schwarzen Fußsoldaten befanden. Sie zerrten die Schattenkrieger von den Menschen weg und erledigten sie mit gezielten Schlägen und Tritten. Um allen Cops helfen zu können, setzten sie ihre Laser ein und schossen damit die Schattenkrieger nieder, die sie so im Moment nicht erreichen konnten. Nicht lange und alle dunklen Krieger waren beseitigt. Die unverletzten Polizisten halfen derweil ihren verwundeten Kollegen und brachten sie zu den Streifenwagen. Der rote Ranger suchte sich dann einen leitenden Officer und ging auf ihn zu. „Was wollten Sie mit ihrem Einsatz bezwecken? Wissen Sie überhaupt, wie gefährlich diese Monster sind?“, warf er dem Beamten vor. Der zeigte sich ungerührt und erhob stattdessen seine Waffe, eine SIG Sauer P226, und zielte auf die Brust des Rangers. „Hey!“, beschwerte sich dieser und betrachtete misstrauisch die Feuerwaffe, „Was hat das zu bedeuten?“ „Ich verhafte Sie und Ihre Kameraden im Namen des Gesetzes und der Stadt Jericho. Hände über den Kopf und keine Dummheiten!“, befahl der Officer. „Das soll wohl ein Witz sein!“, meinte Jordan, als die anderen Rangers zu Robert aufschlossen.
Doch ehe noch jemand etwas erwidern konnte, ertönte das Lachen von zwei unheimlichen Stimmen. Es waren die zwei Schattengeneräle, die den Kampf beobachtet hatten und aus ihrem Versteck hervorkamen. Bei ihrem Erscheinen wurde Alex ganz unwohl. „Sogar eure eigenen Gefolgsleute wenden sich gegen euch! Ihr enttäuscht eure Vorgänger, seid ihr tatsächlich die Auserwählten!“, amüsierte sich Mantikes und lachte noch lauter. „Schattenkrieger, holt sie euch!“, rief Calypso vergnügt und schnippte dabei mit den Fingern. Umgehend erschien ein neuer Trupp schwarzer Krieger, der sofort in Richtung der Rangers und der Polizisten rannte. „Leute, kümmert euch schnell um die Typen. Ich kläre die Situation hier!“, verfügte der rote Ranger. Die anderen nickten und stürmten den Angreifern entgegen.
Robert wandte sich wieder dem Polizisten zu: „Sie wollen uns festnehmen, meinetwegen. Aber wer kümmert sich dann um die Monster und verhindert, dass sie die Stadt zerstören? Und am Ende die ganze Welt! Wenn Sie wollen, dann kämpfen Sie doch gegen diese Generäle dort! Sie werden schon sehen, wie weit Sie kommen.“ „Wir handeln auf Befehl unseres Captains und er wiederum auf Anordnung des Bürgermeisters. Ihr könnt nicht glauben, dass ihr mit euren Taten davonkommt!“, gab der Beamte zurück. „Und Sie können unmöglich glauben, dass wir gestern zum Spaß diese Menschen umgebracht haben. Ja, wir mussten einige töten, aber nur weil es für seine Hoffnung mehr gab. Der Virus hat sie bereits zerstört. Und sie wurden von dem Monster gestern infiziert, nicht von uns! Wir hatten keine Wahl, als ihrem Leiden ein Ende zu bereiten. Es wäre unmenschlich gewesen zu warten, bis sie sich selbst töten. Richten Sie das ihrem Captain und unserem Bürgermeister aus!“, sagte Robert energisch und mit Nachdruck in der Stimme, „Und Sie brauchen auch nicht zu glauben, dass wir uns so einfach verhaften lassen. Gehen Sie endlich und bringen Sie sich und Ihre Kollegen in Sicherheit!“ Mit diesen Worte kehrte Robert dem Cop seinen Rücken zu und griff in den Kampf mit ein. Weder er noch der Officer wussten, dass ihr Gespräch von Logan Baker und Sophie Brown gefilmt worden war.
Wie schon zuvor, waren die Schattenkrieger keine Herausforderung für die Rangers. Jetzt war es an der Zeit, dass Mantikes und Calypso die Angelegenheit in die Hände nahmen. „Glückwunsch, ihr habt die Lakaien besiegt, doch jetzt tretet ihr gegen uns an!“, verkündete Mantikes. „Du gehörst mir.“, sagte der schwarze Ranger zu dem General, „Du hast mich mit einem Silberdolch gefoltert, dass wird dir jetzt leidtun!“ Damit sprintete John mit Superspeed zu Mantikes und zerrte ihn von Calypso und den anderen Rangers weg. „Lassen wir die beiden das unter sich ausmachen, für uns bleibt die alte Hexe.“, meinte Chris. „Nein, heute mal keine Alleingänge. Jordan?“, entschied Robert und schaute zu seiner Freundin. „Danke, wenigstens Einer der mitdenkt.“, sagte sie und ging verärgert an Chris vorbei zu John.
Zwei verschiedene Kämpfe waren entbrannt, bei denen sich das JCPD lieber heraushielt. Die Schattengeneräle kämpften verbissener als je zuvor, denn sie wussten, sie durften dieses Mal besser nicht versagen. Calypso schlug sich erstaunlich gut, dafür das sie es mit drei Gegnern zu tun hatte. Ihre Schnelligkeit war wie immer von großem Vorteil für sie. Die Generälin schaffte es den Attacken der Rangers auszuweichen und gleichzeitig gelangen ihr mehrere Treffer mit ihrem Schwert. „Ist die schneller geworden oder liegt´s nur an mir?“, meinte Chris. „Also mir reicht´s mit der!“, sagte Alex. „Fahren wir endlich härtere Geschütze auf!“, rief Robert. Daraufhin zogen sie wie zuvor ihre Laserwaffen, um schnellere Angriffe ausführen zu können. Doch Calypso wehrte jeden Schuss gekonnt mit dem Schwert ab. „Da müsst ihr euch schon was Besseres einfallen lassen!“, spottete sie. Die Generälin lud ihr Schwert mit schwarzer Energie auf und mit einem einzigen Schlag warf sie die drei Lichtkrieger zu Boden. Die Anzüge der Rangers qualmten, aber sie waren noch lange nicht am Ende.
Bei John und Jordan sah das schon anders aus. Mantikes konnte den Angriffen nicht so gut ausweichen und seine Schläge zeigten wenig Erfolg. So stark er auch sein mochte, er hatte bereits genug Hiebe einstecken müssen und dadurch an Kraft verloren. Der gelbe Ranger nutzte dies aus und schlug ihm mit einem Sprungkick seine Axt aus der Hand. Ein Faustschlag ins Gesicht folgte und Jordan sprang schnell hinter Mantikes´ Rücken, trat ihm ins Kreuz, packte seine Arme und hielt sie fest. „Mach` ihn fertig!“, rief sie ihrem Freund zu. Nun war die Gegebenheit genau umgekehrt, denn wie vor Kurzem, als John in der Schattenwelt von den Generälen gefoltert wurde. Aber der Vampir verzichtete auf seine Klingen, um vor Jordan keine Sauerei anzurichten. Stattdessen verpasste er dem Gefangenen erst ein paar Schläge ins Gesicht. Als dieses von Platzwunden übersät war, boxte er auf dessen Torso ein. Bei der Wucht der Hiebe hatte Jordan sogar Probleme, Mantikes an Ort und Stelle zu halten.
Der Kampf gegen Calypso dagegen zog sich mehr in die Länge. Alex hatte inzwischen ihre Pegasuspeitsche gerufen. Während Robert und Chris weiterhin auf die Generälin schossen, schwang sie ihre Geißel und hinterließ eine deutlich sichtbare Spur auf Calypsos silbernen Brustpanzer. Diese versuchte sich nun mehr auf den weißen Ranger zu konzentrierten und schoss mit ihren Augen Laserstrahlen auf ihn. Alex rollte sich zur Seite ab. Durch diese Aktion wurde Calypso lange genug abgelenkt, damit der rote und blaue Ranger einige Treffer landen konnten. Ihre Feindin wich einige Schritte zurück und bemerkte dadurch endlich Mantikes´missliche Lage. Sie schrie wütend auf, denn sie hatte keine Wahl als ihm zu helfen. Noch konnte ihr nutzloser Partner nämlich als Sündenbock dienen. „Ich verdamme euch, Lichtkrieger!“, fauchte sie und rannte, Laserstrahlen abfeuernd, zu ihrem Compagnon. Die Strahlen stießen John und Jordan von dem General zurück und Calypso hüllte sich und ihn in schwarzem Rauch ein. „Es ist noch nicht vorbei!“, brachte Mantikes keuchend hervor, ehe sie verschwanden. Wieder einmal konnten die Power Rangers den Sieg davontragen. „Los gehen wir, bevor es die Cops wieder einfällt uns abzuführen.“, meinte Robert.

Nach dem Kampf beschloss Jordan John nach Hause zu begleiten. Auch wenn sie auf der Arbeit den Anschein an den Tag legte, dass es ihr gut ginge, war dem nicht so. Sie hatte die gestrigen Geschehnisse noch genau vor Augen. Sie fühlte sich schuldig für ihre Taten obwohl sie wusste, dass es zum besten war. Jordan hoffte, dass John ihr irgendwie helfen konnte. Immerhin war er ein Vampir und hatte schon vorher getötet. Natürlich hasste sie es, dies zugeben zu müssen. Doch immerhin fühlte er sich für seine Aktionen verantwortlich.
Bei der Wohnung angekommen, ließ John sie beide hinein. Es erfreute ihn, dass Jordan ihm Gesellschaft leisten wollte. Sie setzten sich beide an den Küchentisch und John meinte entschuldigend: „Tja, ein normaler Mensch würde dir jetzt wahrscheinlich was zu trinken anbieten. Ich habe so was nicht mehr hier. Tut mir leid.“ „Schon gut, ich weiß. Kein Grund für ´ne Entschuldigung.“, erwiderte sie. „Sag mir, was los ist. Ich sehe dir doch an, dass dich etwas bedrückt.“, sagte John, der gut über Jordan Bescheid wusste. Sie seufzte und rückte mit der Sprache raus: „Es ist wegen gestern. Ich fühle mich so schlecht wegen alledem, ich hab gehofft du kannst mir irgend nen Ratschlag geben, wie ich das wegstecken soll.“ Das ließ John kurz verstummen. Zuerst freute es ihn, dass Jordan ausgerechnet ihn um Rat bat. Er lächelte sie an, aber das Lächeln erstarb sogleich wieder, als ihm klar wurde, dass er nicht wusste wie er ihr helfen sollte. Er konnte nicht einfach sagen, dass es in Ordnung ist, manchmal zu töten. Langsam begann der Vampir: „Ich weiß nicht, ob ausgerechnet ich dir dabei helfen kann.“ „Du sagtest gestern, dass dir das alles nichts ausmacht. Wie meinst du das jetzt?“, fragte sie verwirrt. „Richtig, ich sagte das es mir nichts ausmacht. Aber dir nun mal schon.“, redete John zögerlich weiter. „Du hast also keine Probleme mit toten Menschen?“, fragte Jordan argwöhnisch, „Dir tun deine Morde gar nicht Leid?“ „Nicht so, wie sie es sollten.“, gab John nun zu. Er konnte sie einfach nicht anlügen. Das versetzte Jordan einen Stich. „Aber...ich dachte du bist wieder der Alte. Ein Vampir, ja, aber immer noch du selbst!“, sagte sie leise. „Wie kann ich ich selbst sein, wenn mich die Schatten alles vergessen ließen? Alles was ich weiß, ist was ich für dich empfinde. Und deinetwegen versuche ich mich zu ändern und wieder normal zu fühlen.“, gestand er. „Ich verstehe nicht.“, meinte Jordan und stand auf. „Du hast mir die ganze Zeit also nur etwas vorgemacht?“ „Ich konnte dir doch unmöglich die Wahrheit sagen. Aber glaube mir wenn ich dir sage, dass meine Gefühle für dich immer echt waren!“, sagte er eindringlich und erhob sich ebenfalls. „Wie oft hast du mir das jetzt schon gesagt?“, rief Jordan nun aufgebracht. Jetzt ging wieder ihr Temperament mit ihr durch. „Du erzählst mir immer wieder dasselbe, langsam reicht es!“ „Jordan, bitte...“, begann John. „Nein, nein, vergiss es einfach. Chris hatte Recht, ich hätte mich nicht mehr mit dir treffen sollen!“, unterbrach sie ihn und eilte in Richtung Tür. Der Vampir ergriff blitzschnell ihren Arm und hielt sie fest. „Ich versuche mich wegen dir zu verändern und ich würde nichts tun, was dir missfällt. Ich möchte gern wieder wie vorher sein. Bitte, gib mich nicht auf!“, flehte er fast. Jordan erwiderte nichts, sie wusste nicht was. „Lass mich los.“, sagte sie schließlich. John tat es. Schweigend sah er zu, wie sie ging. Er spürte wie Wut in ihm aufstieg. Wut über sich selbst.

Ende
He writes for the living. She rights for the dead.

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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Basti » So 12. Feb 2012, 12:05

Ich freue mich jedes mal, wenn es eine neue AoL folge gibt.
Hab wieder mit großen Genuss die folge verzehrt.
Meine Vermutung das die Lichtkrieger zum Staatsfeind Nr. 1 war gar nicht so falsch.
Diese neue Situation bringt ganz schön viel Tumult mit sich.
Nichts ist mehr wie es war.
Robert, Chris und Jordon plagen Gewissensbisse. Alex ist verstört und John...fühlt rein gar nichts.
Genauso wie scheinbar Sol Invictus nichts fühlt. Hat mich überrascht das Luna seine Schwester ist.
Ich kannte die römische Mythologie bisweilen nicht so gut. Aber eine unglaubliche Idee von dir, diese Mythologie mit einfließen zu lassen.
Diese Idee gefällt mir so gut, das es mich auf neue Ideen für meine FF bringt.
Damit ist meiner Meinung nach AoL noch geiler geworden, als es so schon ist.
Die Kämpfe mit den Generälen in dieser Episode waren zwar nicht völlig fehl am platz, aber auch nicht wirklich von großer bedeutung. Aber etwas Action muss eben dabei sein...auch wenn mich die Story diesmal mehr in den Bann gezogen hatte.
Besonders die letzte Szene gefiel mir super.
Die verstörte Jordon sucht Rat bei ihren freund. Muss aber erfahren, das John innerlich scheinbar schon Tod zu sein scheint. Er fühlt nichts, außer seiner Liebe zu Jordon.
Doch die hat er womöglich jetzt auch verloren.
Ein dramatischer Abschluss...ich kann die nächste folge kaum erwarten.

Mach auf jeden Fall weiter so!

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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » Mi 22. Feb 2012, 22:47

Preview zu Episode 26

Die Stadt hat den Rangers vergeben, doch schon naht neues Unheil. Ronald „Die Schlange“ Slater ist aus dem Gefängnis ausgebrochen und entführt kurzerhand Robert und Chris. Können die beiden entkommen und Slater erneut das Handwerk legen?
Mantikes und Calypso werden für ihr Versagen bestraft und fallen in Ungnade. Morpheus schickt daraufhin ein neues Monster los.
Dieses Mal müssen Jordan und Alex alleine gegen das Monster bestehen, ob sie das schaffen?
Was wird John jetzt machen, da er Jordan wohl für immer verloren hat?
Und wie geht es Prinzessin Kala?
He writes for the living. She rights for the dead.

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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » So 11. Mär 2012, 23:18

Episode 26

Slaters Rache

Die neuesten Nachrichten! Den Power Rangers wurde Unrecht getan! Sie sind und werden es immer bleiben: Unsere Helden! Das waren die Meldungen des neuen Tages. Wir hören einen Bericht von Starreporter Logan Baker: „Verehrte Zuschauer, voller Erleichterung darf ich ihnen nun mitteilen: Die Power Rangers sind nach wie vor unsere Beschützer! Nachdem die Polizei unsere bunten Helden mit einigen Morden des großen Massakers in Verbindung bringen konnte, saß der Schock tief. Die Power Rangers waren allem Anschein nach für diesen unbeschreiblichen Horror verantwortlich. Doch als das JCPD seiner Pflicht nachkam, die Rangers in Gewahrsam zu nehmen, kam die Wahrheit ans Licht. Unsere tapferen Helden taten, was sie tun mussten. Sie bekämpften das Monster, welches unsere armen Mitbürger infizierte und beendeten das blutige Gemetzel indem sie die betroffenen Leute von ihrem Leiden erlösten. Die einzige Heilung für die Infizieren war ein gnädiger und schneller Weg aus diesem schmerzvollem Chaos. Es war eine harte Entscheidung für die Power Rangers, doch sie hatten keine Wahl. Wir haben sie also grundlos schwer beschuldigt. Ich möchte nun die Gelegenheit dazu nutzen, um mich bei den Rangers zu entschuldigen. Ich hoffe ihr könnt mich hören, meine Freunde! Es tut mir aufrichtig Leid, an euch gezweifelt zu haben und euren Ruf geschädigt zu haben!“ Logan beendete seinen Bericht mit einem Video, das zeigte wie sich der rote Ranger mit einem Police Officer unterhielt und er die Taten des Teams erklärte.

Jedoch war es berechtigt, an einem der Rangers zu zweifeln, nämlich an John. Nachdem Jordan ihn schwer enttäuscht verlassen hatte und ihm wohl nie vergeben würde, war bei dem Vampir eine Sicherung durchgebrannt. John hatte die Kontrolle über sich verloren und es war ihm egal was er tat, denn ohne Jordan hatte er keinen Grund, seine wahre Natur zu leugnen. Seid diesem Tag lief er in den Straßen der Stadt umher und überfiel zahlreiche Menschen. John trank ihr Blut und fühlte sich dadurch immer stärker, es war wie ein Rausch. Und das Gefühl der Stärke ließ ihn glauben, dass er Jordan nicht brauchen würde, um glücklich zu sein und einen Sinn im Leben zu haben. John hatte nun ein ewiges Leben und er konnte tun und lassen was er wollte, ohne sich um sein Gewissen sorgen zu müssen. Alles war bedeutungslos geworden.

In Jericho City ging nun alles wieder seinen gewohnten Gang, jedoch nicht in der Schattendimension. Dort wurden Calypso und Mantikes für ihr erneutes Versagen hart bestraft. Morpheus folterte beide mit Energiestößen, die aus seinen Händen kamen. Immer wieder schoss er auf seine Generäle, die sich bereits am Boden wanden. „Ihr. Elenden. Versager!“, fauchte der Älteste. Jedes Wort bekräftigte er mit einem weiteren Energiestoß. Die beiden schrien bei jedem Energieschock auf.
Mal´akh stand etwas hinter Morpheus und sah bei der Bestrafung zu. Im Moment war es ihm nicht möglich, etwas für seine Komplizin zu unternehmen ohne Verdacht zu erwecken. „Ich denke das reicht jetzt. Tot nutzen sie uns nichts.“, versuchte Mal´akh seinen Bruder zu besänftigen. Dieser brüllte laut auf und schoss einen letzten, jedoch den stärksten und längsten Energieschlag bisher, auf seine Untergebenen. Schmerzensschreie waren zu hören, bis Mantikes und Calypso vor Erschöpfung die Stimme versagte. Sie lagen rauchend am Boden und rührten sich nicht mehr. „Jetzt reicht es!“, zischte Morpheus und nahm auf seinem Thron platz. Er starrte seine Generäle an und rief ein paar Schattenkrieger herbei. „Schafft mir dieses Gesindel aus den Augen!“, befahl er seinen schwarzen Soldaten. Die Krieger gehorchten und schleiften die zwei geschundenen Körper fort. „Was hast du als nächstes vor?“, fragte Mal´akh. Sein Bruder gab keine Antwort, er schaute nur stur auf die Sanduhr über dem Loch in der Mitte. Über die Hälfte des roten Sandes war verronnen. Mal´akh machte auf den Absatz kehrt und meinte: „Gut, lass es mich wissen wenn du mich brauchst.“

Die nächste Woche verlief ohne weitere Zwischenfälle. Keine Monsterattacken, sondern nur die üblichen Verbrechen. Die Stadt schien den Rangers vergeben zu haben und alles nahm seinen gewohnten Lauf. Doch diese trügerische Ruhe war nur von kurzer Dauer, als ein weiteres, unerwartetes Ereignis geschah. Ein spektakulärer Ausbruch aus dem Doc Maddox Prison! Niemandem war es bisher gelungen, aus diesem Hochsicherheitsgefängnis auszubrechen, bis jetzt! Ronald „Die Schlange“ Slater hat es tatsächlich geschafft! Erneut gab es einen großen Pressewirbel um einen schockierenden Vorfall.
Es war Freitagmorgen. Robert und Alex waren in der Universität und Chris frühstückte ihm Coffee and more. Noch hatte er die Nachrichten von Slaters Ausbruch nicht mitbekommen. Chris hatte seinen Laptop dabei und suchte nach Gelegenheitsaufträgen für IT-Spezialisten. Nur konnte er sich nicht richtig konzentrieren, denn ständig schweifte sein Blick zu Jordan ab, die gerade den neuen Mitarbeiter einarbeitete. Seid Montag hatte der Besitzer des Cafés endlich Ersatz für John gefunden und Jordan verbrachte ihre ganze Zeit damit, dem jungen Mann alles zu zeigen. Sie meldete sich kaum bei ihren Freunden und meinte, sie müsse sich um ihren Job kümmern. Chris wusste gleich, was Jordan damit bezwecken wollte. Sie hatte Probleme und wollte ihre Ruhe haben und versuchte sich mit Arbeit abzulenken. Typisch Jordan, lässt sich natürlich von keinem was sagen und will nicht, dass man ihr hilft, dachte Chris. Er schüttelte den Kopf und versuchte sich wieder um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Jetzt war es sinnlos, auf Jordan einzureden.
Doch in ihrer Mittagspause setzte sie sich zu Chris an den Tisch und fragte: „Und, gibt’s was Neues bei dir?“ Überrascht schaute er von seinem Laptop auf und antwortete: „Nicht wirklich. Ich suche gerade nach neuen Aufträgen, aber Fehlanzeige bisher. Wie geht’s dir so?“ „Gut.“, sagte sie knapp. „Aha.“, meinte Chris nachdenklich, „Und wie macht sich der Neue so?“ „Matthew? Ganz gut, lebt sich hier super ein.“, sagte Jordan mit einem Blick auf ihren Kollegen. „Braucht aber ziemlich lange dazu.“, merkte Chris an. Jordan erkannte gleich, worauf er hinaus wollte und meinte abweisend: „Kann dir doch egal sein.“ Chris seufzte und sagte: „Keine Sorge, ich hab´s aufgegeben dir was sagen zu wollen. Aber wenn du mir erzählen willst was dich bedrückt, dann höre ich dir gerne zu.“ Er schaute sie erwartungsvoll an. Jordan bemühte sich seinem Blick auszuweichen und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Schließlich gab sie nach. „Also schön,“, begann sie und sah Chris an, „Es ist wegen John, du hattest Recht. Er ist einfach kein normaler Mensch mehr. Die ganzen Opfer und auch das Töten, es lasst ihn völlig kalt. Ich weiß nicht, für eine kurze Zeit hatte ich wirklich das Gefühl, dass er der Alte sein könnte. Es hat so gut getan, Zeit mit John zu verbringen und ich habe auch an ihn geglaubt. Aber jetzt. Er war ziemlich deutlich, dass er nicht wieder er selbst sein kann.“ Als Jordan sich das endlich von der Seele reden konnte, ging es tatsächlich ein klein wenig besser. Chris meinte dazu: „Das tut mir sehr Leid für dich. Du weißt, ich hab von Anfang an nicht viel von ihm gehalten und werde mich jetzt sicher nicht darüber freuen und sagen: Ich hab´s dir ja gesagt. Gibt es irgendetwas, was ich für dich tun kann?“ Jordan schenkte Chris ein warmes Lächeln für sein Mitgefühl. „Danke, aber im Moment hätte ich lieber meine Ruhe.“, sagte sie. „Wie du willst.“, entgegnete Chris und deutete ein mattes Grinsen an.
Kurze Zeit später liefen dann auch im Coffee and more die Nachrichten über Slaters Ausbruch. Mittlerweile kam noch hinzu, dass im Laufe des Tages bereits Brad Marcway, der Richter der Slater verurteilte, auf offener Straße erschossen wurde. Chris verschluckte sich an seinem Kaffee, als er das hörte. „Unmöglich, ich fass´ es nicht!“, stieß er hervor. Jordan saß noch bei ihm und konnte es ebenfalls kaum glauben. „Der Typ ist echt kaltblütig, er hat schon den Richter erledigt.“, meinte sie erschrocken, „Mein Gott, Chris! Du und Robert steht bestimmt auch auf seiner Abschussliste!“ „Ja, wahrscheinlich. Ich muss ihn unbedingt warnen!“, sagte er und kramte sein Handy aus der Hosentasche. „Und Logan Baker wird er sicherlich auch im Visier haben.“, überlegte Jordan weiter. Chris nickte und lauschte den Rufzeichen, während er darauf wartete, dass Robert abnahm. „Verdammt man, es geht direkt auf die Voicemail!“, sagte Chris. „Es ist Freitag. Freitags hat er immer früher Schluss.“, meinte Jordan. „OK, am besten ich schau mal bei ihm zuhause vorbei. Ich wette er ist gerade auf dem Weg dorthin.“, sagte Chris hastig und packte dabei seinen Laptop in die Tasche. „Sei aber bitte vorsichtig, verstanden?“, mahnte ihn seine Freundin. „Bin ich doch immer. Ich melde mich, wenn ich ihn erreicht habe.“, erwiderte Chris, hängte sich seine Tasche um und ging.

Auf dem Weg zu Roberts Haus beschlich Chris langsam aber sicher und ein ungutes Gefühl, so als ob er verfolgt werden würde. Mehrmals warf er einen Blick über die Schulter und sah sich um, doch er konnte nichts Verdächtiges entdecken. Er eilte schnell weiter zur nächsten U-Bahnstation und stieg in die Linie D nach Downtown. Chris wollte auf Nummer sicher gehen und nahm besser nicht den direkten Weg zu Robert. In Downtown St. James stieg er dann in die Linie A um, die ihn dann an sein Ziel bringen sollte. Chris verließ die Station und lief dann schnellen Schrittes zu Robert. Unterwegs vergewisserte er sich immer wieder, dass ihn auch niemand verfolgte. Wieder konnte er nichts merkwürdiges erkennen und war erleichtert, als er endlich Roberts Haus erreichte.
Er wollte bereits klingeln, bemerkte aber dann das die Tür nur leicht angelehnt war. „Robert?“, fragte er unsicher und stieß die Tür auf. Chris betrat die Wohnung, entschlossen seinem Freund zu helfen. Er wusste genau, was er mit einem von Slaters Männern machen würde. Chris bewegte sich so leise wie möglich und hielt sich dicht an den Wänden, so durchsuchte er den Flur, Wohnzimmer und Küche. Leise ging er jetzt zur Treppe die in den ersten Stock führte. Oben angekommen hob er eine kleine Handel vom Boden auf, die Robert einfach unachtsam liegen gelassen hatte. Nun hatte er für den Ernstfall eine Waffe. Nur sie sollte ihm nichts nutzen. Links von sich nahm Chris plötzlich eine verschwommene Bewegung wahr und erkannte im Augenwinkel die Umrisse einer großgewachsenen Gestalt. Er drehte sich schnell um und schlug mit der Handel in diese Richtung, doch der Fremde wich geschickt aus. Chris sah sich nun mit einem Muskelprotz mit schwarzer Skimaske über dem Gesicht konfrontiert. Der Maskierte drückte Chris mit einem kräftigen Unterarm gegen die Wand und hielt so gleichzeitig dessen Arme an Ort und Stelle. Mit seinem ganzen Gewicht hielt der Angreifer Chris nun so fest. Dieser versuchte sich zu befreien, konnte sich aber kaum bewegen. Dann presste der Eindringling Chris einen Lappen vor Mund und Nase. Der Stofffetzen war mit Chloroform getränkt und raubte Chris rasch das Bewusstsein. Alles wurde schwarz um ihn herum.

