Red Ranger's Video Game Reviews

Hier findet ihr alles über Toy-Reviews von unseren Usern

Moderator: Moderatorenteam

Antworten
Benutzeravatar
Red Ranger
Boukenger
Boukenger
Beiträge: 3039
Registriert: Di 22. Jan 2008, 23:39
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Red Ranger's Video Game Reviews

Beitrag von Red Ranger » So 18. Mai 2014, 11:40

Hier werde ich ein paar Reviews zu Videospielen schreiben. Diesen Anfangsthread werde ich dabei als Übersicht der schon geschriebenen Reviews verwenden.


Übersicht:

Project Zero
Project Zero 2
The Evil Within
Zuletzt geändert von Red Ranger am So 26. Okt 2014, 10:07, insgesamt 2-mal geändert.
Never give it up, never give it up
If you're strong enough, get the power!

Sapere aude

Benutzeravatar
Red Ranger
Boukenger
Boukenger
Beiträge: 3039
Registriert: Di 22. Jan 2008, 23:39
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Red Ranger's Video Game Reviews

Beitrag von Red Ranger » So 18. Mai 2014, 11:43

Project Zero

Bild


Heutzutage sind Survival Horror Spiele beinahe ausgestorben. Ende der 90er/Anfang der 2000er erlebten sie ihre beste Zeit. Neben den bekannten Reihen Resident Evil und Silent Hill erschien im Jahr 2001 in Japan das von Tecmo entwickelte Project Zero, was ein halbes Jahr später auch den Weg nach Europa fand. Project Zero hebt sich dabei von den gängigen Genre Vertretern ab. So verzichtet das Spiel auf explizite Gewaltdarstellung und besticht eher durch eine dichte Gruselatmosphäre. Auch bei der Wahl der Waffen hat man sich nicht an den üblichen Vertretern orientiert. Da man in diesem Spiel körperlose Geister bekämpft, gibt es keine dicken Wummen, sondern ein Fotoapparat, mit dem die Geister eingefangen werden. Diesen kann man mit verschieden starken Filmen laden, so dass dennoch Abwechslung geboten wird.

Story:
Die 17-jährige Miku Hinasaki begibt sich in das verfallene Himoru Anwesen, da dort ihr Bruder Mafuyu bei der Suche nach seinem Mentor verschwunden ist. Über das Hiromu Anwesen gibt es seltsame Geschichten von unheimlichen Ritualen. Schon bald begegnet Miku den Seelen der im Anwesen verstorbenen, die sie mal angreifen, oder in seltenen Fällen auch hilfreiche Tipps geben. Bei der Suche nach ihrem Bruder erfährt Miku immer mehr von der schrecklichen Vergangenheit des Anwesens und wird dabei selbst in die Geschehnisse rund um das mysteriöse Würgeritual hineingezogen. Vieles der Story wird für das Genre üblich in Dokumenten erzählt, die man überall im Anwesen finden kann.

Grafik:
Für sein Alter sieht Project Zero auch heute noch recht gut aus. Natürlich wäre mehr drin gewesen, aber hierbei muss man bedenken, dass das Spiel eher zur Anfangszeit der Playstation 2 entwickelt wurde. Dabei zeigen sich doch manchmal Unterschiede in der grafischen Qualität der Spielumgebung. Das verfallene Anwesen bietet einige sehr detailierte Räume, während es bei den Außengebieten grafische Abstriche gibt. Die Umgebung ist dabei in dunklen Farbtönen gehalten, was aber gut zu der Gesamtatmosphäre passt. Die Charaktermodelle überzeugen aber, und gerade die Geister sehen (im positiven Sinne) echt zum Fürchten aus.

Sound:
Eine der großen Stärken dieses Spiels, denn der Sound trägt maßgeblich zur Atmosphäre mit bei. So wird man das ganze Spiel über von unheimlichen Klängen begleitet, die dem Spieler den ein oder anderen Schauer über den Rücken jagen. Gerade bei Konfrontationen mit den Geistern zehrt der Sound an den Nerven des Spielers. Die Konfrontationen werden begleitet von dem unheimlichen Stöhnen der Geister und einer recht bizarren Musikuntermalung. Das Spiel bietet außerdem eine englische Sprachausgabe, die allerdings hätte besser sein können. Die Sprecher geben sich zwar Mühe, ihren Charakteren Leben einzuhauchen, kommen aber nicht immer sehr überzeugend rüber. Aber auch das kann den Gesamteindruck des Sounds nicht wirklich trüben, denn von der Musik und der Geräuschkulisse ist das Spiel wirklich top.