Mittlerweile war es später Nachmittag und Jordan machte sich Sorgen um ihre Freunde. Chris wollte sich eigentlich melden, sobald er bei Robert war und wusste, was los ist. Jordan wurde langsam ungeduldig und ihr reichte die Warterei jetzt. Sie griff selbst zum Handy. „Komm schon, nimm endlich ab!“, sagte sie leise, als ob sie so Chris zum Abheben bringen konnte. Als nichts geschah, entschloss sie sich über das Armband nach ihren Freunden zu rufen. Allerdings kam ihr da schon jemand zuvor, es war Sol Invictus der sich meldete! Jordan schlich sich im Café in eine ungestörte Ecke und antworte gestresst: „Ja, was gibt’s denn?“ „Ein neues Monster greift eure Stadt an! Sieh zu, dass du die anderen erreichst und ihr das Monster erledigt.“, hörte sie den goldenen Ritter sagen. „Kommst du etwa bei niemandem durch?“, fragte Jordan leicht ängstlich. Niemals würden Robert oder Chris einen Ruf ignorieren, es sei denn sie sind selbst in Gefahr!, ging es ihr durch den Kopf. „Nein, ich konnte bisher nur Alex erreichen. Sie hat zugestimmt, zu kämpfen.“, erwiderte er. „Na schön, ich kümmere mich darum. Versuch du aber weiterhin, Chris und Robert zu erreichen!“, sagte Jordan schnell. „Und was ist mit dem schwarzen Ranger? Selbst der antwortet mir nicht.“, hakte Sol Invictus nach. „Vergiss ihn, wir brauchen ihn nicht!“, gab Jordan ohne zu zögern zurück. Damit beendete sie das Gespräch.
Ohne ein weiteres Wort zu ihrem neuen Kollegen oder ihrem Chef, verwandelte sich Jordan in den gelben Ranger. Seltsamerweise machte ihr die Erinnerung bei der Verwandlung, wie sie Chris den Hals aufschlitzte, mehr zu schaffen als sonst. Verwirrt teleportierte sie sich weg.

Langsam kam Chris wieder zu sich. Noch war sein Blick verschwommen und er spürte, wie ihm der Kopf dröhnte. „Hey man, alles klar?“, hörte er eine vertraute Stimme sagen. Chris drehte seinen Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam. Und tatsächlich, zu seiner Linken saß Robert! Zu seinem Entsetzen musste Chris feststellen, dass sein Freund an einen Stuhl gefesselt war. Zu zweit saßen sie mit dem Rücken zur Wand in einem dumpf beleuchtetem Raum. Irgendwo von oben drang leise Musik zu ihnen. Chris versuchte aufzustehen, doch auch ihn hatte man gefesselt. „Robert, was ist los? Wo sind wir?“, fragte der blaue Ranger. Durch die Betäubung fühlte er sich müde und kraftlos. „Keine Ahnung. So ein Arschloch hat mich überfallen, als ich von der Uni nach Hause kam. Dann bin ich hier aufgewacht. Alter, ich hab nen kompletten Filmriss.“ erklärte Robert. „Ich kann mich noch an nen maskierten Spinner erinnern. Der hat mir was vor´s Gesicht gehalten. Das war auch bei dir zuhause.“, sagte Chris, „Ich wollte mal nachsehen, wo du steckst. Du bist nicht ans Handy gegangen und ich hab die Sache mit Slater gehört.“ „Was soll mit diesem Bastard sein?“, wollte Robert sofort wissen. „Nun, dieser Bastard freut sich Sie beide wiederzusehen.“, sagte eine tiefe Männerstimme von der Seite her. In einen teuren, schwarzen Anzug gekleidet, betrat Ronald Slater den dunklen Kellerraum, in welchem die zwei Lichtkrieger festgehalten wurden. Slater hatte schwarz-graues, kurzes Haar und befand sich in den Mittvierzigern. „Sie beide tragen die Hauptschuld an meiner Verhaftung! Dafür verdienen Sie natürlich eine besondere Aufmerksamkeit.“, sagte die Schlange in aller Seelenruhe, „Ich weiß nicht mehr, wie, doch Sie haben es geschafft, meine Geschäftsgespräche aufzuzeichnen. Gratulation, meine Herren, für Ihren selbstlosen Einsatz im Kampf gegen den Drogenhandel. Jetzt bekommen Sie Ihre Belohnung dafür!“ Man hörte den Ärger in Slaters Stimme, aber auch Zufriedenheit, dass er sich endlich revanchieren konnte. „Ich bringe Sie um!“, rief Chris wütend. Er wurde ganz krank von Slaters bloßer Gegenwart. Der Verbrecher begann bei diesen Worten zu lachen und meinte voller Arroganz: „Ich glaube nicht, dass Sie dazu in der Lage wären. Nicht, dass Sie je die Gelegenheit dazu mehr haben werden.“ „Wie sind Sie überhaupt aus dem Knast raus gekommen?“, verlangte Robert zu erfahren. „Eine interessante Frage. Sagen wir mal so: Ich kenne die richtigen Leute und hatte Unterstützung von einem alten Freund.“, meinte Slater. „Ganz genau!“, rief ein anderer Mann, der soeben im Türrahmen aufgetaucht war, „Freunde lässt man nicht in ner scheiß Zelle verrotten.“ Es war der zwielichtige Zuhälter Jackson „Bloody Jack“ Simmons! Der muskulöse Mann hatte eine Glatze und trug eine schwarze Lederhose, ein enges, weißes Ärmelloses T-Shirt und diverse goldene Ketten. Er war es auch, der die zwei Rangers entführt hatte. „Hier ist übrigens das Arschgesicht von Anwalt, dass freiwillig Anklage erhoben hat.“, sagte Jackson. Er hatte den Staatsanwalt und Bekannten von Robert, Bill Lawrence, hinter sich auf dem Boden liegen. Wie Slater, trug auch Bill einen Anzug. Bis auf eine kahle Stelle am Hinterkopf hatte er dünnes, braunes Haar. Seine Arme hatte man ihm auf den Rücken gebunden. Der etwas kleine und füllige Mann war bewusstlos und wurde vom Zuhälter in den Raum gezogen. „Bill!“, rief Robert erschrocken. „Der Fettsack hier wiegt ne Tonne! Wohin mit dem Kerl?“, fragte Bloody Jack. „Zu den anderen auf dem Boden. Wenn unser mustergültiger Anwalt wieder zur Besinnung kommt, kann die Party losgehen.“, meinte Slater erwartungsvoll. Aus der Innentasche seines Jacketts zog er einen kleinen Revolver, einen alten 1955er Smith & Wesson 29 hervor, öffnete das Trommelmagazin um die Munition zu prüfen und schloss es wieder. Die Schlange grinste ihre Gefangenen vielsagend an und ließ die Waffe wieder in die Tasche gleiten. „Bis bald, meine Herren.“, sagte Slater genüsslich und verließ mit Simmons den Raum. Hinter sich verschlossen die Kriminellen die Tür. „Und jetzt?“, fragte Chris zerknirscht.

Als Jordan am Ort des Monsterangriffs eintraf, dieses Mal am Post Square, dem Herzen Jerichos welches hauptsächlich aus Theatern, Cafés, Fast-Food-Ketten, Souvenirläden, aber auch Nobelrestaurants und Multiplex-Kinos bestand und durch unzählige Leuchtreklamen herausstach, schlug Alexandra sich bereits mit einer Gruppe Schattenkrieger herum. Gegen die dunklen Kämpfer hatte der weiße Ranger keine Probleme. Alex hatte ihre Pegasuspeitsche gerufen und fegte die Schatten nur so über den Platz. Doch gleichzeitig musste sie auch das neue Leguanmonster Iguanos immer wieder zurückdrängen und das war nicht so einfach. Die Kreatur sah aus wie ein aufrecht gehender, giftgrüner Leguan. An Händen und Füßen hatte sie lange, scharfe Klauen. Im Maul befanden sich dolchartige, gelbe Reißzähne. Die Haut war schuppig und den Rücken zierte ein Stachelkamm, der in einem Schwanz endete.
Gerade eben hatte das Monster Alex erneut erwischt und sie flog mehrere Meter durch die Luft. Jordan rannte so schnell sie konnte zu ihrer Kameradin, dabei durchtrennte sie mit ihren Sonnenklingen die letzten Schattenkrieger, die sich ihr in den Weg stellten. „Alles in Ordnung?“, fragte der gelbe Ranger dann und half Alex wieder auf die Beine. „Klar. Schön das endlich mal jemand kommt!“, entgegnete sie verärgert, „Wo stecken überhaupt alle?“ „Ich fürchte in Schwierigkeiten, aber das muss bis später warten. Erst müssen wir die Echse auslöschen.“, meinte Jordan und nickte zum Monster. Dieses kam auf sie zu und sagte mit zischelnder Stimme: „Ahh, ein weiterer Lichtkrieger. Ausgezeichnet!“ „Freu´ dich besser nicht zu früh!“, rief der gelbe Ranger.
Mit erhobenen Sonnenklingen stürmte Jordan los. Alex tat es ihr gleich. In ausreichender Distanz zum Monster blieb der weiße Ranger stehen und schwang seine Peitsche. Der Monsterleguan erwischte jedoch das Ende der Waffe und zog daran Alex zu sich. Sie stemmte sich mit ihrem ganzen Gewicht dagegen, aber Iguanos war zu zu stark. Er riss den weißen Lichtkrieger von den Füßen und warf ihn direkt in Jordans Richtung, um deren kommende Attacke zu verhindern. Diese wich noch rechtzeitig aus und zog Alex rasch wieder hoch, dann rannte sie weiter. Mit einem Sprung über das Monster hinweg, durchschnitt sie dessen Rückenstacheln. Der Leguan schrie qualvoll auf, wirbelte schnell herum und verpasste dem gelben Ranger mehrere Hiebe mit seinen langen Klauen. Jordan ging zu Boden.
Alex schwang indes wiederum ihre Peitsche und fügte der Kreatur weitere Wunden auf dem Rücken zu. Iguanos ließ von Jordan ab und wandte sich dem anderen Lichtkrieger zu. Er begann zu würgen, riss dann sein Maul auf und schoss einen braunen Schleim auf Alex. Sie versuchte auszuweichen, doch die braune Masse erwischte ihren linken Arm. Sie schrie auf, denn das Zeug brannte wie die Hölle. „Alex!“, rief Jordan und rappelte sich wieder auf. Sie musste das Monster von ihrer Partnerin fernhalten. Aber wie sollte sie das alleine nur schaffen? Natürlich, darauf hätt´ ich schon früher kommen können!, schoss es ihr durch den Kopf. Jordan hob ihren Morpher vor den Mund und sprach: „Mit dem Licht des Ra!“ Eine goldene Lichtwand erschien vor dem gelben Ranger und kam auf ihn zu. Das Licht hüllte Jordan in einen neuen Anzug, mit goldenen Schulterplatten, Armreifen und Stiefeln. Es erhöhte auch ihre Stärke und Schnelligkeit. „Das nenn´ ich Power!“, rief sie. Mit einem Sprung stand sie plötzlich zwischen Alex und dem Monster. „Das wird dir auch nicht helfen!“, sagte Iguanos unbeeindruckt. „Ach nein? Und was hälst du davon!“, meinte Jordan und rannte auf die Kreatur zu. Sie nutzte ihre neuen Fähigkeiten und schlug mit voller Wucht mit ihren Sonnenklingen auf den Monsterleguan ein. Der konnte nicht mal reagieren, so schnell kamen die Attacken. Jeder Schlag drängte Iguanos vom weißen Ranger zurück, der sich langsam wieder erholte. Jordan ließ nicht locker und stieß immer weiter zu, bis das Monster zu qualmen begann und Funken sprühten. Der Leguan schlug wild um sich, doch Jordan konnte jedem Schlag ausweichen. Wieder würgte das Monster braunen Schleim hoch und spuckte ihn direkt auf den gelben Ranger. Der verstärkte Anzug beschützte Jordan, löste sich danach jedoch auf. Das das Power Up nur kurz anhielt und im Vergleich zu damaligen Einsätzen wenig aushielt, konnte nur eines Bedeuten. Prinzessin Kala muss immer noch eingesperrt sein! Ihre Gefangenschaft wirkt sich also schon auf unsere Stärke aus!, schlussfolgerte Jordan. Aber nun war dafür keine Zeit, sie musste schnell handeln! Der gelbe Ranger zog flink seinen Sun Blaster und schoss auf einige Schnittwunden, die er dem Monster bereits zugefügt hatte. Iguanos schrie gequält auf und sprang wütend, beinahe schon verzweifelt, auf den Lichtkrieger zu. Jordan erkannte ihre Chance und durchtrennte die Kreatur im Flug, vom Kopf bis zum Schritt. Die zwei Hälften des Leguans segelten zu Boden und explodierten im Anschluss.

In der Zwischenzeit gaben sich Robert und Chris alle Mühe, um ihre Fesseln zu lösen. Doch die Stricke, waren zu dick und zu gut verknotet. Sie kamen noch nicht einmal an ihre Verwandler so wie letztes Mal, um sich zu befreien. Außerdem glühten ihre Armbänder, es gab wohl schon wieder Ärger. „Ich mach diesen Hurensohn kalt, ich schwörs´!“, sagte Chris und kämpfte verbissen weiter gegen die Fesseln. „Beruhig´ dich mal, so kommen wir nie frei!“, forderte Robert, „Und wir werden Slater auch nicht umbringen, ansonsten wären wir nicht besser als er.“ „Sind wir auch nicht, oder hast du schon vergessen wie viele Menschen wir töten mussten!“, konterte Chris wütend. „Aber nicht aus Rache oder zum Vergnügen!“, sagte Robert wie automatisch. Seine Entscheidung lastet noch immer tonnenschwer auf seinem Gewissen, trotz ihrer Richtigkeit. Chris wollte schon etwas erwidern, aber durch ihren Streit wurde der Staatsanwalt Bill Lawrence wach. „Bin ich tot?“, fragte der ältere Herr völlig neben der Spur. „Nein. Aber so gut wie, wenn wir nicht bald freikommen.“,sagte Robert. „Wie? Robert!“, meinte Bill, „Was geht hier vor? Wo bin ich?“ „Wir wurden alle von Slater gekidnappt. Der Scheißkerl ist ausgebrochen und will uns umlegen.“, erklärte Robert.

Am Post Square kam Alex zu Jordan geeilt. „Wow, echt beeindruckend wie du das Monster erledigt hast.“, beglückwünschte sie ihre Kameradin. „Danke. Ich hoffe nur, dass es auch erledigt bleibt. Wir müssen uns jetzt wirklich um Chris und Robert kümmern. Ich glaube, sie stecken in der Klemme.“, sagte der gelbe Ranger. „Was soll mit ihnen sein?“, fragte Alex. Bevor Jordan genauer werden konnte, tauchte ein nur allzu bekannter schwarzer Rauch auf und umhüllte die Überreste Iguanos´. Das Monster erwachte zu neuem Leben und wuchs auf Hochhausgröße an. Es lachte bedrohlich und stampfte nach den Rangers. Schnell sprangen sie zurück. „Zeit für die Zords.“, sagte Jordan. Alex trat vor und meinte: „Lass mich das regeln, jetzt bin ich an der Reihe.“ Ich habe mich entschieden zu kämpfen, also werde ich hier nicht zurücktreten. Ich weiß, ich schaffe das, ich fühle es!, dachte sie. Alex hob ihre rechte Hand in die Luft und rief: „Ich rufe dich, Pegasus!“ Weißes Licht erfüllte den Himmel und das geflügelte Pferd erschien. Alex bemannte ihren Gefährten. „OK, dann zeig mal was du kannst.“, meinte Jordan und blieb zurück. Sie wartete unten in Sicherheit, bereit, einzugreifen, sollte es die Situation erfordern.
Der Pegasuszord landete auf dem Boden, bäumte sich wie ein Pferd auf und schlug mit den Hufen nach dem Monster. Die ersten Schläge trafen, dann wich Iguanos zurück und begann erneut, seinen Giftschleim hochzuwürgen. Pegasus hob schnell in den Luftraum ab. Die gewaltige Schleimmenge landete auf einem umliegenden Restaurant und ätzte das Gebäude förmlich weg. Der weiße Zord flog nun auf den Leguan zu und trat von oben auf ihn herab. Mit seinen Armen tat das Monster die Tritte ab. Daraufhin wich das geflügelte Pferd zurück, um seine nächste Attacke vorzubereiten. Iguanos nutzte jetzt seine Augen als Waffe und schoss rote Energiestrahlen auf Alexandras Zord. Geschickt ließ sie ihren Gefährten ausweichen. Gut gemacht. Ich spüre, dass du die Kraft und den Willen hast, um eine würdige Nachfolgerin zu sein., hörte Alex unerwartet eine bekannte Stimme
in ihrem Kopf, Du musst noch stärker werden. Ich schicke dir einen alten Freund. Die Stimme gehörte Luna! „Verlier´ ich jetzt den Verstand?“, fragte Alex sich. Doch nein, die Stimme war nicht nur eingebildet.
Der Himmel strahlte auf, aus dem Leuchten kam ein aschgrauer, riesiger Rabe zum Vorschein! „Ein Rabenzord?“, meinte Alex. Instinktiv wusste sie, was sie zu tun hatte. „Rabenzord!“, rief sie und konzentrierte sich, „Schließe dich uns an!“ Der Rabe verstand. Er umkreiste Iguanos und streifte ihn hart, als er an ihm vorbei flog. Pegasus setzte derweil wieder auf dem Boden auf. Das Pferd richtete sich auf und stand jetzt auf seinen Hinterbeinen. Die Flügel und der Schweif verschwanden. Aus den Vorderbeinen wurden die Arme des neuen Megazords. Hände kamen aus den Hufen zum Vorschein. Der Rabe krallte sich an der Hüfte fest und breitete seine Flügel aus, welche als Schulterplatten dienten. Der Schwanz des Vogels teilte sich und schützte je einen Oberschenkel. Zu guter Letzt öffnete sich der Pferdekopf und gab ein silbernes Gesicht frei und der vorher verschwundene Pferdeschweif wurde zur Waffe, nämlich einer Peitsche. „Pegasus Megazord!“, nannte Alex die neue Kombination.
„Rufe so viele Zords wie du willst, mich kannst du nicht besiegen!“, zischte das Leguanmonster überheblich. Als Antwort ließ der Zord die Peitsche knallen. Iguanos stürmte los, mit seinen Klauen voraus. Er schlug nach dem Megazord, doch dieser blockte die Schläge mit dem linken Arm und mit einem Fußtritt schaffte er Platz zwischen sich und dem Monster. Dann holte der Zord mit der Peitsche aus und umschlang damit mehrmals den Hals der Kreatur. „Volle Power!“, sagte Alex. Goldene Energie wurde durch die Waffe gejagt und trennte so den Kopf des Monsters ab. Eine weiter Explosion folgte und Iguanos war endgültig vernichtet.

Zu dem Kellerraum wurde die Tür geöffnet und Slater trat ein. „Wie ich sehe, komme ich gerade richtig.“, meinte Die Schlange zufrieden, „Jetzt, meine Herren, werden sie erfahren, warum man sich nie mit Ronald Slater anlegen sollte.“ Hinter ihm kam noch Bloody Jack in den Raum und verschloss ihn wieder. Slater holte seinen Revolver hervor und sagte nebenbei: „Ein nettes Sammlerstück, finden Sie nicht? Bekannt aus der Dirty Harry Reihe und das Letzte, was Sie zu sehen bekommen werden.“ „Ich schmeiß´ mich weg, ein Gangster mit Klasse!“, spottete Chris. „Sie sind wirklich ein Psychopath, Slater! Sie töten nicht nur um des Geschäfts Willen, sondern weil Sie Spaß dran haben. Unser Tot mag vielleicht auch Teil Ihrer Geschäfte sein, aber damals hat man solche Jobs einfach erledigt, ohne sich lange mit den Leuten aufzuhalten!“, rief Bill verächtlich, „Und was Ihre Machenschaften angeht....“ PENG!! Slater hatte den Abzug durchgedrückt und den Staatsanwalt mitten im Satz erschossen. Blut und Gewebe bespritzten die Wand und die Anwesenden. „Bill! Nein!“, schrie Robert. Bill Lawrence sank in sich zusammen, tot. Ein Kopfschuss hatte ein großes Stück seines Schädels zerfetzt. „Und nun zu Ihnen beiden.“, sagte Slater kühl und von seiner Tat absolut unberührt, „Ohne Ihre Beweise wäre es überhaupt nie zu einer Anklage gekommen. Sie beide verdienen einen besonderen Abgang.“ Die Schlange trat zurück und ließ Simmons vor, welcher seinerseits eine Schusswaffe, eine Glock 39, und ein Klappmesser hervorholte. Mit dem Messer durchtrennte er die Fesseln von Robert und Chris und hielt beide gleichzeitig mit der Waffe in Schach. „Keine dummen Aktionen, klar?“, drohte er. „Was soll das werden, wenn´s fertig ist?“, rief Chris. „Oh, ich denke Sie kennen doch Russisches Roulette.“, sagte Slater amüsiert und entfernte aus seinem Revolver vier Kugeln. Die Waffe hatte einen 6-Schuss-Zylinder und demnach verblieb noch eine Kugel. „Sie beide werden sich abwechselnd die Waffe an den Kopf halten und abdrücken. Sollte sich einer weigern, so werde ich den jeweils anderen erledigen. So verschulden Sie noch den Tot eines Freundes, bevor sie selbst sterben!“, erläuterte Slater seine perfide Rache. Robert und Chris glaubten, sich verhört zu haben. Wie versteinert sahen sich beide an. Der rote Ranger nickte kaum merklich und bewegte leicht seinen Arm mit dem Armband daran. Ein Zeichen dafür, dass Chris handeln sollte. „Ich fange an.“, sagte Robert energisch. „Wie aufopfernd von Ihnen.“, meinte Slater angetan und reichte Robert den Revolver. Der Jurastudent stand auf und nahm die Waffe. Langsam setzte der rote Lichtkrieger die Mündung an seine rechte Schläfe an. Simmons richtete seine Schusswaffe gezielt auf Robert, ihm galt nun alle Aufmerksamkeit. Darauf hatte Chris gewartet, unbemerkt berührte er seinen blauen Kristall und ein grelles Licht hüllte ihn ein, für normale Augen so blendend, dass Slater und Jackson sich abwenden und sich schützen mussten. Chris hatte die Teleportfähigkeit genutzt und war hinter dem Zuhälter aufgetaucht und entriss dem abgelenkten Mann die Waffe. Robert hatte sich ebenfalls an Slaters Seite teleportiert, um die Blendung noch zu verstärken und bemächtigte sich des Revolvers. Jetzt hatten die zwei Rangers die Oberhand und richteten die Feuerwaffen auf die Verbrecher. „Was zum Teufel seid ihr!?“, schrie Slater, noch immer unter dem schmerzendem Licht leidend. „Das geht Sie nen Scheiß an!“, rief Chris ungehalten. Der blaue Ranger schlug Jackson die harte Waffe gegen den Kopf und setzte ihn so außer Gefecht, dann zielte mit der Glock direkt auf Slaters Körpermitte, nun konnte er sich endlich für Jennys Tot rächen. Robert erkannte seine Absicht und sagte hastig: „Vergiss es, Chris. Rache ist nicht unsere Art!“ „Dieser Mistkerl hat es nicht anders verdient! Wenn er wieder eingesperrt wird, dann bricht der sowieso nur wieder aus! Damit tun wir dem Allgemeinwohl einen Gefallen!“, meinte Chris. „Verdammt, reiß dich zusammen und denk daran wer du bist!“, versuchte Robert auf ihn einzureden. Chris schüttelte nur den Kopf und krümmte seinen Zeigefinger um den Abzug. Er drückte ihn zur Hälfte durch. Ich tu es, ich bringe diesen Dreckskerl um!, dachte er wirr. Chris wollte abdrücken. „Komm wieder zu dir, man!“, brüllte Robert. Sein Freund hörte nicht, voll darauf konzentriert, abzudrücken, doch er hielt inne. Ich kann das, ich mache das!, zwang sich Chris. Unvermittelt ließ er die Waffe sinken, zu unerträglich war der Gedanke an einen weiteren Mord, den er begehen sollte. „Ich kann das nicht.“, sagte er. Tut mir Leid, Jenny. Robert stieß erleichtert seinen Atem aus: „OK, bringen sie zum nächsten Polizeirevier. Sollen die sich darum kümmern. Aber vorher...“ Robert knockte auch Slater mit einem kräftigen Faustschlag aus. „Der erinnert sich so schnell an nichts mehr.“, meinte er.
Zusammen teleportierten sich die Rangers mit den Kriminellen in die Nähe des 12. Reviers und verschwanden sogleich wieder. Die Cops würden die zwei Verbrecher sicher finden und in Gewahrsam nehmen.

Robert und Chris tauchten im Sonnentempel wieder auf, um dort nach dem rechten zu sehen und zu erfahren, was in ihrer Abwesenheit vorgefallen war. Dort wurden sie Jordan und Alex erwartet, welche sie schon die ganze Zeit zu finden versucht hatten.

Ende
He writes for the living. She rights for the dead.

Dieses Mal bei Power Rangers Alliance of Light:
Sieg, Freude und nahendes Unheil

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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Basti » Mo 12. Mär 2012, 20:12

Ab die neue Folge wieder genussvoll gelesen.
Slater ist Zurück!
Habe bereits so etwas befürchtet. Beim letzten mal, bekam vor diesen Kerl eine Gänsehaut. Er war meiner Meinung nach schlimmer als die Schatten-Brüder. Und er ist es immer noch.
Das ging wirklich ab, als Robert und Chris seine Geiseln waren. Er hat sogar diesen Anwalt kaltherzig erschossen.
Zum Glück, ging alles gut aus und Slater landet wieder Hinter schwedischen Gardinen.

Auf der anderen Seite, durften die Mädchen mal alleine gegen ein Monster kämpfen. Fand ich toll.
Alex und Jordan sind sich ziemlich ähnlich, muss ich sagen. Beide haben starkes Temperament.
Und es gab einen neuen Zord plus einen neuen Megazord.
Der Rabe ist also Alex zweiter Zord. Find ich toll diese Schwarz weiß Kombi, wenn er sich mit den Pegasus Zord verbindet. Hast dir wieder was schickes einfallen lassen^^

Alles in allen also wieder eine gelungene Episode mit einen alten Feind und neuen Riesen Robotern^^
Mal sehen wie es jetzt weiter geht. Ich denk mal die Slater Story dürfte damit beendet sein.
Soviel ich weiß ist der rote Sand bald abgelaufen...wird also bald wieder ein Kampf in der Grauzone bevorstehen.^^

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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » Mo 19. Mär 2012, 21:07

Preview zu Episode 27

Erneut wurde Ronald Slater verhaftet und sitzt dieses Mal im Hochsicherheitstrakt ein.
Doch die Rangers kommen nicht zur Ruhe, besonders Robert. Denn die Schmerzen, die ihn seid einiger Zeit plagen, werden schlimmer. Und es stellt sich heraus, was sie Unfassbares zu bedeuten scheinen.
Alex setzten langsam aber sicher die letzten Kämpfe zu und sie muss sich sehr zusammenreißen.
John genießt immer noch sein Vampirleben in vollen Zügen, wird er je wieder zur Besinnung kommen?
Was wird Morpheus unternehmen, wo sein Kampf mit dem roten Ranger näher rückt? Wie sieht Mal´ahks nächster Schritt in seinem verräterischen Plan aus?
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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » Di 24. Apr 2012, 16:54

Episode 27

Sankt Robert

Robert, Chris, Jordan, Alex und Sol Invictus. Alle waren sie im Sonnentempel vereint. Keine viertel Stunde war es her, da sich der rote und blaue Ranger aus der Gefangenschaft von Ronald Slater und Jackson „Bloody Jack“ Simmons befreit hatten und sie der Polizei überließen. Natürlich hatten sich ihre Freunde schreckliche Sorgen um sie gemacht.
„Von wo kommt ihr auf einmal her?“, stürmte Jordan bei ihrem Erscheinen gleich los. „Wir haben versucht, euch zu finden. Geht’s euch gut?“ „Ja, ja. Alles bestens.“, gab Robert tonlos zurück. Das stimmte zwar was ihre eigene Gesundheit anging, doch nicht was den grausam, von Slater ermordeten, Staatsanwalt Bill Lawrence betraf. Bei beiden saß der Schock noch tief. „Uns ist nichts passiert. Aber Slater hat Roberts Freund Bill umgebracht. Einfach so, mitten vor uns.“, fügte Chris hinzu. „Oh Gott, wie furchtbar.“, entfuhr es Alex. „Wir haben Slater und seinen Kumpanen bei der Polizei abgeliefert“, meinte Robert, der das Thema so schnell wie möglich beenden wollte. „Ich weiß, dass ihr versucht habt, uns zu erreichen. Gab´s Schwierigkeiten?“ „Ein neuer Monsterangriff, nichts was wir alleine nicht geschafft hätten. Jetzt ist im Moment alles ruhig.“, erklärte Jordan. Robert nickte gedankenverloren und wandte sich ab. Sein Blick glitt zum Becken in der Mitte mit dem heiligem Wasser darin, in welchem Kala sich immer noch befand. „Wie geht’s der Prinzessin?“, fragte Robert ihren Leibwächter. „Unverändert.“, sagte er bedauernd. „Ich weiß nicht, ob das Wasser diese verfluchte Kugel auflösen kann. Aber wenn sie noch länger dort drin gefangen ist, wird sie bald keine Kraft mehr haben.“
Vielleicht waren es diese erdrückenden Neuigkeiten, oder die entsetzlichen Erlebnisse des Tages, doch auf einmal übermannten Robert wieder diese sonderbaren, wie aus dem Nichts kommenden Schmerzen in Händen und Füßen. Er fiel auf den Boden, unterdrückte einen Schrei und wand sich. „Robert man, was ist los?“, rief Chris und sank neben seinem Freund auf die Knie. Er wusste nicht ganz, wie er ihm helfen sollte. „Das hatte ich ja total vergessen!“, meinte Jordan, die sich daran erinnerte, als Robert das erste Mal beim Kampf gegen das Monster Morock zusammen sank. „Verdammt!“, keuchte Robert. Dieses Mal waren die Schmerzen stärker als je zuvor, aber wie immer verschwanden sie auch gleich wieder. Der Teamführer mühte sich wieder auf die Beine, unterstützt von seinen Freunden. „Das hörte sich eben so an, als käme das öfter vor.“, hakte Alex nach, die es damals nicht mitbekommen hatte. „Einmal von dem wir es wissen.“, sagte Jordan. „Irgendwas sagt mir, dass es schon mehrmals passiert ist. Oder?“, meinte Chris.
Bevor Robert was erwidern konnte, trat Sol Invictus heran. Sein Gesicht verriet, dass er irgendetwas wusste. „Ist dir das in letzter Zeit häufiger passiert?“, fragte er. „Ein paar Mal, ja.“, gab der rote Ranger zu und warf einen kurzen Blick auf den Sanduhr über dem Becken. Dreiviertel des roten Sandes waren durchgelaufen. „Hat das was mit meinem bevorstehenden Kampf zu tun? Chris hatte kurz vorher auch einiges durchmachen müssen.“ Sol Invictus schwieg, er ahnte, was die Schmerzen bedeuten könnten, doch er hielt es für besser, sein Wissen für sich zu behalten, sollte er falsch liegen. „Ich vermute, dass es Anzeichen dafür sind, was dir bevorsteht.“, meinte er. Wieder einmal hatten seine Worte einen Doppelsinn. Natürlich stand Robert etwas bevor, doch das konnte alles sein. „Schön, dass beruhigt mich, es hätte auch was komplett verrücktes sein können. Aber so werden wir bald noch einen dieser Schatten los. Dann müssen wir uns nur noch um einen kümmern.“, sagte Robert angespannt, aber auch zum Teil erleichtert. Nur seine Freunde sahen das nicht so, sie mussten fürchten, dass Robert vielleicht verlieren würde. Und sollte ihr roter Ranger gewinnen, dann würde Jordan die Nächste sein, was Chris noch mehr Unbehagen bereitete. Schwere Zeiten erwarteten die Helden.

In seinem Quartier lief Mantikes unruhig auf und ab. Nachdem er und Calypso vor Kurzem von Morpheus als Strafe für ihr Versagen, gefoltert worden waren, hatte er die die ganze Zeit überlegt, wie er die Gunst seines Herren zurückgewinnen konnte. Dabei war er zu einem Entschluss gekommen. Der in Ungnade gefallene General blieb stehen und ging seine Überlegungen noch einmal genau durch: Es hat keinen Sinn, ich habe meine Meister bereits zu oft enttäuscht! Hätte ich die Lichtkrieger bereits zu Anfang vernichten können, wäre Meister Minos noch da. Jetzt steht Meister Morpheus bereits mit einem Fuß in der Grauzone. Es ist meine Pflicht, es nicht soweit kommen zu lassen! Ich muss den roten Ranger töten, bevor es an der Zeit ist! Er sollte bereits jetzt den nahenden Kampf spüren und das wird ihn schwächen, wie zuvor den blauen Krieger und Meister Minos. Ja, dass kann ich mir zunutze machen! Ich muss ihn auslöschen und ich muss es ganz alleine tun, nur so kann ich meinen einstigen Ruf zurück erlangen. Calypso wird mir nur im Wege stehen und mir am Ende den Ruhm streitig machen. Nein, sie darf mich nicht stören!
Mantikes war vollkommen von seinem Vorhaben überzeugt. Mit neuer Entschlossenheit und wehenden schwarzen Mantel verließ er seine Räumlichkeiten und eilte in Richtung des Thronsaals. Auf dem Weg dorthin begegnete er Calypso, die an einer Felswand lehnte, wo sie anscheinend auf ihn gewartet hatte. Sie war Mantikes gegenüber genauso misstrauisch wie er ihr.
„Was führt dich so eiligen Schrittes zu unserem Meister?“, fragte die Generälin ihn und trat von der Wand weg, um ihm den Weg zu versperren. „Ein Anliegen.“, entgegnete Mantikes, sich an seiner Partnerin vorbeidrängend. „Etwas, das dich nichts angeht!“ Damit stürmte er weiter.
Calypso blickte ihm nachdenklich hinterher. Sie selbst schlug dann den Weg zu Mal´akhs Gemächern ein. Die Generälin betrat sein Quartier, wo der Schattenmeister scheinbar aus dem Nichts vor ihr auftauchte. „Wie sieht die Lage unten aus? Irgendwelche Neuigkeiten?“, Mal´akh ließ ihr kaum Zeit, hereinzukommen. „Ich bin mir nicht sicher. Morpheus scheint weiterhin keinen neuen Plan zu haben.“, berichtete Calypso, deren Aufgabe es nun war, alles zu beobachten. „Aber ich glaube, wir sollten uns allmählich um Mantikes kümmern. Er ist gerade dabei, Morpheus ein Anliegen darzubringen. Er wollte mir nicht sagen, was. Er traut mir nicht mehr.“ Mal´akh drehte sich kurz von ihr weg. „Er war meinem Bruder gegenüber schon immer zu loyal. Das könnte für uns langsam zum Problem werden.“, sagte er und wandte sich Calypso wieder zu. „Ich denke die Umstände erfordern es jetzt, dass Morpheus keine rechte Hand mehr zur Seite steht. Wir werden sehen, was sein Anliegen ist und dann überlegen, wie wir ihn bestmöglichst beseitigen können.“ Die Stimme des Schattenmeisters klang die ganze Zeit über kühl und berechnend, keine Spur von Bedauern darin. Seine Komplizin stimmte ihm zu und jeder schlug einen anderen Weg zum Thronsaal ein.
„Mein Meister.“, begann Mantikes und verbeugte sich tief. Morpheus sah ihn verächtlich von seinem Thron aus an. „Ich weiß, mein Versagen grenzt an Verrat. Und ja, ich habe die Treue, die Ihr in mich legtet, verraten. Aber ich flehe Euch an, gebt mir noch eine Chance!“ Das war der Punkt, ab dem Mal´akh und Calypso mithörten. Nacheinander betraten sie den Raum. Der Meister gesellte sich zu seinem Bruder und die Generälin stellte sich neben ihren Partner. Mantikes fuhr fort: „Eure Zeit ist fast abgelaufen, Meister Morpheus, wie auch die des roten Rangers. Zu diesem Augenblick sollte er geschwächt sein und das ist die Chance, die wir nutzen sollten! Ich bitte Euch, Meister, lasst mich allein gegen ihn kämpfen. Ich kann ihn in einem Zweikampf schlagen! Schickt einen unserer Monsterkrieger, der die anderen Rangers ablenkt und sie von meinem Kampf fernhält. Ich
werde den Anführer der Lichtkrieger für Euch vernichten, ich schwöre es! Ansonsten tötet mich, denn dann habe mein Leben, welches Ihr mir gegeben habt, nicht verdient.“ Morpheus schnaubte und richtete sich auf. Im Geiste wog er die Möglichkeiten ab. „Du sollst deine Chance bekommen! Aber sei dir bewusst, es wird deine Letzte sein. Versagst du, werden dich entweder die Lichtkrieger vernichten, oder ich werde es tun. Geh und enttäusche mich nicht!“, entschied der Älteste, dann wandte er sich an Calypso. „Calypso, du nimmst ein weiteres Monster mit dir und beschäftigst die anderen Rangers!“ „Ja, mein Meister!“, sagte die Generälin gehorsam und verbeugte sich ebenfalls.

Am nächsten Tag, dem Samstag nach dem schrecklichen Vortag, an dem Robert und Chris von Slater entführt worden waren, stand der Jurastudent schon früh Morgens auf. Robert hatte nur sehr unruhig geschlafen, trotz seiner Erschöpfung. Seltsame und äußerst lebhafte Träume hatten ihn die Nacht über geplagt. Zuerst waren es Alpträume von Bill mit zerfetztem Schädel und wie sein Gehirn und Knochensplitter die Wände beschmutzten. Dann träumte er von irgendeinem leuchtenden Wesen, dass zum Himmel empor stieg. Und dann waren da noch die Schmerzen in Händen und Füßen, die nun immer schlimmer wurden. Selbst seid dem letzten Anfall vor seinen Freunden im Sonnentempel, waren sie nie ganz verschwunden. Die Schmerzen waren jetzt zwar nur schwach, dennoch deutlich zu spüren. Völlig fertig stand er also schon gegen 05:00 Uhr auf und setzte sich in Boxershorts und T-Shirt an den Küchentisch. Er rieb sich mit den Handflächen seine Augen, unter denen sich dunkle Ringe gebildet hatten. Das helle Küchenlicht blendete ihn.
Zum Teufel, was ist bloß los mit mir? Chris musste das doch auch nicht durchmachen, warum also ich?, dachte er. Robert starrte gedankenverloren auf den Tisch. Unweigerlich musste er daran denken, wie er als Kind immer mit seinen Eltern hier zusammen gegessen hatte. Die ganze Familie vereint, es schien eine Ewigkeit her. Obwohl er sich längst mit ihren Tod abgefunden hatte, vermisste er sie schrecklich. Er wünschte sich verzweifelt, sie wären noch hier, damit er mit ihnen reden konnte. Zu gern würde er ihnen seine derzeitige Situation erklären, sie um Rat bitten. Doch selbst wenn sie noch leben würden, sie durften seine wahre Identität nie erfahren. Trauer überfiel den jungen Mann, Robert fühlte sich mit einem Mal sehr einsam … aber er fühlte auch noch etwas anderes, irgendetwas tief in ihm. Es war schon lange ihn ihm, doch bisher hatte Robert es nicht wahrgenommen. Dieses Etwas wollte nach außen hin durchdringen, aus den Körper heraus. Verwundert über diese Feststellung, versuchte Robert sich zu konzentrieren und herauszufinden, was es sein könnte. Er spürte es jetzt ganz deutlich, irgendetwas Mächtiges, Unbekanntes. Es schien fast schon zu ihm zu sprechen, ihn zu leiten, ihn zu flehen, doch endlich die Augen aufzumachen. „Was zur Hölle...?“, flüsterte Robert erschrocken.
Ruckartig stand er auf, er fühlte sich gerade eben nicht wie er selbst, etwas trieb ihn jetzt an. Der rote Lichtkrieger eilte in sein Schlafzimmer und zog sich ein paar Klamotten über. Er verließ das Haus und ging hinaus in den kühlen Morgen. Draußen war es noch dunkel und leichter Nebel hing in der Luft. Robert zog es unerklärlicherweise zu der kleinen Kirche St. Michael´s Church, die den Gläubigen in seinem Stadtteil, Lincoln Heights, als Gotteshaus diente.
Natürlich war das Kirchentor nicht verschlossen, selbst zu dieser frühen Zeit nicht. Ohne sich zu fragen, weshalb, betrat Robert das Gebetshaus. Wie der Name schon sagte, war diese Kirche dem Erzengel Michael geweiht. Der Heilige Michael, der als Bezwinger des Teufels und als Anführer der Himmlischen Heerscharen gilt, zählt auch als Führer des Verzeichnisses, welches die guten und schlechten Taten eines Menschen auflistet. Das ließ Robert wieder daran erinnern, was für eine Schuld eigentlich auf ihn lastete. Er hatte über den Tot vieler Menschen entschieden und selbst getötet. Die böse Erinnerung ließ ihn auch wieder aus seiner merkwürdigen Trance aufwachen, in welcher er hierher gegangen war. Erstaunt blinzelte er mehrmals und sah sich um. Er stand ganz allein in der Kirche, wer außer ihm sollte auch sonst hier sein? Trübes, vom Sonnenaufgang kündendes Licht, fiel durch die in Rottönen gehaltenen Buntglasfenster, die zumeist den Engel Michael mit Waage und Flammenschwert in den Händen zeigten. Das diffuse Licht tauchte alles in eine blutige Atmosphäre und ließ die an den Wänden hängenden Bilder und Fresken umso unheimlicher erscheinen. Mehrere Bankreihen vor Robert war der leicht erhöht stehende Altar, dahinter stand ein großes Kreuz mit Jesus Christus daran. Es nahm fast die ganze Rückwand in Anspruch, so groß war es und wurde von hinten durch die Fenster in rötliches Licht getaucht.
Langsam schritt Robert vorwärts, während er sich fragte, was er hier tat und warum es ihn hierher getrieben hatte. In eben diesem Raum hatte damals auch die Trauerfeier um seine Eltern stattgefunden, vielleicht zog es ihn deswegen an diesen Ort?
Verdammt, was mache ich hier eigentlich?, fragte er sich. Er wollte wieder nach Hause, doch etwas hielt ihn davon ab. Robert ging weiter Richtung Altar, ging an ihm vorbei und blieb vor dem gewaltigem Kreuz stehen. Plötzlich tat ihm der Kopf höllisch weh. Robert hielt sich die Hände an die Schläfen und sank auf die Knie nieder. Er unterdrückte einen Schrei. Bilder aus den Leben Jesu Christi tauchten unvermittelt vor seinem inneren Auge auf. Bilder, wie er sie nie zuvor gesehen hatte. Es war fast so, als wären die Eindrücke echt, echte, tatsächlich passierte Ereignisse und nicht nur, wie man sie sich so vorstellte.
Dann verschwanden die Kopfschmerzen wieder, nur damit jetzt wieder seine Hände und Füße weh taten. Dieses Mal war es anders als sonst. Die Schmerzen wurden immer stärker und hörten nicht auf. Jetzt konnte Robert sich nicht mehr beherrschen und schrie seine Schmerzen heraus. Zum Glück war niemand außer ihm anwesend. Der Lichtkrieger schlug mit seiner Rechten auf den Steinboden vor dem Kreuz, um sich so von den Schmerzen abzulenken, bis seine Hand blutete, aber er hörte nicht auf und schlug weiter zu. Dann bemerkte er, dass das Blut nicht von den Schlägen herrührte, sondern etwas völlig anderes geschah. Es war die Handmitte die blutete, nicht etwa die Seite! Und auch seine linke Hand blutete aus der Mitte heraus. Robert starrte ungläubig seine Hände an. Und ja, er konnte auch spüren, wie warmes Blut aus seinen Füßen kam. „Mich soll der Teufel holen!“, keuchte Robert und schaute zu Jesus am Kreuz hinauf, welcher gequält auf ihn hinab zu schauen schien. Es war fast so, als würde der Anblick Jesu der Auslöser für all das sein.
Vielleicht hat es mich deshalb hierher verschlagen, ging es ihm durch den Kopf.
Ohne Zweifel, Robert bekam Wunden, wie man sie bei einer Kreuzigung erhielt. Und nicht nur das, auch an seiner rechten Seite des Brustkorbs tat sich eine Wunde auf, wie man sie Jesus damals mit einer Lanze zugefügt hatte. Das waren nicht nur normale Stigmata, sondern viel mehr als das. „Gott steh´ mir bei.“, raunte der rote Ranger. Entkräftet sank er ganz in sich zusammen und lag mit dem Bauch flach auf dem Kirchboden.

Alex war an diesem Samstagmorgen ebenfalls schon sehr bald aufgestanden. Wie auch Robert, hatte sie nicht gut geschlafen. Mittlerweile war es der frühe Vormittag, eines weiteren, trüben Tages. Die junge Frau saß im Wohnzimmer auf dem Sofa, die Beine eng am Körper liegend, hatte sie die Arme darum geschlungen und stütze den Kopf auf die Knie. So saß sie schon eine ganze Weile da und dachte über ihre Lebenslage nach. Das Robert und Chris von Kriminellen entführt worden waren, erinnerte sie an ihre eigene Entführung vor ein paar Jahren, als man sie eine Woche lang unter Drogen gesetzt und in einer schäbigen Wohnung liegen gelassen hatte. Bei jeder Verwandlung fürchtete sie sich vor diesen Erinnerungen. Dann war da das Böse, dass direkt aus der Hölle zu kommen schien. Die Schatten waren grausam. Selbst in ihrer kurzen Zeit als Power Ranger hatte Alex unvorstellbar schreckliche Dinge gesehen. Ihre neuen Freunde wurden zu schrecklichen Entscheidungen und Taten gezwungen. Langsam glaubte Alexandra, dem nicht gewachsen zu sein. Sie wollte den Menschen helfen, ja, aber das hatte sie sich anders vorgestellt. Und doch flüsterte immer wieder Lunas Stimme zu ihr und befahl ihr, stärker zu werden und ihre Ängste hinter sich zu lassen. Mein Gott, wo bin ich da nur wieder hineingeraten. Warum ich und nicht jemand anderes? Was macht mich so besonders?, fragte sie sich.
Dann glühte ihr Armband wieder auf, etwas passierte gerade wieder! Nein, nicht schon wieder!, dachte sie erschrocken. Aber es half nichts, sie musste erfahren, was los war. „Ja?“, sprach sie ins Armband. Es war Jordan, die sich meldete und sagte: „Ein neues Monster und die Schattenschlampe sind in Downtown aufgetaucht! Robert ist nicht zu erreichen, wir könnten hier deine Hilfe gebrauchen!“ Was, Robert ist schon wieder nicht da? Alex hatte Angst, sich erneut den Schatten stellen zu müssen und vor dem Schrecken, der sie möglicherweise erwartete. Sie zögerte mit der Antwort. Und da war sie wieder! Lunas Stimme in ihrem Kopf! Fürchte dich nicht, zeig keine Schwäche! Niemand kann dir etwas anhaben, du hast meine Macht. Gebrauche sie und werde stärker! Lunas Worte gaben dem weißen Ranger neuen Mut und beunruhigten ihn zugleich. Doch etwas trieb Alex an, fast so als ob Luna sie zwingen würde und schließlich erwiderte sie zu Jordan: „Ich bin schon unterwegs!“ Ohne genauer darüber nachzudenken, verwandelte sie sich und teleportierte sich weg.

Als der weiße Ranger an besagtem Ort auftauchte, war der Kampf bereits in vollem Gange. Chris und Jordan hatten es dieses Mal wieder mit einer Horde Schattenkrieger zu tun und, wie Alex erkennen konnte, einem Stiermonster.
Während Calypso am Rande des Geschehens wartete, griff das Monster immer wieder in den Kampf ein. Gerade eben hatte es mit einem kräftigen Arm den blauen Ranger gegen eine Hauswand geschleudert. Es lachte triumphierend auf, es war ein schnaubendes Lachen. Da bemerkte es den weißen Lichtkrieger und steuerte direkt auf ihn zu. Alex sah die Kreatur in all ihrer abstoßenden Erscheinung. Das Stiermonster Torrox hatte braunes, zerzaustes Fell, ging auf zwei Beinen mit Hufen als Füßen und hatte einen muskulösen Oberkörper. Das Gesicht glich dem eines Stiers, doch die Augen waren stechend rot, scharfe Reißzähne waren im Maul zu erkennen und die zwei schwarzen Hörner waren um einiges größer. Ein silberner Ring durchstach die Nasenlöcher.
Torrox schnaufte, scharrte mit einem Huf und rannte auf Alex zu. Selbst aus der Distanz konnte sie erkennen, dass die Bestie stark sein musste. Daher wählte sie dieses Mal die Sonnenkrallen als Waffe, damit das Monster sie nicht wieder an ihrer Peitsche zu sich zog, wie andere es schon getan hatten.
Der weiße Ranger setzte ebenfalls zum Sprint an. Torrox kam immer näher, er hatten den Kopf gesenkt und rannte mit den Hörnern voraus weiter. Kurz bevor der Stier Alex traf, sprang sie über ihn hinweg und während des Sprungs schlug sie mit den Klingen über dessen Rücken. Das Monster brüllte laut auf und drei dunkle Blutstreifen zeigten sich auf seinem Rücken. Der weiße Ranger drehte sich kurz zu seinen Kameraden, die schnell noch die letzten Schattenkrieger erledigten, und fragte: „Kommt ihr zurecht?“ „Klar, halte nur den Bullen noch kurz von uns fern!“, rief ihr Chris zu. „Wir sind hier so gut wie fertig!“, fügte Jordan hinzu. „OK!“, bestätigte Alex und wandte sich wieder dem Monster zu. Dieses hatte sich inzwischen wieder gefangen und stürmte erneut mit gesenktem Haupt los, in der Annahme, dass sein Angriff dieses Mal erfolgreich verlaufen würde.
Der scheint nicht gerade der Hellste zu sein, dachte Alexandra. Calypso schien das Gleiche zu denken, denn sie erschien plötzlich an Torrox´ Seite, rannte mit ihm mit und sprang auf seinen Rücken. Dort hielt sie sich mit einer Hand am Nackenfell fest und mit der anderen hielt sie ihr Schwert. „Los, schneller!“, befahl sie dem Stiermonster. Alex rollte sich schnell zur Seite ab, bevor die zwei Schatten sie erreichten. Sie hob die Hand mit ihrem Morpher und schoss daraus Laserstrahlen auf ihre Gegner. Calypso wehrte sie jedoch mit ihrer Waffe ab und feuerte ihrerseits Laser aus ihrem Schwert ab. Der weiße Ranger war nicht schnell genug und wurde durch die Wucht der Strahlen zu den anderen Rangers geworfen. „Heute werdet ihr sterben, Rangers!“, schrie die Schattengenerälin, sprang von Torrox wieder ab und ging langsam auf die Lichtkrieger zu.

Robert lag noch immer in der St. Michael´s Church am Boden. Draußen wurde es langsam heller, doch das Licht schien in letzter Zeit sehr schwach, deswegen war es in der Kirche immer noch recht dunkel. Langsam kam der rote Ranger wieder zu Bewusstsein, die Schmerzen und der Schock der Erkenntnis waren zu viel für ihn gewesen. Seine Wunden hatten zu bluten aufgehört, nur der Kopf dröhnte ihm noch, doch jetzt spürte er auf einmal eine ungewöhnliche Stärke in sich. Robert erhob sich und stand auf wackligen Beinen, mit den Händen stützte er sich auf seinen Knien ab und versuchte sich zu fassen. „Tja, jetzt wäre wohl ein guter Zeitpunkt, um mit Beten anzufangen.“, sagte er leise zu sich selbst, um seine Situation etwas lockerer zu sehen.
„Das wäre es allerdings!“, schallte eine Stimme durch den heiligen Raum. „Doch trotzdem werde ich dich jetzt in die lodernden Feuer der Hölle schicken!“ Schwarzer Nebel kam durch die Spalten des Kirchtores und materialisierte sich vor Robert zu General Mantikes. „Du bist eine Bedrohung für meinen Meister, doch nicht mehr lange.“ Mit diesen Worten ließ der Schatten seine Knochenaxt erscheinen. Der Lichtkrieger kniete immer noch zur Hälfte und blickte zu dem vor ihm aufragenden Mantikes auf. Dieser schwang bereits seine Axt, zu einen köpfenden Schlag. Mit unbekannter Kraft vollführte Robert einen Rückwärtssalto und entging damit dem Tod. „Tut mir leid, sieht so aus, als würde ich noch länger eine Bedrohung bleiben.“, meinte der Jurastudent. „Sunlight Power Up!“ Verwandelt stand er der rote Ranger dem Schattengeneral gegenüber.
Ein unchristlicher Kampf in geweihten Mauern entbrannte.
Mantikes schnaubte und holte wieder aus. Robert fing den Schlag mit seinem linken Unterarm, welcher durch die noch nach hinten stehende Sonnenklinge geschützt wurde, ab und trat seinem Gegner den rechten Fuß in die Magengrube. Der General taumelte ein paar Schritte zurück und blickte hasserfüllt auf. Seine roten Augen funkelten und er feuerte Laserstrahlen aus ihnen ab. Der Lichtkrieger wich aus und stattdessen hinterließen die Strahlen ein paar unschöne Spuren auf dem großen Kreuz. „Drachenschwert!“, rief Robert. Mantikes feuerte wieder, dieses Mal blockte der rote Ranger die Strahlen mit seiner Waffe ab. Robert fühlte sich anders, unglaublich stark. Egal was aus ihm jetzt wurde, oder schon geworden war, es fühlte sich gut an. Er stieß sich mit seinen Füßen kräftig vom Boden ab, seine neue Stärke machte ihn auch schneller. Mit drei schnellen Schritten war er bei Mantikes und schlug mit seinem Schwert mehrmals über dessen silbernen Brustpanzer. Die Hiebe waren so machtvoll, dass der Panzer unter der Wucht zerbrach. Der Schattengeneral konnte nicht mal seine Axt zur Verteidigung heben, so schnell erfolgte die Attacke. Mantikes musste ausweichen, also brachte er mit einem Sprung etwas Abstand zwischen den Lichtkrieger. „Noch Fragen?“, rief Robert siegessicher. Wütend taxierte ihn der Schatten.

Chris und Jordan hatten gerade die letzten Schattenkrieger beseitigt, als Alex von der Generälin zu ihnen geworfen worden war. Die beiden halfen ihr schnell wieder auf die Beine, zu dritt standen sie jetzt Calypso und dem Stiermonster gegenüber. „Alles klar bei dir?“, fragte Jordan den weißen Ranger. „Natürlich, so schnell gebe ich mich nicht geschlagen.“, antwortete Alexandra. Calypso lachte daraufhin und meinte: „Ihr werdet gleich geschlagen sein!“ Sie stieß das Monster Torrox ein paar Schritte vor und befahl: „Töte sie!“ Dann löste sie sich in schwarzem Rauch auf. „Warum haut die schon wieder?“, wunderte sich Alex. „Weil sie genauso feige wie der Rest der Schatten ist.“, sagte Chris. „Kümmern wir uns erst mal um den Ochsen da!“ Die Rangers nickten und der Kampf begann aufs Neue.

Calypso hatte sich indessen zur St. Michael´s Church begeben und sich dort eingeschlichen. Von Mal´akh hatte sie den Auftrag bekommen, Mantikes während seines Kampfes zu beobachten. Sie sollte sicherstellen, dass er auch wirklich durch die Hand des roten Rangers starb. Der Ranger selbst musste überleben, damit der Kampf in der Grauzone stattfinden konnte. Sollte der Lichtkrieger versagen, würde Calypso eben ihren einstigen Partner töten müssen. Hauptsache er konnte nicht mehr vor Morpheus um Vergebung bitten und möglicherweise noch verschont werden. Doch wie es aussah, würde sie nicht nachhelfen müssen, denn der rote Ranger setzte Mantikes immer mehr zu. Dieser hätte sich schon längst zurückziehen sollen, doch er kämpfte bis zum bitteren Ende. Die Generälin hielt sich hinter einer großen Statue in einer Nische versteckt und beobachtet alles. Der ganze große Kirchenraum war in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Holzbänke waren teilweise zerstört und beiseite gestoßen. Bunte Scherben von Fenstern bedeckten den Boden. Statuen von Heiligen und Engeln waren zertrümmert worden. Selbst der Altar war gesprengt.
Robert schlug immer stärker und schneller auf Mantikes ein, mittlerweile bluteten seine Wunden wieder und rote Punkte zeichneten sich deutlich von dem Weiß seiner Handschuhe und Stiefel ab, doch er achtete nicht weiter darauf. Sieht so aus, als fordere meine neue Stärke ihren Preis, dachte er nebenbei.
Der Schatten konnte anfangs nur ein paar Hiebe mit seiner Axt blocken, doch immer öfter durchbrach der Lichtkrieger seine Verteidigung. „Gibst du endlich auf?“, rief Robert, als er Mantikes mit einem weiteren Schlag zurückgedrängt hatte. „Niemals!“, keuchte dieser und spuckte etwas Blut vor Roberts Füße. „Wie du willst!“, damit gingen sie wieder aufeinander los. Dieses Mal gibt es kein Entkommen mehr für ihn! Ich werde ihn endlich erledigen, wie die anderen Monster! Der hat uns schon viel zu lange Ärger gemacht!, entschied Robert. Er wich geschickt einem verzweifelten Schlag seines Gegner aus, schwang sein Schwert und teile den Stab der Axt entzwei. Im selben Zug riss der Ranger seine Waffe hoch und schlug Mantikes den Griff gegen eine Schläfe. Blut floss. Der General wollte wieder zurückweichen, aber Robert ließ ihm keine Zeit dazu, mit beiden Händen rammte er ihm sein Drachenschwert in den Magen. Mantikes stöhnte auf, die Augen weit aufgerissen, er krümmte sich nach vorne. Das Schwert hatte alles durchstoßen, selbst seine Wirbelsäule. Ohne Gefühl in seinen Beinen, sackte der Schatten zusammen. Er klammerte sich Halt suchend an Robert, es sah aus, als würde er ihn umarmen, sein dunkles Blut floss auf den roten Poweranzug. Der Lichtkrieger drehte entschlossen die Klinge seines Schwertes, ein weiteres Stöhnen folgte, dann zog er sein Schwert zum Herzen hinauf und zerstörte es so. „Aber wie...?“, fragte Mantikes mit erstickter Stimme, es waren seine letzten Worte. Er röchelte ein letztes Mal, Blut sickerte aus seinem Mund auf Roberts Schulter. Der stolze Schattengeneral sackte endgültig in sich zusammen und rutschte von Robert hinunter. Am Boden zerfiel die Leiche augenblicklich zu schwarzem Staub, der in sich in einer Blutlache verfing. Der junge Mann konnte seinen Blick nicht davon abwenden. „Ich habe es tatsächlich geschafft.“, murmelte er benommen.
Hier bin ich wohl fertig, dachte sich Calypso und stahl sich heimlich davon, unberührt von dem Tod ihres alten Partners.