Gameplay:
Wie für Survival Horror üblich erkundet man seine Umgebung (in diesem Fall ein altes Anwesen) und löst dabei verschiedene Rätsel. Dabei stehen nicht alle Bereiche des Anwesens von Anfang an offen, denn es gilt, Schlüsselgegenstände zu finden um so nach und nach das Anwesen komplett zu erkunden. Das Spiel ist unterteilt in einem Prolog, in dem man Mikus Bruder Mafuyu steuert, und vier Kapiteln (Nächte genannt). Die ersten drei Kapitel haben eine Spielzeit von 2-3 Stunden, während das letzte Kapitel als großes Finale in einer Stunde vorbei ist. Dabei kommt man auf eine Gesamtspielzeit von ca. 7 Stunden, was für ein Survival Horror recht normal ist. Nach jedem Kapitel wird das Anwesen quasi zurückgesetzt, das heißt, auf der Übersichtskarte sind alle Türen verschwunden (da sich der Zustand der Türen wieder geändert haben könnte. Türen, die im vorherigen Kapitel abgeschlossen waren, können nun geöffnet sein, und umgekehrt) und neue Gegenstände wurden in den Räumen platziert. Dadurch mag der Spielverlauf etwas eintönig wirken, da man dadurch gezwungen ist, das Anwesen mehrmals zu durchsuchen, aber es ist immer wieder interessant, zu sehen, was sich nun im Anwesen verändert hat. Der Kampf gegen die Geister verläuft anders als in üblichen Genrevertretern. Wenn man mit der Kamera zielt, schaltet das Spiel in eine Ego-Perspektive. Nun gilt es, den Fokusrahmen auf den Geist zu halten, wodurch sich magische Energie sammelt. Je mehr magische Energie, desto stärker wird der Angriff. Schießt man ein Foto von dem Geist, während dieser angreift (erkennbar daran, dass sich der Fokusrahmen rot verfärbt), gelingt ein kritischer Treffer, der den Geist zusätzlich zurückschleudert. Das gibt dem Kampf auch eine gewisse taktische Note. Soll man sich damit Begnügen, magische Energie anzusammeln und anzugreifen, sobald die Leiste voll ist, oder soll man den Geist angreifen lassen und somit einen kritischen Treffer versuchen? Gerade im späteren Spielverlauf sollte man sich gut überlegen, wie man an die Kämpfe rangeht, denn gegen Ende hin werden die Geister hartnäckiger und schneller, und Heilmittel werden knapper.

Fazit:
Fans von Survival Horror Spielen, die mehr Wert auf Atmosphäre legen, sollten dieses Spiel auf jeden Fall spielen. Die Jagd nach Geistern ist nach wie vor noch einzigartig in einem Survival Horror. Zwar gibt es hier und da einige Abstriche, wie die teils eintönigen Farbtöne im Anwesen, den englischen Sprechern und dem wiederholten Erkunden des Anwesens in jedem Kapitel, aber darüber kann man hinwegsehen, da man ansonsten einen soliden Survival Horror bekommt, der zwar nicht aus dem Schatten seiner großen Genrekollegen heraustreten kann, aber durchaus seine Daseinsberechtigung hat. Wem Resident Evil nicht unheimlich genug ist und Silent Hill zu abgedreht ist, der bekommt mit Project Zero genau die richtige Mischung.

Wertung:
Story: 7,5/10
Grafik: 7,5/10
Sound: 9/10
Gameplay: 8,5/10
Gesamt: 81,3%
Never give it up, never give it up
If you're strong enough, get the power!

Sapere aude

Benutzeravatar
Red Ranger
Boukenger
Boukenger
Beiträge: 3039
Registriert: Di 22. Jan 2008, 23:39
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Red Ranger's Video Game Reviews

Beitrag von Red Ranger » Mo 19. Mai 2014, 19:18

Project Zero 2

Bild

Zwei Jahre nach Erscheinen des ersten Teils legte Tecmo mit Project Zero 2 nach. Dabei wurde das Gameplay nahezu unverändert übernommen. Hier und da gibt es ein paar kleinere Änderungen, auf die ich später aber noch genauer eingehe. Project Zero 2 bietet eine größere und abwechslungsreichere Umgebung als der erste Teil und ist stellenweise noch unheimlicher. Genau wie im Erstling wird auch hier auf explizite Gewaltdarstellung verzichtet, so dass vieles der Fantasie des Spielers überlassen ist.