Die Lichtkrieger in Downtown hatten je ihre Spezialwaffen gerufen und warteten, während der einfältige Stier wieder auf sie zu stürmte. Jordan benutzte ihren Levispeer, um Torrox unterm Laufen die Füße wegzuziehen. Er fiel der Länge nach hin und landete auf dem Bauch. Der Stier rappelte sich schnaufend wieder auf, doch da war schon Chris und schlug ihm mit der Greifenaxt die Hörner ab. Ein wütender Aufschrei folgte. Alex lud indessen die schwarze Kette ihrer Pegasuspeitsche mit Energie auf, bis diese rot glühte. Es war ihre Zusatzattacke die ihr Luna eben noch zugeflüstert hatte, und geißelte Torrox bis er schließlich explodierte.
Als nach einiger Zeit dann nichts weiter geschah und der Stier nicht zu einem Megamonster wuchs, meinte Chris: „Schätze das war´s.“ „Der kommt wohl nicht wieder.“, sagte Jordan. „Jetzt fragt sich nur noch, wo Robert schon wieder steckt.“ „Vielleicht ist er nur bei einem Arzt oder im Krankenhaus, wegen seinen Schmerzen. Ihr wisst schon.“, überlegte Alex. „Ich rufe ihn einfach nochmal.“, sagte Chris und hob seinen Morpher. „Hey, Robert! Hörst du mich? Melde dich mal!“ Zur Erleichterung aller, antwortete eine leise Stimme: „Hi, Chris. Können wir uns mal schnell im Sonnentempel treffen? Es ist wichtig, bring bitte die anderen mit.“ Schon war die Verbindung wieder unterbrochen. Verwirrt schauten sich die Rangers an, dann verschwanden sie ihn hellem Licht.

John hatte von alledem nichts mitbekommen. Er wollte an nichts mehr denken und lebte ohne Regeln, nur das Vergnügen zählte jetzt. Der Vampir hatte sich seid Tagen in einer Kneipe verschanzt, die Tür verriegelt und schmiss dort eine Party nach seinen Vorstellungen. In der Kneipe, welche von einer Frau und ihrer Tochter betrieben wurde, waren überwiegend Biker zu Gast. Über die Tage hinweg hatte John mit ihnen kranke Spielchen getrieben, hatte die Menschen gezwungen sich selbst zu verprügeln und saugte dann denjenigen aus, der zuerst blutete. Leblose Körper lagen in der ganzen Bar herum. Die Tochter der Besitzerin hatte er zum Billardspielen an einem der Tische aufgefordert. Immer wenn ihr ein Stoß misslang, hatte er sie gebissen. Die Mutter flehte ihn an, endlich aufzuhören, und bot sich ihm anstelle ihres Kindes an. Doch John hatte nur irre gegrinst, seine Reißzähne aufblitzen lassen und ihr mit einem Schlag das Genick gebrochen. Die Tochter hatte bitterlich geweint und verzweifelt mit dem Queue nach ihm gestoßen. John hatte den Stock gepackt und ihn ihr ins Herz gestoßen. Danach war er hinter die Theke gegangen und hatte sich mit Whiskey volllaufen lassen. Lustigerweise und zu Johns Freude hatte Alkohol bei Vampiren die gleiche Wirkung wie bei Menschen. Jetzt saß er auf einem Barhocker und starrte aus leeren Augen die junge, tote Tochter an. Unglücklicherweise hatte sie große Ähnlichkeit mit Jordan.
Verdammt, was hab getan?, schoss es John durch den Kopf. Er hatte Jordan vergessen wollen und jetzt kehrte mit aller Macht die Sehnsucht nach ihr zurück. Das wird sie mir nie verzeihen! Zornig schlug er die Kneipe kurz und klein.

Ende
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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » Di 15. Mai 2012, 22:39

Preview zu Episode 28

Jetzt ist es soweit, auch Roberts Zeit ist gekommen! Nun muss auch er sich einem der Schattenbrüder in der Grauzone stellen. Doch auf ihn wartet der Mächtigste der drei Brüder! Wird der rote Ranger seine wahre Stärke rechtzeitig erkennen, bevor es zu spät ist? Welche Grausamkeiten hält die graue Zwischenwelt für Robert bereit?
Was wird Mal´akh alles tun, um an die Stärke von Morpheus heranzukommen? Wird es dem jüngsten Bruder nun endlich gelingen, die ganze Macht der Drei in sich aufzunehmen?
Was treibt John in der Zwischenzeit? Fühlt er überhaupt noch irgendetwas?
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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Basti » Mi 20. Jun 2012, 10:31

So hab jetzt endlich die neuste Episode nachgeholt.
Da ging es ja wieder ganz schön ab. Wirklich heftig was da mit Robert ab geht. :shock:
Kam aus den staunen nicht mehr heraus. Zuerst das in der Kirche, was einen wirklich unter die haut ging und später der harte Kampf gegen Mantikes.
Zum Glück ging alles gut aus – mehr oder weniger. An Roberts stelle wäre jetzt eher traumatisiert.
Im übrigen gefiel mir das Stiermonster sehr. Nicht viel Hirn, aber dafür sehr mächtig :D
Und dann ende wurde auch wieder hart, mit John. Ich glaub ihn muss jetzt doch noch Einhalt geboten werden. So kann mit ihm nicht weitergehen.
Das verspricht wieder Spannung und Action für die nächste Episode. Da muss Robert endlich in die Grauzone. Ob der Kampf dort noch heftiger wird?
Also gespannt bin ich auf jeden Fall.

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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » Fr 29. Jun 2012, 15:46

Episode 28

Der Engel und der Teufel

Samstag Mittag, es war immer noch der Tag nach Slaters Übergriff. Innerhalb kürzester Zeit überschlugen sich die Ereignisse wieder einmal. Die Power Rangers kamen einfach nicht zur Ruhe. Der Kampf gegen das Stiermonster Torrox war überstanden und erneut versammelten sich die Lichtkrieger im Sonnentempel. Offenbar hatte Robert ihnen allen etwas Wichtiges mitzuteilen. Der Teamführer wartete bereits mit Sol Invictus zusammen, bis die anderen erschienen.
„Hi, Leute.“, begrüßte Robert seine Freunde. Er klang dabei recht abgelenkt, als ob ihm einiges durch den Kopf ging. Chris, Jordan und Alex versammelten sich um ihren Kameraden. „Hi.“, erwiderte der blaue Ranger und musterte den Anführer. „Geht´s dir gut?“ „Wo warst du denn die ganze Zeit? Es gab einen neuen Monsterangriff!“, rief Jordan. „Warst du schon wieder in Schwierigkeiten?“, fragte Alex. „Hey, mal nicht so schnell! Immer schön der Reihe nach.“, wehrte Robert ab. Er sammelte sich kurz und fing dann an, die Fragen zu beantworten: „Zunächst mal, ja mir geht’s gut, irgendwie. Dazu komme ich gleich noch. Ja, ich hatte ein paar Schwierigkeiten. Mantikes wollte mich mal wieder erledigen, aber da hat sich mächtig überschätzt. Dieses Monster sind wir jetzt los, ich konnte ihn endlich aufhalten. Der wird nicht mehr wiederkommen.“ Er endete und betrachtete die Gesichter seiner Freunde. Überraschung spiegelte sich in allen. „Wow.“, sagte Jordan schließlich. „Starke Leistung, ein Problem weniger!“ „Danke. Und ihr seid auch zurechtgekommen?“, erkundigte sich Robert. „Ja, wir konnten die Schatten aufhalten. Dieses Mal haben sie nen bekloppten Stier geschickt, der sich um uns kümmern sollte. Kleinigkeit.“, meinte Chris. Robert nickte. Alex trat einen Schritt vor, sie beschäftigte jetzt etwas anderes: „Wie meinst du das, es geht dir nur irgendwie gut?“ Jetzt hörte auch Sol Invictus genauer zu, er war neugierig, ob sich seine Vermutungen bezüglich Roberts Leiden, welche er für sich behalten hatte, bestätigen würden. „Naja, ihr wisst doch, dass ich in letzter Zeit diese Schmerzen hatte. Heute Morgen wurde es schlimmer, bis dann...“, begann Robert. Er erläuterte die Geschehnisse, wie er sich zur St. Michael´s Church hingezogen gefühlt hatte, wie die Schmerzen stärker geworden waren, wie er eine neue Kraft in sich gefühlt hatte und wie er Mantikes besiegt hatte. Der Jurastudent wartete ab, was die anderen dazu sagten. Sol Invictus dachte sich seinen Teil dazu: Ich hatte also recht. Genau wie sein Vorgänger wird er stärker, wenn es an der Zeit ist.
Wie immer war Jordan die erste mit einem Kommentar: „Und nochmals: Wow. Bist du jetzt Gottes Stiefsohn oder so was?“ „Ich weiß doch selbst nicht, was das zu bedeuten hat. Ich weiß nur, dass die Schmerzen dann weg waren und ich mich stärker gefühlt habe.“, sagte Robert. „Das...ist doch gut...oder nicht?“, fragte Alex zögernd. „Ich meine: Die Schmerzen sind weg, du bist stärker und es ist ein Monster weniger.“ „Tja, denke schon. Aber das ganze macht mir eine Scheiß-Angst.“, gestand Robert. „Wem sagst du das, selbst ich finde es unheimlich.“, meinte Chris. „Aber Hauptsache dir geht’s wieder besser.“
Nachdem nun alle ihre Meinung geäußert hatten und Sol Invictus sich in seiner Annahme bestätigt fühlte, hatte auch er etwas zu sagen: „Ich war mir nicht ganz sicher, was dein Leiden bedeuten konnte, ich hatte nur eine Vermutung, doch nun denke ich, weiß ich, was mit dir geschieht.“ „Schön das du mir das auch mal sagen willst!“, meinte Robert verärgert. „Ich hätte mich auch irren können, so ist es besser.“, gab Kalas Leibwächter zurück. „Ich denke es ist wie bei deinem Vorgänger, dem ersten roten Lichtkrieger. Auch er musste sich Morpheus einst stellen. Doch die Macht des Schattenältesten ist unvergleichlich und dein Vorgänger wäre ihm ausgeliefert gewesen, hätte er im letzten Moment nicht eine neue Stärke erlangt. Wie du, hatte auch er damals Schmerzen, doch bei ihm war es etwas anders. Seine Schmerzen ähnelten denen eines alten Kriegers, eines damaligen Helden. Ich kann es mir nur so erklären, dass du jetzt die Leiden des letzten großen Kriegers der Menschen durchmachst.“ „Und worauf willst du nun hinaus?“, fragte Robert verwirrt. „Nichts geschieht zufällig, du bist zurecht der rote Ranger! Du hast nun die Kraft bekommen, um Morpheus tatsächlich besiegen zu können und ihn für immer in die Grauzone einzusperren!“ Erneut breitete sich Schweigen aus. „Hätte Morpheus sonst gewonnen?“, wollte Alex besorgt wissen. „Ja. Der Großmeister der Schatten ist stärker als alles sonst.“, antwortete Sol Invictus. „ Halleluja.“, meinte Jordan. „Das heißt, dass Jesus wirklich existiert hat.“ „Aber es heißt auch, dass dir nicht mehr viel Zeit bleibt.“, sagte Chris an seinen Freund gewandt. „Da, seht euch mal die Sanduhr an!“ Der blaue Ranger deutete auf die Uhr mit dem fast durchgelaufenen roten Sand. „Letztes Mal war aber noch wesentlich mehr drin.“, bemerkte Robert. „Das liegt daran, dass das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkelheit in letzter Zeit nicht ausgewogen war.“, erklärte Sol Invictus. „Dadurch verkürzte sich die Zeit. So wie ich das sehe, wirst du noch heute in der Grauzone verschwinden.“ Das hatte gesessen. Wieder starrten alle Robert an. „Der Tag wird ja immer besser und besser.“, meinte er schlicht.
Die Freunde beschlossen den Tag im Sonnentempel zu verbringen, bis Robert verschwinden würde. Hin und wieder versuchten sie die ernste Lage mit einigen Witzen aufzulockern, die jedoch völlig fehl am Platz schienen. Keine Frage, alle machten sich Sorgen um Robert. Sie versuchten ihm gut zuzureden und versicherten ihm, dass sie überzeugt waren, dass er zurückkommen würde.

Mal´akh war sich der Zeit auch bewusst. Wie schon beim ersten Mal würde er wieder mit Hilfe seines verzauberten Amuletts in die graue Zwischenwelt kommen. Um Morpheus auch folgen zu können, hatte er sich bereits etwas Blut von ihm beschafft während er sich ausgeruht hatte. Er hatte es auf sein Amulett geträufelt, es sich umgelegt und brauchte nur noch abzuwarten. Calypso wusste, was heute geschehen würde, sie sollte sich für den Tag einfach im Hintergrund halten.
Mal´akh hatte sich nun in den Thronsaal begeben. Auf dem mittleren Herrschersitz saß Morpheus schon die ganze Zeit und starrte die Sanduhr an. Sein Bruder setzte sich zu seiner Linken auf den Thron und wartete ab. „Heute wird es soweit sein, Mal´akh, ich spüre es. Es ist endlich an der Zeit, den roten Lichtkrieger auszulöschen.“, sagte Morpheus, seinen Kopf von der Sanduhr zu seinem Bruder drehend. „Ich weiß. Es wird ein großer Tag für uns werden.“, meinte der jüngere von beiden, mit einem wissenden Grinsen auf den Lippen. „Und nicht nur für uns, nein, auch für Minos.“, sagte Morpheus leise. „Ich werde unseren Bruder zurückholen können! Ich brauche nur seinen Körper in der Grauzone zu finden und mitzubringen und sobald das Licht noch mehr an Kraft verliert, wird die Kraft in seinen Körper zurückkehren können! Selbst die Verbannung in diese Welt ist nicht von Dauer, solange es nur jemanden gibt, der einen zurückholt!“ Mal´akhs Miene verriet nichts davon, dass für Minos so oder so alle Hilfe zu spät kam, er erwiderte gelassen: „In der Tat, ein großer Tag für uns alle!“ Und für mich mehr als du ahnst, Bruder!

Gegen Abend war es dann soweit. Gespannt verfolgten die Power Rangers und Sol Invictus, wie das letzte bisschen rote Sand dabei war, durchzulaufen. „Ich fühle mich irgendwie so komisch.“, meinte Robert. „Sei froh, dass du es besser hattest als ich.“, sagte Chris. „Mich hat´s ständig umgehauen, dich nicht.“ „Es muss wohl jeden Augenblick soweit sein.“, bemerkte Alex nervös. Wie immer gab Jordan ihr bestes, um ihre Besorgnis zu verbergen und drohte Robert spaßeshalber: „Wenn du nicht wieder zurückkommst, dann bringe ich dich um.“ Doch dann gab sie nach und umarmte ihn zum Abschied freundschaftlich. „Ach verdammt, sieh zu, dass du nicht draufgehst!“, sagte sie und ließ wieder von ihm ab. „Keine Sorge, hab ich nicht vor.“ gab Robert zurück. Dann lief das letzte Sandkorn durch und mit einem Mal wurde Robert ganz blass und grau. „Versuch einfach daran zu denken, dass hier ein paar Freunde auf dich warten, wenn du zurückkommst. Das hat mir geholfen, als ich fast aufgeben wollte.“, riet Chris und klopfte ihm auf die Schulter. „Viel Glück, ich weiß du schaffst es!“, sagte Alex aufmunternd. Robert schaute sie alle noch einmal an, bis er immer durchsichtiger wurde um im Nichts verschwand. Sol Invictus´ Worte waren das Letzte, was er noch hörte: „Nur du allein hast die Macht, um Morpheus zu besiegen. Glaube an deine Stärke!“

Wie Chris schon vor ihm, materialisierte sich Robert in einer düsteren Wüstenwelt, bestehend aus grauem Sand und schwarzen Felsen. Es war eisig kalt und die Umgebung fühlte sich bedrohlich an. Der rote Ranger verschaffte sich erst einmal einen Überblick, doch viel zu sehen gab es da nicht. Fürs erste wähnte er sich alleine in dieser Dimension. „Schätze es hätte schlimmer sein können.“, sagte er zu sich selbst und setzte sich in Bewegung. Er beschloss sich auf die Suche nach Morpheus zu begeben. Hier ewig Löcher in die Luft zu starren und in dieser Kälte zu warten, bringt mir auch nichts, dachte er.
Als er einige Zeit lang umher gewandert war, hörte Robert plötzlich vertraute Stimmen in seinem Kopf. Ja, ganz deutlich konnte er seine verstorbenen Eltern, Daniel und Jane King zu ihm flüstern hören! „Mom? Dad?“, fragte er unsicher und drehte sich zweimal um sich selbst, doch nirgends war eine Spur von ihnen zu sehen. Dann verstummte das Flüstern und Robert setzte seinen Weg fort. „Der Ort hier macht einen wirklich verrückt, Chris hat nicht zu viel versprochen.“, meinte er.
„Mein Sohn, wieso hast du uns umgebracht?“, drang Daniels Stimme zu Robert durch, welcher sich augenblicklich versteifte und stehen blieb. „Hast du uns denn nicht geliebt?“, sagte Janes Stimme. Verwirrt und verletzt stieß Robert hervor: „Was soll das? Natürlich habe ich euch geliebt!“ „Warum hast du uns dann umgebracht?“, klagten die Stimmen im Chor.
Die Worte weckten alte Erinnerungen beim roten Ranger. Damals wurden seine Eltern von einem Straßendieb getötet, nachdem die kleine Familie eine Theatervorstellung besucht hatte. Doch das stimmte nicht ganz! Dem jungen Robert war langweilig gewesen und er hatte gequängelt, dass sie früher nach Hause gingen. Seine Eltern gaben dem nach. Wären sie nur bis zum Schluss der Aufführung geblieben, dann hätte der Räuber sie verpasst und Daniel und Jane King wären noch am Leben!
„Es ist meine Schuld.“, murmelte Robert niedergeschlagen, völlig aus der Bahn geworfen von den überwältigenden Erinnerungen. Diese Gedanken verfolgten ihn schon lange, aber immer hatte er sie tief in seinem Innern unter Verschluss gehalten, hatte versucht nie daran zu denken und hatte auch nie darüber geredet, als ob diese schmerzhafte Wahrheit nicht existieren würde.
„Und bald schon wird dir noch sehr viel mehr leidtun, roter Lichtkrieger!“, rief eine dunkle Stimme plötzlich hinter ihm. „Morpheus.“, sagte Robert leise, benutzte den Namen wie ein Fluchwort.
„Sag, traust du dich zu verwandeln bei all der zerfressenden Schuld in dir, oder soll ich dich davon erlösen?“, verhöhnte ihn der Schattenmeister genüsslich. „Sunlight Power Up!", zischte der Jurastudent. Im nächsten Augenblick trug er seinen roten Poweranzug. Jetzt war nicht die richtige Zeit dafür, sich vor quälenden Erinnerungen zu fürchten. Dieser bösartige Schatten machte Robert ganz krank vor Wut, wenn er an all das Grauen dachte, dass Morpheus über seine Heimatstadt gebracht hatte. Und eines konnte Robert schon immer gut: Sich selbst beherrschen und konzentrieren und alles andere beiseite schieben. Auch seinen Zorn drängte er von sich weg.
„Gut, gut. Du bereitest mir also das Vergnügen dich im Kampfe zu demütigen und besiegen.“, meinte Morpheus grinsend. Dunkler Nebel umhüllte seine Hand und ein langes Schwert mit schwarzer Klinge und goldenem Griff erschien darin. Mit unverkennbarem Spott im Gesicht wartete er ab.
„Drachenschwert!“, rief der rote Ranger und erhielt ebenfalls eine Waffe. Kaum erhob Robert sein Schwert, schleuderte Morpheus mit seiner freien Hand bereits schwarze Blitze auf den Lichtkrieger. Robert wehrte die Attacke gekonnt mit seinem Schwert ab und rannte mit einem Aufschrei auf den Schattenmeister zu. Der rote Ranger verwickelte seinen Gegner in einen heftigen Schwertkampf, bei dem sich keiner der beiden Kontrahenten etwas schenkte. Schlag um Schlag tauschten sie aus, ohne das ihre Klingen einen der Körper auch nur berührten. Hin und wieder trat Robert mit einem Fuß nach Morpheus, aber der wich jedes Mal aus. Während sich der Ranger alle Mühe gab, lachte der Schatten nur amüsiert. Morpheus spielte in Wirklichkeit nur mit Robert, der Älteste hielt sich im Moment noch zurück. Er wollte dem Licht seine absolute Überlegenheit demonstrieren, wollte, dass es erkannte wie schwach und erbärmlich es doch ist. Und erst als Roberts Bewegungen langsam an Kraft und Schnelligkeit verloren, legte Morpheus immer mehr zu, bis er den vor Erschöpfung keuchenden jungen Mann mit Hilfe von Blitzen in eine schwarze Felsformation katapultierte.
Begleitet von verspottendem Gelächter, mühte Robert sich wieder auf die Beine. Das dreckige Lachen machte den Ranger nur noch wütender, als er es so schon war. Schwer atmend vor Erschöpfung und Wut schrie er: „Du glaubst, das war schon alles? Dann irrst du dich gewaltig! Erinnere dich daran, wie dich mein Vorgänger besiegt hat!“ Die Erinnerung daran brachte Morpheus zum Verstummen. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer Maske aus unbändigem Zorn. „Du bist schwach!“, fauchte er wie ein Tier. „Schwach und absolut jämmerlich und hast nichts mit deinem Ahn gemein!“ „Du täuscht dich.“, flüsterte Robert widersprechend, wie um auch sich selbst zu überzeugen. Wieder tilgte er die Wut aus seinem Inneren und konzentrierte sich. Der Lichtkrieger suchte die neue Stärke in sich, die er vor Kurzem entdeckt hatte. Und es gelang ihm! Eine ungeheure Kraft breitete sich in Robert aus und schlagartig verflog seine Erschöpfung. Aber wieder riss diese unmenschliche Stärke Roberts Hände und Füße auf und zeichnete ihn mit den Wundmalen Christi. Man sah rote Blutflecken durch seinen Anzug schimmern.
Der rote Ranger achtete nicht weiter darauf und griff erneut an. Ein weiterer Schwertkampf entbrannte, bei welchem Morpheus sich tatsächlich anstrengen musste, um nicht verletzt zu werden.

Währenddessen war auch Mal´akh in der grauen Zwischenwelt eingetroffen. Das Lärm des Kampfes leitete ihn zu seinem Ziel. Hinter einem schwarzen Felsen hielt er sich versteckt und beobachtete alles. Eingreifen konnte er nicht, dass war gegen das Gesetzt der Natur und würde ihn töten.

Im Sonnentempel machte man sich große Sorgen und hoffte jeden Moment auf Roberts Rückkehr. „Er ist schon ziemlich lange in dieser Welt.“, brach Alex das vorherrschende Schweigen. „Er ist noch nicht annähernd solange fort, wie Chris es damals war.“, meinte Jordan scherzend. Sie wollte die Lage wieder etwas entspannen und gleichzeitig sich und Alex beruhigen. Chris warf ihr einen verärgerten Blick zu, sagte aber beschwichtigend: „Der kommt schon wieder.“
Sol Invictus hielt sich aus den kleinen Gesprächen meistens heraus und so breitete sich wieder Schweigen aus. Erst als nach einiger Zeit plötzlich Jordans Armband zu glühen anfing und sie verwundert hineinsprach, wurde die Stille gestört. „Ja, hallo?“, fragte sie zögerlich. „Jordan?“, sagte eine tiefe, männlich Stimme. John!

John war nach seinen letzten Eskapade in der Biker Bar in seine Wohnung zurückgekehrt und hatte sie seitdem nicht wieder verlassen. Nachdem er Jordan als seine Freundin für immer verloren geglaubt hatte und seinen Schmerz in Blut zu ertränken versucht hatte, dachte er kurze Zeit, dass das funktionieren würde. Jedenfalls solange bis er in der Kneipe eine junge Frau getötet hatte, die Jordan sehr ähnlich sah. Jetzt plagte John wieder der Hass auf sich selbst, weil er erneut das Monster geworden war, dass Jordan nie lieben würde. Und dieses Mal war es anders, denn da stand er nicht unter dem Einfluss der Schatten, er hatte aus freien Stücken all die Menschen umgebracht. Egal hinter welchen Ausreden er sich in Vergangenheit verstecken konnte, diesmal war nur er allein Schuld.
Aber das muss sie nie erfahren! Sie wird niemals wissen, was ich getan habe! Redete John sich immer wieder ein. Ich habe alle Spuren beseitigt, es sieht wie ein ganz normales Verbrechen aus. Jordan wird es nie erfahren! Nun war ihm klar, dass wie sehr er es auch verdrängte, er würde Jordan immer lieben, würde nie ohne sie sein können. Sie vertraut mir nur nicht mehr, weil sie vorher zu sehr an mich geglaubt hat. Sie dachte, ich würde wieder wie ein Mensch fühlen. Aber ich tat nur so als ob und belog sie damit. Meine Liebe zu ihr jedoch war immer echt, meine Liebe macht mich menschlich! Das muss sie doch sehen! John versuchte sich weiterhin etwas vorzumachen und eine Ausflucht zu suchen, um den Kontakt mit Jordan wieder aufzunehmen. Natürlich hatte John das Gefühl, nicht mehr das Recht zu haben, Jordan zu sehen, aber mit der Liebe zu ihre konnte er das entschuldigen. Er musste sie einfach sehen, egal was er war und was er getan hatte! Also hatte er sie über das Armband kontaktiert.

Der Kampf gegen Morpheus verlangte Robert weiterhin alles ab. Der rote Ranger hatte sich ganz auf seine innere Stärke konzentriert und sich von seiner neuen Kraft durchströmen lassen. Er war dem Schatten fast ebenbürtig, aber auch nur fast. Morpheus parierte jeden Schwerthieb und drängte Robert dabei immer mehr zurück. Der Lichtkrieger spürte nur zu deutlich, wie ihm erneut die Kraft schwand. Noch dazu kam der Blutverlust, denn die Wunden an Händen und Füßen bluteten sehr stark. Robert fühlte, wie ihm aufgrund dessen allmählich das Bewusstsein zu schwinden drohte. In diesen schwachen Momenten hörte er die Stimmen seiner toten Eltern besonders oft. „Du bist schwach, du warst schon immer schwach!“, höhnten Daniel und Jane. „Du bist eine Enttäuschung, Sohn!“, sagte sein Vater. „Nein!“, rief Robert erschöpft. Morpheus lachte. „Dieser Ort hier wird dein Grab sein, erfreue dich für die Ewigkeit an seinen köstlichen Illusionen!“, sagte er weiterhin lachend. Robert biss wütend die Zähne zusammen. Ich muss durchhalten!, dachte er. Die nächsten paar Hiebe trieben ihn jedoch bis an seine Grenzen, er hatte nicht einmal mehr die Kraft, um sein Schwert zu heben. Morpheus entwaffnete den Lichtkrieger mit einem Siegesschrei und zog noch mehrere Male seine Klinge über Roberts Brust. Sein Poweranzug wurde regelrecht zerfetzt und nun blutete er auch aus dem Brustkorb. Er stöhnte und versuchte verzweifelt sich zu wehren, doch vergebens. Morpheus lachte mit jedem Schlag lauter, er klang wie ein Wahnsinniger. Der Schatten war wie in einem Rausch, er ließ sein Schwert fallen und schlug mit den Fäusten auf Roberts Kopf ein. Anfangs schützte ihn sein Helm noch, doch unter der Wucht der Schläge zersprang der Helm. Der junge Mann schmeckte das Blut in seinem Mund. Nur mit äußerster Mühe schaffte Robert es eine Hand zu heben und einen von Morpheus´ Hieben zur Seite abzuwehren. Der Älteste trat daraufhin mit einem Fuß hart gegen die Brust seines Gegenüber und beförderte ihn damit wie zuvor schon in eine Felsgruppe. Morpheus schoss aus seinen Augen zwei Energiestrahlen hinterher und drückte den Ranger so noch tiefer in den Stein, bis er schließlich sogar hindurch brach. „Das sollte für jetzt genügen.“, meinte der Schattenmeister. „Erst muss ich Minos finden, bevor ich den Lichtkrieger endgültig auslösche.“ Zufrieden wie die Dinge ihren Lauf nahmen, machte Morpheus sich auf die Suche nach den Körper seines Bruders.
Unter schwarzen Felsbrocken begraben, verwandelte Robert sich zurück. Unfähig sich zu bewegen, starrte er in den grauen Himmel. Nie hatte er sich so elend gefühlt. Doch an diesem Ort gab es keine Gnade für ihn. Seine Eltern flüsterten wieder zu ihm. „Komm zu uns!“, beschworen sie ihn gemeinsam. „Begleiche deine Schuld bei uns!“ „Mom, Dad. Helft mir.“, stöhnte Robert, dann wurde alles schwarz.

Mal´akh begab sich zum bewusstlosen Robert und tränkte seine magisches Amulett mit dessen Blut. Damit würde er wieder zurück in die normale Welt kommen. Danach machte er sich daran, Morpheus zu folgen.

Jordan starrte überrascht und erschüttert auf ihr Armband. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass John sich melden würde. Wenn ihm überhaupt noch etwas an den Menschen lag, hätte Jordan gedacht, er würde sie hin und wieder als schwarzer Ranger im Kampf unterstützen, doch das war nicht der Fall. „Hey, alles in Ordnung?“, fragte Chris sie besorgt. „Was? Ja, ja, alles bestens.“, gab sie zur Antwort. Jordan zwang sich ein Lächeln auf, damit die anderen nicht sahen, wie verletzt sie wirklich war. John war nun mal nicht mehr ihr Freund, sondern ein Vampir, der selbst nicht wusste was wollte oder tun sollte und sie eiskalt angelogen hatte, in dem verzweifelten Glauben, er könne sich wieder in ihr Leben einfügen. Das musste sie sich endlich eingestehen. In der Nähe ihrer Kameraden fühlte sie sich auch besser, nur Johns plötzliche Meldung riss die Wunden wieder auf. „Netter Versuch, aber ich sehe doch wie´s dir geht.“, meinte Chris sanft. „Nein wirklich. Ich bin nur überrascht, dass ist alles.“, beharrte Jordan.

Schwarz, Robert fiel in unendliche Schwärze. Die Stimmen von Daniel und Jane lockten ihn zu sich. Vor seinem inneren Auge sah der bewusstlose Ranger nun die Ebenbilder seiner Eltern. Geisterhaft schimmernd standen sie da und flehten ihren Sohn an, doch endlich zu ihnen zu stoßen. „Träume ich?“, fragte sich der Ohnmächtige in Gedanken. „Es ist nur ein kleiner Schritt. Komm zu uns, mein Junge.“, bat Jane sanft. Waren die Stimmen vorher noch anklagend und beschuldigend gewesen, so sind sie jetzt einschmeichelnd und verführerisch. „Finde endlich deinen Frieden, Robert.“, ersuchte ihn sein Vater. Robert fühlte sich hin-und hergerissen. Er sehnte sich nach seinen Eltern und wollte nichts weiter, als wieder mit ihnen zusammen zu sein. Langsam tat er einen Schritt auf sie zu. „Gut mein Junge, komm noch ein klein wenig näher. Nur Mut.“, forderte seine Mutter aufmunternd. Sie sah wunderschön aus, wie sie da dort so stand. Doch Robert zögerte nun. Denn er musste auch an seine Pflichten denken. Die Pflicht ein gutes Leben zu führen, wie seine Eltern es sich für ihn gewünscht hätten. Die Pflicht, gegen die Schatten zu kämpfen und Menschen zu retten. Außerdem warteten seine Freunde auf ihn und verließen sich auf ihn, dass er sie nicht im Stich lässt. „Ich...ich kann nicht.“, sagte Robert und trat etwas zurück. „Ich kann euch noch nicht folgen.“ Die gerade noch so ruhigen Gesichter der Geistergestalten stellten sogleich Grimassen des Zorns dar. Mit einem Schlag waren die Stimmen wieder böse. „Tu was man dir sagt, Robert!“, fauchte sein Vater. „Aber das hast du ja noch nie getan!“, fügte die Mutter hinzu. „Ihr seid nicht meine Eltern!“, erkannte der Lichtkrieger nun ein für alle mal. „Verschwindet aus meinem Kopf!“, brüllte er. Im Geiste schrie Robert so laut, dass er selbst in Wirklichkeit schrie. Er erlangte sein Bewusstsein zurück. Keuchend lag er da, die Stimmen waren verschwunden. „Ich habe eine Aufgabe zu erfüllen und ich werde nicht versagen!“, rief der rote Ranger entschlossener denn je. Der junge Mann fand die Kraft aufzustehen und verwandelte sich wieder. Und nicht nur das! Sein Glaube an sich selbst, entfachte auch die wahre Power des roten Rangers in ihm. Roberts Anzug erstrahlte in goldenem Licht, so hell und schön, dass man es für himmlisches Licht hätte halten können. Auf Roberts Rücken wuchsen nun weiße, gefiederte Engelsflügel. Sein Oberkörper wurde in einen goldenen Brustpanzer, ähnlich dem der alten römischen Soldaten, gehüllt. Seine Stiefel wurden durch goldene Platten verstärkt, die bis über die Knie reichten. Ebenso steckten seine Hände und Unterarme jetzt in goldenen, metallischen Handschuhen. Eine wahre Rüstung. Zudem trug er am linken Unterarm noch ein rundes, goldenes Schild und sein Drachenschwert war nun doppelt so groß und mit goldenen Verzierungen geschmückt. Zudem stand sein Schwert unentwegt in Flammen. Auch sein Helm bekam goldene Akzente. Was für frühere rote Ranger der Battelizer war, ist für Robert die Power des reinen Lichtes. Ihn durchströmte eine Kraft wie noch nie zuvor, selbst stärker als in der Kirche und im Kampf gegen Mantikes oder Morpheus eben. Er hatte das Gefühl, es mit alles und jedem aufnehmen zu können. Staunend besah er seinen neuen Poweranzug und schlug ein paar Mal mit seinen Flügeln, nur um zu fühlen, wie das war. „Das muss die Macht sein, von der Sol Invictus gesprochen hat.“, überlegte der Lichtkrieger. „Schätze jetzt kann ich es endlich richtig mit Morpheus aufnehmen. Fragt sich nur, wohin er sich verzogen hat. Er scheint irgendetwas vorzuhaben.“
Da kam Robert die Idee: Er spannte seine Flügel und schlug kräftig damit, wie von selbst hob er vom Boden ab und begann, die graue Wüste vom Luftraum aus nach dem Schatten abzusuchen. Anfangs noch unbeholfen, entwickelte er aber schnell ein Gefühl fürs Fliegen mit Flügeln. So zu fliegen war ein phantastisches Erlebnis. Wenn die Umstände anders wären, dann wäre das geilste, was mir bisher passiert ist!, dachte Robert.
Er musste nicht lange suchen, da fand er Morpheus, wie er über eine am Boden liegende Gestalt gebeugt war. Der rote Ranger landete hinter dem Schattenmeister und rief: „Hey, bereit für die nächste Runde?“ Ruckartig sprang Morpheus auf die Beine, zu seinen Füßen lag sein toter Bruder Minos. Dessen Brust war zerfetzt und ein tiefes, schwarzes Loch klaffte dort, wo sein Herz einmal war. Das Organ fehlte und ohne dies konnte keine Macht der Welt Minos zurück ins Leben rufen. Das Gesicht des Ältesten war deswegen zu einer Grimasse aus unbändigem Zorn entstellt, wütend bleckte er seine scharfen Zähne. Wie wahnsinnig fauchte er: „Was habt ihr nur getan, ihr abscheulichen Gestalten des Lichts? Dein Freund hat meinen Bruder getötet und verstümmelt!“ Robert blickte zu der entstellten Leiche, dann zurück zu Morpheus und sagte: „Das würde er nie tun!“ „Lüg´ mich nicht an!“, brüllte der Schatten und schoss zwei Energiestrahlen aus seinen violetten Augen. Robert blockte die Laser schnell mit seinem Schild ab. Morpheus war so in Rage, dass er die neue Kraft des Rangers nicht wahrzunehmen schien.
Dieses Mal würde einer sterben, soviel stand fest. Erfreut über den neuen Verlauf der Dinge, beobachtete Mal´akh, der seinem Bruder gefolgt war, aus einem Versteck heraus den abermals heftigen Kampf.
Morpheus schlug meinen Fäusten auf Robert ein, der sich mit dem Schild davor schützte. Blut klebte bereits auf der Oberfläche der Schutzwaffe, so hart hämmerte der Schatten dagegen. Dann reichte es dem Ranger und er riss den Schild hoch und gegen Morpheus´ Kinn. Drei weitere Stöße mit dem runden Objekt folgten gegen seinen Kopf, danach kam ein Fußtritt in seine Körpermitte. „Du hast keine Chance gegen mich und meine neue Power, gib auf und erspare dir die Mühe!“, riet ihm Robert. „Niemals!“, zischte der Älteste. Er rief sein Schwert wieder herbei, hielt es mit beiden Händen fest umklammert und schlug wie vom Teufel besessen auf den roten Krieger ein. Nein, er musste der Teufel persönlich sein, soviel Wut und Hass legte er in jeden Hieb. Robert wehrte die Attacken zu Beginn mit dem Schild ab, aber gegen Morpheus´ Raserei konnte er auch jetzt nicht lange standhalten und ein kräftiger Schlag durchbrach seine Verteidigung. Eine Schramme zierte seinen neuen Brustpanzer und trieb ihm die Luft aus den Lungen. Ein zweiter gewaltiger Schlag folgte und Robert fiel nach hinten zu Boden. Morpheus stellte sich über ihn ließ sein Schwert niedersausen, der Ranger riss sich zusammen fing den Hieb seinerseits mit dem Drachenschwert ab.
An Griff und Klingenende hielt Robert das Schwert quer über seine Brust und drückte die Waffe des Schattens von sich weg. Die Hitze seines flammenden Schwertes schien niemandem etwas auszumachen. Beide Klingen hatten sich verkantet, der geflügelte Krieger schwang sein Schwert zur Seite und löste damit die Verbindung. Er trat Morpheus in die Magengrube und schleuderte ihn ein paar Meter durch die Luft, so stark war der Tritt. Robert stand wieder auf und sandte einen Flammenstoß zum Schatten. Morpheus schwarze Gewänder und sein roter Umhang fingen Feuer. Doch es war ihm egal, dass er in Flammen stand, er lachte nur wie ein dem Wahn verfallener und schleuderte schwarze Blitze aus seinen Händen auf den Ranger. Robert zog schützend sein Schild vor sich und ging, die Blitze vor sich herschiebend, auf den Teufel zu. „Beenden wir es endlich!“, rief der Lichtkrieger, während er sich weiter voran kämpfte. Kurz vor Morpheus erhob Robert sein Schwert und schleuderte eine weitere Feuerfontäne auf das Ungetüm. Jetzt hielt der Schatten doch kurz inne und unterbrach die Blitzattacke. Mit einem Flügelschwung landete der Ranger direkt vor Morpheus, schlug ihm kräftig den Schild ins Gesicht zeichnete mit seinem Schwert ein brennendes X auf den Torso des Ältesten. Jetzt verspürte der mächtige Morpheus tatsächlich Schmerzen. Er unterdrückte sie mithilfe eines Wutschreis. Als er sich wieder aufrappeln wollte, hielt Robert ihn am Boden gefesselt, indem er seinem Gegner einen Fuß auf die Brust drückte. „Jetzt bekommst die gerechte Strafe dafür, dass du so viel Leid über unsere Stadt und die Menschen gebracht hast!“, verkündete der stolze rote Krieger. „Du kannst mich nicht besiegen!“, beharrte Morpheus vehement. „Du bist bereits geschlagen!“, erwiderte Robert. Er lud sein Flammenschwert mit Energie auf, bis die sonst orange-roten Flammen dunkelrot erstrahlten und Funken stoben. Lichtblitze stießen ebenfalls daraus hervor. Robert nahm den Fuß von Morpheus´ Brust und rammte das glühende Schwert in die Mitte des zuvor gezeichneten X-es in den Körper des Schattenobersten. Morpheus schrie vor Qual und Zorn und Unglauben, dass er anscheinend doch das Licht unterschätzt hatte. „Neeeiiinnn! Nein! Nein!“, kreischte er wie ein Irrer. „Doch!“, sagte Robert schlicht. Er spürte, wie er sich wieder aufzulösen begann, er hatte es geschafft! Noch ein paar letzte Blicke auf Morpheus und Minos und der rote Ranger wurde grau und verschwand aus dieser erbarmungslosen Welt.

Kurz danach tauchte auch schon Mal´akh auf. Verächtlich sah er auf seinen leidenden Bruder herab. „Überrascht mich zu sehen, Bruder?“, fragte er hochmütig, mit einem Grinsen im Gesicht. „Mal´akh!“, stöhnte Morpheus. Dem Ältesten war egal, wie es sein konnte, dass sein jüngerer Bruder an diesem Ort war. „Wie konnte das passieren?“, fragte er stattdessen. „Wie konnte ich nur unterliegen?“ „Weil du schwach bist, Bruder. Genau wie Minos.“, entgegnete Mal´akh. „Oh, und nur das du es weißt, ich war es, der ihm das Herz stahl!“ Morpheus starrte ihn verwirrt an. Mal´akh genoss es, dass jetzt endlich seine Zeit gekommen war. „Und ich werde mir auch deines nehmen...und es verschlingen! Ich werde die Macht von uns Brüdern in mir vereinen und ein Gott werden!“, rief Mal´akh. „Ich verstehe nicht...“, sagte Morpheus. „Ich werde dich töten“, meinte der Jüngere, „aber davor werde ich mich erst an deiner Dummheit laben!“ Der am Grunde liegende Schatten verstand gar nichts mehr, er konnte und wollte einfach nicht glauben, dass sein Bruder ihn und Minos verraten hatte. „Schon damals war ich es leid, nur hinter euch zu stehen, hinter dir! Nach unserem Erwecken sah ich endlich die Möglichkeit, mich eurer zu entledigen und eure Macht zu nehmen. Ja, Minos´ Stärke ist in mir und gleich auch deine! Die ganze Zeit habe ich nur darauf hingearbeitet, habe deine Pläne zunichte und mir zu Nutzen gemacht. Selbst Calypso hat mir geholfen und du hast nichts geahnt!“, höhnte Mal´akh. Wie er es doch auskostete, Morpheus vor sich liegen zu sehen und ihn zu verspotten! „Nun siehe deinem Ende entgegen, Bruder. Lebe wohl!“
„Das kannst du nicht...wie hast du...wir sind Brüder!“, rief Morpheus. „Du und Minos habt mir alles bedeutet, wir waren Familie!“ „Ihr wart mir nur im Weg.“, meinte Mal´akh kühl. Mit seinen scharfen Fingernägeln schlitzte er Morpheus ´ Kleidung auf, dann krallte er seine Finger in dessen Fleisch und riss ein Stück heraus, um ans Herz heranzukommen. Der Unterlegene schrie vor Qual, der Qual des Schmerzes und des Verrats. „Lebe wohl.“, wiederholte Mal´akh ein letztes Mal. Er umfasste das Herz seines eigen Fleisch und Blutes und riss es langsam heraus, wie um Morpheus noch mehr Schmerzen zu bereiten. Dabei sah er ihm in die Augen. Ein Ruck, und das Organ lag in der Hand des Jüngeren. Mal´akh starrte gierig darauf, er musste so lange auf diesen Augenblick warten. Er sperrte seinen Mund auf und verschlang das Herz. Bald schon würde er unbesiegbar sein!

Im Sonnentempel herrschte nach wie vor Stille. Hin und wieder warf Chris einen Blick auf Jordan, um zu sehen, wie es ihr nach Johns Meldung ging. Der Vampir hatte sich seitdem nicht wieder gemeldet, er hoffte wohl auf Jordans Rückruf. Alex wusste nicht, was sie sonst tun sollte, also ließ sie sich von Sol Invictus nochmal genau erklären, was es mit Roberts Kampf aus sich hatte.
Nachdem allen das Warten wie eine Ewigkeit vorgekommen war, tauchte endlich und Gott sei Dank, Robert in ihrer Mitte auf. Sein Körper materialisierte sich vor ihren Augen. Erst noch Grau, nahm er schnell wieder Farbe an. Er kam unverwandelt zurück. Robert hatte es geschafft, er war wieder bei seinen Freunden und ein weiterer Schatten war besiegt! „Robert!“, riefen seine Freunde fast gleichzeitig und eilten auf ihn zu. Jordan sowie Alex umarmten ihn kurz, Chris klopfte ihm auf den Rücken. Sol Invictus beglückwünschte ihn. Heute war ein glorreicher Tag für das Licht!

Ende
He writes for the living. She rights for the dead.

Dieses Mal bei Power Rangers Alliance of Light:
Sieg, Freude und nahendes Unheil

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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » Fr 29. Jun 2012, 21:50

Bringe heute schon gleich die neue Vorschau, da ich ja ne Zeit lang nicht on sein kann.

Preview zu Episode 29

Robert hat es tatsächlich geschafft, Morpheus ist besiegt!
Doch an Ruhe ist noch lange nicht zu denken, denn Mal´akh hat jetzt endlich sein Ziel erreicht und ist mächtiger als je zuvor. Um das zu beweisen, schickt er gleich ein neues Monster los.
Währenddessen versucht Chris Jordan von ihren Gedanken an John abzulenken und beide treffen sich zu einem gemütlichen Fernsehabend. Der endet jedoch anders als gedacht, denn das Monster versetzt beide in eine komische Welt: Und zwar in die Welt der TV-Serie Castle!
Dort müssen Chris und Jordan sich als Polizisten des NYPD beweisen und die Fernsehfiguren bei einem Mordfall unterstützen.
Um aus diesem Alptraum wieder herauszukommen, müssen die zwei Freunde den Fall lösen und das Ende der Folge erreichen. Aber das Monster schleicht sich dort auch irgendwo herum!
Derweil denkt Robert über ein paar beunruhigende Dinge nach.

Das zweite Crossover in AoL, konnte nicht widerstehen^^
He writes for the living. She rights for the dead.

Dieses Mal bei Power Rangers Alliance of Light:
Sieg, Freude und nahendes Unheil

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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Basti » Sa 30. Jun 2012, 10:19

Habe jetzt Episode 28 gelesen.
Ich glaube, es war die mit Abstand spannendste Episode bisher.
Robert hat wirklich eine extreme Berg und Tal fahrt hinter sich gebracht.
Ich Geschehnisse in der Grauzone gingen wieder sehr unter die Haut.
Das war wahrlich ein Kampf zwischen Engel und Teufel.
Aber auch die Geschichte um die Schatten-Brüder wurde hier weitergeführt. Morpheus erfährt das Minos nicht mehr gerettet werden kann. Es war wirklich Grandios, wie er ausgeflippt ist, als er davon erfahren hat. Er war wirklich blind vor Wut.
Und als er dann die bittere Wahrheit erfuhr, konnte er es einfach nicht für wahr haben.
Ich persönlich bekam an dieser stelle sogar Mitleid mit Morpheus. Auch wenn er das böse in Person ist, glaubte er an seine Familie und hat sie über alles geliebt.
Umso tiefer sitzte der Verrat. Mal´akh hat nun die Kraft von zwei Schatten-Brüdern in sich aufgenommen. Ich bin so gespannt, wie die Geschichte jetzt wohl weitergehen wird.
Und dann ist da ja noch die Sache mit John. Ich glaube das seine Geschichte nicht gut enden wird, nach allem was er getan. Aus diesen tiefen Loch kommt er wohl nicht mehr heraus.
Ehe ich es vergesse: Der Battlizer hast du wirklich Genial in Szene gesetzt. Ich hatte schon so ein wage Vermutung. Finde ich sehr Geil und auch Story-mässig wurde der Battlizer sehr gut eingeführt. Es passte einfach!
Hammer Episode!

Jetzt freue ich mich schon sehr auf das zweite Crossover...mit Castle! :D

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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » So 15. Jul 2012, 18:50

Das ist wieder ne längere Folge geworden. Ist eigentlich mehr zur Unterhaltung gedacht, aber etwas Story steckt doch drin. Viel Spaß damit^^

Episode 29

Castle

Geschafft! Dank Robert konnte ein weiterer der drei Schattenbrüder vernichtet werden. Jetzt waren die Power Rangers auch Morpheus, den ältesten und mächtigsten der Schatten, los. Doch die Freude über den Sieg wich schnell erneuter Besorgnis, denn eine Unregelmäßigkeit war aufgetreten. Direkt nach Roberts Rückkehr hätte die Sanduhr sich wieder umdrehen müssen und der Sand hätte sich gelb verfärben sollen, zum Zeichen das jetzt Jordans Kampf gegen Mal´akh bevorsteht. Aber nichts dergleichen geschah. Und da alle Rangers, besonders Robert, von dem langen und harten Tag erschöpft waren, beschlossen sie, sich erst einmal auszuruhen. Sie gingen nach Hause während Sol Invictus versprach, etwas über die ungewöhnliche Situation herauszufinden.

In der Grauzone lag Mal´akh sich windet am Boden und wälzte sich im Sand. Nachdem er Morpheus´ Herz herausgerissen, verschlungen und ihn so endgültig getötet hatte, schien es den Letzten der drei Brüder förmlich zu zerreißen. „So heftig hat es sich nicht einmal angefühlt, als ich Minos´ Herz verschlang...gut!“, stieß Mal´akh hervor. Das immense Wehren seine Körpers konnte nur eines bedeuten: Die Macht die er in sich aufgenommen hatte, war gewaltig. So litt er noch eine Weile, bis sich dann plötzlich die ganze Kraft in seinem Inneren entfaltete und eine schier unglaubliche Macht durch seine Adern pulsierte. Mal´akh lag auf dem Rücken und starrte in den grauen Himmel über ihm, er lag einfach da und ließ sich von dem neuen Gefühl absoluter Stärke berauschen. Er spürte, wie jede Faser seines Körpers nur so brannte vor Energie.
Später stand er auf und lachte vor Freude wie ein Wahnsinniger, sodass es durch die ganze Dimension zu hallen schien. „Ich bin allmächtig!“, brüllte er. Nur so zum Spaß zertrümmerte er mit den bloßen Fäusten einige schwarze Felsen oder zerschoss sie mit Blitzen oder Energiestößen. Mal´akh fühlte sich tatsächlich wie ein Gott. Bevor er nach seinem magischen Amulett griff, welches er um den Hals trug, ging er zu den Leichen seiner Brüder und zog beiden den Ring ab, den jeder von den Dreien besaß. An seiner rechten Hand hatte er nun einen gelben, roten und blauen Ring. Danach sprach er die Zauberformel, die ihn wieder in die normale Welt zurückbringen würde: „Mi porti a quest' essere umano!“ Augenblicke danach landete er in Jericho City, in der Nähe von Robert genauer gesagt, denn der Lichtkrieger diente als Zielort, als eine Art Markierung, auf die sich der Zauber konzentrierte. Aber Mal´akh teleportierte sich gleich zurück in die Schattendimension. Er würde sich schon noch früh genug um die Power Rangers kümmern und außerdem hatten jetzt andere Dinge Vorrang.

Nach diesem wirklich hartem Wochenende, an welchem so ziemlich alles auf einmal passiert war, ging endlich alles wieder seinen gewohnten Gang. Robert hatte sich etwas erholen können und schon wartete wieder die Uni auf ihn. Zusammen mit Alex musste er wieder das Leben als Jurastudent meistern, diese Normalität kam beiden sehr gelegen.
Jordan verbrachte wie üblich die meiste Zeit des Tages bei ihrer Arbeit im Coffee and more. Dort machte sich der neue Mitarbeiter Matthew Starr richtig gut als Ersatz für John. So gut, dass Jordan jetzt immer früher Feierabend machen konnte, was in ihrem Fall nicht gleich ein Grund zur Freude war. Ihre Gedanken kreisten immer noch um John und jetzt auch um seinen Versuch, wieder mit ihr zu reden. Warum nur konnte sie der Kerl nicht in Ruhe lassen, damit sie ihn endlich abhaken konnte?
Chris nutzte die kurze Ruhepause im Kampf gegen die Schatten damit, neue Aufträge für IT-Spezialisten an Land zu ziehen. Es war Montag am frühen Abend, da klappte er gerade seinen Laptop zu uns lehnte sich in seinem Schreibtischstuhl zurück. „Na also, wer sagt´s denn. Nächste Woche geht’s wieder richtig los.“, meinte er zufrieden. Er stand auf und legte sich im Wohnzimmer aufs Sofa. „Wird schon nicht wieder gleich ne Mafiafirma sein, die meine Hilfe braucht.“, sagte Chris, als er sich die Fernbedienung schnappte und den Fernseher einschaltete. Aber richtig entspannen konnte er sich nicht, denn Jordan kam ihm immer wieder in den Sinn. Chris musste daran denken, wie sehr sie Johns Ruf im Sonnentempel aufgewühlt hatte, obwohl sie es zu verbergen versuchte. Der Computerfachman musste einfach wissen, wie es ihr jetzt ging und vielleicht hatte sie ja Lust, gemeinsam mit ihm etwas zu unternehmen. Chris zog sein Handy aus der Hosentasche und klingelte bei Jordan durch. Nach zwei kurzen Piepstönen ging sie ran.
„Hi, Chris. Was gibt’s?“, fragte Jordan mit müder Stimme. Entweder hatte er sie aus dem Schlaf oder ihren Gedanken gerissen. „Nicht viel, ich wollte einfach wissen, was du so machst.“, antwortete er und setzte sich aufrecht aufs Sofa. „Tja, nicht viel. Wieso?“, entgegnete sie nun etwas wacher. Chris merkte sofort, dass er nun ihre volle Aufmerksamkeit hatte. Jordan ahnte wohl schon wieder, worauf er es eigentlich abzielte. „Ich wollte dich nur fragen, ob du vielleicht Lust hast, heute Abend was zu unternehmen.“, meinte Chris. „Hört sich nämlich ganz so an, als würdest du schon gegen 18:00 Uhr auf der Couch einschlafen.“ „Selbst wenn, man weiß schließlich nie, wann man im Kampf gegen das Böse das nächste Mal schlafen kann.“, entgegnete sie schon wieder leicht schnippisch. „Hör zu, wenn du schon wieder fragen willst, wie es mir geht, dann lass es gleich bleiben!“ „OK, schon gut!“, sagte Chris. „Trotzdem, soll ich dir etwas Gesellschaft leisten? Ich mach gerade auch nicht viel mehr, als mir auf dem Sofa den Hintern platt zu sitzen.“ „Klar, meinetwegen.“, erwiderte Jordan etwas ruhiger, „Aber mehr als den Hintern platt sitzen und Fernsehschauen werde ich heute nicht mehr machen, wenn´s dich nicht stört.“ „Ganz und gar nicht, bis dann.“, meinte Chris. Sie verabschiedeten sich und der blaue Ranger machte sie auf den Weg zu Jordans Wohnung.