Story:
Als die 15-jährigen Zwillingsschwestern Mio und Mayu Amakura einen Ort im Wald besuchen, der ihnen in ihrer Kindheit viel bedeutet hat, wird Mayu von einem roten Schmetterling abgelenkt und folgt ihm. Mio wiederum folgt ihrer Schwester. Und so gelangen die beiden Zwillingsschwestern ins Dorf der Götter, das verlassen scheint. Doch schon bald stellen die Schwestern fest, dass ruhelose Seelen das Dorf heimsuchen. Währenddessen wird Mayu durch den roten Schmetterling von Mio getrennt. Mio findet schließlich die aus dem ersten Teil bekannte Camea Obscura, einen Fotoapparat, mit dem sich die bösen Geister bekämpfen lassen. Für Mio ist es nun vorrangig, ihre Schwester zu finden. Dabei stößt sie auf Hinweise, dass in dem Dorf der Götter ein Ritual durchgeführt wurde, bei dem Zwillingsschwestern eine tragische Rolle spielten. Anscheinend will eine Macht im Dorf, dass Mio Mayu opfert. Wie schon im Vorgänger erfährt man auch hier vieles durch Textdokumente oder Geisterkristalle, mit denen man mit einem speziellen Radio die Stimmen der Verstorbenen hören kann.

Grafik:
Im Vergleich zum Vorgänger hat die Grafik in den zwei Jahren einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht. Auch wenn sich an der Qualität der Charaktermodelle und Geister kaum was geändert hat (die waren schließlich schon im ersten Teil sehr gut), sehen die Umgebungen besser aus denn je. Gerade die Innenbereiche stecken voller Details. Was da bereits zu dieser Zeit aus der Playstation 2 rausgeholt wurde, ist auch heute noch erstaunlich. Die Beleuchtungseffekte sind noch besser als im ersten Teil und die einzelnen Räume sind deutlich abwechslungsreicher gestaltet. Es gibt auch nicht mehr so viele leere Räume wie im Vorgänger, wo man denken könnte, die Entwickler haben vergessen, den Raum zu Ende zu gestalten. Hier ist alles gut ausgearbeitet.

Sound:
Unheimliche Klänge begleiten den Spieler durch das das Dorf. Wie im Vorgänger sorgt auch hier die Musik für ein ständiges Unbehagen. Das Highlight ist sicherlich das düstere Kurosawa Anwesen, das größte Anwesen des Dorfes. Hier wechselt sich die Musik mit angespannter Stille ab. Project Zero 2 versteht es, die Musik im richtigen Moment abzuspielen und auch wieder in totale Stille überzugehen. Die Geräusche der Geister und die bei der Konfrontation erklingende bizarre Musik wissen ebenfalls zu überzeugen. Leider bereiten wie bereits im ersten Teil die englischen Sprecher Sorgen. Die sind zwar besser als im Vorgänger, aber teilweise immer noch recht emotionslos. Die Sprecherin von Mio kann allerdings überzeugen.