Mal´akh tauchte im Thronsaal der Schattenhöhle auf, wo Calypso schon die ganze Zeit auf ihn gewartet hatte. „Endlich, du bist zurück!“, rief sie und nahm ihren Partner in die Arme, kaum das er ankam. Dieses gutgläubige Weib!, dachte der Schattenmeister dabei. „Du siehst verändert aus.“, stellte die Generälin fest und ließ wieder von Mal´akh ab. Sie musterte ihn. Der letzte der drei Brüder sah äußerlich tatsächlich anders aus, mehr noch als beim ersten Mal, als er das Herz eines Verwandten aß. Seine Adern im Gesicht traten schwarz hervor, seine Augen glühten in einem unheimlichen violett und seine Lippen traten blutrot von seinem schneeweißen Gesicht hervor. Mit seinen nach hinten gestrichenen, schwarzem Haar sah er um einiges gruseliger aus, als Graf Dracula. Mal´akh grinste und meinte: „Ich fühle mich auch verändert!“ „Dann hast du es also vollbracht, Morpheus ist tot und du hast nun die Macht deiner Brüder in dir!“, schlussfolgerte Calypso. „Ja, so ist es.“, bestätigte Mal´akh. Die Schattengenerälin lächelte und sagte: „Selbst die Power Rangers werden uns jetzt nichts mehr entgegensetzen können! Alles was noch bleibt, ist sie zu vernichten und dann wird endlich die Dunkelheit herrschen!“ „Ganz recht, sehr bald schon wird die Welt uns gehören!“, meinte der Schattenmeister. „Doch bis wir den letzten Schlag ausführen, sollten wir den Lichtkriegern keinen Moment der Ruhe gönnen. Ein neues Monster wird genau diesen Zweck erfüllen!“ „Mir gefällt deine Denkweise“, sagte Calypso und strich ihrem Partner mit der Hand um den Oberkörper, während sie ihn umrundete, „sollen sich die Lichtgestalten doch bis zur Erschöpfung kämpfen, wir werden sie danach einfach vom Boden aufkratzen und zerstören!“ Mal´akh trat einen Schritt von Calypso zurück und rief einen Schattenkrieger herbei. „Es ist an der Zeit, meine neue Stärke zu benutzen.“, meinte er und legte dem dunklen Krieger eine Hand auf den Kopf. Der Meister konzentrierte seine Energie auf die schwarze Gestalt und erklärte dabei: „Ich werde einfach die Eigenschaft des Schattenkriegers, die menschliche Psyche zu beeinflussen, nutzen und verstärken!“ Und es funktionierte. Konnten die Brüder bisher nur die Seelen alter Monsterkrieger wieder zum Leben erwecken, so konnte Mal´akh jetzt aus den Schattenkriegern neue Monster erschaffen! Der Krieger veränderte sich, er wurde zu einem schwarzen Nebel mit roten Augen, der die Gestalt seines ursprünglichen Körpers beibehielt. Er erhielt auch die Fähigkeit, eigenständig zu denken und zu reden, anstatt sich nur wie ein gehorsames Tier zu verhalten. „Ich danke Euch, mein Meister! Wie kann ich Euch dienen?“, fragte das neue Monster unterwürfig. „Geh in die Stadt der Menschen und mach dir einen Spaß aus den Power Rangers. Mir ist egal was du mit ihnen machst, beschäftige sie einfach!“, trug ihm Mal´akh auf. Er hielt sich für so siegesgewiss, dass es ihm sogar egal war, was fürs Erste mit den Rangers geschah. „Wie Ihr wünscht, Meister!“, sagte die Nebelgestalt, verbeugte sich und verschwand. Mal´akh sah zufrieden zu der Sanduhr hinauf, in der der rote Sand stehen geblieben war, ein weiterer Beweis seiner unglaublichen Macht. Als Calypso später den Thronsaal verließ, blickte der neue Herrscher ihr nachdenklich hinterher. Ihm war die Generälin seid seiner Rückkehr verändert vorgekommen, als ob sie sich nicht richtig für ihn freuen würde, so als ob sie nur so tun würde, als wäre alles in bester Ordnung. Vielleicht weiß sie inzwischen mehr, als sie sollte. Doch wie dem auch sei, nichts kann mich jetzt noch aufhalten! Gar nichts!

Chris und Jordan waren wirklich zu bequem, um sich vom Sofa hochzuhieven und irgendetwas sinnvolleres, außer Fernsehschauen, zu machen. Sie saßen nur da, schauten sich diverse Serien an und redeten nebenbei. Auf Jordans Wunsch hin ließen sie bei den Gesprächen die ernsteren Themen wie John und ihre Lage im Kampf gegen die Schatten aus, sie kommentierten einfach nur das TV-Programm. Beiden tat es wirklich gut, mal einen entspannten Abend zu verbringen. Obwohl es jetzt schon nach zehn Uhr war, blieb Chris immer noch und stellte zu seiner Überraschung und Freude fest, dass es Jordan anscheinend nichts ausmachte. Gemeinsam schauten sie jetzt die Serie Castle auf dem Sender ABC. „Überrascht mich, dass du die Serie kennst.“, meinte Jordan und schaute kurz vom Fernseher zu ihrem Freund auf. „Wieso das? Ist doch ne gute Serie, besser als der meiste Quatsch wo derzeit überall läuft.“, sagte er. Mit einem „M-hm“ wandte Jordan sich wieder dem Programm zu. Dort sah man gerade wie sich die zwei Hauptcharaktere der Serie, der Krimiautor Richard Castle und NYPD-Detective Kate Beckett, über die Einmischung des FBI im gegenwärtigen Fall stritten. Die Figuren befanden sich in Becketts Wohnzimmer, da es ein Mörder auf sie abgesehen hatte und Castle sie deswegen über Nacht nicht allein lassen wollte.
„Mal ehrlich, die beiden könnten es doch mal langsam auf die Reihe kriegen und sagen, was sie für einander übrig haben.“, äußerte sich Chris zu der Szene. „Sag bloß du schaust die Serie, weil du wissen willst, was aus den beiden wird.“, meinte Jordan amüsiert. „Nicht nur jedenfalls.“, gab der IT-Fachmann zu. „Aber ernsthaft, es ist doch offensichtlich, was zwischen den beiden abgeht. Warum nicht einfach den Schuss wagen?“ „Das Leben ist eben kompliziert.“, sagte Jordan und rutschte unbehaglich auf ihrem Platz. Die Unterhaltung ging allmählich in eine unangenehme Richtung. Chris bemerkte das und ihm wurde auf einmal die Ironie der Situation klar: Er konnte sich und Jordan eben mit den Figuren Castle und Beckett vergleichen. Auch Chris wartete sozusagen darauf, den Schuss zu wagen.
Danach wurde es still zwischen den beiden und sie konzentrierten sich auf die Serie. Gegen Ende der Folge jedoch, wurde es merkwürdig. Die Luft um die zwei Rangers herum wurde stickig und dick, fast wie Rauch. „Was ist das denn schon wieder?“, fragte Jordan und versuchte aufzustehen, doch sie fühlte sich zu träge. Auch Chris kam nicht auf, die neblige Luft schien beide auf das Sofa zu drücken. Dann verloren die Lichtkrieger recht schnell das Bewusstsein, alles um sie herum wurde schwarz.

Robert lag derweil in seinem Bett und versuchte zu schlafen. Komischerweise hatte er in der Universität damit keine Schwierigkeiten. Der Student lag mit unter dem Kopf verschränkten Armen auf der Matratze und dachte über ein paar Dinge nach. Er wusste, er würde nicht eher Schlaf finden, bevor er nicht zu einigen Schlüssen zu seinen Fragen gekommen war. Obwohl Sol Invictus eigentlich nach den Antworten suchte, machte sich Robert doch seine Gedanken dazu, warum die Zeit für Jordan stehen geblieben war. Außerdem dachte über den verstümmelten Minos nach. Chris wäre nie so brutal gewesen und hätte ihm das Herz herausgerissen! Da stimmt irgendetwas nicht!, dachte er.

Eine Großstadt bei Nacht. Ein paar Leute, die durcheinander redeten. Ein mit gelbem Absperrband und Schildern gesicherter Bereich. Leistungsstarke Scheinwerfer auf Gestellen, die den abgegrenzten Bereich erhellten. Das war es, was Chris und Jordan erwartete, als sie wieder zu Bewusstsein kamen. „Was zum Teufel ist das?“, wiederholte der gelbe Ranger seine Frage. Die Antwort darauf kam nicht von Chris. Eine farbige Frau mit gewelltem, schulterlangem, braunem Haar erklärte: „Das ist das Opfer, Will Medina. Er wurde von einem Gargoyle erschlagen, der vom Dach fiel.“ Die junge Frau hieß Lanie Parrish und war die Gerichtsmedizinerin vor Ort, denn Chris und Jordan standen hier mitten am Schauplatz eines Mordes. Im erleuchteten Bereich lag eine blutende Gestalt am Boden, die mit einem Laken bedeckt war. Direkt daneben lagen die zertrümmerten Überreste eines Wasserspeiers, die Tatwaffe. „Dann brauche ich dieses Mal ja nicht nach der Todesursache zu fragen.“, erklang eine weitere Stimme. Sie gehörte zu einer Frau mit rotbraunem Haar, die einen weißen Mantel trug und auf den Tatort zukam. Es war Detective Kate Beckett! Dicht hinter ihr kam auch Richard Castle angelaufen, ein Mann Ende 30 mit kurzem, dunkelbraunem Haar und braunem Mantel. Gerichtsmedizinerin Parrish meinte: „Das ist diesen Monat nicht mein erstes Todesopfer durch herabfallende Gegenstände. Vor zwei Wochen wurde ein Investmentbanker durch eine gefrorene Wurst erschlagen, die aus dem zehnten Stock vom Fenstersims fiel.“ „Das ist ein ziemlich altes Gebäude, vielleicht fiel´s einfach runter.“, überlegte Castle mit einem Blick aufs Dach. „Oder es hat jemand nachgeholfen.“, sagte Beckett und kniete sich zur Tatwaffe hin. „Es gibt hier Spuren im Stein. Vielleicht von einem Meißel oder Brecheisen.“ „Ich hab auf dem Dach auch Spuren gefunden und lasse die Spurensicherung nach Abdrücken suchen.“, erklärte ein weiter Mann, der zum Tatort lief. Es war Detective Javier Esposito, ein Lateinamerikaner. „Ziemlich viel Aufwand für einen Mord. Wer wirft jemanden einen Gargoyle auf den Kopf?“, meinte Beckett und schaute ebenfalls zum Dach hinauf. „Jemand der´s wie nen Unfall aussehen lassen will. Er musste aber dafür sorgen, dass unser Opfer lange genug dort steht.“, mutmaßte Castle. „Hat sich vielleicht jemand am Türschloss zu schaffen gemacht?“ „Gebt dem Mann einen Preis. Ja, wir mussten die Tür aufbrechen um ins Haus zu kommen.“, sagte Esposito. Jetzt kam der letzte Ermittler des Teams hinzu, Detective Kevin Ryan. Er war einen Kopf kleiner als Castle und hatte etwas helleres, braunes Haar. Der Polizist hatte die Schlüssel zu Will Medinas Apartment und zusammen mit Beckett, Castle und Esposito ging er hinauf in den vierten Stock, zur Wohnung des Opfers.
Zurück blieben die zwei mehr als verwirrten Rangers und die Gerichtsmedizinerin, welche weiterhin den Toten untersuchte. Chris und Jordan zogen sich hinter die Absperrung zurück und versuchten, sich einen Reim auf alles zu machen. Dabei bemerkten sie, dass sie die dunkelblauen Uniformen eines Officers des New York Police Departments trugen. „Diese Leute da...“, begann Chris zögerlich, „das sind doch eindeutig die Figuren aus Castle. Irgendwie beschleicht mich da ein ganz mieses Gefühl.“ „Du meinst, so als ob wir in die Fernsehserie gebeamt wurden?“, meinte Jordan. „Erinnert mich daran, wie ich damals mit Robert in dieses Buch verfrachtet wurde.“ „Kommt mir genauso vor. Den Schatten scheinen wohl die Ideen auszugehen.“, sagte Officer Donovan. „Schätze wir müssen wieder das Spiel mitspielen und ans Ende dieser Folge oder besser des Mordfalls kommen.“, bedachte Officer Edwards. „Na das kann ja heiter werden.“, meinte Chris. „Kennst du diese Folge? Das könnte alles etwas einfacher machen.“ „Ein Typ der von nem Gargoyle erschlagen wird, nein, dass sagt mir nichts. Kann aber auch sein, dass man sich extra für uns was Neues ausgedacht hat.“, sagte Jordan. „Großartig. Tja, dann machen wir uns mal an die Arbeit. Da draußen läuft ein Mörder frei herum.“, versuchte Chris zu scherzen und lächelte schwach.
Während die Lichtkrieger sich beraten hatten, hatten die Detectives die Wohnung des Opfers durchsucht und herausgefunden, dass er ein Archäologe war und für ein Naturkundemuseum arbeitete. Detective Beckett bestand daher darauf, gleich zum Arbeitsplatz von Medina zu fahren und sich dort weiter zu erkundigen. Dazu sollten die zwei neuen Officers mitkommen und zusammen mit ihr und Castle die Kollegen des Opfers befragen.

Im Museum führte man die Polizisten und den Schriftsteller zu einem Mann namens Stanford Raynes, dem Vorgesetzten des Toten und leitender Kurator der neuen Maya-Ausstellung, an der Will Medina maßgeblich beteiligt war. Chris und Jordan hielten sich hinter den zwei Fernsehfiguren und beobachteten alles. Das Viererteam folgte Mr. Raynes in einen Raum voller Arbeiter, die die künftigen Ausstellungstücke untersuchten und bearbeiteten. Unter den Stücken im Zimmer befanden sich auch mehrere steinerne Sarkophage, darunter der des Maya-Königs. Beckett befragte den Kurator und brachte in Erfahrung, dass es Will Medina war, der die Grabkammer in Mexico fand und somit die Ausstellung ermöglichte, welche in einem Monat eröffnet werden sollte. Castle hingegen benahm sich recht kindisch, er entdeckte einen Hut, der aussah wie der von Indiana Jones und setzte ihn sich auf. Dann umrundete er den Sarkophag des Königs und tat so, als würde er ihn gerade wie Indy entdecken. Officer Donovan und Edwards schlossen sich dem Autor an, der jetzt eine Bedienung benutzte, welche einen Seilzug steuerte, der den Deckel des Sargs öffnete. Der Deckel wurde hochgehoben und die drei neugierigen Leute starrte ins Innere des Sarkophags. Eine übelriechende Staubwolke wurde durch das Öffnen freigesetzt und brachte die Schaulustigen zum husten. „Man, was für ein Gestank!“, beschwerte sich Chris und wandte sich wie die anderen ab. Das erregte die Aufmerksamkeit aller Anwesenden, darunter auch die einer gewissen Rachel Walters. „Was machen sie da? Diese Mumie ist über 2000 Jahre alt! Sie ungefilterter Umgebungsluft auszusetzen könnte sich katastrophal auswirken!“, rief Mrs. Walters. Die Frau war die Mumifizierungsexpertin des Museums und hatte mit dem Opfer zusammengearbeitet. „Was macht überhaupt die Polizei hier?“, fragte Rachel und musterte die uniformierten Cops. Jetzt schaltete sich Beckett ein, sie warf den drei Unruhestiftern einen bösen Blick zu und erklärte der Expertin: „Es geht um Will Medina, er wurde heute Abend getötet.“ „Was? Das ist doch nicht möglich.“, sagte Rachel und wollte es nicht wahrhaben. „Standen Sie beide sich nahe?“, wollte Detective Beckett wissen. „Äh nein, nur beruflich.“, antwortete sie, dann wandte sie sich an Mr. Raynes. „Stanford?“ „Es hat nichts zu bedeuten. Es ist nur ein Unfall gewesen.“, entgegnete dieser. „Ehrlich gesagt, glauben wir eher, er wurde ermordet.“, sagte Castle. „Das war kein Mord, das war der Fluch!“, erklang eine Stimme vom anderen Ende des Raumes. Ein etwas älterer Mann kam auf die Gruppe zu. Es handelte sich um Rupert Bentley, dem Co-Finanzier der Maya-Expedition. „Verzeihung, sagten sie gerade Fluch?“, hakte Chris nach, als sich alle vorgestellt hatten. „Raus damit, Stanford. Sagen Sie Ihm, was am Eingang zur Grabkammer stand!“, forderte Bentley auf. Doch Mr. Raynes war zu langsam und der ältere Herr antwortete an seiner Stelle: „Jeder der das Gesicht des Maya-Königs erblickt, wird von seinem Zorn niedergestreckt!“ „Maya-König? Dieser Maya-König?“, fragte Jordan und deutete auf den eben geöffneten Sarkophag in den sie und die anderen zwei geschaut hatten. „Genau der.“ bestätigte Bentley. „Sie haben alle hineingesehen und sie sind alle tot.“ Man erklärte den Ermittlern das bereits zuvor Leute der Expedition gestorben waren, nämlich eine Doktorandin namens Nicole Graham die Nachts von einem Jaguar getötet wurde und ein Professor Fisher, der an einem speziellen Fieber starb. Man sagte den Vieren auch, dass Will Medina aufgrund seiner Entdeckung von den heutigen Nachfahren der Maya gehasst wurde, weil er einfach die Grabkammer öffnete und die Gegenstände darin in ein Museum brachte. Medina als auch Stanford bekamen deswegen Morddrohungen von einem wütenden Maya, weil sie sich an den alten Schätzen bereicherten.

Danach verließen sie das Museum und fuhren aufs Polizeirevier. Während die anderen alle Feierabend machten und es erst morgen mit den Ermittlungen weiterging, mussten Chris und Jordan wohl oder übel die Nacht im Pausenraum des 12. Reviers verbringen.
Die zwei Rangers wachten am Morgen sehr früh auf, im Sitzen hatten sie unbequem auf dem kleinen Sofa im Pausenraum schlafen müssen. „Für´s erste hab ich genug davon, ewig lang auf nem Sofa zu hocken.“, meinte Jordan und ließ ihren verspannten Hals knacken. „Hoffentlich kommen wir heute wieder raus aus dieser Welt. Castle in 2D reicht mir schon, dass hier praktisch 5D.“, sagte Chris. „Ein wahres Wort gelassen ausgesprochen. Also ich brauch jetzt erst mal einen Kaffee.“, damit machte Officer Edwards sich auf zur Kaffeemaschine, die sich in einem angrenzenden Raum befand. „Das hätte glatt von einem echt Cop kommen können.“, bemerkte Chris und folgte ihr.
Wenig später kehrten auch die andern Detectives und der Krimiautor aufs Revier zurück. Chris und Jordan schlossen sich dem Team an, welches es offenbar kein wenig merkwürdig fand, dass auf einmal zwei neue Officers bei ihnen waren. Es war so, als würden sie sich schon länger kennen. Die Rangers spielten dieses Spiel einfach mit. „Hey, Leute.“, begrüßte Chris alle. „Gibt´s schon irgendwas Neues?“ „Ja. Beckett telefoniert gerade mit ein paar Leute wegen des Poststempels auf den Morddrohungen. Vielleicht kommen wir so an den Typen, der sie verschickt hat.“, erläuterte Esposito. „Mit etwas Glück ist der Kerl unser Täter.“, meinte Jordan. „Tja, Glück können wir wirklich gut gebrauchen. Denn immerhin sind hier gleich drei Verfluchte unter uns.“, sagte Ryan. Castle kam hinzu und meinte: „Haha, sehr witzig, Ryan.“ „Ihr solltet das besser ernst nehmen.“, erwiderte Esposito mit einem Grinsen. Dann kam auch Beckett hinzu und rief: „Volltreffer bei dem Poststempel, unser Mann heißt Cacaw Te. Ich hab seine Adresse, machen wir uns auf den Weg!“

Gegen Mittag kamen die Polizisten zurück und brachten einen dunkelhäutigen Mann mit schwarzem Pferdeschwanz in den Vernehmungsraum. Beckett und Castle führten die Befragung durch, Chris und Jordan hielten sich dabei in der Beobachtungskabine auf, durch die man in den Raum blickten konnte. Ein Einwegspiegel, der fast eine Seite des Vernehmungsraums ausmachte, diente dabei als Fenster. So konnten sie das Gespräch mitverfolgen. Cacaw Te redete hauptsächlich davon, das die Maya noch existierten und wie unerhört es war, dass Medina ihre alten Relikte in die USA und in ein Museum brachte. Er gab zu, die Morddrohungen versendet zu haben und erwähnte gegen Ende des Verhörs den Fluch, der auf der Mumie lastete. Mr. Te starrte dabei auf den großen Einwegspiegel und zwar direkt in die Gesichter der Lichtkrieger, als ob er genau wüsste, dass sie da waren. Die zwei neuen Cops bekamen ein merkwürdiges Gefühl bei der Sache, es war richtig unheimlich, wie der Maya sie taxierte. „Irgendwas stimmt mit dem Typen nicht.“, sagte Chris. „Ja, zum gruseln, was er da über den Fluch erzählt. Aber mein Gefühl sagt mir, dass er nicht der Mörder ist.“, meinte Jordan. Später wurde der Verdächtige aber trotzdem in eine Arrestzelle gesperrt, da er kein stichhaltiges Alibi für den Mord vorweisen konnte.
Am Nachmittag kamen die Ergebnisse der Techniker zu der Untersuchung von Medinas Handy rein. Dabei ergab sich, dass der angebliche Single doch eine Freundin hatte und zwar die Mumifizierungsexpertin Rachel Walters! Auch sie wurde zur Vernehmung aufs Revier gebracht. Wieder befragten Castle und Beckett einen Verdächtigen, während die Rangers zuschauten. Rachel gab zu, die heimliche Freundin des Opfers zu sein, seitdem sie zurück von der Expedition in Mexico waren. Und Heimlichkeit deswegen, damit Stanford Raynes es nicht erfuhr. Denn der leitende Kurator konnte Will Medina offenbar doch nicht so gut leiden. Stanford gab nämlich Will die Schuld, dass die junge Doktorandin Nicole Graham im Dschungel während der Expedition von einem Jaguar getötet wurde. Seiner Meinung nach hätte der Archäologe besser auf seine Leute aufpassen müssen. „Stanford sagte zu mir, dass Will in dieser Nacht hätte sterben sollen, nicht Nicole.“, beendete Rachel ihre Aussage.
Das bedeutete, dass das Team erneut Stanford Raynes einen Besuch abstatten musste. Dafür sammelte Detective Beckett Castle und Chris ein und fuhr mit ihnen in ihrem dunkelblauen Crown Victoria zum Museum. Unterwegs dorthin gab es jedoch einen ungewöhnlichen Zwischenfall, bei Becketts Auto platzte unerklärlicher Weise ein Reifen und nur mit Mühe konnte sie den Wagen in der Spur halten. „Das ist mir echt noch nie passiert!“, rief sie, als sie den Crown Vic zur Straßenseite lenkte und ihn abstellte. „Denken Sie, dass liegt an dem Fluch.“, fragte Castle leicht verängstigt. „So was wie einen Fluch gibt’s nicht!“, widersprach Officer Donovan gleich, zum Teil deswegen, weil er die Vorstellung selbst nicht mochte.
Schließlich ließen sie sich alle von Jordan abholen, die mit einem Streifenwagen des NYPD angefahren kam. Wir hätten auch in ne schlimmere Welt gebeamt worden können, dachte sie und fand es cool, so ein Auto zu fahren.
Im Museum erklärte Mr. Raynes allen dann, dass er einen begründeten Hass auf Medina hatte. Nicht nur, weil unter seiner Aufsicht eine junge Frau starb, sondern auch, dass Nicole Graham nur aus einem Grund des Nachts im Dschungel herum lief: Sie traf sich zum Sex mit Will Medina! Des Weiteren beteuerte er seine Unschuld und verwies auf sein Alibi: Er hatte zur Tatzeit im Museum an der Ausstellung gearbeitet, genauso wie Rachel Walters angeblich.
Zurück auf dem Revier arbeite Detective Ryan daran, von anderen Museumsangestellten bestätigt zu bekommen, dass Stanford und Rachel tatsächlich zum Zeitpunkt des Mordes bei ihrer Arbeit waren. Detective Esposito entdeckte derweil eine heiße Spur: Auf Will Medinas Bankkonto wurden vier Tage vor seiner Ermordung 10.000 $ von einem gewissen Mr. Norton Grimes eingezahlt und an seinem Todestag hob das Opfer die gleiche Summe wieder ab. „Norton Grimes saß erst kürzlich eine zweijährige Haftstrafe wegen Drogenhandels ab.“, berichtete Esposito. „In Mexico blüht doch der Kokainhandel.“, überlegte Beckett. „Stimmt, ich denke wir haben bisher in eine völlig falsche Richtung ermittelt. Möglicherweise geht es hier um Drogen.“, meinte ihr Kollege. Detective Ryan schloss sich dem Gespräch an und dachte weiter nach: „Wie könnte man besser Drogen ins Land schmuggeln, als mit einer archäologischen Lieferung?“ „Medina hat sich mit einem Drogendealer eingelassen, dass hat ihm das Leben gekostet.“, sagte Beckett.
Weiter kamen sie mit ihren Überlegungen nicht, denn ein lauter Krach und ein Aufschrei aus einem anderen Raum unterbrach sie. Es war Castle, der sich einen Kaffee machen wollte und dabei war ihm die Maschine explodiert! Der Fluch hatte erneut zugeschlagen! Zum Glück war dem Autor nichts passiert, er musste nur die Sauerei wieder beseitigen.
Danach machten sich alle, auch Chris und Jordan, auf, um Norton Grimes zu verhaften. Die Lichtkrieger saßen zu zweit in ihrem eigenen Streifenwagen, der wieder von Jordan gefahren wurde. Sie fuhren den Detectives in ihren Zivilautos hinterher. „Du musst schon zugeben, dass sind ein paar ungewöhnliche Zufälle, oder?“, sagte Officer Edwards. „Verflucht sein, nur weil man einer Mumie ins Gesicht schaut. Wir hätten uns besser von dem Sarkophag fernhalten sollen.“, meinte Chris. „Vielleicht hat´s was mit den Schatten zu tun. Das die die Geschehnisse hier lenken.“, dachte Jordan. „Das tun sie sowieso. Wirst sehen, am Ende steht die Mumie aus ihrem Grab auf und erledigt uns.“, sagte der blaue Ranger. „Die Monster sollen sich nur zeigen, je eher wir sie besiegen, desto schneller kommen wir hier wieder raus.“, meinte Jordan grimmig.
Als es daran war, den Verdächtigen in einem Lagerhaus festzunehmen, wo er sich zur Zeit aufhalten sollte, kam es erneut zu einer gemeinen Überraschung. Ein bissiger Hund hielt sich im Lagerhaus auf und hatte es auf Castle und Jordan abgesehen. Das Tier jagte die beiden wieder hinaus, wo sie sich auf das Dach eines Einsatzwagens flüchteten. „Lieber Hund, braver Hund!“, versuchte Castle den Vierbeiner zu beruhigen. „Das soll wohl ein Witz sein!“, rief Officer Edwards.
Aber letztendlich war die Festnahme ein Erfolg, denn die anderen konnten Norton Grimes finden und brachten ihn mit aufs 12. Revier in den Vernehmungsraum. Mr. Grimes sagte aus, dass er nichts mehr mit Drogen zu tun hätte und nun mit Antiquitäten handelte. Daher auch die Bezahlung an Medina: Grimes hatte dem Archäologen eine Mumie abgekauft um diese an einen Sammler weiterzuverkaufen. Niemandem würde das Fehlen der Mumie von Sklavin Nr. 6 auffallen, hatte Medina gesagt und so waren sie ins Geschäft gekommen. Nur wollte der Sammler die Mumie dann nicht mehr kaufen und so musste das Opfer die 10.000 $ an Grimes zurückzahlen. Das erklärt die Bankauszüge. Offenbar gab es mit der Mumie ein Problem, denn der Käufer meinte, sie sei eine Fälschung. Der Sammler hatte einen Kohlenstoffdatierer beauftragt, die Echtheit der Mumie zu prüfen, dabei kam heraus, dass Sklavin Nr. 6 in Wirklichkeit keine 2000 Jahre alt war, sondern erst vor vier Monaten mumifiziert wurde.
Castle und Beckett verließen den Verhörraum und trafen sich mit den zwei vermeintlichen Officers in der Beobachtungskabine, wo inzwischen auch Ryan und Esposito hinzugekommen waren. „Was halten Sie von Grimes?“, fragte Esposito. „Vom Drogen- zum Antiquitätenhändler, also ich weiß nicht.“, sagte Castle. „Am besten Lanie untersucht die fragwürdige Mumie. Wenn sie wirklich erst vier Monate alt ist, dann sagt Grimes wohl die Wahrheit.“, meinte Beckett. „Vier Monate sagen Sie? Da kommt mir ein Gedanke.“, äußerte sich Chris. Die anderen schauten ihn erwartungsvoll an.

Der Tag näherte sich dem Ende, daher mussten die Ermittler bis morgen warten, um den nächsten Schritt zu tun. Aber in der Zwischenzeit untersuchte Gerichtsmedizinerin Parrish die Mumie. Darum erwartete Chris und Jordan eine weitere harte Nacht auf dem Sofa im Pausenraum. Und der Fluch suchte sie noch einmal heim, indem das Sofa einfach einkrachte und die beiden auf noch unbequemeren Stühlen schlafen mussten. „Da kriegst du echt die Tür nicht zu! Die wollen uns wohl verarschen!“, regte sich der gelbe Ranger auf.
Am Morgen luden die Polizisten dann Rachel Walters zu einer weiteren Befragung ein. Bis die Frau eintraf, gab es einen weiteren Zwischenfall: Castle war im Aufzug stecken geblieben und etwas durcheinander wieder herausgekommen. Andere Cops fanden das urkomisch.
Im Vernehmungszimmer konfrontierten Beckett und Officer Donovan Mrs. Walters mit ihrem Verdacht, auf den sie Dank Chris´ Einfall gestern gekommen waren. Officer Edwards bewachte dabei die Tür, denn Rachel war jetzt die Hauptverdächtige. „Sie haben Will Medina ermordet, Mrs. Walters!“, fing Beckett an, um gleich festzustellen, worum es ging. „Was, wie bitte?“, fuhr sie die Museumsangestellte an. „Warum hätte ich das tun sollen?“ „Weil Sie auch Nicole Graham getötet haben, vor vier Monaten im Dschungel in Mexico. Man hat die Leiche nie gefunden und zwar deshalb, weil Sie sie äußerst gut versteckt haben.“, erläuterte Chris und umrundete dabei den Tisch in der Mitte des Raumes. „Was soll der Unsinn? Nicole wurde von einem Jaguar getötet!“, stieß die Verdächtige hervor. „Nein, das waren Sie.“, fuhr Beckett fort. „Sie waren eifersüchtig, weil Nicole Graham mit Ihrem künftigen Freund Will Medina schlief. Mrs. Walters, Sie haben Nicole den Kopf mit einem Stein eingeschlagen und sie dann mumifiziert, um die Leiche verschwinden zu lassen. Sie tauschten sie einfach gegen die echte Mumie aus.“ „Und als Medina dann von der falschen Mumie erfuhr und Sie hätte irgendwann auffliegen lassen, mussten Sie auch ihn beseitigen.“, machte Chris weiter. „Das ist nicht wahr!“, wehrte Rachel ab. „Doch, denn Sie sind auch die einzige, die wusste, wie man jemanden mumifiziert.“, meinte Beckett. „Nein, das bin ich nicht. Alles was ich über Mumifizierung weiß, habe ich von Stanford Raynes gelernt!“, rief die Beschuldigte. „Und außerdem, wussten Sie schon, dass Stanford was von Nicole wollte, sie aber nichts von ihm? Das kann Ihnen wirklich jeder bestätigen! Ich wette er hat sie umgebracht, weil Sie nicht mit ihm schlafen wollte!“ Die Polizisten tauschten einen Blick aus, Rachel erzählte derweil weiter: „Jemanden zu mumifizieren ist reine Handarbeit, sie werden Spuren an der Mumie finden. Ich stelle Ihnen gerne meine DNS für einen Abgleich zur Verfügung, fragen Sie Stanford ob er auch dazu bereit ist!“
Damit war die Sache klar: Zurück zum Museum und Stanford Raynes festnehmen! Im Naturkundemuseum angekommen, legten sie dem Kurator die Fakten dar und verlangten von ihm, mitzukommen. Der dachte nicht im Traum daran und versuchte stattdessen wegzurennen. Die Flucht führte ihn eine große Treppe herunter, Chris und Jordan folgten ihm. Doch ein Unglück kommt selten allein, die zwei Möchtegernpolizisten stolperten und fielen die Treppe runter. Detective Ryan und Esposito warteten jedoch am Treppenende und so konnte Stanford geschnappt werden. Die Überprüfung der Mumie und ein DNS-Vergleich lieferte dann tatsächlich den Beweis, dass Mr. Raynes sowohl Nicole Graham als auch Will Medina getötet hatte.
Es blieb nur noch Eines zu tun und das war Cacaw Te aus der Arrestzelle wieder herauszulassen, damit wäre der Fall dann komplett abgeschlossen. „Bin ich froh, dass wir das hinter uns haben.“, meinte Chris, als er mit Jordan, Beckett und Castle auf den Weg zu dem inhaftierten Maya war.
Vor der Zelle angekommen, sagte Beckett: „Das war´s für Sie, Mr. Te, Sie sind frei.“ Der Detective schloss die Gittertür auf. Der Insasse starrte sie alle aber nur unheimlich an und grinste dabei. „Nein, dass war´s für Sie!“, rief er und ließ seine Augen rot aufglühen. Er war das Monster! Beckett und Castle dachten, sie sehen nicht recht. „Hey, was...?“, sagte der Krimiautor. Die zwei Rangers wussten sofort, was los war. „Los, weg hier!“, rief der gelbe Lichtkrieger den Fernsehfiguren zu. Vor ihren Augen löste sich der Maya in eine schwarze Rauchgestalt mit rot leuchtenden Augen auf. „Wegen dem stecken wir also hier fest!“, erkannte Chris. Jordan zerrte gleich die zwei fiktiven Charaktere an den Schultern von der Arrestzelle weg. Nicht das deswegen noch die Schauspieler draufgehen!, dachte sie. „Sunlight Power Up!“, sagte Chris und verwandelte sich, gefolgt von Jordan. Das Monster schoss sogleich rote Laserstrahlen aus den Augen auf die gegenüberliegende Steinwand zur Zelle. Die Explosion riss alle von den Füßen und schleuderte sie zu Boden. Der gelbe Lichtkrieger lag neben Castle und Beckett und versuchte sie zu schützen. Noch während die Rangers herumlagen, zogen sie ihre Sun Blaster und feuerten auf die Kreatur. Die Energiegeschosse reagierten mit der Rauchgestalt und verursachten gelbe Blitze in deren Körper. Das Monster schrie schmerzerfüllt auf und zischte. Die Schreie wurden durch laute Schüsse aus Becketts Glock 19 begleitet, sie schreckte nicht davor zurück, sich gegen ein unbekanntes Wesen zu verteidigen. Doch die Kugeln gingen einfach durch den schwarzen Rauch hindurch. „Das bringt nichts, machen Sie endlich, dass Sie hier wegkommen!“, sagte Jordan, die ununterbrochen feuerte. „OK, ich denke, da kann ich nichts ausrichten.“, sah Kate ein. „Kommen Sie, Castle, verschwinden wir!“ „Oh man, dass ist so cool! Und ich dachte die Power Rangers wären nur eine Fernsehserie!“, rief Richard staunend. Er war viel zu überwältigt, um Angst zu haben. Die Power Rangers gaben ihnen Feuerschutz und die Fernsehfiguren eilten zur Tür um die Ecke herum hinaus.
Das Monster wurde immer noch von den Laserstrahlen der Lichtkrieger in Schach gehalten. Die ungeheure Menge an Energie, die in die dunkle Gestalt hinein geschossen wurde, lähmte sie. Chris lief weiterhin feuernd auf die Kreatur zu, aktivierte seine Sonnenklingen und schlug auf damit auf sie ein. Aber auch die Schläge gingen sauber durch den Nebelkörper hindurch. Schnell sprang der blaue Ranger an Jordans Seite. „Nicht mal richtig zuschlagen kann man bei dem verdammten Ding!“, rief er. Mittlerweile musste er die qualvollen Schreie des Monsters übertönen. „Aber viel hat das Miststück nicht aufm Kasten!“, bemerkte seine Partnerin. „Es hat irgendwie Ähnlichkeit mit den Schattenkriegern.“ „Stimmt, es kann genauso wenig und sieht aus wie diese Trottel!“ „Ich beende das Theater mal!“, meinte der gelbe Ranger, unterbrach die Schüsse und lud stattdessen den Morpher mit Energie auf, bis er golden leuchtete. Jordan sprintete auf den schwarzen Krieger zu und rammte ihre strahlende Faust in seinen Körper. „Neeiinn!“, brüllte er. Die freigesetzte Energie und das Licht zerrissen das Monster förmlich. Die Arrestzelle war das Letzte, was die Rangers in der Welt von Castle sahen. Nach der Vernichtung der Rauchgestalt wurde wieder alles schwarz um sie.

Tief nach Luft schnappend, erwachten die zwei Rangers wieder auf Jordans Sofa. Sie erkannten, dass sie die Wohnung eigentlich nie verlassen hatten und das Monster ihnen alles nur im Geiste vorgegaukelt hatte. Der schwarze Rauch war in ihre Köpfe eingedrungen und hatte versucht, sie von innen heraus zu vernichten. Wären sie in dieser Art Traumwelt gestorben, wären sie auch in echt umgekommen. „Gott, war das verrückt!“, rief Jordan und stand auf, um sich zu strecken. Chris tat es ihr gleich. Sie bemerkten, dass sie ihn Wahrheit nur eine Stunde weg gewesen waren, obwohl es in Gedanken mehrere Tage waren. „Irgendetwas geht da nicht mit rechten Dingen zu, mit so einem Monster hatten wir es noch nie zu tun.“, meinte der IT-Fachmann. „Wir müssen es den anderen erzählen, erst die Sache mit der Sanduhr und jetzt ticken die Monster aus.“, sagte Jordan. „Mir gefällt das überhaupt nicht.“, gab Chris zu.
So trickreich Mal´akhs neue Schöpfung auch war, sie war nicht besonders gut. Noch waren seine Monster zu schwach.

Alex wollte gerade zu Bett gehen, da vernahm sie aufs Neue Lunas Stimme in ihrem Kopf. Erschrocken blieb sie stehen und konzentrierte sich darauf. „Nun ist die Zeit endlich gekommen!“, flüsterte die einstige Kriegerin in Alexandras Gedanken. Ihr weißer Kristall leuchtete auf. Alex fühlte sich nicht mehr wie sie selbst.

Ende
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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Basti » Mo 16. Jul 2012, 17:27

Power Rangers meets Castle!
Ich hab die folge von Anfang bis ende genossen. Machte höllisch viel Spaß den Ermittlungen zu verfolgen. Krimis haben auch was für sich.
Und mit den beiden neuen Officers/Rangers war es noch lustiger.
Am besten war auf jeden Fall Castle´s Spruch, als sich Jordan und Chris verwandelt haben.
„Ich dachte Power Rangers sei nur eine Fernsehserie!“
So etwas von einer fiktiven Fernsehfigur zu hören ist schon witzig.:D
Die Folge diente weitestgehend wirklich der Unterhaltung und das hast du auch super hinbekommen. Ich wurde Köstlich unterhalten.

Aber was hatte das am ende zu bedeuten? Was passiert denn jetzt mit Alex? Das war ein wirklich fieser Cliffhanger. Jetzt bin ich so Neugierig geworden. Kann die nächste folge kaum abwarten. :mrgreen:

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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » Mi 25. Jul 2012, 20:57

Preview zu Episode 30

Chris und Jordan sind wieder in der wirklichen Welt und haben ihren Freunden einiges zu erzählen.
Robert konzentriert sich weiterhin auf sein Jurastudium. Dafür hat Alex jedoch keine Zeit, denn Merkwürdiges geschieht mit ihr. Sie ist nicht immer bei klarem Verstand, es hat den Anschein, als ob irgendetwas sie in Besitz nehmen würde.
Mal´akh experimentiert derweil mit seinen Monstern und versucht, eine mächtige, neue Generation davon zu kreieren. Er schickt eine gefährliche Schöpfung auf Jericho City los.
Die Stadt verlässt sich auf ihre Helden, werden die Power Rangers die Menschen beschützen können? Wird John den Lichtkriegern helfen, obwohl Jordan ihn ausgeschlossen hat?
Nebenbei müssen die Rangers auch Antworten auf einige entscheidende Fragen finden, darunter, wie sie Prinzessin Kala aus der schwarzen Kugel befreien können, ehe sie keine Kraft mehr hat. Oder ist es vielleicht schon zu spät?
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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » Sa 19. Jan 2013, 12:07

Ok, meine letzte Episode von Alliance of Light liegt jetzt schon über ein halbes Jahr zurück. Die Preview für die nächste Folge steht schon ewig hier, nur die Folge selbst ist immer noch erst halb fertig auf meinem Pc. Mittlerweile könnte man denken, ich hätte AoL aufgegeben, aber so ist es nicht. In letzter Zeit war der FF-Bereich hier irgendwie wie auf Eis gelegt, nur PR Supernatural ging mal weiter. Ich hab dann selbst immer weniger über meine FF nachgedacht und so kam die zum stoppen. Aber seit gestern schreibe ich die halbfertige Folge weiter und ich hab auch vor, AoL zu beenden. Ich hab die Story angefangen und ich will auch selbst erleben, wie meine Rangers ihr Abenteuer bis zum bitteren Ende hin meistern. Also ich möchte mich an der Stelle entschuldigen, dass ich so lange mit meiner FF gehadert habe. Und auch wenn jetzt kein Interesse mehr daran besteht, ich bring sie trotzdem zuende, allein schon weil ich selbst lesen will, wenn ich mal fertig bin^^
Ich fasse schnell noch die letzten paar wichtigen Ereignisse zusammen, wenn dann die nächste Folge kommt, um den Einstieg zu Erleichtern:
Zwei der drei Schattenbrüder wurden in der Grauzone besiegt und der Dritte, Mal´akh, hat die Macht aller in sich aufgenommen. Er experimentiert mit den Monstern herum, um starke Körper für ein paar ganz spezielle Monster zu schaffen.
Prinzessin Kala steckt immer noch in einer schwarzen Kugel fest. Mit Alex passiert etwas Seltsames (was das ist, kommt in der neuen Folge jetzt dran). John will zurück ins Team und Jordan zurückgewinnen. Chris versucht weiterhin für Jordan ein guter Freund zu sein. Robert hat Morpheus und Mantikes erledigt und seinen Battlelizer bekommen, gibt sich aber mehr und mehr doch die Schuld am Tot seiner Eltern. Tja, das wars und wie es weitergeht, kommt bald. In diesem Sinne: "Sunlight Power Up!"
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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » Sa 26. Jan 2013, 21:05

Episode 30

Die Rückkehrer

Jericho City bei Nacht. Es war ein atemberaubender Anblick. Als größte Stadt der Welt hatte sie viel zu bieten. Unzählige Wolkenkratzer erstreckten sich in den nachtschwarzen Himmel, dessen Sterne von den Lichtern der Metropole und dem Smog verschluckt wurden. Bunte Leuchtreklamen, Ampelanlagen, erleuchtete Fenster, vom Weltraum aus gesehen war Jericho ein einziger, gigantischer Lichtpunkt, der am tiefschwarzen Atlantik angrenzte. Licht und Dunkel, zwei Gegensätze.
Eine junge, hübsche Frau mit rötlich braunen Haaren wanderte durch die nächtliche, jedoch keinesfalls leere City. Sie befand sich gewissermaßen auf einer Erkundungstour und betrachtete alles, an dem sie vorbeikam, mit nüchternem Blick. Viel Zeit war vergangen und die Dame wollte sich ein Bild davon machen, wo sie nun gelandet war. Sie lief durch die Straßen und Gassen und erblickte die Geschäfte, Clubs, Kinos, Einkaufsmeilen und die besonderen Plätze Jericho Citys, wie den Post Square oder das eindrucksvolle Rathaus. Auch den zu dieser späten Stunde noch regen Verkehr und die Fußgänger beobachtete sie genau. Und die Verbrechen. In den dunkleren Gegenden, wo die Bürger dieser Stadt schon große Bögen drum herum machten, blühte das illegale Leben auf. Zwielichtige Typen die an Hauswänden herumlungerten und Stoff verkauften, knapp bekleidete Prostituierte die nach Kunden Ausschau hielten und rivalisierende Gangs, die sich dort mit Vorliebe aufhielten. Die Gefahr, die von diesen Orten ausging, ließ sie jedoch völlig kalt. Auch das vor ihren Augen ein junger Kerl von zwei tätowierten, muskulösen Glatzköpfen zusammengeschlagen wurde bis er sich nicht mehr bewegte, kümmerte sie nicht. Sie nahm einfach alles in sich auf. Das ist also aus den Menschen geworden, dem Licht der Zivilisation. Wie verachtenswert, dachte sich die junge Schönheit.
Sie durchquerte nun den großen Park, in dem sich des Nachts Nutten und ihre Freier aufhielten und den Büschen Leben einhauchten, wo tagsüber Familien und Jugendliche ihre Nachmittage verbrachten. Plötzlich schlug sie mehrmals die Augen auf und zu. Verwirrt schaute sie sich um. Was mache ich hier? Verdammt, wie bin ich hierher gekommen?, fragte sie sich. Sie bemerkte, dass sie sich im Park befand und eilte auf den nächsten Ausgang zu. Von dort aus machte sie sich schnellsten Weges auf nach Hause. In ihrer Wohnung ging sie direkt ins Bad und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Vollkommen aus der Bahn geworfen und verängstigt, starrte Alex in ihr Spiegelbild über dem Waschbecken!

Am nächsten Tag, es war der Dienstag nachdem Chris und Jordan von einem Monster heimgesucht wurden, lauschte Robert aufmerksam in der Universität den Worten von Professor Lovell. Alex saß neben ihm und Robert fiel auf, dass sie sehr unkonzentriert war. Da hat wohl einer schlecht geschlafen, dachte er. Dabei hatte Robert auch nicht gerade gut geschlafen. Ihn verfolgten weiterhin die Erlebnisse aus der Grauzone. Die Gesichter seiner klagenden Eltern und die Schuld die er empfand, suchten ihn in seinen Träumen heim. Doch der junge Mann verdrängte es und folgte dem Unterricht so gut er konnte. Das war leichter.
In der Mittagspause dann gingen die beiden Rangers wieder ins nahe gelegene Mary´s Diner, wo das Essen erheblich besser schmeckte, als in der Cafeteria der Uni und es auch weniger Gedränge gab. Als beide sich gegenüber an einen Tisch auf die roten Lederbänke setzten, merkte Robert an: „Du bist heute so still.“ Alex zwang sich zu einem Lächeln und meinte schlicht: „Ich bin nur etwas müde, ich konnte letzte Nacht kaum schlafen.“ Die junge Studentin versuchte immer noch zu begreifen, was des Nachts passiert war und wollte nicht, dass irgendwer etwas davon erfuhr. Sie musste sich immer noch an das Leben als Power Ranger gewöhnen und keiner sollte sehen, dass sie Schwächen zeigte. Seit ihrer Entführung vor vier Jahren zeigte sie sich nur von ihrer harten Seite. Ich finde auch ohne Hilfe heraus, wie ich in den Park gekommen bin! Das geht niemanden sonst etwas an, redete sie sich ein.
Während die Zwei auf ihr Essen warteten, kamen Chris und Jordan ins Diner und setzten sich zu ihnen. Ihre Armbänder hatten sie direkt ins Restaurant geführt. „Hey, Leute. Wie geht’s?“, begrüßte Chris sie. Mit einem kurzen Blick zu Alex antwortete Robert: „Soweit gut, würde ich sagen. Was macht ihr denn hier?“ „Meinen freien Tag damit verbringen, euch zu erzählen, was gestern Abend Schräges passiert ist und möglichst herauszufinden, was nicht stimmt.“, sagte Jordan. „Aha, muss ich das verstehen?“, hakte der Jurastudent nach. Weitere Erklärungen mussten jedoch warten, denn bei allen Vieren glühten die Armbänder auf! Der rote Ranger schaute sich schnell um und vergewisserte sich, dass niemand sie an ihrem Platz sehen konnte und hob sein Handgelenk vor den Mund: „Ja, was gibt’s?“ Sol Invictus meldete sich: „Ein neues Monster treibt sich ganz in eurer Nähe herum und richtet Chaos an. Ihr müsst es aufhalten, ehe es noch mehr Menschen verletzt!“ „Verstanden!“, bestätigte Robert und nickte den anderen zu. Er und Alex hinterließen das Geld für ihre noch nicht angekommene Bestellung, dann eilten sie aus dem Lokal und in eine Seitengasse, um sich zu verwandeln.
Und zum ersten Mal spürte auch Robert, wie hart die Verwandlung sein konnte. Aber er ließ es sich nicht anmerken.

Das Monster verwüstete das Universitätsviertel von Jericho City, auch Study Mile genannt. Die Study Mile war ein weitläufiger Bereich im Stadtteil Callahan und beherbergte die großen Universitäten und Hochschulen. Hier gab es Lehrinstitute für nahezu jedes Fachgebiet, die im ganzen Land hohes Ansehen genossen. Darunter befand sich auch die Jericho Staate University mit ihrer juristischen Fakultät, die Robert und Alex besuchten.
Die neueste Kreatur der Schatten griff mit Grund diese Gegend an, denn sie spürte die Nähe der Lichtkrieger. Das Monster mit Namen Solenops, das Merkmale einer Feuerameise und interessanterweise auch welche eines Schattenkriegers aufwies, trieb einen Trupp schwarzer Fußsoldaten an, sich auszutoben. Die dunklen Krieger rannten auf der Straße herum und jagten die verzweifelt flüchtenden und schreienden Menschen, die meisten davon junge Studenten. Mit ihren Laseraugen zerstörten sie nebenbei die Gebäude, sprangen über Autos hinweg und warfen Trümmer nach den Fliehenden. Und das waren nur die Taten der Schattenkrieger, die man auch sehen konnte. Die wahre Gefahr ging von den Unsichtbaren aus, die in die Köpfe und den Geist der Menschen eindrangen!
Mitten in diesem Chaos tauchten die vier Power Rangers des Lichts auf und traten vor das Monster. „Das war´s, bis hierher und nicht weiter!“, verkündete Robert und zog seinen Sun Blaster. Er richtete seine Waffe drohend auf die mutierte Ameise, um seine Worte zu unterstreichen. „Oh nein, das war´s für euch, Power Rangers!“, sagte das Monster und lachte belustigt. „Schattenkrieger, vergesst die jämmerlichen Menschen und kümmert euch um die hier!“ „Ant-Man hier hetzt uns gerade seine Freunde auf den Hals.“, meinte Chris, der vorsichtshalber gleich seine Sonnenklingen aktivierte. „Der sieht mir mehr nach Giant-Man aus.“, sagte Jordan und ließ ebenfalls die zwei goldenen Klingen vorschnellen. „Ihr meint wohl eher, dass er wie einer dieser Schattenkrieger aussieht.“, bemerkte Alex. „Seht mal genau hin!“ Dafür war jedoch keine Zeit, denn die schwarzen Gestalten waren schon heran und feuerten auf die Rangers. „Achtung!“, rief Robert und alle rollten sich schnell zur Seite ab, um dem Beschuss zu entgehen.
Der rote Ranger eilte auf das Monster zu und tatsächlich fiel ihm die Ähnlichkeit mit einem Schattenkrieger auf. Während er rannte, feuerte er seine Laserpistole ab. Robert musterte die neue Schöpfung genau: Sie hatte den Kopf einer dunkelroten Ameise mit zwei scharfen Zangen als Mund und zwei Fühlern auf der Stirn. Der Torso war der eines Schattenkriegers, an einigen Stellen war er aber ausgebeult und der Ameisenkörper platzte aus dem schwarzen Ledergewand des einstigen dunklen Kämpfers. Arme und Beine waren mit Klauen versehen, rote Muskeln des ursprünglichen Ameisenmonsters barsten aus den Gliedmaßen des Schattenkriegers. Es war eine abartige Kreuzung zweier Monster, eine scheußliche Mutation.
Robert wich einigen Schlägen und Tritten aus und feuerte bei jeder Gelegenheit auf die Kreatur. „Alex hat recht, der sieht wirklich wie ein Schattenkrieger aus!“, sagte Robert. „Und ziemlich krank und beschissen noch dazu.“
„Der erinnert mich an das Ding, das Jordan und mich gestern Abend angegriffen hat!“, rief Chris, als er sich durch die gegnerischen Reihen kämpfte und die Gliedmaßen und Leiber der Fußsoldaten mit seinen Klingen durchtrennte.
„Darüber wollten wir sowieso im Diner mit euch reden!“, fügte Jordan hinzu. „Wir haben gestern schon Bekanntschaft mit so einem Mutanten gemacht!“ Der gelbe Ranger packte einen Krieger und benutzte ihn als Schutzschild, als seine Kameraden auf sie schossen.
Alex kämpfte sich mit ihren Sonnenkrallen bewaffnet zu Robert und dem merkwürdigem Monster durch und hinterließ dabei eine Spur aus zerteilten Fußsoldaten. „Mutierte Monster. Hältst du das für möglich?“, fragte sie besorgt und fiel dabei der Monsterameise mit ihren Krallen in den Rücken. Die Kreatur wehrte sich nun gegen den weißen Ranger und bot Robert die Gelegenheit, mehrere Schüsse auf deren Brustkorb zu feuern. „Also Mutanten sind das von vornherein.“, sagte der Teamführer. „Aber grundsätzlich halte ich alles für möglich bei denen.“
Das Monster Solenops stieß Alex zu Boden und im gleichen Augenblick rammte es auch den roten Ranger mit seinen Klauen. Robert taumelte mit beschädigtem Anzug zurück, hielt jedoch seinen Sun Blaster aufrecht und schoss weiter. Die mutierte Ameise lachte nur über die schwachen Schüsse und meinte: „Ihr Menschen seid die Mutanten, die diese Welt wie Ungeziefer bewohnen und ich werde euch alle ausrotten!“ „Drachenschwert!“, war Roberts Antwort darauf. Mit seiner Laserpistole würde er hier garantiert nicht weiterkommen.
Der blaue und gelbe Ranger hatten derweil alle Schattenkrieger erledigt und kamen zum Kampf gegen das Monster hinzu. Doch in dem Getümmel waren den beiden nur die sichtbaren Soldaten aufgefallen, die anderen verfolgten nach wie vor die flüchtenden Menschen und veränderten ihre Charaktereigenschaften zum schlechten.
„Eine verfluchte Ameise will die Menschheit ausrotten, ich lach mich tot.“, meinte Jordan und schlug mit ihren Klingen zu. Das Monster stieß einen unverständlichen Laut aus, packte den gelben Lichtkrieger und schleuderte ihn auf den Blauen. Chris trat zur Seite und ergriff seine Partnerin in der Luft und sorgte dafür, dass sie mit Schwung wieder auf den Füßen landete. „Danke.“, sagte sie. Der blaue Ranger nickte und griff selbst an. Er ließ sich nicht von dem Monster packen, konnte es mit seinen Schlägen aber auch nicht verletzen. Zusammen mit Robert tänzelte er um Solenops herum und beide erzielten einige Treffer. Chris sprang über das Monster hinweg und zog seine Sonnenklingen über dessen Rücken. Robert schlug mit einem Schwertstoß zu, in dem er seine ganze Kraft steckte. Die Angriffe zeigten ein perfektes Teamwork. Und tatsächlich schrie die Kreatur schmerzlich auf. Noch war aber nirgends auch nur die kleinste Wunde am Körper des Monsters zu sehen, trotz der harten Hiebe. „Ihr könnt mir nichts anhaben!“, brüllte es zornig. Aus seinem mit Zangen besetzten Mund spuckte die Monstermutation eine dunkelgrüne Masse auf Robert, Chris und der sich erneut näherten Jordan. Funken und weißer Qualm sprühten aus ihren Anzügen, es war als ob sich die Giftmasse hindruchbrennen würde. Schreiend und stöhnend gingen sie zu Boden und wälzten sich hin - und her.
Jetzt musste Alex wieder ran. Sie hatte ihre Pegasuspeitsche gerufen. Noch auf Distanz zu Solenops schwang sie ihre Geißel und peinigte den Angreifer. Der weiße Ranger spürte auf einmal eine ungeheure Stärke in sich und jeder Schlag mit der Peitsche war wie ein Donnergrollen, als er die Bestie traf. Und mit jedem Schlag fühlte sich Alex mächtiger und besser. Das Monster schrie immer lauter unter dem Schlaggewitter. „So unbesiegbar bist du wohl doch nicht!“, rief der weiße Lichtkrieger und machte weiter. Die Mutation konnte den Schmerz einfach hinnehmen, denn noch immer zeigten sich äußerlich keine Verletzungen. „Auch das wird euch nichts nutzen!“, fauchte es und begann zu lachen. Unter den anhalten Peitschenhieben lief das Monster geradeaus auf den weißen Ranger zu. Alex schwang die Geißel immer schneller und stärker, wie ein Tornado. Sie näherte sich jetzt auch ihrem Gegner und ging über zu Schlägen Tritten. Fast schon wie besessen kämpfte sie. Und das war sie auch! Das hier war nicht mehr Alexandra Rhodan, sondern Luna! Nun hatte Luna endlich die Chance, wieder zu kämpfen, ihre Power zu spüren und sich voll auszuleben. Sie genoss es. Es war ihr gelungen, zum zweiten Mal schon die Gewalt über Alex´ Körper und Geist zu gewinnen.
Alexandras Freunde schauten verwundert zu, während sie wieder zu Kräften zu kommen versuchten. Als Ranger scheint sie den Dreh jetzt raus zu haben. Genau so Alex, weiter so!, dachte Robert.
Solenops fing Lunas nächsten Faustschlag auf und rammte ihr stattdessen ein Knie in die Magengrube. Mit einem mächtigen Schlag gegen die Brust wurde der weiße Ranger gegen ein Schrottauto geschleudert, dass bereits Feuer gefangen hatte. Unter der Wucht des Aufpralls wurde die Karosserie samt Ranger mehrere Meter weit über die Straße gerissen. Die drei mit Giftschleim geschwächten Lichtkrieger dachten schon, dass jetzt auch ihre Freundin am Ende wäre. Doch Luna überraschte wieder alle. Ganz so, als ob nichts wäre, machte sie einen Rückwärtssalto über das Auto und während sie sich in der Luft drehte, stieß sie sich mit ihren Füßen am Autowrack ab und trat es Richtung Mutantenmonster. Das brennende Metall traf Solenops frontal und warf ihn um. Der weiße Ranger wechselte wieder zu den Sonnenkrallen und stürmte auf die Kreatur zu. Diese war mit einem Ruck wieder auf den Beinen, dass feurige Geschoss hatte bei ihr keinen Kratzer hinterlassen. „Das gibt’s doch nicht, was hält dieses Ding denn noch alles aus!“, stieß Robert hervor.
Alle beobachteten, wie ihre Freundin das Monster in einen Nahkampf verwickelte. Trotz geschicktem Ausweichen und Abblocken und kräftigen Hieben mit den Krallen, hatte Solenops die Oberhand. Luna kämpfte nur Alex´ Körper müde und obwohl die alte Kriegerin noch lange so hätte weitermachen können, hinderte sie doch der erschlaffende Leib daran. Schließlich konnte Luna nicht mehr die Kontrolle über Alexandra behalten und wurde verdrängt. Der nächste Schlag der Monsterameise beförderte den weißen Ranger zu den anderen. Erschöpft lag Alex am Boden. Sie hatte keine Ahnung, was eben geschehen war. Die anderen drei Lichtkrieger hatten sich wieder aufgerichtet, fühlten sich aber immer noch wie ausgebrannt. „Der hier ist eindeutig ein anderes Kaliber.“, sagte Chris. „Kommt mir wie der unglaubliche Hulk vor.“, entgegnete Jordan. „Selbst wenn, wir haben immer noch ein Ass im Ärmel.“, sagte Robert. „Mit dem Licht des Ra können wir ihn schlagen.“ Chris und Jordan nickten und gemeinsam streckten die drei Lichtkrieger ihre Hände gen Himmel und riefen: „Mit dem Licht des Ra!“ Die Morpher leuchteten kurz golden auf und … nichts passierte! „Hey, was soll das? Was ist da los?“, fragte der rote Ranger. „Verdammt, das hab total vergessen!“, meinte Jordan. „Was vergessen?“, wollte Chris wissen. Weiter kamen sie nicht. Mächtige Laserstrahlen aus den Augen des Monster rissen sie von den Füßen und versengten ihre Anzüge umso mehr. Keuchend lagen sie neben Alex am Boden. „Das war´s für euch! Ich hätte mehr von den großen Lichtkriegern erwartet!“, spottete Solenops. In seinem Mund sammelte er eine große Menge Giftschleim, die den geschwächten Power Rangers den Rest geben würde.
Das Monster spie die grüne Masse aus. Aber erstaunlicherweise verfehlte der todbringende Schleim die Lichtkrieger. Ein schwarzer Umriss hatte sich im letzten Moment die Bestie geschnappt und sie zur Seite geschleudert. Die Silhouette stellte sich als der schwarze Ranger heraus, wie die vier Freunde sogleich erkannten! „John!“, keuchte Jordan ungläubig. „Was hat der hier verloren?“, beschwerte sich Chris. „Was regt ihr euch so, der rettet uns gerade den Arsch!“, meinte Robert.
Der schwarze Ranger blickte kurz zu den Lichtkriegern und vergewisserte sich, dass es ihnen, besser gesagt Jordan, gutging. Dann aktivierte er seine Schattenklingen rannte mit Vampirgeschwindigkeit auf Solenops zu. John legte in jeden Schlag mit seinen Klingen seine ganze übermenschliche Stärke und zog sie so schnell über den Leib des Monsters, dass normale Augen es nicht sehen konnten. Die Heftigkeit dieser Attacken fügte der Mutation tatsächlich Wunden zu und riss den Oberkörper teilweise auf. Die Monsterameise rammte verzweifelt eine Klaue nach John und stieß ihn fort. Der nutzte die Gelegenheit und rief seine Fledermausarmburst herbei und feuerte dunkelviolette Energiegeschosse auf die Schlitze in Solenops´ Körper. Der schwarze Ranger dachte, das würde die Kreatur zum explodieren bringen, doch sie hielt stand. „Das werdet ihr mir noch büßen!“, zischte das Monster und hielt sich seine Wunden. Es ließ dunklen Rauch erscheinen und verschwand.
John war in einem Sekundenbruchteil bei den anderen, die sich wieder aufgerappelt hatten. „Wie geht es euch? Ist alles in Ordnung?“, erkundigte sich der Vampir. Natürlich interessierte es ihn hauptsächlich, wie es Jordan ging. Doch ein normaler Mensch würde um das Wohl aller besorgt sein, erst recht um die guten Freunde der Frau, die er liebte. Seit John in dieser Kneipe das Mädchen getötet hatte, das Jordan so ähnlich sah, beschloss er, sich erneut zu ändern. Denn jetzt erkannte er, dass er um jeden Preis der Mann werden musste, dem Jordan vertrauen und lieben konnte. Selbst als Vampir, der nur das tat was er wollte, konnte er sonst nicht in Ruhe leben.
„Danke man, es geht schon.“, antwortete ihm Robert. „Du bist gerade noch rechtzeitig gekommen, anderenfalls...“ Er ließ den den Satz offen in der Luft hängen. „Ja, danke.“, sagte auch Alex. Sie wusste immer noch nicht, was sie von dem Vampir halten sollte. Bisher hatte er ihnen immer geholfen, solange sie bei den Rangers war, aber die anderen trauten ihm nicht.
Jordan war immer noch verletzt und enttäuscht, dass John sie angelogen hatte, was seiner Einstellung zu Menschenleben anging. Doch sie kam um ein Dankeschön nicht herum.
Chris hingegen konnte den Vampir nicht leiden, weil er so mit Jordans Gefühlen spielte und er ihn zudem als Rivalen betrachtete. „Für deine Hilfe sind wir dir dankbar, aber wir haben jetzt wirklich andere Probleme, um die wir uns kümmern müssen. Da brauchen wir keinen launisch Vampir, der nicht weiß was er will.“, äußerte Chris unverblümt seine Meinung und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ich möchte nur helfen, dass ist was ich will.“, sagte der schwarze Ranger mit glaubwürdigem Ernst in der Stimme. „Das hast du schon mal gesagt!“, warft Jordan mürrisch ein. „Aber es ist so! Und es sieht aus, als hättet ihr echte Schwierigkeiten.“, beharrte John. „Nichts, was wir auch ohne dich nicht schaffen würden!“, konterte Chris. „Das reicht, Leute!“, schritt der rote Ranger ein und wandte sich dann an John. „OK, also ich weiß nicht, was du die letzte Zeit über getrieben hast, aber immerhin hast du keinen Ärger gemacht und scheinst nach wie vor auf unserer Seite zu sein. Und deine Hilfe könnten wir tatsächlich gut gebrauchen und als Ranger solltest du auch wissen, wie die Dinge gerade stehen. Wir gehen jetzt in den Sonnentempel, um uns zu beraten. Willst du uns begleiten?“ „Natürlich … und danke.“, sagte John. Er wollte jetzt wirklich nichts mehr, als zu helfen. Dieses Mal würde er dabei wieder verstehen, was es heißt, menschlich zu sein. Er würde es schaffen, daran glaubte ganz fest. Vielleicht hat mir das letzte Mal einfach nur der Glaube daran gefehlt, war sein Gedanke.
Keine Diskussionen mehr, der rote Ranger hatte entschieden. John würde mit in den Sonnentempel kommen. Robert packte den Vampir am Arm und brachte sich und ihn in den Tempel, gefolgt von den anderen.

In der Schattenwelt hatten Mal´akh und Calypso gespannt den Kampf beobachtet. Der Schattenmeister sah die ganze Zeit über recht zufrieden aus und selbst als sich das Monster am Ende zurückziehen musste, war Mal´akh noch guter Dinge. „Es überrascht mich, dass du nicht über diese vorübergehende Niederlage erzürnt bist.“, brachte die Generälin das Thema zur Sprache. „Ich sehe das nicht als Niederlage, sondern als Fortschritt.“, erklärte der dunkle Herrscher. „Meine neue Schöpfung ist wesentlich stärker als meine Letzte. Die Power Rangers hatten alle Mühe, sich zu behaupten und noch ist Solenops nicht besiegt. Und nur der schwarze Ranger, selbst eine Kreatur der Schatten, konnte meinem Krieger hinlänglich schaden.“ „In diesem Sinne ist es tatsächlich ein Fortschritt.“, räumte Calypso ein. „Aber solange Solenops die Rangers nicht endgültig besiegt, ist er dennoch nicht besser, als all die anderen Versager vor ihm.“ „Mein Geschöpf muss die Lichtkrieger nicht vernichten, um erfolgreich zu sein.“, fuhr Mal´akh fort. „Es muss nur zeigen, wie stark sein Körper ist. Alles was ich von ihm erwarte, ist, dass es viel aushalten kann. Ich brauche zähe Körper, die mir als Gefäß für überaus mächtige Seelen alter Krieger dienen. Und ich werde solange mit schwächeren Seelen experimentieren und neue Monster schaffen, bis ich die perfekten Körper erschaffen kann!“ Calypso wusste im ersten Moment nicht, was sie darauf antworten sollte. Ihr Partner hatten offenbar schon neue Pläne und wusste, was er tun musste. Ja, so ist er. Immer hat er alles genau durchdacht und verfolgt ein Ziel, ging es ihr durch den Kopf, Aber nicht nur du hast ein Ansinnen vor Augen! Calypso trat vor Mal´akh und nahm mit einem wohlwollenden Lächeln den Kragen seines schwarzen Gewandes in die Hände. „Natürlich strebst du wieder Größeres an, mein kluger Kopf. Wer sind denn diese überaus mächtigen Krieger?“, fragte die Generälin zuckersüß. Mal´akh grinste, umschloss Calypsos Hände mit den Seinen und meinte: „Sieben Wesen, die das Licht in tiefste Dunkelheit stürzen werden!“ Dann drückte der Meister seiner Truppenführerin einen Kuss auf die schwarzen Lippen. Noch brauchte er sie.

Sol Invictus erwartete die fünf Krieger bereits im Sonnentempel. Wie immer hatte er den Kampf mitverfolgt. Überrascht war er dann doch, als der schwarze Ranger eingegriffen hatte, wo er doch offenbar nicht so willkommen im Team war. Auch staunte er über die ungeahnte Widerstandsfähigkeit und die Stärke des neuen Monsters. Solange Prinzessin Kala nicht befreit ist, werden die Schatten immer mächtiger. Nur gut, dass wir noch einen Ranger auf unserer Seite haben, der zum Teil selbst ein Schatten ist, überlegte der goldene Ritter.
„Gut, dass ihr endlich hier seid, wir müssen wirklich über einige Dinge reden. Vieles ist höchst ungewöhnlich.“, sagte Sol Invictus zur Begrüßung. „Hi, wir sind auch froh, dass wir hier sind und noch alle leben!“, rief Jordan und verwandelte sich wie die anderen zurück. Robert ging nicht weiter darauf ein und kam auch gleich zum Thema: „Reden müssen wir allerdings, hier stimmt einiges ganz und gar nicht!“ Die Rangers schritten auf den alten Krieger zu, der am Rande des Beckens mit dem Heiligen Wasser stand. Alex hielt sich wie John etwas hinter den anderen und je näher sie Sol Invictus kam, desto mehr spürte sie einen sonderbaren Hass auf ihn. Was ist denn jetzt... Nein, nicht schon wieder! Das bilde ich mir nur ein!, dachte sie. Alex verdrängte alle Gedanken und konzentrierte sich einfach darauf, was jetzt gesagt wurde, blieb jedoch selbst still. „Ich zähle mal alles Ungewöhnliche auf, damit wir noch einen Überblick haben.“, meinte Chris. Er hob eine Hand und zählte die Punkte an seinen Fingern ab: „Die Sanduhr läuft nicht weiter und Jordan braucht wohl nicht gegen den letzten Schattenmeister zu kämpfen, gestern Abend überfällt so ein neues Monster mich und Jordan, heute kommt ein noch stärkeres Monster und beide sehen wie diese Schattenkrieger aus, und wir können das Licht des Ra nicht mehr rufen. Hab ich was vergessen?“ „Ja, du kannst noch hinzufügen, dass der Leiche des ersten Meisters das Herz fehlt.“, sagte Robert und schaute Chris ins Gesicht, um seine Reaktion auf diese Nachricht festzustellen. „Morpheus drehte deswegen vollkommen durch als ich gegen ihn kämpfte und meinte, du hättest Minos das Herz herausgerissen.“ „Was? Das habe ich nicht getan und so etwas würde ich auch nie tun, auch wenn er es verdient hätte!“, stieß Chris überrascht hervor. „Ich weiß, das habe ich auch nicht geglaubt. Aber mir kommt es irgendwie wichtig vor, als ob dieses fehlende Herz alles erklären könnte.“, sagte Robert sofort. Er schaute in die erstaunte Runde und fragte: „Was meint ihr? Das ist doch seltsam, oder?“ „Und ob es das ist!“, meldete sich Sol Invictus aufgeregt zu Wort. „Du sagtest, Minos´ Leiche würde das Herz fehlen? Aber dabei dürfte er nicht einmal tot sein! Sein verwundeter und geschwächter Körper müsste weiterhin durch die die Grauzone wandern, denn weder Licht noch Schatten kann man je ganz vernichten! So lautet das Gesetz der Natur! Man kann die Verkörperungen dieser Naturgewalten nur verbannen, aber niemals auslöschen!“ „Aber was hat das alles dann zu bedeuten?“, machte sich nun auch John bemerkbar. „Nun, Minos´ Macht muss in irgendeiner Form weiterhin existieren, ich meine, irgendwo muss sie ja sein, wenn man sie nicht zerstören kann.“, überlegte der goldene Ritter. „Fragt sich nur, in welcher Form.“, sagte Jordan und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich möchte wetten, wer auch immer Minos das Herz herausgerissen hat, dass er uns die Frage beantworten kann.“, meinte Chris. Und da wusste Robert plötzlich, wer dieser Jemand sein musste: „Verdammt, dass ist doch klar, wer das sein muss!“ Die anderen starrten ihn an. „Mal´akh! Der letzte von diesen Dreckskerlen! Minos ist tot und Morpheus dachte, dass Chris daran Schuld wäre. Chris und Jordan waren es wohl kaum und der einzige, der sonst noch in die Grauzone hätte kommen können, ist Mal´akh! Ich weiß nicht, wie er das geschafft hat, bevor seine Zeit abgelaufen war, aber irgendwie ist er in diese Welt gekommen. Und ich denke mal, dass auch Morpheus mittlerweile das Herz fehlt! Aus welchem Grund auch immer, aber Mal´akh hat es getan.“ „Klingt logisch, nur wir und die drei Brüder hätten überhaupt die Grauzone betreten können.“, äußerte sich Jordan. „Aber warum hätte Mal´akh das tun sollen?“, fragte sich Chris. „Da gibt es nur einen Grund.“, sagte Sol Invictus mit einer Stimme, die so düster und ernst klang, dass die Rangers gleich das Schlimmste ahnten.

Während die Power Rangers sich zurückgezogen hatten und sich ihre Gedanken machten, kam auch Mal´akh auf einen interessanten Gedankenblitz. Er brauchte starke Monster und bisher liefen seine Experimente recht gut, aber noch fehlte seinen Schöpfungen das entscheidende Etwas. Nun jedoch glaubte Mal´akh zu wissen, was seine Kreaturen noch brauchten. Ja, das muss es sein! Es ist auf jeden Fall den Versuch wert, dachte er, während er allein im Thronsaal auf seinem Herrschersitz saß. „Solenops, komm zu mir!“, rief der Schattenmeister laut und stand auf. Augenblicke später erschien aus einer schwarzen Rauchwolke das Ameisenmonster, immer noch mit den Wunden des Kampfes gezeichnet. „Ja, mein Meister? Ihr habt mich gerufen.“, sagte es unterwürfig und verbeugte sich. „Ich will, dass du in die Stadt der Menschen zurückkehrst und deine Fähigkeit nutzt, in ihre Köpfe einzudringen und ihre dunkle Seite hervorbringst. Stärke dich an ihrer schlechten Energie und zeige mir, wozu du noch im Stande bist!“ „Wie Ihr wünscht, mein Meister!“, gehorchte Solenops, verbeugte sich abermals und verschwand wieder. Mal´akh setzte sich wieder auf seinen Thron und redete zufrieden leise vor sich hin: „Die negative Energie der Menschen sollte ihn noch stärker machen und wenn ihre Energie allein schon so mächtig ist, wie viel Macht bringen dann wohl ihre ganzen Körper.“
Mal´akh saß weiterhin nachdenklich auf seinem Thron, unwissend, dass Calypso sich die ganze Zeit in einem Deckengebilde des fesligen Raumes befand und gelauscht hatte.

Sol Invictus erläuterte den Lichtkriegern seine Annahme über Mal´akhs Beweggründe: „Macht. Diesen jüngsten der Brüder kann es nur um Macht gehen. Die Herzen sind der Quell der Macht in einem jeden Körper. Mal´akh muss die Kraft aller in sich vereint haben. Damit müsste jetzt nahezu gottgleiche Stärke besitzen, eine Stärke, die alles andere übertrifft. Deswegen läuft die Sanduhr nicht weiter, Mal´akh kann nun existieren, auch wenn sein helles Gegenstück in dieser Welt weiterlebt. Für ihn gelten die Gesetze der Natur nicht mehr.“ Auf Sol Invictus´ Überlegungen hin folgte eine schwerwiegende Stille. Die Rangers machten sich ihre Gedanken und jeder kam zu dem Schluss, dass diese Mutmaßung eine bestechende Logik hatte. Natürlich war ihnen auch die Bedeutung all dessen klar und vor welch schwieriger Aufgabe sie nun standen. „Wir müssen also nur diesen absolut übermächtigen Arsch bezwingen.“, fasste Jordan zusammen. „Gut, immerhin wissen wir jetzt, womit wir es zu tun haben.“ „Ich versuche hier mal das Positive zu sehen“, sagte Chris, „Wenigstens musst du nicht in die Grauzone.“ „Das ist aber auch schon alles.“, erwiderte Jordan. Aber Gott sei Dank ist das schon mal ein Anfang, eine Sorge weniger, dachte der blaue Ranger. Robert betrachtete wieder die schlechte Seite ihrer Lage: „Das Negative ist, dass das Böse so stark wie nie ist und wir nicht einmal unsere volle Power haben. Solange wir Prinzessin Kala nicht befreien können, glaube ich kaum, dass wir es mit Mal´akh aufnehmen können.“ Um nicht weiterhin durch ihr langes Schweigen möglicherweise merkwürdig aufzufallen, meldete sich auch Alex zu Wort: „Wir, ich meine ihr, könnt zwar das Licht des Ra nicht mehr einsetzen, aber was ist denn mit deiner neuen Power, Robert? Die verschafft uns doch auch einen gewissen Vorteil.“ Der weiße Ranger spürte immer noch diesen unerklärlichen Hass auf Sol Invictus, aber Alex riss sich zusammen. Der Ernst der Situation half ihr klarer zu denken. „Was für eine neue Power?“, wunderte sich jetzt John. „Erklären wir dir später.“, meinte Jordan kühl und mit abgewandtem Blick. John schwieg wieder und hörte weiterhin allen einfach nur zu. „Hey, du hast recht, Alex!“, rief Chris. „Robert, glaubst du, dass du diese Power noch einsetzen kannst, auch wenn wir im Moment so geschwächt sind?“ Robert zuckte die Schultern, wenn es nach ihm ginge, würde er diese Power lieber nicht so oft einsetzen. Sie verlangte ihm alles ab und gerade eben plagten ihn sowieso Gewissensbisse wegen seiner Eltern. Da erhob Sol Invictus wieder die Stimme: „Das sollte kein Problem sein, denn das ist eine Power, die aus seinem Innersten kommt und auf die nur er selbst Einfluss haben kann.“ Alex dachte weiterhin über diese Power nach, um sich abzulenken und meinte: „Ich hätte da mal eine Frage. Wenn diese Power sogar stark genug war, um Morpheus zu besiegen, müsste sie dann nicht auch stark genug sein, um die Prinzessin aus der schwarzen Kugel zu befreien?“ Alle schauten sie verblüfft an. „Das ging mir gerade so durch den Kopf.“, verteidigte sie sich, denn die Blicke der anderen verunsicherten sie. „Das ist eine ausgezeichnete Idee!“, rief der goldene Ritter. Er sah zum roten Ranger und sagte aufgeregt: „Du musst es versuchen! Du musst deine innere Kraft konzentrieren und versuchen die Prinzessin zu befreien! Wir brauchen sie! Nur mir mit ihr können wir die Schatten besiegen!“ Aller Augen ruhten auf Robert. Mit einem Mal fühlte er sich unbehaglich und überfordert. Aber er durfte jetzt keine Schwäche zeigen, nein, nicht jetzt. Komm schon, reiß dich zusammen und mach deinen Job. Das kannst du!, versuchte sich Robert einzureden. Der Teamführer ließ sich nichts anmerken und meinte mit gezwungenem Lächeln: „OK, OK, immer mit der Ruhe. Ich werde sehen, was ich tun kann.“ Sol Invictus schritt zum Becken, in dessen Heiligem Wasser immer noch die schwarze Kugel mit Kala darin eingetaucht war. Der alte Krieger streckte eine Hand aus und ließ die Kugel aus dem Wasser emporsteigen. Er griff nach der in der Luft schwebenden Kugel übergab sie an den roten Lichtkrieger. Robert hielt den ungefähr fußballgroßen Gegenstand in beiden Händen; er war schwarz und undurchsichtig. „Dann mal los.“, murmelte der Jurastudent vor sich hin. Robert aktivierte sein Armband, damit es zum handschuhartigen Verwandler wurde. Er schloss die Augen und konzentrierte sich. Es galt, seine innere Kraft durch seinen Körper fließen zu lassen, sich durchströmen zu lassen bis in die Fingerspitzen und in die Kugel hinein... Robert drängte alle Gedanken beiseite, ließ Ruhe in sich einkehren und spürte die Stärke in sich. Wie zuvor war dieses Gefühl unglaublich, fast himmlisch. Aber jede Macht hat ihren Preis und wie zuvor in der Kirche, brachen die Wundmale Christi wieder bei Robert auf; die Zeichen des letzten großen Kriegers der Menschheit. Der junge Mann spürte, wie sein warmes Blut aus den Händen und Füßen und der rechten Seite des Brustkorbs floss und hörte, wie die anderen auf keuchten, als sie es sahen. „Robert.“, flüstere Jordan erschrocken. Doch Robert beachtete sie nicht, er war vollkommen in sich versunken und ließ seine Kraft fließen. Und da kamen sie auch schon, die Bilder und Erinnerungen in seinem Kopf, vor denen sich Robert mehr als vor den Schmerzen gefürchtet hatte: Es waren seine Eltern, in dem Moment, als sie auf der Straße erschossen wurden, begleitet vom Gefühl der Einsamkeit. Dann die Erinnerungen an die geisterhaften Abbilder seiner Eltern, wie er sie in der Grauzone sah, wie sie beschuldigten und verachteten. Robert strengte sich noch mehr an, achtete nicht auf die störenden Bilder. Er biss die Zähne hart zusammen. Das Blut floss stärker. Die Kugel blieb jedoch wie sie war; kein Zeichen, dass sie sich auflöste. „Man, Robert!“, rief Chris laut. „Hör auf damit, du bringst dich noch selbst um!“ Der blaue Ranger wollte seinen Freund aufhalten, aber Sol Invictus packte ihn und sagte: „Nein, er schafft das!“ Robert konnte sich nicht mehr auf den Füßen halten und ließ sich langsam auf die Knie nieder. Und endlich tat sich etwas! Die schwarze Kugel bekam Risse und aus diesen Rissen strahlte goldenes Licht. Robert begann zu zucken. Die Risse wurden größer, länger, umschlossen den Ball. Der rote Ranger krümmte sich nun aufgrund der Wunde an seinem Brustkorb, gab aber keinen Laut von sich. „Das ist genug!“, schrie Alex. Sie konnte diesen Hass auf Sol Invictus nicht mehr zurückhalten. Dieser alte Narr drängte Robert immer weiter, dass wollte sie nicht mehr mit ansehen. Sie war im Begriff auf Kalas Leibwächter loszustürmen, als das Licht aus der Kugel alles überstrahlte. Die schmerzende Helligkeit des Lichts brachte Alex wieder zur Vernunft und blies Lunas Hass weg. Das goldene Strahlen ließ nach. Robert lag schwer atmend und erschöpft am Boden, in einer Lache aus Blut. Die Kugel war weg. Stattdessen lag da Prinzessin Kala neben dem roten Ranger! Aber sie lag nur da und rührte sich nicht. Sie schimmerte nicht einmal mehr in ihrem natürlichem Licht. „Prinzessin!“, rief Sol Invictus.

In Jericho City häuften sich die Polizeieinsätze. Im Bereich der Study Mile kam es an diesem Tag immer wieder zu Gewaltausbrüchen. Nicht genug, dass dort erst ein Monster gewütet hatte, jetzt kämpften auch noch die jungen Leute gegeneinander und schlugen sich krankenhausreif. Wenn die Polizisten und Sanitäter fragten, was denn der Grund dafür sei, so erhielten sie Antworten wie: „Dieses Arschloch hat mich angerempelt, was fällt dem überhaupt ein? Und Sie, halten Sie doch ihre verdammte Klappe!“ Die Helfer hatten keine Ahnung, was das alles sollte. Denn woher sollten sie auch wissen, dass diese armen Menschen von den Schattenkriegern beeinflusst wurden.
Und nun war das Monster Solenops in den Stadtpark zurückgekehrt. Es holte tief Luft und hauchte eine unsichtbare Wolke aus, die sich im halben Park verbreitete und in die Köpfe der Leute eindrang. Nach und nach ging es auch im ruhigen Grün gewalttätig zu. Solenpos nahm alle böse Energie in sich auf, seine Verletzungen heilten und er selbst wuchs auf Hochhausgröße an!

Dieser Tag war noch lange nicht vorbei. Er hatte die Rückkehr von Luna, John und Prinzessin Kala gesehen. Doch noch war die Gefahr heute nicht gebannt.

Ende
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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Lord Zedd » Mo 4. Feb 2013, 21:57

Preview zu Episode 31

Das mutierte Monster Solenops wird immer mächtiger und sucht die Bürger von Jericho City heim! Gestärkt durch die negative Energie der Menschen, wächst es aus eigenen Stücken und scheint den Zords der Rangers haushoch überlegen zu sein.
Mal´akh weiß inzwischen was er tun muss, um sieben uralte und gefährliche Seelen auferstehen zu lassen. Ein weiterer Schritt, sein endgültiges Vorhaben zu verwirklichen. Wird sich Calypso gegen ihn stellen?
Wie schlägt sich John, jetzt wo die anderen jede nur denkbare Hilfe gebrauchen können? Was passiert mit Alex, die immer häufiger zu Lunas Marionette wird? Erholt sich Robert rechtzeitig von der Anstrengung, die es ihm gekostet hat, Prinzessin Kala zu befreien, um seinen Freunden im Kampf beizustehen? Ist Kala überhaupt noch am Leben, nachdem sie sich nicht mehr bewegte, als sie aus der schwarzen Kugel befreit wurde?
Es sieht dunkel für das Licht aus.
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Re: Power Rangers Alliance of Light

Beitrag von Basti » Mo 25. Feb 2013, 19:18

Ich hab mir heute mal Episode 30 vorgenommen.
Die Story spitzt sich ganz schön zu. Kommt mir fast so vor, als ob du dich mit langsamen schritten auf das finale vorbereitest.
Ich würde zumindest einschätzen, das die Story ihren Höhepunkt erreicht hat.

Interessant fand ich an der folge, das Robert´s neue Kräfte dazu eingesetzt worden sind, um Kala zu retten. Das war mal ein guter Verwendungszweck...neben den Battlizer versteht sich.

Tja und dann wäre da noch die Sache um Alex/Luna. Die interessiert mich mit am meisten. Da kommt bestimmt noch was.
John ist ebenfalls wieder mit von der Partie. Wie es wohl mit ihm mal enden wird. Ich sehe nach wie vor kein gutes ende für den Vampir.

Wie immer eine Gute Folge würde ich sagen. Endet auch wieder sehr spannend, wodurch ich mich selbstverständlich bereits auf die nächste Folge freue.

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