Gameplay:
Hatte sich der erste Teil nur auf ein einziges Anwesen beschränkt, spielt der zweite Teil in einem Dorf mit vier Anwesen. Dabei ist allein das Kurosawa Anwesen so groß wie das Himoru Anwesen im ersten Teil. Das Osaka Anwesen ist ein eher kleineres Haus, während das Kiryu Anwesen und das Tachibana Anwesen zusammen nochmal auf die Größe des Kurosawa Anwesens kommen. Das Spiel ist in neun Kapiteln unterteilt, die aber kürzer sind als die Kapitel des Vorgängers. So kommt man dennoch auf eine Gesamtspielzeit von ungefähr 7 Stunden. Dafür gehen die einzelnen Kapitel fließend ineinander über. Auch ist das Spiel deutlich abwechslungsreicher als der Vorgänger. Man erschließt nach und nach neue Gebiete des Dorfes, anstatt ein und dasselbe Anwesen ständig neu erforschen zu müssen. Auch sind die Rätsel vielseitiger und die Situation der Heldin manchmal brenzliger. So muss man ein Kapitel komplett ohne Kamera auf der Flucht vor einem wahnsinnigen Geist bestreiten. Das Kampfsystem funktioniert ähnlich wie im ersten Teil. Während man dort allerdings den Geist im Fokus halten musste, um magische Energie aufzuladen, wird die magische Energie in diesem Teil durch die Entfernung zum Geist bestimmt. Je näher man sich also einem Geist befindet, umso stärker wird der Angriff. Man kann auch wieder kritische Treffer landen, wenn ein Schnappschuss gelingt, während der Geist angreift. Konfrontationen mit mehreren Geistern gleichzeitig sind in diesem Teil keine Seltenheit mehr. Zu den unterschiedlich starken Filmtypen des Vorgängers kommt nun auch ein grauer Film hinzu, der zwar deutlich schwächer ist, aber dafür unbegrenzt zur Verfügung steht. Da gerade zum Ende des Spiels kaum noch neue Filme zu finden sind, sollte man sich gut überlegen, welchen Film man in die Kamera lädt. Heilmittel sind aber großzügiger verteilt als im Vorgänger, was diesen Teil einfacher macht.

Fazit:
Wer schon den ersten Teil mochte, kann beim zweiten Teil bedenkenlos zuschlagen, denn der macht tatsächlich alles besser als der Vorgänger. Fans von Survival Horror Spielen kommen hier voll auf ihre Kosten. Allerdings könnte so manch einer, der den Vorgänger gespielt hat, diesen Teil zu leicht finden. Denn der Schwierigkeitsgrad ist vor allem durch die vielen findbaren Heilmittel niedriger. Trotzdem sollte man das Spiel nicht zu sehr auf die leichte Schulter nehmen, denn gerade die Kämpfe mit mehreren Geistern können doch schon recht viele Heilmittel kosten. Ein weiterer Kritikpunkt wäre, dass die Story der aus dem Vorgänger doch sehr ähnelt. Wieder einmal geht es um ein Ritual, bei dem ein Mädchen geopfert werden soll. Allerdings kann dies den Gesamteindruck nicht wirklich trüben, denn Project Zero 2 ist immer noch ein guter Survival Horror.


Wertung:
Story: 7,5/10
Grafik: 9/10
Sound: 9,5/10
Gameplay: 9/10
Gesamt: 87,5%
Never give it up, never give it up
If you're strong enough, get the power!

Sapere aude

Benutzeravatar
Red Ranger
Boukenger
Boukenger
Beiträge: 3039
Registriert: Di 22. Jan 2008, 23:39
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Red Ranger's Video Game Reviews

Beitrag von Red Ranger » So 26. Okt 2014, 10:07

The Evil Within

Bild

Nachdem Resident Evil Schöpfer Shinji Mikami nicht mehr mit der Richtung, in die sich die Resident Evil Reihe entwickelte, zufrieden war, wollte er mit The Evil Within das Survival Horror Genre wiederbeleben. Ein ehrgeiziges Vorhaben, denn schließlich sollte The Evil Within an die Tugenden der alten Resident Evil Teile anknüpfen. Tatsächlich gelingt hier dieses Vorhaben nur zum Teil, denn The Evil Within verfolgt keine konsequente Linie. Es ist ein Spiel, welches ich mit gemischten Gefühlen betrachte. Es hat durchaus seine starken Momente, aber auch einige Schwächen.

Story:
Der Polizist Sebastian Castellanos und sein Team sollen einen Massenmord in einer Nervenklinik untersuchen. Dabei bemerkt Sebastian, dass hier nichts mit rechten Dingen zugeht. Schon bald befindet er sich in der Gewalt eines verrückten Kettensägenmannes, dem er zu entkommen versucht. Seitdem ist nichts mehr, wie es scheint. Um Sebastian herum geschehen seltsame Dinge. Die Umgebung verändert sich, er scheint plötzlich von einem Ort zum Anderen zu springen, und seltsame Kreaturen trachten nach seinem Leben. Alles scheint mit einem unheimlichen Mann namens Ruvik zusammen zu hängen. Als Spieler ist man stets genauso ahnungslos wie Sebastian. Erst mit fortschreitendem Spielverlauf wird klarer, was eigentlich wirklich dahinter steckt. Aber man sollte nicht erwarten, dass alles aufgelöst wird.

Grafik:
Grafisch sollte man nicht zu viel erwarten, denn auch die PS4 Version steht weit hinter den Möglichkeiten. Lediglich die Licht- und Schatteneffekte sehen einigermaßen nach Next-Gen aus. Ansonsten hat man es mit teilweise aufploppenden Texturen und einer ziemlich verwaschenen Entfernungsunschärfe zu tun. Auch die Charaktermodelle der Nebencharaktere wirken eher puppenhaft. Das Charaktermodell des Hauptcharas hingegen sieht recht gut aus. Bei den Gegnern allerdings sieht man, wie gute Charaktermodelle auszusehen haben. Denn die sehen wirklich detailiert aus. Technisch ist das Spiel also eher schwächer. Hier merkt man, dass es eben vorrangig für die letzte Konsolengeneration entwickelt wurde.

Sound:
Einer der großen Stärken des Spiels. Der Sound lässt die unheimliche Atmosphäre erst richtig zur Geltung kommen. Teilweise gibt es bizarre Musikstücke, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Man weiß, dass irgendetwas passieren wird, und man ist ständig angespannt. In diesen Momenten zeigt sich The Evil Within als echtes Survival Horror. Wer sich in diesem Genre auskennt, wird bei der Musik sicherlich Parallelen zu Silent Hill ziehen. Auch die Monster sind stets mit unheimlichen Geräuschen unterwegs. So horcht man immer, wo denn der nächste Gegner sein könnte, und versucht, ihn zu umgehen. Lediglich die Sprachausgabe ist zu bemängeln. Die deutschen Sprecher wirken teilweise recht emotionslos.

Gameplay:
Ein zweischneidiges Schwert. The Evil Within setzt darauf, Konfrontationen aus dem Weg zu gehen. Deswegen gibt es auch sehr wenig Munition zu finden. Alles so, wie es sich für ein Survival Horror gehört. Jedoch driftet das Spiel zwischenzeitlich ins Action Genre ab, wo es dann eine Gegnerwelle nach der Anderen zu bekämpfen gibt, bevor man den nächsten Bereich betreten kann. Diese Passagen zusammen mit der knapp bemessenen Munition sorgen nur für unnötig Frust. Hier merkt man, dass das Spielsystem eigentlich nicht für Massenkonfrontationen ausgelegt ist. Warum die Entwickler solche Passagen dennoch eingebaut haben, entzieht sich jeglicher Logik. In den eher ruhigeren Momenten ist das Spiel richtig stark. Dann versucht man, sich an den Gegnern vorbeizuschleichen, oder sie von hinten mit einem heimlichen Kill auszuschalten, um Munition zu sparen. Als gutes Beispiel dienen hier Kapitel 3 und 9, in denen es auch mehr zu erkunden gibt und man nicht nur auf linearen Pfaden wandert.

Fazit:
Es hätte die Survival Horror Hoffnung werden können, aber letztendlich wollten die Entwickler zu viel. Man merkt, dass sie von allem etwas in dieses Spiel gepackt haben. Atmosphärisch ist The Evil Within nämlich eine Mischung aus Resident Evil, Silent Hill und Saw. Doch auch was das Gameplay anbelangt, wurde von allem etwas eingebaut. So gibt es Passagen, die durchaus ihre Berechtigung als Survival Horror haben und freies Erkunden bieten, aber im Gegensatz dazu gibt es auch lineare Actionpassagen, die aufgrund der knappen Munition einfach nicht funktionieren. So fehlt dem Spiel eine klare Linie. Man hätte sich entweder voll auf den Survival Part, oder voll auf den Action Part konzentrieren sollen. Ersteres wäre besser gewesen, denn als Survival Horror funktioniert das Spiel deutlich besser. The Evil Within ist kein schlechtes Spiel, ist aber auch nicht das erhoffte Revival des Genres. Am Ende bleibt man mit dem Gefühl zurück, dass man aus dem Spiel deutlich mehr hätte herausholen können.


Wertung:
Story: 7,5/10
Grafik: 6/10
Sound: 9,5/10
Gameplay: 6,5/10
Gesamt: 73,8%
Never give it up, never give it up
If you're strong enough, get the power!

Sapere aude

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste